1894 / 115 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 May 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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23. Mai, 12 Uhr. Direktion der Schiffsbauten des 1. Marine— Departements zu Sp ezig:, Lieferung von Röhren aus Messing und Kupfer in verschiedenen Größen. Koftenanschlag 268 900 Fr. Kaution

d

2. 12 Uhr. rektion des 2. Marine ⸗Departements

* Neapel: Lieferung von n in . 3 n ?

26 800 Fr. J 6 25. Heid .

. chlag 175 312 Fr. Kaution 17 600 Fr. Zuschlag am 18. Juni, 12 Uhr.

ortugal. 21. Mai, 12 Uhr. Kon t portugiesische Eisenbahngesellschaft. chlußfilzen für Oelbüchsen. in deren Bureaux in

Liss ab on: Lieferung von B60 Ver Näheres hei der genannten Gesellschaft un Paris, Rue du Chäteaudun 28.

21. Mai, 12 Uhr, ebenda: Lieferung von 80 Röhren ohne Löthung

aus gewalztem Eisen. Näheres wie oben.

Schweiz. 20. Mai. Direktion der Nordostbahn in Zürich: Ausführung der Unterbauarbeiten der ersten Theilstrecke Thalweil Steinmatt, ein⸗

schließlich eines Tunnels von 1950 m Länge. 2120 900 Fr.

Nordostbahn zu Zürich, en.

9p . ; 31. Mai. Verwaltung der Daira Sanieh in Kairo:

von ungefähr 478 t Schienen und Zuthaten. 4. Juni.

Cherbine nach Belcas.

dem 16. Juni 1894. 25. Juni.

namen und die

müssen den Gesellschaftsvertrag vorlegen. Kaution 1000.

Ministerium der Finanzen, Kairo: Ausbeutung Man der Seen auf dem Sekre⸗ tariat des Ministeriums (5. Z. in der Alexandriner Dougne) und im Zentralbureau der Salzberwaltung in Kairo. Die Vertragsdauer

Die Angebote sollen enthalten: An⸗ gabe der Art der beabsichtigten Arbeiten, Zusicherung einer festen Ab⸗ gabe an die Regierung bon wenigstens 3000 egypt. Pfund (etwa 62 500 Se) jährlich, Vorschlag einer Zuschlagsabgabe für jede ge⸗

a. a. O. einzusehen. 15. September. ̃ der Natronseen im Bezirk Behera.

soll 30 Jahre nicht übersteigen.

förderte Tonne.

Verkehrs⸗Anstalten.

Am 10. Juni d. J. hierselbst, Linkstraße 25, den Dampfer Lulu

event. Swakopmündung). L. F. Mathies u. Co. in Hamburg, J ; elangt sein müssen. Bei dieser Firma oder bei

olonialgesellschaft hierselbst sind auch die Fahrscheine für die Passa⸗ Fahrpreis für L. Kajüte beträgt 750 M, für II. Kajüte 500 υνι und für Zwischendeck 250 M Kinder unter zwölf Reisegepäck hat jeder voll zahlende Passa⸗ 3 cbm frei, Kinder von ein bis zwölf Jahren die Hälfte. Für

giere zu lösen. Der Jahren zahlen die Hälfte.

rachten werden 50 M für das Kubikmeter oder die Tonne berechnet.

ie Landungskosten in Walfischbai oder

tragen 5 MS für Erwachsene un

zwölf Jahren, sowie 4 bis 5 S per Tonne

Landungskosten werden bei der Abfahrt in . 61 . ösen und die Güter so

dem 6. Juni zur Spedition in Die Passagiere haben sich am 9. ; im Komtor der Firma L. F. Mathies u. Co., Hamburg, Grimm 271. zur Einholung genauer Information und am selben Tage Nachmittags

empfiehlt sich, die Fahrscheine frühzeitig zu zeitig abzusenden, daß sie noch vor Hamburg eintreffen.

zur Mitreise an Bord des Schiffes einzufinden.

Hamburg, 18. Mai. B. T. B) Der Schnelldampfer der acketfahrt⸗Aktiengesellschaft

Hamburg ⸗Amerikanischen

Mittheilung der Entwürfe durch das Baubureau der

Verwaltung der eghptischen Cisenbahnen in Kairo: ö des metallenen Oberbaues von 4 Brücken auf der Linie von

12. Juni. Polizeiverwaltung in Kairo; Lieferung von Mänteln (great coats) für das Polizeipersonal auf ein Jahr, beginnend mit

Chef des Veiwaltungsdienstes im Ministerium der

öffentlichen Arbeiten, Kairo: Lieferung von Tafeln für die Straßen⸗ ö Hausnummern in der Stadt Kairo. Gesellschaften

expediert die Deutsche Kolonialgesellschaft ö. n ft B . der Afrikanischen Dampfschiffs⸗Aktiengesellschaft Woermann-Linie in ziem⸗ lich direkter Fahrt nach Deut sch-Südwestafrika (Walfischbai und Die Fahrtdauer beträgt gegen 30 Tage. Die Spedition der Güter und die Seeversicherung besorgt die Firma an welche bis Verladung kommenden

Swakopmund be⸗ 2,0 MS für Kinder unter

London, 18. Mai.

angekommen.

Kapstadt abgegangen.

Im Königlichen

Kostenanschlag und zwar,

das Lustspiel , von Eugen Zabel, stehende: Königin:

. in Scene. Lieferung

Arndt, Kronfeldherr: Herr ist das Werk vom Ober—⸗

mann, Christiane: Hannchen: Fräulein Plan,

Lastenheft Purschian, Andreas: Herr

Hertzer,

angesetzt.

erste, ausnahmsweise schon um 7

Viebeg den Wagner. während am . Nachmitta Wasser“ mit Ludwig Barnay als in Scene geht.

spätestens Güter

der Deutschen und Montag wiederholt werden.

gesetzt. dem Gast in Scene.

Güter. Die

Juni Morgens gemacht.

Fürst

Bismarck“, welcher gestern Abend von New⸗York nach Southampton und Hamburg abging, hat 1019 Passagiere meistens 1 und 2. Klasse, sowie Goldsendungen im ungefähren und eine 260 Säcke umfassende Post an Bord.

ö t Castle“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) . Der Hun bert Du nottar Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Kapstadt ö

Dampfer „Pembroke Castler ist heute au

Theater und Musik.

Opern hause

cavallo's ‚Medici! mit folgender J 5 Giuliano: Herr Sylva, Lorenzo: Hr. Bulß, Simonetta;

Hiedler, Kapellmeister Sucher dirigiert. Richard Wagner's Ring st

des . gelangt gegen Ende des Monats zur Aufführung ;

heingoldꝰ am 25, „Die Walküre“ am 26., „Siegfried“

am 28., „Die Götterdämmerung“ am 31. d. M. .

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen erstmalig

er Tugendwächter', nach Lope de Vega bearbeitet

räulein Poppe, ) Roberto: Herr Oberländer, Albano: Herr ö Feniso: Herr Hertzer, Diana: Frau von Hochenburger, r Plaschke, Ramon; Herr Keßler, Celia: Fräulein von Mayburg, . Herr Vollmer. egisseur Herrn Grube. richtung hat der Ober⸗Inspeftor Brandt besorgt. t ne einstudiert das Genrebild, Die Dienstboten von Roderich Benedix in folgender Besetzung: Antoinette: Fräulein Abich, August: Herr Hart⸗ Frau Schramm, Buschmann: . Gretchen: Frau Conrad, Philipp: Herr

Das Deutsche Theater, dessen Leitung Adolph L'Arronge schon in wenigen Wochen niederlegt, wird bis dahin neben den beiden modernen Stücken, welche gegenwärtig den Spielplan beherrschen, noch eine Auswahl klassischer Dramen bringen. . führungen kann bis zum Schluß des Spielsahres nur noch einmal stattfinden; als nächste ist für die künftige Woche Don Carlos“

In den „Faust“- Aufführungen am Berliner Theater, deren Uhr beginnend, morgen stattfindet, spielt Arthur Kraußneck die Titelrolle. Mephisto ist Ferdinand Suske betraut worden. Charlotte Boch giebt das Gretchen, Antonie Baumeister die Frau Marthe, Emanuel Stock—⸗ hausen den Valentin, Albert Schindler den Schüler und Wilhelm Am Sonntag Abend wird „‚Faust“ wiederholt,

Im Residenz⸗Theater wird, vielfach geäußerten Wünschen entsprechend, Meilhae's Schwank . Dekorirt! morgen, am Sonntag Am Dienstag geht dann neu ein mill studiert Bisson's „Familie Pont-⸗Biquet“ . Stücken tritt Richard Alexander auf. .

Die erste Aufführung des Quodlibets ‚Der Traum des Aktionärs“ mit Emil Thomas im Zentral-Thegtex ist auf Sonntag fest⸗ Morgen geht nochmals „Der Registrator auf Reisen“ mit

Mannigfaltiges.

Herr Fabrikbesitzer Kühlstein hat der Invaliditäts- und Alters-Versicherungsanstalt Berlin für ihr Sanatorium in Gütergotz den auf dem internationalen Kongreß in Rom mit dem ersten Preise prämierten Krankentransportwagen zum Geschenk

Das erste Berliner Lehrlingsheim“ ist nach dem Vorgange anderer Großstädte am 15. April d. J. in den vom „Evangelischen Verein für kirchliche Zwecke“ zu diesem Behuf unentgeltlich über- lassenen Räumen in der Oranienstr. Nr. 104 eröffnet worden. selbe hat den Zweck, den nach der Konfirmation aus dem Elternhause

etrage von 8 Millionen Mark

handen, die ö. Insassen des Le

Der Castle⸗ der Heimreise von

werden morgen Leon⸗

rau Herzog, Fioretta: Fräulein

Die Besetzung ist die nach— Lisardo: Herr Purschian,

rinz von Aragon: Herr

oder ganze

In Scene gesetzt Die dekorative Ein⸗

Hierauf folgt, neu näherer Auskunft

Herr Vollmer,

Herr Krüger.

Hans:

Jede dieser Auf⸗

Mit der Darstellung des

still am Gitter

Seribe's Lustspiel „Das Glas

olingbroke zu ermäßigten Preisen rn gem

beiden

in Scene. In

sammen

rechnen.

Das⸗

rlingsheims wird gegen ein monatliches Kostgeld von 28 „6 dargeboten. fin Lehrlinge, . Anstalten u. s. w., oweit Raum dazu vorhanden i ü ch dürfniß, nur freie Wohnung mit halber Kost und Veau ssichtigun in der freien Zeit gewünscht wird. heims erhält für die Zeit seines Aufenthalts ein vollständiges Bet einen Kleiderschrank, ein Gelaß für Schuhwerk, die nothwendigen Hand. tücher zu ausschließlichem Gebrauch und freie ärztliche Behandlung soweit nicht schon durch Krankenkasse und ähnliches Fürsorge getroffen Genügende Kleider und Leibwäsche zubringen und für ihre Instandhaltung zu sorgen. Der Vorstand dez Lehrlingsheims übernimmt volle Verantwortung für die Verpflegung und , Lehrlinge. Zur Erreichung dieses Zieles win die vertrauensvolle

Um die Wohlthaten des Lehrlingsheims möglichst vielen jungen Leuten nutzbar zu machen, Wohlthäter genug finden, zur Verfügung stellen, auch in anderen Stadtgegenden solche Heime zu eröffnen und für die ärmeren, aber strebsamen Lehrlinge halbe Freistellen Kostgeldes zu stiften. werden gebeten, dieses Unternehmen thatkräftig zu unterstützen. 3u

Dranienstr. 1041. das Berliner Lehrlingsheim erbeten.

In der Fasanen-Volière des Zoologischen Gartens und zwar in dem großen Flugkäfig gegenüber dem See sind jetzt mehrere seltene und interessante Arten untergebracht, über deren Stellung im Vogelreich sehr verschiedene Ansichten herrschen. Der Trompeten vogel und der Weißrücken⸗Agami sind zwei Vertreter einer Gattung, welche den Kranichen nahesteht, aber durch kürzeren Schnabel, ĩ Größe, kurze Flügel und lange und zerschlissene Schulterdeckfedern sich von diesen unterscheidet. Es sind schlechte Flieger, aber vorzügliche Läufer, welche gleichmäßig Körner und Insekten berzehren und die füd, amerikanischen, bon Lianen durchrankten Urwälder bewohnen. Prächtig ist ihr Gefieder, welches auf schwarzem Grunde auf dem Vorderhalse violetten und grünen Glanz zeigt, eigenthümlich ihr Geschrei, welches einem dumpfen Trommeln gleicht. hin⸗ und hereilen, um hier und da einen leckeren Bissen aufzupicken, Nebenkäfig zu den lautesten Schreiern des Gartens. storch ist ein Vogel von der Größe eines Reihers, mit raubvogel— Schnabel, Schwanz. Er jagt auf den weiten Pampas des südlichen Brasilien Kriechthiere und Insekten, fliegt nicht besonders gut, bäumt aber zur Nachtruhe auf oder wenn er sein lautgellendes Geschrei ertönen lassen Er ist einer der unruhigsten Vögel, Bewegung; im Laufe kann ihn ein Pferd kaum einholen. dieses Vogels gleichen denen der Raubvögel, und dieser Umstand zu— mit der eigenthümlichen Form mehrere Zoologen veranlaßt, den Seriema unter die Raubvögel zu

ins Leben tretenden Knaben, die keinen rechten Anhalt, an Familien haben, eine bewahrende und erziehende welche ihnen, soweit es möglich ist, die Zucht und Liche des Elternhause; ersetzen soll. Das Berliner Lehrlingsheim ist zunächst mit 20 Betten (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer . worden. Gesunde Wohn⸗‚Aufenthalts⸗ , n,,

Heim stä tte zu bieten

ist kräftige und schmackhafte Hausmannsko Wohnung und ganze 3 0

t, auch dann Aufnahme, wenn je nach P

Jeder Bewohner des Lehrling;

hat jeder Lehrling mit—

itwirkung der Eltern bezw. Vormünder erwartet,

ist es wünschenswerth,

wenn sich welche dem Vorstand die

Mittel

1

zur Ermä ng des monatlichen Alle Freunde des Volks und der Jugend

ist jederzeit bereit Pastor Dietrich, Berlin Sw, An dieselbe Adresse werden auch Beiträge für

geringere

Während diese Vögel meistenz

oder Seriema im

gehört der Schlangenstorch Der Schlangen⸗

langen Läufen und verhältnißmäßig langem

stets geschäftig und in Die Eier

des Schnabels hat schon

Paris, 17. Mai. Nach Meldungen der Abendblätter entließ ein Ziegeleibesitzer in Ivry infolge der Intervention sozialisti⸗ scher Deputixten einen Theil seiner belgischen Arbeiter (vergl. Nr. 114 d. Bl.) und verpflichtete sich, im nächsten Jahre keine Ausländer mehr zu beschäftigen. ĩ W. T. B.“ gemeldet, daß in mehreren Ortschaften, in welchen die Obstzüchter mit Vorliebe Italiener beschäftigen, französische Ar⸗ beiter aufreizende Kundgebungen gegen letztere unter Rufen: „Tod den Italienern!“, veranstaltet haben. Dreißig Personen, zumeist Franzosen, wurden verhaftet.

Aus Draguignan wird dem

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Wetterbericht vom 18 Mai, 8 Uhr Morgens.

.

Stationen. Wind. Wetter.

in O Celsius

Bar. auf 0 Gr. Temperatur

3 wolkig halb bed, Schnee bedeckt wolkenlos heiter

Belmullet .. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. Moskau ... Cork, Queens⸗

town ... 2Dunst Cherbourg. . z heiter Helder. wolkig . wolkenlos amburg .. wolkig Swinemünde wolkig) Neufahrwasser bedeckt? bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkig

cl heiter

NUNUO 33 halb bed. ONO 1 wolkig 3 wolkig halb bed. wolkenlos

Dunst ill heiter ill wolkenlos 23

Karlsruhe .. Wiesbaden München .. Chemnitz .. Wien...

Breslau..

Ile d'Aix ..

) Nachts Nebel. Y Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.

Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig ver— ändert und dementsprechend dauert über Zentral— Europa die schwache vorwiegend nördliche und nord— östliche Luftströmung fort. Ein barometrisches Minimum ist über Oesterreich in Entwickelung begriffen. In Deutschland ist das Wetter heiter und trocken, nur in Grünberg, wo eine Gewitter statt. fand, ist etwas Regen gefallen. Im ö ist unter dem Einflusse der nördlichen Winde erhebliche Ab⸗ ,, eingetreten, welche sich auch über Nord— deutschland ausgebreitet hat und die sich demnächst auch über das mittlere und südliche Deutschland ausbreiten dürfte, wo die Temperatur noch bis zu 6 Grad über dem Mittelwerthe liegt.

Theater ⸗Muzeigen.

Künigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern. haus. 128. Vorstellung. Die Medici. Historische Handlung in 4 Akten, Dichtung und Musik von R. Leoncavallo. Uebersetzung von Emil Taubert. Tanz von Emil Graeb. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapell—⸗ meister Sucher. Anfang 75 Uhr. 135. Vorstellung. Zum ersten Lustspiel in 4 Auf⸗

Schauspielhaus. Mal: Der Tugendwächter. zügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels'schen Uebersetzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Neu ein⸗ studiert: Die Dienstboten. Genrebild in 1 Auf⸗ zug von Roderich Benedix. In Scene gesetzt vom Dber⸗Regisseur Max Grube. Anfang 73 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 129. Vorstellung. Die Meistersinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 136. Vorstellung. Der Tugend⸗ wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels 'schen Uebersetzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. Die Dienstboten. Genrebild in 1 Aufzug von Roderich Benedix. Anfang 75 Uhr.

Deutsches Thegter. Sonnabend: Der Ta— lisman. Anfang 73 Uhr.

Sonntag: Der Herr Senator. Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum J. Male. Faust. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachm. 23 Uhr: Das Glas Wasser. (Ludwig Barnay.)

Abends 75 Uhr: Faust.

Montag: Faust. Anfang 7 Uhr.

Lessing Thenter. Sonnabend: Madame Sans⸗Göne. (Jenny Groß.) Sonntag: Madame Sans⸗Göne.

Groß.) Montag: Madame Sans ⸗Göne.

Groß.)

(Jenny (Jenny

Friedrich Milhelmsäntisches Theater. Ghausseestraße 25. Sonnabend: Der lustige Krieg.

Komische E

Gene. Musik von Johann Strauß. Regie: Herr. Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann Um 63 Uhr: Im prachtvollen Park: Großes Konzert, ausgeführt von dem ganzen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters unter Leitung des Konzertmeisters Herrn F. Stiemer.

Anfang des Konzerts 63 Uhr, der Vorstellung 79 Uhr.

Sonntag: Im prachtpollen Park um 6 Uhr: Großes Konzert. Im Theater um 77 Uhr: Der lustige Krieg.

Restornz Theater. Direktion: Sigmund Lauten burg. Sonnabend: Dekorirt (Décor. Schwank in 3 Akten von Henry Meilhae. Anfang 79 Uhr.

Sonntag und Montag: Dekorirt. Dienstag: Familie Pont⸗Biquet.

Thenter Unter den Linden. Sonnabend: Eine Nacht in Venedig, Operette in 3 Akten von Zell und Gensée. * fit von J. Strauß. Hierauf: Farfarello, Ballet.

Letzter Monat.

Adolph Ern Thenter.

Sonnabend: Charley's Tante. Schwank in 3 Akten

von Brandon Thomas. Vorher; Die Bajazzi. Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Cd. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Franz Roth. In Seene gesetzt von Ad. Grnst. Anfang 7

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Zentral- heater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: 19. Gastspiel von Emil Thomas. Der Registrator auf Reisen.

Sonntag: Zum 1. Male. Der Traum des Aktionärs. Dramatisches Quodlibet in 3 Akten (5 Bildern).

Konzerte.

Kroll's Etablissement. Sonnabend: Großes

Garten Konzert. Neues Orchester: Paul Prill. öᷣ. 65 Uhr. Entrée 50 , Dutzend ⸗Billets l⸗

Sonntag; Großes Doppel ⸗Konzert. Neues Orchester: Paul Prill. Kapelle des Garde⸗Füsilier⸗ Regiments: C. Freese. Anfang 4 Uhr. Entrse 50. *, Dutzend⸗Billets 4 0 ; Auf der Terrasse: Wein⸗-Restaurant mit freiem ntrée. Diners von 3 6

Deutsche Seewarte.

Operette in 3 Akten von F. Zell und Richard

Familien Nachrichten

f Am 16. Mai, Morgens um 1Uhr,

verschied nach schwerem Leiden mein

ö geliebter Gatte William, Haydn Edwards,

General-Konsul der Vereinigten Staaten zu Berlin. Die Beerdigung wird am Sonn⸗ abend, den 19. d. M., um 4 Uhr Nachmittags, von der Kapelle des Alten Kirchhofes in Potsdam statt—

finden. F. Haydn Edwards, geb. Heeckeren van Molencaten.

Verehelicht: Hr. Hauptmann Gustav von Bran— coni mit Frl. Sophie von Schütz (Jena). H. Rittergutsbesitzer Simon mit Frl. Agnes von Gilsa (Erfurt). Hr. Hermann Frhr. von Arnkt— waldt · Vardenbostel mit Frl. Bertha von Holland Berlin). Hr. Wilhelm Graf Rothenburg mit Freda⸗Marie Gräfin zu Dohna⸗Schlodien (Schlodien). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Pilati (Raake). Eine Tochter: Hrn. Konsul Pr. J. H. Mordtmann (Salonik⸗. Hrn. Oberst⸗ Lieut. Frhrn. von Ardenne (Darmstadt). Win. Kammer⸗Rath und Kammerherr von Dewitz (Neu=

strelitz).

Gestorben: Hr. Superintendent a. D, und Pfarrer amer. Dr. Carl Wilhelm Lenz (Elbing). 3 Verw. Fr. Paftor Horn, geb. Müller (Friedland i Mech). Hr. Jandrath . D. br,. Friedrich Siegismund. Tschuschke⸗Gwiazdomo (Gwiazdowo bei Kostschin).

m..

Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlag

Anstalt, Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 3.

Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Ver tägliche Eisenbahn⸗

zum Deutschen Reich

n 115.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 18. Mai

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anztiger.

1892.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Die vom 15. Mai ab in Bad Landeck und Bad Reinerz

eingerichteten Postanstalten mit Telegraphenbetrieb, sowie Ku dow a

der Badeort

erhalten für die Dauer der diesjährigen Badezeit die nachbezeichneten

ostverbindungen, welche mit den retzlau —Mittelwalde und

fang stehen:

en Zügen der Eisenbahnstrecken (Berlin ) Kohlfurt == bezw. Görlitz SBittersbach Glatz Schles. Gebirgsbahmn) in unmittelbarem Zusammen

I) Bad Landeck (über Ullersdorf) vom 1. Juni ab:

a. Hin. Im Anschluß an die in Glatz eintreffenden Eisenbahnzüge

Vm. Vm. aus Breslau.. . 8,55 aus Kohlfurt bzw. Görlitz 10,46

s tägliche Personen⸗ Sech . . II.) s Glatz Bahnhof. ö . Bad.

Sechs tägliche Personen⸗ J

l posten ; Nachts U ; aus Landeck Bad.. . 11,50 9,45 in Glatz Bahnhof . 3,25 12,45

Abds.

Nm. Abds. 8, 23 .

.

730 8355 1606 45 19736 Nchts.

. V. Nm. Nm. 12,35 250 3335 6,25

zum Anschluß an die aus Glatz abgehenden Eisenbahnzüge

nach Breslau. 4,13 n, nach Kohlfurt bzw. Görlitz 5,45 9,54 15

Vm. Vin. Vm. Inn. ) Die Post verkehrt nur bis Ende August.

350 To . Nm. Am.

*) Die Post verkehrt bis einschließlich 15. September. 2) Bad Reinerz mit der Gisenbahn Glatz Rückers:

a. Hin.

Im Anschluß an die in Glatz eintreffenden Eisenbahnzüge

Vm. Vm. Nm. Nm. Sb 1256 329

aus Breslau. k

aus Kohlfurt bzw. Görlitz .

Züge k in Rückers⸗Reinerz.

Vier tägliche Eisenbahn⸗ Züge

aus Rückers Reinerz. in Glatz ;

zum Anschluß an die aus Glatz abgehenden Eisenbahnzüge

nach Breslan....

. 66 1,7 nach Kohlfurt bzw. Görlitz

. ö Vm. Vm. Vm. Nm.

3,50 Nm. Nm

Die Entfernung zwischen Rückers Bahnhof und Reinerz Stadt

beträgt 5 km.

Personen⸗Beförderung findet (außer mit den unter 3

bezeichneten Posten bis Reinerz Stadt) nur durch Privgtfuhrwerke statt. Der Postverkehr mit Reinerz Bad wird durch Güterposten

dermittelt. 3) Bad Kudowa:

Zwei tägliche Personenposten zwischen Rückers Bahnhof und Kudowa im Anschluß an die unter 2 bezeichneten Eisenbahnzüge von

und nach Glatz bezw. Rückers. Sh. R, A, b. Zurht. aus Rückers Bhf. 10,20 10,10 aus Kudowa ͤ aus Reinerz Stadt 11,5 109,565 aus Reinerz Stadt in Kudowa.. 1,10 1,0 in Rückers Bhf. Nm. Nachts Beiwagen werden nicht gestellt.

Bei den vorgenannten

ersonenposten werden auf den Stationen

Glatz und Landeck (aber nicht in Rückers und Reinerz) nach Bedürfniß

Beiwagen gestellt.

Zur Bequemlichkeit des reisenden Publikums werden vom 1. Juni bis gegen Schluß der Badezeit im Verkehr zwischen den Eisenbahn— stationen Berlin, Beuthen (O.-S.), Breslau, Brieg (Bez. Breslau), Bromberg, Camenz (Schl.), Frankenstein (Schl.), . Glogau,

Gnesen, Görlitz, Inowrazlaw, Kattowitz, Königshütte, Kan Kreuz, Leobschütz, Liegnitz, Lissa (Bez. Posen), Neisse, Neustadt 9. Dppeln, Posen, Ratibor, Rawitsch, Schweidnitz, Stargard (Pom.

Thorn und dem Badeort

rzin. Kosel,

9

Landeck hin und zurück direkte Fahrkarten ausgegeben, welche auf dem Wege über Glatz sowohl für die Eisen⸗ bahnfahrt in J., II. und III. Wagenklaffe, als auch für die Fahrt mit den anschließenden Personenposten, also für die ganze Reisestrecke,

Gültigkeit haben. Ferner werden

1 zu Reisen von Berlin, Kottbus, Forst (gausitz, Frankfurt (Oder) und Spremberg nach dem Badeorte Landeck (für J. bis

III. Wagenklasse),

M ju Ressen von Beuthen (O.-S) Bromberg, Gleiwitz, Glogau, Kettowitz, Königshütte, Lissa (Bez. Posen), Posen, Ratibor 6 Thorn nach dem Badeorte Landeck (für II. und III. Wagen⸗

asse om 1. Juni bis Ende it Sommerfahrkarten mit sechswöchiger

Gültigken zu ermäßigten Preisen (in Berlin auf dem Schlesischen und dem Görlitzer Bahnhofe und auf den Stationen der Sie

verabfolgt.

In der Richtung nach Landeck Bad erfolgt die Ausgabe direkter Fahrkarten vom J. Mai bis 36 September mit der Maßgabe, daß

teisende, sofern die Postanstalt in Landeck Bad noch

nicht eröffnet

der schon ehen ist, nur Anspruch auf die Beförderung mit den

ersonenpo

ten zwischen Glatz Bhf. und Landeck Stadt haben. Eine

rstattung des für die Strecke Landeck Stadt Landeck Bad ge⸗

lahlten Personengeldes findet in diesem Falle nicht statt.

Daß Reisegepäck wird in beiden Richtungen durchbefördert. Frei⸗ gewicht auf der Gifenbahn 25 Kg, auf der Post 15 kg. Die Ueberfracht

wird am Abfahrtsorte fir die gange Strecke erhüben, der ei Benutzung dieser Einrichtungen brauchen die 6 nkunft. in Glatz keinen neuen Fahrschein zu lösen 23 um ihr Reisegepäck enthoben. reslau, im Mal 1894. Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor. Hubert.

Reisenden bei und sind der

Breuszischer Landtag.

Haus der Abgeordneten. 66. Sitzung vom 17. Mai 1894.

Der Sitzung wohnen der In in ster Dr. Miquel, der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen und Kom⸗ ö bei.

uf der Tagesordnung steht die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, 3 . den Sen eines * ißf⸗ k vom Dortmund-Ems⸗Kanal bis zum

e in.

Die Kommission (Berichterstatter; Abg. Jerusalem sZentr. hat die Ablehnung der Vorlage empfohlen.

Abg. Seer (nl): Ich habe nur eine kurze Erklärung ab⸗ zugeben. Ich habe bisher im Interesse des Verkehrs für jeden Kanal gestimmt. Seitdem uns aber zu Gunsten des Westens und zum Nachtheil des Ostens die Staffeltarife aufgehoben find, kann ich un⸗ möglich für einen Kanal stimmen, der sediglich im Interesse des Westens liegt. Ich werde gegen jeden Kanal stimmen, bis wir wieder im Osten Verkehrserleichterungen haben.

Abg. Dr. Ham macher (nl): Es ist niemals versucht worden, festzustellen, daß die Aufhebung der Staffeltarife veranlaßt worden sei durch den Ausdruck, der Inkeressenwünsche der Abgeordneten aus dem Westen, so wenig ich auch sonst den Zusammenhang der Aufhebung der Staffeltarife mit dem russischen Händelsvertrag verkenne. Ich halte es für eine sehr schlechte Politik, daß man aus dem Grunde, um. keinem Landestheile Nachtheile zuzufügen, einem anderen Landeg— theile Vortheile, die man als solche erkennt, vorenthält. Wir sind entschieden für die Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Die Ablehnung der Regierungs vorlage würde ein e,, ,. Beschluß dieses Hauses sein, well dadurch der Entwickelun straßen das Todesurtheil gesprochen Der Bezirk des Nieder⸗ rheins und. Westfalens erhebt sich mit seinen wirthschaftlichen Interessen für den gesammten Staat über die Bedeutung eines lokaken Bezirks hinaus. Dieser Bezick stellt die Hälfte aller Eisenbahn⸗ transporte; seine Steuerkraft ist so hoch entwickelt wie nirgend fonst. In dem vorliegenden Falle handelt es sich nicht bloß um eine Melioration, um eine Aufschließung latenter Kräfte, sondern darum, die Betriebskosten der vorhandenen Industrien zu erleichtern. Melio⸗ rationen darf man doch nicht deshalb unterlassen, weil noch kein Nothstand vorhanden ist. Burch das Thomas verfahren vollzieht sich ein Umschwung in der Herstellung von Eisen; die niederrheinisch— westfälischen Werke müssen die phosphorhaltigen Erze aus Luxem— bur u. s. w. beziehen. Wenn ihnen nicht geholfen wird, werden diese Werke nach Elsaß⸗Lothringen verlegt werden, zum Schaden Preußens. Die, Eisenbahnen können ihre Tarife nicht fo ermäßigen, um diesen unliebsamen Prozeß zu verhindern; deshalb muß auf andere Weise für eine, Ermäßigung der Transportkosten ge— sorgt werden. Im Prinzip ist der Kanal vom Rhein zur Ems bexeits festgelegt. Die Interessenten haben hohe Beiträge für den Dortmund-Ems⸗Kanal nur unter der Vorausfetzung her— gegeben, daß die Fortsetzung nach dem Rhein erfolgt. Ohne den Kanal von Dortmund zum Rhein wird der Dortmund⸗Ems⸗Kanal todt bleiben und, seine Kosten werden weggeworfen sein. Die Bedenken, daß die Unterminierung des ganzen Terrains durch die Kohlenbergwerke den Bau des Kanals erschwere, würden nur von Laien erhoben, von Technikern aber als bedeutungslos bezeichnet. Der Kanal sei nothwendig, weil er allein im stande sei, die Frachten so zu ermäßigen, daß die Eisenindustrie sich halten könne. Die Erträgnisse des Kanals dürften so hoch sein, daß sie die Unter— haltung und die Verzinsung decken. Daher wäre die Ablehnung ein verhängnißvoller Fehler. Wenn der jetzige Zeitpunkt versäumt würde, so wäre der letzte Moment verpaßt, wo der Kanal ausführbar sei; denn der Grund und Boden würde im Preise steigen. Die Eisenbahnen würden nicht im stande sein, ohne sehr erhebliche Kosten und Neuanlagen die Mehrtransporte zu bewältigen. Daß die Wasserstraßen nicht genügend entwickelt seien, räche sich schon heute in der Zentralisierung der Industrie. Diesen sozialen Gesichtspunkt sollte man nicht aus dem Uuge lassen. Die wirthschaftliche Degression trübe den Blick der Bevölkerung, aber die Landesvertretung sollte niemals den weiteren Blick für solche Unter⸗ nehmungen verlieren, die zur Entwickelung des Landes dienlich seien. Die Hilfe, welche die Landwirthschaft begehre, könne nur geleistet werden, wenn die noch gesunden Theile des Vaterlandes in ihrer Gesundheit erhalten blieben. Alle finanziellen und technischen Be⸗ denken seien unbegründet, da der Finanz⸗ und der Eisenbahn⸗Minister die Vorlage empfohlen hätten. Redner verzichtet daher noch nicht auf die Hoffnung, daß die Vorlage seitens des Hauses angenommen werde.

Abg. Dr. von Quistorp-Erenzow Ekons.) hält die technischen Bedenken wegen der Senkung des Erdbodens u. s. w. doch für be⸗ deutend genug, um die Ablehnung des Kanals zu empfehlen, zumal dessen Rentabilität auch nicht sicher sei. Die Transporterleichterung würde nur den nächstbelegenen Zechen zu gute kommen; im übrigen würde der Kanal inehr den Import des russischen Getreides be⸗ günstigen, als irgend welche andere Frachten zu Gunsten der Eisenindustrie. In der Kommission, fährt Redner fort, sprach Herr Hammacher dabvon, daß man von einem Kanal keine Rente verlangen könne (Widerspruch des Abg. Hr. Hammacher), jetzt hält er den Kanal für rentabel, aber er scheint die Kanalabgabe erhohen zu wollen. Soll die Abgabe auch für den Dortmund⸗Ems⸗Kanal erhöht werden? Dann wird der Verkehr nach Norden sich kaum entwickeln. Die Frage der Gebühren auf den Wasserstraßen muß gründlich geregelt werden. Die Konservativen sind keine grundsätzlichen Gegner der Kanäle, aber sie widersprechen der Vorlage jetzt, bis die Gebübren⸗ frage er ek und die Möglichkeit der Tilgung der Staatsschulden eröffnet ist.

Abg. Schmieding (nl schließt sich den Ausführungen des Abg. Hammacher vollständig an. Wenn, erklärt Redner, Deutschland nicht mächtig gemacht wird, sowohl auf dem Gebiet der Industrie als auf dem der Landwirthschaft, so wird es in seiner Machtstellung herab⸗ drückt. Die Produktionskosten müssen herabgesetzt werden; eine

rmäßigung der Löhne würde ein verkehrter Weg dazu sein. Die Wasserstraßen neben den Eisenbahnen überhaupt als überflüssig hinzu⸗ stellen, wird wohl niemand mehr versuchen, namentlich nicht in Berlin, wo trotz der 13 Eisenbahnlinien, welche hier zusammenlaufen, auf dem einzigen Wasserweg mehr transportiert wird, als auf sämmtlichen Eisenbahnen zusammen. Man verlangt eine Er— höhung der Interessentenbeiträge, trotzdem dieselben so hoch sind, wie bei keiner anderen Verkehrsanlage. Ein Theil dieser Beiträge erscheint gar nicht in dem Gesetze. ie Erhöhung dieser Beiträge würde auch wohl 5. ühren sein, wenn man nur den Kreis der , genau feststellen könnte. Nicht bloß die 6 Wohnenden haben ein Interesse an dem Kanal, sondern auch alle weiterhin wohnenden Theilnehmer der J Die Hafenstädte des Rheins u. s. w. haben sich ja auch für die An⸗ nahme der Vorlage ausgesprochen. Ein besonderes Interesse haben aber die Konsumenten, namentlich die Einwohner der größeren Städte. Wenn die Konservativen eine Regelung der, Gebührenfrage und die Amortisation der . zur Vorbedingung für die Bewilligung von Kanaͤlen machen, so ist das nicht recht zu ver stehen. An der Schulden tilgung sind wir nur gehindert durch unser Verhältniß zum Reich.

unserer Wasser⸗

Aber wir können doch mit nützlichen Kanalbauten ni t warten, b ich dieses Verhältniß geändert hat. Mit der Neure . diefer 90 ührenfrage sind wir auch einverstanden, aber man kann davon nicht den Neubau von Kanälen abhängig machen, ebensowenig wie man von der Regelung der Elf enlar n f, die auch allgemein als dringend nothwendig an annt wird, den Neubau von Eisenbahnen abhän ig machen kann. Die Form der Erklärung der Konservativen läßt die Hoffnung zu, daß die Bewilligung für Kanäle zu anderer Jeit er- folgen wird und daß es sich nicht um einen Kampf des Ostens gegen den Westen handelt, der sehr bedenklich wäre. Der Westen hat immer alles gethan, was zu Gunsten des Ostens nothwendig war. Wider⸗ PPruch: Staffeltarife) Bei deren Aufhebung sind doch noch andere Motive geltend gemacht worden. Die Konservativen sollten lieber Ile der Vorlage zustimmen, denn auf die Dauer würde die Ver⸗ indung der Wasserstraßen des Rheins, der Ems, Weser und Elbe doch nicht verhindert werden können.

Inzwischen sind folgende Anträge eingegangen:

I) Von dem Abg. Dr. Rintelen (Zentr. : Für den . kanal Hamm Datteln den Betrag von 10 Millionen Nark zu bewilligen und die Regierung aufzufordern, sowohl für den Fall der Annahme dieses Antrags als für den Fall der Annahme der Vorlage baldigst dem Hause eine Vorlage, e, die Kanalisierung der Lippe bis zum Rhein, zu machen.

Y Von dem Abg., Schwarze (Zentr.): Den Kanal

Hamm Datteln ausdrücklich als „erstes Glied einer bald⸗ thunlichst herzustellenden Schiffahrtsverbindung von Lippstadt bis Wesel“ zu bezeichnen. Abg. Dr. Rin tel en Zentr) tritt für die Kanalisierung der Lippe ein und empfiehlt als erstes Glied die Herstellung des Kanals Hamm Datteln; der Kanal von Dortmund zum Rhein würde nicht rentabel sein, wenigstens lieferten die angeführten Zahlen keinen zwingenden Beweis dafür. Wichtiger sei, weil das Kohlenrepier sich nach dem Norden ausgedehnt habe, die Kanalisierung der Lippe, die verhindert würde durch den Ausbau der projektierten Linie von Dortmund zum Rhein. Werde der Lippe das Wasser entzogen, so würden dadurch die Anlieger der Lippe geschädigt, ohne daß ihnen irgend welche Entschädigung zu theil werde.

Abg. Rickert (frs. g.): Nach der Erklärung des konser⸗ vativen Redners und der Stimmung des Hauses überhaupt scheint es kaum mehr lohnend, die Regierungsborlage zu vertheidigen; gleichwohl will ich dafür eintreten. Es hat auf mich einen fehr niederdrückenden Eindruck ; ö daß der Abg. Seer, den ich sonst nicht für einen so schlimmen Agrgrier gehalten habe, einen wahrhaft fanati⸗ schen Beifall auf der, Rechten fand. Die Herren hatten allerdings ihre Ursache dazu. Nichts ist trauriger und beschämender, als die bei solchen VoVrlagen fortwährend wiederkehrende Frage; Welchen Vor⸗ theil hat der. Westen und welchen der Osten bei dieser oder jener Vorlage? Die Frage der Kanäle ist nicht mehr intakt; wir haben dabei nicht mehr tabula rasa. Bei der Vorlage des Dortmund— Ems⸗Kanals 1886 war die Mehrheit des Hauses allerdings der Mei⸗ nung und fand darin keinen Widerspruch bei der Regierung, daß die Annahme der, damaligen Kanalvorlage eine Fortsetzung bedinge, und daß selbstverständlich die Regierung verpflichtet sei, den jetzigen Kanal und die. Fortsetzung nach der Elbe einzubringen. Ünd nun wollen die Konservativen erst die Festsetzung der Beiträge haben. Dann kann überhaupt keine Kanalvorlage zu stande kommen, wenn die Gebührenvorlage vorher erledigt werden soll. Wenn wir angesichts des hier zu erwartenden kolossalen Verkehrs an der Rentabilität zweifeln und eine stärkere Heranziehung der Interessenten heschließen wollen, bekommen wir überhaupt keinen Kanal. Herr Schmieding hofft noch auf das Entgegenkommen der Konservativen. Bei den Landwirthschaftskammern werden die Nationalliberalen diesen hoffentlich nicht entgegenkommen; von uns haben die Konser⸗ vativen dabei nichts mehr zu erwarten. Die Gründe der Konservativen gegen den Kanal lauten in ihrer Presse ganz anders als hier; nach ihrem Hauptorgan sind agrarische Interessen für sie maßgebend, sie befürchten eine Verstärkung des Getreideimports. Die Staffeltarife sind prinzipiell absolut gerecht, und der Minister kann gar nicht prinzipiell gegen die Staffeltarife fein. So lange die Eisenbahnen. in Preußen noch nicht zur jetzigen Vollendung gekommen waren, wäre es falsch gewesen, Hunderte don Millionen für Kanäle auszugeben; heute aber kann man sagen: der Kanal ist die nothwendige Erganzung einer vernünftigen Verkehrsentwickelung. Eine erhebliche Herabsetzung der Tarife, insonderheit der Gütertgrife, wird allerdings nicht möglich sein, ehe wir aus den jetzigen Finanzsorgen heraus sind. Hat die Rechte finanzielle Bedenken gehabt, als die Regierung Jahr für Jahr Millionen für unrentable Eisenbahnen verlangte? Niemals. So gut die Herren des Westens für die unrentablen Sekundärbahnen des Ostens gestimmt haben, ebenso gut müssen et auch die Herren des Astens für diesen Kanal stimmen. Das Kanalprojekt auf die lange Bank zu schieben, ist nur mit gesteigerten Kosten möglich. Mit dem Einwand der Unrentahilität kann man in jede Kanalvorlage zehn Löcher hineinstoßen. Ist dieser Kanal nicht rentabel, dann ist es kein anderer. Man will die Garantie den Interessentenkreisen auflegen: ein Verlangen, welches ganz ohne Prazedenz ist. Die provinzielle Garantie ist nur ein Nothbehelf. 3 unserer schwierigen Finanzlage, kann ich mich nicht dazu entschließen, diefes große Kulturwerk, welches den Anstoß geben würde zu einer Reform des Tarifwesens, abzulehnen. Die heutige Zeit verlangt eine Vermehrung gerade dieser Verkehrsmittel, deren Bewilligung dem ganzen Lande zum Segen gereichen würde. Ich bedauere le 9 daß die . dieser Session nicht mehr zu stande kommt, bitte aber den Minister, aus dem ablehnenden Votum nicht Veranlassung zu, nehmen, das Werk für die Zukunft ruhen zu lassen. Herr Rintelen und ein Theil seiner Freunde wollen nur den Kanal Hamm Datteln annehmen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten oder der Finanz Minister sollen aber in der Kommisston erklärt haben: Lamm Datteln nicht ohne Dortmund Rhein. Ist dies das letzte Wort? Ich würde auch für einen Theil stimmen, wenn ich nicht das Ganze bekommen kann.

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Auf die Schlußfrage des Herrn Vorredners ge= statte ich mir, die Antwort kurz dahin zu geben, daß die Staats⸗ regierung die Vorlage bisher als ein ungetrenntes Ganzes erachtet

hat; ein Ganzes, welches beruht auf den sich gegenseitig ergänzenden

Beziehungen beider Kanäle, aber auch beruht auf einer Vereinbarung der beiden betheiligten Provinzen. Einen Theil dieses Projekts ab⸗ zulehnen und den anderen Theil anzunehmen, würde nach meiner persönlichen Auffassung und mit derselben stimmt, soviel ich weiß, der Herr Finanz⸗Minister überein zur Zeit auf der Grundlage der gegenwärtigen Regierungsvorlage unmöglich sein. Namens der Staats⸗ regierung kann ich indessen eine derartige Erklärung heute nicht ab⸗ geben. .

Meine Herren, trotz des ungünstigen Sch lußergebnisses der Kom⸗ missionsverhandlungen, trotzdem das Votum der Kommission sich mit

12 gegen 8 Stimmen für Ablehnung der Regierungsvorlage aus.