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Goethe's Faust“ wird im Berliner Theater am Sonntag treffen,
mittag bei ermäßigten Preisen zur Aufführung gelangen, während ch ; e aise von Lowood“ mit Ludwig
bend das Schauspiel Die W Barnay in der Rolle des Rochester in Scene geht.
Das dramatische Quodlibet Der Traum des Aktionärs“, welches Vereine Krankenhäuser begründen, das Zentral ⸗Theater anläßlich des Gastspiels von Emil Thomas
statten kommen. Im einzelnen
am Sonntag mit Erfolg zur 3 Aufführung brachte, wird vor vom Rothen Kreuz. dienen,
aussichtlich für den Rest der Saison auf dem Spielplan bleiben. Im Kroll'schen Etablissement fällt morgen das Symphonie⸗
dd a , zur Verfügung stehen, ein möglichst überall zu erstrebendes
konzert ersetzt, das um 5 Uhr Nachmittags beginnt.
Mannigfaltiges.
önli Ihrer Majestät der die Ausbildung von freiwilligen fleger - ̃ garn . . ern li . Shren E ier tragen; außerdem soll möglichst jeder Verein die Ausbildung von giebt bekannt: ß der Prinzessin Heinrich fand heute im großen Saal des kinisteriums der öffentlichen Arbeiten die Del egirten ver Emgn⸗ lung des Vaterländischen Frauenvexreins statt, Als Ab⸗ 1 waren K ö ft 1 ö ö ü ischen Fra ; Per i 3 Orff no ffrttel , , , Legations⸗Rath Freiherr! durch längeres Lagern dem Verderben ausgesetzt sind. sind nicht auf von der Tann, für das patriotische Institut der Frauenverein im uspeie ö Großherzogthum Sachsen. Weimar der Geheime Hofrath von Boia⸗ richtekursen zu üben.
Helferinnen!
Albertverein Bekleidungsgegenstände, soweit sie aufbewahrun ssfähig sind, Frieden möglichst auskömmlich zu beschaffen. 9
welche gleichzeitig sowohl der Kriegsthätigkeit, wie auch den
öglichst die Errichtung kleinerer Krankenhäuser gehen, k die gin chrun einer geordneten Gemeinde, Kranken- und flege mit Berufskrankenpflegerinnen, welche im Kriege der Kriegs.
fondern nur zur Hilfe bei dieser bestimmt sind. Als eine Hauptauf⸗
ĩ i i cüngs⸗ dreifens vom gabe der Frauenvereine wird es ferner bezeichnet, ö, . . JJ
tände, die etwa 6 i hohe Böschung hinabgeschleudert. Ein Bremser n nn, f und ein Viehbegleiter wurden leicht verletzt, Von dem im Zuge be— findlichen Vieh wurde eine größere Zahl getödtet. Die beiden Geleise
zuspeichern, dagegen ist ihre Anfertigung schon im Frieden in Unter⸗ F ⸗ ? 3 obe gen e , Fer er die Verpflichtun sind auf 1090 und 150 m Länge gestört, und der Betrieb ist zwischen ö . . ö ie nn Halle und Cöthen auf mindestens zehn Stunden völlig unterbrochen,
zu 66 weck 39 . Hof . 0 ,,, . ichzeit 962 ä köße entflammt waren. Inwischen „ecMlle fün znöhen finn sben dez tr ländischen Fraizdnezemn , Het wille tung kö euerwehr alarmiert, und die englischen Gäste begaben
ö 366 ,,, ,,, sich hinaus auf die Lindenstraße, um hier der Parade, der Vorbeifahrt
welche als „Mufter . aller Fahrzeuge beizuwohnen. Dann folgten die Herren der Einladung
daß au kleinere Vereine
Krankenpflegerinnen Sorge zu
ĩ ständi d „den Buden 65 vornehmen, welche nicht zu selbständiger Krankenpflege J
ĩ ö des Offizierkorps zum Frühstück im Kasino, wobei die Tafelmusik von zur Ausbildung, Unterhaltung und , von „Schwestern . ir k
Der Redakteur Karl Diederich, der seit nahezu 25 Jahren bei der Redaktion der . . elf n .
i i thätig war, ist gestern ; Ziel fein muß; Da inde en in 3 . 3 Kriege K i err e i e , fte eff: von fie h hrt gestorß pflegerinnen keineswegs in einer dem Bedarf genügenden ?
handen fein werden, fo wird empfohlen, schon im Frieden auch für Dä, Königtiche Ciserkehbr, Direktion, Magdeßntg
eute gegen 44 Uhr Morgens entgleisten zwischen
und 66 der Strecke Magdeburg — Leipzig
5. oder 6. Wagen im Zuge und wurden
noweki und für den württembergischen Wohlthätiqgkeitsverein Professor zu Lieferungen 5 , , cdl e,
ü Prä S Mint Dr. dieser r —
Freiherr von Soden, ferner der Ober⸗Präsident Staats . . a x. er und affung der Rohstoffe und Veivielfältigung von
G . 19 , Außer der Vorbereitung der Errichtung von Vereins⸗
lazarethen foll endlich noch die Installierung von Genesungsstationen
Delegirte aus allen Theilen der preußischen
d Delegirten eröffnete Staats⸗ . ] . der Vorstellung der neuernannten eg , .
Minister von Hofmann die Verhandlungen.
diefe nahm Ihre Majestät Allerhöchstselbst das Wort, um den Vamen verwaltung, dazu
des Vereins in huldvollen und herzlichen Ausdrücken für die bisherige E h ⸗ . ie ĩ ĩ terwirken für Krankenzüge vorbereitet ö J ö. u. a. 6 Medizinal ⸗‚Assessor Dr. Menger das Wort, um den
Thätigkeit zu danken u
echen. Staats⸗Minister von Hofmann dankte Ihrer Majestät . ö diese 7 der Anerkennung und gelobte namens des aucsgestellten Plan eines
Vereins, nicht müde zu werden im Werke der Barmherzig eit, in dem gn lh hee fl ein fo leuchtendes Vorbild gebe. Nach Be⸗
r Hen u lthar ke die sich zum Glück im gewohnten Rahmen der ge—
Verpflichtun
bestimmten
Erfrischungs,, Verband, Verpflegungs⸗ und Ueberwachungsstationen
herstellungsarbeiten sind sofort in Angriff genommen.
Der Zoologische Garten hat in diesem Frühjahr eine Reihe
an den von. der Heeres. bemerkenswerther Juchterfölge aufzuweisen, welche Zeugniß ablegen für Orten die Errichtung von die r eln der Pflege, die den Thieren zu theil wird. ,
Anziehung übt namentlich das kleine Vogelhaus“, wo jetzt auch eine werden.. In (der. Debatte 9 kleiner k untergebracht ist. Zwei junge Makis n, ö haben dort, fern von ihrem Stammland Madagaskar, das Licht der trangportablen. Barackenlazareths für Welt erblickt Von der Mutter entfernen sie sich noch selten; meist 200 Kranke zu, erläutern, Er schätzte die für einen lommenden Krieg schauen sie, an die Ernährerin eng angeklammert., neugierig auf erforderlichen ö. r. 4 ö im J . ,,, ü s ĩ f in Bi tätten des Rothen Kreuzes MNuiittelka Ha irgt eine größere Anzahl dieser sonder— i e n , fe , n, von Schmiedeseck⸗Cassel begründete sodann Meittelläßg der Hanf ] h =.
die Forderung des gesetzlichen Schutzes det Rothen Kreuzes. In An⸗
das Treiben der vor dem Käfig versammelten Besucher, Der weite
baren Halbaffen, welche durch ihre merkwürdigen Bewegungen, ihre , Sprünge, die grunzenden oder bellenden Laute die Auf—
d , lehnung an § 6h Stra G.-Pö. wünschte er strafgesetzlich Bestim; snerksamkeit fesseln. Ieben einem Pärchen der possierlichen Cattas
as land vor größeren Katastrophen be⸗ * vi ö Ru J auf J habe mungen zum Schutze des Rothen Kreuzes, und der Schwesterntracht
Gelegenheit zu einem außerordentlichen Eingreifen
edner nahm die Gelegenheit wahr, Ihrer Königlichen Hoheit der Prin⸗ f . für ren diesem Anlaß ergriffene hochherzige Initiative den besonderen Dank des Vereins auszusprechen. Außer der gewohnten Friedensthätigkeit habe aber auch, wie Staats⸗Minister von Hofmann weiter ausführte, die Vorbereitung für den Kriegsfall nicht geruht. Diese sei besonders dadurch gefördert worden, daß auf Grund der Berathungen in der vorjährigen engeren Konferenz eine genaue Anleitung“ ausgearbeitet wurde. Der erste Punkt der Tages ; ⸗ ordnung war speziell dieser Anleitung zur Vorbereitung der Kriegs⸗ weiße Zettel ab. thätigkeit des Vaterlaͤndischen Frauenvereins gewidmet. In daß er, seiner vorau
der * ; fftfs ; 3 Arbei sses niederlege. einem einleitenden Referat erläuterte der Schriftführer des sitzender kö ö J
' z 8 1 5 s0 ius ; at al Posener Provinzial - Verbandes, Regierungs Assessor Gisevi u kr in welcher einstwellen Herr Kühnemann noch den Vorsitz
die Bestimmungen dieser Anleitung, die folgende allgemeinen Grund⸗ zusammen,
sätze aufstellt: Der Hauptaufgabe des Vereins, in Kriegszeiten als zur
Fuͤrsorge und Pflege für die Berwundeten dienenden Einrichtungen .
u fördern und zu unterstützen, kann nur genügt werden, . schon im Frieden vorbereitende Maßnahmen getroffen ö werden. Diese Vorbereitungen 3. k . Vormittag das H ausgebildeter egekräfte, sowie geeigneter Materialien t r; ,, zu . Ei sind zu berathen und durchzuführen Reise nach Wien begriffen, u in Gemeinschaft mit der betreffenden Stelle des Männervereins zur Transportausstellung zu studieren.
ĩ i iege Ober⸗ Ille im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, dessen ö. eitung der Frauenverein im Kriegsfall unterstellt ist. Zu diesem K
Vereine zu Aus« wehren Englands, der vor zwei. Jah . . . wie Volontär gewesen, een em, die Vorstellung der übrigen i nlichst erren, als deren Führer der vo ᷣ ö 8. Dyson gilt. Die Vorführung begann mit einem Schul⸗ exerzieren und einem großen Leitermanöper unter Anwendung des
Behufe verbinden sich e : . Zur Mitwirkung in diesen überhaupt bei den Arbeiten der Vereine
Militärärzte oder durch die Art ihrer bisherigen Thätigkeit dazu ge⸗
Mit 43 gegen 27 Stimmen hat, nach dem Bericht der heutigen Mor nh eee k. , e Be . . . ö Aus 1896 gestern Abend in geheimer immung sich fi . ö. . . . n ,. Zwei Mitglieder gaben werden verheerende Ueberschwemmungen gemeldet . 3 Herr Kommerzien⸗Rath Kühnemann erklärte darauf, . zufolge fgegangenen Ankündigung gemäß. sein Amt als Vor⸗
führte, um über die Weiterführung der Geschäfte zu berathen.
zwölf ische Feuer wehr-Offiziere besichtigten gestern i , der Berliner Feuerwehr 9d ö unterbrochen.
einer interessanten Vorführung bei. Die Herren sind auf der ö m dort die Militärverpflegungs, und
iersberg und dem gesammten dien stfreien Offizierkorps empfangen. Xi e gteht Sachs aus London, der Vertreter der freiwilligen Feuer⸗
auf die ig, Dollars ge
chätzt.
Personen ertrunken.
lebt dort der schöne schwarz-⸗weiße Vari, der größte von allen bisher en Mißbrä die sie zu Wohlthätigkeits«, aber auch zu Reklame⸗ . ig. ich kafelbst die Halsband; gegeben. Der , J n dem General⸗Inspekteur eingeführten Makis. Ferner fummeln sich daselbst die H
‚ ; ; Rothstirn⸗, Schwarzkopf⸗, Kronen- und Mohren⸗Makis, eine muntere der freiwilligen Krankenpflege die Entscheidung zustehen.
Gesellschaft, an deren übermüthigen Spielen sich jeder immer wieder gern ergötzt, der ihnen einmal zugeschaut hat.
New⸗-⸗York, 21. Mai. Aus dem gebirgigen Theil von Penn⸗ sylvanieln und den westlichen Gegenden des Staates New⸗York
Die Städte
Tyrone und Holidaysburgh stehen dem
. unter ef b ot ,, . ,,, er⸗ D äftsfü de Aus. litten. Der Juniata Fluß ist ausgetreten und hat die Saaten ver⸗ , nichtet. In Portstown stieg das Wasser in vielen Häusern bis zum zweiten Stockwerk. In Johnstown und Williamsport wurden mehrere Häuser und Brücken weggerissen; die Einwohner flüchteten In Williamsport wird der Schaden auf 1 Million
In Pittsburg und Johnstown sind je zwei Der Eisenbahn⸗ und Telegraphenverkehr ist
Sie wurden vom Branddirektor
hier längere Zeit
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
München, 22. Mai. (W. T. B.) Die Kammer der
Branddirektor, von Windsfor Abgeordneten nahm heute die Anträge des Sonderausschusses
⸗ erz * zuziehen. Die ein⸗ : , ; eignete Zivilärzte und Intendanturbeamte heranzuziehen Een luch!! Alttann ? nickte ein Vampfspritzen ug vor, um ein Rm bt fen,
ätigkei ĩ ĩ ĩ ĩ n be⸗ ⸗ .
zelnen Thätigkeltszweige sind schon im Frieden dazu geeigneten 8 iche Alsd, ö . i durch Veranlassung erhalten, Löschmanöver auszuführen, bei dem auch
w Ii ö in Aktion trat. In einem dicht
ĩ ; Im erprobt entfprechen, wurden hierauf Feuerschutzanzug und Rauchhe . ; i tri i folge ĩ ie Anwendung kamen, um zu zeigen, wie man, 2 ngen im Kriege unbedingt Folge zu leisten) die auch zur ing ̃ : in ö solche ö und Einrichtungen zu mit ihnen ausgerüstet, bis dicht an den Brandherd vorgehen kann,
sich mit ihren Aufgaben vertraut zu machen. müssen den Kl
icht vom 22. Mai, r Morgens.
Wetterb 8
8 * — *
Stationen. Wind. Wetter.
d. Meeressp. in O Celsius 50 C. — 40R.
Bar. auf Gr red. in Millim. Temperatur
chriften der Heeresverwaltung
das Wetter trübe und kühl; nur im äußersten Nord⸗ osten liegt die Temperatur noch etwas über dem Mittelwerthe; außer im Nordwesten ist allenthalben Regen gefallen. Im östlichen Deutschland fanden zahkreiche Gewitter statt, auch Friedrichshafen und
Nizza hatten Gewitter. . 6 Deutsche Ser warte.
bedeckt halb bed. heiter heiter wolkig heiter bedeckt wolkenlos
2 Su. S
Belmullet . Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. ö .
t. Petersbg. Moskau ... Cork, Queens
, Cherbourg. .
, .
J mburg ..
winemünde Neufahrwasser Memel
. , ünster. ..
Karlsruhe ..
— de e —— —— S O CO Q — 0
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heiter heiter Regen wolkenlos wolkig Regen ) bedeckt?) bedeck ))
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Sd OD DC — OO 0
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ö Breslau... Ile d'Aix .. Rö . ) Seit früh Regen. ) Nachm., Nachts Gewitter. 3) war. fer ee, ee, und Regen. 9 Bis Nachts Regen. 3) Gestern Mittag Regen. 9) Nachts Gewitterregen. I Gestern mehrfach Regen. 9) Nachts Wetterleuchten. Uebersicht der Witterung. . Eine Zone höchsten Luftdrucks erstreckt sich von rl n rere nach Nordschweden, wahrend der Luftdruck über Südfrankreich und Nordösterreich am niedrigsten ist. Am Kanal sowie im südlichen
Nord. und Ostseegebiete wehen stellenweise stärke nordöstliche Winde, vereinzelt meldet Swinemünde
—— de O
Rebels . wolkig wolkig . Regen 15
— d E NE E — E C DN Q Q Q Q O N
Theater ⸗ Anzeigen.
Königliche Schauspielt. Mittwoch: Opern haus. 132. Vorstellunßg. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Tert, mit Benutzung des Goethe'schen Romans; „Wilhelm Meister's Lehrsahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul ö Dirigent: Kapellmeister Sucher. fang 75 Uhr.
ü 139. Vorstellung. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang 73 Uhr. ö
Donnertztag: Opernhaus. 133. Vorstellung. Zum ersten Male. Die verkaufte Braut. Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetanag. Text von K. Sabina, deutsch von Max Kalbeck, Tanz, von Emil Graeb. In 8h gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Anfan ö.
, e n 140. Vorstellung. Ein Sommer. nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Musik von . endelssohn⸗Bartholdy. Tanz von Emil raeb. Anfang 74 Uhr.
Neutsches Theater. Mittwoch: Geographie
und Liebe. Anfang 76 Uhr. Donnerstag: Der Herr Senator. Freitag: Zum letzten Male. Don Carlos.
Berliner Theater. Mittwoch: Faust. Anfang
7 Uhr. ; Donnerstag: Das Glas Wasser. Eudwig
Barnay.) Freitag: 39. Abonnements⸗Vorstellung. FZaust.
Lessing · Theater. Mittwoch bis Sonntag: Madame Sans⸗Göne. (Jenny Groß.) Eetzte
mit Rauch gefüllten Keller ist gestern nach
Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25.
Mittwoch: Der lustige 3 Komische Operette in 3 Akten von TZ. Zell und Richard Gene. Musik von Johann Strauß. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Um 6 Uhr: Im prachtvollen Park: Groszes Konzert, ausgeführt von dem ganzen Orchester des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters unter Leitung des Konzertmeisters Herrn F. Stiemer. ö Anfang des Konzerts 63 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. Donnerstag: Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Konzert. — Im Theater um 75 Uhr: Der luftige Krieg.
Nesidenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Die Familie Pont⸗-Biquet. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von Max Schönau. Anfang 75 Uhr. .
Donnerstag: Dekorirt. Vorher: Vermischte Anzeigen. Schwank in 1 Akt von Maximilian Bern.
Freitag: Der selige Toupinel.
Theater Unter den Linden. Nittwoch: Ermäßigte Preise. Der Obersteiger, Operette in 3 Akten von M. West und L. Held. Musik von C. 6 — Hierauf: Farfarello, Ballet. Anfang 74 Uhr.
Adolph Ernst⸗ Theater. Letzter Monat. Mittwoch: Charley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. e, Posse mit Gesang in 1 Akt von Cd. Jacobson und Benno Jacobson. Musik von Fran; eth In Seene gesetzt von Ad. Ernst. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Zentral Theater. Alte Jakobstrahe Nr. 30. Mittwoch: Gastspiel von Emil Thomaz. Der , . Dramatisches Quodlibet in 3 Akten (5 Bildern) mit Gesang. (Doktor Peschke, Schladeritz, Stritzow, Geyer, Gaspard, Rentier Blafel: Emil Thomas.)
Donnerstag und folgende Tage: Der Traum des Aktionärs.
Konzerte.
betreffs der progressiven Einkommensteuer und der Steuerreform einstimmig an und genehmigte den Etat
Steuern.
St. Petersburg, 22. Mai. (W. T. B.) Die Kaiserin
dem Kaukasus abgereist.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Neues Orchester; Paul Prill. Kapelle des 2. Garde— Ulanen⸗Regiments: E. Neese. Bei ungünstigem Wetter: Konzert des Neuen Orchesters im Saal.) Anfang 5 Uhr. / Donnerstag: Großes Doppel⸗Konzert. Entree ö . K 4 M . . Auf der Terrasse: Wein⸗Restaurant bei freiem Entrée zu jeder Tageszeit. — Diners von 3 „ an.
1 / /// /// Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Trautmann mit Hrn, Lieut. Ferdinand Ermeler (Berlin — Saarburg i. Lothr.). — Frl. Bertha Plessing mit Hrn. Landgerichts Direktor Dr. Hans Andrae (Lübeck — Landsherg a. W.). — Frl. Lilli Looser mit Hrn. Oberlehrer Dr. A. Fuchs (Essen). .
Verehelicht: Hr. Rittergutsbesitzer Simon mit Frl. Agneg von Gilsa (Erfurtsß. — Herr Ne. gierung Assessor Pr. von Reiche mit Frl. Else Winzer (Arnsberg). — Hr. Regierung · Assessor Dr. . . ö r Olga von Bippen (Kolbermoor, Oberbayern). ö.
. Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Assessor Dr. Schönfeld (Stettin). — Hrn. Vberfõrster Lehnpfuhl (Oberfoͤrsterei Zinna)]. - Eine To chter: Hrn. Rittmeister a. D. von Philipsborn (Strelitz
Ströbel).
. en: Hrn. General -Lieut; z. D. Carl Frhrn.
von Eller⸗Kberstein Sohn Wilhelm Hannopey
— Verw. Fr. Ober⸗Prediger Friederike Solbrig
eb. Gerlach (SalzwedelJ. — Fr. Oberst 39
del geb. Esser von Kezewska (Bodendorf bei
Remagen). West 3 ,,, ö. orst von Westernhagen (Weimar). — Fr. eon.
. von Teer, geb. von Langenn - Steinkeller
(Mühleneichsen).
ö
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: j Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und. Verlagt⸗ Anstalt, Berlin sör., Wilhelmstraße Nr. 3.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
t omwie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffen ehe. ö 3 , ,,,
türmi Nordnordost. In Deutschland ist bei . nördlicher und nordöstlicher Luftströmung
wa- =/ · — —
5 Vorstellungen.)
KRroll's Etablissement. Mittwoch: ImAnschluß an den Blumen⸗Korso: Groses Doppel⸗Konzert.
Attien und Aktiengesellschaften) für die z vom 15. Reed, Mai 1894.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M HS.
Berlin, Dienstag, den 22. Mai
1894.
Breußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 69. Sitzung vom 21. Mai 1894.
Im weiteren Verlauf der dritten Berathung des Gesetz— entwurfs über die Landwirthschafts kammern (s. den Anfangsbericht in der Montags⸗Nummer d. Bl.) nimmt nach dem Abg. vom Heede (nl.) das Wort der
Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Heyden:
Die bisherigen Verhandlungen haben ergeben, daß die große Mehr— zahl aller Mitglieder dieses hohen Hauses mit der Regierung in der Hinsicht einverstanden ist, daß eine bessere Organisation und eine bessere Vertretung des Berufsstandes der Landwirthe nothwendig ist. Es differieren die Ansichten hauptsächlich darüber, auf welchem Wahl⸗ recht die Organisation aufzubauen ist. Nachdem durch die Berathung in zweiter Lesung die Vorschläge der Regierung und die Ihrer Kom— mission jetzt nicht mehr zur Diskussion stehen, sondern bloß die heute der Berathung unterbreiteten Anträge in Frage kommen, kann ich mich bei der Gesammtstimmung des Hauses über die Nothwendigkeit der Durchführung dieser Gesetzgebung dessen enthalten, und ich muß mich dessen enthalten, noch auf die ursprüng— lichen Vorschläge umgehend zurückzukommen. Andererseits kann ich über die Kompromißanträge, wie sie vorliegen, eine Erklärung der Staatsregierung heute nicht abgeben. (Hört, hört! im Zentrum.) Ich für meine Person nehme jedoch nicht Anstand, die Ueberzeugung autzusprechen, daß auch mit diesen Anträgen und mit der Gestaltung, die das Gesetz hierdurch erhalten würde, etwas Ersprießliches geschaffen werden kann, und die Landwirthschaftskammern ins Leben gerufen werden können. Ich bedauere, daß das Zentrum sich nicht mit den anderen Parteien hat verständigen können. Ich würde es vorgezogen haben, wenn eine noch größere Uebereinstimmung hätte erreicht werden können, als wie sie besteht. Ich kann anerkennen, daß durch die Kon= struktion des Wahlrechts nach den Kompromißanträgen, wo die länd⸗ lichen Abgeordneten der Kreistage wählen, das Wahlgeschäft erheblich vereinfacht wird und die Wahlbeunruhigung einem großen Theil der Bevölkerung erspart wird. Diese Seite der Frage ist auch in den vor⸗ bereitenden Stadien erwogen worden. Trotzdem hat die Regierung ge— glaubt, Ihnen die Wahlrechtsabstufung nach Maßgabe der Besitzverhält⸗ nisse vorschlagen zu sollen, da dies der einzige Maßstab war, der bei der Verschiedenheit der Verhältnisse im ganzen Lande eine Uebereinstimmung und ein gleichmäßiges Wahlrecht ermöglichen konnte. Das war überhaupt die Schwierigkeit bei dieser Materie, daß, wie Herr von Heereman ausführte, die Verhältnisse in den einzelnen Landestheilen so verschieden liegen und doch ihre Berück⸗ sichtigung erheischen. Diese wurde ihnen zu theil nach den Vorschlägen der Regierung, und deshalb sind diese in meinen Augen das bessere; die Berücksichtigung kann aber auch, wie ich anerkenne, stattfinden an der Hand der Kompromißanträge, sofern durch sie die Möglichkeit geboten wird, mit den jetzt konstituierten Kammern demnächst eine bessere Organisation in den einzelnen Landestheilen ins Leben zu rufen. Beruhigt hat mich, daß auch Herr von Heereman der Ueberzeugung lebt, es werde sich mit dem Gesetz, wie es nunmehr gestaltet ist, auch in den jetzt wider⸗ sprechenden Landestheilen etwas Ersprießliches erzielen lassen. Das ist vollständig auch meine Ueberzeugung. Die Kreistage haben es in der Hand und die von den Kreistagen gewählten Vertreter werden in den einzelnen Landestheilen die Organisation so gestalten können, wie es den Verhältnissen derselben entspricht. Die Hauptsache ist, daß sich die Organisation vollzieht Hand in Hand mit den jetzt bestehenden landwirth⸗— schaftlichen Zentralvereinen. Da kann ich zugleich Herrn vom Heede erwidern: wenn ich auch nicht finde, daß die Regierung nach den Kompromißanträgen verpflichtet ist, die landwirthschaftlichen Zentralvereine über die Durchführung der Organisation zu hören, so ist doch für mich in Konsequenz aller der Aeußerungen, die ich in dieser Beziehung bisher in diesem Hause gemacht habe, selbstverständlich der erste Schritt der, sofern dieses Gesetz zu stande kommt, mit den landwirthschaftlichen Zentralvereinen in Verhandlung über die weiteren Ausführungen zu treten und an der Hand der Resultate, die hier ge⸗ wonnen werden, weiter schrittweise vorzugehen. Ich wiederhole also: eine Erklärung der Staatsregierung über die Kompromißanträge kann ich nicht abgeben; ich für mein Theil halte sie für eine zulässige Basis, um das Gesetz zu stande zu bringen, und wünsche, daß auf dieser Basis eine Vereinbarung erfolge. (Bravo
Abg. Dr. Krause⸗Königsberg (nl. ): Der Gegensatz zu meinem Fraktionsgenossen vom Heede besteht nur darin, daß mir die Kompromißanträge nicht die genügende Garantie bieten, daß die Landwirthschaftskammern nicht gegen den Willen der Betheiligten eingeführt werden. Bedenklich ist die Regelung des Wahlrechts immerhin noch; denn es ist nicht zu verkennen, daß die Kreistage zu sehr unter dem Einfluß des Großgrundbesitzes stehen. Die Kom⸗ promißvorschläge bieten für diejenigen, welche nur fakultative Land— wirthschaftskammern wollen. und welche die bestehenden landwirth— schaftlichen Vereine aufrechterhalten möchten, keine Sicherheit. Denn wenn es möglich ist, daß die Regierung mit Zustimmung der Pro⸗ binzialpertretung in der Propinz Posen die Landwirthschafts kammern ein ⸗ führt, wie will dann die Provinz Hannover die Einführung bei sich verhindern? Den Widerstand der landwirthschaftlichen Vereine wird man durchaus nicht beachten, das ist ja aus den Reden des Ministers
eutlich genug zu entnehmen gewesen. Besser wäre es gewesen, die Entscheidung den landwirthschaftlichen Zentralpereinen zu geben.
Abg. von Tiedem ann⸗Bomst (frkons) hält dies für be— denklich, weil nach den Petitionen der Zentralvereine deren Leiter meist dem Grundsatz „beuti possidentess pusdigten. Die Interessen der landwirthschaftlichen Vereine und der Landwirthschaft in en einzelnen robin zen, fährt Redner fort, werden durch die Anhörung der Provinzialvereine und der Provinziallandtage durch aus gewahrt werden. Die Form des Kompromisses, die Art des Wahlverfahrens empfiehlt sich besonders dadurch, daß. jede Spitze . die Polen vermieden wird; darüber freue ich mich und des⸗ alb sollten auch die Polen dafür stimmen. Um das Kompromiß urchzubringen, müssen wir auf alle einzelnen Wünsche verzichten und können deshalb auch nicht auf den Antrag des Herrn von chalscha eingehen. Ich kann nur den Herren, welche uns entgegen, minen sind und in wahrhaft patriotischer Weise Opfer 7 racht aben, danken und hoffe, daß die Vorlageè der deutschen Landwirth, chaft helfen wird.
Abg. Dasbach Gentr.) bedauert, daß die Nationalliberalen nachgegeben haben und dadurch das Gesetz in schlechter Form zu stande komme während es sonst abgelehnt worden wäre und man so die Zeit gefunden hätte, dasselbe gründlicher vorzubereiten. Die Kom— promißantrãge sprächen nur von der Anhörung der Provinzial⸗ Landtage, nicht. von deren Zustimmung; die Nationalliberalen stimmten also eigentlich indirekt für die obligatorischen Landwirthschafts kammern. Besonders bedenklich sei die Wahl durch die Kreistage, welche seitens der Regierung selbst früher als unannehmbar erklärt worden fei, weil, in den Kreistagen nicht die landwirthschaftlichen Interessen richtig zum Ausdruck kämen. Allenfalls könnte man die Wahl durch die Kreistage nur zulassen für die allererste Wahl der Kammer, die sich sofort wieder aufzulösen hätte, nachdem die Statuten fertig⸗ gestellt worden. Die Konservativen hätten sich mit dem Zentrum auch einigen können; denn wer den Wahlen durch die Kreistage justimmen könne, der hätte auch dem Antrage des Zentrums in Bezug auf die Wahlen zustimmen können. Die Nationalliberalen hätten ihr Prinzip, das der Fakultät, vollständig preisgegeben. Abg. Freiherr von Erffa⸗Wernburg (konf.) : Es handelt sich nicht darum, daß unter allen Umständen etwas auf die eine ober die andere Weise zu stande kommt; wir wollten etwas Annehm— bares zu stande bringen, und das ist in den Kompromißvorschlägen enthalten. Wenn Graf. Hoensbroech sagt, die Kompromißvorschläge enthielten die fakultativen Kammern, und Herr Dasbach meint, sie enthielten die obligatorischen Kammern, da muß das Richtige doch wohl in der Mitte liegen. Wir meinen: durch König⸗ liche Verordnung können die Kammern obligatorisch eingeführt werden, deshalb müssen wir den Anträgen zustimmen. Die Wahlen durch die Kreistage als solche, wären allerdings bedenklich gewefen, aber nach Ausscheidung der städtischen Elemente gewinnt die Sache ein anderes Gesicht.
Abg. Klose (Zentr) weist den Vorwurf zurück, daß das Zentrum an dem Scheitern der Verständigung zwischen diesem und den Konservatipen schuld sei, denn die letzteren hätten es an dem erforderlichen Entgegenkommen fehlen lassen. In der Form der Kom— promißanträge sei das Gesetz nunmehr für das Zentrum unannehm— bar, da es keine Befriedigung im Lande erzielen werde und durch die Wahl in den Kreistagen eine Agitation in diese hineingetragen werde, welche nicht dahin gehöre. Er halte die Anträge Herold nach wie vor für das Beste.
Abg, von Tischoppe (fr. kons.): Der Vorwurf ist unberechtigt daß die Kompromißanträge den kleinen Grundbesitz beim aktiven und passiven Wahlrecht nicht berücksichtigen; was daber nicht berücksichtigt ist, das ist nur der Parzellenbesitz. Bei der Schwierigkeit, den verschiedenen. Anforderungen zu genügen, beschränkte man sich wenigstens für das erste Mal auf die Wahl durch die Kreis“ tage. Es kommt auch weniger darauf an, wer wählt, als wer gewählt wird. Bei der Wahl durch die Kreistage ist eine Garantie gegeben, daß wirklich tüchtige, in den landwirthschaft lichen Kreisen anerkannte und bewährte Männer gewählt werden. Allerdings ist daz Gesetz noch mit manchen Schönheitsfehlern behaftet, aber bei den Abänderungsanträgen sollte man fich auf das Noth⸗ wendigste beschränken; die Unvollkommenheiten müssen eben mit in Kauf genommen werden. Man hat so oft der Regierung vor— geworfen, daß sie es an dem nöthigen Entgegenkommen für die Wünsche der Landwirthschaft fehlen lasse; jetzt ist sie mit diesem ersten Schritt zur Weiterführung agrarischer Reformen entgegengekommen, und nun darf sich das Haus nicht dem Vorwurf aussetzen, diefen ersten Schritt verhindert zu haben.
Abg. Conrgd⸗Pleß (Zentr.,) spricht die Befürchtung aus, daß die Art des Zustandekommens der Vorlage großes Mißtrauen im Lande hervorrufen werde; man werde den Bruck der neuen Belastung der Landwirthschaft um so mehr empfinden. Die Landwirthe seien im Abgeordnetenhaus die Minderheit. Lieber sollte man die Sache jetzt ganz ablehnen, damit man später etwas Besseres schaffen könne.
Abg. von Ploetz (kons.): Der Abg. Rickert hat mich in der zweiten Lesung wegen, meiner Haltung zu der Vorlage gelobt. Ich bitte ihn dringend, mich nicht öfter zu loben. Ich bin aus vollster Ueberzeugung für die fakultativen Kammern eingetreten, weil ich im Interesse des Bundes der Landwirthe auf zahlreiche Mitglieder in Posen und Hannover glaubte Rücksicht nehmen zu müssen, welche sich gegen das Gesetz erklaͤrt hatten. Ich hatte aber vorher erklärt, in ich das Gesetz nicht zu Falle bringen wolle, und habe deshal schließlich auch für die obligatorischen Kammern gestimmt. Wenn ich jetzt für den Kompromiß stimme, so beharre ich durchaus auf meinem alten Standpunkte. Herr Rickert hatte bei seinem Angriff gegen mich nur die Absicht, den Bund der Landwirthe in die Debatte zu ziehen. Ihm darin zu folgen, lag für mich keine Veranlassung vor. Im Reichstag war der Bund der Landwirthe vom Bundesraths— tisch scharf angegriffen worden, und wir mußten deshalb eben so scharf antworten. Hier ist der Vertreter des landwirthschaftlichen Ministeriums stets unseren Wünschen und Anträgen wohlwollend entgegengekommen; außerdem sind hier genugend Vertreter der landwirthschaftlichen Interessen vorhanden, sodaß ich es gar nicht nöthig hatte, mich in den Vordergrund zu drängen. Wenn weiter gar nichts zu stande käme, als daß wir Landwirthe in der Börsenfrage mitzusprechen haben, so wäre damit schon viel gewonnen; denn wir haben vor allen Dingen gegen das Uebergewicht der Börse bei den Preisfeststellungen anzukämpfen. Aus der eigenen Domäne des Abg. Rickert, aus Danzig habe ich den Brief eines Großkaufmanns erhalten, wonach die jammervollen Getreidepreife nicht nur die Landwirthschaft, sondern auch den Großhandel und die Industrie schädigen. In die Kammern werden nach meiner Ueberzeugung nur Landwirthe wählen und gewählt werden. Ob dabei der Groß- oder der Kleinbesitz die Uebermacht haben wird, ist ziemlich gleichgültig. In den meisten Kreisen werden nur wenig Personen Lust und Zeit haben, das Opfer der Mandatsannahme zu bringen. Zum Groß grundbesitz habe ich das volle Vertrauen, daß er auch einem tüchtigen Kleinbesitzer zur Wahl verhilft. Mit Recht sind die Kreistage als erste . in Aussicht genommen, denn sie besitzen das Ver—⸗ trauen der ländlichen Bevölkerung.
Abg. Herold Sentr.): Es ist ein seltsames Verfa9ren, daß man einer ae i eren Korporation eine Wahl auferlegt, bei welcher ein Theil der , ausscheiden muß. Das ist der beste Beweis dafür, daß diese Kategorie nicht geeignet für das ganze Ge⸗ schäft ist. Eine auf diese Weise zusammengesetzte Landwirthschafts kammer soll dazu bestimmt sein, die Landwirthschaft zu retten! Das ist das Ergebniß der ganze vier Monate dauernden Verhandlungen. Der einzige Vortheil der Kompromißanträge ist, daß die Möglichkeit vorliegt, nach der ersten Wahl eine Aenderung des Wahlrechts herbei⸗ zuführen, und es ist zu hoffen, daß solche Abänderungen, in den meisten Provinzen möglichst hald herbeigeführt werden. Die Anträge, ein Wahl⸗ recht nach drei Klassen herbeizuführen, wurden bekämpft, weil man solche Gegensätze nicht tie nch schaffen wollte. Hier sollen aber die Kreistags⸗Abgeordneten wählen, welche auf Grund einer solchen Klassen⸗ eintheilung von den Verbänden der ,, und den Land⸗ gemeinden, gewählt sind. Unbegreiflich ist die Stellungnahme der Staatsregierung, welche die Grundlagen vollständig aufgegeben hat, auf welchen die Vorlage eigentlich beruhte. Es scheint sich also für die Regierung nicht in erster Linie um die korporative Organisation, sondern mehr um die Eröffnung einer Steuerquelle gehandelt zu haben, zumal die Regierung schon eine Untersuchungskommission für
gewisse Landwirthschaftsfragen einberufen hat, während es doch
richtiger gewesen wäre, damit zu warten big zur Konstituie der Landwirthschafts kammern. Redner schließt: Da a n n,, Konserpativen sehr erheblich entgegengekommen, aber Fon konservativer 9 . ,, ,, gemacht worden. Deshalb uld, wenn etwa echtes zu stan i rt h ( . , ö n, m, zlbg. Frhr. von Los (Zentr.) zieht den Antrag des Grafen Hoe
zurück und führt dann aus, daß eine große ee n e,, von Landwirthen für das Gesetz eingegangen sei; gegen die Vorlage spreche sich nur die Petition der Zentralvereine aus, wofür die Gründe sehr begreiflich seien. Redner tritt im großen und ganzen für die Annahme der Vorlage ein, hat aber Bedenken gegen die Wahl durch die Kreistage, weil dadurch das Uebergewicht des Großgrundbesitzes befestigt werde, gegen welches man sonst immer ankämpfe. Die Kon⸗ servativen hätten bisher immer den Wunsch bekundet, das Gesetz mit dem Zentrum zu stande zu bringen; erst seit Sonnabend sei eine Schwen kung eingetreten. Man habe den Nationalliberalen Konzessionen gemacht, da die Mehrheit des Zentrums an dem Antrag Herold festgehalten habe. Redner wäre bereit gewesen, den Antrag Herold fallen zu lassen, und, deshalb lehne er jede Verantwortung fuͤr die Folgen ab. Wenn nicht die Landwirthe selbst wählen sollten, sondern politische Körperschaften diese Arbeit übernahmen, dann bleibe für die Landwirthe schließlich nur das Recht zu bezahlen. Ein so verschlech⸗ terte; Gesetz werde im Lande allgemein enttäuschen.
, Dr. von Jazdzewski (Pole); Die Polen könnten es nicht billigen, daß eines der Hauptprinzipien des Gesetzes verlassen werde, um so weniger, weil dadurch allein die Polen benachtheiligt würden. Hoffentlich werde das Gesetz nicht in dieser Form an— genommen. Wenn es, auch im Hause angenommen werde, so 9 doch vielleicht die Regierung noch Bedenken gegen diesen Be⸗
uß. . Abg. von Eynern (ul.): Wir werden trotzdem für das Gese stimmen. Ich muß bestreiten, daß die heel o gem eslt . Gegner desselben sind. Ich habe bei der ersten Lesung des Etats mene, Sympathie für das Gesetz erklärt und dabei darau hingewiesen, daß die Vorla en die Kommission oft in geänderter Gestalt verlaffen' Jetzt, schließt Redner, könnten seine Freunde sich mit dem Gesetz⸗ entiwurf befreunden. Damit schließt die Generaldiskussion.
Zu S1, welcher gemäß den Beschlüssen der zweiten Lesung die obligatorische Bildung der gar rl lch fer r nm, vor⸗ sieht, liegt ein Kompromißantrag vor, wonach die Kammern durch Königliche Verordnung nach Anhörung des Provinzial⸗ Landtags errichtet werden konnen.
Abg. Rickert (frs. Vgg.): Weshalb wir drei Wochen auf dieses Kompromiß haben warten müssen, ist mir nicht klar geworden; nicht einen einzigen neuen Gedanken hat man beigebracht. Die Herren haben sich dabei beruhigt, der xa n wir h hafte er fn. werde in der dritten Lesung erklären, daß, wenn ein Provinzial ⸗Landtag sich gegen die Einrichtung einer Landwirthschaftskammer ausspräche, das Staats-Ministerium Seiner Majestät die Errichtung einer Kammer widerrathen werde. Nicht eine Silbe hat der Minister zu ihrer Beruhigung gesagt. Die landwirthschaftlichen Vereine follen gehört werden; sprechen sie oder die Provinzial⸗Vertretungen sich aber gegen die Errichtung aus, so ist absolut keine Rede davon, daß ihrem Wunsche entsprochen werden wird. Ich stelle fest, daß das, was Sie jetzt machen, keine fakultativen Kammern sind; nur Posen wird sie nicht bekommen. Ich empfinde eine gewisse Genugthuung, daß Sie zu den Polen), die Sie früher mit beiden Händen in die Geschichte hineingegangen sind, jetzt so abfallen. Herr von Ploetz hat sich jedes Lob von mir verbeten; will er mich loben, ich habe nichts dagegen. Die Regierung wird sich durch das Votum der Provinzial⸗Landtage nicht abhalten lassen, die Kammern zwangs⸗ weise einzuführen. Wenn dies der erste Schritt auf der Bahn der Agrarpolitik sein soll, so möchte ich die nächsten nicht kennen lernen. Die preußischen Landwirthe werden durch diefes Gesetz nicht zufrieden gestellt werden; sie werden mehr zahlen müssen und der größte Theil von ihnen absolut keine Vertretung finden.
Abg. Hansen (fr. kons) empfiehlt seinen Antrag, an Stelle des Landes. Oekonomie ⸗Kollegiums eine andere et , für die land⸗ wirthschaftliche Vertretung auf der Grundlage der Landwirthschafts⸗ kammern zu schaffen. Daß Landwirthschaftskammern gegen den Widerspruch der Provinzial⸗Landtage und ber landwirtschaftlichen Vereine geschaffen werden sollten, sel vollständig ausgefchlosfen.
Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden:
Ich habe bereits dem Herrn Abg. Rickert durch eine Kopfneigung bestätigt, daß ich bei meiner Ausführung in der generellen Diskussion über die Frage, ob und welchen Gebrauch die Staatsregierung von der Ermächtigung im § 1 des Kompromißvorschlags machen werde, eine Erklärung nicht abgegeben habe. Ich konnte eine solche garnicht abgeben. Ich hatte ausgeführt, daß ich nicht namens der Staats⸗ regierung, sondern nur über meine persönliche Auffassung eine Erklä— rung abgeben könne. Nun bin ich überzeugt, daß, hätte ich trotzdem eine Erklärung darüber abgegeben — welchen Gebrauch von dieser Ermächtigung die Staatsregierung nach meiner Auffassung machen solle oder werde! — mir erwidert wäre: was sollen wir auf eine solche Aeußerung eines einzelnen Ministers geben, die Minister gehen, die Minister kommen! Im übrigen aber jetzt eine Erklärung darüber abzugeben, ob Landwirthschaftskammern überall zwangs— weise einzuführen sind oder nicht, wäre auch verfrüht. Es ist selbstverständlich, wenn man Organe hört über eine Angelegenheit, daß dann die Gründe geprüft werden müssen, und von dem Gewicht der Gründe hängt im Einzelfall die Entscheidung ab, und so wird es auch in diesem Falle gehen. (Unruhe links. Pause.)
Ich habe mich noch zu der Resolution zu äußern, welche von dem Herrn Abg. Hansen in Vorschlag gebracht ist. Ich halte eigentlich die Diskussion über die Frage, ob das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium dem ⸗ nächst aufzuheben und durch einen Wahlkörper zu ersetzen sei, welcher aus der Wahl späterer Landwirthschaftskammern hervorgeht, in diesem Moment noch für verfrüht. (Sehr richtig Erst muß doch die Frage entschieden sein, ob überhaupt Landwirthschaftskammern int Leben treten und in welchem Umfange. Daß aber, wenn sie ins Leben getreten sind, demnächst die natürliche Entwickelung dahin führen wird, das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium entweder zu ersetzen oder zu er⸗ gänzen durch Vertreter der Landwirthschaftskammern, das ist in der Natur der Sache begründet.
Abg. Hansen (fr. kons.) zieht nach dieser Erklärung seinen An⸗
trag zurck. . Abg. Dr. Sattler (n.): Der Minister konnte doch gar keine andere 1 abgeben. In dem Wort „Anhören ⸗ liegt allerdings
die Möglichkeit, daß die Regierung auch gegen die Ansicht des Pro-
inzial Landtags eine Landwirthschaftskammer errichtet; aber unzweifel ˖ aj i 56 565 wenn eine ag Körperschaft . mit guten re e.