1894 / 100 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Apr 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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ühend ätgothischen Richtung herrsche während der ersten Gene⸗ ö . u berg verstanden habe, die neuen Motive der

Renaissance für die heimischen Gebrauchsformen, ö. . künftlerische Empfinden zu verarbeiten.

Generation während der Hochrenaissanee abe vor der schwereren Aufgabe and ume elfolgrechenb Streben der Känstöer un gestanden, die strenger aufgefaßten antiken Säulenordnungen und die Hi rin Uerdie nst ber Verwaltung

Dom Auslande eindringenden neuen Ornamentmotive,

Rollwerk, zu verwerthen, und habe dabei einen Theil der mittelalter⸗

aben gehabt und sei daher rasch dem Verfall zugeeilt.

die Technik

Konzer te. Der Berliner Komponisten⸗Abend', welcher am Mitt⸗

geführt.

erer Zeit, und es

besonders das kekannken Werken eine weitere Verbreitung angebahnt wird.. Eine sa . . Cornelia van, Oostezzen ö . Theater zu auf die Hälfte herabgeseßten

lichen Frische eingebüßt. Die dritte Generation habe keine neuen Auf⸗ ekffarte mit esnem Vorsplel zu . Jolanthe . für Orchester die Vor⸗ i,

begabte Komponistin, Fräulein Als Grund⸗

träge. Aus der Schule des Herrn Professor Urban hervorgegangen,

Lessing. Morgen Abend wird Meilhac's Schwank „Dekorirt“ auf⸗

iedrich⸗Wil helmstädtischen Theater wird morgen,

; ; woch in Konzerthaufe unter zahlreicher Betheiligung des am k . e, h, n,, n, Die zweite Publikums stattfand, gab ein erfreuliches . von dem ernsten Vlen stan nns Heittwoch „Die Fledermaus geben, .

Max Halbe, der Dichter des Dramas „Jugend“, siedelt nach der

des Danfes, daß den Chier nach welt er Schweiz über, wird aber der bevorstehenden 130. hiesigen Aufführung

beiwohnen. Morgen Nachmittaß 3 Uhr geht

Im Viktoria⸗Theater finden auch die beiden letzten Auf⸗

: GJ ö 1 die Künstlerin, bierln. theimgtische Grsindung und se des Ausstattungsstücks „Die Kinder deß Kapitän Grant ! ö ö e richtig verstanden werde, besser als irgend eine g te Beün klang h in Kerl Durchführung erkennen. Es folgten ö an k n, , n.

altere Stilart, und wir würden uns schwer schädigen,

für Modelaunen und Ausländerei preisgeben wollten.

läutert.

die Seiner Majestät dem Kaiser den Dank für die Belassung

vor dem nächsten Monat wird in Audienz empfangen werden können, haben die a. Vorstände der Kollegien beschlossen, von den vorgestern gefaßten Beschlüssen Seiner Majestaͤt telegraphisch Mittheilung zu machen. Das Telegramm lautet nach der . Allg. Ztg.: J dungen unaussprechlicher Freude und innigster Dankbarkeit hat Münchens

wenn wir sie im Verlaufe des Abends Kompositionen von Elliot Schenk (der⸗

Mittels eines

„Mit Empfin⸗ Fübsche Unterhaltungsmusik. Tiefer kambiniert, voll rhythmischer Belebtheit war der ‚„Afrikanische Aufzug“ von F. Hover, der seine u fuhrung' der

Von Ad. Schulze, (einem Schüler

Mendelsohn z nachstrebt, sind besonders eine Duvertüte zu R Tod“ und eine . fünf Theilen bestehende Serenade für kleines zu ũGunstẽn des . 26 Drchester lobend, hervor heben, Sin Ländler von Sr Cher zäͤt mit Fräulein Friedmann und Herrn Nothmühl in den Rollen der Leonore und des Manrico in Scene. Für Montag ist eine einmalige „‚Eisernen Jungfrau“ angesetzt. Am Dienstag be⸗

s Theater Unter zen behält Of eber . ö Ballet ‚Farfarello“ bis einschließlich Freitgg. auf dem Spielolan. Am nächsten Sonnabend gelangt auf dieser Bühne zum ersten Mal und von Herrn Direktor Fritzsche neu in Scene gesetzt

345 8 ; orgen Nachmittag geht die hier seit Jahren nicht gegebene Gesangẽ⸗ (. selben Unterrichtsmethode angehörig), unter denen sich die symphonische eh , , Projeftionsapparats der Herren Franz Schmidt u. Haensch wurde der Dichtung! Ber Llehe Jugend, Kainp und Frleden. durch priginellẽ

Vortrag durch ausgezeichnete Wandbilder von 4 m Durchmesser er. S nlen nn Pcherrhhan ge der rchektralen Hirte ien de Tang, ( ; zeichnete. Weniger gefiel die Tondichtung „Ad astra e ig Da die Deputation beider Münchener Gemein deko legien, deffen Behandlung des Orchesters noch manches zu wünschen läßt.

die luftigen Vagabunden! in Scene.

Bertram, ö. k den Linden behält Offenbach's „Pariser

R. Würst:s) der mit milodid er die Strauß'sche Operette . Eine Nacht in Venedig zur Darstellung. der SchackZfchen Galerie aussprechen soll, voraussichtlich nicht Erfindung zugleich Klarheit des Stüs verbindet und hierin dem Porbilde Das Halt Jatfcrellße wind den Abend beschließen,

Im Zentral⸗-Theater geht, wie bereits mitgetheilt, morgen

Kaufmännischen Hilfsvereins· „Der Trouhadour

Gemeindevertretung und mit ihr die gesammte Bürgerschaft Eurer glänzende Instrumentation der Anleitung Klein'z zu verdanken hat. , nil Nr, ang, fr.

tajest tzi schließ f München Di Musikstücke wurden theils von den Komponisten Majestät hochherzige Entschließung aufgenommen,. d irch welche München Pie ausgeführten Musikstäcke ö n ,

ö w 2 . m , . be ie bei selbs ils Herrn Meyder die Kunftfchätze der Schack'schen Galerie erhalten bleiben. Die beiden selbst, theilt von Herrn Mey 1 haben in feierlicher Sitzung heute gemeinsam be⸗ regem Beifall aufgenommen.

lossen, Eurer Majestät den tiefgefühltesten Dank für diesen Beweis rr Huld ach eine Abordnung allerehrfurchtsvollst abstatten und mit Genehmigung Eurer Majestät in der Galerie eine Gedent. tafel aus Marmor anbringen zu lassen, welche die herrlichen Worte

Im Königlichen Opernhause gehen morgen Wagner, heim der „Messtersinger von Nürnberg“ unter Kapellmeister Weingartner s s gelangen, findet

n , . . Münchener Bürgerschaft über⸗ 3 , . Die Befetz ist folgende: Sachs: Herr Betz . ö tien urer Majestät für alle Zeiten der Münch eng n Gene. e Befetzung gende: Eg z h, ö zl ) ö ö Fraͤulein Leisinger, Magda⸗ auf: der junge Klaviervirtuose Josef Hofmann, Lie Damen Fräulein

liefert. Die allerehrfurchkvollst Unterzeichneten drängt es, Eurer Sbol ng! Derr Gudehnz,. Eva: e fret pon diefen Beschlüssen sofort Mittheilung z zine

Theater und Musik.

Zentral ⸗Theater.

1” unterbreiten.“

ö.

5. Mai, sondern an einem etwas

N 5 . 8 83 s j , Zum Benefiz für Herrn Edmund Schmasow gelangte gestern , m, n, ng,

Abend das Lebensbild „Heydemann und Sohn“, ein etwas aus

. ̃ j en se Theater⸗ . M der Mode gekommenes, im Stil der alten Posse gehalten. ö Wilhelm Tell“ zur Aufführung. stück von Hugo Müller und Emil Pohl erfolgreich zur Auf— w Ern st . WBilbenbruch

führung. Bas' Lebensbild verquickt derbe Lustigkeit mit weinerlicher i tens eine Mischung, an der selbst in den volksthümlichen

Mara! und daz Ballet. ler Tristan und Isolde“ gelangt, neuerer Bestimmung zufolge, nicht am

Im Königlichen Schauspielhause kommt mergen Schiller's

berg? Herr Grube, Rochow: Herr Purschian,

Kerne; Fraun Götze, Begkmesser: Herr Fchmizt, Dan id; Louise Dttermghn 2. 8 vis erkrankten . Herr Lleban . Pogner: Herr Stammer. Am Montag wird Tenorist Emil Pinks (an Stelle des plötzlich erkrankten Herrn Raimund Kastel, Hochseitsmorgen“ wiederholt, außerdem Hummel's von Zur⸗Mühlen), Bruno Lurgenstein aß) us . m. Karten zu

in der Posse „Der Registrator auf Reisen“ . .

n 1 Extra Konzert des Stern'schen Gesangvereins, in welchem unter Anton Rubinstein's Leitung zwei seiner Werke, das Klavierkonzert in erk ; (3 Bilder), ferner unter Leitung von Professor Fr. Gerns⸗ II4. Pfalm von Mendelssohn zur Aufführung

Bpäemoll und das neue Chorwerk Christus“

morgen, Mittags 12 Uhr, in der Phil⸗

öffentliche Hauptprobe statt. Von Solisten treten

(Sopran) und Ottilie Fellwock (Alt), die Herren

Tarneval“ gegeben. Wagner's diesem Konzert (2 6) sind bei Bote u. Bock zu haben.

Im Konzerthause findet morgen das letzte Konzert dieser

späteren, noch bekanntzugebenden Saisoͤn statt. Das Programm wird Werke von Lalo, Lifzt, Ciardi,

Ffchaikowsk ner f deoncapallo Tschaikowsky, Wagner, Häser, Leoncavallo, Ro Zeller, Boieldieu, Haydn und Soli für Violine (Herr Carnier),

Rossini, Mendelssohn,

Am Montag wird Der neue Jello (Herr Smit) und Kornet à Piston (Herr Werner) enthalten.

nach längerer Pause il folgender

J . ö . 2223 . Für alle in Berlin, wohnenden inaktiven und Offiziere des Be⸗

Wil : 19 ; ; n Berlin. t und ö. Besetz geben? Friedrich Wilhelm: Herr Arndt, Graf Schwarzen. urlanthkenstandes wird die Nachricht von Interesse sein, daß am 3, Mai n n, n, Prinzessin Hollandine: im Zirkus Renz ein Konzert zum Besten des Kaiser Wilhelm⸗

Theaterstücken das Publikum heute kaum noch Geschmack findet; Fraulefn Peppe, Claudine bon Nochow: Fräulein Lindner. Am We dinner, öde nm Rr fh n fer stattfinden wird., Gine Ansghl

e . . ; 5 ür den Ton gespreizter raulein . ,, J 4 9 ö. FR 69 nächften Sonntag gehen Wildenbruch's ‚‚„Quitzows' in Scene. e = * * 6. 29 die gute Absicht anerkennenswerth finden kann. Im übrigen ist das Lebensbild auf bürgerliche Tüchtigkeit. patriotischen,

patriotischen Sinn und auf harmlose Frö

Wirkung die düster in die Ereignisse hineinleuchtenden Erinnerungen Dienstag und Donnerstag an Brandftiftung und Hinrichtung nicht verwischen können. wurde sehr wacker; allen voran stand, wie stets Frau Fabrikaufseherin Minna Pägelow; ihre frische

wirkt belebend auf das ganze Haus; im

istischen Balladenvortrag, den Höhepunkten ihrer gestrigen la Sür . fee sie ihres gleichen. Einen ehrenwerthen Kaufmann, eite Gesicht“, am. D den alten Inhaber der Firma Hey, spielte Herr Laurence mit Würde Bauernlustspiel „Die K und Natürlichkeit. Herr gab n. alten, stets durstigen Komtordiener mit der an ihm gewohnten de ö 6 en reizenden Komik. Der Benefiziant, Herr, Edmund . P . war als verliebter, dichtender , sehr ö ö ig und sang sein Loblied auf die Frauen mit parodistischer Laune; n Seene ö . an. lebhaftem Beifall auch Blumenspenden zu theil. Brehm und Gallr

Sch ma

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Munterkeit Kuplet und wird. 2 „Erlaubte Sünden“

und Aderer beschäftigt. Die Regie

Im Deutschen Theater finden Wiederholungen des dustspiels sogar lokal⸗ „Der Herr Senator! morgen, am Montag, Mittwoch n, und . hlichkeit abgestimmt, deren Sonnabend statt. Das Lustspiel. Geographie und Liebe“ wird am zpwischen 9 dem ,, ö . k Gespie Im Lessing-Theater findet morgen die bereits angekündigte, der (Ger gung Maiestat flieg h . segs T fr li wen ahh. ga , . bon Niobe“ und der interessante Fanfaren und , . ö ö dann aus den „Brientreife“ statt, welche am Mittwoch und Sonnabend wiederholt Zeiten des dreißigiährigen Krieges, der ö. ,, Am Montag wird nach längerer Pause der französische Schwank Erbfolge⸗ und ö is ö Aufflhrun⸗ . 9 alt wieder aufgenommen. Am Dienstag wird Das Vapoleonischen Feldzüge. Es werden zu der? , g u. g; ö Original⸗Instrumente aus dem musikhistorischen Museum in gipzig Verwendung finden. Das Konzert beginnt um 7 Uhr. Der Anzug wird nach dem Eintreffen der Allerhöchsten Bestimmung bekannt ge⸗ geben werden, voraussichtlich Waffenrock mit Epaulettes und Helm.

Donnerstag und Freitag Ludwig Anzengruher reuzelschreiber wiederholt. In Vorbereitung ist der dreiaktige , de Linotte von Bondinet, in der rben und stets Bearbeitung von Franz Wallner, . . .

In Paul A. Kirstein's Schauspiel Sersthrtes Glück“, welches ag 12 Uhr im Residenz⸗ Thea ter zum ersten Mal ht, sind die Damen Brack, Forten, Becker, Schrader⸗ is, sowie die Herren Rittner, Jarno. Werner, Eyben

*

liegt in den Händen des Herrn

Logenbillets sind 3 he ü ndd!. vorbehalten worden und von jetzt ab zum Preise von 2 6 in Bureau des „Invalidendank', Markgrafenstraße 5l a, täglich und 4 Uhr gegen Nennung des Namens zu haben. Der Programmentwurf, welcher in allen Einzelheiten

für die inaktiven und Offiziere des Be⸗

Majestäͤt unterliegt, umfaßt höchst

des spanischen in die Zeit der

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

bericht vom 28. April, 8 Morgens.

Wetter

8 8

Stationen. Wind.

Bar. auf 0 Gr. Temperatur in O Celsius

u. d. Meeres

Belmullet .. . wolkig Aberdeen Ywolkig Christiansund 754 Regen Kopenhagen. 1Dunst Stockholm halb bed. aparanda. halh bed. t. Petersbg. wolkenlos Moskau ... We bedeckt Gort,. Queens . . 3 heiter Seldet... ) Lhalb bed. n bedeckt mburg .. heiter! Swinemünde Regen?) Neufahrwasser 3 heiter Memel... 3 wollenloꝰ? garis.... bedeckt?) . K heiter Karlsruhe .. bedec; Wiesbaden. bedeckt?) ü Regen) N 3 Regen ö .. NW ; . 1 W 4 bedeckt : . W 2 bebeckt 11 ir diünr . N57 NW F ede 10 . ö. . 41NO 2 heiter 14 4 K SSO 2 bedeckt 16

) Nachm. )Gestern Nachm.

) Gestern Nachm. Gewitter und Regen. . mit Regen, Abends Regen. 9 Gewitter. 5 Thau. 3) Nachts Regen. schwacher, Nachts starker Regen.

nebersicht dier Witterung.

Der Luftdruck ist auf dem ganzen Gebiet sehr leichmäßig vertheilt, sodaß Wind und. Wetter im . Grade durch örtliche Verhältnisse bedingt sind. In Deutschland ift bei schwacher Luftbewegung aus Deränderlicher Richtung das Wetter vorwiegend trübe, vielfach zu Regenfällen geneigt und außer im Osten erheblich kühler; in den westlichen und zentralen Ge⸗ bietstheilen ist reichlicher Regen gefallen, 37 mm zu Chemnitz; in Hamburg, Swinemünde, Grünberg und

aris fanden Gewitter statt. Unter den Britischen gl ift bei Herannahen eines Hochdruckgebiets dom Westen her das Barometer stark gestiegen, sodaß f Witterung zunächst noch mit veränder⸗

sicher Bewölkung zu erwarten ist. ch . Deutsche Seewar te.

Theater⸗Nuzeigen.

Königliche Schanspiele. Sonntag: Opern- haus. 163. Vorstellung. Die Meistersinge r won Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Birigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.

in g gn, 115. Vorstellung. Wilhelm Tell. Schauspiel in ö von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.

ö Opernhaus. 109. Vorstellung. Hoch⸗ zeitmorgen. Oper in 1 Aufzug von Karl von Raskel. Text von Franz Koppel-Elfeld. Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Tert von Axel Delmar. Carneval. Ballet Burleske in 2 Aufzügen von Emil Graeb. Musik von Adolf Steinmann. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 118. Vorstellung. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. Anfang 73 Uhr.

Dienstag: Opernhaus. 110. Vorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giefecke, von Emanuel Schikaneder. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 117. Vorstellung. Letzte Liebe. Lustspiel in 5 Aufzügen aus dem Ungarischen des Ludwig Doöczi. Anfang 7 Uhr. . ;

Spernhaus: Mittwoch: Die Afrikanerin. Don—⸗ nerstag: Fallstaff. Carneval. Freitag; Ca- valieria rusiicana. Das Nachtlager in Granada. Sonnabend: Tannhäuser. Sonntag: Hochzeitmorgen. Die Puppenfee. Bajazzi.

Schauspielhaus: Mittwoch: Die Jonrnglisten. Donnerstag: Faust. Anfang L Uhr, Freitag: Gin Sommernachtstranm. Sonnabend; Der Königslientenant. Sonntag: Die Quitzows.

Nentsches Theater. Sonntag: Der Herr Senator. Anfang 73 Uhr.

Montag: Der Herr Senator.

Dienstag: Geographie und Liebe. .

Voranjeige! Sonntag, 8. Mai, Nachm. 23 Uhr: Vorstellung anläßlich des 60 jährigen Künstler⸗Jubi⸗ läumtz und zum Vortheile Louis Kühn's.

Berliner Theater. Sonntag, Nachm. 23 Uhr: Die Waise von Lowood. Anfang 7 Uhr.

Abends . 6 .

Montag: Neu einstudiert: Dora.

Diengtag: Othello. (Marie Pospischil, Charlotte Boch, Ludwig Barnay, Ludwig Stahl.)

Lesstng · Thegter. Sonntag: Niobe und Die Orientreise. =

Montag: Erlaubte Sünden.

Dienstag: Das zweite Gesicht.

Wallner Theater. Letztes Gesammt . Gastspiel

in 3 Akten nach Meilhae und Halevy, bearbeitet von Carl Haffner und Rich. Gene. Musik von Johann Strauß. Regie: Hr. Epstein. Dirigent: Herr Kapell⸗ meister Federmann. Anfang 7 Ubr.

Friedrich Wilhelmslädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Sonntag: Der Vogelhändler. Werette in 3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von M. Weft und L. Held. Mustk von Carl Zeller. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Krones. Anfang 75 Uhr. ö

Montag: Der Vogelhändler.

Nesidenz · Thenter. Direktion: Sigmund Lauten burg. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Zum 1. Male. Zerstörtes Glüclk. Schauspiel in 3 Akten von Paul A. Kirstein. Regie: Emil Lessing.

Abends 75 Uhr: Dekorirt (Décor). Schwank in 3 Akten von Henry Meilhac. Regie: Richard Alexander. ;

Montag und folgende Tage: Dekorirt.

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonntag: Eheglück (Le homheunn Com- juzal). Lustspiel in 3 Akten von Albin Va⸗ labrögue. Deutsch von Buchholz und Wulff. Regie: Josef Jarno. Vorher: Das Recht der Frau. Studie in 1 Akt von Eduard Kraemer. Anfang 75 Uhr.

Nachmittags 3 Uhr, zu halben Preisen: Zum 145. Male. Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Alten

Viktoria Thrater. Belle. Allianeestraße I / Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, bedeutend ermäßigte Preise. Robert und Bertram, oder: Die lustigen Vagabunden. Große Posse mit Gesang und Ballet in 6 Bildern. ö

Abends 77 Uhr: Halbe Preise. Zum vorletzten Male. Die Kinder des Kapitän Grant. Aus⸗ stattungsstück mit großem Ballet in 12 Bildern.

Montag, Schluß des Viktoria⸗Theaters: Die Kinder des Kapitän Grant.

Theater Unter den n n, 3 ariser Leben, Operette von J. enhach. . Zum 1. Male, Farfarell o, Ballet in Bildern von G. Pog giolesi. Musik von M. Dahms. Anfang präz. 7 Uhr.

Adolph Ernst Theater. Sonntag. 74 Uhr: Charley's Tante. Schwank in 3 Alten von Brandon Thomgß. Vorher; Die Banjazzi. Var odistisch Posse mit Gesang in 1 Akt von Ed. Jacyobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Foth. In Scene gefetzi von Ad. Ernst.

Deniral-⸗ Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonntag: Zu Gunsten des Kaufmännischen Hilfs— vereins. Der Troubadour. Anfang 79 Uhr. Montag: Die eiserne Jungfrau. Dienstag: Erstes Gastspiel von Emil Thomas. Der Registrator auf Reisen.

Konzerte.

Ronzert · Jaus. Karl Meyder⸗Konzert. Sonntag, Abends 69 Uhr: Abschieds- Konzert. Hotel Kölnischer Hof, Krausenstraße 48. Hotel Gäste haben freien Eintritt.

Birhus Renz (Karlstraße). Sonntag: Letzte Sonntags⸗-Vorstellungen, Nachm. 4 Uhr (ein Kind unter zehn Jahren frei: Große Komiker Vor- stellung. Auftreten sämmtl. Clowns. Vorführen und Reiten der bestdress. Freiheits- u. Schulpferde. Abends 75 Uhr: Auf auf zur fröhlichen Jagd. Außerdem: der ostpreuß. Hengst Blondel, vorgeführt vom Dir. Fr. Renz; Masstoso und der Steiger Alep, geritten von Frl. Ozeana Renz; Pas do deux, geritten von Frau Renz-Stark und Miß Edith; der Clown im Faß re.

Montag: Abschieds⸗Vorstellung.

Fanmilien⸗Nachrichten. erlobt: Freiin Elisabeth von Hollen mit Hrn, Landrath Heinrich von Gottberg (Hohenwalde hei Eisenberg, Ostyr. Domnau). Frl. Betty Hirschel mit Hrn. Amtsrichter Mar Schreier Glogau = Kattowitz). Frl. Paula Hirschel mit Hrn. 6 Assessor Walter Ledermann

logau Berlin). - 86 rtrcht. . Hauptmann Egon Otto Graf von Holtzendorff ö Virginie Freiin von Wöhr—⸗ nann (Wendischbora). . . 3 . Hrn. Garnison . Pfarrer Keßler (Potsdam). Hrn. Gerichts ⸗Assessor Paul Müller (Erfurt). Hrn. Oberlehrer Dr, Kühn Breslau. Eine Tochter: Hrn. Prem. leut. Olof Freiherrn von Paleske Langenfuhr). Gestorben: Hr. Bürgermeister a. D. Georg ö. der Heyde (Pyrmont). Hr. Ober⸗ Stabsarj a. D. Dr. Theodor Kürschner (Berlin).

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. B e 9 li n 1 K e,, ,,,, Verlag der Grpedition (Scholy. Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagl⸗ Anstalt, Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen

des Friedrich · Wilhelmstädtischen Theaterz.

Sonntag: Die Fledermaus. Komische Operette

Montag: Dieselbe Vorstellung.

leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

n 10G.

Berlin, Sonnabend, den 28. April

E894.

Deu tsches Reich. hu ng.

Post-Dampfschiff verbindungen mit Dänemark

und Schweden.

Die zur Postbeförderung dienenden Dampfschiffverbin— 6 en nach bej. von Dänemark und Sch weden gestalten sich vom 1. Mai ab bis auf weiteres, wie folgt:

L. Linie Warnemünde jeder ( Kopenhagen);

Die Fahrten finden das ganze Jahr hindurch in beiden Richtungen zweimal täglich statt:

A Tagesverbindung:

aus Warnemünde um 1 Uhr 16 Min. Nachmittags im un⸗ mittelbaren Anschluß an die Züge aus Berlin und Hamburg, Abgang von Berlin (Stettiner Bahnhof) 8 Uhr 30 Min. Vormittags, von Hamburg 8 Uhr 45 Min. Vormittags,

in Gjedser um 3 Uhr 21 Min. Nachmittags, zum Anschluß an den um 3 Uhr 42 Min. Nachmittags aus Gjedser abgehenden Zug, in Kopenhagen 7 Uhr 50 Min. Abends;

aus Gjedser um 1 Uhr 54 Min. Nachmittags, nach Ankunft des Zuges 9 Uhr 40 Min. Vormittags aus Kopenhagen,

in Warnemünde um 3 Uhr 59 Min. Nachmittags, anschließend an die Züge nach Berlin und Hamburg, Ankunft in Berlin (Stettiner Bahnhofs um 8 Uhr 46 Min. Abends, in Hamburg 9 Uhr

12 Min. Abends. B. Nachtverbindung: aus Warnemünde um 3 Uhr 21 Min. Nachts im unmittel⸗ baren Anschluß an den aus Berlin (Stettiner Bahnhof) um 10 Uhr Abends abgehenden Zug, in Gjedser um 5 Uhr 31 Min. früh, zum Anschluß an den um 5 Uhr 50 Min. abgehenden Zug, in Kopenhagen um 10 Uhr 20 Min. Vormittags; aus Gjedser um 12 Uhr 4 Min. Nachts nach Ankunft des Zuges 7 Uhr 15 Min. Abends aus Kopenhagen, in Warnemünde um 2 Uhr 14 Min. früh, anschließend an den Zug nach Berlin, Ankunft in Berlin (Stettiner Bahnhof) um 7 Uhr 45 Min. früh. 2) Linie Kiel —Korsör. Die Fahrten finden das ganze Jahr hindurch in beiden Richtungen zweimal täglich statt: A. Tages verbindung (deutsche Schiffe): aus Kiel um 11 Uhr 10 Min. Vormittags, nach Ankunft des Zuges von Hamburg, aus Hamburg 8 Uhr 53 Min. früh, in Kiel 11 Uhr Vormittags, in Korsör um 6 Uhr Abends, zum Anschluß an den Zug nach Kopenhagen, aus Korsör 6 Uhr 25 Min. Abends, in Kopenhagen 8 Uhr 45 Min. Abends; aus Korsör um 11 Uhr 35 Min. Vormittags, nach Ankunft des Zuges von Kopenhagen, aus Kopenhagen 9 Uhr 5 Min. Vor⸗ mittags, in Korsör 11 Uhr 25 Min. Vormittags, in Kiel um 6 Uhr 35 Min. Abends, zum Anschluß an den um 8 Uhr 15 Min. Abends abgehenden Zug nach Hamburg, Ankunft in Hamburg um 10 Uhr 46 Min. Abends, in Berlin 5 Uhr 46 Min. früh am nächsten Tage. B. Nachtverbindung (dänische Schiffe): aus Kiel um 1 Uhr 40 Min. Nachts, nach Ankunft des Zuges von Hamburg, aus Hamburg 11 Uhr 4 Min. Abends, in Kiel 1 Uhr 24 Min. Nachts, in Korsör um 7 Uhr 30 Min. früh, zum Anschluß an den um 8 Uhr 5 Min. früh abgehenden Zug nach Kopenhagen, An⸗ kunft daselbst 19 Uhr 7 Min. Vormittags; aus Korsör um 10 Uhr 40 Min. Abends, nach Ankunft des Abendzuges von Kopenhagen, aus Kopenhagen 8 Uhr 10 Min. Abends, in Korsör 106 Uhr 25 Min. Abends, in Kiel am nächsten Morgen um 5 Uhr 50 Min., zum Anschluß an den Zug nach Hamburg, aus Kiel 6 Uhr 35 Min. früh, in Ham⸗ burg 8 Uhr 47 Min. Vormittags, in Berlin 12 Uhr 55 Min. Mittags. 3) Linie Lübeck Kopenhagen Malmö. Die Fahrten finden bis Ende September in beiden Richtungen täglich statt: aus Lübeck um 5 Uhr Nachmittags, nach Ankunft der aus Berlin (Lehrter Bhf. um 9 Uhr 30 Min. Vormittags bez. aus Ham—⸗ burg um 3 Uhr 40 Min. Nachmittags abgehenden Züge, in Kopenhagen am folgenden Tage gegen 8 Uhr früh, in Malmö gegen 15 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an den Zug nach Stockholm aus Malmö 3 Uhr 5 Min. Nachmittags, in Stockholm 7 Uhr 5 Min. früh; aus Malmö Vormittags gegen 114 Uhr; aus Kopenhagen spätestens 4 Uhr Nachmittags, in Lübeck am folgenden Tage gegen 7 Uhr ehh zum Anschluß an die Züge nach Berlin und Hamburg, aus Lübeck 8 Uhr 24 Min. bez. 8 Uhr 15 Min. früh, in Berlin 12 Uhr 55 Min. Mittags, in Hamburg 9 Uhr 18 Min. Vormittags. 4) Linie Stettin Kopenhagen. Die Fahrten finden fünf mal wöchentlich statt: aus Stettin Sonntag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 1 Uhr 30 Min. Nachmittags und Sonnabend um 12 Uhr Mitt, nach Ankunft des Zuges von Berlin, aus Berlin (Stettiner Bhf.) 8 Uhr 35 Min. früh, in Stettin 10 Uhr 42 Min. Vormittags, in Kopenhagen am folgenden Tage früh; aus Kopenhagen Sonntag und Donnerstag um 2 Uhr Nach⸗ mittags, Dienstag, «Mittwoch und Freitag um 3 Uhr Nachmittags, in Stettin am folgenden Tage früh. 5) Linie Stralsund Malmö (— Stockholm). Die Fahrten finden in beiden Richtungen täglich, und zwar bis Ende Oktober nach folgendem Plan statt: aus Stralsund bei Tagesanbruch, zum Anschluß an den Zug von Berlin, aus Berlin (Stettiner Bahnhof) 6 Uhr 5 Min. Abends, in Malmö gegen Mittag, zum Anschluß an den Zug nach Stockholm, aus Malmö 3 Uhr 5 Min. Nachmittags, in Stockholm 7 Uhr 5 Min. Morgens; aus Malmö um 8 Uhr 50 Min. Abends, nach Ankunft des Zuges von Stockholm, aus Stockholm 8 Uhr Abends, in Malmö h Uhr 45 Min. Nachmittags; in Stralsund um 4 Uhr 20 Min. früh, zum Anschluß an den Zug nach Berlin, aus Stralsund 5 Uhr 10 Min. früh, in Berlin 11 Uhr 26 Min. Vormittags. Berlin W., den 24. Wil 1894. Reichs⸗Postamt, J. Abtheilung. In Vertretung: Dam bach.

Preusßischer Landtag. Herrenhaus. 13. Sitzung vom 27. April 1894. S. den Anfangsbericht in der Freitags⸗Nummer d. Bl) rster . der Tagesordnung ist der Gesetzentwurf,

betreffend die Erweiterung und Vervollständigung des Staatseisenbahnnetzes.

Graf von Klinckowström bemängelt, daß den Kreisen die unentgeltliche Sn des Grund und Bodens auferlegt werde: eine Last, deren Bedeutung sie vorher gar nicht übersehen könnten; man sollte in, Zukunft lieber feste Zuschüsse verlangen. Redner bittet . die Linie Gerdauen —Angerburg nach Königsberg weiter zu

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Bereits im anderen Hause habe ich mich der Anregung gegenüber, den bisherigen Modus der Betheiligung der Kreise an den betreffenden Bahnen zu ändern, und zwar in Ueber⸗ einstimmung mit dem Herrn Finanz-Minister sympathisch geäußert. Auch meinerseits kann nicht verkannt werden, daß der jetzige Modus der Betheiligung für beide Theile mancherlei Unzuträglichkeiten mit sich bringt; für die Kreise bedeutet das jetzige System, wie Herr Graf von Klinckowström schon ganz zutreffend ausgeführt hat, einen Sprung ins Dunkle, und für die Staats⸗Eisenbahnverwaltung erwächst der Nachtheil, daß sie in ihren Bau⸗Dispositionen gerade durch diese Art der Betheiligung wesentlich gehemmt wird.

Die Kreise haben das natürliche Interesse, daß diejenige Linie ge⸗

wählt wird, welche für sie bezüglich des Grunderwerbes die billigste ist. Das ist aber noch lange nicht immer diejenige, die den Bau— interessen des Staates entspricht. Es kommt aber auch sehr häufig vor, daß, wenn die Projekte festgestellt sind und wir an die Ausführung gehen, dann, sei es auf Anregung der Interessenten, sei es aus der besseren Erkenntniß der bauleitenden Verwaltungsbehörde, es nöthig wird, eine Verschiebung der Linie, der Bahnhöfe ꝛc. vorzu⸗ nehmen. Wenn diese Verschiebung werthvollere Grundstücke berührt, so haben wir stets mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Dasselbe tritt ein, wenn nachträglich noch eine Haltestelle eingeschoben, ein Wärterhaus gebaut werden soll u. s. w. in allen diesen Fällen sind nachträgliche Anforderungen an den, der Grund und Boden zu stellen hat, mit großen Schwierigkeiten verknüpft; die Folge davon ist, daß man manchmal aus Rücksicht auf die Schwierigkeiten des Grund⸗ erwerbs mit einer Tracierung sich begnügen muß, welche als die unvortheilhaftere angesehen werden muß; dazu kommt, daß durch diese Verhandlungen über den Grunderwerb mit den Kreisen der Bau der Bahn sich häufig wesentlich verzögert.

Meine Herren, man ist bei dem gegenwärtigen System wohl von der Ansicht ausgegangen, daß die Kreise als die den Verhältnissen nahe stehenden in der Lage sein würden, in der Regel den Grund und Boden billiger zu beschaffen, als das seitens der Staatseisenbahn⸗ Verwaltung möglich ist. Die Erfahrungen, die wir in dieser Beziehung gemacht haben, bestätigen indessen diese Annahme nicht durchweg, sondern in sehr vielen Fällen ist es wohl unzweifelhaft, daß durch die Staats⸗ bauverwaltung der Grunderwerb billiger besorgt worden wäre. Aus diesen Gründen ist in Aussicht genommen, einen neuen Weg zu suchen, um die Unzuträglichkeiten nach beiden Seiten hin zu beseitigen. Leider war es aber nicht möglich, schon bei der gegenwärtigen Vorlage zu einem anderen Modus überzugehen.

Was nun den zweiten Punkt betrifft, den Herr Graf Klinckow⸗ ström angeregt hat, nämlich es nicht bei Gerdauen Angerburg in Zukunft bewenden zu lassen, so kann auch ich nur mit dem Herrn Grafen Klinckowström anerkennen, daß Gerdauen Angerburg an und für sich ein Torso ist, der nach beiden Seiten hin in Zukunft wohl eine Ergänzung nothwendig machen wird, und zwar sowohl nach Osten nach Goldap als wie nach Westen in der Richtung auf Königsberg. Indessen bin ich selbstverständlich nicht in der Lage, heute hier erklären zu können: dann und dann wollen wir auch diesen Torso nach der einen oder der andern Richtung hin vervollständigen; aber ich glaube, gerade die beiden östlichen Provinzen können das Vertrauen zu der Staats- regierung haben, daß sie ihren Interessen durch Fortsetzung der Staatseisenbahnbauten thunlichst gerecht werden wird; (Bravo!) Sie werden das auch aus den Vorlagen der letzten Jahre, wie ich hoffen darf, entnommen haben.

Kammerherr von Jerin-⸗Gesess beschwert sich darüber, daß die Eisenbahnverwaltung den Interessenten gegenüber zu große Macht habe und diese Macht auch mißbrauche, indem sie Grund und Boden überwiesen verlange, der zum Bau noch nicht nothwendig sei.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn von Jerin sind eigentlich nur eine Illustration zu denjenigen, welche zwischen dem Herrn Grafen von Klinckowström und mir bereits ausgeführt worden sind. Die Unzuträglichkeiten, die der Herr von Jerin her⸗ vorgehoben hat, werden verschwinden, sobald ein anderer Modus in der Betheiligung der Kreise anstatt der Hergabe des Grund und Bodens gefunden ist. Die ausführende und bauleitende Behörde ist meines Erachtens aber doch verpflichtet in Bezug auf Erwerbung des Grund und Bodens über dasjenige Bedürfniß hinaus⸗ zugehen, welches sich bei der Betriebseröffnung schon herausgestellt hat, und auch denjenigen Grund und Boden anzufordern, der in der nächsten Zukunft mit Bestimmtheit bereits gebraucht werden muß. Meine Herren, auch dies Moment gerade spricht dafür, daß man in Zu⸗ kunft einen anderen Modus der Betheiligung der Kreise finden möchte. Den Vorwurf, den Herr von Jerin den Provinzialverwaltungen gemacht hat, kann ich als gerechtfertigt nicht anerkennen. Im Gegentheil, die bauleitende Verwaltung ist in den von Herrn von Jerin angeführten Fällen für den Fiskus sparsam gewesen, und das ist ihre Pflicht. Glaubt der betreffende Kreis sich durch ungerechte Forde⸗

rungen benachtheiligt, so hat er noch jeder Zeit den Weg zum Minister

gefunden, und es ist im Ministerium die Frage, ob das Terrain in der geforderten Ausdehnung wirklich nothwendig ist oder nicht, mit Wohlwollen den Kreisen gegenüber geprüft worden. Es geschieht das um so mehr in der gegenwärtigen Zeit, wo wir wissen, daß es den Kreisen nicht mehr so gut geht, wie es ihnen gegangen ist, so lange sie reichliche Mittel auf Grund der lex Huene bezogen.

Ober⸗Bürgermeister Struckmann⸗Hildesheim spricht seine Befriedigung über die in Aussicht gestellte Aenderung des Systems der Betheiligung aus und empfiehlt die baldigste Ausführung der Linie

Gandersheim Düngen Elze, für welche die Interessenten große Opfer zu bringen bereit seien, namentlich da man dort einen Berg⸗ werksbetrieb demnächst eröffnen wolle. Redner bittet, die Verhand⸗ lungen mit Braunschweig zu fördern.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Der von dem Herrn Struckmann angeführte Grund des Nicht⸗ zustandekommens und des Nichteinreihens der genannten Bahn in die diesjährige Vorlage, daß nämlich eine Verständigung zwischen Braun⸗ schweig und Preußen über die Betheiligung Braunschweigs an den Kosten nicht erzielt worden ist, ist richtig, aber das war nur ein Grund. Der andere Grund, den Herr Ober⸗Bürgermeister Struck⸗ mann nicht angeführt hat, liegt darin, daß bis zu dem Moment, wo die Vorlage über die Nebenbahnen abgeschlossen werden mußte, auch die preußischen Interessenten sich über die Hergabe des Grund und Bodens noch nicht schlüssig gemacht hatten. Es war aus diesem Grunde nicht möglich, die betreffende Bahn es ist das die Linie Elze = Bodenburg Gandersheim und Bodenburg Düngen, in die Gesetzesvorlage aufzunehmen.

Meine Herren, ich hoffe auch, wie der Herr Ober⸗Bürgermeister Struckmann zum Schluß angeführt hat, daß die Verhandlungen zwischen Braunschweig und Preußen schließlich zu einem Einvernehmen führen werden; bis jetzt ist allerdings die preußische Forderung und das braunschweigische Angebot noch weit auseinander. Nichtsdesto⸗ weniger bin ich gern bereit, die Verhandlungen zur gegebenen Zeit wieder aufzunehmen.

Graf von Frankenberg weist darauf hin, daß für einen Bahnhof einer Sekundärbahn 20 Morgen gefordert und hergegeben worden seien; das Terrain werde jetzt von dem Bahnhofsrestaurateur, einem ehemaligen Kavallerie⸗Unterofftzier, als Reitbahn benutzt. Redner führt ferner aus, daß die Linie Berlin Breslau über Frankfurt (Oder) zu sehr belastet sei; man habe die Linie Arnsdorf Gassen gebaut, aber das reiche nicht aus; die Bahn Beeskow Storkow sollte au im militärischen Interesse als Vollbahn gebaut werden. Endli

empfiehlt Redner den Bau der Strecke Bolkenhain Merzdorf als Vollbahn, die man in Schlesien allgemein verlange.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Grafen von Franken⸗ berg beziehen sich auf zwei Punkte: erstens auf die in der Gesetzes⸗ vorlage enthaltene Linie Beeskow Storkow, insoweit als Herr Graf von Frankenberg anregt, diese Linie sofort als Vollbahn und nicht als Nebenbahn auszubauen. Herr Graf von Frankenberg befürwortete dies durch zwei Gründe, einmal weil nach seiner Auffassung diese Bahn von sehr erheblichem strategi⸗ schen Interesse ist. In dieser Beziehung erlaube ich mir aus⸗ zuführen, daß selbstverständlich der Herr Kriegs⸗Minister bei dieser Gesetzesvorlage mitgewirkt und daß seinerseits ein Gewicht auf den Ausbau dieser Linie als Vollbahn nicht gelegt worden ist. Das ist für den Minister der öffentlichen Arbeiten entscheidend.

Der zweite Grund, der es nach der Auffassung des Herrn Grafen von Frankenberg wünschenswerth erscheinen läßt, diese Linie als Voll= bahn auszubauen, ist der, daß diese Bahn ein Glied einer neuen direkten kürzeren Linie von Breslau nach Berlin darstellen würde. Das ist richtig. Wenn man sich diese Linie nach Südosten fortgesetzt denkt nach Neu⸗Zelle und weiter hinunter, so würde das eine kürzere Linie ergeben. Ob die 30 Km gerade zutreffen, läßt sich so genau nicht übersehen. Das läßt sich erst feststellen, wenn eine spezielle Be⸗ arbeitung der Trace vorgenommen wird. Aber nach der Landkarte ergiebt sich allerdings eine Abkürzung. Der Werth solcher Ab⸗ kürzungen wird indessen meist überschätzt. Für den Güterverkehr ist eine Abkürzung von 30 km auf eine solche Entfernung wie von Berlin nach Breslau nahezu gleichgültig; für den Personenverkehr läßt sich eine Abkürzung von 30 km ja erwarten, vorausgesetzt, daß die Linie an sich nicht ungünstiger ist in ihren Betriebsverhältnissen wie die mit ihr konkurrierenden. Aber ich möchte doch darauf hinweisen, daß die Linien von Breslau nach Berlin z. Z. durchaus nicht überlastet sind, vielmehr noch einen größeren Verkehr übernehmen können. Nun, meine Herren, würde das Objekt, die Kosten, die man aufwenden müßte, um diese neue Linie herzustellen, beziehungsweise als Vollbahn auszubauen, zu dem geringen Vortheil einer Verkürzung sagen wir von 30 kim nicht in dem richtigen Verhältniß stehen. Man kann mit einiger Beschleunigung der Züge auf den bestehenden Linien diese Differenz von 30 km sofort beseitigen.

Die Linie Beeskow Storkow hat nach Auffassung der Staats⸗ regierung im wesentlichen ein lokales Interesse. Sie führt der Haupt⸗ stadt eine Reihe vn namentlich landwirthschaftlichen Verkehren zu, die früher den Markt in Berlin nur mit verhältnißmäßig hohen Kosten aufsuchen konnten. Die Bahn geht mitten durch den Kreis Beeskow; sie ist seit langer Zeit vom Kreise erwünscht und nunmehr freudig begrüßt. Sie wird in ihrem letzten Ende, dem Berlin am nächsten liegenden Theile gleichzeitig dazu dienen, der Industrie, die sich in der Umgegend Berlins immer mehr entwickelt, ob das zu bedauern oder zu be⸗ grüßen ist, lasse ich dahingestellt —, Gelegenheit zur Ansiedelung zu bieten. Es wird unzweifelhaft, da die Verhältnisse an dieser Bahn ganz besonders günstige sind, weil der westliche Theil der Linie ziemlich nahe an die Wasserwege herankommt, eine lebhafte Industrie entstehen. Das ist die nächste Aufgabe der Bahn Beeskow Storkow. Wenn man seinen Blick in eine ferne Zukunft lenkt, so wird wohl Herr Graf Frankenberg Recht behalten: man wird auch diese Linie demnächst ausbauen und zu einer direkten Linie nach Breslau machen. Aber für die nächste absehbare Zeit, namentlich für die Zeit, in welcher der Staat mit seinen Finanzen äußerst haushalten muß, glaube ich nicht in Aussicht stellen zu können, daß die Staatsregierung einer Fortsetzung wird näher treten können. t Die Ausführungen des Herrn Grafen Frankenberg bezogen sich zweitens auf das sogenannte Schmerzenskind Schlesiens, die Linie Bolkenhain Merzdorf. Diese Linie ist ebenfalls eigentlich nur ein Glied einer neuen direkten Linie von Breslau nach dem

Gebirge, nach Hirschfeld. Mit dieser Linie allein ist es aber nicht