— umfangreiche Bruststimme, die mitunter zündend wirkte, ganz besonders s ö. Bassisten Herren Mödlinger (Kezal 3. ** a als ö leisteten e nn in Spiel und Gesang sehr Lobenswerthes. Die übrigen Rollen waren durch Frau Götze Micha's Frau), . . mm er (Rruschina), Fräuleln Kopka (seine Frau). Her Lie ban (Wenzel), Philipp (Springer), ir len, Dietrich Esmeralda) und Schmidt 5 trefflich besetzt. Die önigliche Kapelle befand sich unter den sicheren Händen des Herrn Kapellmeisters Weingartner und leistete Vortreffliches.
Im Königlichen , wird 2 Wagners Walküre (J. Abend von dem „Ring des Nibelungen ) mit folgender eur n ben Siegmund: Herr Sylva, Hunding: Herr Möd⸗ linger, Wotan: Herr Stammer, Sieglinde: Frau Pierson, Brünn hilde: Frau Sucher, Fricka: Frau Goetze, Walküren: Damen Rothauser, Hiedler Lelsin ger, Weiß, Krainz, Varena, Lammert, Kopka. Kapell meister Sucher dirigiert. .
Im Königlichen Schau spielhguse kommen morgen die Luftsptele Der Tugendwächter und ‚Die Dienstboten? zur Auf- führung. Ernst von Wildenbruch's Trauerspiel „Christoph Marlow
eht Anfang Juni neu einstudiert in Scene. Die beiden Hauptrollen ren Herr Arndt und Fräulein Pappe.
Im Leffin g⸗Thea ter übt Victorien Sardou'z Lustspiel Madame Sans⸗Gene.' mit Jenny Groß in der Titelrolle eine so gleichmäßig starke e, e . aus, daß sich die Direktion ver⸗ anlaßt gesehen hat, den Schluß der Spielzeit, der bereits für nächsten Sonntag angekündigt war, noch hinauszuschieben. Die Vorstellungen von „Madame Sant. Göne ! werden somit in unveränderter Besetzung der Hauptrollen auch noch über den Sonntag hinaus fortgeführt werden. . . Im Friedrich ⸗Wilhelm städtischen Theater gelangt, wie bereiss gemeldet, morgen die Suppé'sche Operette , Boccaccio. neu einstudiert zur Darstellung. Die Hauptrollen sind mit den Damen C. Schmidt, Cornelli, Rhoden, Jerg und Kluge, den Herren Klein, Well hof, Hanno, Broda, Matthias und Unger besetzt. ;
Daß Gesammtgastspiel des Theatre libre am Residenz- Theater findet in der nächsten Spielzeit, vom 1. Oktober d. J. an, statt und wird mindestens zehn Vorstellungen umfassen, darunter ö. en der „Gespenster', der Wildente“ und der Weber“. Während Ein Pariser Gäste in Berlin spielen, wird das Ensemble des Residenz Theatertz eine Kunstreise durch hervorragende Städte Hollands unternehmen,
Im Zentral-Theater hat morgen. Kapellmeister Julius Einödshofer seinen Beneftzabend. Bei der Aufführung des dramatz chen Quodlibets „Der Traum des Aktionärs“ wird Frau Josefine Dorg ein von ihm komponiertes Kuplet einlegen. Emil Thomaß tritt nur noch sechsmal auf, da. sein Gastspiel mit Ende des Monats schließt.
Morgen wird der 150 Mitglieder starke Sängerbund des Berliner Lehrervereins' im Kroll'schen Etablissement mit dem „Neuen Orchester ein großes Konzert geben. Dieser altbeliebte Gesangverein, welcher u. a. auch eine Anzahl deutscher Volkslieder um Vortrag bringt, wird sich von einem großen, vor dem neuen Br heften g wills, errichteten Podium herab hören lassen. In dem sehr reichhaltigen Programm des Neuen Orchesters wirkt als Solist Herr Kolkmeyer mit. Das bereits um 5 Ubr Nachmittags be inn dert findet bei ungünstiger Witterung im großen Königs⸗ saal statt.
Mannigfaltiges.
Die gestrige Stadtverordneten-Versammlung befaßte sich mit dem dringlichen Antrag der Stadtverordneten Singer und Genossen: die . wolle einen Ausschuß von 15 Mit⸗ gliedern einsetzen, welcher den Auftrag erhält, der Versammlung noch vor dem Eintritt in die Sommerferien Vorschläge zu machen, in welcher Art das Kommunalabgabengesetz vom 14. Juli 1893 zur Ausführung zu bringen ist. Nachdem Stadtverordneter Singer feinen Antrag begründet hatte, erklärte der Nat. Itg! zufolge der Bürgermelster Kir schner, daß die vom Magistrat eingesetz te Sub⸗ klommisston bereits ihre Arbeiten beendet und einen fertigen P“lan der Steuerreform dem Magistrat unterbreitet habe, welcher der heutigen Magistratssitzung vorgelegt werden solle. Der Magistrat sei auch bereit, dem Beschluß der Versammlung auf Einsetzung einer gemischten Deputation zuzustimmen und werde in derselben Sitzung einen dahin gehenden Beschluß fassen. Die Bildung eines besonderen Ausschusses der Stadtverordneten Versammlung erscheine ihm aber nicht erforderlich. Der Antrag Singer wurde darauf mit allen gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Stadtverordneten abgelehnt.
Aus Anlaß des Wohn ungswechsels im April d. J, baben hierselbst 89 7 Umzuge stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit haben bei 2228 Wohnungen ; Jm. . . n ge ö. ö
iethsermäßigungen stattgefunden. d k ende, Im Oktober 1893 belief sich die Zahl der
unvermietheten Wohnungen auf 30 637 somit sind im April d. J.
gegen Oktober v. J. mehr unvermiethet geblieben 760 Wohnungen.
tern Vormittag trat in der Neuen Kirche am Gendarmenmarkt der . der Vereinigung Berliner Architekten einberufene Kongreß
für den Kirchenbau bes Protestantis mus zusammen. Außer
erlin find der ‚N. A. Itg. zufolge sehr viele deutsche Städte und auch 61 Ausland, und zwar die 2 Dänemark, Schweden Hol⸗ land und die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika vertreten. Neben den Vertretern der hiesigen kirchlichen Behördẽn, dem General⸗Super⸗ intendenten Faber, den Ober⸗Konsistorial⸗Räthen Hubert, Moeller, Kuttig, Koch, dem Konsistorial⸗ Rath D. Dalton, Hof und Dom⸗ prediger Vileregge und anderen, befanden sich unter den Anwesenden bon außerhalb der Geheime SberKonsistorial- Rath Buchner Darm. stadt, Konsistorial⸗Rath Duncker Dessau, General. Superintendent Pr. von Lechler⸗Alm, Ober⸗KOonsistorlal-⸗Präsident Merz-Stuttgart, Konsistorial⸗Rath Kühn⸗Dresden, Konsistorial⸗Rath Polstorff⸗Güstrow, Ober Konsistorial⸗Rath Lotichius⸗Dresden, Propst , ,,, General ⸗ Superintendent Bertram⸗Braunschweig, Konsistorial. Rat Gaspar⸗Magdeburg und viele Pastoren. Zu den Berliner Archi⸗ tekten, den? Herren Profesfor Ende, Professor Jakobsthal, Pro—⸗ fessor Dobbert, Professor Müller, Professor von dere gr, Baurath Blankenstein, gesellten sich Professor Rien sche = Leipzig, Geheimer Qber ⸗Baurath Daniel⸗Schwerin, Professor Bier⸗ ling⸗ Greifswald, Baurath Roßbach⸗ Leipzig, Geheimer Baurath Brecht - Rudolstadt, Geheimer Baurath Wagner⸗Darmstadt und Langtet, Upsala, Lilljekvist, Linden und Möller -Stockholm, Professor der Archäologie Ch. C. Stegmß⸗-Hentfort (Nord-Amerika), Chonten— Delft, Professor Meldahl- Kopenhagen, van Nienkerken⸗Hagg. Der Verfammlung wohnten ferner in Vertretung der staatlichen Be⸗ hörden der Minister der geistlichen z. Angelegenheiten Dr. Bosse und der Geheime Ober⸗Regierungs-⸗Rath Dr. Wehrenpfennig bei Auch der Ober Hofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Freiherr von Mirbach war erschienen. — Der Vorsitzende der Ver⸗ einigung Berliner Architekten, Baurath von der Hude eröffnete die Versammlung mit Worten des Dankes an den anwesenden Minifter, den Prästdenten des Evangelischen Konsistoriums, die zahlreichen deutschen Regierungen und Konsistorien und den Magistrat Berlins für die Entsendung von Vertretern zu diesem Kongresse. Schon diefe lebhafte Betheiligung beweise, daß eine Verständigung der Vertreter der Kirche und der Architekten auf diesem Gebiet als Bedürfniß empfunden werde. Den Einberufern liege nichts ferner, als die Absicht, ö. in den Dienst einseitiger Anschauungen und Partei⸗ bestrebungen zu stellen, sondern es solle in mündlichem Austausch der Meinungen eine Klarstellung der thatsächlichen Ueberlieferungen über den protestantischen Kirchenbau geschaffen werden. Mit Worten des innigsten Dankes für die erlauchte Förderin des protestantischen Kirchen baues, Ihre Majestät die Kaiserin und Königin schloß der Redner seine Ansprache. Durch Erheben von den Plätzen schlossen sich die Versammesten dieser Huldigung für Ihre Majestät an. Einem Vorschlag des geschäftsführenden Ausschusses folgend, erwählte die Verfammlung zum Ersten Vorsitzenden den General, Superintendenten Faber, zu dessen Stellvertreter Baurath von der Hude, zu Schrift⸗ führern die Herren Professor Dr. Gurlitt⸗Dresden, die Regierungs⸗ Baumeister . March und Reimer. Vor Eintritt in die Tagezordnung sprach Ober- Konsistorial⸗ Rath Hubert das Bedauern des Präsidenten des Ober Kirchenraths D. Dr. Bark- hausen aus, nicht an dem Kongreß theilnehmen zu können, da er dienstlich nach Eisenach zum Kirchenkongreß verreist sei. Die ö des Konsistoriums der Provinz Brandenburg übermittelte der Vor⸗ sitzende. Sodann trat der . in die wissenschaftliche Arbeit ein, welche der Geheime Regierungs⸗Rath, 666 Otzen mit einem Vortrag über die geschichtliche Entwickelung des protestantischen Kirchenbaues einleitete.
Unter großer Theilnahme hat heute Nachmittag 1 Uhr die Trauer= feier für den verstorbenen Geheimen Regierungs⸗Rath Professor Dr. Au gust Kundt stattgefunden. Die Aufbahrung des Sarges war in dem im ersten Stock des Trauerhauses, Neue Wilhelmstraße 16, belegenen Saal erfolgt. Die Zahl der Palmen und Kränze war so
roß, daß drei Zimmer nicht genügten, um alle unterzubringen. g der Trauerversammlung befand sich der Minister der geistlichen ꝛc. 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse mit mehreren Räthen. Ferner
waren anwesend der Ober⸗Präsident, Staatg. Minister Hr. von Goßler, der Staats. Minister von Hofmann u. a. Die Universität, deren Lehr⸗ körper naheju vollzäblig erschienen war, wurde durch den Rektor, Ge⸗ beimen Regierungs- Rath Weinhold vertreten. Im offiziellen Auf. trage der Akademie erschienen die Sekretare Mommsen und Auwers, für die Akabemie der Künste Professor Menzef. Der Gesang Wenn ich einmal soll scheidenꝰ leitete die weihevolle Feier ein. Bann nahm der Wirkliche Geheime Rath von Helmholtz bas Wort, um die wissenschaftliche Bedeutung Kundt's zu schildern und des Verlustes 4 gedenken, den die Wissenschaft durch sein Hin- scheiden erleidet. Im Namen der Universität Straßburg sprach hierauf Professor . Nach dem Gesang „Sei getreu“ hielt der Pastor Stechow die Gedenkrede. Den Schluß bildete der Choral „ Harre, meine Seele'. Dann ordnete sich der Trauerzug zur Ueberführung nach dem Dorotheenstädtischen Kirchhof in der Liesen⸗ straße, wo der Chor mit dem Gesange des Chorals „Harre, meine Seele den Zug empfing und nach dem Segen des Geistlichen mit der Motette Wie sie so sanft ruhn“ den Akt der feierlichen Bei⸗
setzung beschloß. . ö.
Die Trauerfeier für den im 72. Lebensjahr verstorbenen Geheimen Regierungs⸗Rath und Stadtältesten Hermann Nöldechen hat heute Vormittag in der Kapelle des Friedrichs Werderschen Kirchhofs stattgefunden. in zahlreiche Trauergemeinde umstand den inmitten von Blumen aufgebahrten Sarg. Staats⸗Minister von Hof⸗ mann und Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Roux. Direktor des Königlichen Hausarchivs, waren im Auftrag des Vaterländischen Frauenvereins und mit einer Kranzspende der Damen des Vereins, dem die Gattin des Heimgegangenen angehört, erschienen. Der König Wilhelm Verein sandte eine Deputation mit einem Palmen⸗-Arrangement. Der Magistrat von Berlin, der in dankbarer Erinnerung‘ einen kostbaren Kranz gewidmet hatte, war durch den Bürgermeifter Kirschner, den Stadtsyndikus Weise, die Stadt- Schul⸗ räthe Fürstenau und Bertram, den Stadt⸗Baurath Hobrecht und viele Stadträthe vertreten. Die Stadtverordneten⸗Versammlung hatte mit dem stellpertretenden Vorsteher Michelet mehrere Stadtverordnete devutirt. Die Mitglieder der Armen ˖ Direktion, deren Vorsitz der Verstorbene viele Jahre geführt hat, widmeten einen Kranz. Auch die Beamten der Armen⸗-Direktion sowie die Armenkommissiong⸗Vorsteher hatten Kranzdeputationen abgesandt. Das Dezernat der Miethssteuer, das der Verstorbene früher geführt, vertrat Stadtrath Mugdan, das Dezernat der Wohlthätigkeitsanstalten Stadtrath Tourbié, das Dezernat des unter Nöldechen's Leitung er⸗ bauten Krankenhauses am Friedrichshain der Stadtrath Bail. Die , hielt Pastor Professor Scholz von der St. Marien⸗ gemeinde.
Heute früh 34 Ubr fand, wie W. T. B.“ meldet, auf dem Uebungsplatz der Luftschiffer⸗Abtheilung in dem , . für Lagerung von Gasbehältern aus unbekannter Ursache eine Explo—⸗ sion statt. Der Materialschaden ist nicht unerheblich. Verletzungen sind nicht vorgekommen.
In der Ausstellung Italien in Berlin“ findet Sonn⸗ tag, früh von 5 bis 10 Uhr, ein Früh-Konzert sämmt⸗ licher italienischer Musikkorps und großer Gondelkorso statt. Das Entrée bis 10 Uhr beträgt nur 30 .
Eisleben, 24. Mai. Der „Mgdb. Ztg.“ wird gemeldet: Gestern Abend nach 75 Uhr wurden hier zwei hestige Erdstöße verspürt, die die Häuser erzittern ließen. ;
Warschau, 24. Mai. Das Städtchen Stolpee bei Minsk ist, der Köln. Itg.“ zufolge, abgebrannt; die Einwohner lagern zum großen Theil im Freien. Auch die Stadt Orscha (7009 Einwohner) im Gouvernement Mohilew ist größtentheils eingeäschert.
Madrid, 24. Mai. In Burgos, Avila, Leon, Sorig ist, wie der „Köln. Ztg. telegraphiert wird, Schnee gefallen. Die Berge sind mit Schnee bedeckt. .
New-⸗York, 23. Mai. Der Schaden, den die Ueber- schwemmungen in den Staaten Pennsylvanien und New⸗ YHork (vergl. Nrn. 118 u. 119 d. Bl.) angerichtet haben, wird nach elnem Telegramm des ‚R. B.“ auf h 000 G00 Doll. geschätzt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
x ·ᷣ··¶ C 2 2 2 2 2 2 e 2 .
Wetterbericht vom 25. Mai, werthe.
Morgens. .
In Südfrankreich sind große Regenmengen gefallen, Clermont meldet 23, Nizza 29,
Sieie Deutsche Seewarte.
Stationen. Wind. Wetter.
in o Celsius
Temperatur
haus.
heiter lungen.
woltig bedeckt heiter
bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt
Belmullet . Aberdeen. ö
openhagen. Stockholm. randa. ö. etersbg. Moskau ... Cork, Queens;
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wächter.
C — — — N —— —
heiter wolkenlos heiter bin bed.
heiter) wolkig
ö i Tie. bedeckt halb bed. bedeckt wolkig heiter bedeckt bedeckt
bedeckt Regen bedeckt
Neufahrwasser er . f
Biegbadenꝰ . wächter.
München.. Chemnitz.. Berlin .... . Breslau... 756
se bir. 757 . . r . 758
) Nachts Thau. Uebersicht der Witterung.
Barometrische Maxima über 770 mm lagern weftlich von Irland und an der ostpreußischen Küäste, Depressionen senseits der Alpen und über dem Nor⸗ wegischen Meere; Über ganz Zentral⸗CFuropa hat der Luftdruck erheblich abgenemmen. Bei im Norden schwachen, im Süden frischen meist südöstlichen bis nordöstlichen Winden ist das Wetter in Deutschland vorwiegend helter, trocken und etwas wärmer; stellen⸗ weife liegt die Temperatur etwas über dem Mittel⸗
Eugen
& & e R — E N Q . E Q D N N — 2
Sonntag,
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern. 135. Vorstellung. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Erster Abend: Die Walküre in 3 Akten. gent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 142. Vorstellung. Der Tugend⸗ — ustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels'schen ee eng für die deutsche Bühne bearbeitet von heiter Eugen Zabel. In Scene gesetzt vom Ober-Vegisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober ⸗In⸗ spektor Brandt. — Die Dienstboten. 1 Aufzug von Roderich Benedix. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. eiter Sonntag: Opernhaus. verkaufte Braut. Friedrich Smetana. von Max Kalbeck. Tanz von Emil Graeb. Anfang
Schauspielhaus. 143. Vorstellung. Der Tugend⸗ Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser , . der Braunfels'schen e e n für die deutsche
abel. — Die Dienstboten. 1 Aufzug von Roderich Benedix. Anfang 74 Uhr.
Dentsches Theater. Sonnabend: Der Herr Senator. Anfang 73 Uhr.
Sonntag: Doktor Klaus.
Montag: Der Herr Senator.
Dienstag: Zum 50. Male.
Berliner Theater. Sonnabend: Der Hütten⸗ besitzer. (Ludwig Barnay.) Anfang 74 Uhr.
Nachm. 21 Abends 75 Uhr: (Ludwig Barnay.) Montag: Neu einstudiert: Demetrius.
Lessing - Theater. Sonnabend und folg. Tage: Madame Sans⸗Géne.
Unger. Um 65 Uhr:
des Friedrich⸗ Der Ring des Nibe⸗ — Diri⸗ Sonntag: Regie: Herr Schmidt.
Boccaccio.
burg. ¶DPöecore).
Meilhae. — Genrebild in
Anfang 75 Uhr. 136. Vorstellung. Die Komische Oper in 3 Akten von
Deutsch von Max Schönau. Text von K. Sabina, deutsch sh
Ermäßigte Preise.
ühne bearbeitet von
Genrebild in ü Uhr.
von Brandon Thomas.
Jacobson und Benno Jacobson. Roth. sollege Crampton.
Uhr: Faust. Die Waise von Lowood.
Traum des Aktionärs. in 3 Akten (5 Bildern).
(Jenny Groß.) Thomas.)
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseeftraße 25. .
Sonnabend: Neu einstudiert: Bocegecio. Komische Operette in 3 Akten von F. Zell und Richard Gene. Musik von Franz v. Suppe. Regie: Herr Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Im prachtvollen Park: Konzert, ausgeführt von dem vollständigen Orchester ilhelmstädtischen Theaters unter Lei- tung des Konzertmeisters Herrn Stiemer.
e des Konzerts 69 Uhr, der Vorstellung 73 Uhr. Im prachtvollen Park um 6 Uhr: 75 Großes Konzert. — Im Theater um 74 Uhr:
Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten ˖ Sonnabend: Zum letzten Male. Schwank in 3 Akten von Henry Vorher: Vermischte Anzeigen. Schwank in 1 Akt, nach dem Französischen des A. Dreyfus, von Maximilian Bern.
Sonntag: Neu einstudiert: Die
e, . Pont⸗ Biquet. Schwank in 3 Akten von Al
Theater Unter den Linden. Sonnabend: Der , . Operette
in 3 Akten von M. West und L. He C. Zeller. — Hierauf: Farfarello, Ballet. Anfang
Adolph Ernst Theater. Sonnabend: Zum 2650. Male. Charley s , Schwank in 3 Akten
orher: Parodistische Posse mit Gesang in 1 Akt von Musik von Franz In Scene gesetzt von Ad. Ernst.
73 Uhr. Jeder Besucher der heute stattfindenden Jubiläums⸗ Vorstellung erhält ein Souvenir Exemplar gratis. J Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Fentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. zo. Letzte Woche. — Nur noch sechs Vorstellungen. — Sonnabend: Gastspiel von Emil Thomas. Der Dramatisches Quodlibet (Doktor Peschke, Schla⸗ deritz, Stritzon, Geyer, Gaspard, Blasel: Emil
Sonntag und folgende Tage: Der Traum des Aktionãrs.
Der Sommergarten ist geöffnet.
Konzerte.
Kroll's Ctablissement. Sonnabend: Groszes Konzert des Sängerbundes „Berliner Lehrer⸗Verein “. Dirigent; Professor Felix Schmidt, unter Mit⸗ wirkung des Neuen Orchesters (P. Prill). (Bei un= günstigem Wetter im Saal.) Anfang 5 Uhr. Entrée
I, im Vorverkauf 50 . Butzend⸗Billets haben keine Gültigkeit. Sonntag: Großes Doppel⸗Konzert. Neues Orchester: Paul Prill. Kapelle des Garde Füsilier⸗ Regiments: C. Freese. Anfang 4 Uhr. Entre 50 , Dutzend ⸗Billets 4 A0 ö
Auf der Terrasse: Wein⸗Restaurant bei freiem Entrée zu jeder Tageszeit. — Diners von 3 M an.
ö Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Gertrud Triepcke mit Hrn. Lieut. Ascan Lutteroth (Berlin). — Frl. Luise Faelligen mit Hrn. Prediger Ernst Goering (Frankfurt a. M. = Magdeburg⸗Neustadt).
Verehelicht? Hr. Hauptmann Max von Sch mann mst Frl. Lina Eichrodt (Freiburg i. 32 — Hr. Prem Lieut. Tankred von Hauteyille mit Frl. Gertrud Krokisius (Charlottenburg).
Geboren:; Gin Sohn? Hrn. Major Arel von Woedtke (Düsseldorf).
Gestorb en: Hrn. Vize Admiral 4. D. Frhrn. hon Schleinitz Tochter Magbaiene (Dados). — Hr. Rittmeister a. D. und Rittergutsbesitzer Hern, von Studnitz Schmitzdorf. — Hr. Rittergu ; besitzer Carl Löbbecke ( Gdelburg). — Hr. Landpog a. B. Theodor von Linstow (Ratzeburg). J. h kö Pr. Sarte Sohn Wilhelm (Magdeburg).
Groszes
Dekorirt
Anfang 75 Uhr. exandre Bisson.
d. Musik von
Die dai g
Anfang
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: — Verlag der Grxpedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Becher Anftalt, Berlin 8 Mr., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen · Bellage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 121.
Berlin, Freitag, den 25. Mai
1894.
Statistik und Volkswirthschaft.
Auswärtiger Handel im Monat April.
Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt veröffent— lichte Aprilheft der monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets schließt in der Einfuhr . den April d. J. ab mit 26 601 514 (190) kg gegen 23 628 435 (100) kg des gleichen Vorjahrmonats, also um 293079 (1060 kg mehr. In den 4 ersten Monaten des Jahres 1894 betrug die Einfuhr 92 950 427 (100) kg gegen 83 249 496 00) ö gleichen Zeitabschnitt des Vorjahrs, also um 9700 931 (100) kg mehr. Die Ein⸗ fuhr ist also im ganzen um 11K. Proz, im April aber allein um 12.6 Proz. gestiegen. Die Einfuhr 9 sich zumeist bei Getreide und landwirthschaftlichen Erzeugnissen, bei Abfällen, Oelen und Fetten und Steinen gehoben. Die Stein⸗ und Braunkohlen, deren Einfuhr bis Ende März 1894 um S839 787 (100) kg gegen das erste Viertel des Jahres 1893 gestiegen war, hat sich im April d. J. gegen den Vorjahr⸗ monat um 178 412 (100) kg vermindert.
Die Ausfuhr des Monats April 1894 ist um 106562 (100) kg gegen den Vorjahrmonat zurückgeblieben, indem (im April 1894) nur 17104 222 (100) kg gegen 17 210784 (190) kg des Vorjahrmonats ausgeführt worden sind. Ins⸗ besondere hat die Nr. 25 des Zolltarifs in der Ausfuhr an Rohzucker, Melasse und Wein gelitten. Auch die Ausfuhr von Chemikalien und pharmazeutischen Präparaten ist zurück gegangen bei Alizarin und Anilinfarbstoffen. Die Gesammt⸗ ausfuhr der ersten vier Monate des Jahres 1894 ergiebt mit 68 062 521 (100 kg gegen 65 918763 (100 kg des gleichen Zeitraums im Vorjahre noch ein Mehr von 2143758 (100) kg, hat also um 3,2 Proz. zugenommen. 96 ist hauptsächlich die Nr. 6 des Zolltarifs (Eisen und Lisenwaaren) bemerkenswerth, welche nicht bloß für das erste Drittel des Jahres 1894 ein Ausfuhr-Mehrquantum von 759 811 (100) kg, sondern auch im April 1894 ein solches von 280 252 (1060) kg nachweist. Ebenso zeigt die Nr. 15 des Zolltarifs (Maschinen⸗Industrie 2c.) eine Ausfuhrsteigerung von 55 441 (100) kg im Januar / April 1894 und von 48 641 (100) kg allein im April 1894. Gestiegen ist auch die Ausfuhr von Steinen und Steinwaaren, Stein- und Braunkohlen, Thon⸗ und Porzellanwaaren. Am meisten zurückgegangen ist die Ausfuhr von Getreide und landwirthschaftlichen Erzeugnissen.
Die Fabrikarbeiterzählungen vom 1. Oktober 1892 und 1893 im Großherzogthum Baden.
III. (Vgl. die Nummern 133 vom 22. März und 178 vom 1. Mai d. J.)
Von besonderem Interesse ist der seit der Berufs⸗ und Gewerbe⸗ statistik von 1882 erstmals wieder genau festgestellte Antheil des
weiblichen Geschlechts an der industriellen Thätigkeit, allerdings
nicht wie damals allgemein, sondern nur in den einer besonderen Aufsicht unterliegenden Betrieben. Von den 126 296 im Jahre 1892 in letzteren überhaupt beschäftigten Personen gehörten 41 491 oder 32,85 /g, von den 134231 des Jahres 1893 aber 44283 oder 32,99 oo, d. h. in beiden Jahren fast genau ein Drittel der Gesammt⸗ zahl dem weiblichen Geschlecht an.
Auf die einzelnen Altersklassen vertheilten sich die zu den beiden Zählungsterminen ermittelten weiblichen Personen wie folgt: Es
waren 6 von rbeitern ersonen ; d. betr. Altersklasse weib Geschlechts weibl. Geschlechts 1892 1893 1897 1893 Kinder von 12 — 14 Jahren... 268 116 , 933 junge Leute von 14—16 Jahren. 5 625 5611 51,7 51,1 Erwachsene von 16— 20 Jahren . 13 6657 14792 44,3 43,3 Erwachsene über 20 Jahre alt.. 21 941 23765 26,2 256,7.
Hiernach hat insbesondere die Zahl der über 20 Jahre alten weiblichen Personen in den gewerblichen Betrieben absolut wie ver⸗ hältnißmäßig eine Zunghme erfahren. ̃
Außer dem Alter it auch der für das Familienleben des Arbeiters so wichtige Zivilstand festgestellt worden. Im ganzen waren in den Fabriken und den ihnen gleichgestellten gewerblichen Anlagen 10162 bezw. 10 467 verheirathete und verwittwete Arbeiterinnen beschäftigt oder 28,27 bezw. 28,15 auf 100 über 16 Jahre alte Arbeiterinnen. Die Zahl derselben hat also vom 1. Oktober 1892 bis ebendahin 1893 absolut um 305 oder 3, 03 6 zugenommen, während relativ eine Abnahme eingetreten ist. .
Wie sich die beschäftigten weiblichen Personen überhaupt, sowie die Jugendlichen von 12 bis 16 Jahren einerseits, die Verheiratheten und Verwittweten andererseits auf die einzelnen Gruppen der Gewerbe⸗ statistik vertheilten, lehrt folgende Uebersicht:
Arbeiterinnen Davon . er⸗
im ganzen Jugendliche hen e u. mittw. 18992 1893 1892 1893 1892 1893 Bergbau, Hütten und
Salinenwesen .. 8 40 2 — 16
Industrie der Steine
und Erden... 614 607 66 3 176 Metallverarbeitung. 3714 3835 539 523 872 Maschinen, Werk⸗
euge ꝛ2c̃c. 748 811 98 85 150 Chemische Industrie 8 1 6 . 78 Forstwirthschaftliche
Nebenprodukte,
Deiz u. Leuchtstoffe 113 117 30 23 11 Textilindustrie . . . 14036 14488 1 843 16689 3113
apier und Leder . 2328 2530 316 312 575
781 106 149 18 156 2507 2417 1 ö 159 175
Industriegruppen:
310 58 61 7 4 1 8 .
in der Seiden und Baumwollen⸗Spinnerei und ⸗Weberei) beschäftigt waren. Auf erstere Industriegruppe entfielen 40,1! bezw. 41,00, auf letztere 35, bezw. 32,7 / 9, auf beide zusammen also 73,9 bezw. 3,7 o/o oder nahezu drei Viertel aller beschäftigten weiblichen Personen. Daneben kommen höchstens noch die in der Metallverarbeitung zu 860/09 in der Pforzheimer Bijouterie. fabrikation) und in der Papier⸗ und Lederindustrie beschäftigten 6042 bezw. 6365 Frauen und Mädchen (zusammen 14,6 bezw. 14,4 0/9 in Betracht. Von den Jugendlichen weiblichen Geschlechts sowie bei den verheiratheten und verwittweten Frauen waren die in den genannten Industriegruppen beschäftigten Antheile annähernd die gleichen wie von den weiblichen Fabrikarbeitern überhaupt.
Zur Arbeiterbewegung.
Der neunte Delegirtentag des Gewerkvereins deutscher Tischler und verwandter Berufsgenossen war unter Vorsitz des Herrn Wegfraß⸗Berlin in der Zeit vom 15. bis zum 21. d. M. in Nürnberg versammelt. An den Verhandlungen nahmen 30 Delegirte theil. Als Vertreter des Gefammtverbandes der deutschen Gewerkvereinꝗ war LDr. Max Hirsch Berlin anwesend. In Bezug auf die Arbeitsbedingungen für die Mitglieder stellte der Berliner „Volksztg.“ zufolge der Verein auf Antrag des Anwalts Dr. Max Hirsch die folgenden Grundsätze auf: 1) Der Arbeitslohn muß ausreichen zur gesunden, kulturgemäßen Lebenshaltung des Arbeiters und, seiner Familie einschließlich der Versicherung gegen Arheits— unfähigkeit und Arbeitslosigkeit. 2) Abzüge von dem bedungenen Lohn dürfen nur unter Betheiligung der Arbeiter gemacht werden. 3) Die Arbeitszeit erwachsener Männer ist auf das den beruflichen Verhält- nissen entsprechende geringste Maß zu beschränken. 4 Die Sonntags—⸗ und Nachtarbeit ist bis auf die unerläßlichen Ausnahmen abzustellen. 5 Die, Arbeitsordnungen und deren Abänderungen sind unter Berücksichtigung auf die Arbeiterinteressen zwischen beiden Theilen zu vereinbaren. 6) Streitigkeiten zwischen Arbeit⸗ gebern und Arbeitern sind aller Orten durch gewerbliche Schieds⸗ gerichte und, soweit sie sich auf Feststellung oder Abänderung der Arbeitsverhältnisse beziehen, durch Einigungsämter zu erledigen. 7) Die gewerbliche Beschäftigung der Kinder ist zu verbieten, die der weiblichen und jugendlichen Personen mit Rücksicht auf die körperliche und, geistige Entwickelung namentlich in der Familie fortschreitend zu beschränken. 89) Durch obligatorischen Fortbildungs- und Fachunter⸗ richt der jugendlichen Arbeiter ist deren zeitgemäß steigende Tüchtig⸗ keit und Lebensfähigkeit zu erzielen. 9) Die Strafanstaltzarbeit darf nicht von den Arbeitgebern zur Konkurrenz mit der freien Arbeit miß braucht werden. 10) Die durch Normativgesetz anzuerkennenden Berufs (Gewerk)⸗ Vereine sind als geeignetste Arbeitervertretung bei allen die Gewerbe betreffenden gesetzgeberischen und Verwaltungs—⸗ maßnahmen hereinzuziehen.
Gegen das ständige Gewerkschafts⸗Bureau der Ber⸗ liner Gewerkschafts⸗-Kommission in der Rosenstraße nahm am Mittwoch Abend hier in Berlin eine öffentliche Versammlung von Töpfern und Berufsgenossen Berlins und der Umgegend Stellung. Der Referent Hagen behauptete, der Werth des Bureaus für die Arbeiterbewegung stände nicht im Einklang mit den durch dasselbe verursachten Kosten, und empfahl, keinen Zuschuß zur Bestreitung derselben zu bewilligen. In der Diskussion wurde eine Ver— theidigung der angegriffenen Einrichtung kaum versucht. Es wurde noch geltend gemacht, daß diese fast nur, der un⸗ organisierten Arbeiterschaft zu gute komme und nicht, wie erwartet worden, auch den organisierten Arbeitern zum Nutzen gereiche. Die Versammlung beschloß, den beantragten Zuschuß von 50 M zur Unter⸗ haltung des Bureaus abzulehnen und nur 50 „ für die öffentliche Agitation der Gewerkschaftskominission zu bewilligen. Darauf wurde nach ausgedehnter Besprechung der Verhältnisse auf den Bauten ,, nur von 73 Uhr früh, bis 5 Uhr Nachmittags zu arbeiten und dabei eine halbe Stunde Frühstücks⸗ und eine Stunde Mittags⸗ pause zu halten.
Eine Versammlung der bei der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ gesellschaft beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, an welcher i 2500 Personen theilnahmen, tagte am 21. d. M. In seinem Referat rügte Uhrmacher Näther namentlich die unzureichende Be⸗ zahlung der Arbeiter, die schlechte Behandlung derselben bon seiten der Meister und die mangelhafte Ausstattung der Arbeitsräume in hygienischer Beziehung. Nach ausgedehnter Debatte wurde eine Resolution angenommen, in welcher die Direktion der Allgemeinen Elektrizitätswerke aufgefordert wird, die Ursachen der vorgebrachten Beschwerden auf schnellstem Wege zu beseitigen.
Eine Versammlung der Bäckereiarbeiter, die am 22. d. M. tagte, erklärte sich in einer Resolution gegen die Bestrebungen der Bäcker⸗Innungen, welche die zwölfstündige Arbeitszeit der Bäckerei⸗ arbeiter bekämpften, erklärte dagegen ihre Zustimmung zu den Be⸗ rathungen der Reichskommission über das Bäckereigewerbe, wonach eine wöchentliche Arbeitszeit von 72 Stunden, 18stündige Ruhepause und ECinschränkung der Lehrlingsarbeit eingeführt werden soll. Gegen die Berliner Genossenschaftsbäckerei wurde wiederum eine ganze Reihe von Beschwerden vorgebracht. Es kam eine Resolution zur Annahme, in der die Leitung des Unternehmens scharf gerügt und erklärt wird, daß die von der n g , . eführte Kontrolmarke mit derjenigen der Bäckereiarbeiter nichts zu thun habe. Die Versamm⸗ lung fordere darum die Arbeiter Berlins auf, nur Brot mit der Kontrolmarke der Bäckereiarbeiter zu kaufen.
Wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, droht ein Böttcher strike in Pilsen auszubrechen. Die Verwaltung des Bürgerlichen Brau⸗ hausfes hat den Böttchern, die bei den Maschinen beschäftigt sind, den Lohn um 50 0 herabgesetzt, und statt des Tagelohns soll der Accord⸗ lohn eingeführt werden. Auf die Forderung der Arbeiter, es möge der elfstundige Normalarbeitstag eingehalten werden, antwortete die Verwaltung mit der Entlassung von 12 Gesellen. Die Böttcher be⸗ absichtigen, am 30. d. M. in den Ausstand zu treten, wenn der alte Lohn nicht weiter gezahlt wird, wenn die Arbeitszeit nicht um , n, gekürzt und die gekündigten Genossen nicht beibehalten werden.
Zum Bäckerstrike in Krakau wird der Wiener Arbeiter ⸗ Zeitung“ von dort gemeldet, daß die Mittheilung der N. Fr. Pr.“ von der Beendi . Strikes (vergl. Nr. 119 d. Bl.) falsch sei, daß vielmehr 369 Bäcker noch im Strike ständen.
Die in den Ziegelbrennereien in Podg orze und Plas zow beschäftigten Arbeiter haben, wie der Wiener „Presse! aus Krakau gemeldet wird, am 21. d. M. ihre Arbeit eingestellt. Den Be⸗ mühungen der Polizei ist es jedoch gelungen, die Arbeiter zu beruhigen, sodaß am folgenden Tage die Arbeit wieder aufgenommen wurde.
Demselben Blatt wird aus Mähris . unter dem 23. d. M. berichtet, daß sämmtliche wegen Anstiftung der Unruhen in Polnisch⸗Ostrau verhafteten und angeklagten Bergleute in der Hauptverhandlung beim Kreisgericht zu Teschen wegen ö der öffentlichen Gewaltthätigkeit verurtheilt wurden: die Hauptanführer Krap und Kolar zu 13 bejw. 9 Monaten, die übrigen zu zwei bis drei Monaten Kerkers.
Aus Paris meldet ein Wolff'sches Telegramm: Der Fisen— bahnarbeiter⸗Kongreß ist gestern Vormittag ohne Zwischenfall eröffnet worden. Es waren nur wenige Delegirte anwesend.
Nach einer Meldung des W. T. B.‘ aus Un jonto wn in Pennsylvanien (vergl. Rr. 120 d. Bl.) kam es gestern früh zwischen
2009 Striken den und 50 Polizeiagenten, die das Hüttenwerk in Stickle Hollow bei Scottdale schützen sollten, zu einem Zusgmmen⸗ sto 5. Von beiden Seiten wurde Feuer gegeben, fünf der Strikenden . getödtet und fünf Strikende sowie drei Polizeiagenten ver⸗ wundet.
Wie dem ‚Reuter'schen Bureau. unter dem gestrigen Tage aus Port Said gemeldet wird, vollzieht sich infolge der Arbeits einstellung der Kohlenträger (vergl. Nr. 120 d. Bl.) die Ver⸗ sorgung der Dampfer mit Kohlen sehr langsam; mehrere Schiffe beschäftigen hierfür ihre eigenen Mannschaften. Da Unruhen befürchtet werden, wird das englische Kriegsschiff „Fearleß“ zur Aktion bereit gehalten.
Nr. 10 der Zeitschrift der Zent ralstelle für Arbeiter⸗ Wohlfahrts einrichtungen“, herausgegeben von Dr. Jul. Post Geheimem Regierungs⸗Rath und vortragendem Rath im Könlglich preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe, Professor Konrad Hartmann, Regierungs⸗Rath und ständigem Mitglied des Reichs⸗ Versicherungsamts, und Dr. H. Albrecht in Groß⸗Lichterfelde, hat folgenden Inhalt: Wohlfahrtseinrichtungen: Die Volkskaffees in Hannover. — Feuilleton: Vom Verein der Anhaltischen Arbeitgeber. — Berichte und Korrespondenzen: Allgemeines. — Gewerbehygiene und Unfallverhütung: Die Gefahren des Hochofenbetriebes. — Be⸗ richte und Korrespondenzen: Unfallverhütung. Persönliche Ausrüstung der Arbeiter. Schutz gegen Feuersgefahr.
Literatur.
Geschichte.
fl. Die Kirchenpolitik Friedrich Wilhelm's, des Großen Kurfürsten. Auf Grund archivalischer Quellen von Hugo Landwehr. Berlin, Ernst Hoffmann, 1894. — Der Geschichte des Großen Kurfürsten hat die Forschung des letzten Menschenalters großes Interesse entgegengebracht. Die zahlreichen Bände der Urkunden und Aktenstücke“' bringen, über seine äußere und wichtige Zweige der inneren Politik reichhaltiges Material, und viele Monographien haben die dort aufgespeicherten Schäße dem Publikum zugänglich gemacht. Diesen Zweck verfolgt, au das vorliegende Buch. — Di Zeit nach dem dreißigjährigen Kriege wird nicht mehr derselben Weise durch religiöse Momente bestimmt das 16. Jahrhundert, die gewaltige Begeisterung der Refor⸗ mationszeit ist dahin, und rein weltliche 8 stehen im Vordergrunde des politischen Lebens. Aber der Gegensatz zwischen den Konfessionen war damit noch nicht geschwunden; hier und da wurden noch mancherlei Kämpfe um Glaubenseinheit oder Gleichberechtigung ausgefochten, und namentlich der Hader zwischen Reformierten und Lutheranern war noch lange nicht zur Ruhe gekommen. Der Große Kurfürst nun als reformierter r eines streng lutherischen Landes mußte darauf bedacht sein, diesen Zwist zu schlichten und den Calvi⸗ nisten, die von den Lutheranern häufig als nicht ebenbürtig betrachtet wurden, dieselbe rechtliche Stellung wie den übrigen Konfessionen zu verschaffen. Dieser Grundsatz der Parität, den er mit der gan Wucht seiner gewaltigen Persönlichkeit vertrat, verschaßf ihm bald. die Führung unter den evangelischen Reichs- ständen, die Kursachsen, das eigentliche Haupt der , r,. durch seine Unduldsamkeit und Hinneigung zum Katholizismus ver⸗ scherzt hatte. Friedrich Wilhelm wirkte überall für die ö auch zu Gunsten der Protestanten in den Kaiserlichen Erblanden erhob er seine Stimme, freilich ohne rechten Erfolg. An dieser Stelle er⸗ kennt man, wie wenig damals religiöse Rücksichten die Politik be⸗ stimmten: Obwohl der Kaiser den Forderungen Brandenburgs au religiösem Gebiete so gut wie gar nicht entgegenkam, war Friedri Wilhelm weitaus die längste Zeit seiner Regierung ein entschiedener Bundesgenosse des Kaisers und zwar gerade gegen eine el , . egen Schweden. In der inneren Politik hatte der rfurs infolge seines reformierten Bekenntnisses mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Die mißtrauischen Märker und Qstpreußen sahen in jeder kirchlichen Verfügung des Landesherrn eine Begünstigung der verhaßten Calvinisten, und die gleichzeitige Qpposition der Stände gegen die erstarkende fürstliche Gewalt ver- schärfte den Konflikt. R unendlichen Mühen gelang es dem Kur⸗ . hier ein erträgliches Verhältniß zu stande zu bringen. Wie m Reich so waren auch hier trotz mancher Mißgriffe alle seine Maß⸗ regeln der Absicht entsprungen, die beiden evangelischen Bekenntnisse mit einander zu versöhnen, zu welchem Zweck er wieder⸗ holte Religionsgespräche zwischen berühmten Theologen anordnete, allerdings ohne jeden Erfolg. Großes vollbrachte er dagegen in der Förderung des kirchlichen Lebens; durch fortwährende Visitationen ließ er sich über die Zustände in den Pfarren unterrichten und sorgte für die, Hebung der ssttlichen Qualität e g,, die durch den langen Krieg bedenklich zurückgegangen war. Es ist das Verdienst Landwehr's, diese wenig bekannte 6 der inneren ,. Friedrich Wilbelm's zum ersten Male einer gründlichen Darstellung gewürdigt zu haben.
. — Herzog Ernst H. von Sachsen⸗Cöoburg und Gotha. Ein Lebensbild von Anton Oh or n. Leipzig, 6 der Renger'schen Buchhandlung (Gebhardt und Wilisch. — Der Verfasser, der sich bereits . die Herausgabe des deutschen Fürstenbuchs, einer Sammlung bon Lebensbildern zeitgenöfsischer deutscher Regenten, be⸗ kannt gemacht hat, bringt hier eine eingehende . des ver⸗ storbenen Herzogs Ernst. Er zeichnet dessen Lebensgang und Charakter mit feinem Verständniß und entwirft vor allem, gestützt auf eine geschickte Verwerthung des in den Memoiren des Herzogs enthaltenen Materials, ein volksthümliches Bild von der Bedeutung des politischen Wirkens dieses Fürsten für die Ent⸗ wickelung Deutschlands in allen seinen einzelnen Phasen. Auch der landes ˖ väterlichen i . des Herzogs, wie sie sich dessen liberalen Grund- sätzen gemäß gestaltete, wird der Verfasser gerecht. Von besonderem Interesse aber ist seine Würdigung, der Verdienste des Herzogs auf ssterarifchem und künstlerischem Gebiete, sowie die durch einzelne Züge charakterisierte Schilderung der persönlichen, liebenswürdigen Be⸗ n,. des Herzogs zu Schriftflellern und Künstlern. So erfüllt das Werk, indem es dem Leser den Fürsten wie den , . vor Augen führt, den von dem Verfaffer angestrebten Zweck, das Andenken an den Herzog im deutschen Volke lebendig zu erbalten.
F. Königin Marta Antoinette. Bilder aug he enn, lichen Tol, erin res Lebens behandeln,
z erk erinnert etwas an das F
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