förster Packen ius ist die Oberförsterstelle zu
. ir ierungsbezirk Marienwerder 8 . Gberforsterstelle zu Klooschen
Reglerungebezirk Königsber . dem O r 26 cke Hie Oberförsterstelle zu Gotts⸗ n im Regierungsbezirk Cassel, . dem GOberförster Freiherrn von Wolff⸗Metternich die Oberförsterstelle zu Morbach im Regierungsbezirk Trier, dem Oberförster Hoffmann die Oberförsterstelle zu Pfeilswalde im Regierungsbezirk Gumbinnen, ö dem Oberförster Volk die Oberförsterstelle zu Balesfeld mit dem Amtssitz zu Kyllburg im Regierungsbezirk Trier, . dem Oberförster Stechow die O r gn, zu Tauben⸗ walde im Negierungsbezirk Bromberg dem Oberförster Hartog die Ober forsterstelle zu Wolfsbruch mit dem Amtssitz zu Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen, und . . deem Oberförster Bockemühl die Oberförsterstelle zu Rauschenberg im Regierungsbezirk Cassel übertragen worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der , n,, Dr. Genz ist dem Provinzial⸗ Schulkollegium in Berlin, . der e e , 1. ö Grisar dem Küniglichen Regierungs-Präsidenten zu Köslin, w k S⸗ . Medizinal⸗Kath Dr. Roth in Köslin dem Königlichen Regierungs⸗Präsidenten zu Oppeln, der Regierungs- und Medizinal⸗Rath Dr. Schmidtmann in Oppeln dem Königlichen Regierungs- Präsidenten zu Breslau, und der Regierungs- und Schulrath Dr. phil. Albert Otto der Regierung zu Cassel überwiesen worden. Der pn he Arzt Dr. Schmidt in Pillkallen ist zum Kreisphysikus des Kreises Pillkallen ernannt worden.
Die Nummer 2 der Gesetz⸗ Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
Nr. 1 das Gesetz zur Ausführung des Reichsgesetzes, betreffend Abänderung des Gesetzes über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, vom 1. Mai 1894. Vom 18. Juni 1894; unter .
Nr. 9682 das Gesetz, betreffend die Errichtung eines Amtsgerichts in der Gemeinde Kalkberge⸗Rüdersdorf. Vom 20. Juni 1894; und unter ;
Nr. 96683 das Kirchengesetz, betreffend die Abänderung des Kirchengesetzes vom 12. März 1893 über die in der evan⸗ elisch⸗lutherischen Kirche der . annover zu begehenden ir und Bettage. Vom 11. Juni 1894.
Berlin, den 2. Juli 1894.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.
zuchiges Anlehen der vormals freien Stadt Frank— ; 64 a. M. von 2500 000 Fl. vom 30. November 1848.
Bei der am 19. d. M. statt gefundenen 38. Verloosung des aue, ö. vormals freien Stadt Frankfurt a. M. von 2500 000 Fl. vom 30. November 1848 wurden . Nummern der Schuldverschreibungen Litt. G. zur ückzahlung auf den 1. Oktober 1894 gezogen: J
39S ibungen à oder S6 29 3. . 5 3 274 285 449 481 541 543 605 637 646 65 l 692 780 847 848 850 921 938 940 954 969 1078 1988 io 113 1126 1223 1262 1273 1280 1297 1309 1323 1449 1585 39 000 Fl. oder 66 857 n 31 3. ⸗ . S schreibungen à 500 Fl. oder 857 ö J dh . 1931 Iz 244 2265 2412 2537 2549 2516 2671 2726 — 7000 Fl. oder 11 999 MÆ 96 . reibungen à 300 Fl. oder 514 AM 29 3. 23 . 2811 363 2856 Ih 2879 2944 2945 2994 zol9 3031 3035 3035 3039 3050 3077 3087 3115 3123 3128 3133 3141 3147 3155 3165 3172 3173 3179 3267 3269 3272 3290 — 900 Fl. oder 16971 4 57 4. ; erschreibungen à 100 Fl. oder 171 S 43 . . 3444 399 3583 gh 3625 3631 3681 3753 3826 3837 3845 3911 3943 3970 3975 3984 4002 4067 41096 4130 4159 4175 4203 422 4310 2324 4506 4515 4535 4693 4735 — 3300 Fl. oder 5657 Æ 19 3. 119 Schuldverschreibungen über 59 200 Fl. oder 101 486 03 3.
Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückjahlungstermine erfolgt, bei der ichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. bei der 1 lichen Staatsschulden⸗Tilgungskasse in Berlin sewie bei jeder Königlichen Regie rungs⸗ , . gegen Rückgabe der e , ngen nebst den Zinsscheinen Reihe III Nr. 3 bis 8 und Zinsschein⸗Anweisung erheben können. ; -
Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzu⸗ ebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrage der
chuldverschreibung zurückbehalten. Soll die. Einlösung von der—⸗ gleichen Schuldverschreibungen nicht bei der ori, Regierungs⸗
auptkasse hier oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., ondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Schuldverschreibungen nebst Zinsscheinen und Zinsschein⸗ Anweisungen durch diese Kasse vor der an den Unter⸗ zeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin eingereicht werden können.
ᷣ Rückständig sind noch aus der Verloosung:
pro 1. Oktober 1891: G. 4456.
pro 1. Oktober 1893: G. 103 1760 2439 2967 3529 3638 636 4048 4191 4319 46534 4671. . .
Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden zu deren Ein⸗ l6sung wiederholt hierdurch aufgefordert.
Kin nde den 21. Juni 1894.
Der d n rr, , , von Tepper-⸗Laski.
Angekommen:
der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten D. von Weyrauch, vom Urlaub;
der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Landwirth⸗ Kah Domänen und Forsten, Wirkliche 3 Ober⸗ Regierungt⸗Rath Sterneberg, aus Schleswig-⸗Holstein.
Abgereist: Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, nach Tirol;
der Ministerial⸗Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Fleck, mit mehrwöchigem Urlaub.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König kehrten heute Nacht gegen 2 Uhr von Swinemünde nach Kiel zurück, empfingen gegen 9 Uhr den chilenischen Brigade⸗ Kommandeur Koerner und den Kontre⸗Admiral von Reiche und gingen gegen 10 Ühr nach Eckernförde in See. Von dort wurde nach kurzem Aufenthalt die Reise nach Stavanger in Norwegen fortgesetzt.
Der Kaiserliche Gesandte in Stockholm, General⸗Lieute⸗ nant und General⸗Adjutant Graf von Wedel ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurück— gekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über⸗ nommen. ;
Sachsen.
Seine Majestät der König empfing am Sonnabend Nachmittag im Lustschlosse zu i, den neuernannten württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevoll⸗ mächtigten Minister, Geheimen Legations-Rath Freiherrn Varnbüler von und zu Hemmingen und den eben⸗ falls neuernannten niederländischen außerordentlichen Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Minister Jonkheer van Tets van Goudriaan behufs Entgegennahme ihrer Beglaubigungsschreiben in besonderen Audienzen. Hierauf empfing Ihre Majestät die Königin die genannten beiden Herren, sowie die Gemahlin des e dnn, Gesandten. Um 5 Uhr fand Hoftafel statt, wozu die beiden Gesandten, ferner Frau van Tets van Goudriaan und der Staats— Minister der auswärtigen Angelegenheiten von Metzsch Ein⸗ ladungen erhalten hatten. ö
ie das „Dr. J.“ hört, hat auch Seine Majestät der König durch den deutschen Botschafter Grafen Muͤnster zu Paris der Frau Carnot aus Anlaß ihres überaus schweren Verlustes sein tiefstes Beileid aussprechen lassen.
Württemberg. Ihre Majestät die Königin hat sich vorgestern von Wildbad nach Friedrichshafen begeben.
Hessen.
Seine Majestät der König von Sachsen traf heute Vormittag R Uhr in Darmstadt ein und wurde von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog am Bahnhofe mit militärischen Ehren empfangen. Nach kurzem Aufenthalt begab sich der König mit dem Großherzog unter Begleitung einer Eskorte nach dem Residenzschloß, woselbst Seine Majestät Wohnung genommen hat. Die Stadt ist festlich geschmückt.
Sach sen⸗Coburg⸗Gotha.
Seine Königliche Siehe der Herzog gedenkt, der „Goth. Ztg.“ zufolge, am 6. Juli früh von London abzureisen und am 7. Mittags zu dreiwöchigem Kurgebrauch in Kissingen einzutreffen. Der Rückkehr Ihrer Kaiserlichen und Königlichen i der Herzogin und Ihrer Königlichen Hoheiten der . wird in Coburg zum 8. Juli entgegen⸗
esehen. g Reusb ä. L.
4 Am Freitag waren hundert Jahre verflossen seit der Geburt des Hochseligen Fürsten Heinrich XX. In treuer Gesinnung ist dieses edlen Landesherrn, der durch eltene Leutseligkeit, durch Thatkraft und politischen Scharfblick 6 auszeichnete und, mit diesen hohen Herrschertugenden begabt, eine . Regierung zum Wohl seines Landes geführt hat, im Lande gern gedacht worden. Dem Amtsblatt vom 29. v. M. war das wohlgelungene Bildniß des verewigten Fürsten beigegeben. . .
Aus Anlaß des Zentenariums hatten die öffentlichen Gebäude sowie viele Privathäuser Flaggenschmuck angelegt. Seine Durchlaucht der Fürst fuhr Vormittags kurz nach 9 Uhr in großer Uniform mit Ihren Durchlauchten den
rinzessinnen Emma, Marie, Caroline und . in offenem Wagen nach der in der Stadt⸗ kirche befindlichen Fürstengruft, um daselbst einen großen Lorbeerkranz mit schwarz-roth⸗gelber Schleife am Sarge des Durchlauchtigsten Vaters niederzulegen. Am äußeren Eingange zur Gruft hatten die höheren Verwaltungs- und Justizbeamten des Landes, die Stadtgemeinde Greiz, ver⸗ schiedene patriotische Vereine und Korporationen und auch Privatpersonen ebenfglls Kränze niederlegen lassen.
Von Seiner Durchlaucht dem Fürsten wurden an dem Erinnerungstage mehrfache Gnadenbeweise ertheilt, u. a. ist der Regierungs⸗ und Konsistorial⸗Präsident von Dietel zum Wirklichen Geheimen Rath ernannt worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der ihn ist am Sonnabend in Trient eingetroffe und am Bahnhofe von den Spitzen der Behörden em en, worden. Der Landes⸗-Hauptmann Graf von Merveldt hielt auf Italienisch eine Ansprache, worin er namens der Proyinz dem tiefgefühltesten Dank für den Besuch des Kaisers in Südtirol Ausdruck gab und hervorhob, daß in dem Herzen eines jeden Bürgers des Landes der Jubel über diesen Besnch einen freudigen Widerhall finde. Mit n Segenswünschen für das 1 . . schloß die
nsprache des Landes⸗Hauptmanns. Der Kaiser gab in seiner ebenfalls in italienischer Sprache gehaltenen Erwiderung der Freude Ausdruck, Südtirol wieder besuchen zu können und dankte dem Landes⸗Hauptmann für die dargebrachte Huldigung. Alsdann hielt der Vize⸗Bürgermeist er von Trient eine Ansprache, die der Kaiser gleichfalls italienisch erwiderte; es seien
bereits viele Jahre verflo treue Stadt Trient besucht habe; er sei Überzeugt, 39 er bei dem diesma ligen Besuche Gelegenheit haben werde, sich von den Forischritten der Stadt zu überzeugen. Schließlich bankte der 35 für die a. Ausdruck gebrachten Gefühle der Ergebenheit und Ehrfurcht und erkundigte sich lebhaft nach dem Befinden des Bürgermeisters von Trient Mazurana. Hierauf sprach der Kaiser mehrere Persönlich⸗ keiten an, schritt alsdann die Front der Ehrenkompagnie ab und begab sich zu Wagen unter brausendem, stets sich er⸗ neuerndem Jubel nach dem Hotel Trento. Die Stadt war prächtig geschmückt. Bei dem Erscheinen des Kaisers im Theater, woselbst die Oper „Falstafft zur Aufführung kam, wurde die Voltshymne intoniert, die das. Publikum unter begeisterten Hochrufen stehend anhörte. Bei der Rückkehr aus dem Theater wurden dem Kaiser wiederum begeisterte Ovationen dargebracht. Gestern Vormittag begab sich der Kaiser nach dem Dom, wo der Fürstbischof die Messe zelebrierte. Die Straßen, die der Kaiser passierte, waren mit Fahnen und aufgehängten Teppichen geschmückt; die rn. Menschenmenge brachte begeisterte Ovationen dar. m 10 Uhr empfing der Kaiser Deputationen des Klerus, des Offizierkorps, der Behörden und die höchsten Würdenträger. Gestern Vormittag fand in Wien in der fene ffftzen Nationalkirche ein feierliches Requiem für den Präsidenten Carnot statt. Der Kaiser war durch den Oberst⸗Stallmeister Prinz von Lichtenstein, die Kaiserin durch den Oberst⸗Hof⸗ meister Freiherrn Nopesa vertreten. Ferner waren das ge⸗ saminte diplomatische Korps, der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky, der Minister⸗Präsident Fürst Windischgrätz, zahlreiche Würdenträger und Mitglieder der franzö . Kolonie zugegen. Wie die „Wiener Zeitung“ von gestern meldet, sind die Delegationen auf den 14. September nach Budapest ein⸗ berufen worden.
Großbritannien und Irland.
Die „London Gazette“ meldet die Ernennung des . maligen General⸗Staatsanwalts für England und Wales Sir Charles Russel, nunmehr Lord Russel, zum Lord— Ober⸗Richter von England.
Frankreich.
Der deutsche Botschafter Graf zu Münster setzte, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Vormittag bei der Trauerfeier⸗ lichkeit für den Präsidenten Carnot den Minister⸗Präsidenten Dupuy und den Minister des Auswärtigen Hanotaux davon in Kenntniß, daß Seine Majestät der Deutsche Kaiser die beiden durch das Reichsgericht verurtheilten fran⸗ zösischen Offiziere beg na digt habe. Der Minister⸗Präsident Du pu y übermittelte die Nachricht dem Präsidenten der Republik, sobald dieser im Elysse eingetroffen war. Der 1 der Republik ersuchte den Minister⸗Präsidenten,
einer Majestät dem Deutschen Kaiser zu danken für das so hochsinnige Gedenken eines Tages wie des gestrigen, das beiden großen Nationen zu Herzen gehen werde. Die Nach⸗ richt von der Begnadigung verbreitete sich schnell unter den Theilnehmern der 96 und rief tiefe Bewegung her⸗ vor. Allerorten konnte man Bemerkungen vernehmen, welche Freude und Genugthunng über den Akt Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm ausdrückten. Die Blätter brachten die Nachricht an erster Stelle. Eine Extraausgabe des Journals „Le Jour“ sagt: Jedermann werde davon durch⸗ drungen sein, daß Seine Majestät der Kaiser Wilhelm edel ge⸗ handelt, und selbst diejenigen, welche nichts vergessen könnten, würden sich vor der hochherzigen Initiative des Souveräns verneigen. La Presse“ schreibt: Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat eine besonders ergreifende Form gefunden, um seine Gefühle der Werthschaͤtzung und Be⸗ wunderung für Carnot zu bezeigen; diese einem großen An⸗ denken gewordene Huldigung bedarf keines Kommentars. Der Akt Kaiser Wilhelm's wird ebenso gerechtfertigten als nach⸗ haltigen Widerhall erwecken. .
Ueber die Trauerfeierlichkeiten selbst liegt folgender Bericht vor: Am Sonnabend Abend legte der von Seiner Majestät dem deutschen Kaiser mit Allerhöchstseiner Ver— tretung beauftragte deutsche Botschafter Graf Münster, der von den Mitgliedern der Botschaft begleitet war, den Kranz Seiner Majestät im Palais Elysse an dem Sarge des 1 Carnot nieder. An dem Kranze, der von seltener
chönheit ist und aus Rosen und Orchideen besteht, befindet sich eine schwarz-weiß⸗rothe Schleife mit einem goldgestickten gothischen und der Kaiserkrone. Um 10 Uhr wurde der Sarg auf einem Katafalk im Ehrenhof des Elysse aufgebahrt. Gleichzeitig begannen auch die Neugierigen sich in den Straßen längs des Weges, den der Leichenzug nehmen sollte, auf⸗ zustellen Um Z Uhr früh wogte zwischen dem Elnsée und der Notre⸗ Dame⸗Kathedrale bereits eine dichtgedrängte Menge, die immer weiteren Zuwachs erhielt. Der Concordienplatz und der Platz vor dem Hotel de Ville waren zu dieser Zeit schon schwarz von Menschen. Die Menge verhielt sich im allgemeinen ruhig. Gestern früh um 8 / Uhr nahmen die Truppen Aufstellung in den Straßen, die der Trauerzug zu passieren hatte. Träger von Kränzen bewegten sich in ununterbrochenem Zuge zum Elysse. Der Zugang zu den Champs Elysées, wo sich die Deputa⸗ tionen aufstellten, war von einer dicht gedrängten Menschen⸗ menge eingenommen. Um 9g Uhr begannen die Deputationen von Körperschaften einzutreffen. Die Fenster und die Dächer waren von Neugierigen besetzt, deren a eine ernste war. Das Menschengedränge war besorgnißerregend. Die Gesandten und Militär⸗Attachés, sowie die Mitglieder der Regierung wurden bei ihrem Eintreffen im Elysse von der Menge begrüßt, die Truppen präsentierten. Um 109 Uhr erschien der Präsident Casimir⸗Périer und wurde von allen anwesenden Generalen empfangen. Um 10 Uhr 25 Minuten gab der General Saussier das Zeichen zum Aufbruch des Zuges, die Truppen bildeten Spalier und präsentierten. er Zug bewegte sich in der Mitte der Straße und wurde von der Menschenmenge unter Zeichen tiefer Ergriffenheit empfangen. Die Garde r6publicaine zu Pferde eröffnete ihn, dann folgten der Kranz des Präsidenten Casimir-Périer und die Wagen des Klerus, der den Sarg begleitete. Der Leichen⸗ wagen, der von sechs Pferden gezogen wurde, war au das schonste geschmückt, der Sarg von Trikoloren mn inter dem Leichenwagen schritten Offiziere mit den Orden des ver⸗ storbenen Präsidenten, ihnen folgten die drei Söhne Carnot s, dann der Präsident Casimir⸗Périer an der Spitze e, f Inhaber des Großkreuzes vom Orden der Ehrenlegion und seines militärischen Gefolges, hierauf der Präsident des Senats Challemel⸗ Lacour und der Vlze⸗Prasiden der Kammer de Mahn, Hie Botschafter und Gesandten, bie höchsten Beamten der Re⸗
en, seitbem er zum letzten Male die ᷣ
ierung, die besonders zur Vertretung bei den Beisetzungs⸗ 3 keiten abgesandten Persönlichkelken, das ö Korps, Senatoren, Deputirte und die , Um 11 Uhr 20 Minuten verließ der Zug das El 3 In der Notre⸗Dame⸗Kirche trat der General Son ier mit
fa die Leiche mit dem Degen, während die Hyornisten liesen und die Tambours anschlügen. Saͤmmtliche Glocken in den Champs Elysöes ließen Trauergeläut ertönen. Der Erz— bischof von Paris, Kardinal Richard, umgeben von dem ge⸗ sammten Klerus, empfing den Sarg am Portal. Vor Er⸗ theilung der Absolution gab der Erzbischof in einer Allokution dem Wunsche Ausdruck, das der Pflicht geweihte Leben Car⸗ not's möge eine große Lehre sein für eine Einigung aller Kinder des französischen Vaterlandes durch das Buͤndniß des Patriotismus und des Glaubens. Die kirchliche Zeremonie endete um 2 Uhr. Um 3 Uhr af der zug im Panthéon ein. Auf dem ganzen Wege 33 ich bei dem Vorüberschreiten des Präsidenten Casimir⸗Périer in der Menge eine große Be⸗ wegung der Sympathie und Aufmerksamkeit. Sehr bemerkt wurden unter den Kränzen diejenigen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, der Kaiser von Oesterreich und Rußland, des Königs von. Italien, und der xussischen Marine. . ganzen verharrte die Menge in andachtsvoller
seinem Generalstab auf die linke Seite des . und
altung. Beim Passieren der Botschafter in großer Uniform machte sich eine lebhafte Bewegung der Neu⸗ gierde bemerkbar, jedoch kam keinerlei Zwischenfall vor. Un⸗ zählige Kränze wurden getragen und gefahren. Beim Panthéon wurde der Sarg herabgehoben und in die Vorhalle tragen, wo der Minister⸗-Präsident Dupuy folgende Rede hielt:
Carnot hat sein Leben für das Land hingegeben, er ist gestorben für Frankreich und die Republik, getroffen von der wilden Rache einer Sekte, welche die Vereinigung der Völker ohnmächtig zu machen wissen wird; er fiel wie ein Soldat auf dem Felde der Ehre, er sprach bereits von der Stunde der Ruhe, denn er dachte nicht daran, sich um eine Wiederwahl zum Präsidenten zu bewerben, welche er als dem Geiste der Verfassung zuwiderlaufend ansah; von der Aufgabe des Präsidenten hatte er einen sehr hohen Begriff; er hatte es verstanden, überall im Lande selbst wie nach außen Sympathie zu erwecken. Frank⸗ reich sowie das Ausland, im Schmerz geeint, bringen nunmehr Beweise ihrer Sympathie dar für den Menschen, den Bürger und das Staats oberhaupt, namentlich aber für den Freund des Friedens, dem er seine Kräfte geweiht, den er immer verherrlicht hat; er wird im Panthéon seine Ruhestätte finden neben dem „Organisator des Sieges‘. Der Tod wird somit das Genie des Krieges und das Genie des Friedens bergen; die Geschichte wird sagen, er habe alle Franzosen in der toleranten, weisen, freien und dem Fortschritt huldigenden Republik vereinigen wollen. Dupuy hob sodann die Eigenschaften Carnot's hervor und wies nach, wie seine Popularität stets im Zunehmen begriffen war; er schloß mit den Worten: Lebe wohl! Dein Andenken wird nicht untergehen. Frankreich fühlt die Größe seines Verlustes. Wir danken dir, daß du eine Einigung aller seiner Söhne vorbereitet hast, eine Einigung in der gemeinsamen Liebe zur Republik und zum Vaterlande. Wir werden den Grundsatz deines politischen Strebens sesthalten, den Grundsatz, um der Republik zu dienen, niemals Frank- reich aus dem Auge zu lassen. Die Republik neigt über deinem Sarge die trauerumflorte Fahne. So nimm hin die letzte Ehrfurchts⸗ bezeugung ihrer Dankbarkeit und Trauer.“
Nach dem Minister⸗Präsidenten nahm der Präsident des Senats Challemel⸗-Lacour das Wort, der zunächst der 1 der sterblichen Ueberreste Lazare Carnot's in das Panthéon im Jahre 1889 gedachte und dann ausführte: Frantreich trage im Gefühl seiner Stärke und Lebenskraft mit Würde die Wunden, die es durch Carnot s Tod erhalten habe. Diese Wunden flößten Achtung ein durch die Sicherheit, mit der es aus solchen Krisen hervorgehe. Ein Arbeiter sei mitten in seinem Schaffen dahingerafft worden, sein Werk aber schreite fort und bleihe erhalten. Der Schlag, der Frankreich in Lyon getroffen, finde einen Widerhall in den Zeugnissen der Sympathie, aus denen man mit Recht Kraft und Stolz schöpfen könne. Der Redner hielt dann in beredten und be— wegten Worten eine Lobrede auf Carnot, dessen Leben einem Jeden Achtung, Bewunderung und Liebe einflößen müsse. Niemals habe Carnot sich von jener Ruhe entfernt, jener Hal⸗ tung und Würde, die eine so unschätzbare Gabe eines Staats⸗ mannes ist. „Mag diese Ruhe“, so schloß der Präsident des Senats, „uns in der schweren Stunde treu bleiben, die wir durchmachen, in dieser von dunklen Problemen erfüllten Zeit. Wir können nichts Besseres thun, als dem Lichte zu folgen, das Carnot's Leben durchleuchtete, der tiefen Vaterlandsllebe und der unverbrüchlichen Verehrung der Gesetze.“
Der Vize⸗Präsident der Kammer de Mahy verlieh darauf in seiner Rede der Trauer, der Entrüstung und dem Zorn über das ungeheure Verbrechen Ausdruck und erinnerte an die hohen persönlichen Eigenschaften und die seltene Bescheidenheit Carnot's. Niemals habe der Tod eines Staatsoberhauptes eine tiefere Empfindung einmüthiger und wahrer Trauer hervorgerufen. Der Redner gab sodann einen Lebensabriß Carnot's und fügte hinzu, es könne nicht von einem Mörder abhängen, Frankreich in Trostlosigkeit zu stürzen und um seine Fassung zu bringen. Attentate würden das Parlament nicht ablenken von seinem Werk des Fortschritts. Das Parlament werde die nothwendigen Reformen ins Werk setzen und feindselige Elemente energisch unterdrücken. Es werde sich hierin eins wissen mit dem Willen des Volks, das den internationalen Kosmopolitismus verwerfe und die Ein⸗ tracht des Landes wünsche. Jeder Franzose werde bereit sein, sein Leben zu opfern, vor allem aber müsse ein Jeder seinen Haß, seine Rachsucht und seine Vorurtheile dem Wohl des Landes zum Opfer bringen.
Nach einer Rede des Generals Andrés und nach Beendi⸗ gung des Vorbeimarsches des Zuges und der Truppen wurde dann der Sarg in die Gruft hinabgelassen, was ohne Störung vor sich ging. Die Menge zerstreute sich langsam. Kirchliche Trauerfeiern zum Andenken Carnot's fanden in zahlreichen Städten der Provinz und des Auslandes statt.
Die Pariser Blätter erklären einstimmig, das großartige Leichenbegängniß Carnot's sei eine würdige Bezeugung der nationalen Dankbarkeit.
Der Präsident Ca , ,,,, machte am Sonnabend Abend, von zwei Sekretären begleitet, einen Spaziergang, wobei er, ni dem Opernplatz von der Volksmenge erkannt, mit Zurufen, wie: Das ist muthig, er hat keine Furcht! jubelnd begrüßt und unter lebhaften Kundgebungen nach dem Palais Bourbon begleitet wurde.
Wie früher berichtet, waren dem Erzbischof von Lyon die Bezüge gesperrt worden; nunmehr ist die Anweisung er⸗ gangen, h den ganzen Rückstand auszuzahlen. .
Der Mörder Carnot's Caserio soll nach einer Mitthei⸗ lung aus Lyon Mittheilungen über die internationale Verschwörung gemacht haben, deren Beschluß er zur Aus⸗ führung gebracht habe. , wurden gestern früh 4 Uhr 200 Anarchisten in ihren Wohnungen in Haft genommen.
Italien.
Der deutsche Botschafter von Bülow, der bereits am Teig eine . Unterredung mit dem Schatz⸗Minister
onnino gehabt hatte, konferierte vorgestern mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Baron Blane und mit dem Minister⸗Präsidenten Crispi. Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Paris, der Minister des Auswärtigen Hanotaux habe den italienischen Botschafter Reßm ann ersucht, der italienischen Regierung das lebhafte Bedauern der französischen Regierung über den Vorfall in Grenoble auszudrücken. .
In der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte der Wirf. des Auswärtigen Baron Blanc in Be⸗ antwortung einer Anfrage des Deputirten Im briani wegen des angeblichen unge ga lf italienischer Matrosen durch Kroaten in Wodi zze, daß die Sache keineswegs ernst und die Untersuchung im Zuge sei; die Schuldtragenden würden zweifellos bestraft werden; die Erörterung solcher Fragen, solange sie sich in der Schwebe befänden, würde die eigenen Staatsangehörigen schädigen. stern legte der inister⸗Präsident Crispi der Kammer folgende Gesetz⸗ entwürfe vor: 1) Ueber Emphyteusis der juristischen Personen gehörigen Güter und über Verbesserungen des , n,, von Privaten in Sizilien; 2) gegen Aufreizung zu erbrechen und Verherrlichungen von Verbrechen durch die im Edikte vom 26. März 1848 angeführten Mittel; 3) über Maßnahmen im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Crispi verlangte für den ersten, Sizi⸗ lien betreffenden Gesetzentwurf die Dringlichkeit, bezüglich der anderen beiden beantragte er Verweisung an die Kommission, die mit Prüfung des Gesetzentwurfs über die durch Explosiv⸗ eh begangenen Verbrechen betraut war, und erinnerte daran, daß das französische Parlament ähnliche Gesetzentwürfe binnen 24 Stunden votiert habe. (Sehr gut) Der Deputirte Im⸗ briani bekämpfte diesen Antrag Crispi's und verlangte, daß die beiden Gesetzentwürfe auf dem d,, . Weg erledigt würden. Der Deputirte Agnint (Sozialist) drückte seine Befriedigung über die unterbreiteten Gesetzentwürfe in der Ueberzeugung aus, daß die Ausnahmegesetze zum 6 neuer Ideen beitragen würden. (Heiterkeit,
ärm) Die Kammer genehmigte sodann die Anträge des Minister⸗Präsidenten. Der Deputirie Torraca fragte den Minister⸗Präsidenten, ob er über das gestern früh in Livorno begangene grausame Verbrechen (ssiehe unten) Mittheilung machen könne. Der , Crispi antwortete, daß Giuseppe Bandi, der heldenmüthige Soldat von Marsala und Calatafimi, von den . aus Rache wegen eines in seinem Glatt enthaltenen Artikels er dolcht worden sei. (Bewegung) Die Deputirten Torraca, Fili und Elia hoben Bandi's Verdienste als Patriot und Publizist lobend hervor. In Beantwortung einer Anfrage des Deputirten Imbriani, der die Wahrheit über alle den Plan der Gründung einer italienisch⸗deutschen Bank betreffenden Gerüchte zu wissen wünschte, erklärte der Handels⸗Minister Barazzuoli, daß eine. Vereinigung von deutschen Banquiers die Absicht gehabt habe, in Italien eine Diskonto⸗Bank mit einem Kapital von 45 Millionen . errichten zum Zwecke des wechselseitigen Austausches remder Devisen und italienischer Banknoten unter gewissen Bedingungen. Er (Barazzuoli)h habe der Abordnung der Banquiers geantwortet, daß er dem fremden Kapital die
Thüren öffnen werde, wenn sie nicht zu Gunsten dessen eine
Verletzung des gemeinen Rechts forderten. Er habe auch ge⸗ fragt, ob es wahr sei, daß in dem Entwurf der Statuten der neuen Bank etwas der Würde Italiens ö ent⸗ halten sei. Dies sei durchaus in Abrede gestellt worden. Er habe gefordert, daß der Entwurf der Bank—⸗ statuten vorgelegt werden solle. Inzwischen werde er die Rechtsschwierigkeiten geprüft haben, die in der geplanten Vereinbarung mit der Bank von Italien liegen könnten. ö werde die Regierung ihren Entschluß fassen. Seitdem abe er keine weitere Nachricht in dieser Angelegenheit erhalten. Der Deputirte Imbriani erklärte sich mit dieser Antwort zufriedengestellt. Der Zwischenfall war damit erledigt. Aus Livorno meldet „H. T. B.“ über die Ermordung des Direktors der Journale Gazzetta Livornese“ und „I Telegrafo“ Bandi, daß dieser schon * einiger Zeit Drohbriefe erhalten habe, worin er aufgefordert worden sei, seine heftigen Angriffe gegen den Anarchismus 7 unterlassen. Bandi habe indessen unerschrocken seine Artikel gegen die Anarchisten fortgesetzt und namentlich das Attentat gegen den Präsidenten Carnot mit den schärfsten Worten verurtheilt. Als Bandi sich gestern Vormittag in sein Bureau habe begeben wollen, habe sich ein Individuum auf ihn gestürzt und ihm seinen Dolch in die Brust gestoßen. Bandi sei ö. todt gewesen, der Mörder sei entflohen, ohne daß man seiner bisher habe hab⸗ haft werden können.
Syanien.
Der Minister⸗Präsident Sagasta hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid auf eine Anfrage formell das im „Imparcial“ wiedergegebene Gerücht dementiert, daß die spanische Regierung 9 Schluß der Kammer durch König⸗ liches Dekret den nn,, andelsvertrag zu ratifizieren und in der folgenden Session die Indemnität für dieses Vorgehen zu verlangen beabsichtige.
Türkei.
Der König Alexander von Serbien wohnte am 2 in Konstantinopel dem Selamlik bei. Zu Ehren des Gastes atte der Sultan eine Defilierung der Truppen anbefohlen. * dem Selamlik stattete der König dem Großvezir Dshewad⸗ Pascha einen Besuch ab und erhielt sodann den Besuch des Khedive. Um 5 Uhr empfing der König die Chefs der , Missionen. Im Laufe des Tages be⸗ sichtigte der König, stets von einer Ehren⸗Eskorte der Kavallerie begleltet, verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter das alte Serail und die SofienMoschee. Gestern besuchte der König das Patriarchat am Thanar. Der Zeitpunkt der Abreise ist noch nicht festgesetzt.
Bulgarien.
Die neue politische Zeitung, Concordia“, das Organ der konstitutionellen liber alen Partei, die allgemein den Namen „Zankowisten“ führt, ist, wie W. T. B. aus Sofia berichtet, vorgestern erschienen. Bezüglich der äußeren Politik besagt das Programm, sie habe sich den vitalen Interessen des Landes unterzuordnen bei Aufrechterhaltung der freundschaft⸗ lichen Beziehungen zu allen Mächten ohne Ausnahme.
; Afrika. Nach Meldungen aus Fez hätten die verse Stämme dem Sultan bei en , . ihre werfung erklärt mit Ausnahme der Riffkaby sich gegen die Spanier k erheben bega Man in Tanger, wie „W. T. B. erf Melilla.
10en.
ernste .
e.
Nr. 23 A des Zentralblatts der Bauverwaltung; ö. berausgegeben im Ministezium der öffentlichen Arbeiten, vom 27. Juni hat folgenden Inhalt: Eisenbabn über die Ho
Tauern und den Predil. — Die Zugstangenverbindung der Gi
wagen. — Vermischtes; Wettbewerb für Pläne zu einer
* . elisch· lut * . 3 k — ntwürfe zu einem Ge aus der
helma in Magdeburg. — .
Kirche in Troppau. — Wettbewerb für Pläne zu einer
— für , w, , , 3 ö
; cen reformierten Kirche in St. Gallen. Der Theodolit bei .
vorarbeiten. — Berichtig u
ung — Bũcherschau. Nr. 25. — Inhalt: Die General⸗Zollbirektion in Hamburg.
Beitrag zur n n . Sen n , 5 endamms in Berlin. —
pommerns. — Umbau des M
Fischereihafen bei Scheveningen. — Vermischtes Wettbewerb um Pläne für ein Gesellschaftshaus in Mainz. — Besuch der Technis Dochschule in Dresden. — Königliche Technische Hochschule in Berlin.
Das symmetrische Eisenbahnwagenrad. — bauten in Nord⸗Amerika. — Königliche Hochschule für Musi — Blẽcherschau.
Wettbewerbe i Staats ⸗ in London.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln. Spanien.
Durch Königliche Verordnung vom 26. Juni d. J. ist für Her⸗ künfte aus Lüttich und Umgegend eine dreitägige Beobachtungs⸗
quarantäne angeordnet worden. Belgien.
Durch Königliche Verordnung vom 17. Juni d. J. ist in Belgien die Ein⸗ und Durchfuhr von Hadern und Lumpen, Leibwäsche, alten und getragenen Kleidungsstücken und gebrauchtem Bettzeug sowohl auf
dem Land als auf dem e, ,. verboten wosrden. hiervon sind die in dem Art. 7 der Königlichen Verordnun 30. Juli d. J. aufgeführten Gegenstände. ö
vom 23. luguft .
Minister für
usgenommen
vom
ergl. R.⸗Anz. Nr. 202 Außerdem kann der Königlich belgische andwirthschaft, Industrie und öffentliche Arbeiten Aus=
nahmen gestatten unter Anordnung einer Desinfektion der fraglichen Gegenstände oder anderer besonders durch ihn zu bestimmenden Maß⸗ nahmen. (Vergl. auch R.⸗Anz.“ Nr. 221 vom 14. September und
Nr. 279 vom 21. November 1893.) Schweden.
Durch Bekanntmachung des Königlichen Kommerz⸗Kollegiums dom 265. Juni d. J. sind die russischen Gouvernements Podolien und Tula, sowie Galizien für choleraverseucht, Japan dagegen für cholera⸗
frei erklärt worden.
(Vergl. .A. ⸗Anz. Nr. 83 vom 9. und Nr. 95 vom 23. April d. J.)
Cholera.
St. Petersburg, 1. Juli. starben laut Meldung des W. T.
An der Cholera erkrankten bezw. B.“ vom 10. bis 23. Juni n. St.
in Warschau 25 bezw. 8 Personen, im Gouvernem ent Kowno 19 bezw. 106; vom 17. bis 23. Juni erkrankten in Warschau 39, es
starben 29; in Kiew erkrankten 3, starben 26, in bezw. 1, in Rad om 14 bezw. 10 Personen. In
urland 4 loz k erkrankten
vom 10. bis 17. Juni 55 Personen, 24 starben. ie Zahl der Er⸗ krankungen in Grodno betrug vom 8. bis 23. Juni 35, 18 Todes-
fälle sind daselbst vorgekommen.
Brü ssel, 1. Juli. Dem „Journal de Bruxelles“ zufolge ge⸗ winnt die Cholera in Lüttich an Ausdehnung; es sind gestern sechs neue Erkrankungsfälle vorgekommen, von denen einer tödtlich verlief. Die Krankheit tritt meist in ärmeren Stadtvierteln auf. In der ver⸗
flossenen Nacht sind zwei weitere Personen an Cholera erkrankt.
Seraing und Tilleur ist der Gesundheitszustand vet wieder ein
guter, in Soumagne und in einem anderen Do tritt die Cholera jedoch bedenklich auf.
Theater und Mustk. Deutsches Theater.
der Umgegend
Am Sonnabend wurde die letzte Vorstellung unter der Direktion von Adolph L' Arronge gegeben. Mit Bedauern sieht man den Gründer und Leiter der Bühne, die neben dem Königlichen Schau spielhause die dramatische Kunst in edelstem Sinne pflegte, sich von im Werke zurückziehen, das bis zum Schluß in schöner Blütbe steht. Bei der Eröffnung des Deutschen Theaters vor etwa elf Jahren vereinigte sich eine Reihe erster Künstler, die gewohnter maßen als einzelne Glanzpunkte an den verschiedenen Bühnen
gleich sam als
Wandersterne aufleuchteten und rerschwanden,
zu einem Sternbilde, das dauernd am Theaterhimmel in vornehmem
Namen zog sich einer nach dem andern wieder zurück. Friedrich
ase,
Ludwig Barnay, Hedwig Niemann⸗Rabe und S. Friedmann, sie alle
Verein zu strahlen versprach. Aber von den Trägern der .
ster des Thosätre
rangais gegründeten Bühne blieben nur noch Förster und Adolph Arronge. Förster ging schließlich auch, seiner Sehnsucht folgend, nach Wien zu kurzer, durch den Tod zu früh abgeschlossener Thätigkeit, und L'Arronge blieb als alleiniger Besitzer und Leiter des Theaters
. und von den Sozietären der nach dem
übrig. Das Verschwinden der großen Mimen ließ
zwar
Lücken zurück, die aber zumeist ö ausgefüllt werden
konnten. Neue Namen und neue Künstler tau
en auf, ältere be⸗
kannte Darsteller entfalteten und erweiterten ihr fünstlerisches Naturell Dittschau,
in ungeabnter . Josef Kainz, Hermann Nissen, Erns das Ehepaar Sommerstorff, Max Pohl, Rosa Retty reihten Gustar Kadelburg, Hedwig Mever, Ein wirklicher Verlust war dem
eater durch das
v 6. Förster entstanden. Die seltene Kraft und Feinheit seines
la Carlsen und .
egietalents konnten Adolph XArronge's Tüchtigkeit und ernstes
Streben nie voll ersetzen. Immerhin behauptete das Theater einen ehrenvollen . in der Reihe der Muste in den deutschen Landen. JL und vornehm wie die war auch das Repertoire der Bühne, die den Meist
che en
klassischen Literatur aller Länder die Thore öffnete und auch
literarischen und künstlerischen Bestrebungen der modern
ltegndlich . ausna m. ben Wisbenbfuch und Kudig Jula,
auch Hauptmann zu Worte, aber den derbsten Aut gen nn blieb das Haus verschlossen. Dem modernen glückliche Tage! u,. s. w. dem Haus
.
Zu wirklichen Musterleistungen gestalte neben den alten rubmreichen Darstellungen des Don des Richters von einstudiert hatte, unter führungen des Goethe Cyclus, ferner Misanthropn, Fulda's Talisman! Hau Kollege Cramp ton‘. Auf der Büh Deen
olph CArronge's eigenster
ühne des schen Th hatte eben alles Raum, was gut und schön war; das gute X
Herr Senator“, celle use
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alamen⸗- u. f. w., die noch .