1894 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Jul 1894 18:00:01 GMT) scan diff

chten würden. Der die Verkäufer ö, gt werden. Der Artike

ö

Zweck des Protestes keinen Gebrauch.

de Ramel (Rechte) bekämpfte Artikel Y; mehrere Amende⸗ ments wurden abgelehnt. Schließlich wurde 1ẽ des Artikels V angenommen, nachdem der Justiz⸗Minister Gu érin erklärt hatie, einer Mittheilung der Urtheile bei Anarchisten⸗ prozessen werde nichts entgegenstehen. Hierauf wurde die weitere Berathung auf heute Vormittag vertagt.

Gestern sind in Paris abermals drei Anarchisten ver⸗ haftet worden; darunter befindet sich der zu zwanzig Jahren 3 Zarbeit in den sibirischen Bergwerken verurtheilte russische

r Lazareff. . . . Wie der „Rappel“ mittheilt, hätte die Regierung be— schlossen, alle ausländischen Anarchisten auszuweisen und etwa neu ankommende sofort zu verhaften.

Rußland.

Die Besichtigung des Lagers in Krasnoje Selo durch den Kaiser ist 6 einer Meldung des K. , , aus St. Petershurg auf den 26. Juli festgesett. ie Vermählung der Großfürstin Penia findet am 6. August statt. Italien.

Das Gesetz über die Finanzmaßnahmen ist gestern amtlich veröffentlicht worden. . .

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Kassala vom Montag kehrt der General Baratieri mit dem Gros der Truppen über Keren nach . zurück und ier. am 27. Juli in Agordat anzukommen. In Kassalag bleibt eine starke Besatzung mit Artillerie sowie reichlichem Proviant und Munition in einer befestigten Stellung zurück.

Der Khedive ist gestern in Venedig eingetroffen.

Schweiz.

Nachdem kürzlich vom Bundes rath ein italienischer und ein , . Anarchist ausgewiesen worden waren, sind nunmehr drei weitere Anarchisten, und zwar ein Franzose und zwei Deutsche ausgewiesen worden, die beiden letzteren aus Basel. Der Bundesrath hat das In⸗ krafttreten des Anaxchistengesetzes auf heute festgesetzt. Nach diesem Gesetz wird mit Zuchthaus von mindestens zehn Jahren bestraft, wer Sprengstoffe zu verbrecherischen Zwecken gebrgucht. Wer Sprengstoffe, von denen er annehmen muß, daß sie zu Verbrechen gegen die Sicherheit von Personen und Sachen gebraucht werden sollen, herstellt oder zur Herstellung .

iebt, erhält mindestens fünf Jahre Zuchthaus. Bestraft wir

erner, wer Sprengstoffe, deren verbrecherischen Gebrauch er voraussetzen konnte, in Besitz nimmt, aufbewahrt, jeman⸗ dem übergiebt oder an einen anderen Ort schafft; ferner wer in der Absicht, Schrecken zu verbreiten oder die allgemeine Sicherheit zu erschüttern, zu Verbrechen aufmuntert oder Anleitung giebt. Geschieht dies durch die Druckerpresse oder ähnliche Mittel, so werden die sämmtlichen Theilnehmer (Thäter, Anstifter, Gehilfen und e i f gn bestraft. Soweit durch angrchistische Verbrechen ein Mens getödtet oder verletzt, eine Sache beschädigt wird 2c, kommt ür die Bestrafung das Strafrecht der Fantone in An⸗ wendung.

Serbien.

Wie der Kölnischen Zeitung, aus Belgrad gemeldet wird, hätte nach den neuesten Anordnungen der König Milan seine Reise nach Karlsbad aufgegeben und kehre nach Erledi⸗ ant seiner Angelegenheiten in Paris sofort nach Belgrad tlurück.

Die „Neue Freie Presse“ erfährt aus Belgrad: eine Kon⸗

erenz an . Mitglieder der liberalen Partei habe be⸗ . 7 tic einzuladen, die Führung der liberalen Partei wieder zu übernehmen.

Bulgarien.

Bei den am Sonntag in Widdin, Wratza, Silistria, , Rasgrad und , . Städten stattgehabten

uni zipalwahlen wurden, dem „W. T. B.“, zufolge überall die Regierungskandidaten gewählt. Widdin feierte den Wahlsieg durch Freudenkundgebungen, welche die ganze Nacht andauerten.

Schweden und Norwegen.

Der König hat, wie „W. T. B.“ aus rn nig be⸗ richtet, die Sanktion des Storthingbeschlusses über besondere Strafbestimmungen für Personen, welche laut

ö, H des Grundgesetzes aufgefordert werden, vor dem

torthing zu erscheinen und sich weigern, die bezüglichen Vor⸗ schriften i n! en, verweigert; ebenso die Sanktion der von dem jetzigen Odelsthing und Lagthing angenommenen Aenderungen des Gesetzes über das Konsulats⸗ wesen vom 15. Juni 1878.

Amerika. Wie der „Times“ aus Buenos Aires gemeldet wird, werden in dem dem Kongreß rg Budget für das nächste Jahr die Ein nahmen auf 25 0090 Dollar Papier⸗ eld und 34 373 009 Dollar in Gold, die Ausgaben auf 51 777 575 Dollar Papiergeld und 18418 300 Dollar in Gold veranschlagt. .

Asien.

Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Berlin: Der zwischen dem . ge n ggg eker Grafen Ito und dem General-Gouverneur von Petschili , abge⸗ schlossene Vertrag vom 18. April 1 enthalte eine bisher keiner Reglerung mitgetheilte geheime Abmachung, welche die eigentliche Grundlage des . apans bilde. Danach seien Japan und China übereingelommen, den König von Korea aufzufordern, eine genügende, be⸗ waffnete Macht auszubilden, damit Korea für die . liche Sicherheit selbst erg könne. Mit der Ausbildung dieser bewaffneten Macht solle der König fremde Offixiere betrauen, jedoch hätten sich Japan und China gegenseitig ver⸗ pflichtet, ö ihrer Offiziere zu dieen Zweck nach Korea zu entsenden. . .

Ueber den Stand der Verhandlungen zwischen China und Japan wird dem genannten Blatte aus London be— richtet, daß China auf Japans Reformvorschläge mit Gegen⸗ vorschlägen geantwortet habe, für die eine fünftägige Bedenkzeit, die allerdings jetzt abgelaufen, bewilligt worden sei. Japan habe darin manches Annehmbare gefunden und sei mit zwei Ausnahmen darauf eingegangen: Erstens habe es für Japan nicht allein handelspolitische, sondern auch politische Gleich⸗ stellung mit China in Korea verlangt; zweitens solle der König von Korea mit Japan ohne Zuziehung Chinas unter— handeln und Verträge abschließen können.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Chemulpo vom 23. d. M. gemeldet, die Regierung von Koxea habe gemäß dem von der * en Regierung ertheilten Rath bas Fapan gegebene Versprechen, innere Reformen in Korea durchzuführen, zurückgezogen. Ein Konflikt zwischen den Japanern und Koreanern in Söul stehe unmittelbar bevor. . meldet aus Shanghai von gestern: einer dort eingelaufenen Depesche aus Nagasaki zufolge hätten die koreanischen Truppen die japanische Be⸗ satzung in Säul angegriffen, seien aber geschlagen worden. Nach einer weiteren Depesche habe ein japanischer Kreuzer ein chinesisches Transportschiff in den Grund gebohrt. J

Aus Yokohama von gestern meldet das „Reuter'sche Bureau“: die japanischen Truppen hätten begonnen, gegen die Stellung der Chinesen vorzurücken. Man er⸗ warte täglich einen Zusammenstoß.

Nr. 29 des ‚Zentralblatts der Bauverwaltung', herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 21. Jull, hat folgenden Inhalt: Runderlaß vom 28. Juni 1894, be⸗ treffend die Bedingungen für Lieferung von Fensterglas. = Nichtamtliches: Erweiterungsbau des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten in Berlin. Wettbewerb für die Donaubrücken in Budapest. J. Zur Ehren rettung der Städtebilder alter Meister. Die Anwendung des Stück⸗ lohns bei Bahnunterhaltungsarbeiten. Vermischtes: Ergebnisse der n en für den preußischen Staatsbaudienst 1893194. Preis

ewerbung für ein Geschäftshaus der Versicherungs-⸗Gesellschaft Wil- helma in Magdeburg. Wettbewerb um Entwürfe für eine evang. Kirche in Karlsruhe. Preisbewerbung für ein Empfangsgebäude in Zug. Wettbewerb um Entwürfe für das Bismarck⸗Denkmal in Berlin. Preisbewerbung für die Bebauung des Grundstücks Leipzigerplatz 16 in Berlin. XI. Wanderversammlung des Ver⸗

bandes deutscher Architekten und Ingenieur⸗Vereine. VIII. Kon-

reß für Hygiene und Demographie. Fertigstellung der 3000. Loko— n g der Lokomotivfabrik Frauß u. Comp. in München. Pro⸗ fessor Dr. Rudolf Weber in Berlin J.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die beschleunigte Vornahme der Erfüllung eines an sich nicht fraudulosen Kaufvertrages, bevor diese Erfüllung von den an; drängenden Gläubigern des Verkäufers unmöglich gemacht wird, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Zivilsenats, vom 29. März 1894, nicht ohne weiteres deshalb anfechtbar, weil Käufer das Motiv der Beschleunigung gekannt hat. In dem zum Grunde liegenden Falle handelte es sich um die beschleunigte Auf⸗ ang eines Grundstücks auf Grund eines vorher abge— schlossenen, an sich nicht anfechtharen Kaufvertrages an den Käufer, damit nicht von andrängenden Gläubigern des Verkäufers, welche das Grundstück zu ihrer , ,. in Anspruch nehmen konnten, die Erfüllung des Kaufvertrags unmöglich gemacht würde. „Vom Reichs⸗ gericht ist wiederholt angenommen worden, daß Erfüllungs—⸗ geschäfte zwar der Anfechtung nicht grundsätzlich entzogen sind, daß aber die Befriedigungsabsicht, selbst wenn sie mit dem Be⸗ wußtsein der dadurch herbeigeführten Benachtheiligung anderer Gläu⸗ biger verknüpft ist, nicht als rechtswidrige fraudulose Absicht an⸗ k werden kann, und daß daher . eichen Geschäfte nur dann als fraudulos anfechtbar sind, wenn der dabei verfolgte Zweck nicht auf- Befriedigung des einen Gläubigers, sondern auf Vereitelung des Befriedigungsrechts anderer Gläubiger gerichtet ist, und wenn dies dem Empfänger bekannt war.... In vorliegenden . kann als festgestellt nur are daß die i , . die Erfüllung des Kaufgeschäfts die sen Zeitpunkt deshalb wählten, weil eine längere . der , der Anfechtungsklägerin die Möglich⸗ eit gewährt haben würde, das Grundstück zum Gegenstand shrer , ,. zu machen und dem Käufer zu entziehen. Der Zeit⸗ punkt der Erfüllung des an sich nicht fraudulosen Kaufvertrags konnte sehr wobl durch die Rücksicht auf die andrangenden, Gläubiger be⸗ stimmt werden, ohne daß deshalh die auf die Befriedigung des Käufers gerichtete Absicht zu verneinen wäre.“ (390 /93.)

Die Ehefrau kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Zivilsenats, vom 19. April 1894, im Gebiete des . Allg. Landrechts (1 1 88 670, 671) die Chescheidung wegen Eh ebruchs des Mannes nicht verlangen, wenn sie sich selbst des Ehebruchs schuldig gemacht hat, wohl aber kann der Ehemann, auch wenn er sich selbst des Ehebruchs schuldig gemacht hat, gegen seine Frau wegen Ehebruchs auf Scheidung klagen. (378/93.)

Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

Nach § 15 des Fluchtliniengesetzes vom 2. Juli 1875 kann durch Ortsstatut festgesetzt werden, ö bei einer neuen, zur Bebauung be⸗ stimmten ,, von dem Unternehmer der neuen Anlage oder von den angrenzenden Cigenthümern von letzteren, sobald sie Gebäude an der neuen Straße errichten die Straßen

erstellungskosten beschafft werden. In Bezug auf diese Be⸗ timmun . das Ober ⸗Verwaltungsgericht, II. Senat urch Euth'f vom g9. Mai 1894 ausgesprochen daß nur im Falle der Straßenherstellung durch die Stadtgemeinde, nicht aber im Falle der Strgßen . durch einen Unternehmer oder durch die

tadtgemeinde für Rechnung des Unter n . die Ad⸗ jazenten zur Erstattung der Straßenherstellungskosten verpflichtet

Dasselbe Bureau

ind; die eine solche weitgehende Verpflichtung der Adjazenten fest⸗ 6 Vorschrift . Ortsstatuts ist unwirksam. Der Maurer⸗ meister . in Berlin besaß einen ausgedehnten Grundstückskomplex an einer im Berliner Bebauungsplan vorgesehenen, aber noch nicht angelegten Straße. Da ihm im Interesse der Bebauung seines Komplexes daran lag, daß die Straße thunlich bald hergestellt werde, so bat er den Magistrat, diese Straße für seine Rechnung herzustellen, indem er sich erbot, die Kosten zu tragen bezw. a n ,. insoweit sie sodann aus den Beiträgen der übrigen Adjazenten der neuen 361 an ihn zurückgezahlt werden könnten. Der Magistrat ging darauf ein und übernahm die Straßen⸗ herstellung für Kosten des X. Als später ein anderer . dieser neuen Straße ein Haus an derselben errichtete, beanspruchte der Magistrat auf Grund des Berliner Ortsstatuts 11 vom 7.19. März

1877 von diesem einen , von 6088 S zu den Straßen⸗ e

erstellungskosten. Dieser striitt indeß jede Beitrags⸗ f hg u nicht die neue Straße von der Stadt⸗ emeinde im öffentlichen Interesse, sondern im Interesse und für osten des X. angelegt worden sei und für solche Fälle die Stadt⸗ gemeinde gesetzlich nicht befugt sei, eine Beitragspflicht der Adijazenten ortsstatutarisch festzustellen und einzuziehen, Die Klage des Adjazenten egen die Stadtgemeinde wurde vom Bezirksausschuß abgewiesen. 96 Revision des Klägers hob das Ober⸗Verwaltungsgericht te Vor⸗ entscheidung auf und ere die Hergnziehungs verfügung zu den Kosten der Straßenherstellung des Magistrats außer Kraft, indem es be—⸗ ründend autführte: „Das e, . 156) statuiert nur alternative Ansprüche entweder gegen den Unternehmer, der ein solcher zu sein darum nicht aufhört, weil die Ausführung für seine Rechnung von der Stadt übernommen wurde, oder gegen die Adjgzenten, und zwar gegen diese keineswegs schon daraufhin, daß die Stadtgemeinde nur im öffentlichen Interesse die Ausführung für Rechnung des Unter⸗ nehmers ihrerseits übernimmt, sondern erst auf Grund der Thatsache, daß von ihr selbst die Anlegung der Straße ausgeht, solche für ihre eigene Rechnung erfolgt. Den Adjazenten gegenüber fehlt es auf Seiten der Stadtgemeinde, deren Ausgaben bei einer nur der Aus—= führung geltenden Uebernahme effektiv solche des Unternehmers sind und bleiben, an einem Ohiekte der Erstattung, an einer Leistung seitens der Stadtgemeinde, der die Beiträge sich als Gegenleistung gegenüber⸗ stellen ließen.“ (II. 701.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Statistik der Geschäfte der preußischen Justizbehörden.

Das „Justiz⸗Ministerial⸗Blatt“ veröffentlichte in seiner Nr. 28 die Hauptübersichten der Geschäfte bei den preußischen und waldeckischen Amtsgerichten, bei den preußischen Landgerichten und den Staats—⸗ anwaltschaften bei denselben, sowie bei den preußischen Ober⸗Landes⸗ gerichten und den Staatzsanwaltschaften bei denselben für das Jahr 1893 und giebt zum Schluß eine Zusammenstellung der wichtigsten Geschäfte bei den preußischen und waldeckischen Justizbehörden für die Jahre 1891 bis 1893. Den verschiedenen Uebersichten und der Zu⸗ sammenstellung am Schluß entnehmen wir die nachstehende Angabe:

1) Bei den preußischen und waldeckischen Amtsgerichten betrug nach der Volkszählung von 1890 die Zahl der Gerichts einge, sessenen 30 014 648. e nf kamen an Beamten 2701 Richter, 7717 andere Beamte, 1699 Notare und 1855 Gerichtsvollzieher. An Zivil⸗ sachen waren an bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und mündlichen Ver⸗ handlungen zusammen anhängig 1336 345, darunter kontradiktorische . 609 g24. Konkursverfahren waren anhängig 3850 überjährige und 4196 diesjährige, zusammen S046. Davon sind beendet 4200; es blieben unbeendet 1513 überjährige und 2353 dies⸗ jährige, zusammen 3846. Als nichtstreitige An , n, wurden beendigt: 1 363 884 Vormundschaften und Pflegschaften, 6825 Auseinandersetzungen und Erbtheilungen, 19865. Stlftungen und S519 Verwahrungen. An , waren anhängig 74 269 Privat- klagesachen, 119 414 Anträge auf Erlaß von Strafbefehlen, 245 830 Anklagesachen wegen Vergehen, 202 463 Anklagesachen wegen Ueber⸗ tretungen und 3757 Voruntersuchungen. Von Privatklagelachen sind beendigt 58 398, unbeendigt blieben 15 871, von Anträgen auf Erlaß von Strafbefehlen 108 263 bezw. 11 161, von Anklagesachen wegen Ver⸗ gehen 197 968 bezw. 47 862, von Anklagesachen wegen Uebertretungen 182 404 bezw. 20 GCö9, von Vorunterfuchungen 343 bejw. 454. Außerdem sind erlassen 138 074 Strafbefehle in . tdiebstahlssachen und 394 335 einzelne richterliche Anordnungen. Hauptverhandlungen haben statt- gefunden: 432 217 vor den Schöffengerichten und 61 759 por den Amtsrichtern, zusammen 493 956. Urtheile sind ergangen: von den Schöffengerichten 347 186, von den Amtsgerichten 5s 730, zusammen 398 16. Von diesen Urtheilen ergingen in Forstdiebstahlssachen 6232, in Privatklagesachen 27 348, nachdem ein Strafbefehl beantragt oder erlassen war 15 762, wegen anderer Vergehen 192 382, wegen anderer Uebertretungen 157 192. Durch die ergangenen Urtheile in erster Instanz sind 394523 Personen verurtheilt, darunter durch Urtheile der Schöffengerichte 341 967, freigesprochen 1066 240 Personen, dar⸗ unter durch Urtheile der Schöffengerichte 103 119. Unter den beendeten Strafsachen befinden sich 4 Wiederaufnahmeverfahren. Von diesen wurden 77 zu Gunsten der Verurtheilten, und zwar 33 durch sofortigs Freisprechung, 42 durch Aufhebung des früheren Urtheils, und ? Durch Aufrechterhaltung des früheren Urtheils; 17 zu Ungunsten der Angeklagten, und zwar 10 durch Aufhebung des früheren Urtheils und 7 durch Aufrechterhaltung des früheren Urtheils beendet.

2) Bei den Landgerich ten betrug die Zahl der Präsidenten 28, der Direktoren 214, der Richter 95, bei den dazu gehörigen Staats—⸗ anwaltschaften die Zahl der Ersten Stagtsanwalte und Staats anwalte 299, der ständigen Hilfsarbeiter 59. An bürgerlichen Rechtsstreitig- keiten in erster Instanz wurden im Jahre 1893 vor den Zivilkammern anhängig: 73 153 gewöhnliche Prozesse, 12 896 Urkundenprozesse, sols Arreste und einstweilige Verfügungen, 6b9d. Prozesse in Ehesachen und 62 rozesse in Entmündigungssacheg; vor den Kammern für Handelssachen: 16938 gewöhnliche Prozesse, 26 966 Urkundenprozesse und 825 Arreste, und einst⸗ weilige Verfügungen. An bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten in der Berufungsinstanz wurden anhängig: 30441 gewöhnliche Prozesse und 187 Urkundenprozesse. Mündliche ,,, in erster Instanz fanden statt vor den Zivilkammern in 59 297 Sachen dus früheren Jahren, 82 353 Sachen gus dem laufenden Jahre, zusammen 141 650, darunter kontradiktorische Verhandlungen 1 654; vor den Kammern für Handelssachen: 7824 Sachen aus früheren Jahren, 38 020 aus dem laufenden Jahre, zusammen 45 4c darunter 15 580 kontradiktorische Verhandlungen; in der Berufungs⸗ instanz fanden 21 375 Verhandlungen in Sachen aus früheren Jahren, 31 928 aus dem laufenden Jahre, zusammen h3 303 statt, darunter 42 697 kontradiktorische Verhandlungen. Die Zahl der mündlichen Verhandlungen in der e, betrug 82. An Straffachen waren im Hauptverfahren in erster gerichten: 525 überjährige, 3407 diesjährige, zusammen 3932 Sachen, davon wurden beendet 33587, blieben unbeendet 45; vor den Straf⸗ kammern wegen Verbrechen 3502 überjährige, 21 S064 diesjährige, zu⸗ sammen 25 306 Sachen, daron wurden beendet 21 S868, blieben un⸗ beendet 3438; wegen Vergehen 7110 überjährige, 30 234 diesjährige,

usammen 37 344 Sachen, davon wurden beendet 29 896, blieben un= 6 7488. . waren bei den Strafkammern des Lan

erichts 1236 überjährige, 7207 n,, , zusammen 8443 Privꝗg!“ . en anhängig, dabhon sind beendet 7113, bleiben unbeendet 13 0. An Beschwerden über Richter und Gerichte lagen 6622, über Ansts⸗ anwalte 897 vor. n, , ,, fanden 3612 statt, bei benen 3353 Urtheile gefällt wurden. Verurtheilungen fanden in / 3502, he e . en in 1315 Fällen statt. Vor den Strafkammer / waren n erster 6 n. 61 109 Hauptverhandlungen, bei denen in 52 872 Fällen Urtheile ir en wurden. In 65 02 Fällen . die Angeklagten in erster Instanz verurtheilt, in 14165 F gesprochen. Von den Ürtheilen ergingen in Sachen, in denen d Hauptverfahren eröffne worden sst wegen Verbreche! 22

nstanz anhängig vor den Schwur⸗

.

8

wegen Vergehen 30 817 Urtheile. Vor den Strafkammern in der Berufungsinstanz wurden in 46249 Hauptverhandlungen 35 872 Urtheile gesprochen. Von den i,. Urtheilen lauten auf Aufhebung des ersten Urtheils 13 859, auf Verwerfung der Berufang 22 015. Unter den beendeten Strafsachen befanden Hh 158 Wiederaufnahme⸗ verfahren, von denen 41 durch sofortige . g3 durch Auf⸗ hebung und 10 durch Aufrechterhaltung des früheren Urtheils zu Gunsten des Verxurtheilten, H durch Aufhebung und 8 durch Aufrecht— ö des früheren Urtheils zu Ungunsten des Angeklagten beendigt wurden.

3) Bei den Ober⸗gndesgerichten betrug die Zahl der . 13, der Senats, Präsidenten 40, der Ober⸗Landesgerichts⸗

q

e 6 bei den Staatsanwaltschaften waren in Thätigkeit

13 Ober ⸗Stagtsanwalte und 14 Staatsanwalte. Die Zahl der Referendare belief sich auf 3249. An Zivilsachen wurden in der Bexufungsinstan; von , . Rechtsstreitigkeiten anhängig: 1707 gewöhnliche Prozesse, 181 Urkundenprozesse, 598 Ehe, und Ent⸗ mündigungssachen, zusammen 12486. Mündliche Verhandlungen fanden 21 844, darunter 16 936 kontradiktorische statt. An Sachen der nicht⸗ 5 Gerichtsbarkeit waren im laufenden Jahre anhängig: 272 Lehnssachen, 999 Fideikommißsachen, 146 Stiftungssachen Und 23 Vormundschafts- und Pflegschaftssachen. Die Zahl der im laufen⸗ den Jahre anhängig gewordenen Beschwerden betrug 4896, die der weiteren Beschwerden in Angelegenheiten der nichtstreitigen Gerichts— barkeit und in Kostensachen 57 aus den Vorjahren und 562 aus dem laufenden Jahre, zusammen 599. Von den weiteren Beschwerden sind 568 erledigt, 31 unerledigt geblieben. Durch Ueberweifung an ein Ober⸗-Landesgericht wurden 18, durch Entscheidung 50ol, ohne Entscheidung 19 erledigt. Von den durch Entscheidung erledigten Beschwerden sind 170 für begründet, 331 für unbegründet erklärt. An Strafsachen waren anhängig; 2 überjährige, 9 diesjährige, zu—⸗ sammen 11 Rexisionen gegen Urtheile in erster Instanz, davon sind g erledigt, 2 blieben unerledigt; 2652 überjährige und 2769 dies« jährige, zusammen 3021 Revisionen gegen Urtheile in der Berufungs— inftanz, dahan wurden 2745 erledigt, 76 blieben unerledigt; 79 über⸗ jäh ige, 3664 diesjährige, zusammen 23133 Beschwerden in Straf— fachen, in erste Instanz gehörend, davon wurden 3048 erledigt, s85 blieben unerledigt. Bei den Revisionen gegen Urtheile erster Instanz wurden in 8 Hauptverhandlungen 7 Urtheile gefällt, darunter 2 auf Aufhebung des ersten Urtheils, 5 auf Ver— werfung der Revision. Bei den Revisionen gegen Urtheile in der Berufungsinstanz wurden in 2577 Haupwerhandlungen 2357 Urtheile e. darunter 413 auf Aufhebung des Berufungsurtheils, 1924 auf Verwerfung der Revision. Von der Gesammtzahl der erledigten Be⸗ schwerden waren 250 gegen den Beschluß der Strafkammer über die eine Verhaftung betreffende Beschwerde gerichtet. Von den durch Entscheidung erledigten Beschwerden sind 655 für begründet, 2288 für unbegründet erklärt.

4 Die Zusammenstellung der wichtigsten Geschäfte bei den preußischen und waldeckischen Justizbehörden für die Jahre 1891 bis 1893 ergiebt u. a., daß bei den Amtsgerichten die anhängigen Privatklagesachen von 1891 mit 69 380 im Jahre 1892 auf 71ᷓ 269 und bis 1893 auf 74 269 angewachsen waren. Die anhängigen Anklagesachen wegen Vergehen betrugen 1891: 227 374, 1892: 242 552, 1893: 245 850, wegen Uebertretungen 181 146 bezw. 204 556 und 202 463. Bei den Landgerichten waren an Hauptverfahren vor den Schwurgerichten in den genannten drei Jahren anhängig: 3451 bezw. 3805 und 3932, vor den Strafkammern in erster Instanz: b 217 bezw. 62 663 und 2 650, vor den Strafkammern in der Berufungsinstanz: 46 931 bezw. 48470 und 51 818. An Hauptverhandlungen vor den Schwurgerichten fanden statt: IUs4 bezw. 3513 und 3612, vor den Strafkammern in erster Instanz: 53 Sal bezw. 60 237 und 61 109. Bei den Ober⸗Landesgerichten betrug die Gesammtzahl der anhängig gewordenen Beschwerden: 4742 bezw. 4861 und 4856, die Gesammtzahl der anhängig gewordenen weiteren Beschwerden in Angelegenheiten der nichtstreitigen Gerichts⸗ barkeit und in Kostensachen: 5I0 bezw. 514 und 562. In den Haupt⸗ verhandlungen fanden Revisionen gegen Urtheile erster Instanz statt: 13 bezw. 11 und 8, Revisionen gegen Urtheile der Berufungsin stanz: 2158 bezw. 2044 und 2377.

Die schleswig-holsteinischen Innungen Ende 1893.

Das Königliche Kommerz -»Kollegium zu Altona beschloß in seiner Plenarsitzung vom 2. November 1895, der Anregung seiner Sektion für Handwerksangelegenheiten folgend, eine Enquste über den Stand des Innungswesens in der Provinz Schleswig⸗Holstein zu veranstalten. Die mit der Ausführung beauftragte Kom⸗ mission stellte einen Fragebogen mit 21 Fragen . der an sämmtliche nach Angabe der Königlichen Regierung zu Schleswig vor— handenen 3h8 Innungen der Provinz versandt wurde. Die Ergebnisse der Bearbeitung des auf Grund jener Fragebogen gewonnenen Materials sind in dem Jahresbericht des Königlichen Kommerz kollegiums zu Altona für 1893 bezw. in einem Sonderabdruck aus demselben von Hr. Th. Hampke, dem zweiten Sekretär der genannten Körperschaft, zusammengestellt worden.

Wir entnehmen der interessanten Untersuchung folgende Angaben:

Von den oben erwähnten 358 Innungen hatten sich bis Ende 1893 fünf aufgelöst; von den verbleibenden 353 haben 314 oder 8,9 o den Fragebogen beantwortet. Diese 314 berichtenden Innungen umfaßten 8276 Meister mit 11 145 Gesellen und 5919 Lehrlingen. Sie vertheilten sich in sehr verschiedener Zahl 5 Innungen im Kreise Sonderburg, 28 im Stadtkreis Altona . in liche Kreise der Provinz mit Ausnahme des , er n Jin welchem Ende 1893 gar keine Innung be⸗ tand. ach der Zahl der Mitglieder kamen auf 5 Innungen 109 Innungsmeister und mehr; auf 26 entfielen 50 bis unter 160, auf 201 über 10 bis unter 509, auf 78 Innungen 10 Mitglieder und weniger, und zwar hatten 4 noch 5, 6 nur noch 4 und 2 Innungen gar nur noch 3 Mitglieder. Man wird kaum annehmen können, da die letztgenannten 78 Innungen, d. h. rund 25 C0 der Gesammtzahl, eine erhebliche Bedeutung für das korporative Leben des Handwerktz besitzen; Innungen, mit einer so geringen Zahl von Mitgliedern werden nicht wohl in der Lage sein, etwas Erhebliches im Interesse des Handwerks zu .

Von den 314 berichtenden Innungen waren 231 oder 73,60 mit 5887 Meistern, 54659 Gesellen und 3513 Lehrlingen G n nnen während 83 oder 26 4,9 mit 25389 Meistern, 5656 Gefellen und 2305 Lehrlingen sich auf mehrere Gewerbe erstreckten. Von den 83 gemischten Innungen umfaßten 27 sämmtliche Gewerbe, eine Innun 4 Gewerbe, 4 Innungen 3 Gewerbe, 50 Innungen 2 Gewerbe un eine Innung eine , . eine unbestimmte An⸗ zahl von Gewerben. Im ahn, und ganzen wird das Verhältniß der c innungen zu den gemischten Innungen als ein gin stigzẽ beze werden müssen, und zwar umsomehr, als unter den 83 gemischten . en noch 6 sich befinden, die mehr oder minder nahe berwandte

ewerbe umfassen und also in gewissem Sinne mit zu den Fach⸗

net

innungen fr , werden dürfen Iz. B. Baugewerksinnungen, Sattler z

und Tapezierer, * , und . Metallarbeiter u. s. w.). Ueber das Verhältniß der Zahlen zwischen den zu den Innungen gehörigen ndwerkern und den außerhalb der Innungen stehenden Bewerbetreibenden geben die Mittheilungen von 246 Innungen Aus—⸗ kunft. Den zu denselben gehörigen 6658 Innungsmeistern standen 396 Nichtinnungsmeister gegenüber; auf eine ö kamen also ze n nn, 24365 zugehörige und 16,1 außerhal , . stehende Meister derselben Gewerbe. Bei 215 Innungen liegen auch Angaben über die Anzahl der bei Nichtinnungsmeistern beschäftigten Gesellen und Lehr- linge vor: diese 215 Innungen un n 5026 Meister mit 7112 Gir len und 3784 Lehrlingen; außerhalb dieser Innungen standen 3219 selbständige Gewerbetreibende mit 1679 Gesellen und 5g Lehr⸗ lingen. Es kommen daher auf 109 Innungsmeister 64 Nicht- innungsmeister auf 100 Innungsgesellen 23,6 Nichtinnungsgesellen, auf 100 Innungslehrlinge 14,8 Nichtinnun ö Auf einen Innungsmeister entfallen 1,4 Gesellen und 9,75 Lehrlinge, auf einen Nichtinnungsmeister dagegen nur 5 Gesellen und 6,1 Lehr=

.

23 Aus diesen Daten ergiebt sich, daß die r welche mehr Gesellen und Lehrlinge cr ftigen, ich den Innungen an 237 haben. Daß die Nichtinnungsmeister nur eine so 96 u ahl von Lehrlingen haben, hat wohl darin seinen Grunb, sich überhaupt kleine Meister, die keine Lehrlinge beschäftigen, gern von der Innung fernhalten. Sodann sind auch 59 Innungen die Rechte des 5 1066 der Gewerbeordnung verliehen, sodaß Nicht ˖ innungsmeister in den betreffenden Bezirken Lehrlinge überhaupt nicht annehmen dürfen.

Zur Arbeiterbewegung. Zum Schuh macherausstand in Burg berichtet der Vor— wärts“ nach einem Magdeburger Blatt, daß die Meldung der 1 Ztg.“, der Ausstand sei beendet, unrichtig sei. (Vgl. Nr. I7I

In Leipzig wurde am letzten Sonntag eine vom Gewerkschafts⸗ kartell einberufene Versammlung der Brauer-⸗ und Böttcher—⸗ ge hilfen ab ehalten, die sich zunächst mit den Verhältnissen der Böttcher und Brauer in der Riebeck'schen Brauerei beschäftigte. Die dort e hen Böttcher hatten, wie die Lpz. tg.“ berichtet, von der Geschäftsleitung die Einführung der Y stündigen (an Stelle der bisherigen in en Arbeitszeit, einen Lohnzuschlag von 2 4M l. und Bezahlung der Nebenstunden und der Sonntagsarbeit mit 0. 3 für die Stunde gefordert. Die Brauerei hat diese Forderungen bewilligt und nur an Stelle der gh stündigen die 19stündige Arbeitszeit , . Ferner wurde gestern mit⸗ etheilt, daß die vereinigten Brauereibesitzer von Leipzig beschlossen

ätten, allen in den Brauereien beschäftigten Arbeitern vom 1. August ab die zehnstündige Arbeitszeit zu gewähren. Die Buchbinder— geahilfen Leipzigs verhandelten in einer Versammlung am Montag über den Ausstand bei Wezel u. Naumann und be— schlossen, die Ausständigen mit 500 M zu unterstützen. Ferner sollen für die sozialdemokratische Parteidruckerei aus dem Unterftützungs fonds 1000 * als jederzeit kündbares Darlehen hergegeben werden.

Hier in Berlin ist, wie im Vorwärts mitgetheilt wird, der Ausstand in der Schuhfabrik von Morösse zur Zufriedenheit der Arbeiter und des Fabrikanten beigelegt, und am Montag ist die Arbeit wieder aufgenommen worden. Bagegen dauert der Ausstand bei Fürstenheim u. Co. noch unverändert e, da hier der Arbeit⸗ geber angeblich mit seinen Arbeitern nicht berhandeln will. (Vgl. Rr. 166 d. Bl) .

Die Londoner .‚A. K,.“ theilt aus dem Bericht der Königlich englischen Arbeits Kom mission einige Notizen über die Löhne der englischen landwirthschaftlichen Arbeiter mit. Danach sind die Löhne im Norden Englands höher als im Süden. Der Durchschnittslohn ist in Durham und Northumberland 16 Sh. 6 d. die Woche. In Dorset ist er am niedrigsten, nämlich 9 Sh. Einer der Sachverständigen, die vor der Kom⸗ mission auftraten, erklärte, daß der Arbeiter des Nordens geistig und körperlich auf bedeutend höherer Stufe stände als sein Berufsgenosse im Süden Englands. Der südliche Arbeiter habe bei weitem nicht die gleiche Leistungskraft.

Kunst und Wissenschaft.

Seine Majestät der Kaiser ließ, wie die Münchener Neuesten Nachrichten melden, der Wittwe des verstorbenen Malers Brune Piglhein durch die preußische Gesandtschaft in München Allerhöchstseine Theilnahme ausdrücken.

Die mathematisch- physikalische Klasse der Königlich en Akademie der Wissenschaften hat, wie die Voss. Ztg. meldet, in einer der letzten Sitzungen über einen beträchtlichen Theil ihrer Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Untersuchungen verfügt. Von Berliner Gelehrten wurden bedacht: Professor Eber⸗ hard Schrader und Professor Auwers mit 1500 M zur Deckung der Kosten für die . eines speziellen Kanons der Finsternisse für das Ländergebiet der klassischen Alterthumsforschung von g00 v. Chr. bis 600 n. Chr.; Professor Weierstraß mit 200 M zur Fortsetz ung der Herausgabe feiner gesammelten Werke; Prof. Klein mit 235 4. zur Vervollständigung seines krystallographischen Apparats; die Pro⸗ sfessoren Engler und P. Ascherson mit 560 S zur Fortführung der Arbeiten der internationalen Kommission für Reform der botanischen Nomenklatur; Dr. phil. Schaudinn mit 1200 6 zu Untersuchungen über Fotaminiferen an den norwegischen Küsten, und Dr. Matschie vem Museum für Naturkunde mit 1500 ½ zur Bereisung ausländifcher Museen behufs Studiums afrikanischer Säugethierformen.

Eine „Ide en-Konkurrenz' für die Bebauung des Grund⸗ stücks Leipzigerplatz 16 und Voßstraße 21 mit einem hochherrschaft— lichen Hause für eine Familie schreibt, wie wir dem „Zentr. Bl. d. Bauv. entnehmen, die Vereinigung Berliner Architekten aus. An Preisen stehen 39009, 1560 und 1000 zur Verfügung. Das Preisgericht üben aus Geheimer Regierungs⸗Rath Professor Ende, Baurath von der Hude. Baurath Kayser, Baurath Schmieden und Architekt H. Seeling. Frist der Ablieferung ist der 8. September 1894. Die Betheiligung ist auf die Mitglieder der Vereinigung Berliner Architekten beschränkt.

Zu dem Wettbewerb für das Gebäude der allge— meinen Versicherungs ⸗Aktiengesellschaft Wilhelma in Magdeburg waren, dem , Zentr. Bl. d. Bauv. zufolge, 51 Entwürfe eingegangen. Das Preisgericht, in das nachträglich an Stelle des Re—⸗ . und Bauraths Hoßfeld in Berlin der Regierungs⸗ und Baurath Thür in Magdeburg eingetreten war, glaubte in Anbetracht dessen, daß keiner der eingelaufenen Entwürfe allen Anforderungen des Programms in vollständig e, . Weise ent⸗ sprach, von der Ertheilung eines ersten Preises absehen zu 3 und ertheilte dafür zwei Hilf von je 2500 M den Architekten Solf u. Wichards und Reimer u. Körte in Berlin sowie drei Preise von je 1000 MÆM den Architekten Konrad Raufer in dagdeburg, L. Neher u. A. v. Kauffmann in Frankfurt a4. M. und Ludwig Hirsch in Jena. Außerdem wurde der Entwurf mit dem Zeichen eines aufgeklebten vierblättrigen Kleeblattes zum Preise von 500 M angekauft. Ueber das Ergebniß des Wettbewerbes um die evangelische Kirche in der Weststadt in Karlsruhe ent— nehmen wir demselben Blatt Folgendes: Zur Beurtheilung wurden 67 Entwürfe vorgelegt. Manche Entwürfe, die künstlerisch bedeutend waren und von großer Gestaltungskraft der Verfasser bei Verwerthung neuer fruchtbarer Gedanken zeugten, waren für die ausgeworfenen Baukosten nicht ausführbar, und solche, die es waren, entbehrten der künstlerisch nöthigen Vollendung. Das Preisgericht . daher von dem § 23 der Bestimmungen für das Preisausschreiben Gebrauch und entschied sich, statt der Vertheilung der ausgesetzten drei Preise deren i im , , der ausgeworfenen Summe zu vertheilen.

on den als die besten erkannten Arbeiten erhielten die drei ersten

reise von je 2000 M, die beiden anderen solche von je 1000 M0 Als die Verfasser der genannten . Entwürfe haben sich in der⸗ selben . ergeben; Professor Frentzen in Aachen, Professor Vollmer in Berlin, Architekt Voß in Hamburg, Architekten Curjel u. Moser in Karlsruhe und Architekt Billing in Karlsruhe.

Die Kunstausstellung der Sezession (in der Prinz Regentenstraße) zu München wird bis Ende Juli komplet sein, nachdem bis dahin noch etwa hiufg hervorragende Kunstwerke erster französischer Meister und eine Anzahl englischer und schottischer Bilder eingetroffen sind. Bis jetzt sind vier der bedeutendsten Bilder für die Königliche Pinakothek in München, drei andere hervorragende Werke für das Leipziger , und eine größere Anzahl von Bildern von Privaten erworben worden. Im Vestibül des Ausstellungs⸗ gebäudes soll ö. das bekannte 96. der Berliner National⸗Galerie . e) Bild des zu früh verstorbenen ersten Präsidenten der

ezesston, Professors Bruno Piglhein „Moritur! in Deo“ Auf⸗ stellung finden. .

Land und Forstwirthschaft. Bei der Königlichen Landwirt aftliche och⸗ schu le hier lb hi 1 . w . chi

der für das Studienjahr 1895,94 ausgeschrieben gewesenen Preis aufgaben stattgefunden.

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Es wurde zuerkannt: ein Preis ven 150 6 dem Studierenden der Landwirthschaft Christian Staehly aus Hof Offenthal für eine Arbeit aus dem Gebiet der err ef, ein Preis von je 190 S den Studierenden der Landwirthschaft Willy aus Berlin und Günther Sudeck aus Hamburg gleichf Arbeiten aus dem Gebiet der Landwirthschaft; ein He von 100 de dem Studierenden der Landwirthschaft Paul Graebke aus Berlin für eine Arbeit aus dem Gebiet der Mineralogie.

Auf das Studienjahr 1894 / 95 sind wiederum vier Preisaufgaben

für die Studierenden der genannten Hochschule ausgeschrieben worden, und zwar je eine aus dem Gebiet der Landwirthschaft und der Geo⸗ däsie und zwei aus dem Gebiet der Naturwissenschaften rf und Pflanzenphysiologie. Zur Bewerbung um die . reise bon je 150 4 sind die als ordentliche Hörer immatrikulierten Studie⸗ renden der Hochschule berechtigt. Die Preisarbeiten sind bis zum 1. April 1895 dem Rektorat einzusenden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ ; Maßregeln.

Norwegen.

Durch Verordnung des Königlich norwegischen Justiz⸗ und Polizei⸗ Departements vom 14. d. M. . bezüglich der Reisenden, die von einem choleraverseuchten oder als choleraverseucht erklärten Ort des Auslandes pirelt oder über einen seuchenfreien Bezirk in Norwegen eintreffen, die Meldepflicht, welche mit einer ,,. Beobachtun verbunden ist, wieder eingeführt worden. (Vergl. „R. Anz.“ Nr. 21 vom 8. September v. J.)

Dänemark.

Durch eine sofort in Kraft getretene Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 21. d. M. sind die Vorschriften der Verordnung vom 9. September 1893, betreffend ärztliche Beauf⸗ sichtigung, für alle aus Häfen des Gouvernements St. Petersburg oder aus ij auf dem Seewege in Dänemark ankommenden Per⸗ sonen in Wirksamkeit gesetzt werden. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 223 vom 16. September 1893.)

Der Gesundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom

8. bis 14. Juli ein günstiger und die Sterblichkelt eine günstige (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 18,3). Eine Et in rung erfuhren Darm katarrhe und Brechdurchfälle, die, wie immer im Juli, in großer Zahl zum Vorschein kamen und in 190 allen ir 131 der Vorwoche) zum Tode führten. Sie betrafen

ast ausschließlich Kinder im Alter von noch nicht 2 Jahren. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war keine gesteigerte, von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 90 Säuglinge wie in der Vorwoche. Dagegen traten akute Ent⸗ zün dungen der Athmungsorgane erheblich seltener zu Tage und nahmen auch vielfach einen milderen Verlauf. Erkrankungen und Todesfälle an Grippe sind nicht bekannt geworden. Von den In— sektionskrankheiten blieben Erkrankungen an Typhus vereinzelt; Er⸗ krankungen an Masern und Scharlach kamen seltener, an Diphtherie in fast gleicher Zahl wie in der Vorwoche zur Anzeige, und zwar zeigten sich Masern in der Schöneberger und Rosenthaler Vorstadt am häufigsten, während Erkrankungen an Scharlach und Diphtherie in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl zur Anzeige gelangten. An Kindbettfieber wurden 2 Erkrankungen bekannt. Etwas zahlreicher wurden rosengrtige Entzündungen des Zellgewebes der Haut zur aäͤrzt⸗ lichen Behandlung gebracht; auch Erkrankungen an Keuchhusten haben abgenommen, während rheumatische Beschwerden der Mugkeln in ge⸗ steigerter Zahl zur ärztlichen Beobachtung kamen. t

Handel uns Gewerbe.

In Budapest hat kürzlich die Prüfung der dem König⸗ lich ungarischen Handels⸗Ministerium zugegangenen Konkurrenzentwürfe zum Bau von zwei Brücken über die Donau stattgefunden. Dieselbe hat das Ergebniß halt. daß den ersten Preis von 30 009 Kronen ein Intwurf, württembergischer Ingenieure erhalten hat. Die beiden übrigen Preise wurden an Einheimische ver⸗ theilt. Verschiedene Entwürfe, darunter ein deutscher, sind außerdem angelguft worden. Wie das Königlich ungarische Handels-Ministerium nunmehr bekannt macht, können die übrigen Arbeiten durch die betreffenden Bewerber oder deren Bevollmächtigte gegen Vorweisung des Aufgabe⸗ oder Uebernahmescheins innerhalb sechs Monaten vom 15. Juli ab bei der Hilfsämter-Direktion des genannten Ministeriums zurückgenommen werden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 11 245, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 4040, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Die Deutsche Baugesellschaft fordert auf Grund eines von, der Generalversammlung am 24. 8d. M. gefaßten Beschlusses die Aktionäre auf. Angebote auf Aktienrückkauf bis jum 15. August d. J. bei der Ser ichn einzureichen. Gleichzeitig werden die Gläubiger aufgefordert, sich zu melden.

Wie die „Köln. Ztg.“ . ist der Geheime Ober⸗ ,, Hartung in Berlin, Mitglied des Reichsbank⸗

irektoriums, in der letzten Sitzung des re l rath? des Scha af⸗ hausen'schen Bankvereins zum Mitglied des Vorstandes dieses Unternehmens ernannt worden. Fer eheimer Ober · Finanz⸗ Rath Hartung wird bei der Berliner JZweigniederlassung des Bank. vereins eintreten und seine neue Thätigkeit voraussichtlich mit dem 1. Oktober d. J. beginnen.

Das österreichische Han dels⸗Ministe rium bat, wie die Hamb. Börs.-H. berichtet, den Konsulaten im Auslande bekannt gegeben, daß der internationale Getreide und Saaten⸗ markt in Wien auch in diesem Jahre wieder abgehalten werden wird. Der Markt soll am 27. und 28. August d. J. stattfinden.

Ueber den englischen Kohlenmarkt wird der Rhein. Westf. Itg,“ unter dem 21. d. M. aus Neweastle⸗upon-Tyne berichtet: In Lanecashire blieb die Inlandnachfrage für sämmtliche Sorten Stückkohle äußerst spärlich, während sich das Ausfuhr⸗ ent infolge des schottischen Ausstandes in befriedigendem Umfang hält. Die offiziellen Notierungen der Coal Sales Association bleiben unverändert, werden aber von den außen stehenden Gruben und anderen Distrikten unterboten. In Jorkshire sind die Gruben zum theil ziemlich elm ß, beschäftigt; bei anderen 3365 noch größeres Arbeitsbedürfniß. In Derby shire ist der Markt f alle Sorten still; der Absatz an London und dem Süden ist mäßig. Staffordshire hat Industrsebrand neuerdings Fortschritte ge⸗ macht, in letzterem Distrikt namentlich durch eine Belebung in der Töpferindustrie; die reisf sind entschieden fester. . ist fehr vernachlässigt. In Newport hielt fich der Ver= and durchaus in dem Umfang der vorigen Wochen; S1 496 t wur verschifft. Maschinenbrand 1 sehr Ci gefragt und behauptet z uf i , orten. In Cardiff

aschinenbrand gleichfalls noch nichts von seiner herigen Festigkeit eingebüßt; auch in Swanseg

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