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Sitzungsperioden angeregten und am 1. September 1891 versuchsweise
eingeführten Staffeltarif zunächst wieder aufzuheben. Meine Herren, ich bin der Ueberzeugung, aus dem Lande heraus werden die An⸗ regungen niemals aufhören, den Staffeltarif für Getreide und Mühlenfabrikate wieder einzuführen, wie Sie es heute schon von den Herren Abgg. Gothein und Gerlich gehört haben. Ich gebe mich auch der Hoffnung hin, daß die Auffassung über die Wirkung der Staffel⸗ tarife sich allmählich mehr klären werde, als es heutzutage der Fall ist, namentlich dann, wenn auf anderen Gebieten der Gütertarife Staffeltarife in größerem Umfange eingeführt sein und sich bewährt haben werden.
Ich meine daher, daß der Vorwurf nicht gerechtfertigt ist, welcher, wenn auch in milder Form, wie ich gern anerkenne, von dem Herrn Vorredner der Staatsregierung deswegen gemacht worden ist, daß sie nach dem Zustandekommen des russischen Handelsvertrags und der Aufhebung des Identitätsnachweises — beides Momente, die wohl geeignet sind, auf die Produktion des Getreides und der Mühlen⸗ fabrikate einen nicht unerheblichen Einfluß zu üben — sich ent⸗ schlossen hat, die versuchsweise eingeführten Staffeltarife wieder auf⸗ zuheben.
Abg. Dr. Eckels (nl): Staffeltarife sind von guter Wirkung bei der Beförderung eines Gutes von der Prgduktionsstätte dorthin, wo es nicht zu haben ist. Sie werden aber schlecht, wenn das Gut dahin geführt wird, wo es schon vorhanden ist. Der Staffeltarif im Bezirk der Direktion Bromberg, der bei 50 km beginnt, und von 4 auf 3,7 J sinkt, während der aufgehobene Staffeltarif bis auf 27 3 zurückging, hat gar keine Beschwerden hervorgerufen. Wir sind der Regierung dankbar dafür, daß sie die Staffeltarife aufheben will. Wenn der Antrag Gothein die Frage wieder in Fluß bringen will, so kommt er wirklich sehr zu unrichtiger Zeit. Wenn eine Tarifreform in Angriff genommen wird auf Grundlage der Staffeltarife oder auf einer anderen Grundlage, so werden wir ohne jede Voreingenom⸗ menheit eine folche organische Tarifreform prüfen, auch wenn der Staffestarif zu Grunde gelegt wird, weil es sich dabei nicht bloß um wichtige Interessen der Eisenbahnverwaltung, sondern des ganzen Landes
handelt. Abg. Graf zu Limburg-Stirum (kons.): Ueber die
Staffeltarife will ich mich nicht äußern, weil die Meinungen in meiner Partei darüber verschieden sind. Aber darüber besteht kein Zweifel, daß die Ärt und Weise, wie die Aufhebung der Staffeltarife zu stande gekommen ist, den peinlichsten Eindruck gemacht hat. Wenn ein Vorwurf irgend jemanden trifft, so liegt er darin, daß die oberste Leitung der preußischen Angelegenheiten von denen des Reichs getrennt ist. Die preußische Regierung hielt die Staffeltarife für jweckmäßig, und der Ssten war ebenfalls, dafür, weil er schwerer zu kämpfen hat in landwirthschaftlicher Beziehung als der Westen. Daß die Mehrheit des Landes⸗Eisenbahnraths gegen die Staffeltarife war, ist nicht zu verwundern, denn der Westen ist reicher mit Eisenbahnen gesegnet und sendet mehr Vertreter in diese Körperschaft. Trotz des Widerspruchs des Landes⸗-Eisenbahnraths hielt die Regierung die Staffeltarife aufrecht. Bayern und andere süddeutsche Staaten benutzten den russischen Handelsvertrag, um gegen die Staffeltarife aufzutreten. Im Reichstag erklärte eine große . sie würde nur bei Äufhebung der Staffeltarife für den russischen Handelsvertrag stimmen, und auf Anregung eines Herrn aus Württemberg erklärte der Staatssekretär des Innern, die Staffeltarife würden schon früher als zum 1. September aufgehoben werden. Eine solche Einmischung fremder Staaten in preußische Angelegenheiten würde vor vier Jahren nicht möglich gewefen sein. Solche Mittel wurden an—
gewendet, um den durchaus nicht segensvollen Vertrag mit Rußland durchzubringen. Die preußische Regierung sollte ihren alten Einfluß auf die K wieder erobern, sonst muß sich ein
bedenklicher preußischer Partikularismus entwickeln.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Der Ausführung des Herrn Abg. Grafen zu Limburg-⸗Stirum kann ich nur wiederholt das Moment entgegensetzen, daß der hauptsächlichste Beweggrund für die preußische Regierung, die Staffeltarife aufzuheben, der gewesen ist, daß der überwiegende Theil des eigenen Landes sich dagegen erklärt hat. (Sehr richtig! links.) Und wenn statt des 1. Septembers, der ursprünglich in Aussicht ge⸗ nommen war, der 1. August gewählt worden ist, so ist das allerdings eine Konzession, die nachträglich gemacht worden ist. Der 1. Sep— tember war gewählt worden, einmal weil es ja überhaupt nothwendig war, ein gewisses ausreichendes Maß von Zeit für die Abwicklung der schwebenden Verträge zu gewinnen; zweitens hat aber der formale Grund mitgewirkt, daß der Tarif am 1. September ein— geführt und es daher erwünscht war, ihn bis zum J. September aufrecht zu erhalten, um klare, übersichtliche statistische Verhãltnisse für die Zukunft zu schaffen. Meine Herren, daß der letzte Grund nicht maßgebend sein konnte, wenn uns nachgewiesen oder doch wahr— scheinlich gemacht wurde, daß der erste Grund eine Ausdehnung des Tarifs bis zum 1. September nicht nothwendig mache, und wenn uns ferner wahrscheinlich gemacht wurde, daß die Zeit vom 1. August bis zum 1. September, wenn der Staffeltarif während dieses Monats noch bestehen bleiben würde, dazu benutzt werden würde, um uns noch erhebliche Massen ausländischen Getreides der neuen Ernte ins Land zu schaffen — daß diesen beiden Gründen gegenüber die Staats— regierung sich auf den 1. September nicht steifen konnte, das, meine Herren, werden Sie begreiflich finden. Aus diesen Gründen ist also die Aufhebung der Tarife auf den 1. August festgesetzt.
Abg. von Tiedemgnn-Bom st (fr. kons) erklärt sich ebenfalls gegen den Antrag Gothein, der die Ueberschüsse der Eisenbahnen
vermindern und es verhindern würde, daß die Tarife den volks⸗ wirthschaftlichen Bedürfnissen entsprechznd gestaltet werden. Von den Staffeltarifen würde zudem das Ausland den meisten Vortheil ziehen, weil es die weitesten Entfernungen für sich, hat. Die fünf Millionen Mehreinnahme infolge der Staffeltarife seien nur Brutto⸗ einnahmen, die auch nur dadurch erzielt seien, daß die Wasserstraßen während des heißen Sommers theilweise ganz gesperrt waren. Aus seiner Heimath habe man früher nach. Sachsen exportiert; das sei jetzt nicht möglich, da russisches Getreide die Staffeltarife benutzen könnte, posensches aber nicht. Die Staffeltarife schädigten das Zentrum des Landes und drückten dort die Preise zum Schaden der ganzen deutschen Landwirthschaft.
Abg. Broemel (fr. B) empfiehlt den Antrag Gothein, weil auf diesem Wege allein eine Ermäßigung der Tarife zu erreichen sei. Eine Reform der Gütertarife vor der Reform der Personentarife, wie Herr Bueck verlangt habe, halte er nicht für richtig. Bei den Gütertarifen erziele die Eisenbahnverwaltung Ueberschüsse, aber nicht bei den Perfonentarifen, und bei diesen letzteren werde gerade die Tendenz darauf gerichtet sein müssen, durch die Reform auch mehr Einnahmen zu erzielen. Redner empfiehlt dann die Einführung direkter Verfrachtung, nach Südrußland und fragt, wie der Ausfall von 800 000 ½ι infolge der Cholera berechnet fa
Ministerial⸗Direktor Fleck: Die Einnahmeausfälle, infolge der Cholera sind von den einzelnen Direktionen schätzungsweise berechnet worden feit der Sperre Hamburgs und dem dadurch geminderten Eisenbahnverkehr. Direkte Verfrachtungen nach Odessa, Konstan⸗ tinopel und Batum sind schon jetzt zulässig. Herrn von Tiedemann möchte ich bemerken, daß das russische Getreide von den Staffel⸗ tarifen keinen Vortheil gezogen hat.
Abg. Hauptmann (Sentr) bemängelt verschiedene Zug⸗ verbindungen der Stadt Bonn mit anderen zheinischen Städten, ver= zichtet dann aber auf das Wort, weil der Vize ⸗Präͤsident Graf das Eingehen auf den Personenverkehr nicht mehr gestattet.
Abg. Mohr (nutz: Es ist richtig, daß Altonas Verkehr haupt⸗ sächlich nach dem Norden geht. Das soll aber geändert werden und dafür haben wir den Hafen gebaut. Daß Harburg dieselben Tarife haben müßte wie Altona, ist nicht richtig. In 9 hat der Staat allein den Hafen gebaut; die Stadt hat keinen Zuschuß gewährt, wie das in Altona geschehen ist. Deshalb bitte, ich nochmals, zur Erleichterung der Konkurrenz mit Hamburg für Altona dieselben Tarife wie kr amburg zu bewilligen. . .
Abg. von Schalfcha Gentr.: Eine feste Position gegenüber den Slaffeltarffen habe ich nicht. Ich stimme darin, übenzin mit dem Grafen Limburg-Stirum, daß mein preußischer Na⸗ tionalstolz nicht besonders gestärkt worden ist durch die Art, wie die Staffeltarife abgeschafft sind. Wenn die Klagen über die Staffestarife schon bei Berlin angefangen haben, faite das daran, daß der Handelsplatz Berlin geschädigt wurde, weil die Frachten an Berlin vorbei nach dem Westen gingen. Eine erhebliche Schädigung des Westens durch die Tarife würde ich nicht, billigen, besonders wenn die Russen von den Staffeltarifen Vortheile ziehen. Für den Antrag Gothein hat sich niemand ausgesprochen; er behandelt die Frage wohl etwas zu oberflächlich. Die Frachtkosten zu den Pro⸗ duktlonskosten zu rechnen, sei vollständig verfehlt. Redner empfiehlt, den Antrag Gothein zurückzuziehen, da er keine erhebliche Majorität auf sich vereinigen würde. ö . .
Alg. Gothe in (fr. Vgg.) zieht hierauf seinen Antrag zurück, behält sich aber vor, ihn in dieser oder abgeänderter Form wieder einzubringen, und bittet die Fraktionen, sich mit dem Antrage zu befchäftigen. Er habe durchaus nicht beabsichtigt, alle Ausnahmetarife aufzuheben, die man garnicht entbehren könne. Die Ueberschüsse der Eisenbahnen sollten nicht aufgehoben, sondern vermehrt werden; die Eifenbahnen sollten konkurrenzfähig erhalten werden den Wasserstraßen gegenüber. Von der Ausführung des Antrags würde seine Tragweite erft abhängen. Die Regierung solle nur gestärkt werden in dem Be⸗ ftreben, eine gesunde Tarifbildung durchzuführen, statt hier und da einen neuen Ausnahmetarif einzurichten. Wenn man die Schädigung auch des kleinsten Interesses vermeiden wolle, dann sei man zur Ver⸗ knöcherung verurtheilt. Die Aufhebung der Binnenzölle habe eine große Beunruhigung und Schädigung der einzelnen Interessen hervor⸗ gerufen, und dennoch sei sie eine Großthat von politischer und wirth⸗ schaftlicher Bedeutung geworden. Die Schranken, schließt Redner,
welche in dem kilometrischen Tarifsystem liegen, müssen wir beseitigen, fonst sind wir nicht werth, ein einiges Reich zu sein.
Nachdem Abg. Bueck (ul.) noch einmal für die Aus⸗ nahmetarife für Oberlahnstein eingetreten und Geheimer Ober⸗Regierungs-Rath Hoeter seine früheren Ausführungen wiederholt hat, wendet sich
Abg. Schmitz ⸗ Erkelenz (Zentr) gegen den zurückgezogenen Antrag Gothein und vertheidigt die Nothwendigkeit der Aufhebung der Staffeltarife, die im Interesse der westlichen Landwirthschaft gelegen
habe. .
Abg. Richter (fr. Vp): Die Aufhebung der Staffeltarife war nicht nothwendig für die Durchführung des Handelsvertrages. Die Mehrheit wäre nur eine geringere gewesen. Ich beklage die Auf⸗ hebung der Staffeltarife als einen Rückschritt von einem gesunden Grundsatz. Es sind allerdings im wesentlichen Preußens Vertreter gewesen, welche auf die Aufhebung der Staffeltarife gedrungen haben, Sie haben jedenfalls der Allgemeinheit damit keinen guten Dienst geleistet. Herr von Boetticher, so nachgiebig er auch sonst, war, hat sich gehütet, für die Zukunft eine Zusicherung zu geben über die Staffel⸗ tarife. Anfangs schien es, daß man Bayern eine solche Zusicherung geben wollte. Ich habe darauf hingewiesen, daß das nur in Form eines Vertragetz mit Zustimmung des Landtags geschehen könnte. Ich bin nicht berufen, die preußische Regierung zu vertheidigen. Aber wie kommt Graf Limburg-Stirum dazu, der Regierung Vorwürfe zu machen? Anfang März standen die Staffeltarife hier auf der Tagesordnung, aber da hat die Mehrheit des Abgeordnetenhauses unter Vortritt des Grafen Limburg von einer Debatte Abstand genommen, und eine von mir provozierte Debatte wurde von der Tagesordnung abgesetzt, Es ist nun eingetreten, was ich gesagt habe, daß das Haus überhaupt keine Stellung zu dieser Frage nehmen konnte, es hat sich selbst mundtodt gemacht. Graf Limburg-⸗Stirum verwehrte es mir damals, das ÄUnsehen des Haufes zu wahren, und nun beklagt sich Graf Lim— burg⸗Stirum darüber, daß Preußens Ansehen geschädigt worden sei. Das nachträgliche Reden hat keinen Zweck.
Abg. Graf zu Lim burg⸗Stirum (kons.): Der Vorredner ver⸗= wechselt das Ansehen Preußens und des Abgeordnetenhauses. In dieser Frage hat das Haus nicht zu beschließen und das Ansehen ö lag allein in der Hand der Regierung. .
Abg. Richter (fr. Vp. ): Diese feine Unterscheidung kann ich doch nicht gelten lassen. Die Regierung entscheidet allein; aber das liegt gegenüber dem Landes-Eifenbahnrath ebenso, und doch hat sie dessen Urtheil angerufen und damit bekundet, daß sie sachliche Gründe hören will, und da hätte doch die Meinung des Landtags eine größere Bedeutung als die des Landes- Eisenbahnraths. Man hatte ja auch Anträge gestellt und es ist also Schuld der Mehrheit des Hauses, wenn damals aus der Debatte nichts wurde, wenn man diese Staffeltarife nutzleds dem Handelsvertrag opferte.
Der Titel wird darauf genehmigt.
Eine Petition der Biergroßhandlung Schubert u. Co. in Görlitz wegen Rückzahlung von Eisenhahnfrachtbeträgen wird durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.
Sodann wird die weitere Berathung um 4/ Uhr auf
Dienstag 11 Uhr vertagt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Deutscher Innungs- und Allgemeiner deutscher Handwerkertag.
Im weiteren Verlauf der gestrigen Verhandlung berichtet der zweite Referent, Buchbindermeister Nagler (München) über die Errichtung von Handwerkerkamm ern. Der Redner befür⸗ wortete folgende Refolution! „Der. Deutsche Innungs⸗ und Allgemeine Handwerkertag erblickt in der durch die Vor schläge des Ministers Freiherrn von Berlepsch in Aussicht gestelten Errichtung obligatorischer Handwerkerkammern die prin⸗ zipielle Erfüllung einer langjährigen Forderung des deutschen Handwerks, wünscht aber, u in dem her en Gesetzentwurf die in den von dem Berliner Zentral-Ausschuß der vereinigten Innungsverbände Deutschlands und der Münchener Vorstandschaft des Allgemeinen deutschen ,, . ausgearbeiteten Gegen⸗ vorschläge enthaltenen Gesichtspunkte Berücksichtigung finden, da nur dann die Handwerkerkammern geeignet erscheinen, in allen das Hand⸗ werk berührenden Fragen und gesetzgeberischen Maßnahmen, dasselbe in gebührender Weise zu vertreten; andernfalls sich der Innungs⸗ und Handwerkertag im Interesse der Selbständigkeit der Innungen und ihrer gedeihlichen Weiterentwickelung gegen die Einführung jeder der⸗ artigen Institution aussprechen müßte. Durch die in Aussicht stehende Organisation ganz befriedigt zu sein, kann der deutsche Handwerker⸗ stand übrigens nicht erklären, er muß vielmehr nach wie vor in der Erfüllung all feiner weiteren Forderungen, als da sind: die Be⸗ seitigung der Offiziers und Beamten⸗, sowie sons . Konsumpereine, die lch in, des Hausierhandels und das Verbot des Detail⸗ reisens, die Beseitigung der gemeinschädlichen Auswüchse der Waaren⸗ abzahlungs⸗-Geschäfte, das gänzliche Verbot der Wanderlager und Waarenauktionen, die Befeitigung des schwindelhaften Reklamewesens, die Reorganifation der Gefängnißarbeit, des Submissionswesens u. s. w. unerschütterlich beharren“.
Der dritte Referent, Maler⸗Obermeister Voß (Hamburg) refe. rierte über die Gesellenausschüsse und die Lehrlingswesens. Dieser Redner empfahl folgende Resolution: „Der deutsche Innungs- und allgemeine Handwerkertag beschließt, nie. mals von der Forderung zu lassen, daß nur derjenige berechtigt sein darf, Lehrlinge zu halten und auszubilden, welcher den Nachweis einer zurückgelegten Lehrzeit erbringen kann und im Anschluß daran eine Gesellen⸗ und Meisterprüfung bestanden hat. Er verwahrt sich dagegen 1) daß dieses Recht demjenigen zustehen soll, der in einer Lehrwerkstatt ausgebildet ist und ein Zeugniß folcher Anstalt besitzt, und 2) daß der, welcher, ohne Vgyrkenntnisse zu haben, drei Jahre ein Handwerk selbständig betrieben hat, ebenfalls Tehrlinge halten darf. Der deutsche Innungs und Allgemeine Hand, werkertag spricht die bestimmte Erwartung aus, daß von seiten der Regierung endlich in dieser Richtung etwas geschieht; er lehnt jede Verantwortung ab, wenn die Leistungsfähigkeit des deutschen Hand— werks mel ft Er macht diejenigen verantwortlich, welche nicht einsehen wollen, daß die Zukunft des deutschen Handwerks und seine i nn wesentlich mit von der Leistungsfähigkeit seiner Jugend abhängt.“
Ein von dem Schneidermeister Möller (Dortmund) gestellter Antrag: eine Kommission von 15 Mitgliedern zur Prüfung aller eingegangenen Anträge zu wählen, wurde nach längerer Debatte ab— gelehnt und hierauf in die Generaldiskussion eingetreten. Schuh— machermeister Salge (Hannover) leitete dieselbe mit einer Rede gegen die Gewerbefreiheit ein. Gastwirth Günther und Direktor Hart— mann (Berlin) betonten die Nothwendigkeit, die Gastwirthsjungen in die Innungsverbände aufzunehmen. Schneidermeister Faßhauer (Köln) machte eine Reihe von Abänderungsvorschlägen. Es müsse bewirkt werden, daß die Ausbildung der Handwerkslehrlinge auch wirklich dem Handwerk und nicht den Fabrikanten und Kaufleuten zu gute komme. Der Redner verlangte schließlich die Aufhebung der Freizügigkeit und die Beschränkung der Gewerbefreiheit. Obermeister Beutel (Berlin) be—= tonte, daß der Handwerkertag sich nicht im Widerspruch mit der Re— gierung befinde. Die Handwerker wollten im Gegentheil mit der HFegierung gehen, sie wünschten aber, daß ihre Vorschläge von der Regierung angenommen würden. Deshalb sei auch der Handwerkertag nicht der Ort, um Agitationsreden zu halten. Nach noch längerer Debatte wurde die Generaldiskussion geschlossen und alsdann die Ver— handlung auf heute Vormittag 9 Uhr vertagt.
Zur Arbeiterbewegung.
In Potsdam haben die Maurer des Meisters Naumann aus Sessau, die beim Neubau einer Kaserne beschäftigt waren, die Arbeit niedergelegt; als Grund wird im „Vorwärts“ angegeben, daß die Arbeiter mit dem Lohnsatz nicht zufrieden waren.
In Wittenberge haben, einer Mittheilung desselben Blattes zufolge, die Maurer und Zimmerer die Arbeit eingestellt; sie verlangen höheren Lohn.
Aus Bremerhaven wird berichtet, daß die Zahl der aus— ständigen Maler jetzt 90 betrage; eine große Zahl Unverheiratheter hat die Stadt verlassen.
Aus Freiburg i. B. wird zum Ausst and der Mauxer (vgl. Nr. 82 d. Bl.) weiter gemeldet, daß sich seit acht Tagen über 605 Mann im Ausstande befinden, an dem sich sowohl die einheimischen als auch fremde und ausländische Berufsgenossen . Als Ur⸗ sache des Ausstandes wird im „Vorwärts? angegeben, daß die Meister, die bis auf einen die Forderung der Gesellen, die zehnstündige Arbeitszeit einzuführen, bewilligt hatten, eine Woche später ihr Wort zurücknahmen nnd verlangten, daß wieder elf Stunden gearbeitet werde.
Aus Wien meldet ein Wolff'sches Telegramm: In der Wiener berger Ziegelfabrik haben gestern 3060 Arbeiter, die eine Er— höhung der Löhne verlangten, die Arbeit niedergelegt.
Ein Prager Telegramm des W. T. B. berichtet: Ein Theil der Arbeiterschaft des Richardschachts bei Hodau stellte geftern die Arbeit ein; es kam zu Ausschreitungen gegen den miß— liebigen Verwalter. Als in der Kanzlei des Revier-Bergamts unter Intervention der Behörden über die Wiederaufnahme der Arbeit unterhandelt wurde, wurden aus der Mitte der um das Werkhaus versammelten Menge große Steine in die Kanzlei eschleudert. Die Gendarmerie, die verstärkt worden war, drängte die Menge zurück und verhinderte weitere Excesse. . .
Zur Lohnbewegung unter den englischen Bergarbeitern schreibt die Londoner ‚A. C.“: Der mit so vielen Wehen ins Leben gerufene Einigungsrath für die Bergwerksindustrie droht zu zerfallen. Auf. Veranlassung des Arbeikermitgliedes des Raths Bailey hielten die Bergleute von Notting hamshire am Don— nerstag in Nottingham eine Versammlung ab, in der böse Worte gegen den Vorfitzenden des Einigungsraths Lord Shand fielen. Bailey fragte, was habe den. Bergleuten alle ihre Mäßigkeit bei der Beendigung des Ausstands genützt? Festsetzung eines Minimallohns und des Verkaufspreises der Kohlen und Einsicht in die Bücher der Zechen, das seien die Hauptpunkte, weshalb sich die Bergleute so riesige Opfer auferlegt hätten. Die lehne Lord Shand pre vi manu ab, als ob nicht viel darauf ankäme. Was bliebe nun noch übrig von den Forderungen der Arbeiter? Trotz Finigungsraths könnten jetzt jeden Augenblick die Loõyne um 20 bis 30 ( herabgesetzt werden. Vielleicht wäre es das beste, wenn ein neuer Strike begonnen würde. Die Folge der heftigen Angriffe der Bergleute von Not⸗ tinghamshire auf den Vorsitzenden des Einigungsausschusses für die Bergwerksindustrie wird wahrscheinlich die sein, daß der Lord sein undankbares Amt niederlegt. Er hat schon Dienstag in der Ver— sammlung des Raths erklärt, er würde den. Vorsitz nur so lange führen, wie er des Vertrauens beider Parteien sicher sei. Die Kohlengrubenbesitzer haben sich mittlerweile auf alle Fälle ein
erichtet. Seit der Beendigung der Arbeitssperre im letzten Jahre . sie ungeheure Kohlenvor räthe aufgehäuft. Die Bergleute haben de Defteren gegen diese Vorsichtsmaßregel auf ihren Versammlungen Ein⸗ sprache erhoben und ihre Führer haben darauf aufmerksam gemacht, welche Macht die Zechenbesitzer im Falle eines Streites dadurch bekommen. Der Bund Der Bergleute als solcher ist aber bis jetzt noch nicht da= gegen eingeschritten. Die Agenten der Zechen meinen, daß bald eine Lohnherabsetzung eintreten würde, möchten die Arbeiter nun dazu sagen, was fie wollten. Viele Zechen arbeiten gegenwärtig mit Verlust und seit ziemlich langer Zeit hat der Verkaufspreis der Kohlen nur die Pro⸗ duktionskosten gedeckt.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
4. Mai. Aleadia von Caceres: Einrichtung der elektrischen Be= leuchtung der Stadt. Bedingungen in der Sekretaria der Bürger meisterei zur i, Kaution 4000 Peseten. Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs⸗Anzeiger“.
16. Oktober. Ministéèrio de la Marina, Centro Consultiso in Madrid; Errichtung eines Trockendocks in Carraca lbei Cadi) und in Cartagena, jedes mindestens für Kriegsschiffe von 12 000 t. Kaution vorlaufig für jedes Dock 70 009 Peseten, später 6 bis 10 vo der Zuschlagssumme. Näheres in spanischer Sprache beim „Reich; Anzeiger“. (
Dänemark.
16. Juni. Verwaltung der Ost⸗Seeländischen Eisenbahn (Driftsbestyreren for den Ost- Gaellandske Jernbane) in Haarlev: Lieferung von J099 Stück Schwellen von Fichtenholz und ca. 2700 laufenden gu Weichenhölzern. Bedingungen zur Anst auf den Eisenbahnstationen Faxe, Haarlep, Kjöge und Store hedinge˖
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Postdampfer Obdam“ der Nie derländisch⸗ Ame kan ischen , n ,,, ist an J. alpin und der Schnelldampfer ‚Veendam“ am 8. April in Rew⸗Jor angekommen.
egelung dez
1. Nntersuchungs Sachen.
2. Anf gebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invalidität zx. zersicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 20. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch
7. Erwerbs ⸗ und 8. Niederlafsung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. Bank Ausweise.
10. Verschiedene
irthschafts⸗Genossenschaften.
ekanntmachungen.
) Untersuchungs⸗Sachen. Keine. ö / //
)) Anfgebote, Zustellungen und dergl.
2487 Zmwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Gründbuche von der Friedrichstadt Band 18
Blatt Nr. 1307 auf den Namen des Bäckermeisters.
Heinrich Christoph Loosg eingetragene, Krausen— straße Nr. 76 belegene Grundstück am 4. Juni 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter— zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 15, Hof, Eingang C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 135 656 S6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver— anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab— schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realherechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins— befondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen,
wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im
Versteigerungstermin bor der Aufforderung zur Ab— gabe von Geboten anzumelden und, falls der be— sfreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des in . Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück— sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die— senigen, welche das Eigenthum des Grundstücks 3 werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie ohen, verkündet werden. Berlin, den 30. März 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.
2488 Zwangsversteigerung. .Das im Grundbüche von der Dorotheenstadt Band 4 Nr. 308 auf den Namen:
I) der Wittwe des Schuhmachermeisters Georg Gottlob Daniel Müller, Marie Wilhelmine Ernestine, geb. Beyer, zu Berlin,
2) des Kaufmanns Georg Louis Hermann Müller zu Charlottenburg,
3) der verehelichten Hofschuhmacher Charlotte Louise Therese Rinck, geb. Müller, zu Berlin,
4) des Schuhmachers Georg Louis Adolf Müller zu Berlin, .
5) des Mechanikers Georg Louis Carl Müller zu Dresden,
6) des Mechanikers Georg Louis Emil Müller zu Bremen,
7) der verehelichten Uhrmacher Therburg, ver— ehelicht gewesenen Wolff, Alexandrine Virgine
Glara, geb. Müller, zu Berlin,
8) des am 15. November 1884 geborenen Theodor Richard Alexander Müller zu Berlin,
als Miteigenthümer zu gleichen ideellen Antheilen eingetragene, in der Neustädtischen⸗Kirchstraße Nr. 17 helegene Grundstück soll auf Antrag der verehelichten Hofschuhmacher Rinck, Charlotte Louise Therese, geb. Müller, zu Berlin und des Mechanikers Georg gouis Emil Müller zu Bremen, zum Zwecke der useinandersetzung unter den Miteigenthümern am 1. Juni 1894, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue r straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück. dessen Größe nicht bekannt, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 6220 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus⸗ zug, aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das He gn, betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., 6 Nx. 17, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigen thum des Grundstücks beanspruchen, werden auf— hefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens, herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem ag das Kaufgeld in Bezug auf den . an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des. Zuschlags wird am 5. Juni 188A, Mittags 12 uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben worden, verkündet werden.
Berlin, den 5. April 1894. .
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.
2600]
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsver— steigerung des dem Arbeiter Heinrich Wöhl zu Schwerin gehörigen Wohngrundstücks Nr. 1292 C. an der Jägerstraße daselbst mit Zubehör Termine
) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Mitt⸗ woch, den 20. Mai 1894,
2) zum lleberbot am Mittwoch, den 20. Juni
im aim ä * 24, jedesmal Vormittags 11 Uhr, m d liumer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hien mtsgerichtsgebäudes statt.
Auslage der Verkaufhedingungen vom 14. Mai 4 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Im Sequester bestellten Herrn. Rechtsanwalt zeetz in Schwerin, welcher Kaufliebhabern nach vor⸗ er ger Anmeldung die Besichtigung des Grund—
ücks mit Zubehör gestatten wird.
Schwerin, den 7. April 1594.
Großherzogliches Amtsgericht.
704 Versteigerungsbekanntmachung.
Auf Anstehen von Jakob Bischofsberger! Winzer in Gimmeldingen, findet gegen Ferdinan Viehl, Ziegelarbeiter, in Neustadt a. H. wohnhaf gewesen, z. Zt. unbekannt wo abwesend, durch der K. Notar Cuny hier am Samstag, den 28. April 1894, Nachmittags 1 Uhr, im Versteigerungs⸗ lokale des Stadthauses hier gemäß Bedingung 4 des durch gen. Notar am 18. September 1893 ver- brieften Kaufaktes und nachdem Viehl der Zahlungs—⸗ aufforderung keine Genüge geleistet, die Wieder, ö folgender Liegenschaft des ꝛL. Viehl
att:
I) Pl. Nr. 876 0,0140 ha Fläche, worauf ein Wohnhaus mit Nebenbau,
Y) Pl. Nr. 76g“, 75t', 0 0020 ha Hofraum, zusammen ein Ganzes bildend und gelegen zu Neu— stadt a. H. in der Hintergasse.
In Ausführung der mit Beschluß des K. Amts— gerichts hier vom 29. 1. M. bewilligten öffentlichen Zustellung obiger Bekanntmachung an z. Viehl wird dieser Auszug veröffentlicht.
Neustadt a. Haardt, den 31. März 1894.
K. Amtsgerichtsschreiberei. Serr, K. Sekretär. 2494
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangeversteigerung der zur Konkursmasse des Erbpächters H. Hallier zu Heiligenhagen gehörigen kanonfreien Eigenthums— parzelle Nr. 1 daselbst mit Zubehör Termine I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu—⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Montag, den I8. Juni 1894, Vormittags EA Uhr,
2) zum Ueberbot am Donnerstag, den 12. Juli 1894, Vormittags 11 Uhr,
3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Montag, den 18. Juni ES94A, Vormittags EH Uhr, im Zimmer Nr. l (Schöffengerichtssaal) des hiesigen Amtsgerichts⸗ gebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 4. Juni an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Kon⸗ kursverwalter bestellten Herrn Erbmüller Wilh. Cöhn zu Satow, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.
Kröpelin, den 5. April 1894.
Großherzogliches Amtsgericht.
59603 Aufgebot.
Es ist das Aufgebot nachfolgender Urkunden:
Zu a. fällt weg, .
b. des Depotscheines des Komtors der Reichs—⸗ Hauptbank für Werthpapiere Nr. 722 827 vom 13. März 1893 über 3000 S 30/0 Preuß. konsol. Staats-Anleihe mit Zinsscheinen per J. April 1893 und flgd. nebst Anweisungen — von dem Premier⸗ Lieutenant Romeycke hier,
C. des Sparkassenbuches der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 588 332, lautend auf die Wittwe Manske, Ottilie, geb. Kleinow, hier, über 680 48 3 — von der Wittwe Manske,
d. der von der Allgem. Eisenbahn ˖Versicherungs⸗ Gesellschaft zu Berlin auf das Leben des Weichen⸗ stellers Friedrich Wilhelm Thalemann in Lindenau ausgefertigten Lebensversicherungs⸗Police Nr. 22090 vom 27. , . 1874 über 1000 MÆH — von den Erben des ꝛc. Thalemann, vertreten durch den Rechts anwalt Wolffgram hier,
6. der von der Direktion der Berlinischen Lebens⸗ Versicherungsgesellschaft hier dem Schneidermeister August Radczewski in Bromberg ertheilten Em— pfangẽ⸗-Quittung vom 22. Juli 1874 über die Police der genannten Gesellschaft A. 15 747 über h00 Thlr. — von dem 2c. Radezewski,
f. des Wechsels 4. d. Finkenheerd, den
28. November 1892 über 311 M 25 3, gezogen von Ottomar Roth auf die Firmg Ellrichs⸗Wachs⸗ Siederei in Berlin, Schönhauser Allee Nr. 56, von letzterer acceptiert, fällig am 24. Februar 1893 mit dem Blankogiro Ottomar Roth — von dem Ban⸗ quier L. Mende in Frankfurt a. O., vertreten durch den Justiz⸗Rath Jacobson hier, g. des Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 266 506, lautend auf den Kaufmann Bernhard Schwarz hier, über 346 MSH 41 3 — von dem ꝛc. Schwarz,
h. des Sparkassenbuchs der . städtischen Sparkasse Nr. 144 268, lautend auf Auguste Köhler, Tochter der Wittwe Köhler, über 338 6 185 3 — von den Erben der Wittwe Köhler, vertreten durch den Feuermann Otto Meißner hier,
ji. des unausgefüllten Wechsels, welcher den Aeceptationsvermerk angenommen per 30. November 1893 über 300 S6 Max Blumenfeld“ trug, und des am 25. September 1893 ausgestellten, am 25. De⸗ zember 1393 zahlbaren Wechsels über 10 000 4, acceptiert von Hartwig Kantorowiez Nachf. Joseph Loewenthal, beide Wechsel nicht ausgestellt — von dem Kaufmann A. Rosfenhain hier, vertreten durch den Justiz⸗ Rath Dr. Alexander⸗Katz,
k. des Depotscheines des Komtors der Reichs— Hauptbank für Werthpapiere Nr. 298 607 vom 17. Januar 1885 über 1500 M. 40/0 Preuß, kons. Staats⸗Anleihe mit Zinsscheinen per 1. Juli 1885 flgd. und Anweisungen — von den Sanitäts⸗Rath Pr. Stoecker'schen Minorennen, vertreten durch den Vormund, Bankdirektor Benndorf zu Braunschweig,
l. des mit dem Namen eines Ausstellers no nicht versehenen Prima⸗Wechsels d. d. Berlin, den 18. Oktober 1895 über 167 M 15 * zahlbar am 15. Januar 1894 an die Ordre von mir selbst, ge⸗ zogen auf Max Lewinski in Berlin, Alexanderstr. 65, und von diesem ageceptiert, — von dem Kaufmann Meyer E. Struck hier, .
m. der nachfolgenden vier, am 28. September 1890 d. d. Berlin ausgestellten Wechsel:
1 über 300 M6 fällig am 31. Dezember 1890, acceptiert von Wilhelm Neumann, ausgestellt von J. Cohn, mit Blankogiro des letzteren,
2) über 290 , fili am 16. Januar 1891, acceptiert von Wilhelm Neumann, ausgestellt von
in Berlin,
3) über zo0 6, fällig am 31. Dezember 1590, acceptiert von J. Cohn, ausgestellt von Wilhelm
Neumann, mit Blankogiros des letzteren und des
Rixdorfer Vorschußvereins,
4) über 290 MS, fällig am 16. Januar 1891, aeceptiert von J. Cohn, ausgestellt von Wilhelm Neumann, mit Blancogip⸗ des letzteren,
von dem Kaufmann Alfred Veit hier,
n. der beiden von Ferd. Kugelmann auf Math. Salcher C Söhne in Wien gezogenen, bei der Nationalbank für Deutschland in Berlin zahlbaren, mit dem Acceptations⸗Vermerk p. p. Math. Salcher C Söhne Sallmann versehenen Wechsel d. d. Ham⸗ burg, den 19. Juni 18935, von denen der eine über Ss49254s0 M lautet und fünf Monate nach heute fällig ist, der andere über 85 2773/1400 M lautet und sechs Monate nach heute fällig ist, — von der Hand lung Math. Salcher C Söhne in Wien,
o. des Depotscheines des Komtors der Reichs⸗ Hauyptbank für Werthpapiere Nr. 672 522 vom 17. Dezember 1891 über 3000 M. 401,0 Schlesische Pfandbr. Litt. CG. mit Zinssch. per 1. Juli 1892 und Anweisungen — von dem Bureau⸗Vorsteher Alois Reisch in Breslau, als Vormund der minderjährigen Geschwister Müller,
q. des Wechsels d. d. Berlin, 2. September 1893 über 200 S6, fällig am 2. Dezember 1893, aus⸗ gestellt von J. Wolfsohn, Birkenstraße 59, gezogen auf Wilh. Roell hier, Feldzeugmeisterstraße 4, und von demselben acceptiert, mit den Blankogiros J. Wolfsohn und A. Schwidetzky — von der Hand⸗ lung A. Schwidetzky hier,
r. des Wechsels d. d. Berlin, den 20. Juli 1893 über 110 S, fällig am 31. Oktober 1893, aus— gestellt von Kaliski C Friedlaender, gezogen auf S. Simon in Berlin und von demselben acceptiert, mit Giros von Kaliski K Friedlaender, Hermann Jacobson, W. Euler uad des Vereins chemischer Fabriken in Mannheim — von der Handlung H. Sandkuhl Nachfolger Mertz K Bucher in St. Johann, .
s. der zu der Police Nr. 61 829 der Vietoria zu Berlin Allgem. Versich. Akt. Gesellschaft über 2000 S, lautend auf den Seminarlehrer Jacob Wolf zu Neudorf⸗Straßburg i. E., ausgegebenen Rückgewährscheine 1, 2, 3 vom 1. April 1888, Nr. 148 28, 9, 90 und 4, 5 vom 1. April 1889 bez. 1890 über je 68 ½ 20 4 — von dem Seminar⸗ lehrer Jacob Wolf,
t. der zu der Police Nr. 44 939 der Victoria zu Berlin Allgem. Versich.⸗Akt.⸗Gesellschaft über 20 000 416, lautend auf den Kaufmann J. Strich zu Königs⸗ berg i. Pr., ausgegebenen Rückgewährscheine 1, 2 und 9, Nr. 78 637 vom 15. Dezember 1880, Nr. 78 683 vom 15. Dezember 1881 und vom 15. Dezember 1888 über je 832 S — von dem Kaufmann Jul. Strich
beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Oktober 1894, Nachmittags E26 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstr. 13, Hof, part., Zimmer 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 30. Dezember 1893.
Das Königliche Amtsgericht J. Abtheilung 82.
2501 Aufgebot. s ist das Aufgebot nachfolgender Urkunden be⸗ antragt:
I) des Depotscheines der Reichsbank Nr. 181 51353 vom 29. Oktober 1881 über 3600 S 40, Preuß. kons. Staatsanleihe mit Zinsscheinen per 2. Januar 1882 fgg. und Anweisungen — von dem Tischler⸗ meister Jacob hier,
27) des angeblich verloren gegangenen Checks über gh M 489 , gezogen am 24. November v. J. von der Banqus 46 Bruxelles auf die Dresdner Bank in Berlin an die Ordre der Akt.⸗Ges. für Tapeten⸗ Fabrikation in Nordhausen, giriert von letzterer an die Mechan. Seilerwaarenfabrik Kettwig, Alb. Zimmermann und von dieser in Blanko weiter giriert — von der Mechan. Seilerwaarenfabrik Kettwig, Alb. Zimmermann zu Kettwig, .
3) des Depotscheines der Reichs bank Nr. 776 255 vom 14. November 1893 über 200 Kron. 41 9 Stock⸗ holms Intecknings Garanti Acetiebolags Oblig zahl⸗ bar in Hamburg mit Zinsscheinen per 1. Januar 1894 fgg. nebst Anweisungen — von G. M. Voigt hier,
4) der von der Preußischen Lebens⸗Versicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft hier auf das Leben des Schneider⸗ meisters Jacob Wagner hier ausgefertigten Lebens⸗ Versicherungs⸗ Police Nr. 44 222 vom 4. Juni 1872 über 500 Thlr. — von dem 26. Wagner,
5) des Depotscheines der Reichsbank Nr. 769 409 vom 27. September 1893 über 8300 MS. 34 Co Berliner Stadt ⸗Anleihe mit Zinsscheinen per 1. Juli 1894 fgg. nebst Anweisungen — von dem Pfleger der , Descendenz Carl Richard hier,
6) des angeblich verloren gegangenen, von der Berliner Brauerei⸗Gesellschaft Tivoli auf Hermann Andreß und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Albrecht, Bernburgerstraße 21 gezogenen, von letzteren acceptierten Prima; Wechsels d. d. Berlin, den 1. November 1890, bei Sicht zahlbar, über 600 . mit dem Blanko⸗Giro der uff le — von der Schultheiß⸗Brauerei, Akt.Gesellsch, hier,
7) des Sparkassenbuches der hiesigen städtischen Spar⸗ kasse Nr. 10 435 über 524 S6 27 , lautend auf Frau Louise Nadolski, geb. Zahn, — von dem Schuh— macher Nadolski hier,
8) der Depotscheine der Reichsbank Nr. 355 497, 355 498, 355 499, 355 500, vom 5. April 1886 über 9100 06 40G r kons. Staatsanl. mit Zinssch. p. 1. Juli 1886 fgg. nebst Anw., über 300 M0 zoo Preuß. Staatsanl. v. 1855 mit Zinssch. p. 1. April 1887 u. Anw., über 125 Rb. 30½ große Russ. Staatsbahn ⸗Prior. mit Zinssch. p. J. Juni 1886 fgg. u. Anw., über 600 MS. 39 ½ Köln⸗-Mind. Präm.⸗„Anl. mit Zinssch. p. 1. Oftober 1886 fgg. ferner Nr. 356 315 vom 9. April 1886 über 850. 400 Preuß. kons. Staatsanl. mit Zinssch. p. 1. Juli 1886 fgg. nebst Anw., Nr. 372 455 vom 16. Juli 1886 über 6000 MS é 40ͤ Preuß. kons. Staatsanl. mit Zinssch. p. 1. Januar 1887 fgg. nebst Anw., Nr. 613 560 vom 19. November 1896 über 3500
J. Cohn, mit Blankogiro des letzteren,
—
3350/0 Preuß. kons. Anl. mit Rückzinssch. für die
Zeit vom 1. Juli bis 309. September 1890 und mit Zinssch. p. 1. April 1891 sgg. nebst Anw. — von der Frau Baronin von Vietinghoff, Helene, geb. Wegener, hier, . .
9 des Depotscheines der Reichsbank Nr. 410 531 vom 7. Mai 1887 über 17 700 6 4506 Braun⸗ schweigische Eisenb⸗-Prior.-Oblig. J. Em. mit Zinssch= p. 1. Januar 1888 fgg. u. Anw. — ven der ver⸗ wittw. Geh. Mediz. ⸗Räthin Westphal, geb. Mendels⸗ sohn, hier,
10) des Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse hier Nr. 560 717, lautend auf Frl. Bertha Staack über 539 M 25 3 — von dem Frl. Stagg,
II) des Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse hier Nr. 297 135, lautend auf das Dienstmädchen Sophie Wöllert hier über 316 eÆ 65 — von der 2c. Wöllert,
12) des Sparkassenbuches der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 553 994, lautend auf den Bäcker . Mix über 427 S 25 3 — von dem 2
13) des Depotscheines der Reichsbank Nr. 332 544 vom 25. Oktober 1885 über 10300 M 40,9 Preuß. kons. Staatsanl. mit Zinsscheinen, fällig den 1. April 1886 fgg. nebst Anweis. — von der Frau von Wimmersperg, verwittw. Preßler, Anna, geb. Wendenburg,
14) des Depotscheines der Reichsbank Nr. 274 855 vom 24. Juni 1884 über 4809.6. 60½ Part.⸗Oblig. der Schlesischen Porzellan- und Steingut⸗Manufaktur⸗ Aktiengesellschaft mit Zinsscheinen Nr. 17 bis 20 — von dem Vormunde der verwittw. Justiz⸗Rath Meyer, Amtsgerichts⸗Sekretär Ziesche zu Camen.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den L6. November 1894, Mittags Ez Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B. part., Zimmer 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Berlin, den 3. April 1894. Das Königliche Amtsgericht J. Abtheilung 82.
7690s] Aufgebot.
Der Gerichtsvollzieher Heyke zu Graudenz hat bei dem Amtsgericht zu Graudenz eine Amtskaution von 600 „S, bestehend in Werthpapieren, bestellt, welche bei der Regierungs⸗Hauptkasse zu Marien⸗ werder hinterlegt sind. Der Gerichtsvollzieher Heyke ist verstorben und hat der Justiz⸗Fiskus, vertreten durch den Ober⸗Landesgerichts⸗Präsidenten zu Marien⸗ werder zum Zwecke der Auszahlung derselben an die Erben des Heyke das Aufgebot jener Amtskaution beantragt.
Es werden daher alle diejenigen Personen, welche Ansprüche auf diese Kaution erheben zu dürfen glauben, aufgefordert, ihre desfallsigen Rechte spä⸗ festens im Aufgebotstermine den 22. Juni 1894, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 13, anzumelden und nachzu⸗ weisen, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen An⸗ ,,. auf die Amtskaution werden ausgeschlossen werden.
Graudenz, den 14. März 1894.
Königliches Amtsgericht.
2606 Alnfgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:
) des von dem Portier Hermann Radke hier in der Müllgrube des Hauses Maßenstraße Nr. 34 am 13. Januar 1893 gefundenen silbernen Trinkbechers mit Grafenkrone und silbernen Aschbechers,
2A des von der Frieda Mehring am 3. September v. J. am Wilhelmplatz hier gefundenen Porte⸗ monnaies mit 42 (S6 18 , ferner 70 3 in Brief⸗ marken, 2 kleinen Schlüsseln und Zetteln,
3) des dem Restaurateur Emil Schroeter hier am 1. Januar d. J. zugelaufenen großen grauen Hundes mit Halsband,
4) des dem Eigenthümer Joh. Thiele hier Ende Dejember v. J. zugelaufenen braunen Jagdhundes mit weißer Brust, langhaarig, ohne Maulkorb und Marke,
5) des von Otto Schwenn am 15. August 1893 in der Frankfurter Allee gefundenen goldenen Trau⸗ ringes, gez. A. G. 1891, .
6) des von dem Kutscher Gottfried Noak anfangs Januar d. J. vor dem Grundstücke Stralauerstraße 23 gefundenen Handwagens,
7) des von dem Lehrer Vogler hier in der Rosen⸗ thalerstraße zu Weihnachten 1886 gefundenen gol⸗ denen Trauringes,
I) des von der Wittwe Sasse, Bertha, geb. Ritter, hier, in der Oranienburgerstraße am 24. September 1893 gefundenen 20 Scheins,
9) des von dem Keller ⸗Arbeiter Schütz hier in der Weinhandlung Hamburger Bodega (Leipziger- und Charlottenstraßen⸗Ecke) am 29. November 1893 ge⸗ fundenen Brillantrings,
10) des von dem Lehrer Thiemke hier im zoologischen Garten Ende August oder Anfangs September v. J. gefundenen Ohrringes mit Brillant, ö
1I) der beiden von dem Tapezierer Max Moses jun. hier am 19. Februar d. J. an der Ecke der Invaliden und Chausseestraße gefundenen Bernstein Brochen,
12) eines dem Molkereibesitzer C. Mischke hier Belle. Alliancestr. A6 am 21. November v. J. zu⸗ gelaufenen Ziegenbocks, .
13) der von dem , Winhuisen am 17 Dann d d n ben, 6 efundenen silbernen Remontoir⸗Uhr mit Doppel⸗ . kurzer goldener Kette und Medaillon,
14) der von der Elisabeth Schultze anfangs März d. J. hier gefundenen Broche, bestehend in einem 20 ½ι⸗⸗Stück (Kaiser ö mit goldener Einfassung, von den Findern bezw. deren Vertretern k . .
Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegenstände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Juni 1894, Nachmittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstr. 13, Hef part., Zimmer 32, anberaumten Termine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Pfund erlangten und zur Zeit der Erhebung des
Anspruchs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten,