e K .
dem Kandidaten zu erkunden, als sich zu überzeugen, daß er die Sicherheit der wissenschaftlichen Methode, die Gewöhnung an klare Begriffe und einsichtige Anschauung nebst aus⸗ reichender Literaturkunde und damit die Fähigkeit zu selbst⸗ ständigem wissenschaftlichen Weiterlernen erlangt habe.
22
In der Prüfung über deutsche Geschichte erscheint es an⸗ gemessen, sich zunächst mit der Entwickelung des alten Kaiser⸗ ihums übersichtlich zu beschäftigen. Dann ist näher auf die preußische Geschichte seit 1640 einzugehen und zwar vorwiegend auf die allmähliche Erhebung des Staats durch Kriege und auswärtige Politik, seine Stellung im Deutschen Reich und 5. im Deutschen Bunde, sowie die Entstehung des neuen
eichs.
§ 10.
Wenn der Prüfung in der politischen Geschichte hier vor⸗ nehmlsch die Entwickelung des Reichs und, der auswärtigen Politik zugewiesen wird, so bleibt für die Prüfung in der Rechtswissenschaft die Entwickelung der deutschen Territorien und ihrer inneren Zustände vorbehalten. Auch hier sind die Verhältnisse des früheren Mittelalters nur summarisch zu he⸗ handeln; etwas ausführlicher kann auf die Rechts verhältnisse und die Verwaltung eines Fürstlichen Territoriums im 15. oder 16. Jahrhundert eingegangen werden. Das Hauptthema aber bildet die Entwickelung des inneren Staatsrechts, der Verfassung und Verwaltung Preußens von 1640 bis auf die großen Reformen der Gegenwart.
.
Wie sich versteht, bleibt die Auswahl der in der einzelnen Prüfung näher zu erörternden Abschnitte dieser großen Gebiete dem Ermessen der Examinatoren ebenso wie etwaige Modi⸗ fikationen der Abgrenzung zwischen der Prüfung in der Ge⸗ schichte und Rechtsiwissenschaft ihrer Verständigung überlassen. Das wesentliche ist nur, daß dabei der praktische Zweck der Prufung, die Vorbereitung zu dem Archivdienst, nie aus dem Auge verloren wird.
§ 12.
Nach demselben Grundsatz ist in der Paläographie zu ver⸗ fahren. Die älteren Schriften kommen nur insoweit in Be⸗ tracht, als sie grundlegend für die spätere Entwickelung ge—⸗ wesen sind. Für den künftigen Archivar ist die Hauptsache, daß er sich die Fähigkeit erworben hat, die Dokumente aus dem 13 bis 16. Jahrhundert rasch und sicher zu lesen und zu verstehen. Zum Erweise dafür ist ihm in der Prüfung ein passend ausgewähltes Dokument in lateinischer und ein anderes in deutscher Sprache vorzulegen. In der Diplomatik ist aus demselben Grunde weniger Gewicht auf die älteren FKaiser- oder Papstdiplome, als auf die späteren Fürstlichen, Kloster⸗ und Privaturkunden zu legen. In der Chronologie kommt es wesentlich auf das christliche Kalenderwesen mit seiner Osterberechnung (Osterstreit, Ostertafeln), seinen Festen und Heiligentagen, seinen verschiedenen Jahresanfängen un s. w. und demnach auf die Fähigkeit des Kandidaten an, mittelalter⸗ liche Datierungen gewandt und korrekt in den heutigen Kalender
umzusetzen. ⸗ uset 81.
Das durchschnittliche Zeitmaß der Prüfung ist für jeden Kandidaten in der Geschichte und der Rechtswissenschaft auf je eine, in den historischen Hilfswissenschaften und Sprachen im ganzen auf zwei Stunden festgesetzt. Jedoch bleibt es der Kon mission überlassen, falls sie in einem Prüfungstermine zwei Kandidaten zu prüfen für zweckmäßig erachtet, die Dauer desselben auf sechs Stunden zu beschränken.
8 14.
Lassen die akademischen Zeugnisse eines Kandidaten erheb⸗ liche Lücken in der Reihe der erforderlichen Wissensgebiete erkennen, so kann die Kommission durch zusätzliche Fragen er⸗ mitteln, inwieweit diese Lücken durch Privatstudium ausgefüllt worden sind.
815. ;
Die Prüfung kann nach dem Ermessen der Kommission in einem Universitäts- oder in einem Archivraume abgehalten werden.
8 16.
Jeder Examinator giebt sofort nach beendeter Befragung sein motiviertes Urtheil zu Protokoll. Auf Grund desselben werden die einzelnen Theile des Zeugnisses festgestellt.
Ueber das Gesammtergebniß der Prüfung, ob dieselbe genügend, gut oder mit Auszeichnung hestanden oder ob sie nicht bestanden ist, entscheidet ein Mehrheitsbeschluß der Kommission. 981
Bei ungenügendem Ausfall kann die Prüfung nach Ablauf eines halben Jahres wiederholt werden.
Eine weitere Wiederholung ist nicht statthaft.
8 18.
Nach bestandener Prüfung wird dem Kandidaten das Zeugniß darüber ausgehändigt. Dasselbe wird von dem Vor— sitzenden und dem Staats⸗A1rchivar unterschrieben.
8 165.
Ausnahmen von den im §5 festgesetzten Erfordernissen und sonstigen einzelnen Bestimmungen der Prüfungsordnung zu gestatten, ist der Direktor der Staats⸗-A1rchive befugt.
Die Prüfungskommission, welche mit dem Beginn des Sommer⸗Semesters 1894 zusammentritt, wird jedoch während des ersten Jahres ihrer Thätigkeit, ohne den allgemeinen Zweck ihrer Aufgabe aus dem Auge zu verlieren, bei der Beurtheilung des Studienganges des Kandidaten billige Rück⸗ sicht auf den bisherigen Mangel fester Prüfungsvorschriften nehmen und daher nach Umständen auch von der Beibringung des in 85 Abs. 2 Nr. 3 erforderten Nachweises in einzelnen
Stücken absehen. 8 20.
Diese Prüfungsordnung tritt am 1. April 1894 in Kraft. Auf Aspiranten, welche bereits vor diesem Zeitpunkte durch den Direktor der Staats⸗-Archive in die Liste der Bewerber eingetragen sind, findet dieselbe keine Anwendung.
21.
Nach dem 1. April 1d wird der Direktor der Staats— Archive nur auf Grund eines Zeugnisses über die bestandene Prüfung einen Bewerber in die Aspirantenliste aufnehmen.
Nach der Einberufung in den Archipdienst kann einem Kandidaten, der die Prüfung besonders gut bestanden hat, die sonst auf drei Monate i esehie unentgeltliche Prüfungszeit angemessen abgekürzt werden.
Berlin, den 6. April 1894.
Der Präsident des Staats⸗Ministeriums. Graf zu Eulenburg.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der praktische Arzt Dr. med. Schlüter in Arnswalde ist zum Kreis-⸗Wundarzt des Kreises Arnswalde ernannt worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. April.
Ihre Majestäten der Kaiser und König und die Kaiferin und Königin unternahmen gestern, wie „W. T. B.“ aus Abbazia meldet, Vormittags einen Spazier⸗ gang und verweilten Nachmittags längere Zeit mit den Kgiser⸗ lichen Prinzen und dem Gefolge an Bord der Yacht „Christabel“, woselbst der Thee eingenommen wurde. Später nahmen die Majestäten am Lawn⸗Tennis⸗Spiel theil.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung.
Die diesjährige Frühjahrsparade findet in Berlin am 30. Mai, in Potsdam am 31. Mai statt.
Nach der im Reichs⸗-Eisenbahnamt aufgestellten Nach—⸗ weisung über die im Monat Februar 1894 auf deutschen Bahnen (ausschließlich der bayerischen) bei den Zügen mit Personenbeförder ung vorgekommenen Verspätungen haben auf 36 größeren Bahnen und Bahnnetzen mit einer Gesammtbetriebslänge von 37 5427,58 km von den fahrplanmäßigen Zügen überhaupt sich ver— spätet: 502 Schnellzüge, 5656 Personenzüge und 164 zur bersonen⸗ sowie zur Güterbeförderung gleichzeitig dienende Züge, zusammen 1231. Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung wurden geleistet: 13 927 597 Zug—⸗ kilometer, 252 0638 277 Achskilometer gegen 15 3661157 Zug— und 279 823 494 Achskilometer im Vormonat und gegen 13826285 Zug- und 246 094591 Achskilometer in demselben Monat des Vorjahres. Von den Ver— spätungen wurden 427 durch das Abwarten verspäteter An⸗ schlußzüge veranlaßt, sodaß den aufgeführten Bahnen selbst S304 Verspätungen zur Last fallen, gegen 1995 im Vormonat und 1680 in demselben Monat des Vorjahres. Von den auf eigener Bahn vorgekommenen Verspätungen entfallen auf 1 Million putin 58, 1 illion Achskilometer 3, mithin auf 1 Million Zugkilometer 998 — 52 v. H. weniger als im Monat Februar des Vorjahres und 72 — 55 v. H. weniger als im Vormonat, und auf 1 Million Achskilometer 4 — 57 v. H. weniger als im Monat Februar des Vorjahres und ebenso viele weniger wie im Vormonat. Infolge der Verspätungen wurden 821 An⸗ n . versäumt (gegen 1463 in demselben Monat des Vor— ahres und 2239 im Vormonat). Bei 8 Bahnen sind Zug⸗ verspätungen und bei 11 Bahnen . nicht vorgekommen. In der Nachweisung sind die Bahnen, auf denen Zugverspätungen vorkamen, nach der Verhältniß⸗ ahl (geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der von den ö der Personenbeförderung dienenden Zügen auf 1 Million Zugkilometer und der auf 1 Million Achs⸗ kilometer entfallenden eigenen Verspätungen geordnet. Danach nehmen die Mecklenburgische Südbahn, die Krefelder Bahn und die Kiel⸗-Eckernförde⸗Flensburger Bahn die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihenfolge der Bahnen statt nach der Anzahl der Verspätungen nach der Anzahl der Anschluß⸗ der faumnisse bestimmt, so treten die Mecklenburgische Süd⸗ bahn, die Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Bahn und die Bahnen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗-Direktion (linksrheinische) u Köln an die ungünstigsten Stellen. Infolge Dammbruchs ind auf einer Bahn 5 Züge streckenweise ausgefallen und 5 Anschlüsse nicht erreicht.
Der Kaiserliche Botschafter in St. Petersburg, General der Infanterie und General-Adjutant von Werder ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen. l
Der Kaiserliche Botschafter am Königlich italienischen Hofe von Bülow ist nach Rom zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte wieder übernommen.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Möwe“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Hartmann, am 10. April auf den Seychellen ö und will am 15. April die Reise nach Sansibar ortsetzen.
Württemberg.
Ueber das Befinden Ihrer Majestät der Königin be⸗ richtet der „St.A. f. W.“: Seit der Eröffnung der Eiter— geschwulst am Bein hat sich bei Ihrer Majestät der Königin das Fieber stetig ermäßigt und st jetzt auch Abends nahezu verschwunden. Die Eiterabsonderung nimmt langsam ab. Der Appetit stellt sich wieder befriedigend ein; nur der Schlaf läßt noch zu wünschen übrig.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Ihre Majestät die Königin von Großbritannien und Irland wird, wie die „Cob. Ztg.“ vernimmt, vom 17. bis 28. April in Coburg verweilen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Das offizielle Programm für den Empfang und den Auf— enthalt Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm in Wien lautet nach der amtlichen „Wiener Zeitung“ wie folgt: Seine Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen trifft am 13. . M. um 11 Uhr Vormittags im Südbahn— hof in Wien ein und wird daselbst von Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph und den in Wien anwesenden Erzherzogen empfangen. In Der Hofburg erwarten die in Wien anwesenden Erzherzoginnen die Änkunft Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, ⸗
Der Erste Oberst⸗Hofmeister und der Ober-Zeremonienmeister empfangen Allerhöchstdenfelben am Fuße der schwarzen Adlerstiege. Das Dejeuner nimmt Seine Majestät der Deutsche Kaiser bei den Offizieren des 7. Husaren⸗Regiments.
Um ß Uhr Abends findet im Zeremoniensaal der Hofburg eine
Allerhöchste Tafel statt. .
Der Vorstellung im Hofopern-Theater werden Seine Majestät der Deutsche Kaiser und Seine Majestät der Kaiser Franz. Joseph mit den Erzherzogen und Erzherzoginnen in der Mittelloge beiwohnen. Der Zuschauerraum des Thegters ist festlich beleuchtet.
Die Abreise Seiner Majestät des Deutschen Kaisers erfolgt Sonnabend, den 14. d. M., Vormittags vom Westbahnhof.
Wie „W. T. B.“ heute berichtigend meldet, ist die Nach⸗ richt, der Kaiser begebe sich am 22. d. M. nach Budapest und die Kaiserin folge dahin am 24. nach, verfrüht; endgültige Bestimmungen sind noch nicht getroffen.
In der gestrigen Sitzung des österreichischen Ab geord— netenhaufes äußerte sich bei der Spezialdebatte über das Budget die Jungezechen Bresznowsky und Vasatn in . Sprache gegen das Kapitel „Hofstaat“. Der Minister⸗Präsident Fürst Windis chgratz drückte sein schmerz⸗ liches Bedauern hierüber aus. Beide Redner hätten die Loyalität des böhmischen Volks betont, die auch er aus eigener ö kenne. Beide Redner würden diese Loyalität aber besser bewahrt haben, wenn sie nicht erklärt hätten, gegen den Hofstaat zu stimmen. Diese Erklärungen des Minister= Präsidenten riefen allseitiges Händeklatschen und stürmische Protestrufe der Jungczechen hervor. Bei der Abstimmung wurde das Kapitel angenommen. Von den Jungczechen stimmte nur ein Theil dagegen, während ein anderer Theil dafür stimmte. Bei dem Kapitel „Ministerrath“, Titel „Dis‚ pofitionsfonds“, erging sich der jungezechische Abg. Gregr in den schärfsten Ausdrücken gegen das Regime des Grafen Taaffe, sowie gegen den Grafen Hohenwart, den er des Un— danks gegen den Grafen Taaffe zieh, und polemisierte gegen die Koalition und die Polen, die sich ihr angeschlossen hätten. Dem böhmischen Großgrundbesitz warf Gregr Servilismus und Seibstsucht vor; gegen die Minister von Plener und von Ma— deyski, sowie gegen den Minister-Präsidenten Fürsten Win— dischgrätz richtete er heftige Angriffe, indem er gegen det letzteren Ausspruch, es gebe keine böhmische Frage, potestierte und behauptete, das böhmische Staatsrecht liege in der Tradition des böhmischen Volkes. Ebenso verurtheilte Redner die Wahlreform und die Steuerreform und beklagte sich über die Verhängung des Ausnahmezustandes, sowie über die Person des Statthalters von Böhmen, wobei er sich bezüglich des letzteren eines Ausdrucks bediente, der ihm einen Ordnungs—⸗ ruf zuzog. Der Abg. Jadrzejowitsch, Pole, bezeichnete die Ausfälle Gregr's als entschieden verletzende Insinuationen und ersuchte Gregr, diese zurückzunehmen. Hierauf wurde die Be— rathung abgebrochen.
Wie aus Prag gemeldet wird, verurtheilen die heute erschienenen altezechischen Blätter das gestrige Auf— treten der jungczechischen Abgeordneten auf das entschiedenste. „Hlas Naroda“ sagt: „Wenn die ärgsten Feinde und Schädiger des czechischen Volks solche Redner eigens hätten bestellen wollen, so würden sie keine geeigneteren gefunden haben.“ Die „Politik“ protestiert lebhaft dagegen, daß die Lärmmacher der Prager Gemeinde— stube im Namen des böhmischen Volks gesprochen hätten.
In seiner am vergangenen Sonnabend im Abgeord— netenhause gehaltenen Rede hatte der Finanz⸗Minister Dr. von Plener erklärt, daß wahrscheinlich eine Erhöhung der Einnahmen aus dem Branntwein werde gesucht werden müssen. Hieran anknüpfend schreibt das „Fremden— blatt“, es sei bisher keineswegs entschieden, ob die Frage durch eine einfache Erhöhung der Branntweinsteuer unter Beibehaltung der jetzigen Grundlagen oder durch die Einführung des Handelsmonopols werde gelöst werden. Es verlaute vielmehr, die einschlägigen Studien der Regierung seien noch nicht so weit gediehen, daß man vor einer prinzipiellen Entscheidung stände.
Im ungarischen Unterhause beantragten gestern vor Eintritt in die Tagesordnung die Abgg. Babo und Hor anszky unter dem Ausdruck des Dankes und der Verehrung für den König von Italien, das Abgeordnetenhaus möge der italieni— schen Nation seinen Dank für die bei dem Tode Kossuth's be⸗ kundete Theilnahme aussprechen. Der Minister⸗ Prä— sident Dr. Wekerle schloß sich dieser Meinung an und äußerte unter allgemeiner lebhafter Zustimmung des Hauses, das italienische Volk habe zugleich die Ver⸗ dienste Koffuth'ss um die Schaffung der Einheit Italiens würdigen wollen. Der gegenseitige Austaus von Sympathie fei ein willkommenes Symptom dafür, daß die Freundschaft, welche die beiden Herrscher verbinde, sich auf die beiden Völker erstrecke. Der Abg. Helfy rügte das Fern bleiben des Ministeriums von der Leichenfeier Kossuth's und behauptete, die einzelnen Minister hätten durch ihre bezüg lichen Erlasse die Gefühle der Nation verletzt. Der Ministet— Präsident Dr. Wekerle wies die Angriffe auf einzelne Minister zurück, da das Kabinet einmüthig vorgegangen sei. Eine Diskussion darüber, ob die Regierung sre oder unter fremdem Einflusse gehandelt habe, lehnte er ab; die Verantwortung könne nur der Regierung zufallen weiche sie ohne jede Nebenrücksicht tragen wolle. Es sei Zeit, die Thatsachen nüchtern aufzufassen; wenn die Opposition kläglich Debatten über diesen Gegenstand provozieren wolle, werde sich die Regierung auch vor dieser Gattung von Terrorismuß nicht beugen. Der Justiz-Minister Hr. von Szilagyi, wie den Vorwurf eines gefetzwidrigen Vorgehens der Regierum
urück. Das Haus ging sodann zur Tagesordnung über . . die Generaldebatte über die Eherechts-Vorlage for.
Frankreich. .
In der am 24. d. M. beginnenden neuen Sesih der Kammern wird die Regierung eine Reihe 6 tiger Vorlagen einbringen. In erster Linie ivird . . das Gesetz über die Feststellung ö udgeis von 1895 vorlegen. Es begreift außer andere wichtigen Reformen die Umbildung der Vermögensste ner he eine Wohnungs⸗ und Dienstbotentaxe in sich. Ghich; it ni
absichtigt der Finanz⸗Minister eine Vorlage über die Getr
Reichstags und des Hauses der Abgeordneken be⸗
1 1 ö noch ein Gegenprotest gegen den eingegangenen Wahl⸗ edet auf die Tagesordnung gesetzt worden, ohne daß die Kommission
steuer ein ubringen. Der Justiz-Minister wird die Revision des Bürgerlichen Gesetzbuchs beantragen, um die Zivilgerichts barkeit schneller wirkend und weniger kostspielig zu gestälten. Der Minister ber öffentlichen Arbeiten wird die Revision des Gesetzes von 1810 über die Bergwerke beantragen. Sodann gedenkt er der Kammer einen Plan über die Erbauung der Pariser Stadt⸗ bahn vorzulegen. Der Ackerbau⸗Minister endlich wird ein Kreditgesetz und ein solches zur Verhinderung der Waldbrände
einbringen. Italien. Der König ist gestern früh von Venedig in Florenz eingetroffen. Die Bevölkerung brachte In fe n n, wi „W. T. B. berichtet, lebhafte Kundgebungen dar. Um 160 Uhr erfolgte die Ankunft der Königin und des Kronprinzen. Der König, der Herzog von Aosta, alle Behörden, der groß— britannische General Ponsonby und der großbritannische Bot— schafter Sir Clare Ford waren zum Empfange am Bahnhof. Beide Majestäten wurden auf dem Wege zum Palast Pitti von einer ahlreichen Menschenmenge lebhaft begrüßt. Am Nachmittag beben sich der König und die Königin mit dem Kronprinzen und dem Herzog von Aosta nach der Villa Fabbricotti zum Besuch der Königin von Großbritannien und Irland. Der Besuch, der etwa eine halbe Stunde dauerte, trug einen äußerst herzlichen Charakter. Die Königliche Familie wurde bei der Anfahrt wie bei der Abfahrt von einer zahlreichen Menschen— menge enthusiastisch begrüßt. Um 5 Uhr stattete die Königin Victoria der Königlichen Familie im Palast Pitti einen Gegenbesuch ab. Das Königspaar begab sich sodann mit der Königin Victoria nach den Cascinen. Heute findet zu Ehren der Königin Victoria im Palast Pitti Frühstückstafel statrt. Am Abend kehren der König und die Königin nach Rom zurück. Die Deputirtenkamm er beschloß gestern nach längerer Berathung, in die zweite Lesung des Gesetzentwurfs über die Explosivstoffe einzutreten.
Spanien.
Vorgestern Abend fanden, wie W. T. B.“ erfährt, in Valencia Kundgebungen gegen die Pilgerzüge statt, wo— bei Hochrufe auf Garibaldi und die italienische Einheit aus— gebracht wurden. Die Polizei trieb die Manifestanten aus⸗ fr. ö ö worden für den Fall, aß die Kundgebungen si ei der Einschi Pi wiederholen fler ; J
Türkei.
Die Zeitung „Novini“, das Organ des bulgarischen Exarchats in Konstantinopel, meldet , T. . der Exarch habe gestern eine längere Ünterredung mit dem Großvezier gehabt. Dasselbe Blatt berichtet, kürzlich sei in Kitschewo eine bulgarische Schule mit Oeffentlichkeits— recht .
em bulgarischen Agenten Dimitrow ist der Meschidje—⸗ Orden zweiter Klasse verliehen worden. ö.
Dänemark.
Das L an 283thing hat gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, mit 3 gegen 7 Stimmen endgültig den Heeresantrag Steffensen mit den im Folkeihing vorgenommenen Aenderungen ange— nommen. Die Heeresreform ist somit vom Reichstag erledigt.
Amerika.
„W. T. B.“ meldet aus Rio de Janeiro von gestern daß nach den daselbst vorliegenden Nachrichten die Oh rn; Grande in Rio Grande do Sul von fünf Schiffen der Insurgenten bombardiert werde. Von Rio de Janeiro seien deshalb vorgestern zehn Regierungsfahrzeuge suͤdwärts abgegangen.
Aus Buenos Aires wird berichtet, Uduando, der Kandidat der Versöhnungspartei, sei zum Gouverneur von La Plata gewählt worden.
ö. Afrika. Die „Politische Korrespondenz“ erfährt aus Kairo, der Minister⸗Präsident Riaz⸗Pascha werde zweifellos sein auf Zureden des Khedive einstweilen zurückgezogenes De missions⸗ gesuch nach Ablauf des Bairam⸗Monats erneuern. Lord Cromer habe erklärt, die Berufung eines neuen Ministeriums bedürfe der ö. seitens Englands. Sollte der Khedive Nu bar⸗ a cha mit der Kabinetsbildung betrauen, so müsse der Khedive zuvor an Lord Cromer ein Schreiben mit dem Er— suchen richten, die Ernennung Nubar⸗Paschas trotz der an⸗ fanglich erhobenen Einwendungen gutzuheißen. ft In dem von Sir Gerald Portal erstatteten Bericht über Uganda wird dem „W. T. B. zufolge die Ernennung eines britischen Kommissars für Uganda und die be— nachbarten Länder bis zur Ostgrenze von Kavirondo mit einem Stab von 13 britischen Offizieren und 500 sudanesischen
—
Soldaten, ferner die Ernennung eines Kommifsars in Ki— ö mit 4 Europäern und 60 ö sowie der 3m einer Eisenbahn bis Kikuyu und eventuell bis zum
icto ria Nyanza empfohlen. Der Bericht befürwortet ferner Maßnahmen für eine größere Sicherheit und für ein billi— . Transportwesen der englischen Güter. Endlich hält es ö. Bericht im Interesse des britischen Handels für geboten, 3. die Funktionen der Britisch=ostafrikanischen Gesellschaft als politische und administrative Körperschaft aufhörten.
Parlamentarische Nachrichten. Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des sinden sich in der Ersten Beilage.
In, der heutigen 79. Sitzung des Reichstags 1 der Staatssekretãr e n beiwohnte, . ö. 1 gegen land der Tagesordnung, Foͤrtsetzung der Berathung ö än 97. des Handelsgesetzbuchs (Künbigungsfrist der aun . en) auf Antrag des Abg. Singer wegen er , Besetzung des Hauses hinter die Verhandlungen ech 9. gleichfalls auf der Tagegordnung stehenden dreizehn
8 e * Wahlprüfu ngskommission un get e elt! ,, ,
er auf der Tagesordnung gestanden, i 36 von der Tagesorpnung abgesetzt, worden, 3 an hin ö
Reichstag eingelaufen wart. Der Gegenstand ist heute
sich mit dem Gegenprotest zu befassen Gelegenheit gehabt hä
diesem Grunde und weil hente noch ein Protest . 3. e.
protest aus dem Wahlkreise beim Reichstag eingegangen ist, wird' die
, der . des . auf Antrag des Abg. Dr. rquardsen an die Kommission leuni q
Berichterstattung zurückverwiesen. J Die Wahl des Abg. Dr. Hasse (nl) wird für gültig erklärt.
(Schluß des Blattes)
— In der heutigen 46. Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Finanz⸗Minister Dr. süig* * und der Minister der öffentlichen Ärbeiten Thielen mit Kommissarien beiwohnten, wurde die zweite Berathung des Etats der Staats-Eisenbahn verwaltung fortgesetzt.
. Bei dem Titel „Unterhaltung der Bahnanlagen“ sind noch einige Petitionen zu erledigen.
Der Privatier Lohing in Altona petitioniert bei dem Hause um , ,. von ihm konstruierter, patentierter eiserner Querschwellen nebst Zubehör bei den Staatselsenbahnen. Die Kommissisn beantragt Üebergang zur Tagesordnung.
Abg. Mohr (ul.) bedauert die Abweisung des Petenten durch das Ministerium und empfiehlt die Petition zur Berücksichtigung.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen entgegnet, daß es der Zentralbehörde gar nicht möglich sei, alle Erfindungen, welche auf dem weiten Gebiete des Eisenbahnwesens von e und Un⸗ berufenen gemacht werden, zu prüfen. Es sei in diesem Fall ein höflich ablehnender Bescheid ergangen. Die Erfinder thäten besser, en fler n , i n, zu wenden, v ie Prüfung und Untersuchung so i eigenes Bureau w ö habe. .
geh ö J . , , desgleichen ge s Haus über zwei andere hierher gehörige Peüti zur Tagesordnung übel. J Der Gemeinßevorstand von Rummelsburg ist wegen Be— seitigung von Schienenübergängen in Rummelsburg durch Unterführung der Verbindungsstraße Berlin ⸗Rummelsburger Chaussee unter die Geleise der Sst⸗ und Schlesischen Eisenbahn vor⸗ stellig geworden. Die Petition soll nach dem Antrag der Budget⸗ kommission der Regierung als Material überwiesen werden.
Die Abgg. von Veltheim und Dr. Irmer (kons.) wollen di ꝛ ; ; n die Angelegenhein nochmals der Kommission zur Prüfung , da seit deren Verhandlung neues Material zukage gekreten sei, welches die Forderung der Petenten noch weiter unterstütze. . ¶Ministerial⸗ Direktor Brefeld kann eine Berücksichtigung des Petitums nicht in Aussicht stellen, wenn die Gemeinde den Kosten⸗ ö . J die Gemeinde Rummelsburg noch i emeinde Berlin hätten auf die bezügli f 1 due, . zügliche Anfrage auch nur g. hr. Langerhans (fr. Volksp.) leugnet die Verpflicht der Stadt Berlin zur Leistung eines ö ⸗ . . Die Petition wird zur nochmaligen Prüfung an die Kommission zurückverwiesen. Dasselbe geschieht mit einer Petition ahnlichen Inhalts aus Schönebeck bezüglich des Ueber⸗ gangs in der Friedrichstraße.
Bei den Ausgaben für „Kosten der Züge“ empfiehlt
Abg. Dr. Lotichlus (nl. die weitere Einstellung von . wagen namentlich auf der Strecke Berlin —Frankfurt am Main und führt Beschwerde über die Heizung in den L-Zügen. Geheimer Baurath Wichert erklärt, daß die Mängel der Heizung der -Züge zum theil in Fehlern der Heizungsanlage, zum theil in der geringen Belanntschaft des Personals mit den neuen Wagen begründet seien. Die Einstellung von Restaurationswagen , 6 ö sehr belasten.
g. Gothein (fr. Vz) empfiehlt die Vermehrung der Schnellzüge von Berlin nach Schlesien, besonders nach , 397 könne um so eher bewilligt werden, als die oberschlesische Industrie der Eisenbahn so viel Frachten zuführe. .
. Abg. von Riepen hauen ⸗Erangen (kons.) unterstützt die Eingabe preußischer Berufsfischer, welche bitten. Seefische mit jedem Personenzuge mindestens von den Hauptfischereistationen aus versenden zu dürfen, um den. Absatz der Fische im Binnenlande zu fördern.
Ministerial· Direlter Fleck erklärt, daß die Eisenbahnverwaltung den Interessen der Fischer sehr weit entgegenkomme; namentlich habe sie darauf gesehen, daß der Uebergang von einem Zug auf den anderen möglichst schnell bewerkstelligt werde. Es seien deshalb fogenannte Fisch⸗Fahrpläne aufgestellt, die auch den Fischerei⸗Interessenten bekannt enn, k nl lbg. Böttinger (ul) empfiehlt, die Heizung der D-Züge so einzurichten, daß sie in jedem Abtheil abgestellt werden ee . ö ebenfalls die Einstellung von Restaurationswagen in diese Züge.
(Schluß des Blattes.)
— Im Reichstag ist von dem Abg. Hirschel (d. Refp.) folÜ⸗ gender Antrag eingebracht worden: Der Reichstag wolle ö mit Rücksicht auf die überall in, den betheiligten Kreisen herrschenden Klagen über die Unzuträglichkeiten, welche durch die Verschieden⸗ heit der Gesetze über die Gewahrleijstung (Währschaft) beim Ver⸗ kauf von Pferden, Rindvieh, Schafen und Schweinen in den einzelnen Landestheilen hervorgerufen werden, die ver— bündeten Regierungen zur thunlichst baldigen Vorlegung eines . zu ersuchen, welches diese Gesetzgebun namentlich bezüglich der Auffassung der Hauptmängel 1. wie auch der Dauer der Gewährzeit einheitlich regelt. — Ferner hat derselbe Abgeordnete als Antrag einen Gesetzentwurf, betreffend die öffentlichen Ausverkäufe zum Zweck einer beschleu— nigten Veräußerung, von Waaren, eingebracht, nach dessen S J die Veranstaltung von angekündigten öffentlichen Ausverkäufen zum Zweck einer beschleunigten Veräußerung von Waaren im Klein- perten nur mit Bewilligung der Orts- Polizeibehörde gestattet ein soll.
Kunst und Wissenschaft.
Heute ist im zweiten Cornelius⸗-Saal der Königlichen National-⸗Galerie eine Ausstellung des künsilerischen Nachlasses des Landschaftsmalers Louis Spangenberg er⸗ öffnet worden.
— In , der Aprilsitzung der Gesellschaft für Erdkunde schilderte, wie wir der ‚Rat-Itg.“ entnehmen, Br. O. Cahnheim
aus Dresden zwei Sommerreisen in Island“ und erläuterte feinen
Vortrag durch Vorführung von etwa 150 Projektionsbildern, für
welche er in den Jahren 1889 und 1892 zusammen mit hr. Karl Yroß mann. Liperpool die Aufnahmen gemacht hat. Die etwa 300. Bilder sind die ersten photographischen Aufnahmen, die in den von den genannten Reisenden besuchten Theilen Islands hergestellt wurden. Sie veranschaulichen: die Architektur und Bildnerei Islands, Werke von Thorwaldsen (den die Isländer als den ihrigen in Anspruch nehmen, weil er auf der Seereife nach, Island geboren wurde), das Parlamentsgebäude Dom und Kirchen in Reykjavik, die herrlichen Gletscher, die Geysirbecken mit ihrem krystall hellen blauen oder seegrünen Wasser sowie andere großartige Naturbilder jener nordischen Landschaften, Die Vorführungen erregten lebhaftes Inter⸗ esse; von großartiger Wirkung waren namentlich die feenhaften Eis=
gebilde der Lavahöhle, die welßen und blaßblauen Eisstalaktiten, di kun Magnesiumlichte zauberhaft erglänzten. h ö
. In der dritten diesjährigen öffentlichen Sitzung des Vereins für die Geschichte Berlins (am Wi ee e lb s nde , Abends Uhr, im Bürgersaal des Rathhauses) wird Herr Privatdozent Dr. Herrmann über die Eroberung Berlins im Jahre 1760 sprechen.
— Aus Dresden wird das in vergangener Nacht . Sin⸗ scheiden des Bauraths, Professor Konstantin Lipsius (geboren 20. Oktober 1832 zu Leipzig] gemeldet. Er war der Erbauer des prächtigen Kunstatademie ⸗Gebaäudes an der Brühl'schen Terrasse, deffen , Vollendung zu erleben ihm sonach nicht mehr ver⸗ gönnt ist.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Nord-Amerika.
Wie aus Washington telegraphisch gemeldet wird, i dem Bericht des Ackerbau⸗Bureaus —k 3 Here gn zn l 36 in t erweizens S6? / i gegen 77* 10 im letzten Jahre. Der Durch⸗ urte stz des ö. 4 g J ö. ist 1. . der beste seit fünf Jahren. ; urch die neuliche Kälte angerichtete Schaden ist ᷣ ölli festgestellt, aber zweifellos bedeutend. ,
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
ö . Spanien. Die für, Herkünfte aus Eupatoria angeordnete Quarantäne ist
unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Fergl. . R. A.“
Nr. 262 vom 1. gin , 1893.)
Der Gesundheitsstand in Berlin war auch in der
26. bis 31. März ein günstiger und die Cr ier eh 6. lleinere als in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben aufs Jahr berechnet, 15,35). Unter den Todesurfachen erfuhren akute Entzündungen der Athmungsorgane eine weitere Abnahme und auch Erkrankungen an Grippe wurden selten beobachtet und J durch Grippe bedingter Todesfall zur Anzeige gebracht. In mäßiger Zahl kamen akute Varmkrank heiten zum Vorschein und endeten nur bei kleinen Kindern tödtlich. — Die Betheiligung des Säuglings⸗ alters an der Gesammtsterblichkeit war eine noch geringere als in der Vorwoche, von je 109000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet 44 Säuglinge. — Von den Infektionskrankheiten kamen Erkrankungen an Masern und Scharlach in beschränkter, an Diphtherie in etwas gesteigerter Zahl zur Anzeige. Letztere wurden zumeist aus der jenseitigen Luisenstazt⸗ dem Stralauer Viertel und aus Moabit, erstere fast nur aus Moabit zur Meldung gebracht. An Unterleibstyphus und an Kindbett⸗ fieber wurde nur je eine Erkrankung bekannt. Rosenartige Entzün⸗ dungen des Zellgewebes der Haut waren selten; auch Erkrankungen an Keuchhusten wurden weniger beobachtet; die Zahl der durch sie bedingten Sterbefälle blieb die gleiche ( wie in der Vorwoche. Da—⸗ gegen wurden rheumatische Beschwerden der Muskeln sowohl wie akute Gelenkrheumatismen in größerer Zahl zur Behandlung gebracht.
Paris, 19. April. Die „Agence Havas“ veröffentli ie i . nationale Sanität s-Konvention vom 3. ten t ci ige: dention zerfällt in vier Theile. Der erste Theil handelt von den Pilgertransporten, der zweite von der Beaufsichtigung der Pilger—⸗ Expeditionen auf der Fahrt durch das Rothe Meer, der dritte bon nn , l lteschetz ö u . . und der vierte von den
ngen, welche getroffen sin ie Ausfü j . g sind, um die Ausführung der Kon—
Handel und Gewerbe.
;. , für Reis in Persien.
er Mangel an Nahrungsmitteln im Norden Persien welcher vor einiger Zeit die persische Regierung ö 6er. eines die Provinz Azerbeidjan betreffenden Getreide⸗Ausfuhr⸗ Verbots bewogen hatte, macht sich seit einiger Zeit auch in den Provinzen Gilan und Mazenderan besonders fühlbar. Zur Bekämpfung der Theuerung, insbesondere des Reises, welcher das auptsaͤchlichste Produkt der letztgenannten Landschaften und die Nahrung ihrer Bewohner bildet, hat die Regierung jenem Ausfuhr⸗Verbot für Getreide jetzt ein solches für Reis folgen lassen. Das Verbot, das am 18. v. M. in Gültigkeit treten sollte, bezieht sich auf ganz Persien.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und ö J . Oder c lem ein 3 n der Ruhr sind am 10. 8. M. geste ö itz gestellt keine Wagen. . gestellt l0 867, nicht rechtzeitig
Die Finnahmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn im März 1894 395 327 0 gegen 366 215 M im März in et, * niehr 29 114 M6 Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis Ende März 1894 betrugen 1 001 071 S6 gegen 912 563 e im Vorjahre mithin mehr 88 502 ( nach vorläufiger Feststellung. ö — Der Verwaltungsrath der Leipziger eden g. Ben fiche= rungsgesellschaft beantragt, wie W. T. B. meldet, für bas abgelaufene Geschäftsjahr, welches einen Ueberschuß von 4436 257 0, ergeben hat, die Vertheilung einer Dividende von 42 oH. Magdeburg, 19. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92/0 — — neue 13376, Rornzucker exkl. Sd /o Rendement 12.90 neue 13,10, Nachprodukte exkl., 75 oe Rendement 10,10. Ruhig. Stetig. Brotraffinade J, — — Brotraffinade II. = — Jem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis J, mit Faß ö Ruhig. Rohßucker. J. Produkt Transtto f. 4. B. Hamburg yr April 12,70 bez., 12,165 Br. pr. Mai 12577. bez, 12,80 Br. ern 123325 bez, 1285 Br, pr. Juli 13577 Ge, 1336 Bet g. Frankfurt a. M., 10. April. (W. T. B.) Am nächsten Diengtag findet auf Veranlassung der hiesigen , /e. el e g. ,, . und Maklern über die durch die ensteuer geänderte La i ĩ f di bier 6 9 ge und ihren Einfluß auf die aris, 10. April. (W. T. B.) In dem heutigen Minister⸗ rath theilte der Minister . Cas ö. . i daß noch einige Punkte in dem Verhältniß der französischen In haber portug ie sischer Eisenbahn-Obligationen zu Portugal . . ,,, . gf der Vertretung der Obli⸗ nhaber in dem Verwaltungsrath der Königli ĩ Eisenbahn ˖ Gesellschaft. ; ,,,
Verkehr s⸗Anstalten.
Am Sonntag, 165. April, wird ein Sonderzug zum Besu der gar iger Messe von Berlin nach 6 el Der Zug fährt 6 Uhr 30 Minuten Vormittags von hier, Anhalt— Dres dener Bahnhof, ab und trifft in Leipzig 109 Uhr 35 Minuten Vormittags ein. Die 4 von Leipzig erfolgt 19 Uhr Abends die Ankunft in Berlin 1 Uhr 38 Minuten . Die drei Tage gültigen Sonderzug⸗Fahrkarten zu 9 M 80 3 für die II. und 6 4 50 J. für die 1. Klasse berechtigen am Sonntag zur Rückfahrt, sowohl mit dem Sonderzuge, wie mit allen fahrplanmäßigen Personen. zügen, und an den folgenden beiden Tagen mit allen fahrplanmäßigen Personenzügen. Die Benutzung von Schnellzügen ist gänzlich aus- geschlossen, worauf noch besonders aufmerksam gemacht wird. Frel⸗ gepäck wird nicht gewährt. Der Fahrkartenverkauf findet vorher bei dem Invalidendank, Markgrafenstraße 5a, und am ,, den nh
15. d. M., früh bei der Fahrkarten⸗Ausgab e Dresdener Bahnhofe statt. h . utsgabestelle auf dem alt