. ö ö ; 2. ö ? . ö — — ö * 8 Kw . *
w,,
ferenz waren der Minister
Bayern. r Die Kammer der Abgeordneten hat gestern die
Generaldebatte über das Volksschulwesen beendet. Der
Kultus-Minister Dr. von Müller erklärte unter anderem: theoretisch stehe er der Trennung des niederen Kirchendienstes vom Lehrerstande sympathisch gegenüber, die praktische Durchführbarkeit dieser Trennung sei jedoch vielfach unmöglich. Die Schulaufsicht durch die Geistlichkeit habe Dankenswerthes geleistet. Die
konfessionelle Trennung des Lehrervereins sei bedauerlich.
Auch die Lehrerschaft müsse das Hineintragen des Partei⸗ kampfes in die Schule verhüten.
Sachsen.
Ihre Königliche al die verwittwete Herzogin von Genua ist gestern früh in Dresden eingetroffen und am Bahnhof von Ihren Majestäten dem König und, der Königin, sowie Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Georg, dem Prinzen Albert und der Prinzessin Mathilde empfangen worden.
Oldenburg.
(H) Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben gestern eine längere Reise an⸗ getreten.
Brauuschweig.
Ihre Königliche Hoheit die bi ne in Albrecht von Preußen ist gestern Nachmittag in Begleitung der Hofdame Gräfin Pückler und des Zeremonienmeisters Grafen Keller von Braunschweig nach Altenburg abgereist.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Die „Wiener Abendpost“ schreibt zu dem bevorstehenden Besuch Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm:
„Die Bevölkerung der Reichshauptstadt begrüßt die Ankunft des erlauchten Kaiserlichen Gastes mit jener ehrerbietigen Sympathie, die sie dem ritterlichen Freunde ihres geliebten Herrschers, dem Ober- haupt des uns engverbündeten Deutschen Reichs seit jeher entgegen—⸗ gebracht hat. Sie erblickt in diesen stets freudig begrüßten, zu einer regelmäßigen Erscheinung gewordenen Begegnungen der beiden mäch⸗ tigen Souveräne ein neues Unterpfand jener überaus herzlichen Be⸗ ziehungen, welche zum Heile Europas zwischen den beiderseitigen erlauchten Herrscherhäusern wie deren Völkern bestehen.“
Der Großherzog von Luxemburg trifft nach einer Meldung des „W. T. B.“ morgen zu mehrwöchigem Aufent⸗ halt in Wien ein. ; J
Bei der in der gestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordnetenh ö. fortgesetzten Berathung des Budgets
des Ministeriums des Innern sprach der Minister des
Innern Marquis de Bacqu ehem sein Bedauern über die bei einzelnen Gelegenheiten in den Küstengebieten veranstalteten unpatriotischen irredentistischen Kundgebungen aus. Man
solle diese aber nicht der Bevölkerung r Last legen,
die in allen Reichstheilen aufrichtig loyal gesinnt sei und mit solchen i . und vereinzelten bedauerlichen Er⸗ scheinungen keinen Zusammenhang habe. Gegenüber den Be⸗
, n. über die gesetzwidrige Handhabung des Vereins- und
ersammlungsrechtes bemerkte der Minister, daß bei etwa 4500 im Jahre 1893 abgehaltenen Arbeiterversammlungen insgesammt nur 7 Verbote vorgekommen seien. Die von ö Rednern angeführten 20 bis 30 Gesetzes verletzungen bedeuteten gegenüber der ungeheuren Zahl der Versammlungen einen verschwindend kleinen Prozentsatz. Der Minister wies ferner die Angriffe gegen poll. Beamte, namentlich gegen den Statthalter von Böhmen, zurück und erklärte, die e n, der Opposition für die Gesundheit und Lebensdauer der Koalition wirke komisch; die Koalition biete genügende Bürgschaft für die Wohlfahrt aller Länder und Volksschichten und 4 besonders ersprießlich für sein Ressort. z
Der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses hat den Gesetzentwurf über die Verstaatlichung der öffentlichen Lagerhäuser und Hangars in Triest angenommen. Der Handels⸗Minister Graf Wurmbrand erklärte dabei, die Regierung beabsichtige lediglich einen rationellen ökonomischen Betrieb der Lagerhäuser unter Ausschluß der eigentlichen bankgeschäftlichen Thätigkeit; sie lege Werth darauf, daß die einzuführenden namhaften Gebührenermäßigungen wirklich dem Handel zu gute kämen.
Das ungarische Unterhaus hat gestern die Vorlage über die obligatorische Zivilehe mit 281 gegen 166 Stimmen, also mit einer Majorität von 175 Stimmen, zur Grundlage für die Einzelberathung angenommen. Das Er⸗ gebniß der Abstimmung wurde mit enthusiastischem Jubel und minutenlang anhaltenden Eljenrufen aufgenommen. Bei der
Abstimmung über die Vertrauensfrage für den Justiz-⸗.
Minister von Szilagyi stimmten 214 dafür, 102 dagegen.
In der gestern Abend abgehaltenen Konferenz der liberalen Partei wurde der Ehegesetzentwurf in seinen Einzelheiten ohne Debatte einstimmig unter Eljenrufen an— genommen. Der Abg. Peileszky beantragte, die Rede des Justiz-⸗Ministers von Szilagyi in allen Lanbessprachen zu
verbreiten. Der 3 e erklärte, er werde das Ent⸗ sprechende verfügen.
ährend der ganzen Dauer der Kon⸗ r. Wekerle und von Szilagyi Gegenstand begeisterter Ovationen.
Großbritannien und Irland.
Im Oberhause (ab⸗ wie „W. T. B.“ berichtet, gestern der Premier⸗Minister Earl Rosebery, im ne , g. der Kanzler der Schatzkammer Sir W. Harcourt die Er⸗ klärung ab, die Regierung habe nach Prüfung des Berichts
Sir Gerald Portal's und nach Erwägung der Folgen eines
Rückzugs aus Uganda einerseits und der Aufrecht⸗ erhaltung der britischen Interessen daselbst anderer— seits beschlossen, eine reguläre Verwaltung zu er⸗ richten und Uganda als unter ö stehend zu erklaren. Im Oberhause wünschte sodann Lord Salisbury Aufschluß darüber, ob die Regierung sich in
Betreff der Eisenbahn nach Uganda entschieden habe. Lord
erwiderte, da der Gegenstand sehr ver⸗
besonders vom finanziellen Gesichtspunkt änden noch Erwägungen darüber statt; er vorziehen, noch keine weitere Mit⸗ . darüber zu machen. Das Haus nahm ferner die zweite Lesung der Beringsmeer-Bill an. Im Unterhause machte der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey im Anschluß an die Erklärung Sir W. Harcourt's die Mittheilung, daß über die Entschädigung der Katho— liken in Uganda für Zerstörung von Missionseigenthum
Ro sebery wickelt sei aus, so ⸗ würde daher
tägiger Debatte angenommen. weigerte Sir W. Harcourt wiederholt, Aufschluß über Einzel-
in freundlichem Geiste geführte Unterhandlungen mit Frankreich gepflogen 6 Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte Sir E. Grey auf. eine bezügliche Anfrage: der von der Pforte nach Jüzgat abgesandte Kommissar habe sofort eine Anzahl Gefangener freigegeben; 7 Armenier seien zu Gefängnißstrafen von verschiedener Dauer, 15 Armenier zum Tode verurtheilt worden. Der türkische Minister des Aus⸗ wärtigen habe versprochen, die Urtheile sollten in Konstantinopel sorgfältig geprüft werden, bevor eine Ermächtigung zur Voll⸗ streckung ertheilt würde. Bei der weiteren Berathung des Marine⸗Etats wurde die *r n „Schiffbau“ nach vier⸗
m Laufe der Debatte ver⸗
heiten des Schiffbauprogramms für die nächsten Jahre zu geben, weil es nicht erwünscht sei, Programme zu publizieren.
Wie die „Daily News“ erfahren, würde in diesem Jahre keine Bill, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Mombasa nach dem Victoria⸗See oder nach Kikuyu, . dem Bericht Portal's vorgeschlagen wird, eingebracht werden.
Der Anarchist Meunier, dessen Auslieferung von der französischen Regierung verlangt wurde, erschien gestern aber⸗ mals vor dem Zuchtpolizeigericht in Bowstreet. Die Ange⸗ legenheit wurde auf acht Tage verschoben. Der Anarchist Ricken, der beschuldigt wird, versucht zu haben, Meunier aus dem Gefängniß zu befreien, wurde zu fünf Pfund Geldstrafe oder einem Monat Gefängniß verurtheilt.
Frankreich.
Ein Lager von Explosivstoffen ist, wie. W. T. B.“ meldet, auf freiem Felde vergraben bei Au bervijlliers ent⸗ deckt worden. Man fand ein r Blechbüchsen mit chemischen Substanzen, zwei Kilo frisch gefertigtes Pulver, zehn Kilo Dynamit, Nägel und eine uff eth vorbereitete Bombe zum Umstülpen.
Italien.
In Palermo hat laut Meldung des „W. T. B.“ gestern das Verhör in dem bei dem Kriegsgericht anhängigen Prozeß gegen de U Giuffrida und seine Mitangeklagten be⸗ gonnen. De Felice leugnete, vom Auslande Geld erhalten u haben, und wies die Beschuldigung zurück, daß die sozialistische ka beabsichtigt habe, Sizilien an England abzutreten und einen oder mehrere Häfen Rußland zu überlassen. Ebenso bestritt der Hauptangeklagte, daß ein Einvernehmen mit den Klerikalen bestanden . Das Ziel seiner Partei sei die Lösung der wirthschaftlichen Probleme nicht mittels Ver— inn, sondern . eine Revolution, die sich durch die
issenscha ft und durch die Zivilisation vollziehen werde.
Dem „Messagero“ zufolge ist in Rom ein Individuum verhaftet worden, bei welchem eine Bom be vorgefunden wurde.
Die offizielle Mittheilung von ihrer fuͤr das nächste Konsistorium bevorstehenden Ernennung zu Kardinälen ist den Erzbischöfen von Bologna, Mailand und Ferrara, sowie dem Assessor beim heiligen Offizium Msgr. Segna und dem deutschen Jesuiten Steinhuber zugegangen. Ferner werden ein französischer nnd ein spanischer Priester die Kardinals⸗ würde erhalten.
. Eyanien.
Der Senat hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern eine Tagesordnung angenommen, worin gegen die Kundgebungen in Valencia protestiert und die Regierung aufgefordert wird, den beiden Botschaftern in Rom zu telegraphiren, daß sie das Attentat gegen die Pilger, die ein unbestreitbares Recht ausübten, wenn sie nach Rom gingen, mißbillige. In der Deputirtenkammer legten die Konser⸗ vativen Pidol und Gamazo gegen die Vorgänge in Valencia energisch Verwahrung ein.
Wie aus Valencia berichtet wird, wurden bei den vor— gestrigen Ausschreitungen siebzehn Pilger und vier von den Angreifern verletzt. Der Bischof von Madrid erhielt einen Dolchstich, der durch die Soutane ging. Dem Erzbischof von Sevilla wurden die Scheiben seines Wagens einge— schlagen. Die Fensterscheiben des bischöflichen Palastes wur— den von den Aufrührern mit Steinen eingeworfen.
Schweiz.
Das Anarchistengesetz ist, wie ‚W. T. B.“ berichtet, nunmehr von beiden Räthen in übereinstimmender Fassung angenommen worden. Es kann nach drei Monaten in Kraft treten.
Niederlande.
Nach dem endgültigen Wahlergebniß sind 32 An⸗ hänger und 38 Gegner des Tak'schen Wahlgesetzentwurfs ge— wählt worden; 30 Stichwahlen zwischen 36 Anhängern und 24 Gegnern des Entwurfs sind vorzunehmen.
Belgien.
Die Mitglieder der Börse in Antwerpen haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern bei dem Gouverneur einen Protest gegen die neuen, in der ministeriellen Erklärung vom 3. d. M. angekündigten Schutz zölle auf Getreide erhoben.
Rumänien.
Der Prinz und die Prinzessin Ferdinand von Rumänien sind wie „W. T. B.“ berichtet, vorgestern Abend von Jassy nach Bukarest zurückgekehrt und am Bahnhof von dem König, den Ministern und der Generalität empfangen worden.
Bulgarien.
Die „Agence Balcanique“ erfährt, die bulgarische Regie⸗ rung werde demnächst die Mächte einladen, die bestehenden Handelskonventionen auf der Grundlage zu erneuern, daß Bulgarien von jetzt an einen Eingangszoll von min⸗ destens 12 Proz. anstatt des bisherigen von Sia Proz. erhebe, da die gegenwärtigen Zolleinnahmen außer allem Ver⸗ hältniß zu dem Umfang des bulgarischen Handels ständen.
Montenegro.
Der Kriegs-Minister Plamenaz hat dem „W. T. B.“ zufolge den Auftrag erhalten, sich nach der Grenze zu begeben und mit dem Gouverneur von Skutari Maßnahmen zur Verhinderung von weiteren Grenzunruhen zu ver— einbaren.
Amerika.
Nach einer der hiesigen brasilianischen Gesandt⸗
schaft zugegangenen amtlichen Depesche aus Rio de Janeiro
vom 11. d. M. ist, wie „W. T. B.“ mittheilt, die Nachricht,
Auf ständ ischen bein de, vollkommen unrichtig. Paris eingetroffenen Nachrichten aus Rio Grande gn
ben die Truppen der Regierung Paranaguag wich genommen. — Den Lissaboner Blättern zufolge befänden ic die portugiesischen Schiffe „Mindello“ un Albuguergue mit den brasilianischen Insurgenten an Bord augen. blicklich vor Maldonado in Uruguay.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen d Reichstags und des Hguses der Abgeordneken he. finden sich in der Ersten Beilage.
— Der heutigen 81. Plenarsitzung des Reichstagz wohnten die Staatssekretäre Dr. von Boetticher und Frei= herr von Marschall, der . preußische Kriegs. Minister Bronsart von Schellen dorff und der Direklor der Kolonial⸗Abtheilung Dr. Kayser bei.
Bei der zweiten Berathung der Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete von Kamerun und Togo und des südwestafrikanischen Schutzgebietz für 1892/93 bemerkt der
Abg. Richter (fr. Volksp.): Es sind in den letzten Tagen die ärgsten Beschuldigungen gegen die Vertreter der Reichsregierung in Kamerun erhoben worden; es werden ihnen Verbrechen unter geschoben, welche, wenn wahr, mit Zuchthaus bestraft werden müßten. Die Regierung muß doch Gelegenheit nehmen zu erklären, ob ihr amtlich über die behaupteten Vorgänge etwas bekannt ist. Ez handelt sich nicht bloß um den 6e. 3 der sich ja jetzt in Disziplinaruntersuchung und in Berlin befinden soll, sondern auch um einen Assessor Wehlau, dem ähnliche ungeheuerliche Ueberschreitungen nachgesagt werden.
Darauf nimmt der Staatssekretär Freiherr von Mar— schall das Wort zu einer Erwiderung, worin er erklärt, der Bericht des Regierungs⸗ Raths Rose über die Vor— gänge in Kamerun enthalte eine Reihe von Thatsachen, welche den Kanzler Leist schwerstens belasten. Leist sei fele= graphisch seines Amtes enthoben und werde dem strengsten Disziplinarverfahren unterworfen.
, Uebersicht wird durch Kenntnißnahme für erledigt erklärt.
Bezüglich der Rechnungen der Kasse der Ober⸗-Rechnungs— kammer für 1890/91 wird auf Antrag der Rechnungskom— mission der Rechnungsleger bezüglich desjenigen Theils, welcher die Reichsverwaltung betrifft, entlastet. ;
Auf Grund des Berichts der Reichsschul den-Kommission wird der Reichsschulden⸗Verwaltung Decharge ertheilt.
(Schluß des Blattes.)
— Das Haus der Abgenrdneten setzte in seiner heutigen 48. Sitzung, welcher der Minister der geistlichen c. Angelegenheiten Dr. Bosse mit Kommissarien beiwohnte, die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Aenderung der Kirchen⸗-Gemeinde- und Synovdal⸗ Ordnung von 1873 und der evangelischen Kirchen— verfassung von 1876 fort.
Abg. Dr. Enneccerus (ul.): Die linke Seite hat Ursache, mit der gestrigen Verhandlung zufrieden zu sein. Herr von Zedlitz ist eigentlich derselben Ansicht wie wir bezüglich der Ablehnung der Vor— lage für jetzt, wenn er auch in einzelnen Punkten die staatliche Ge— bundenheit aufheben will. Der Minister hat gestern be— tont, daß die Agende eine rein innerkirchliche Frage sei, welche der Zustimmung des Landtags in reiner Weise unterliege. Darüber ist niemand im Zweifel gewesen, auch nicht auf der linken Seite. Ich habe den Agendenstreit nur erwahnt, um zu beweisen, daß extreme Bestrebungen vorhanden sind. Herr Klasing hat im Gegensatz zum Minister die Vorlage als den Anfang einer Wandlung der Kirchenpolitik bezeichnet. Herr Brüel hat der evangelischen Kirche Rathschläge ertheilt. Welches 85 muß es erwecken, wenn ein Mann der evangelischen Kirche Rathschläge glebt, der es über sich vermocht hat, jahrelang in der Gefolgschaft des Zen⸗ trums zu gehen, welches die Interessen der katholischen Kirche vertritt! Herr Stöcker hat gestern gesagt, es entspreche nicht der Würde des Staatsoberhauptes, unter der Judikatur des Staats⸗Ministeriums zu stehen. Es handelt sich nicht um eine Ueberocdnung des Staats— Ministeriums über die Krone, sondern um eine verfassungsmäßige He— schränkung. Da muß Herr Stöcker eigentlich den ganzen Konstltutio⸗ nalismus verwerfen und alles, was dem reinen Absolutismus wider— spricht. Herr Stöcker hat 1893 in der brandenbuxrgischen Pro— vinzial-⸗Synode gesagt: Wer als Geistlicher mit dem Apostolikum in Widerspruch stehe, müsse aus der Kirche hergus. Das nennt er nicht unduldsam. Die Darstellung des Apostolikumstreits seitens des n, Stöcker ist vollständig unrichtig. Herr Stöcker sagt? Das
postolikum sind Thatsachen, die das Fundament der Kirche bilden, und wer nicht auf diesem Fundament stehe, der dürfe keine kirchlichen Aemter bekleiden. Es giebt aber Leute, welche wissenschaftlich erweisen, 14 im Apostolikum nicht Christi Lehre enthalten ist, daß es vielmehr erst im zweiten, ja zum theil erst im fünften Jahrhundert entstanden ist. Deshalb verlangen sie, daß das Apostolikum nicht zur Mark- scheide für die Kirchlichkest gemacht wird. Wer recht hat, läßt sich ohne weiteres nicht entscheiden; das wird erst die Geschichte entscheiden. Niemand will den Glauben an das Apostolikum verschränken oder etwa daraus Hindernisse für die Bekleidung kirchlicher Aemter her—= leiten. Wir wollen keine Unduldsamkeit herrschen lassen, nach keiner Seite hin. . ö
Abg. Dr. Ir mer (kons.) dankt dem Abg. Klasing für die offene Darlegung des konservativen Standpunktes in dieser wichtigen Frage; in solchen Fragen zieme allen Parteien die größte Offenheit. Die Kirchen- Gemeinde und Synodalordnung, fährt Redner fort. verdanlt einem hochherzigen Entschlusse des verstorbenen Königs Wilhelm als summus episcopus ihre Entstehung. Daß eine staatsgesetzliche Ergänzung nothwendig war, ergab sich daraus, daß gewisse Bestim ⸗ mungen dem bestehenden Landrecht widersprechen, daß ferner ge— wisse Dinge geregelt wurden, welche an der Grenze des kirchlichen und des staatlichen Gebiet; lagen. Nachdem diese Regelung erfolgt ist, hat es keinen Sinn mehr, Aenderungen der Kirchengesetzgebung von der Zustimmung der Staatsgewalt abhängig zu machen. Herm Langerhans hat selbst bei einer früheren Gelegenheit erkannt, daß es nicht recht sei, wenn innerkirchliche Dinge den Landtag be— schäftigen. Ez kaun doch auch nicht zugegeben werden, daß die dande⸗ geseßgebung den Begriff der evangelischen Kirche fixiert; wir können nicht. dulden, daß dieser Saal zum Kgmpfplatz für theorelisch Streitigkeiten gemacht wird. Die evangelische Kirche ist begriindet auf dem Apostolikum, welches schon vor der Reformation in de ganzen Kirche gegolten hat. Wer anders soll über dieses Bekenntniß bestimmen als die Kirche? Man sagt, wir wollten die Leute us der Kirche hingusdrängen. Damit würde die Kirche aber ihre Missten nicht erfüllen; es würde ihr so gehen wie gewissen Parteien, welch sehr hochachtbare Führer haben, denen es aber an den ubßthigen Heldt fehlt. Der Staat hat die Grenze der Kirche gegenüber ö zusetzen; Staatsgesetze gehen den Kirchengesetzen voraus; derha war die Unschädlichkeitserklärung bezüglich der V , gol sisz! überflüssig, Btan hat auch iin Hieich hicht in bie Verfasfung hn, eingeschrieben, daß die Landesgesetze von Reichswegen für den r. gesetzen nicht widersprechend erklärt werden; man nahm das als sel . verständlich an. Deshalb ist es wünschenswerth, daß die üns alt,
daß sich die Stadt Rio Grande in der Gewalt der
keitzerklärung, deren Form jetzt ein gewisses Mißtrauen gegenübe
*
zirche enthält, geändert wird. Allerdings ist das Verhältniß der evan— . Kirche jum Staat ein anderes als das der katholischen Kirche; ch ziehe aber einen anderen Schluß daraus als Herr von Zedlitz, Gerade weil der Landesherr summus opiscopus der evangelischen Kirche ist, ist es ausgeschlof en, daß die Kirche in das Gebiet des Staats übergreifen kann, Deshalb ist es nicht nothwendig, dem zummus episcopus im Staate. Ministerium gleichsam einen Vormund u setzen; diesen Zustand mußte die Kirche als einen unwürdigen empfinden. Es wird gesggt, die Vorlage werde nicht von der Mehr— heit der evangelischen Mitglieder des Landtags angenommen werden, sondern nur mit Hilfe des Zentrums. Das sist bedauetlich, aber die Schuld daran tragen diejenigen, welche diesen Zustand geschaffen haben. Wir bescheiden uns und stellen keine weitergehenden i n, dadurch wollen wir der Staatsregierung unferen Dank dafür aus— drücken, daß sie ihre vorjährige Stellung aufgegeben hat. Nach längerer Debatte, über welche wir morgen aus— führlich berichten werden, wird die Vorlage bei Schluß des Blattes einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen.
— Dem Reichstag ist der folgende Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Verlängerung der Feist für die Gestattung von Ausnahmen ven der im 5 120 Absatz 1 der Gewerbeordnung äber den Unterricht in Fortbil dungsschulen am Sonntag getroffenen. Bestimmung, vorgelegt worden:
Die im S 120 Absatz J der Gewerbeordnung fest esetzte Frist, innerhalb deren die. Zentralbehörden für bestehende Fortbildungz schulen, zu deren Besuch keine Verpflichtung besteht. Außnahmen von der daselbst über den Unterricht am Sonntag getroffenen Bestimmung gestatten können, wird bis zum 1. Oktober 1897 erstreckt.“ — Die . . .
Der er Gewerbeordnung in der Fassung des Gesetzes pom 1. Juni 1391 (Neichs⸗-Gesetzblatt S. 261) bestimmt, daß . Sonntag der Unterricht in den Fortbildungsschulen nur stattfinden darf, wenn die Unterrichtsstunden so gelegt werden, daß die Schüler uicht gehindert werden, den ,, , , oder einen mit Geneh⸗ migung der kirchlichen Behörden für sie eingerichteten besonderen Gottesdienst ihrer Konfession zu besuchen. Ausnahmen von dieser Destimmung kann die Zentralbehörde für bestehende Fortbildungs— schulen, zu deren Besuch keine Verpflichtung besteht, bis zum J. Sk— . ir sprach
ieser Bestimmung entsprachen schon seither alle Fortbildungs— schulen, für deren Besuch ein Zwang bestand, und ö. den . Fortbildungöschulen in Preußen viele, in denen am Sonntag Vor⸗ mittag nur zwei Stunden unterrichtet wurde. Inzwischen ist in einer größeren Zahl von Orten, wo dies bisher nicht der Fall war, theils dutch Verlegung der Unterrichtsstunden, theils durch Veränderungen in der Zeit des Gottesdienstes, theils durch Einrichtung besonderer Gottesdienste ein dem Gesetz entsprechender Zustand hergestellt worden.
Wenn aber bei der Berathung des 5 130 cit. der Reichstag und die Vertreter der verbündeten Regierungen von der Voraussetzung ausgegangen sind, daß es möglich sein werde, bis zum 1. Oktober 6h. überall eine befriedigende Regelung herbeizuführen, fo hat sich diese Voraussetzung für eine Reihe von . Städten als unzutreffend erwiesen. Auch in anderen Bundesstaaten, so im Großherzogthum . in 67 Städten) und in den Hansestädten Hamburg und Bremen wird noch am Sonntag von 8—12 Uhr in freiwillig be⸗ suchten Schulen unterrichtet.
Während für Fortbildungsschulen, die von Schülern katholischen Bekenntnisses besucht werden, eine Beschraͤnkung des Sonntags⸗ unterrichts auch da nur selten erforderlich geworden ist, wo dieser am Vermittag vier Stunden dauerte, weil die Schüler Gelegenheit haben, vor Beginn oder nach Schluß des Unterrichts einen den An— forderungen der zuständigen kirchlichen Stelle genügenden, bereits bestehenden oder neu eingerichteten Gottesdienst zu besuchen, haben sich für die Forkbildungsschulen, die vorwiegend von Schülern evaugelischen Bekenntnisses besucht werden, Schwierig⸗ keiten herausgestellt, die vornehmlich darin bestehen, daß die Haupt⸗ gottesdienste in der evangelischen Kirche meist längere Zeit in Anspruch nehmen und daß die Einrichtung besonderer Gottesdienste durch die geringere Zahl der Kirchen und der geistlichen Kräfte erschwert wird. Dazu kommt, daß hier und da die zuständigen evangelischen Behörden arundsätzlich Bedenken tragen, die Benutzung der für“ den Haupt⸗ gottes dienst bestimmten Zeit für den Fortbildungsschulunterricht durch die Einrichtung besonderer, für die Schüler der Fort⸗ bildungsschule bestimmter Gottesdienste oder dadurch zu er⸗ möglichen, daß . schon bestehende Gottesdienste als. diejenigen bezeichnen, die für die Fortbildungsschüler an die Stelle des Vauptgottesdienstes treten. Sie lassen sich dabei durch die Erwägung bestimmen, daß dadurch der ihnen als wünschenswerth erscheinenden gänzlichen Beseitigung des Fortbildungsschulunterrichts am Sonnta entgegengewirkt werden würde. Dieses Ziel zu erreichen, . aber zur Zeit überhaupt keine Aussicht. Allgemein wird auch in Bayern. Württemberg, Sachsen und Baden am Sonntag, aber außerhalb des Hauptgottesdienstes, unterrichtet. Die aller Orten benutzten Volksschulhäuser und die Lehrkräfte der Gemeinde— schulen stehen in der Regel nur Abends zur Verfügung. Auch wenn man für alle Schüler auf die Vortheile verzichten wollte, welche der Sonntagsunterricht bietet, so würden 6 selbst in den großen Städten die Einrichtungen für die vermehrte Zahl der Abendschüler nicht be— schaffen lassen. Die Zahl derer, die den Unterricht nur am Sonntag besuchen können, ist erheblich. zes E ist keine sichere Aussicht vorhanden, bis zum 1. Oktober d. J. überall eine Verständigung zu erzielen und die danach erforderlsch werdenden n nn, zu denen auch Bauten gehören können, her— ustellen. Dagegen ist zu hoffen, daß es bei einer Verlängerung der grist möglich sein wird, alle Schwierigkeiten zu beseitigen und die erhältnisse überall in einer die Intereffen der Kirche und des Ge— werbes gleichmäßig berücksichtigenden Weise zu ordnen, wenn die dazu im § 130 bestimmte Frist noch um drei Jahre verlängert wird.
M. In der. Budgetkommission des Reichstags wurde heute die am Mittwoch abgebrochene Berathung der n, gte zum eig dn val den on zs gef, wonach aus diesem Fonds
Millionen Mark der Reichskasse überwiesen werden follen, fort= gi t. Vom Abg. Freiherin von Bub (Zentr) wird folgende
o luti on beantragt: „Der Reichstag wolle beschließen, den Herrn eiche tanze zu ersuchen, dem Reichstag ein Gesetz vorzulegen, nach . die Zahlung der Matrikularbeiträge einheitlich geregelt wird.“ . ach längerer Debatte wird bei der Abstimmung die Regterungs⸗ gi gge abgelehnt. Die Resolution Buol wird mit 12 gegen
Stimmen angenommen.
Von dem Abg. Grafen zu Inn- und Knyphausen ist *. Reichstag folgender Antrag eingebracht worden: gi ih ag. wolle beschließen: die verbündeten Regierungen zu ersuchen, e. Ergänzung des Zolltarifgesetzes vom 22. Mai 1885 in der Rich⸗ urge f hen, daß ein asg n, von 786 0 des Werths
olländische Ziegelfabrikate in Nr. 33 des Tarifs erfolge.
Die „Wirthschaftliche Vereinigung des Reichs— tags hielt heute Vormittag eine Sitzung ab, um einen e .
Vortrag. des Abg. Wollny über die Fabrikation und Verfälschung der
argarine entgegenzunehmen. Alsdann wurde der von der Pommer⸗ 6 oökonomischen Gesellschaft gestellte Antrag 2. Ein⸗ y, eines Wollzolles angenommen. Schließlich wurde 9 ntrag der Abgg. von allwitz, Br. örster, abosch a hi und,. Graf zu Inn- und Knyphausen be— 6h * im Reichstage eine Interpellation einzubringen lum . Mitte welche die verbündeten Regierungen zur ) hr Er Landwirthschaft in Aussicht nehmen. Die Interpellation on 6 ö i . ö positiver largarinefrage tritt die Subkommission der irt aftlichen Vereinigung“ am Dienstag zusammen. ff
an Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwu ines Gefetzeg, betreffend Aenderungen . e n ,.
Das Haus der Abgeordneten hatte in seiner Sitzung
27. Februar 9. J. beschlossen, die Königliche Staattre . . 9 suchen, dem Landtage der Monarchie im nächsten Jahre eine Fort⸗ führung der vom Jahre 1880 bis 1885 aufgenommenen Stattstik über die Privatlotterien in dem bisherigen Umfange bis zum Jahre 1893 vorzulegen. Eine entsprechende Nechweisung ist jezt von der Staatsregierung vorgelegt worden. Die Ge⸗ ammtzahl der vom 1. Januar 1855 bi- zum 3 Dezember 1893 genehmigten Lotterlen beziffert sich danach auf 5441; davon sind 161 Ausspielungen außerpreußische. Die Gesammt' zahl der Loose beläuft sich auf 56 461 300; davon fallen auf die außerpreußischen Lotterien 10 830 500. Das Spielkapital (Gesammt- preis der Loose) belief sich auf 140 880 500 A6, wovon auf die aus. ländischen Lotterien 15 S9 56h „es kommen. Der Gesammtwerth der Gewinne betrug 76 hH39 800 M, wovon 9 680 700 Æ auf die aus⸗= ländischen Lotterien kommen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spa nien. Durch Verordnung der Königlich spanischen Regierung vom 6. d. Mts. sind Herkünfte von St. Petersburg, dem S ö und Asowschen Meer, sowie von dem Persischen Golf für rein von Cholera erklärt worden. (Vergl. ‚Reichs⸗An zeiger Nr. 219 vom 12. Sep⸗
tember v. J.) Niederlande.
. Durch Verfügung der Königlich niederländischen Mintster des Innern und der Finanzen vom 5. d. M. ist das s. 3. gegen Rußland und die asiatische Türkei angeordnete Verbot der Ein, und Durchfuhr von dumpen gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschener Leib⸗ und Bettwäsche vom 10. d. M. ab aufgehoben worden. (Vergl. R.⸗Anz.“ Nr. 195 vom 14. August 1893.3
Handel und Gewerbe.
Aus dem Museum des Louvre in Paris sind die beiden nachstehend beschriebenen goldenen 3 gest oh hen worden:
1 Tabackdose, aus Gold, ziseliert, auf dem Deckel mit Diamanten, Rubinen und Smiaragden verziert, ohne Bezeich⸗ nung oder Stempel, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
Form: rechtwinklig.
Länge: 0, 980 m.
Breite: . 060 m. Höhe: O 033 m.
Die Form ist die eines Sarkophags; die in stark er— habener Arbeit ausgeführten Ornamente schließen gravierte . ein, auf denen an den vier Wänden und auf dem
oden der Dose Landschaften, Thiere, Blumen dargestellt sind.
Die Verzierung des Deckels besteht aus eingelegten feinen Steinen und ist aus Blumen in Diamanten und Rubinen, . aus Stengeln und Blättern in Smaragden zusammen⸗ gesetzt.
. 2) Tabackdose, aus Gold, alle Flächen sind ziseliert. Die allegorische Darstellung, die den Deckel schmückt, . eine Anspielung auf die Krönung des Kaisers Joseph des Zweiten. Eine Ruhmesgöttin drückt dem Fürsten die Krone auf das Haupt, Ungarn und Böhmen reichen ihm kniend die Abzeichen der Kaiserwürde.
Deutsche Arbeit aus der zweiten Hälfte des 18. Jahr— hunderts. z ;
orm: Rechtwinklig, Länge: 3 m. ; Breite: C060 m. Höhe: 0047 m.
Auf den Seitenwänden der Dose ist in flach erhabener Arbeit das Reich dargestellt als Schützer der Wissenschaften, der Künste, des , und der Religion, auf dem Boden der Dose das Kaiserliche Wappen, von der Kraft und der Klug⸗ heit gehalten.
Da es nicht ausgeschlossen ist, daß die Diebe versuchen werden, die gestohlenen Dosen in Deutschland zu verwerthen, so wird vor ihrem Ankauf gewarnt. Es empfiehlt sich, die Dosen, falls sie etwa zum Kauf angeboten werden sollten, an⸗ zuhalten und der nächsten Polizeibehörde schleunigst Mitthei⸗ lung zu machen.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks 33 Rane 3 . n der Ru hr sind am 12. d. M. gestellt 10776, ni ĩ ae 1 . . . geste nicht rechtzeitig 6 erschlesien sind am 11. d. M. ellt 3278, nicht recht ˖ zeitig gestellt keine Wagen. 61 ö
— In der estrigen vierundzwanigsten ordentlichen General⸗ versammlung der Aktionäre der Preuß e fchen Gentral⸗Boden“ kredit ⸗Aktiengesellschaft, bei welcher 3324 Aktien mit 127 Stimmen vertreten waren, ist die Genehmigung der Rechnungen und der Bilanz pro 1893 beschlossen, danach die Dividende pro 1693 auf 9 o/o auf das eingezahlte Grundkapital festgestellt, und dem Ver— waltungsrath und der Direktion Decharge ertheilt worden.
— Nach dem Geschäftsbericht der Berlinischen Lebens— versficherungsgesellschaft für 1893 gestalteten sich die Ge—⸗ schäftsergebnisse wie folgt: Es gingen im Jahre 1893 ein: 3448 An— träge über 14 293 509 „Æν. Kapital und 21 484570 , Rente, von denen 2696 Policen mit 10234 000 S, Kapital und 21 48470 M Rente, zum Abschluß gelangten. Wegen Ablaufs der Versicherungszeit und aus anderen Gründen schieden aus: 1028 Policen mit 4195 390 ½ Kapital und 188,40 M Rente. Als verstorben wurden angemeldet 530 Personen, die zusammen mit 2 942 492, 8h Kapital auf den Todesfall und mit 17683 M Rente versichert waren. Bie Pramieneinnahme für Versicherungen auf den Todes⸗ und Lebensfall betrug 5 251 055,3? 6, das für Rentenversicherungen eingezahlte. Kaufgeld einschließlich der Prämien 267 426, 89 Die Zinsen⸗Cinnahme belief sich auf 2135 364,19 M, der Garantie⸗ und Reservefonds wuchs um rund 1948 000 M und der Reingewinn stellt sich auf 1 022 821, 22 6 Von dem in diesem Jahre zur Vertheilung gelangenden Gewinn für 1889 erhalten die Versicherten 33 υ ihrer Prämie. Für die Aktio⸗ näre stellt sichẽ der Gesammtertrag der Aktie einschließlich der bereits am 1. Januar er. gezahlten 30 4 Zinsen auf 187 4.
— Vom oherschlesischen Steinkoblenmarkt berichtet die „Schl. Ztg. Obwohl sich das oberschlesische Kohlengeschäft in letzterer Zeit etwas gehoben hat, so entspricht es trotz der eingetretenen Sommer⸗ preise nicht den Erwartun en, die man beim Eintritt des zweiten Quartals gehegt hatte. Die am 1. d. M. eingetretenen Preig⸗ Ermäßigungen betragen bei den groben Sortimenten, als Stück, Würfel⸗ und Nußkohlen, 2 bis 3 3 pro Zentner, bei den klein körnigen Sorten ssind dagegen zum größten Theil die bieherigen Preife stehen geblieben. Der Geschäftsgang ist immer noch nicht der— artig, daß der Betrieb in vollem Umfang aufgenommen werden kann, da die Aufträge zur Verladung der groben Sorisg noch nicht in ge— nügender Anjahl eingehen. Stück! und Würfelkohlen finden trotz belebterer Wasserverladung noch nicht genügenden Absatz, ein Theil geht immer noch in den BVestand; Nußkohle ist mehr begehrt, jedoch nicht in dem Maße, daß die Produktion ganz aufgenommen würde
gebung der Pro vin; Hannover, zugegangen.
Erbekohle wird wenig verlangt, der größte Thell muß ebenfalls
auf die Halden gestärzt werden; Gries⸗, Förder Klein⸗ und Staubkohlen werden am meisten begehrt und finden ganz be⸗ sonders starke Verwendung als Betriebskohlen für die oberschlesische Eisen., und Zinkindustrie, sodaß hier die Produktion zur Deckung der Nachfrage kaum ausreicht. Anders verhält es sich bei den den Hüttenwerken entfernter gelegenen Gruben und im Rybniker Revier, wo für die kleineren Sortimente der Absatz noch immer unzureichend ist. Infolge besserer e,, , der Hochöfen und Gießereien hat sich auch bereits die Lage der Kokeswerke etwas gehoben und die Nachfrage nach Stück- und Würfelkokes hat sich in den letzten Wochen vermehrt. Auch sind die Kokessendungen nach Rußland verstärkt worden, sodaß fast bei allen Kokesanstalten die Produktion schlank zur Versendung gebracht werden konnte.
— Aus Belgrad berichtet W. T. B. gegenüber von Blätter⸗ meldungen, die von einem Zerwürfniß zwischen der serbischen inanz⸗ verwaltung und der an den serbischen Anleihen interessierten . gruppe wissen wollten, daß die Streitpunkte, die bestanden hätten, gegenwärtig sämmtlich beigelegt seien. In einer gestrigen Konferenz zwischen dem Finanj⸗Minister Vukacsin Petrowie und dem Vertreter der serbischen Finanzgruppe Baron Leysgeé sei der letztere von der Forderung einer verstärkten Kontrole der Anlehenskassen zu⸗= rückgetreten; während der Finanz-Minister erklaͤrt habe, daß er das Vertrags verhältniß anerkenne und bereit sei, die Angelegenheit im Ein yerstãndniß mit dem Baron Leysae definitiv zu regeln. Der Frkf. Ztg. wird gleichzeitig aus Belgrad geschrieben, der ie n. Minister Vukacsin Petrowie habe nunmehr dem Delegirten der Bankengruppe Baron Leysae die Erklärung abgegeben, daß er ihn als De egirtenchef bei den Spezialkassen annehme. Ferner habe der Finanz Minister die Zusicherung gegeben gemeinsam mit den Delegirten Mittel und Wege ausfindig machen zu wollen, um den bere tigten Forderungen der Banken zu entsprechen. Die Delegirten hätten sich nach dieser Zusage zum Finanz⸗Minister begeben und er⸗ klärt, y der letzte Zwischenfall nunmehr behoben sei.
— Am nächsten Dienstag gelangen bei der Berliner Handels⸗ gesellschaft und dem Bankhause Robert Warschauer u. Co. in Berlin sowie in Amsterdam für 6780 000 Gulden Lniederländisch , vier= prozentige ö von 1899 der Südafrikanischen Eifen—= bahn zur Sub kription. Der Nominalbetrag der ganzen Anleihe be⸗ läuft sich auf 15 Millionen, wovon im Jahre 18965 6 Millionen smittiert worden sind. Der Berliner Subfkriptionspreis ist auf . ie ele. 5 .
agdeburg, 12. April. (W. T. B.) uckerbericht. Kornzucker exkl., von 2 00 — — neue 13, 66. 1. . 8 Sz Rendement 12,90 neue 13,00, Nachprodukte exkl., 5 o/o Rendement 10,10. Schwächer. Brotraffinade J. = — Bröoötraffinabe II. — — Gem. Raffinade mit Faß 26,25, Gem. Melis J, mit Faß — —. Still. Rohzucker. J. Produkt Transtto f a4. B. Hamburg pr. Lpril 123579 bez. und Br., pr. Mal 12,525 bez. und Br., vr. Juni 12.65 Gd., 1279 Br, pr. Juli 12,790 Gd, 12,75 Br. Schwãcher. derprig; 12. April. (W. T. B.) Kam mzug⸗Term in? bandel. a Plata Grundmuster B. per April 3,40 4, per Mai 3, 0 M, ber Junt 3.45 M, per Jul 3,17 AS, per August 3,50 S, ver September 3,525 M, ver Sktober 3,526 S, per No- K ö „, per Dezember 3,57 M, per Januar —. Umsatz: g.
Brem en, 12. April, (B. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht Raffiniertes Petroleum. ( Qfftzlelle Notierung der r , Börse) Ruhig. Loko 4575 Br. — 3 um wol le. Ruhig. Upland middling, loko 394 43. — Schmalz. Niedriger. Wilcox 39 3 Armour shield 385 J, Cudahy 39 3, Fairbanktz 33 3d. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 35. — Wolle. Umfatz: 158 ö 5
ien, 12. April. (W. T. B.) Die Brutto Einnahmen der QOrientbahnen betrugen in der 11. Woche (pom 12. März bis 18. März 1894) 209 491,00 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 119 880963 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Fanuaär bis 15. März 1894) betrugen die Brutto⸗Einnahmen 2146 S22,. 16 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 244 01879 Fr.
London, 12. April. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗ it,,
oso FJapazucker loko 154 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 125 zuhig. — Chile⸗Kupfer 40, pr. 3 Monat 6
Liverpool, 12. April. W. T. B.) (Offtzielle Notierungen.) American good ordin. 3id / is do. low middling 41s, do. middling K / iz, do. good middling 45/13, do. middling fair 43, Pernam fair 44, do. good fair is, Ceara fair 45, do. good fair ö, Egyptian brown fair 44, do, do. good fair 45, do. do. good H5isis, Peru rough good fair Hiis, do. do. good his / is, do. do. fine 6öis, do. moder, rough fair 45, do. do. good fair 4i5/sig, do. do good Ho / is, do. smooth fair 418, do. do. good fair 45, M. G. Broach good 4, do. fine 45 Dhollerah good 3rsig, do. fully good 35sis, do. fine 34, Oomra
ood 3! / ig, do. fully good 3*sis, do. fine t, Scinde good 2s / i, Bengal nn, ö. 6; 1 radfe rd, 12. April. (W. T. B.) Wolle ruhig aber stetig, ern e fe . n. . e , . r tet; reich, feine Botany Garne kaum behauptet, ohair ; n chãft sich ö,. 9 x bein, Am ster dam, 13. April. . ava⸗ Ka ordingry 525. — Bankgzinn 45. ö. kö New⸗York, 12. April, (W. T. B.) Die Börse eröffnete tz , . an, J trat Reaktion ein. Der
uß war im allgemeinen schwach. er Umsa Akti . ö 36 satz der Aktien be ; eizen eröffnete fest und stieg nach Eröffnung infolge Berichte über niedrige gr ntz schsß ngen, dann Reaktion an . 3 dringen des Angebot für Chicago, später auf Deckungen der Baissiers wieder steigend. Schluß fest. — Mgis feft auf die Festigkeit des Weizeng, sowie infolge Deckungen der Baissters. Schlu stetig.
hicago, 12. April. (W. T. B) Weiz en anfangs fest auf Deckungen der r, dann trat auf ausgedehnte n per Mai Abschwä ung ein, später abermalige Besserung infolge Berichte über Ernteschäden durch Dürre. . fest — Mai schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erkolt. Schluß stetig.
Verdingungen im Auslande.
. Niederlande. 18. April, Mittags 12 Uhr. De directeur der artillerie- inrightingen zu Del ft auf seinem Bureau am van Leeuwenhoekstngel daselbst. In? Loosen: Lieferung von Kupfer und Messingplatten. Steinkohlen und anderen Bedarfsartikeln für die Anfertigung bon Patronenhülsen, darunter: 2500 kg Kupferplatten, D. 0 0009,
3300 kg Messingplatten, D. 0.0005, 3000 1 methylierter Alkohol,
500 1 Alkohol 90 0, 1100 kg brauner Schellack,
250 1 Benzin, S000 kg rohe Schwefelsäure, 2600 kg rohe Soda, 15600 1 weißes Maschinenöl, 1000 Kg feines Werg, 2 . 1 ka Maatsel ; April, 2 Uhr. e Maatschappy tot exploitatie va; Staatsspoorwegen in ihrem Zentralbureau an der , Utrecht. Loos Nr. 169 Anfertigung und Lieferung stählerner Jungen für Eisenbahnzwecke. Bedingungen gegen Zahlung von G50 Pl. bei genanntem Bureau (Dienst van Weg en Werken) erhältlich. 23. gen ü br. St , 23. April, hr. aatsbahnverwaltung (Maskinafdelingens Contoir, h n en. 6 enn, ieferung .
30 900 Pfund weißem Twistabfall, 1200 i wollenem Gardinenzeug, 1000 m baumwollenem Gardinenzeug,
00 m Wachstuch,