ausse einer auf vorsätzliches Handeln beschränkten Straf⸗ arkeit rn gien neh . so ist der Schluß ertigt, daß die Norm der S§ 1. 9 a. a. O. ganz allgemein so⸗ wohl vorfã t iches wie fahrlässiges Zuwlderhandeln unter—⸗ sagt. (602/94) 5
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Hamburg, 18. Juni. . W. T. B.“ meldet: Gegenüber den falschen Gerüchten der Pariser Ausgabe des ‚New-HYork Herald“ über angebliche Cholerafälle in Hamburg kann nach Auskunft an, amtlicher Stelle konstatiert werden, daß diese Gerüchte mit allen Einzelheiten vollständig erfunden sind. Es sind weder Erkrankungen an Cholera noch verdächtige Fälle vorgekommen.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
22. Juni. Commissie voor de Gasfabriek en dé Straat- Verlichting te Zierikzee: Lieferung von ungefähr 12900 hl eng— lischer Gaskohlen. Bedingungen käuflich für 25 Cents bei der Di⸗ rektion der Gasfabrik zu Zierikzee.
Belgien. Nächstens. Börse in Brüssel: n n von 10 bezw. 8 voll- ständigen Tendern von 9000 1 Inhalt in 2 Abtheilungen. Ort der Lieferung: Mecheln, Gendbrugge, Luttre, Mons⸗Cuesmes oder Brüssel
(Quartier Leopold) nach Wahl des Unternehmers.
Theater und Musik.
Morgen gelangt im Königlichen Opernhause Hummel's Angla“ mit Fräulein Hiedler und den Herren Philipp, Stammer, Fränkel und Schmidt zur Aufführung. Darauf folgt. Mozart's Bastien und Bastienne“ (Fräulein Weitz, Herren: Lieban und Krolop). Den Schluß des Abends bildet das Ballet „Karneval“.
Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die Lustspiele ‚Der Tugendwächter' und „Die Dienstboten ' gegeben. Am Donnerstag geht „Zopf und Schwert“ von Gutzkow in Scene. (Damen: Kahle, von ö n a, Lindner, Herren: Molenar, Purschian, Klein, Plaschke, Keßler, Arndt und Link)
. die letzte Vorstellung des Deutschen Theatzers, mit der die Direktion Adolph EArronge's am 30. d. M. ihren Abschluß ,. ist eine kombinierte Aufführung zusammengestellt worden, welche ämmtlichen Mitgliedern Gelegenheit giebt, sich noch einmal dem Publikum zu zeigen. Zur Aufführung gelangen deshalb; 1) ,Die Kinder der Excellenz, 2. Akt; 2) . Die Journalisten“, 2. Akt (Piepen ˖ brink⸗Sceenen); 3) „Prinz Friedrich von Homburg“, 5. Akt; 4 „Das Wintermärchen /. 3. Akt (Gerichtsscene),
Der nächste Sonntag Nachmittag bringt im Berliner Theater die 40. und letzte Aufführung von Shakespeare's „Kauf⸗ mann von Venedig“ mit . Suske und Margarethe Tondeur in den n, Am Abend desselben Tages geht zum 47. und letzten Male Shakespeare's „Othello! mit Ludwig Barnay in der Titelrolle sowie Marie , . Charlotte Boch und Ludwig Stahl in den übrigen Hauptrollen in Scene.
Die „Banda municipale di Roma“, welche Ende dieser Woche in Berlin eintrifft, um im Kroll'schen Etablissement eine Anzahl Konzerte zu veranstalten, steht unter der Leitung des Cavaliere Alessandro Vessella. Die römische Municipal⸗Kapelle ist das größte derartige Orchester Italiens, denn sie zählt 75 Mitglieder.
Vom 12. Schlesischen Musikfest (vergl. Nr. 141 d. Bl.) wird dem ‚W. T. B.“ aus Görlitz weiter gemeldet: Am gestrigen zweiten Festtage gelangten die A-dur-Symphonie von Beethoven und Schumann's „Paradies und Peri“ zur Aufführung. Dem Dirigenten Kapellmeister Hr. Muck wurde ein Lorbeerkranz überreicht; auch die Solisten ernteten lebhaften Beifall.
Mannigfaltiges.
Die gemischte Deputation des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten zur Vorberathung der städtischen Steuerreformen setzte unter dem Vorsitz des Ober Bürgermeisters Zelle gestern Abend die Berathungen zunächst über die Umsatzsteuer fort. Diese Steuer wurde, wie der Voss. Ztg.“ berichtet wird, nach längerer Debatte mit 22 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Ein 5 über die Erhöhung der Betriebssteuer und gien. einer Lustbarkeitssteuer wurde , abgelehnt. Ebenso fand die Anregung, das außerhalb ge⸗
raute und in Berlin eingeführte Bier (sog. echtes Bier) zu besteuern und die Schlachtsteuergebühr zu erhöhen, keinen Anklang. Hiermit war die erste Lesung der Steuerreformvorschläge erledigt.
Der Ausschuß der , zur Vorberathung der Angelegenheit wegen Aufstellung von Uraniasäulen hat gestern
Abend unter Vorsitz des Stadtverordneten Reiß beschlossen, die bezügliche Vorlage des Magistrats der Versammlung mit nur un- wesentlichen Aenderungen zur Annahme zu , zugleich aber den Magistrat zu ersuchen, durch erneute Verhandlungen mit der Uraniauhren, und Säulengesellschaft dahin zu wirken, ob es sich nicht ermöglichen lasse, daß vom nächsten Etatsjahr ab die Wetter karten an den Säulen wieder zur Einführung gelangen.
Der durch seine erfolgreiche Thätigkeit als Leiter der Heiden⸗ Missions⸗Gesellschaft Berlin 1 bekannte Missions- Direktor Dr. Wan gem ann ist, wie der N. . Ztg. gemeldet wird, gestern e , 14 Uhr gestorben. Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr vom Missionshause aus auf dem Georgenkirchhof am Neuen Königsthor statt. .
Dem Verein deut scher Ingenieure sind als Sitzungslokal für seine diesjährige, in Berlin abzuhaltende Hauptversaminlung die Festräume der Loge Royal Jork zur Verfügung gestellt worden. Für die festlichen Veranstaltungen hat der Verein sich die Säle des Kroll'schen Etablissements, einschließlich der nach dem ar, zu gelegenen Terrasse, gesichert. Am Sonntag, 26. August, wird daselbst der Be⸗ grüßungsabend stattfinden, bei welchem der Berliner Bezirksverein die auswärtigen Mitglieder bewirthet. Hierfür, wie für die darauf fol⸗ genden Festlichkeiten liegen die Vorarbeiten in der Hand eines Ver⸗ gnügungsausschusses, dessen Vorsitz Herr Direktor Max Krause führt.
Ueber das Unwetter der letzlen Tage und dadurch ver⸗ 66 Ueberschwemmungen und Verkehrsstörungen sind heute folgende Nachrichten eingegangen:
Breslau, 18. Juni. Der Wasserstand der Oder in Ratibor beträgt laut Meldung des W. T. B. 6,6 m. Die Züge von Pest nach Oderberg werden des Hochwassers wegen über Ungarisch⸗Hradisch geleitet; die Fahrtdauer zwischen beiden Orten be⸗ trägt dadurch 25 Stunden anstatt 10 Stunden. In Breslau wird das Eintreffen des Hochwassers morgen früh erwartet.
Troppau, 18. Juni. Das Wasser im schlesischen Ueber— schwemmungsgebiete ist im Fallen, die Kommunikationen sind noch unterbrochen. Lebensmittel werden mit Pontons herbeigeschafft. Ver⸗ luste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. ;
Krakau, 18. Juni. Die Weichsel stieg heute früh auf 315 em über Null, nahm schnell zu und überschwemmte den hiesigen Vorort Grzegorzki sowie das Dorf Babice. Auch Podgorze ist theilweise überschwemmt. Aus der Umgegend von Krakau werden seit heute früh fortwährend starke Re nah gemeldet. An der unteren Weichsel sind sechs Dh überschwemmt und zwischen Krakau und. Niepolomice fünf Dörfer theil⸗ weise überschwemmt oder bedroht. Das Wasser steigt fort⸗ während. Die Straße zwischen Zwierzyniec und Bielany steht 70 bis 0 em unter Wasser. Energische Maßregeln zur Hilfeleistung, an denen auch militärische Kräfte betheiligt sind, wurden getroffen. Gegen 8 Uhr Abends betrug der Wasserstand der Weichsel in Krakau 3,80 m, bei der Skawamündung 4,30 in und bei der Solamündung 4, 15 m über 0. Bei Kaniow wurde der , . und bei Wadowice die Eisenbahn⸗ brücke beschädigt. In mehreren Orten wurden die Brücken weggerissen; auch andere Flüsse sind ausgetreten. In den an den Ufern gelegenen Ge— meinden sind Häuser und Wiesen überschwemmt und viele Einwohner ohne Obdach. Außer den Flüssen Dunajetz und Wisloka sind . Flüsse im Osten sehr hoch. Der angerichtete Schaden ist
edeutend.
Pest, 19. Juni. In mehreren Komitaten hat, wie dem W. T. B.“ von gestern berichtet wird, in den letzten Tagen Hagelwetter bedeutenden Schaden angerichtet. Infolge anhaltender Regengüsse sind erhebliche Ueberschwem mungen, namentlich im Gebiet der Waagthalbahn eingetreten. Zwischen Kralovan und Ruttka ist der Bahn körper überschwemmt; an zahlreichen Stellen haben Dammunterwaschungen stattgefunden; ein Bahnwärter ist beim Be⸗ gehen der Strecke ertrunken Aus dem Zipser, dem Sohler und dem Liptauer Komitate werden Schneefälle gemeldet. Heute wird von allen Seiten Mittheilung über rasches Sinken des Hochwassers ge—⸗ uch die Gefahr für die überschwemmten Ortschaften ist beseitigt; bei Pistyan ist die Bahn wieder frei und von morgen ab benutzbar.
Königsberg i. Pr., 18. Juni. Das Ausstellungs⸗Comits der Nord ⸗O , Gewerbe⸗Ausstellung bes af dem W. T. B.“ zufolge, die Einrichtung einer besonderen Abtheilung für Gewerbehygiene und Unfallverhütung. Den en er der Ausführungskommission für Gewerbehygiene übernahm Professor Dr. von Esmarch.
Caub, 18. Juni. Die Stadt ist zur heutigen Feier der Ent hüllung des Schaper'schen Blücher-Denkmals festlich ge⸗ schmückt. Der Kaiser⸗Pavillon, welcher zur Enthüllung des Niederwald⸗ Denkmals erbaut worden war, ist zur Verwendung bei der heutigen Feier am Denkmal Blücher's aufgestellt worden. Zur Theilnahme an der Enthüllungsfeier sind nach dem Bericht des W. T. B.“ der General⸗
verursacht worden sei.
*
Oberst von Los, General Graf von Waldersee, viele andere General. ferner der Ober⸗Präsident . der Geheime Ober. ierungy⸗ Rath Harder als Vertreter des Prässdenten des Staats-⸗Ministeriumz Ministers des Innern Grafen zu Eulenburg, sowie eine * e Zaht anderer Vertreter der Behörden und zahlreiche Fest sste ein.
36. Mittags 12 Uhr fand die Enthüllung statt. Die
estrede, welche der Regierungs⸗Präsident von Tepper, aski aus Wiesbaden hielt, hatte der N. Pr. Ztg.“ zufolge nachstehenden Inhalt: „Die Feier, welche uns heute hier an den Ufern des mächtigsten und herrlichsten der ,. Ströme vereinigt hat, soll ein patriotisches Werk zum Abschluß bringen welches, ebenso wie das ragende Nachbardenkmal dort auf dem Niederwald, sich zur Aufgabe gestellt hat, eine hochbedeutsame Epoche unserer vaterländischen Geschichte zu verkörpern. Wahrend aber das Germania⸗Denkmal in seiner Vielgestaltigkeit und in gewaltigen Dimensionen gewissermaßen die gesammten Ereignisse und Ruhmesthaten des letzten großen Krieges symbolisch zur Anschauung bringt, ist das eherne Standbild, dessen Hülle beute fallen soll, das Standbild des größesten und volksthümlichsten Feldherrn aus dem deutsch⸗französischen Befreiungskriege der Jahre 1813/14 und 15, dazu bestimmt, zunächst ein einzelnes, und zwar dagz— jenige ö,. aus den Kriegsthaten jener Jahre in die Crinnerung des deutschen Volkes zurückzurufen und darin festzuhalten, welches, wenn auch ohne nennenswerthen Kampf und Blutvergießen durchgefuhrt, doch für den ,,. Ausgang jenes gewaltigen Krieges von der ent— scheidendsten Bedeutung gewesen ist — den Uebergang des Feldmarschalls ürsten Blücher von Wahlstatt und seiner Armeen über den hein in der Neujahrsnacht des Jahres 1813. 143. Redner ging dann des näheren auf die politische Lage jener Zeit und die Ver hältnisse des Krieges sowie auf die Bedeutung des Blücher'schen Uebergangs über den Rhein und auf die Geschichte des Denkmals ein und fuhr fort: Wenn der Kernspruch: ‚Eine Nation, welche ihre Helden ehrt, ehrt sich selbst?' — jemals einem Standbilde gegenüber am Platze war, so ist er es diesem Denkmal gegenüber. Denn ein Nationalheld im wahren Sinne des Wortes ist Fürst Blücher von Wahlstatt, ist der Marschall Vorwärts“ dem deutschen Volke geworden und geblieben. Die großen Kriege der Jahre 1866 und 1870 haben die Erinnerung an so manchen Helden aus dem Befreiungskriege zu Anfang unseres Jahrhunderts verdunkelt und verwischt. Aber die lichte und markante Gestalt Blücher's, des Helden vom Schwert und Feindes der Feder, des Lebemanns mit dem leichten humorvollen Sinn und dem edlen menschenfreund— lichen Herzen ist durch Wort und Lied, im Bilde wie in Erz und Stein dem men, n, Volke stets lebendig erhalten worden. Keine leichte ufgabe war es daher, unserer monumentalen Darstellung des Feldmarschalls noch eine neue be⸗ sonders charakteristische Gestaltung zu geben. Sie konnte nur gelöst werden, wenn es . ang, das besondere historische Ereigniß, welches dieses Standbild gleichsam zu verkörpern bestimmt ist, auch voll und ganz in der Charakterisierung der Heldengestalt Blücher's zum Ausdruck zu bringen. In überraschender Weise ist diese Lösung der enialen Gestaltungsgabe des bildenden Meisters gelungen.“ ach kurzer . des Denkmals schloß der Regierungs⸗ Präsident mit den orten: Und so echt, so lebenswahr, daß wir ihn lebendig vor uns zu erblicken vermeinen in jener denkwürdigen Neujahrsnacht, so soll der ‚Marschall Vorwärts“ an dieser Stelle stehen Jahrhunderte lang auf deutscher Erde, und Jahr⸗ hunderte hindurch neben der Germania auf dem Niederwald getreulich Wacht halten. Die zweite Wacht am grünen deutschen Rhein! So falle denn jetzt die ö. des Denkmals!“ — Der Anblick des präch⸗ tigen, lebensvollen Bildwerks entfesselte einen Sturm der Begeisterung unter den vielen Tausenden, welche der erhebenden Feier beiwohnten. Später folgte ein Festmahl auf einem bei dem Denkmal vor Anker liegenden Rheindampfer. Volksbelustigungen, Umzüge, Feuerwerk schlossen sich an die Enthüllungsfeier an. ie Festlichkeiten dauern bis morgen Abend.
seinen
m 18. Juni. Nach Privatmeldungen des W. T. B.“ aus Reichenberg wurde in einem dortigen Gasthause von Kindern ein Sack mit 29 kg Dynamit gefunden.
Brüssel, 18. Juni. Der oberste Polizei⸗Kommissar erklärte, wie W. T. B.“ berichtet, gegenüber einem Berichterstatter des Journal de Bruxelles“, daß nach Ansicht der Mitglieder der Unter⸗ suchung führenden Behörde die Explosion in der Rue Royale vergl. Nr. 141 d. Bl) nicht auf ein Dynamitattentat zurückzuführen sei. Die Sachverständigen seien der Meinung, daß sie durch Foreit Die Explosion habe in den Geschäftsräumen der „Life insurance Company of Canada“ stattgefunden, welche an das Patentbureau anstoßen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
22
icht vom 19 Juni, r Morgens.
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red. in Millim.
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Wind. Wetter.
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Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
, . . t. Petersbg.
Gewitter statt.
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Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, ee. über der nördlichen Nordsee lag, ist füdostwärts nach er ten und Gaul. Dänemark fortgeschritten, iscayasee erschienen ist, welches sich ostwärts fortzupflanzen scheint. südwestlicher bis nordwestlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland trübe, regnerisch und kühler, sodaß jetzt die Temperatur fast überall ziemlich er⸗ heblich unter dem Mittelwerthe liegt; . in den östlichen Gebietstheilen ist allenthalben fallen, in Westdeutschland fanden auch stellenweise Im westlichen Deutschland dürfte
welches gestern fee.
während ein Hochdruck. Anfang 8. Uhr
Bei schwacher meist Anfang 73 Uhr.
Denutsches Theater. Male.
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Deutsche Seewarte. tatt.
Moskau ... heiter
Cort. Gueeng⸗ town... Cherbourg... I.66 . . . , . J. Swinemünde 755 Neufahrwasser 757 Memel... 758 wolkenlos
. , wolkt ünster. .. 758 bede Karlsruhe.. 7561 Regen?) Wiesbaden. 760 bedeckt?) 762 SW Regen ?) 759 bedeckt 756 bedeckt) 758 W bedeckt 758 bedeckt
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Regen heiter wolkenlos wolkig) Regen?) bedeckt?) halb bed. )
zug von Delmar. Tetzlaff.
Steinmann.
mãchter.
Eugen 56 Max Grube.
1 Nachts ig, ) Abends Gewitter mit starkem
vom Donnerstag: Bajazzi
orgens zeitweise Regen. Nachts achm. und Nachts Regen 6) Nachm.,
3 Regen. 9 z Nachts Regen.
Thau. Abends, Nachts und früh Regen.
3) Abends Regen.
Theater ⸗Anzeigen.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern—
haus. 158. Verstellung. Angla. Oper in 1 Auf⸗ Fd Hummel.
n Seene Dekoratiye svektor Brandt. mann. — Bastien und Bastienne. 1 Akt von . Amadeus Mozart. Text von Max Kalbe Sucher. — Carneval. Aufzügen von Emil Grgeb. ͤ Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 76 Uhr.
e n, . 166. Vorstellung. Der Tugend⸗
ustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de
Vega, mit theilweiser Benutzung der Braunfels schen Uebersetzung, für die deutsche In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Dekorative spektor Brandt. — Die Dien stboten. ö. uf von Roderich Benedix. ber⸗Regisseur Max Grube.
Fagliacci). einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leon⸗
Köni Richard III. 7
Uhr.
Freitag: Zum letzten Male. Tert von Axel (Ludwig Barnay.) esetzt vom Ober · Vegisseur inrichtung vom Ober⸗In⸗ Dirigent: Musikdirektor Stein⸗ Singspiel in Neuer ck. Dirigent: Kapellmeister
Ballet ⸗Burleske in zwei Musik von Adolf
burg. Zum 179. Male. 3 Akten von Max c Lautenburg.
ugend. albe.
ühne bearbeitet von Preise.
nfang 8 Uhr.
cavallo, deutsch von L. Hartmann. — Die Puppen⸗ Pantomimisches Ballet ⸗Divertissement von Musik von Joseph Bayer.
Schauspielhaus. 167. Vorstellung. Schwert. Lustspiel in 5 Aufzügen von Karl Gutzkow.
Mittwoch: Zum letzten
Die Jüdin von Toledo. Anfang 77 Uhr. Donnerstag: Der Herr Senator.
geit, n . . e , . ö ' m Sonnabend, 30. Juni, findet die letzte Vor⸗ demnächst aufklarendes, etwas wärmeres Wetter zu ei g unter ber Birektion von Adolph Urronge
Berliner Theater. Mittwoch: 3. letzten Male. (Ludwig Barnay.) Anfang
Donnerstag: Zum letzten Male. Goldfische. Wilhelm Tell.
Residenz . Theater. Direktion: Sigmund Lauten ·
— Mittwoch: Zu , , , Preisen.
Ein Liebesdrama in In Seene gesetzt von Parquet 2
hr. Donnerstag und folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Theater Unter den Linden.
Letzte Vorstellung. Schluß der Saison. Der Obersteiger. Operette von C. Zeller.
Rudolph. Entrée 50 g. Dutzend ⸗Billets 4 4 Anfang 63 Uhr.
Donnerstag: Privat⸗Veranstaltung. Künfstlerfest zum Besten der Kinder⸗Volksküchen.
Auf der bedeckten Terrasse am Königsplatz; Restaurant, Cafés, Wein und Bier ⸗Ausschank bei freiem Entrée.
11 77 —/Üä/ . Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Carmen Gräfin von Noer mit Hrn. Referendar Ernst Grafen zu Rantzau (Noer⸗ Eckernförde). .
Verehelicht: Hr. Hauptmann Erich von ,. mit Frl. Klara Herbertz (Köln a. Rh.). — Hr. Sek. Lieut. von Roennebeck mit Frl. Wanda von Leipziger (Köln). — Hr. Regierungs⸗Assessor Philipp von Baumbach mit Frl. Klara von Laffert (Lehsen). .
Geboren: — Eine Tochter: Hrn. Prem. Lieut. Leopold Fabricius (Stargard).
Gestorben: Hrn. Horst von Gersdorff Töchterchen Annamgrie ¶ Gargun i. Meckl.). — Hr. Landrath, Ge. heimer Regierungz ⸗ Rath Theodor Freiherr von Saß (Komalmen, Kreis Heilsberg). — ö. Kammerherr Graf Feli Wilhelm Leonhard von ehr (Bandelin. Hr. Ig, a. D. Franz von Schmidt (Görlitz)
— Hrn. Major von Osterroht Söhnchen Hans
Kurt (Tilsit).
Zopf und
Anfang
Redakteur: Dr. H. Klee, Direktor. Berlin: Verlag der Expedition (Sch ol).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen
Mittwoch: Ermäßigte
inrichtung vom Ober⸗In⸗ 9 . ꝛ1 n Scene gesetz Anfang 71 i 159. Vorstellung. Dyer in 2 Akten und
Konzerte.
Opernhaus.
Konzert. Neues Orchester:
Kroll 's Etablissement. Mittwoch: Doppel . Paul Prill. Kapelle des J. Garde ⸗Ulanen Regiments: Stabstrompeter
leinschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des 6st
lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften =
Altlen und Kttiengesellschaften) für die Woch vom 11. bis EG. Juni 1894.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗AUnzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 19. Juni
1894.
Mr 142.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Immobiliarverschuldung in Baden im Jahre 1892.
In 37 badischen Gemeinden ist eine Ermittelung über die Ver— chuldung im Jahre 1892 angestellt worden, aus 5 Gemeinden fehlen noch die Ergebnisse. Bei den übrigen 32 läßt sich nach der Bad. Korr. jetzt, bereits feststellen, daß die Gefam mtzunahme der Immobiliarverschul dung für Einheimische, Ausmärker, Stiftungen z) in dem Jahrzehnt 1883‚92 rund 13 o beträgt. In so von den fertiggestellten Gemeinden hat eine Abnahme der Be— lastung stattgefunden, die zwischen 1,4 (Ellmendingen) und öh, 2 oo sÜnterscheidenthal) schwankt; in den anderen 22 Gemeinden bewegt sich die Zunahme zwischen G2 (Sulzfeld) und 42,8 C (Sandhausen.
Der Zunahme der Verschuldung um rund z steht eine allerdings sehr geringe Zunahme des Steuerkapitalwerths (der Liegenschaften und Gebäude zusammengenommen) um 43 0/0 gegenüber, sodaß das Ver⸗ hältniß der Immobiliarschuld zum Steuerkapftalwerth in den 32 Ge— meinden zusammen, das 1883 nur 21,64 0,υ betrug, im Jahre 1892 sahezu K (genguer 24, 90 0/0) ausmachte. In den einzelnen Gemeinden schwankte dasselbe zwischen 6,780 /0 (in Ellmendingen) und 79,420 in Wittenschwand). .
Einen richtigeren Einblick in die fraglichen Verhältnisse als durch die vorstehend . Gesammtveränderungen erhält man, wenn man sich ausschließlich auf die Darstellung der Immobiliarverschul⸗ dung der Einheimischen (Landwirthe ohne und mit gewerblicher Nebenbeschäftigung), unter Weglassung der Ausmärker, Großgrund⸗ besttzer. Stiftungen ꝛc., beschränkt.
Hiernach betrug der Einheimischen Verschuldung 1883 in den 32 Ge⸗ meinden zusammengenommen 11,58 Mill. Mark, 1892 dagegen 12,98 Mill. Mark mithin stieg die Immobiliarschuld um 1,40 Mill. Mark oder 12,1 00. Von den einzelnen Gemeinden hat in folgenden 13: Watterdingen, Unadingen, Neukirch, Grießen, Görwihl, Wasenweiler, Bischoffingen, Efringen, Neusatz, Michelbach, Sulzfeld, Unterscheidenthal und Dittwar die Verschuldung eine Ab nahme zwischen O, 8c und 55. 220 o erfahren. In den übrigen 19 Gemeinden trat ein Anwachsen der Immobiliar— schuld um 233 bis 45,69 og ein.
Im ganzen ist das Verhältniß der Immobiliarschuld zum Steuer— kapitalwerth in den 32 Gemeinden von 28,26 ½υί im Jahre 1883 auf 3705 G in 1892 gestiegen. Daran ist übrigens nicht das Anwachsen der Immobiliarschuld allein, sondern auch die Abnahme des Steuer— kapitalwerthes mit schuld; letzterer hat sich von 1883 auf 1892 in den 32 Gemeinden zusammen um 1,03 oν vermindert, und zwar ist es gerade der Steuerkapitalwerth der Liegenschaften, welcher abgenommen hat, ö derjenige der Gebäude für sich eine kleine Zunahme aufweist.
Frankreichs Weinernte 1893.
Trotz der vielen, den Trauben und den Blättern des Weinstocks schädlichen Krankheiten (mildew, red black) und der zunächst meist unsichtbar unter der Erde verlaufenden, insbesondere die Wurzeln und hiermit das Leben der Reben schädigenden Zerstörungsarbeiten der Phylloxera, ist auch heute noch, wie die „Statist. Korr.“ aus⸗ führt, der Weinbau eine der wichtigsten Quellen des fran— zösischen Nationalreichthums. Wie in anderen Ländern, so war auch in Frankreich im verflossenen Jahre die ungewöhnlich warme Witterung der Entwickelung der Trauben sehr günstig. Nach den im „Keonomiste frangais“ (Nr. 2 des Jahrgangs 1894 bon der Verwaltung der indirekten Steuern veröffentlichten Angaben ist nicht nur die Qualität des gekelterten Weines eine vorzügliche, es übersteigt auch die gekelterte Menge, die nur für die ersten zehn Mongte des Jahres auf 50 70 000 i angegeben wird, bei weitem den Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre von 28 871 000 HI. Es betrug nämlich nach unserer Quelle
die mit Reben der die die bedeckte Fläche Weinertrag Einfuhr Ausfuhr ha in 1000 h
2095927 36 029 8980 3093 2040759 34781 8115 2470 1990586 28 536 8182 2580 1959102 25 063 11011 2704 1944150 24 333 11277 2402 1843580 30 102 12 064 2118 1817787 23 224 10470 2166 1816544 27 416 10 830 2162 1763374 30 140 12278 2049 1782 588 29 082 9400 1845 1905440 28 871 10360 2358
1266.
— 1793299 50 070 5 022 Läßt 1893 die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahre auch nur zine verhältnißmäßig geringe . erkennen (10 711 ha), so über⸗ teigt dagegen der durchschnittliche Hektarertrag von 28 hl den des Vorjahres von 16 hl ganz erheblich.
Nach den in jedem Departement, unter Berücksichtigung der ver—⸗ schiedenen örtlichen Preise, vorgenommenen Schätzungen wird der
esammtwerth der vorjährigen französischen einkrescenz auf 1266 527 529 Fr. berechnet, und zwar auf 1 197 009 075 Fr. für die gewöhnlichen Weine und auf 149 518 446 Fr. für die besseren Sorten, zu denen alle die gerechnet wurden, deren Preis sich auf über 50 Fr. für das Hektoliter' stellte.
Infolge der guten Weinernte ging die Erzeugung des Kunstweins aus getrockneten Trauben, die im Vorjahre noch 1 065 178 hl betrug, auf 834 236 hl zurück, ebenso auch die Produktion der aus Zucker ge— wonnenen Weine von 1 8653 146 auf 1 210 917 hl.
Die 1893 innerhalb der ersten zehn Monate eingeführten Weine bon 022 SI9 hl kamen hauptsächlich aus Spanien (3 100 321 hl) und Algier (1429 550 hl), während Italien sich hieran nur mit 108 564 h] betheiligte.
Heben wir von den Departements diejenigen besonders hervor, in denen 1893 mehr denn eine Million Hektoliter Wein gekeltert wurde, so, sind in erster Linie die Departements Hérault, Gironde und Aude nit 7188 E32 bezw. 4927 897 und 4414 601 hl anzuführen, denen 6 mit einem Ertrage von noch mehr denn zwei Millionen Hekto⸗ itern Loire infõrienre (2 H80 000 hl), Gard (2045 722 hl) und Gers Qa gbꝛ Sys hij anschließen. Es folgen alsdann mit einer Grnte von noch mehr als einer Million Hektolitern die Departements Pyrsnes- drientales (1 841 557 hl), Indre-et⸗Loire (1 415 138 hlj, Vonne zl 103 hh, Bouches, du, Kthöbne (1 210 117 hij, Puy-de⸗Höme 0 200 000 hl), Vendée (1 051 436 hl) und Rhöne (1011219 hh. ist In dem oben bezeichneten Gesanimtbetrage von 50 070 009 hl . die Weinerzeugung Algiers, die 18565 auf 3957132 hi geschätzt
urde nicht mit einbegriffen. Der Weinbau dehnt sich hier von Ja r . ahr immer mehr aus. Es waren 1893 bereits 110 4685 ha mit 9 bestockt, die sich auf die Departements Oran mit 48 4ę2, Algier mit 40 192 und Konftantine mit 21 Sai ha vertheilen.
im Jahre
Zur Arbeiterbewegung. aut lis „Ferm sskeil wird, der Köln. Jig. berichtet. daß die auf ständigen Bahngrbelter größtentheils die Arbeit wieder elbsemmet haben. (Vgl. Nr. 136 d. Bl) Die, Rädelssführer sind assen. Der Tagelohn wird demnächst über 3 M hinaus festgesetzt.
In Leipzig beschäftigten sich, wie die Lpz. Ztg.“ mittheilt, die Brauer und Böttcher in einer Versammlung ö. Sonntag mit dem Ausstand ihrer Berliner Berufe genoffen und beschloffen, die Aus— ständigen zu unterstü en. Dem Projekte der zu errichtenden Partei⸗ druckerei wurde zuge immt, und beschlossen, das Unternehmen durch Entnahme von Ant eilscheinen zu fördern. — Die Ho ljarbeiter verpflichteten sich je, . in einer Versammlung, Darkehnsscheine für die . erei zu entnehmen und das Unternehmen dadurch zu unterstützen.
Aus Wien meldet W. T. B., daß am Sonntag Vormittag dort noch eine zweite, in einem Gasthause der Leopoldstadt abgehaltene ois! demakratische Versamm lung (vygl. die gestrige Nr. 141 d. Bl.) infolge des tumultuarischen Verlaufs von der Polizei auf⸗ gelöst und der Saal geräumt wurde.
Aus Schemnitz wird dem Walff'schen Bureau gemeldet, daß 56090 Bergarbeiter die Arbeit eingestellt haben, weil die halbjährige Steuer auf einmal vom Lohn abgezogen wurde. Das Verhalien der Jö ist ruhig.
In Nant es haben der „Rh.⸗westf. Ztg. zufolge die Stein⸗ bruchs besitz er einen gegenseitigen Schutz verein gegen Aus— stä nde gebildet. Sie verpflichten sich, den beständigen und unbe⸗ rechtigten Forderungen der Arbeiter nach Lohnerhöhung einmüthig Widerstand zu leisten.
In Avignon befinden sich nach demselben Blatt sämmtliche
Leischerxgehilfen im Ausstande, weil ihrem Begehren, daß der tädtische Inspektor des Schlachthauses abgesetzt werde, nicht gewill⸗ 1 sseler Mittheilung d 3
Einer. Brüsseler Mittheilung der „Voss. Ztg. zufolge haben die Arbeiter der großen Hemnnegausschen Steinbrüche seit einigen Tagen in Felny und Arguennes die Arbeit eingestellt, weil die Steinbruchsbesitzer jede Lohnerhöhung verweigert haben. Tie Arbeiter der übrigen Steinbrüche im ganzen Bezirk Ecaussin es haben sich dem Ausstand angeschlossen. Am Sonntag sollte in Ecaussines eine Generalversammlung stattfinden zur Verkündigung des General⸗ ausstandes.
In Bergen ist am vorigen Freitag der Delegirtentag der norwegischen Arbeiterpartei zusammengetreten. Es sind, wie demselben Blatt aus Christiania geschrieben wird, 43 Vereinigungen vertreten. Bei der Verhandlung über eine Reihe von Parteifragen empfahlen Instrumentenmacher Sjösteen und Höchstengerichts,. Advokat Ludwig Meyer der Arbeiterpartei, eigene Kandidaten aufzustellen und dafür zu stimmen. Sodann wurde eine Kommission niedergesetzt, um eine nach dieser Richtung gehende Entschließung zu verfassen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saaten stand in Oesterreich.
Dem von dem österreichischen Ackerbau-⸗Ministerium nach dem Stand vom 10. Juni veröffentlichten Saatenstandsbericht entnehmen wir nach der, Wien. Itg. Folgendes; Die Berichtsperiode war im allgemeinen durch sehr reichliche Niederschläge bei annähernd normaler, manchmal in den Nächten auch zu kühler Temperatur charakterisiert. Die erste Juni⸗Dekade war beinahe ausnahmslos eine Regenperiode mit zahlreichen Gußregen, oft im Gefolge von Ge⸗ wittern. Gegen Ende Mai fiel in manchen Gegenden Schnee, der liegen blieb. Zu derselben Zeit stellte sich auch in ver— schiedenen Gegenden von Böhmen. und Mähren sowie auch von Nord-Tirol Frost ein. Die Niederschläge wirkten trotz des in vielen Fällen zu konstatierenden Uebermaßes doch im großen Ganzen ungemein wohlthätig. Alle Getreidesaaten und Futterbflanzen haben sich dank derselben kräftig entwickelt und die meisten ihren Stand bedeutend verdichtet. Gegenüber diesem Vortheil erscheinen die aller⸗ dings zahlreichen Nachthelle, welche die Witterung mit sich brachte, von mehr untergeordneter Bedeutung. Von einigen Uebel⸗ ständen abgesehen, steht alles Halmgetreide (Weizen, Roggen, Gerste und Hafer) größerentheils recht schön und hoffnungs⸗ voll, Roggen hat. in besseren Getreidelagen bereits ab— geblüht und ist in der Einkörnung begriffen, Weizen und Gerste ö zumeist noch; in den wärmeren Lagen stehen sie in Blüthe; in Dalmatien ist die Gerste (dort fast ausschließlich Wintergerste) bereitz schnittreif und liefert eine reiche Ernte. Die Entwickelung ist im allgemeinen der gewöhnlichen um 8 bis 14 Tage voran. Der Stand ist beim Roggen meist schütter, bei dem übrigen Getreide aber vorwiegend dicht. Einzelne Nachrichten über ganz vorzüglichen Stand der Getreidefrüchte liegen aus den meisten Ländern vor. Die Gerste bekundet in vielen Lagen durch gelbliche Färbung, daß sie bereits durch die Bodennässe leidet; viel seltener gilt das von Weizen oder von Hafer, häufig aber von den Mais-Saaten, deren Stand übrigens im allgemeinen sonst meistens schön ist. Nur in manchen Gegenden Galiziens steht der Mais infolge der Verwendung schlechten Saatguts lückenhaft. Besonders schön stehen mit ziemlich seltenen Ausnahmen die Hülsfen—⸗ früchte; in den Ausnahmsfällen sind meistens Schädlinge Ursache des ungünstigen Standes. Der Stand der Kartoffeln ist zwar im allgemeinen ebenfalls günstig; doch haben diese hier und da durch die Bodennässe gelitten. Wo Ende Mai Fröste eingetreten waren, wurden namentlich die Kartoffeln beschädigt; hier und da mußte . der Anbau wiederholt werden. Häufiger trat diese oth⸗ wendigkeit bei den Zuckerrüben ein, die auch gegen die oft kalten Nächte empfindlicher waren und von sehr pielerlei Schädlingen leiden. Bei den Futterpflanzen (Klee⸗ und Wiesen— gräsern) macht sich ein großer Unterschied im Stande geltend zwischen den Nordostländern (Galizien und Bukowina), in welchen die Trocken⸗ heit theilweise bis gegen Ende Mai angehalten hatte, und den übrigen Ländern. In den letzteren liefert die theilweise schon seit Anfang Juni, im Zuge befindliche Heumahd auf den Wiesen nicht nur zumeist befriedigende, sondern nicht selten sogar ungemein erfreu⸗ liche Ergebnisse. Nach mehreren Berichten (namentlich aus Kärnten und Krain) gab es keine so reiche Heuernte seit meh— reren Dezennien. Der Raps hat bereits, und zwar meist reichlich Schoten angesetzt, nähert sich der Reife und verspricht mit wenigen Ausnahmen eine gute Ernte. Der Hopfen hat meistentheils die halbe bis drei Viertel der Stangenhöhe erreicht. In Saaz jedoch zeigt ein Theil der Hopfenpflanzungen — etwa ein Viertel derselben — nur sehr schwaches Wachsthum. Ueber den Stand des Flachses liegen aus den meisten Ländern ziemlich zahlreich recht günstige, dagegen nur wenig minder günstige Berichte (aus Mähren und Ober⸗Oesterreich) vor. Für die Entwicklung des Ob stes erwiesen sich die vielen Regen nach— theilig; der Fruchtansatz entspricht nicht den Hoffnungen, die an den im allgemeinen günstigen Verlauf der reichlichen Blüthe geknüpft werden durften. Nur die Kirschenernte fällt ziemlich reichlich aus. Auch über Birnen liegen ziemlich viele gute Nachrichten vor, über die Aepfel und besonders über die Zwetschen aber überwiegend ungünstige. Die Oliven versprechen in Dalmatien meist eine gute Ernte.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 18. d. M. gestellt 10 524, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . . In Oberschl gi. sind am 16. d. M. gestellt 2506, nicht recht⸗˖ zeitig gestellt keine Wagen.
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Wollmärkte.
Vom Berliner Wollmarkt wird heute berichtet: Von an—⸗ emeldeten 7338 Ztr. lagerten bei Beginn des heutigen off enen Marktes 6610 gtr., zu vielleicht z aus Rückenwäschen, zu 4 aus Schmutzwollen be tehend. Vom Stettiner und Neubrandenburger Markte, die sonst ,, unverkauft gebliebene Quantitäten hierher zu senden pflegten, ist diesmal nichts herangekommen, weil die Fabrikanten alles gekauft hatten. Ob die an dem angemeldeten Quantum noch fehlenden 728 Ztr. noch eingeliefert werden, erscheint zweifelhaft. — Die auf dem Markt schon sehr zeitig er⸗ schienenen zahlreichen Reflektanten legten lebhafte Kauflust an den Tag, doch ihre erheblich niedrigeren Gebote wollten bei der festen Haltung der Abgeber nicht recht zu Abschlüssen führen. Erst als durch gegen⸗ seitiges Entgegenkommen eine einigermaßen bestimmte Se. basis geschaffen war, nahm das Geschäft lebhafteren Charakter an, sodaß beim Schluß dieses Berichts gut drei Viertel der, Zuführen, verkauft sein dürften. Käufer waren aus— schließlich Fabrikanten; besonders machten sich solche aus Glauchau, Meerane und anderen sächsischen Fabrikstädten bemerkbar. Was die Preise betrifft, so wurde für gute mittlere Wolle durchschnittlich bis 6 M unter dem Vorjahr bezahlt; bei besonders gut behandelten Wollen noch darunter. Im allgemeinen forderten Abgeber nahezu Vorjahrspreise, machten dann aber die erwähnten Zugeständniffe. Verzüchtete oder in der Wäsche mißrathene, klamme ö. brachten bis 10 4 weniger. — Auf den Stadtlägern haben sich die Be—⸗ stände durch neuere Zufuhren auf 35 740 Zentner gehoben gegen 33.760 Zentner im Vorjahre, mithin diesmal weniger 15 20 Zentner. Die Umsätze waren noch sehr gering und dürften 2900 Zentner nicht überschritten haben, doch wird Nachmittag . Thätigkeit erwartet. Solche Wollen, deren Ausgiebigkeit den Reflektanten durch frühere Käufe bekannt war, fanden . auf offenem Markt wie auf Stadt⸗ lägern Bevorzugung.
— Zu dem im Inseratentheil veröffentlichten Prospekt über den Umtausch der HosJ Pfandbriefe der Zentralbank des Russischen Bodenkredits wird mitgetheilt, daß die Direktion der Diskont o. Gesellschaft, sowie die Bankhäuser S. Bleichröder und Mendelssohn u. Co. in Berlin bereit sind, Anmeldungen zur Konvertierung behufs kostenfreier Uebermittelung nach St. Petersburg. sowie pPortofrejer Versendung der Pfandbriefe und der dagegen einzutauschenden Anleihe⸗Obligationen entgegenzunehmen, soweit es in Bezug auf letztere von den Einreichern der Pfandbriefe nicht vorgezogen wird, sich wie dies von den drei genannten Bank— häusern freigestellt wird, die dagegen zu empfangenden Obligationen der 30/0 Russischen Gold-Anleihe vom Jahre 1894, mit französischem Stempel versehen, in Paris zur Verfügung stellen zu lassen. Bei den genannten drei Bankhäusern sind natürlich nur deutsch gestempelte Pfandbriefe einlieferbar; den deutschen Stempel für die in Berlin zu beziehenden 30½ Gold ⸗AUnleihe Obligationen sowie den Schluß⸗ scheinstempel hat der Einreicher der 50 /o Pfandbriefe zu tragen.
— Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Mai 1894 für den Personenverkehr 429 000 sim Mai 1893 438 500) Fr., für den Güterverkehr 871 9090 (im Mai 1893 66 500) Fr., verschiedene Einnahmen im Mai 1894 45 000 (im Mai 1893 40 009 Fr, zusammen 1 345 000 (im Mai 1893 1é245 000), Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Mai 1894 5640 000 lim Mai 1893 590 900) Fr.; demnach Ueberschuß im Mai 1894 705 000 (im Mai 1893 655 000) Fr.
. — Das vorliegende V. Heft des 1X. Jahrgangs (cr ,L ip⸗ ziger Mongtsschrift für Textil⸗Industrien, die von Theodor Martin's Textilverlag in Leipzig herausgegeben wird, bringt eine Fülle von Abhandlungen und Berichten aus dem Gebiet der Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Färberei u. s. w., während Mittheilungen über die Textilindustrie des In⸗ und Auslandes, tech— nische Notizen, eine Patent⸗ und Bücherschau den weiteren Inhalt des wie immer hit ausgestatteten Heftes bilden. Erwähnt sei noch, daß mit jedem Monatsheft zugleich der Mu sterzeichner⸗, der nur für diese Zeitschrift gefertigte Stoffmuster bringt, erscheint und daß in jeder Woche als Beiblatt der Monatsschrift die Woch en⸗ berichte! herausge geben werden, die den Leser über die Be⸗ wegungen der Moden und Märkte zu unterrichten bestimmt sind.
Magdeburg, 18. Juni. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 929/ — —, neue — —, Kornzucker exkl. 88 6 / Rendement 1280, neue 1300. Nachprodukte ertl., 75 /e Rendement 8.85. Schwach, Preise theilweise nominell. Brotraffinade J. 25,50, Brotraffinade 11. 25,25. Gem. Raffinade mit Faß 265,50, Gem. Melis 1, mit Faß 24,121. Stetig. Rohzucker. J. Produkt Transito f. . B. Hamburg vr. Juni 1235 Gd., 12,40 Br., vr. Juli 12,35 bez., 12,40 Br., pr. August 12,375 bez, 12,40 Br., pr. Oktober Dezember 11,277 Gd., 11,30 Br. Flau.
Leipzig, 18. Juni. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin⸗ handel. La Plata Grundmuster B. per Juni 3,30 „6, per Juli 3, 325 Ss, per August 3,326 S. ver September 3,35 M, per Oktober 33375 S, per November 3,7 , per Dezember 3,40 S, per Januar 3.425 S, per Februar 3,45 M, per März 3,479 MS, per April 3,475 ½, per Mat — M Umsatz 35 000 kg.
Bremen, 18. Juni. (W. . B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle . der Bremer Petroleum⸗ Börse.) Ruhig. Loko 475 Br. — Baum wolle. Matt. Upland middling, loko 385 . — Schmal. Fester. Wilcor 363 , Armour shield 36 g, Cudahy 37 . Fairbanks 315 3. — Speck. Fest. Short elear middling loko 34. — Taback. Um⸗ satz: 20 Faß Kentucky, 21 Faß Maryland.
Wien, 18. Juni, (W. T. B.) „Die heutige Generalversamm⸗ lung der österreichischen Lokal-⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, in der 18 Aktionäre mit 6725 Stimmen vertreten waren, beschloß die Vertheilung einer Dividende von 44 00 gleich 9 Gulden 50 Kr. pro Aktie und ertheilte die Entlastung. Die abgetretenen Mitglieder des Verwaltungsausschusses wurden einstimmig wiedergewählt und die ver⸗ langten Vollmachten ertheilt. Auf eine Anfrage aus Aktionär⸗-Kreisen erwiderte der Präsident, daß das im Vorjahre in Aussicht gestellte Ausschüttungsergebniß von etwa 210 Gulden auf jede Aktie auch nach der gegenwärtigen . der Dinge noch als wahrscheinlich zutreffend
e.
bezeichnet werden mü (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗
London, 18. Juni. la dungen angeboten.
6, Javazucker loko 14 ruhig, Rüben-⸗-Rohzucker loko 125 ruhig. — Chile⸗Kupfer 38, pr. 3 Monat 383.
Glasgow, 18. Juni. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6263 Tons gegen 5632 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 18. Juni. (W. T. B.) Markt thätiger auf die amerikanischen Tarifberathungen. Kreuzzuchten , Merino * bis z Penny höher. Garne und Stoffe unverändert.
Am ster dam, 18. Juni. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 51. — Ban kazinn 43.
New⸗JYPork, 18. Juni. . T. B.) Die Börse eröffnete ruhig, wurde im weiteren Ver ö. recht gedrückt, erholte 3. aber später wieder und schloß fest. er Umsatz der Aktien betrug 117 000 Stück. ᷣ