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10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Wer nigh, Port Fähnr, vom kr, . . * Inf. Regt. König Wilhelm von Württem⸗ berg. — versetzt. Rotham el, Haupt. und Komp. Chef vom 1. Pionier⸗Bat,, unter Versetzung zur Fortifikation In olstadt, zum Lehrer an der Art. und Ingen. Schule mit der Wirksamkeit vom 1. August d. J, Dühmig, Hauptm. von der Fortifikation Ingol⸗ tadt, bisher kommandiert als Lehrer an der Art. und Ingen, Schule, * 1. Pion. Bat. mit der Wirksamkeit vom 1. August d. J, Schul tze, Pr. Lt. im Inf. Leib⸗Regt, Kopp, Pr. Lt. im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, — diese unter Beförderung zu Haupt⸗ leuten ohne Patent, — zu Komp. Chefs, Kolb, Pr. Lt. des 6. Chev. Regts. vakant furt Konstantin Nikolajewitsch, unter Stellung ä la suite dieses Truppentheils, zum Adjutanten bei der Insp, der Kav., — ernannt. Jam in, Ser. Lt, im 3. Inf. Regt. Prin Karl von Bayern, zum Pr. Lt., Rohe, Port. . im 2. her Regt. Taxis, Spruner v. Mertz, Port. Fähnr. im 4. Chev. Regt. König, — zu Sec. Ltsz, v. Jie gler, Unteroff im 4. Chev. Regt. König, mit einem Patent vom 1. April d. J, Deuringer, Unteroff. im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Ströll, Unteroff, im
6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von. Preußen, — zu Port.
ähnrtz. befördert. Nachgenannte Zöglinge der 6. Klasse des . zu Portepee⸗Fähnrichs ernannt; Die Portepee⸗ Unteroffiziere: unk, im 1. Infanterie⸗Regiment König, v. Wenz zu Niederlahnstein im Infanterie⸗Leib⸗Regiment; die Fahnen. Kadetten: Rgila im 2. Inf. Regt. Kronprinz Wel sch im 4. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Ruhland, Meier, im 4. Feld-Art. Regt. König, Kriebel im 1 Inf. ö König, Stadelmayr im 9. Inf. Regt. Wrede, Mader im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Reu ling im 2. Feld, Art. Regt. Vorn, Lan gen⸗ mantel im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Metz im 9. Inf. Regt. Wrede, Weinzierl im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Sfaubwafser im 11. Inf. Regt. von der Tann, Baldauf im J Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Petz! im 7. Inf. Regt. Prinz . Müller II. im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Frhr. v. Leoprechting im J., Schioeren Reiter Regt. Prinz Karl on Bayern, Reuß im 1. Jäger⸗-Bat.; Weiß mann im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Sigl im 1. Jäger— Bat, Giehrk im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Wieden m ann im 1. Feld⸗Art. Regt. . Luitpold, Bechtold im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf. Venzl, im 11. Inf. Regt, von der Tann, Reinhard im 2. Ulan. Regt. König, Stirner im 14. Inf. Regt— Herzog Karl Theodor, Lorch im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst k von Hessen, Bedall im 16. Inf. Regt. Großherzog Fer⸗ dinand von Toskana, Zaubzer im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Müller 1. im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Dillmann im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen.
1 8 it der Wirksamkeit vom 1. August d. J. Frhr, Lochner v. Hüttenhach, Pr. Lt. des 14. Inf. Regts. Herzog Narl Theodor, Spatny, Pr. Lt. des 16, Inf. Regts. Großherzog Fer⸗ dinand von Toskana, — von der Funktion als Insp. Offiziere an der Kriegsschule enthoben. Lacher, See. Lt. des 156. Inf. Regts. Groß— herzog Ferdinand von Toskang, Peter, Sec. Lt, des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf, — als Insp. Offiziere zur Kriegsschule kommandiert. Im Beurlaubtenstande 12. Juli. Ruprecht, Ser. zt. in der Ref. des 1. Inf. Regts. König. Völker, Steiger, Fritz (Augsburg), Böhaimb ‚(andshut. Schidel (Aschaffenburg), Krauß (Hof), Sec. Lts. in der Landw. Inf. 1. Aufgebot — zu
r. Lt.; die Vize⸗Feldwebel bezw. Vize⸗Wachtmeister der Reserve: eiss (Straubing) im 11. Inf. Regt. von der Tann, Steger of im 19. Inf. Regt. Lindner (Straubing) im 4. Feld ⸗Art. 7 König, — zu Sec. Lts., — befördert, .
Abfchledsbewilligungen. Im aktiven Heere. 58. Juli. v. Stetten, Rittm. à la suite des 3. Chep. Regts. vakant Herzog Maximilian, kommandiert zum Auswärtigen Amt, das erbetene Aus⸗ scheiden aus dem Heere behufs Uebertritts in die Kaiserliche Schutz⸗ truppe gestattet. . Jö
Beurlaubtenstande. 12. Juli. Ludowici Eudwigs⸗ ö Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, der Abschied . Sanitäts⸗Korps. 6. Juli. Ihr. Puil Le (1 München) Dr. Herzog ( München), Stabsärzte in der Res., Dr. Raa . Stabsarzt in der Landw. 2. Aufgebots, — zu Ober⸗
tabgärzten 2. Kl.; die Assist. Aerzte 1. Kl.: Br. Sch mid. (Dillin⸗ gen, Dr. Pickel (Ansbach in der Res., Dr. Klein (Dillingen), diefer mit einem Patent vom 7. März 1894, Dr. Mö hl mann (Kifsingen), Dr. Reudelhuber (Ludwigshafen), Dr. Grahamer, Pr. Röll C München) in der Landw. 1. Aufgebots, — zu Stabs⸗ ärzten; die Assist. Aerzte 2. Kl.: Hentschel (Kissingen), Dr. Witte (Würzburg), Hr. Bissin ger (Hoff, Kno rr (Aschaffenburg), Dr. Kre⸗ mer (I München), Or. No elner (Ludwigshafen), Lr. Steigel mann Dr. Matthias (Landau), Dr. Mohr (Nürnberg), Popp (Mindelheim) in der Ref., Dr. Sturm (Zweibrücken), Br. Zinn (Erlangen) Dr. Lauer (Ansbach), Dr. Ziege (Nürnberg), Dr. Kr eß Gitzingen) in der Landw. 1. Aufgebots, — zu Assist. Aerzten 1. Kl.; die Unter— ärzte der Ress. Bucholz, Dr, Ribbert, Pr; Rosenblatt, Dr. Kochmann, Dr. Aust, Dr. Deuchler (1 München), Hr. he bach (Erlangen), Jebens (Hof), Dr. Sch lagerm ann ( München), Weigel (Nürnberg), Klein, Hr. Blum (? München), Dr. Lech⸗ . (Rosenheim, Freymadl, Kramer (. München), Horn (Erlangen. Dr. Kiefer (Zweibrücken, Adam. (Würzburg), Pr. Strebe . Schlothane (Würzburg), zu Assist. Aerzten 2. Kl., — befördert.
* Juli. Dr. Stumpf. (Würzburg), Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär-Verwaltung. .
5. Juli. . Veterinär 27. Kl, vom 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, zu den Veterinären der Res. versetzt.
6. Juli. Straub (Landshut), Unter⸗Apotheker der Res., zum Ober⸗Apotheker der Res. befördert.
Hessen. Darm stadt, 11. Juli. Best, Sec. Lt. der Res. in Osthofen, mit . und dem Charakter als Pr. Lt. der Abschied bewilligt.
Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Drontheim am Mittwoch früh verlassen und Sich nach Merock
im Geiranger Fjord . hre Majestät
dort eingetroffen.
Den Meldungen des „W. T. B.“ über die Reise Ihrer Majestäten des Kgisers und der Kaiserin entnehmen wir noch Folgendes: Nach der am Montag früh erfolgten An⸗ kunft der Kaiserlichen Macht „Hohenzollern“ vor Drontheim begaben Sich Ihre Masestäten um 11 Uhr ans Land, um den Dom zu besichtigen und nachher bei dem Konsul
enßen das Frühstück einzunehmen. Am Abend verabschiedete ich Ihre Majestät die Kaiserin von Seiner Majestät, um mit der Eisenbahn zunächst nach Christianig und von dert zu Schiff nach Kiel zu fahren. Seine Majestät der Kaiser
it nach dem Bahnhof und . Zuges en . schh ach Hohenzollern“ t die Kaiserin traf gestern Mitta nia ein und wurde am Bahnho festlich geschmückten Stadt von auf das lebhaftes⸗ ajestät an Bord S Reise nach Kiel fortzusetzen.
gab Ihrer Majestät das Gele verließ erst
Seine Majestät zord vor Drontheim. Ihre Majestä 12 Uhr 10 Minuten in Christia sowie auf den Straßen der einer zahlreichen Menschenmen ittag gedacht „Stein“ von dort die
an Bord
eutigen Nummer des „R.⸗ u. chsel zwischen Deutschland, Unabhängigen Congo⸗ schen der Großbritannischen Regierung igen Congostaats am 12. Mai
In der Ersten Beilage zur h St.⸗A.“ wird der Schrift we Großbritannien un staa t, betreffend das zwi d und der Regierung des Unabhän 1894 getroffene Abkommen, veröffentlicht.
Unter dem 2. Juni d. J. ist eine neue, seit dem 1. Oktober 1893 gültige Dienstordnung für Betrieb. Verw Neubauten der Königlichen Militär⸗Eisenba en; dieselbe wird in der des „Armee⸗Verordnungs⸗Blatts“ ver⸗
höchst genehmigt word eute aus⸗
gegebenen Nummer 16 öffentlicht.
ouverneur des Invalidenhauses, General der In⸗ k Grolm an hat sich mit längerem Urlaub nach Thüringen begeben.
Der Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗un arische Bot⸗ schafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Marich hat Berlin mit Urlaub verlassen. ; Abwesenheit fungiert der Legations-Rath von Velies als Geschäftstraͤger.
zögysny⸗ Während seiner
Sach sen.
re Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ zess ö . gedachten sich heute Vormittag nach Leipzig zu begeben. Daselbst wollen Höchstdieselben bis morgen und sich dann auf Ihrer Königlichen Hoheiten, des Großherzogs und der Großherzogin von Sachsen⸗Weimar nach Wilhelmst eben. Am 20. Juli Abends beabsichtigen J eiten in Hummelshain bei Kahla zum Besuch ischen Hofe einzutreffen. en soll am 22. d. M. Abends
einen Tag zum Be⸗
bei Eisenach be Königlichen Ho am Herzoglich sachsen⸗altenbur Rückkehr von dort nach Dres angetreten werden.
Das 2. Bataillon des 1. Badischen Leib⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 109 wird am 23. Oktober d. J. von Durlach nach Karlsruhe verlegt werden.
Renuszb ä. L.
4 Seine Durchlaucht der Erbpri lauchten die Prinzessinnen Emma — r ermine und Ida sind am 15. d. M. von Greiz zu längerem ufenthalt nach Schloß Burgk a. d. S. übergesiedelt.
sowie Ihre Durch⸗ arie, Caroline,
Großbritannien und Irland.
Das Oberhaus trat gestern in die Erörterung über die zweite Lesung der von dem Marquis von Salishury ein⸗ brachten Fremdenbill ein. : osebery wies in einer längeren Rede darauf hin, daß die Einwanderung armer Ausländer jetzt geringer sei als zur eit der Amtsführung Lord Salisbury's. ältnisse geben, die eine Einschränkung der Einwanderung er⸗ forderlich machten, gegenwärtig seien aber solche Verhältnisse nicht vorhanden. Was den zweiten Theil der Vorlage anlange, so gebe er zu, daß, wenn ein für eine Einmischung vorliege, keine Tradition diese ve aber kein Grund für die beantragten ; ngen v handen. Er bedauere die Erklärung Lord Salisbury's bei Ein⸗ sie habe die vorausgesagte un⸗ im Auslande gehabt, Die England feind⸗
Der Premier⸗Minister Lord
könne Ver⸗
geeigneter rhindern dürfe; es sei eschränkungen vor⸗
bringung seines Antrags; heilvolle Wirkung einstimmigem Beifall begegnet sei. des Auslands . Träumen nicht haben hoffen können, daß Lord Salisbury er— klären werde, die Mordpläne der Anarchisten seien in Eng⸗ „Ich widerlegte diese Aeußerung seinerzeit“, fuhr der Premier⸗Minister fort, „und bin heute vom Staatssekretär des Innern Asquith ermächtigt, aufs bestimmteste erklären, daß keines der jüngsten Komplotte gegen fremde egierungen und Fürsten hier in England geplant worden ist. . eweis, nicht einmal der Schatten eines Be⸗ weises für Lord Salisbury's Behauptung erbracht, daß die Er⸗ mordung Carnot's in England ausgeheckt worden sei. Wohl schmiedeten viele der nach England kommenden Flüchtlinge Kom⸗ plotte gegen Personen im Inlande oder Auslande; aber sie be⸗ fänden sich unter strengster Ueberwachun weisen, so würde diesen Leuten auf ihnen Ausführung ihrer Verbrechen erle wärtigen Regierung sei seit ihrem Klage über die Unzulänglichkeit ihrer Maßregeln zugegangen. Weshalb sollte sie, ohne daß Beschwerden vorlägen, zur eit der Ruhe ein erfolgreiches Verfahren aufgeben und als sie in Kraft gewesen, nicht Regierung die Urheber anarchistischer Verbrechen, und das Kabinet sei bereit, mit den Regierungen anderer Staaten in den herzlichsten Meinungsaustausch über die beste Art und Weise einzutreten, wie gegen die Urheber solcher ver— brecherischer Thaten vorzu Salisbury wies die
land ausgeheckt worden.
Es sei auch kein
; würde man sie aus⸗ ehr erwünschte Weise die Der gegen⸗ tsantritt nicht eine einzige
tert werden.
ie Kaiserin und Königin sind von Drontheim nach Christiania abgereist und gestern Mittag esetze erneuern, die, angewendet Sympathie
Der Marquis von uldigung Lord Rosebery's, daß er die vom Auslande gegen England gerichteten Verleumdungen unterstütze, zurück und erklaͤrte, er halte daran fest, daß Beweise vorlägen, wonach einige Verschwörungen, denen un⸗ in England es sei die Pflicht Englands,
zum Opfer
isiert worden
en Thaten biete. Der . Dh e Lesun
nicht zu gestatten, daß das Land die Hand zu solchen ,
o . weil die Regierung größerer Gewalten hinsichtli
ervor, er könne nicht gegen
er armen Einwanderer bedürfe, was aber den zweiten Theil
des Entwurfs betreffe, so glaube er nicht, daß die tegierung da— 6. a gf, werde. Er behalte sich hi. Aktion für die Einzel⸗ berathüng vor. Schließlich nahm das Haus die Bill in zweiter Lesung mit 89 gegen 37 Stimmen an.
Das Unterhaus hat gestern nach achtstündiger Debatte
die Budgetbill in dritter Lesung mit 283 gegen 263 Stim— men angenommen,
Frankreich. Der im Senat vertheilte Bericht des Barons Courcel
über das Abkommen betreffs der Abgrenzung in Kamerun hebt die beiden Staaten günstigen Punkte des Ueberein⸗ kommens hervor. Die Kommission sei nicht der Ansicht ge— wesen, daß Frankreich auf den Gewinn Deutschlands, dessten Kamerun⸗Kolonie im Congobecken Fuß fasse, eifersüchtig sein müsse. Welche Divergenzen auch nothge— drungen die beiden Nationen trennten, in Afrika wenigstens könnten sie sehr häufig einträchtig vorgehen, denn ihre Interessen seien fast immer identisch. Im Congobecken, am Benue und am Tschadsee sei Deutschland berufen, dieselbe Politik zu unter⸗ stützen wie Frankreich, und diese Politik solle allen Völkern nützlich sein.
Die Deputirtenkamm er begann gestern die Berathung
des Gesetzentwurfs über die Unterdrückung des An— archismus. Der Saal und die Tribünen waren überfüllt. Der Deputirte Pourquéry (radikal) bekämpfte den Entwurf als unnütz, gefährlich und unwirksam und erklärte, die Kammer habe alles versprochen, aber nichts gethan; das Land sei im höchsten Grade aufgebracht. Der Deputirte Ramel von der Rechten bekämpfte gleichfalls den Gesetzentwurf und tadelte den Mangel an Vertrauen zu den Geschworenengerichten sowie das Verbot der Veröffentlichung von Gerichtsverhandlungen. Der Deputirte Brisson warf der Regierung vor, sie benütze den Anlaß der Ermordung Carnot's, um Waffen in die Hand zu bekommen gegen die Sozialisten, die sie mit den An⸗
archisten in Verbindung zu bringen suche. Der Gesetzentwurf . politisches Manöver, das darauf abziele, die Republi⸗ kaner zu spalten. Es existierten keine anarchistischen Blätter, eine Reaktion des Staats sei daher nicht geboten. Der Berichterstatter Lasserre führte aus, die Unterdrückung von Verbrechen sei kein Angriff auf die Freiheit; das Gesetz sei nöthig, um die bedrohte öffentliche Sicherheit zu schützen und das Land von den Anarchisten zu befreien. Die Kammer werde nur ihre Pflicht erfüllen, wenn sie den Entwurf zum . erhebe; die Stunde sei ernst, denn das Land verlange, da die Regierung den schlimmsten Ausschreitungen nicht unthätig zusehe. Hierauf wurde die Fortsetzung der Berathung auf heute vertagt. . ;
Nach den amtlichen Ausweisen über die Aus- und Einfuhr während der ersten sechs Monate des laufenden Jahres erreichte die Einfuhr in der angegebenen Zeit die Höhe von 2236 620 000 Fr. und die Ausfuhr eine solche von 1585 487 000 Fr. Diese ihn vertheilen sich wie folgt: 6 Lebensmittel 670 M00 000 Fr.,, Roh⸗ material für die Industrie 1 280 800 000 Fr., fertige Fahrikate 284724 000 Fr. Ausfuhr: Lebensmittel 340 025900 3 Rohstoffe für die Industrie 398 9668 000 Fr., fertige Fabrikate S05 407 000 Fr., Postpackete 41 978 000 Fr. Verglichen mit den entsprechenden Zahlen der beiden Vorjahre ist die Aus—⸗ fuhr um 77 395 000 Fr. gegen 1893 und um 97 031 900 Fr. gegen 1892 zurückgeblieben, während die Einfuhr die von 1893 um 335 520 Fr. übertraf. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln stieg von nahezu 480 auf,. 670 Millionen, während die Ausfuhr von fertigen Fabrikaten um 70 Mil—⸗ lionen abnahm. ;
Wie die „Agence Havas“ aus Lyon erfährt, belaufen sich die Ersatzansprüche der Italiener für die ihnen während der letzten Unruhen zugefügten Schäden auf zwei Millionen Francs. .
Der Dampfer „Rhöne, dessen Abfahrt von Marseille wegen der an Bord befindlichen verdorbenen Lebensmittel ver⸗ schoben werden mußte (siehe die gestrige Nummer d. Bl.), ist gestern in See gegangen. Ein Theil der Lebensmittel wird dem Dampfer nachgesandt werden.
Italien.
Der Deputirte Bertolini ist zum Unter-Staats⸗ sekretär im Finanz⸗Ministerium ernannt worden.
Im Senat erklärte gestern der Justiz-Minister Caen da in Beantwortung einer Interpellation des Senators Piola über die Gründe, weshalb die Regierung vielen Bischöfen nicht das Exequatur ertheilt habe: Die Politik der Regierung in dieser Frage sei von den im Garantiegesetze festgestellten Prinzipien geleitet; diese Politik wolle bei aller Achtung vor der hohen geistlichen Autorität die Rechte des Staats unverletzt erhalten; die Regierung, beseelt von dem Geist der Versöhnung, habe im Januar und Mai mehreren Bischöfen das Exegugtur ertheilt. Der Minister versicherte, daß die Regierung für die freie Besetzung der Bisthümer Sorge tragen wolle; sie baue auch fest darauf, daß man die Rechte des Königs mit den religiösen Gefühlen in Einklang bringen werde. Er hoffe, daß das von der Regierung gegebene Beispiel der Mäßigung den Antrieb geben werde, jede Schwierigkeit zu beseitigen. Der Minister⸗Präsident Cris pi erklärte: Es habe, als das gegenwärtige Kabinet zur Regierung gekommen sei, 2 bischöf⸗ liche Sitze , Exequatur gegeben. Bei einigen davon sei das freie Besetzungsrecht statuiert, bei anderen das Patronats— recht maßgebend gewesen. Das Recht des Staats sei in beiden Fällen ein verschiedenes; an Orten, wo das Patronats= recht bestehe, ernenne nicht die Kurie die Bischöfe, sondern die Ernennung gebühre dem Patron. Allen unter der gegen— wärtigen Regierung ernannten Bischöfen sei das Exequatur ertheilt worden. Der Minister⸗Präsident sprach die Hoff⸗ nung aus, daß die Kurie die Rechte des Königs anerkennen werde. In diesem Punkte dürfe keine Nachgiebigkeit Platz greifen, damit die Souveränetätsrechte keine Schwächung erführen. Die , so schloß der Minister⸗Präsident seine Ausführungen, „will weder Klagen noch Kämpfe, sie achtet die katholische Kirche, der die große Mehrheit des italienischen Volks angehört,, Hiermit war der Zwischenfall erledigt und wurde die Generaldebatte über den Gesetzent= wurf über die h der Regierung aufgenommen. 160 Senatoren waren anwesend. Auf Antrag des Schatz⸗Ministers Sonnino wurde zunächst die Debatte über den Text des Regierungsentwurfs eröffnet.
Spanien.
Der Herzog von Sevilla, der Sohn des am 12. März 1871 verstorbenen Infanten Enrique de Bourbon und dessen am 29. Dezember 1863 verstorbener morganatischer Gemahlin hHeleng de Castelloy Shelly Fernandez de Cordoba, ist wäh⸗ rend der Ueberfahrt von den Philippinen⸗Inseln nach Barcelona auf der See gestorben.
Bulgarien.
Außer dem Polizeipräfekten Lukanow ist auch der ehe⸗ malige Polizeikommissar Totew unter derselben Anschuldigung wie Lukanom verhaftet worden, und zwar in dem Augenblick, als er in das Ausland flüchten wollte. Ebenso wurde der frühere Gerichtsdiener Gerdjikow wegen Unterschlagung beträchtlicher Summen verhaftet. — Hinsichtlich der Gewäh⸗ rung einer Amnestie wird aus guter Quelle versichert, die Reglerung sei geneigt, diejenigen wegen politischer Vergehen Verurtheilten für eine Amnestie zu empfehlen, welche die Gnade des Prinzen Ferdinand von Sachsen⸗-Coburg anrufen würden. Amerika.
Nach einem Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus Washington, hat das Repräsentantenhaus vorgestern mit 125 gegen 27 Stimmen eine Resolution angenommen, worin die Handlungsweise des Präsidenten Cleveland in dem Strike der Eisenbahnarbeiter gebilligt wird.
Asien.
Wie dem „Reuter'schen Bureau“ heute aus Söul über Shanghai gemeldet wird, griffen japanische Soldaten den englischen Konsul und dessen Gattin an. Zum Schutz des Konsulats wurden 30 englische Matrosen gelandet.
Statiftik und Volksmirthschaft.
Ein- und Ausfuhr des Kamerungebiets im Jahre 1893.
Nach der amtlichen Statistik der im Kalenderjahr 1893 in das Kamerungebiet eingeführten bezw. von dort ausgeführten Waaren be— werthete sich die Gesammtausfuhr auf 4633 363 „S, die Gefammt— einfuhr auf 4161 627 S. Die Hauptausfuhrartikel bildeten Gummi elastikum (1 426 874 M), Palmöl ( 353 797 S696) und Palmkerne 1235 027 M). Dann folgen: Elfenbein (395 886 S6), Kakao l01 241 e), Ebenholz (62 196 M, Taback (43 200 S6), Gummi⸗ opal (6299 S6), Mahagonihol; (3458 Æ ), Kolanüsse (2853 M), Rothholz (1211 6), Kokosnüsse (100 „6M, Braunholz (486 itñ), Kalabarbohnen (163 M6, Kaffee (68 M6), ferner Waaren verschiedener Gattung (1610 ch).
Die wichtigeren zur Einfuhr gebrachten Erzeugnisse waren — nach den Werthziffern geordnet: Gewebe und Manufakturwaaren (944793 6), Rum, Genever und Spiritus (H651 498 06), Instrumente und Maschinen (315 786 S6), Verzehrungsgegenstände, Material waaren ꝛe. (277 7090 6, Taback (260 613 6), Reis (256 207 , Bau⸗ und Nutzholz sowie Holzwaaren (131 162 S6), Eisen- und Eisenwaaren (75 276 S6), Salz (163 459 M6, Pulver (1951 963 S6, Zement und Kalk (146 1660 M6), Feuerwaffen (950 557 M), Steinkohlen
(C2 552? A), Glaswaaren und Porzellan (68 787 M6), Leinen und
Seilerwaaren (57 595 A6), Bier (52 764 S6), Seife und Parfümerien (43 8h M), Hüte (a0 785 66), Möbel, Haushaltungs⸗ und Schiff inventarien Gegenstände (36 250 6), Küpfer⸗ und Messingwaaren 64 944 S), Liqueure (32 300 M 2c.
Das Deutsche Kolonial-Blatt“ giebt zu diesen Nachweisungen über den Waarenverkehr in Kamerun . Erläuterungen:
Die ‚Aus fuhrstatistik für das Jahr 1893 schließt mit einem Gesammtwerth von 4 633 363 gegenüber einem solchen von 4263 784 ½ im Jahre 1892 ab, weist mithin eine Steigerung von 369 579 ½ nach.
Während sich die Gewinnung von Palmöl und Palmkernen gegen⸗ über dem Vorjahr nahezu auf derselben Höhe gehalten hat, hat die Ausfuhr von Gummi elastikum eine ganz erhebliche Steigerung er⸗ fahren. Dieser Artikel, welcher gegen 1893 ein Mehr von 0 365 kg in Menge und 402 5360 6 im Werth erfahren hat, nimmt jetzt mit 1426 874 M die erste Stelle unter den ausgeführten Tandeserzeug⸗ nissen ein.
Beim Elfenbein ist ein Rückgang des Geschäfts bemerkbar, welcher jedoch nicht so sehr der Verminderung der Ausfuhrmenge (323 422 kg gegenüber 40 275 im Vorjahr) als dem erheblichen ie el (Werth 1895 393 886 6 gegenüber 725 076 in 1892) zuzuschreiben ist, der bekanntlich diesen Handelsartikel betroffen hat. Dem Rückgang der Ebenholzausfuhr von 76 371 4 auf 62 106 0 dürfte bei der Gering⸗ fügigkeit der Holzausfuhr überhaupt eine wesentliche Bedeutung nicht beizumessen sein.
Als ein Zeichen der fortschreitenden Entwickelung des Schutz— . ist die erhebliche Zunahme derjenigen Landeserzeugnisse u egrüßen, deren Hervorbringung der menschlichen Betriebfamkeit zu derdanken ist. Die Kakaoausfuhr hat sich von 50 753 kg auf 7 982 kg bezw., im Werthe von 61 781 „ auf 1601 241 Sp, also um mehr als die Hälfte gesteigert.
Bei dem Taback (200 Kg mit 43 200 M in 1893 gegen 3472 kg mit 5944 M in 1892) ist eine Verdoppelung des Ertrags und eine Ver echs⸗ fachung des Werths ersichtlich. Eine fernere Zunahme der Erzeug⸗ nisse der ö ist für die Zukunft mit Sicherhelt borauszusagen. ie wird hoffentlich den Erfolg haben, daß sich bald in Deutschland für Unternehmungen in Kamerun das Kapital finden wird, welches erforderlich ist, um eine Entwickelung in großem Stil zu verbürgen.“
Zu der Einfuhrstatistik wird bemerkt: ‚Wenn das Jahr 1893 mit einem Gesammtwerth der Einfuhr von 4161 627 6 gegenüber 4470 822 S½ in 1893 einen Rückgang um 369 195 nachweist, so ist dies Ergebniß kein solches, gus welchem ein Rück— schluß auf eine mindere Lebendigkeit des Handels nicht gezogen werden darf.
In das Jahr 1892 fällt die Einbringung großer Mengen von Baumaterialien, Maschinen und Werkzeugen, welche für die regie⸗ . hergestellte Hafenanlage und die damit zusammenhängende Naf a m . benöthigt waren. Das Minder der Einfuhr des Jahres 1893 beläuft sich bei den betreffenden Posten: a. Cisen und Gisen⸗ wagren auf rund 75 090 c, b. Bau⸗ und Nutzholz auf rund 35 000 9, ¶ Instrumente und Maschinen auf rund 217 000 6, zufammen 327 O00, wiegt mithin den scheinbaren Rückschritt der Einfuhr reichlich auf. Außerdem findet fich ein Minderwerth in der Einfuhr von 1893 bei folgenden Posten: a. Verzehrungsgegenstände rund 36 000 (, b. Munition 75 009 , zufammen 111 Go , welcher gleichfalls auf gußergewöhnliche Verhältnisse, nämlich die Ausführung größerer
rpeditionen und den dadurch bedingten . ewöhnlichen Verbrauch in 1892 zurückzuführen, mithln nicht normal ist. ĩ
Schließlich ist noch als ein Beweis für die gewissenhafte und lopale Art, in welcher die Kaiserliche Regierung die Bestimmungen der Brüsseler Antisklavereiakte zur Ausführung ringt, die erhebliche
nahme der Einfuhr von Feuerwaffen zu erwähnen: Das Jahr 1893 stht hier mit 75s Stück in Werthe von Hö S3 „“, dem Sähre 155 mit 15764 Stück im Werthe von 1650 354 gegenüber. Das deutet eine Verminderung von rund 6066 in der Stückzahl und D000 n im Werth.
Betrachtet man die Einfuhrstatistik unter Berücksichtigung der asstehend hervorgehobenen Gesichtspunkte, so wird man in Wirklich⸗ eit auch hier wie bei der Ausfuhr eine fortschreitende Bewegung
bemerken und mit dem Ergebniß sich zufrieden geben können.“
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Sachsen schreibt man der Köln. Ft *, daß die Eingabe der nichtsozialdemokratischen faäͤ k ergarbeiter an die sächsische Regierung bis jetzt bereits von 7000 Bergleuten unterzeichnet worden ist. Die Eingabe wendet sich u. 4. gegen die Beschuldigungen, die von dem sozialdemokratischen Verband es. Berg⸗ und Hüttengrbeiter gegen die Werkbeamten und Behörden erhoben werden. (Vgl. Nr. 135 d. Bl.) .
Aus Braunschweig wird demselben Blatt berichtet: Die von sozialdemokratischer Seite geführten ö wegen Beilegung des Brauerei-Boykotts sind ohne Erfolg geblieben. Die Brauerkommission besteht nicht nur auf den am 3. Mai gestellten Forderungen, Lohnerhöhung bis 40 060 u. s. w., die den Ausgangs— punkt deg Boykotts bildeten, sondern verlangt auch Wiedereinftellung sämmtlicher entlassenen Arbeiter. Diese Forderungen sind von den vereinigten Brauereien abgelehnt worden.
Zum Berliner Bierboykott berichten die Zeitungen, daß hier gestern eine Sitzung der Kommission der J stattfand, in der mitgetheilt wurde, daß der Rückgang im Konsum des boykottierten Ringbiers kaum merklich sei. Sämmtliche Innungen beschlossen, die Kommission mit Geld zu unterstützen.
Aus Chicago meldet W. T. B.“: Dem Arbeiterführer Debs und den übrigen wegen Beleidigung des Gerichts Angeklagten ist eine Bürgschgft von je h000 Dollars auferlegt worden. Da keine Sicher⸗ heit gestellt wurde, sind alle ins Gefängniß gebracht worden. — Wie der Londoner A. K.“ aus Chicago het wird, hat die Pullman-Gesellschaft bekannt gemacht, daß sie den Ausständigen eine Woche Frist dazu geben wolle, wieder an die Arbeit zurüͤck⸗ zukehren. Der Führer der Pullman'schen Ausständigen erklärte, er wisse nicht, was seine Leute thun würden, wenn sich die Fabrikthüren öffnen. Es habe schwere Mühe gekostet, die
Angestellten habe den Leuten nicht mit einem Dollar ausgeholfen. — Aus Sacramento wird vom Montag gemeldet: Der Ausstand
ist jetzt vorüber. Mehrere hundert Eisenbahnarbeiter ö. an die Arbeit zurückgekehrt und die Züge ahren wie gewöhnlich. — In Dakland wehren sich die Ausständigen nach einer Mittheilung von demselben Tage noch immer verzweifelt. Das Militär hatte sie mit der Waffe anzugreifen. Die Eisenbahnzüge be⸗ finden sich unter militärischer Bedeckung. Güterzüge werden noch immer nicht abgelassen. .
Aus Hazleton (Pennsylvanien) berichtet W. T. B.“: Inmitten einer Gruppe von Bergarbeitern explodierte eine große Menge Minenpulver; 8 Arbeiter wurden getödtet und 150 Neger mehr oder weniger schwer verwundet.
Kunft und Wissenschaft.
Morgen, Donnerstag, wird der Theil der Gemälde⸗— galerie der Königlichen Museen, welcher die Bilder der deutschen und niederländischen Schulen enthält, wieder eröffnet werden, nachdem die stattgehabte Neu— ordnung beendet worden ist. Letztere war unumgänglich gewesen, um die in den letzten zehn Jahren, d. h. der . seit dem Umbau und der letzten Umstellung, gemachten Erwerbungen endgültig einreihen zu können. Bei dieser Gelegenheit ist die Folge der Schulen in der Aufstellung noch strenger als bis⸗ her durchgeführt worden und konnte eine Reihe der hervor— ragendsten Werke besser zur Geltung gebracht werden.
Seine Majestät der König haben durch Allerhöchsten Erlaß bom 11. Juni d. J., die Erhebung der Sektion für K und Schiffs maschinen-Bau zu einer Abtheilung der Tech⸗
an der Technischen Hochschule nunmehr folgende Abtheilungen: 1) für Architektur, 2) für Bauingenieurwesen, 3 für Maschineningenieur⸗ wesen, 4 für Schiff und Schiffsmaschinen⸗Bau, 5) für Chemie und Hüttenkunde, 6) für allgemeine Wiffenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschaften.
Der frgnzösische Dichter Charles Marie Leconte de Lisle ist gestern im Alter von 76 Jahren in Paris gestorben. Er stand an, der Spitze der Dichterschule der „Parnassiens“ und galt neben Viktor Hugo für den formgewandtesten Lyriker seiner Nation. Auch als Uebersetzer der 6 und römischen Dichter hat er sich einen 3 eit 1886 gehörte er als Nachfolger Hugo's der
ademie an.
Literatur.
Geschichte.
ff. Neues Lausitzisches Magazin. Herausgegeben von Lr. Richard Jecht. 65. Band, J. Heft. 70. Band, 1. Heft. Görlitz, Tischaschel 1894. — In diesen . schildert zunächst der Deraußgeber eine Görlitzer Rechtsquekle, den liber aetorum. Dieses Buch giebt über Rechtsgeschäfte zwischen Privatpersonen, wie Kauf, Verkauf, Klagen u. dgl.I, genaue Auskunft und ist daher ebenso für den Rechts, wie für den Kulturhistoriker von hohem Werth. Ferner publiziert Werlhof einen Aufsatz „Friedrich II. und Napoleon J. bei Zittaur. Der Verfaffer erzaͤhlt, wie Friedrich nach der Niederlage bei Kollin auf dem Rückzuge aus Böhmen bei Zittau eine Schlacht schlagen wollte, aber bei der Ungunst des Terrains und der Ueberlegenheik der Feinde davon abstand. Napoleon hielt sich in Zittau auf im Aug 1813, als er einen Angriff von Böhmen her erwartete, der aber nicht stattfand. Die Einzelheiten, die der Verfasser dabei über Friedrich und feine Brüder mittheilt, stammen aus notorisch unzuverläͤfsigen Quellen und hätten ahne eingehendere Begründung nicht wiederholt werden dürfen. Zum Schluß sei verwiesen auf die Genealogie des Geschlechts von Gersdorff 2 Knothe und auf die Beiträge zur Görlitzer Münzgeschichte von
euner.
fk. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Ss nab rück. (Historischer Verein). 18. Band 18935. Osnabrück, Kisling. — In dlesem Heft ist zunächst von all= gemeinerem Interesse der Aufsatz von Forst über die Beziehungen Deinrich's von Sachsen⸗Lauenburg, Erzbischofs von Bremen, zur Kurie. Wiewohl Heinrich bereits in früher Jugend zum Erzbischof von Bremen gewählt war, versagt ihm der Papst doch die Bestätigung, als er später noch zum Bischof von Osnabrück und Paderborn ge⸗ wählt werden sollte, und es begann nun eine langwierige Verhandlung, an der sich auch der Kgiser und andere deutsche r fen die zum theil selbst jene Bischofssitze beanspruchten, betheiligken. Der Papft verlangte von Heinrich vor der Bestätigung das eidliche Versprechen, die Ketzer rücksichtslos verfolgen zu wollen, was Heinrich ablehnte, da es seinem in Bremen geleisteten Eid, den. Augsburger Religiongfrieden aufrecht zu erhalten, widerspreche. Schließ⸗ lich erhielt Heinrich, trotz des päpstlichen Widerstandes die Bischofswürde, da viele deutsche Katholiken mit der schroffen Haltung der Kurie unzufrieden waren. — In die Zeit des dreißig⸗ eh rigen Krieges führt uns Philippi mit der Schilderung der Be— agerung Osnabrücks durch die Schweden im Jahre 1633. Von einer schwachen Abtheilung Kaiferlicher besetzt, wurde das feste Osnabrück von den Schweden einige Wochen heftig berannt, bis die Kaiserlichen durch Hunger zum Abzug gezwungen würden. Die Belagerung bietet die für das damalige Kriegswesen ker te tre, üge: wenig Energie, Zwietracht der Führer und Unzuverlässigkeit der Soldaten auf beiden Seiten. - Von den übrigen Arbeiten erwähnen wir noch die Untersuchung Stüve's über die Lehen des Klosters Iburg und die Geschichte des Stifts Börstel von A. von Düring. Von den olden⸗ burgischen Grafen im 13. Jahrhundert vornehmlich zur Versorgung der Töchter von adligen Dienstmannen angelegt, war das Stift im
Mittelalter nicht ohne Bedeutung; seine Geschichte bietet aber keine besonders bemerkenswerthen Momente. 31 ;
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Leute bis jetzt zurückzuhalten. Der Gewerkverein der Eisenbahn⸗—
nischen Hochschule zu Berlin genehmigt. Demgemäß bestehen
Gesetze, Verordnungen xe. ‚.
Das Reichs⸗Stempelgesetz bom 2. April 1899 erläutert von Dr. Landgraf, Syndikus der Landkammer zu Mannheim. Berlin, Carl Heymann's Verlag. (Pr. 240 4) — Diese Ausgabe bildet Nr. 16 der Carl Heynmann schen Taschen⸗Gesetzsammlung; die Er⸗ läuterungen bieten reiches Material zur Orientierung.
Militärisch es.
Garnisonbeschreibungen, vom Standpunkt der Gesundheitspflege aus aufgestel lt. , von der Medizingl Abtheilung des Königlichen Kriegs. Ministeriums. Erster Band; Beschreibung der Garnison Cassel. Mit 2 Karten, 56 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Pr. 8 SW C. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin 8W. 12, Kochstraße 68 - 70. — Das Königliche Kriegs-Ministerium beginnt soeben die Herausgabe eines für das Gemeinwohl wichtigen Werkes, welches daher lebhaften Dankes sicher sein darf: einer in der Medizinal · Abtheilung be⸗ arbeiteten . Beschreibung der wichtigsten Garnisonen vom Standpunkt der Gesundheitépflege aus. Mit Unterstützung der Behhrden haben Sanitäts- Offiziere alle für die Gesundheit der Ein⸗ wohner und Truppen maßgebenden Bedingungen in jeder Garnison untersucht und daͤrgestellt. ür die Wahl der Wohnungen und Einrichtung des Haushalts, für die An- lage neuer Stadttheile und für alle Wohlfahrtseinrichtungen in den Stãdten zur Abwehr von Seuchen kommen diese Mittheilungen wesentlich in Betracht. Sie behandeln geographische Lage und Um- ern der Stadt, ihre geologischen Verhältnisse, das Klima, be—
reiben die Stadt selbst, ihre Wasserversorgung, Kanalisation oder Abfuhr und alle ihre der Gesundheitzpflege dienenden Anstalten. — Der erste Band ist Cassel gewidmet und mit 59 Tafeln und Ab bildungen ausgestattet.
— Leitfaden für den Unterricht in der russischen Sprache an den Königlichen Kriegsfchulen. Auf Ver— anlassung der Königlichen General-⸗Inspektion des Militär ⸗Erziehungs⸗ und ,, verfaßt. Dritte, neu durchgearbeitete und ver= mehrte Auflage. Berlin 1894. G. S. Mittler u. Sohn. Preis L60. MJ geb. 2 M — Der bereits seit mehreren Jahren auf den Königlichen Kriegsschulen mit gutem Erfolg benutzte Leitfaden hat in der ö. vorliegenden Auflage mehrere Verbesserungen erfahren, die noch sicherer als bisher den Lernenden in den Stand setzen werden jeden russischen Schriftsteller zu lesen, sich selbständig in der Kenntni der russischen Sprache weiter fortzubilden und namentlich sich zur Dolmetscherprüfung vorzubereiten.
Prachtwerke.
Wendelin Boeheim, der Kustos der Kaiserlichen Waffen— sammlung zu Wien, hat das Leben und den Charakter Philippine Welsserss zum Gegenstand eines intereffanten Werks gemacht. Was sein Buch uͤberdies auszeichnet, sind dessen Illustrationen; bei der weiten Verbreitung recht seltsamer Photographien der Augsburger Patrizierstochter war es ein Verdienst, daß hier endlich einmal bessere Abbildungen ans Licht gezogen wurden. Vier Porträts Ferdinand's, sieben von Philippine und dreizehn weitere Abbildungen zieren das Buch; die Porträts sind durchweg kleine Meisterwerke der Holzschneide⸗ kunst, Von den Originalen der Bildniffe befinden sich fünf in den Kunstsammlungen des Kaiserlichen Hauses zu Wien, fünf auf Matzen in Nordtirol im 266 des Freiherrn von Lipperheide, während eines auf der Feste Coburg bewahrt wird. Weitere Illustrationen stammen aus dem Ferdinandeum zu Innsbruck und dem Schlosse zu Ambras. Das kleine Prachtwerk erschien im Verlage des Ferdinandeum zu In ,. ruck; es kostet in elegantem Pergament⸗Bande 3 Fl. 5. W. — 166
Unterhaltung.
Von der Halbmonatsschrift Aus ö Zungen“, die von Jo seph Kür schner (Deutsche Berlags⸗Anstalt in Stuttgart herausgegeben wird, und' den deutschen Lesern die besten Erzeugnisse der fremden Literatur in guten Uebersetzungen vermittelt, liegt mit dem soeben erschienenen zwölften Heft wieder ein Band, der erste Band des Jahrgangs 1894, abgeschlossen war. Darin werden ver—⸗ Fffentlicht: zwei Romane aus dem Französischen, je einer aus dem Italienischen, Norwegischen. Polnischen, Schwedischen und Spanischen, je eine Novelle aus dem innischen, Schwedischen, Spanischen und Ungarischen, außerdem zahlreiche Erzählungen und Gedichte der ver— schiedensten Sprachen, sowie eine große Fülle literarischer Mittheilungen in der Rubrik ‚Von Diesem und Jenem.‘. Die Verlagsanftalt hat auch für diesen Band Original⸗Cinbanddecken in feiner englischer Leinwand mit reichem Gold⸗ und Schwarzdruck auf Hr erde r und Rücken n,. lassen, die für den mäßigen Preis von 1 6 durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes bezogen werden können.
— Mit den uns vorliegenden Lieferungen 26 bis 30 ist die von der Deutschen Verlags-Anstalt zu Stuttgart veranstaltete J, , der gesammelten Werke von Georg Ebers bis zur? eendigung des Romans „Homo sum“ gekommen. In der zuletzt erschienenen Lieferung 390 wurde der im Jahre 1881 vom Verfasser vollendete Roman „Die Frau Bürgermeisterin begonnen. Jede Lieferung der trefflich ausgestatteten Ausgabe kostet 60 3.
— Novellen-⸗Bibliothek der FIllustrierten Zeitung. 5 Band. VI und 406 Seiten. Preis 2 M; in Bing,
einenband 3 Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Mit der Zeit des Reisens hat auch die Saison für die Reifelektüre begonnen; als eine hübsche, frische und anregende möchten wir den obengenannten Band unserm Leserkreis empfehlen; die darin enthaltenen neunzehn Novellen eignen sich zur willkommenen Unterhaltung. Nicht, daß der ernste Ton in den Geschichten völlig fehlte; aber im ganzen ist doch das Kolorit ein helles, sonniges. Der Preis ist billig, das Buch gut . und auch in broschiertem Zustande nicht einem raschen
Zerfall ausgesetzt. Verschiedenes.
Die Deutsche Literatur-Zeitung Nr. 25ę vom
30. Juni 8. J. (herausgegeben von Dr. Paul Hinneberg. Verlag von Hermann Walther in Berlin) enthält: Eduard König, Alttestament⸗ liche Kritik und Christenglaube, besprochen von W. Nowack. — G. Chr. Achelis, Praktische . C. Heydecke, Die rechte christliche Gottesverehrung, besprochen von Prof. Dr. H. Holtzmwann. — Dag Doktrinale des Alexander de Villa Dei herausgegeben von Dietrich Reichling, besprochen von Prof. Dr. Fr. Paulsen. — Tenien, der 41. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner vom 26. bis 23. Mai 1891 in München dargeboten vom historisch⸗philologischen Verein München, besprochen vom Oberlehrer Dr. Th. Stangl. — A. Döhring, Zu den griechischen und lateinischen Konjunktionen der Gleichzeitigkeit und der Zeitgrenze, besprochen von Prof. Dr. Paul Cauer. — Herodotus, Books V and VI edited by B. Abbott, besprochen von Dr. H. Panzer. — Diodori bibliotheca historica, editionem primam curavit Imm. Bekker, alteram Ludovicus Dindorf, recognovit Fridericus Vogel, Vol. III, be- sprochen von Prof. Hr. B. Niese. — Rudolf Gene, Hans Sachs und seine Zeit, besprochen von Privatdozent Dr. Max Herrmann. — Karl Lamprecht, Deutsche Geschichte, V. Band, J. Hälfte, besprochen von Prof. r. Herman Grimm. — Hugo Landwehr, Die Kirchenpolitik Friedrich Wilhelm's, des Großen Kurfürsten, besprochen von Prof. Dr. F. Hirsch. — E. Struve, Die Entwickelung des bayerischen Braugewerbes im 19. Jahrhundert, besprochen von Prof. Dr. C. Neuburg. — A. Karagiannides, Die Nichteuklidische Geometrie vom Alterthum bis zur Gegenwart, besprochen von Prof. Dr. G. Gerland. — Von der fünften verbesserten Au lage des Universal⸗ Lexikons der Kochkunst (Wörterbuch aller in der bürgerlichen und feinen Küche und Backkunst vorkommenden Speisen und Ge⸗ tränke) liegen jetzt 5 weitere Lieferungen 5 1I) vor, welche die Artikel Lab“ bis Waffeln“ enthalten. it der demnächst zu er⸗ wartenden 12. ö je 1 20 3; Verlag von J. J. Weber in Leipzig) wird das Werk abgeschlossen vorliegen. Ein besonderer Vorzug liegt, abgesehen von der Veelseitigkeit und Reichhaltsgkeit es ist das ,, Werk seiner Art — in der Berücksichtigung aller Ansprüche, die sich auch in den Monats⸗Küchenzetteln ausdrückt. ür den feinen, den mittleren und kleinen Haushalt sind darin in drei⸗ acher Auswahl Menus zusammengestellt, welche den verschiedensten
Anforderungen zu genügen suchen. Eine interessante Beigabe dez
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