1894 / 179 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Aug 1894 18:00:01 GMT) scan diff

tz eingetroffen.

Seine 64 e Hoheit der e ist 3 g

rinzlichen Villa zu

Baden.

heiten der Großherzog und die h stern St. Blasien verlassen und sich

aus Eichstätt in

Sach sen⸗Coburg⸗Gotha.

Der Landta des Herzogthums Gotha hat gestern den Ankauf des Schlosses Friedrichsthal behufs Unterbringung der Geschäftsräume des Herzoglichen Staats-Ministeriums zum Preise von 260 000 M genehmigt.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Auf Anordnung des Kaisers, Allerhöchstwelcher heute Abend in Wien eintrifft, findet die Beisetzung der Leiche des herzogs Wilhelm in der Kapuzinerkirche bereits morgen . . Eine Deputation der Offiziere der Militärkanzlei legte 9 , Sarge des Erzherzogs Wilhelm im W

rage der Kaiferin einen prachtvollen Kranz nieder, der die idmung trug: „In treuer Freundschaft, Elisabeth.« Es wurden außerdem Kränze vom Reichs⸗Kriegs-Ministerium, dem Offizier⸗ korps der Zweiten Artillerie⸗Brigade, der Wiener Campagnereiter⸗ Gefellschast und von zahlreichen anderen Vereinigungen dargebracht. In der gestrigen Sitzung des Wiener Gemeinde⸗ raths gedachte der Bürgermeister Gräbl des schweren Ver— lustes, den das ga n, und die ganze Monarchie durch das Ableben des Erzherzogs Wilhelm erlitten habe. Aus Budapest und den bedeutenderen Städten beider Reichshälften werden ähnliche Trauerkundgebungen gemeldet. Der König von Rumänien ö gestern Nachmittag in Wien eingetroffen und hat Abends die Reise nach Frank— furt a. M. weiter fortgesetzt.

Großbritannien und Irland.

Die Prinzessin von Wales ist mit den ö. zessinnen⸗Töch tern gestern Abend von London über Calais nach Rußland abgereist, um der Hochzeit der Großfürstin Fenia beizuwohnen. Nach der Hochzeit werden Höchstdieselben sich nach Kopenhagen begeben. .

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Parlaments- Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey, er habe seiner am 5. Juni abgegebenen Erklärung be⸗ üglich Mataafa's nichts ö Jaluit sei von Leun lan beseg er könne nicht sagen, wie oft eine reguläre ö, mit Jaluit vorhanden sei. Mataafa sei zunächst an Bord eines deutschen Kriegsschiffes nach der Gruppe der Unions-Inseln gebracht worden, weil das britische Kriegsschiff seinen Kohlenvorrath von Auck⸗ land nicht erhalten hätte. Später sei durch ein Ab⸗ kommen der Vertragsmächte bestimmt worden, Mataafa in der Obhut der deulschen Behörden zu lassen. Sir E. Grey igt. hinzu, er wisse nicht, wie die Majorität der englischen

nsiedler has Abkommen betrachte; es scheine aber unnöthig, die

darüber geführte r n en n veröffentlichen. Der Kanzler

der Schatzlammer Sir W. Harcourt beantragte, daß die Debate und die Einzelberathung des Berichts über die Bill, be⸗ treffend die emittierten irischen Pächter, bis zum 9. August beendet werden solle. Bal fo ur bekämpfte den Antrag durch einen Unterantrag, worin das Bedauern ausgesprochen wird, daß, nach⸗ dem man es für angemessen erachtet habe, dem durch die Session von 18 Monaten erschöpften Parlament einen Gesetz⸗ entwurf über die strittigsten Probleme der irischen Agrarfrage vorzulegen, die Regierung versuche die Vorlage durch die Stadien der Berathung in einer Weise zu treiben, welche die Minorität ihrer Rechte beraube, die Erörterung der Bill unmöglich mache und geeignet sei, die Ver— handlungen des Hauses verächtlich zu machen. Im Verlauf der Debatte erklärten Balfour und Chamberlain, sie würden sich, wenn der Antrag Harcourt angenommen werden sollte, an der weiteren Berathung der Bill nicht betheiligen, Das Amendement Balfour wurde hren mit 217 gegen 174 Stimmen abgelehnt und der Antrag Harcourt angenommen. Zwei Anarchisten, die bei Gelegenheit der Einweihung der neuen Tower⸗Brücke , Reden geführt hatten, wurden gestern zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt.

Frankreich.

Der Präͤsident der Republik Casimir⸗Perier und Gemahlin haben sich gestern Nachmittag nach Pont⸗sur⸗ Seine (Departement Aube) begeben. Die in der Nähe des Bahnhofs versammelte Menschenmenge begrüßte den Prãäsidenten lebhaft. Auch in Pont⸗-sur⸗Seine wurde der Präsident von den Einwohnern auf das herzlichste begrüßt. .

Der König von Griechenland ist gestern Vormittag in Aix⸗les-Bains angekommen. K

Der Zentral-Pollzeikommissar von Cette ist seines Amtes entsetzt worden, weil die Untersuchung ergeben habe, daß die Lokalpolizei die Verwaltung über das Ergebniß der im April in der Wohnung Caserib's vorgenommenen Haus— suchung in Unkenntniß gelassen habe.

Rußland.

Der ,,, und der Prinz Christian von Dänemark sind, wie „W. T. B. aus St. ö berichtet, gestern Abend in Peterhof ein⸗ etroffen.

z Das Mitglied der Kontrole der Südwestbahnen Male⸗ schewski ist zum Direktor der Kreditkanzlei ernannt warten Herb öitses Jahres fell ne qenmnisson de Auf er ieses Jahres soll eine Kommission die Auf⸗ hebung der Zollgrenze zwischen Rußland und Finland berathen. Das Finanz⸗-Ministerium sammelt zu diesem Zweck gegenwärtig ausführliche Daten über den Handel Finlands.

Italien.

Der Kutscher der Familie Bandi und andere gestern Nachmittag mit Lucchesi konfrontierte Zeugen sollen, wie W. T. X aus Livorno berichtet, in diesem den Mörder bes Publizisten Bandi erkannt haben.

; Türkei. Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Canea; Der General-Gouverneur der Insel Kreta sei in der

unbekannten Indiv

im von der Straße aus in ein im Erd⸗ 8 des Flnanz⸗Ministeriums belegenes Zimmer, wo der eneral⸗Gouverneur verweilt habe, abgefeuert worden sei, am Kopf wie es scheine, nicht erheblich verletzt worden. Es . noch nicht festgestellt, ob es sich um einen Akt persönlicher ache oder um ein Verbrechen aus politischen Motiven ge⸗ handelt habe.

. ,,, 8 . n an

Serbien.

Pasie ist dem ‚W. T. B.“ zufolge gestern in Belgrad eingetroffen. Nach einer Meldung des „Neuen Wiener Tag⸗ blatts / aus Belgrad konferierte Pasic, mit dem Minister⸗ Präsidenten Nikolajewic behufs Versöhnung der radikalen Partei mit dem Hofe.

Die „Politische Korrespondenz“ meldet aus Belgrad, die Unterfuchun in dem Hochverrathsprozeß gegen Cebinac sei beendet. Außer gegen Cebinac. werde der Staats⸗ anwalt die Anklage wegen big err , auch gegen den ehemaligen Depusirten und Pröäsidenten des radikalen Skupschtinaklubs Ranko Taisic, den Sekretär des Kragujewatzer Kreisausschusses Sima Djakovig und den ehemaligen Schullehrer und Steuereinnehmer Alexander Zujovic erheben.

Bulgarien.

Die „Swobodno Slowo“ wendet sich gn die Personen, die eine Amnestie für die bulgarischen migranten in Rußland verlangten, und weist auf die von dem Zankowisten Stantchew am 6. Juni in den „Moskowskije jedomosti⸗ veröffentlichte 6 hin, die einen durchaus anti—⸗ dynastischen Ton habe, die Gesetzmäßigkeit der n des Prinzen Ferdinand und seine Wahl durch das Volk, bestreite und mit der Bemerkung schließe, daß die Emigranten, 3 an der Spitze, . jedes Kompromiß ablehnten.

iese Erklärung bewesse, daß die Emigranten die wirklichen Verhältnisse deö Landes nicht kennten oder unter fremdem Einfluß handelten; in letzterem Falle müsse deren Haltung als hochverrätherisch bezeichnet werden.

Asien.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Shangh ai, von gestern in einer von anderer Seite bisher nicht bestätigten Privatmeldung aus Tientsin sei das chine sische Panzer⸗ schiff „Chen⸗-⸗Yu en“, das größte und modernste Schiff der chinesischen Marine, in einer Seeschlacht, die am 30. Juli stattfand, von ben Japanern in den Grund gebohrt, worden. Ferner seien zwe große chinesische Kreuzer, vermuthlich die von der Firma Armstrong gebauten, von den Japanern genommen oder zerstört worden. .

Von heute meldet dasselbe Bureau, es heiße in Shanghai, die Japaner hätten die chinesische Stellung bei Yachan am 27. und 28. Juli angegriffen, 6 aber mik großen Ver⸗ lusten zu rückgesch lagen worden. Die Verluste der Chinesen seien unbedeutend. Die Jgpaner zögen ihre Truppen aus Söul zurück, um ihre Armee bei Yachan zu ver tärken.

Nr. 30 A des ‚Zentralblatts der Bauverwaltung', herausgegeben im Ministerium der 5ffentlichen Arbeiten, vom 1. August hat folgenden Inhalt: Der sechste internationale Kongreß für Binnenschiffahrt im Haag. Zur, Eisenbahn ˖ Oberbau⸗ Frage. Ueber italienische Volksschulen. Bücherschau.

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts- und Altersversicherung,

Bei der Invaliditäts⸗ und Alters versicherungsanstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahrs April / Juni 1894 139 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen; aus der Zeit vor dem J. April 18394 lagen noch 48 Anträge vor, hinsichtlich deren die Ent⸗ scheidung noch außstand. Von diesen 187 Anträgen sind 1 91, abgelehnt 45, anderweit erledigt 4 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übernommen 47. Bis zum 1. Juli 1894 waren ins— gesammt bewilligt an Altersrenten 2005. Von diesen sind ausgeschieden durch Tod 338, aus anderen Gründen 40, zu- sammen 378, sodaß am 1. Juli 1894 1627 Altertrenten. empfänger vorhanden waren, Innerhalb des gleichen Vierteljahrs sind 235 Anträge auf Gewährung von Invalidenrente eingegangen und S5 unerledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen, Von diesen 379 Invalidenrenten⸗Anträgen sind 127 bewilligt, 191 abgelehnt, 6 anderweit erledigt, 145 unerledigt auf das folgende Quartal über⸗ nommen worden. An Invalidenrenten i zum 1. Juli 1394 über⸗ haupt 796 bewilligt worden. Ausgeschieden sind inzwischen durch Tod 1495, aus anderen Gründen 14 zusammen 163. Mithin war am 1. Juli 1894 ein Bestand von 633 Invalidenrenten⸗Empfängern

aufzuweisen.

Die Heilanstalten im preußischen Staat in den Jahren 1889— 91.

Dem soeben erschienenen Heft 128 des amtlichen Quellenwerks Preußische Statistik., welches die Morbiditätsstatistik in den Heil anstalten des preußischen Staats während der Jahre 1889, 1890 und 1851 behandelt, entnehmen wir nachstehende Angaben

An der Berichterstattung haben sich unter Berücksichtigung der in jedem Jahre neu errichteten und aufgelösten Krankenhäuser ꝛc. be⸗

theiligt . 1889 1890 1891 sfff. priv. zuf. öff. priv. zus. öff. priv. zus. allgemeine Heil⸗ anstalten ... 891 508 1399 890 528 1418 565 1460 Irren u. Idioten⸗ ö analen 18 15 19 380 115 193 121 204 Augen⸗ (. , 65 46 66 50 70

ke f astalten ö 96 139 46 98 144 74 120

Entbindungs⸗

anstalten .. 43 Anstalten über⸗ ö 1032 762 1794 1036 790 1826 1044 810 1854

Von den vier Kategorien der berichterstattenden Krankenhäuser entfällt hiernach in jedem Jahre auf die allgemeinen Heilanstalten bei weitem die größte Zahl; im Durchschnitt der drei Berichts jahre machten sie 758,1 5/0, die Irren⸗ und Idiotenanstalten 10,8 , die Augenheilanstalten 3,7 9 und die Entbindun zanstalten. 7,4 olo aus. Während die Zahl der letzteren alljä rlich, und zwar schon seit einem Jahrzehnt allerdings nicht erheblichen Schwankungen unterliegt und nur im Jahre 1891 geringer ist als in irgend einem Berichtssahre seit 1381, hat die Anzahl der Augen⸗ heilanstalten im letzten Jahrfünft sseit 1887, die der Irrenanstalten feit 18560 und die der allgemeinen Krankenhäuser seit dem Beginn der Erhebung (1877) eine regelmäßige Zunghme erfahren.

Was insbesondere die Zahl der allgemeinen Heilanstalten betrifft, fo waren im Jahre 1877 nur 8388 Anstalten dieser Art an der Krankenbaußstatistik betheiligt; im Jahre 1880 stieg die Zahl der⸗ felben auf ho, 1585 auf 1205, 1888 auf 1348 und 1891 auf 1460.

.

ist zun gese

Bezüglich der Be hhältnisse und der Größe dieser Art von An⸗ 6 k hervorzuheben, daß hee ar gg von Kranken in Privatanstalten, über deren

liche Vorschriften bestehen, und deren Betrieb behördlich über⸗

ehandlung und Einrichtung

wacht wird, in neuester Zeit häufiger Gegenstand von Erwerbsunter⸗ letztere machten von allen derartigen An⸗

nehmungen geworden ist; stalten J. Jahre 1891 b

des Staats 6,3, auf den der ö Kreisverbände 5,7, der städtis meinden 1,5, der evangelischen Kirchengemeinden 34 der katholischen , 6,

der jüdischen 0,2, der evangelischen Genossenscha lischen Orden ꝛc. 8,9, der ö

Stiftun en 13,3, und auf den B schafts⸗ und Fabrikarbeiter rankenkasfen 25 0/9 sämmtl dieser Art entfielen. Aehnlich

18, der milden

ereits 7,50, aus, während auf den Besitz

robinzial⸗ und Bezirksverbände 1,5, der en Gemeinden 34,9, der ländlichen Ge⸗

ten 4,7, der katho⸗ der Knapp⸗

aterländischen und anderer ö

er Anstalten

vertheilten sich die Betten und die

Verpflegten in den bezeichneten Anstaltskategorien. . Hire anschaulich wird die Bedeutung der Besitzverhältnisse für die Größe der Anstalten durch folgende Nachweisung für das

Jahr 1891:

Gattung und Art der Anstalten

J. Staatsanstalten. a. Unterrichtsan⸗ stalten zur Aus⸗ bildung der Aerzte... b. Gefängniß⸗ lazarethe 1) des Ministe⸗ riums des ,,, 2) des Justiz⸗ Ministeriums Anstalten der Pro⸗ vinzialverbände (Heilanstalten in Landarmen⸗ J,, Anstalten der Be⸗ zirksverbände .. Anstalten d. Kreis⸗ verbände Anstalten politi⸗ scher Gemeinden a. städtische An⸗ stalten b. Landgemeinde⸗ Anstalten .. Anstalten von Re⸗ ligionsgemeinden a. evangelischer Gemeinden b. katholischer Gemeinden. C. jüdischer Ge⸗ meinden Anstalten religiöser Orden und Ge⸗ nossenschaften a. evangelische. b. katholische .. Anstalten des Vaterländischen Frauenvereins u. anderer Frauen⸗ Hermle; X. Anstalten milder Stiftungen Knappschafts Krankenanstalten Fabrikarbeiter⸗ ꝛc.

An⸗

stalten

91

19

Krankenanstalten

J. Anstalten von Privatunter⸗ nmhmern⸗

110

Auf 6 1 Anstalt je 1 Bett

Betten kamen kamen pflegten Betten Verpflegte 6 390 61 381 70,2 5,5

224,9 10,8

11158 4010

1632 3012 855 7 592 2692 18869 26 9779 172 285 26 538 170917 1368

43 788

10298

31790

1700

71010

33 267 37 743

8119 51 853 8 524 6939 ? 9,6

14 760 22, 5,9

In sämmtlichen allgemeinen Heilanstalten des preußischen Staats belief sich im Jahre 1851 die Zahl der Betten auf 75 2656, die der Verpflegten auf 468 132 Köpfe, sodaß auf J Anstalt durchschnittlich 52, Betten und auf je 1 Bett 6,2 Verpflegte entfielen. Folgende Uebersicht zeigt, welche Aenderungen die betreffenden Angaben bezw.

Verhaͤltnißzahlen seit 1879 erfahren haben:

Au

Jahre Betten Verpflegte

1879 43 393 1889 h6 654 1888 66878 1891 75 256

275 875 341 863 379 476 468 132

Auf 1 Anstalt Auf 1 Bett 10900 Einw. e n Len fen kommen Betten zerpflegte gr. Ver⸗ Betten pflegte 44,0 64 16,90 101,7 47, 0/ 6,0 20,0 120,6 49,6 h, 7 22,9 129,7 52,3 6,2 24,8 154,2

Hiernach nimmt die durchschnittliche Größe der allgemeinen

Krankenhäuser stetig zu,

was

verbundenen wirthschaftlichen

Verwaltung, reichere Aussta

sowohl in den mit größeren Anstalten und technischen Vortheilen (billigere

ttung mit allen technischen Hilfsmitteln

auf dem Gebiete der Hygiene und praktischen Medizin c., als auch in der Wirkung der fozialpolitischen Gesetzgebung (Kranken⸗ und Ünfallversicherungsgesetze) seinen Grund haben dürfte. Letztere hat sicherlich die erhebliche Zunahme der Verpflegten von 101,B7 auf 164,2 unter 19 000 Einwohnern zum theil mit verursacht.

Die vorstehende Aufstellung zeigt übrigens ferner, daß die so⸗ d. h. das Verhältniß der Zahl der Betten

genannte Belegungtziffer, zu derjenigen der Verpfle

stellung der Frequenz der

Die Kohlenausbeute des

ten, dessen Kenntniß für die Verwaltung jedes einzelnen er , ., durchaus erforderlich ist, für die Fest⸗

Krankenhäuser überhaupt keinen geeigneten Maßstab abgiebt. Für sämmtliche allgemeinen Heilanstalten Preußens bewegte sich die Belegungeziffer seit 1879 zwischen 5, I und 6,4 und zwar zumeist in abstelgender Richtung; dagegen hat die Freguenz dieser Anstalten im Verhältniß zur Gesammtbevölkerung in demselben Zeit⸗ raum um mehr als 50 so zugenommen.

Kohlenförderung Großbritanniens.

Vereinigten Königreiches Groß⸗

britannien hat im vergangenen Jahre 164 009 009 6 betragen. Die höchste Höhe erreichte sie im Jahre 1891, wo sie 185 000 600 t be⸗ trug. 1592 fiel sie auf 182 0900000 t. Im Jahre 1854 wurden nur

6h ö00 000 t gefördert.

Zur Arbeiterbewegung. Aus München wird dem „Vorwärts“ gemeldet, daß, einer Mit⸗ theilung der dortigen Bierbrauergehilfen zufolge, die von diesen an die Brauereien gestellten Forderungen bis jetzt, von der Löwen., Spaten. Augustiner⸗ Kochel und Zächerl⸗Brauerei bewilligt worden seien. Ferner wurde eine ee, , , ,,, mit der Mittheilung

überrascht,

langten 1) wöchentlich

23) IRI Stunden Arbelttzeit, zwischen denen 21 Stunden

pn t die ic. j wichtigsten Punkten genehmigt habe. a f 29 MS einschließlich 5 A ,,,

rauerei die Forderungen in den Die Schäffler (Küfer) ver⸗

ause liegen;

3 doppelte Zahlung für Sonntagtsarbeit; 4) ren en von gesundem Bi

er; ) halbtägige Arbeitszeit am Oktoberfe

und am Fastna tir g, In Leipzig beschloß

eine Versammlung der Hils han er pe b n fen die Zusammen

in Aue

abzuhaltende

und Kirchweihmontag wie die „Leipz. Ztg.“ he,

kam fh,

unft der

Bildhauer zu usn r Leipziger ,, we is wurde im letzten Geschä Hit. von 190 Gehilfen auf⸗ Hit und besetzte 56 von 72 offenen Stellen. einer

erfammlung der Holzarbeiter wurde über die Thätigkeit des Arbeitsnachweises mitgetheilt: Im letzten Jahre meldeten sich 66 Arbeitslose, die zusammen 3629 Tage ohne e,, ,. waren. 286 Arbeitgeber hatten 365 offene Stellen angemeldet, von denen der Arbeitsnachweis 1093 besetzte. ö

In Crimmitschau ist, wie der Vorwärts“ mittheilt, die 53 des Verbandes der Maurer Deutschlands durch die

olizei, wie früher schon die Zahlstelle in Chemnitz, aufgelöst worden. (Vgl. Nr. 174 d. Bl.).

Aus Schlotheim im Fürstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt wird der ‚Rordh. Ztg.“ unter dem 30. Juli geschrieben: Unter den hiesigen Seilern dauert der Strike fort. Die Ausständigen geben sich alle Mühe, die noch thätigen Seiler zur Arbeitseinstellung zu be, wegen. In besserer Kleidung durchziehen sie besonders zur Zeit des Beginnens und der Beendigung der Arbeitszeit, die Straßen der Stadt, um ihren noch arbeitenden Kameraden zu begegnen und ihnen zu zeigen, wie angenehm das Striken sei. Auch sind von ihnen an den Landstraßen Posten ausgestellt, um zureisende Seiler von der etwaigen Arbeits nahme abzuhalten. Die Arbeitgeber kehren sich nicht daran; sie arbeiten mit den ihnen verbliebenen Kräften weiter und sind im stande, die zur Zeit ein laufenden ,. zu erledigen, zumal sie sich gegenseitig unterstützen. Sie haben beschlossen, den Familien der Ausständigen die Hausarbeit, wodurch Frau und Kinder wöchentlich noch einige Mark verdienten, zu entziehen. gl. Nr. 177 d. Bl.)

Hier in Berlin fand am Montag eine Protestversamm⸗ lung der lokalorganisierten Schneider, zu der sich auch viele zentralorganisierte! eingefunden hatten, statt, um Stellung zu nehmen zu einer Erklärung, die in einer großen Schneiderversamm—⸗ lung vor kurzem angenommen wurde, worin gesagt war, daß die Schneider Berlins ein geschlossenes Ganze bilden müßten, da sie nur durch festes Zusammenwirken im stande seien, den Ansprüchen der Konfektionäre entgegenzutreten. Die Schneider, die kleinen Vereini⸗ gungen angehören, wie Bügler, Militärschneider ze, 1 kein Anrecht auf eine Unterstützung von der Schneiderschaft und der Arbeiterschaft über⸗ haupt haben. Die Gegenerklärung. die das Verhalten der zentral⸗ organisierten Schneider sar „unwürdig“ erklärte, konnte, wie die Blätter melden, in dieser Versammlung trotz mehrstündiger sehr er⸗ regter Besprechung nicht zur Abstimmung kommen. In der Schuh⸗ fabrik von Rosenthal u. Groß in Berlin sind nach dem „Vorwärts“ die Vorrichter und Stepperinnen mit dem Fabrikanten in Lohnstreit gerathen. .

Kunst und Wissenschaft.

Am 30. Juni d. J ist in Sassoferrato, Provinz Ancona in Italien, ein der dortigen Gemeinde gehöriger früherer Kirchenschatz entwendet worden. Derselbe besteht aus 25 Stücken, insbesondere Medaillons, kleinen Urnen und Kreuzen, aus Gold, Silber und anderen Metallen, vielfach mit Edelsteinen besetzt und Heiligen⸗ reliquien enthaltend. Der Schatz war im Jahre 1473 durch den Erzbischof von Siponto, Perotti, nach Sassoferrato ge⸗ bracht und, nachdem die dortige Gemeinde das Eigenthum daran erworben hatte, seit 1860 im 5m des Sindaco auf⸗ bewahrt worden. An jedem Stück befindet sich ein Pergament⸗ streifen, auf dem mit rother Schrift aus der Zeit des Perotti angegeben ist, welche Reliquien darin enthalten sind. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß versucht werden wird, die entwendeten Gegenstände in Deutschland zu verwerthen und sie besonders Museen zum Ankauf anzubieten, so wird vor ihrer Erwerbung gewarnt. Es empfiehlt sich, etwa an⸗ gebotene Stücke, die aus dem Diebstahl herrühren könnten, anzuhalten und der nächsten Polizeibehörde thunlichst Mit⸗ theilung zu machen.

Zum Rektor der Berliner Universität für das Studien⸗ jahr 1894/96 ist, der N. Pr. Ztg.‘ zufolge, gestern mit 64 von 75 Stimmen der Professor der Theologie B. Otto Pfleiderer gewählt worden.

Die diesjährige Generalversammlung des Gesammt⸗ vereins der deutschen Geschichts⸗ und Alterthum— vereine findet vom 9. bis inkl. 12. 29 in Eise nach statt. Der Verwaltungsausschuß ersucht im „Korrespondenzblatt die Ver⸗ eine, ihm unter der Adresse des Geheimen Archiv- Raths Reuter, Berlin C. 2, Klosterstraße 76, zur rechtzeitigen Feststellung, des Pro⸗ gramms baldigst die Anträge und Anregungen mitzutheilen, welche auf der Generalversammlung zur Verhandlung kommen sollen. . An Fragen hat der Königliche Staats ⸗Archivar, Archip-Nath Dr. Prümers in Posen angeregt, zunächst die vorjährige: L Welcher Weg 1 sich den ler hen Gesellschaften für den Austausch und den Absatz ihrer Veröffentlichungen? Ferner 2) Ist die Vergnstaltung einer archivalischen Ausstellung für die Förderung der Archip-Interessen wünschenswerth, und bejahenden Falls wie ist dieser Gedanke zu verwirklichen? 3) Wie werden Siegel am zweckmäßigsten aufbewahrt und vor Verderben elt

= Bei den Ausbaggerungen im Hafen zu Bi sextg (in Tunis) ist, wie der Voss. Ztg.“ aus Paris unter dem 28. Juli berichtet wird, eine Opferschale aus Vollsilber mit. Verzierungen aus Gold ge⸗ funden worden. Die Schale ist länglichrund und wenig tief, mit i flachen Ohren . versehen, dabei 0, 90 m lang und 9 kg chwer. Die Verzierung ist sehr reich: in der Mitte ist auf Gold= einlage der Kampf des Apollo mit Marsyas eingegraben; ein Satyr spielt die Doppelflöte vor der Muse, der ESchiedzrichterin in dem Kampfe; um sie gruppieren sich die Parteigänger der beiden Kämpfenden, „Atheng, Kybele, Olympos u. s. w. Am Rande der Schale entlang läuft ein flachrunder Fries alexandrinischen Stils, ver⸗ schiedene idyllische und ländliche Bilder nebst Verzierungen darstellend. Auf, den Ohren (Vollhenkeln) sind ein ländliches, Dionysos ge brachtes Opfer und eine Trinkergruppe, von Verzierungen umgeben, dargestellt. Alle diese Verzierungen sind gus dem vollen detall getrieben, fein geschnitten, überhaupt mit hoher Kunstfertigkeit aus— geführt. Die Opferschale ist eine hellenische Arbeit der ersten Jabre unserer Zeitrechnung und das werthvollste Stück aus Edelmetall, das jemals in Afrika entdeckt worden. Dank der Bereitwilligkeit der Unternehmer ist der Fund in den Besitz des Bardo⸗Museums bei Tunis übergegangen.

Literatur. Geschichte.

ff. Acta Borussica. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Herausgegeben von der Königlichen Akademie der, Wissenschaften. „Die Behörden organisation und die allgemeine Staats ,, Preußens im 18. Jahrhundert.“ 1. Band. Akten von 1761 bis Ende Junk 1714, bearbeitet von G. Schmoller und O. Krauske. Berlin 1894, Paul Parey. Die ersten Bände dieses großen Unternehmens, das die ganze innere Geschichte des ,, Staats zur Anschauung bringen soll, sind bereits vor zwei Fahren erschienen: in ihnen behandelte Otto intz?, die Bedeutung der Seidenindustrie für den ier en Staat unter Friedrich dem Großen. Andere wirthschaftsgeschicht⸗ liche Untersuchungen, pie die Gesg cht der Handels polltik und der Wollindustrie, sind schon in Vorbereitung, sodaß wir dadurch über die alfpreußtsche Wirthschaftspolitik, wiehr und mehr bis ins einzelne unterrichtet werden. Die ,,,. Publikation trägt dagegen einen rein verwaltungsgeschichtlichen

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Charakter; sie soll darstellen, wie sich das moderne Beamtenthum und die moderne bn ellen seit der Gründung des l Königthumt entwickelt . Wie die oben genannte, so zerfällt auch diese in zwei Theile: einleitende Darstellung und Urkunden anhang. Es ist einleuchtend, 3 nicht alle Staats⸗ oder Kommunal⸗ behörden gleichmäßig eingehend behandelt werden konnten; um den Umfang der Publikation nicht zu sehr anschwellen zu lassen, mußten gewisse Grenzen gezogen werden. In der Vorrede setzen daher Hein⸗ rich von Sybel und Gustav Schmoller, die Leiter des Unternehmens, die Grundsätze der Edition auseinander. Ausgeschlossen ist im allge⸗ meinen die Lokal⸗Gemeinde⸗ und Kreisverwaltung; die Stagts⸗ ämter sind bis zum Landrath und Steuer Rath abwärts berücksichtigt worden. Vorzugsweise ist das in die Sammlung auf⸗ genommen, was zur Erläuterung der Regierungsthätigkeit des Königs Friedrich Wilhelm J., des Begründers der preußischen Verwaltung, unentbehrlich schien. Die den Aktenstücken vorangehende Einleitung ist von Schmoller verfaßt, die Redaktion der Aktenstücke ist Kraugke's Werk. Da wir uns in unserem Referat naturgemäß an die Dar⸗ stellung Schmoller's halten müssen, so wollen wir nicht unterlassen, ausdrücklich zu bemerken, daß die Hauptarbeit der Publikation, die Bearbeitung des Theils, der der wissenschaftlichen Forschung dienen soll, von Krauske geleistet worden ist. Schmoller bietet in seiner Ein⸗ leitung nicht eine Inhaltsangabe der abgedruckten Urkunden oder eine . Darstellung der preußischen Verwaltungs⸗ geschichte in der ersten eit des Königthums, sondern allgemeine 3 über Begriff und Entwickelung der Behörden und des Beamtenthums in Europa bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands und Preußens, Ein getreues Referat seiner gedankenreichen, von echt historischer Auffassung zeugenden Darlegung kann an dieser Stelle nicht gegeben werden, wir müssen uns auf einige hervorstechende Punkte beschränken. Zunãchst schildert er, wie auf niedriger Kulturstufe Beamte und Behörden nur für kurze Zeit und ohne bestimmte Kompetenz eingesetzt wurden, bis sich allmählich bedeutende Persönlichkeiten und hervorragende Familien dauernd in den Funktionen zu behauhten verstanden und so die Aemter erblich machten. Im mittelalterlichen Deutschland z. B. traten die grundbesitzenden Aristokraten an die Spitze aller höheren Aemter, der Herzogthümer, Markgrafschaften, und ebenso wurden in den Territorien die niederen Aemter im Kleinadel erblich, wodurch sie eine gewisse Selhständigkeit erhielten und dem Landesherren nicht selten unbot⸗ mäßig gegenübertraten. Die Erblichkeit hinderte ferner die Ausbildung eines reinen Berufsbeamtenthumg, mußte also, sobald die Geschäfte verwickelter wurden, mancherlei Nachtheile zur Folge haben. Daher begann die landesherrliche Gewalt bald einen Kampf gegen die Erb- lichkeit, und im Laufe ders Jahrhunderte ist, es in den deutschen Territorien auch gelungen alle Phasen dieser Abwandlung sind freilich noch nicht genügend aufgeklärt den erblichen Beamten durch einen besoldeten, auf Zeit angestellten zu ersetzen. Die beste Stütze im Kampfe mit dem Aemter besitzenden Adel fand der Landesherr in bürgerlichen Elementen mit juristischer, humanistischer und theologischer Bildung, die in die fürstlichen Kanzleien aufgenemmen wurden, sich allmählich zu, beständigen Rathgebern des Fürsten empor⸗ schwangen und endlich zu festen Kollegien mit lokal sehr verschieden bemessener Kompetenz ausbildeten. Aus solchen Kollegien gingen nun wieder andere Behörden für einzelne Zweige der Verwaltung hervor. Diese fürstliche Administration, der auch der Adel nicht ganz fern blieb, h nun beständig mit den Landständen in Hader. Vornehmlich drehte sich der Kampf um das sogenannte Indigenatsrecht: der Adel behauptete, nur einheimische Adlige dürften in den höheren Stellen verwendet werden; die Fürsten hatten aber zum großen Theil gerade ein Interesse daran, tüchtige Ausländer, mochten sie von Axel sein oder nicht, anzustellen, da diese von ihnen allein abhängig waren und somit auch das fürstliche Interesse mehr wahrnahmen als einheimische,. mit den Ständen durch Verwandtschaft und Interessengemeinschaft eng verbundene Adlige. In Branden⸗ burg erhielten die Stände ihren Willen unter Johann Georg und Johann Sigismund; Joachim Friedrich, Joachim II. und Georg Wilhelm befolgten das entgegengesetzte Prinziv. Die Geschichte der brandenburgischen Administration schildert Schmoller eingehend von der Regierungszeit des Großen Kurfürsten an. Von hohem Interesse ist u. a. die Neuordnung des Finanzwesens durch die Aus⸗ bildung der Kriegs⸗ und Domänenkammern, ferner deren Emanzipation von der ständischen Verwaltung, die Trennung der gerichtlichen und der Verwaltungs⸗Justiz und die Entstehung des Landrathsamts, das hervorgegangen aus einer Kombination des Marschkommissar⸗ und Kreisdirektoramts eine eigenthümliche Mittelstellung zwischen fürst⸗ licher und ständischer Verwaltung einnahm. Zum Schluß führt Schmoller aus, daß das preußische Beamtenthum im 18. Jahrhundert nach modernen Begriffen, noch keineswegs moralisch intakt, aber immerhin weit besser als in den meisten anderen Territorien war und auf einer viel höheren Stufe als in der Zeit nach dem dreißig⸗ jährigen Kriege stand, Die verschiedensten Momente hatten bei diesem . mitgewirkt: das Beispiel des pflichtgetreuen und strengen

errschers, angemessenere Besoldung, bessere Abgrenzung der Kom⸗ petenzen und nicht zum geringsten die allmähliche Aussöhnung des Adels mit der neuen Verwaltung, sodaß der Landesherr weniger auf talentvolle Ausländer, unter denen sich mancher zweifelhafte Charakter befunden hatte, angewiesen war. Was in Frankreich nicht gelang: ein Beamtenthum heranzubilden, das die Interessen der Krone, d. h. des Gesammtstaates, gegen die Reste feudaler Institutionen und An⸗ schauungen wahrnahm, ist dem preußischen Königthum hiernach in harter Arbeit gelungen.

ö Militärisches.

Die beiden Hefte für Juni und Juli d. J. der vom Oberst⸗ Lieutenant Schnackenburg geleiteten „Jahrbücher für die deutsfche Armee und Maxine“ (Verlag bon A. Bath) haben folgenden Inhalt: In einem Aufsatz unter dem Titel „Die deutsche Flotte und der Reichstag! befürwortet der Vize⸗Admiral von Henk auf das wärmste die Verstärkung der deutschen Marine. Wie Friedrich Wilhelm 1. über die Erziehung der militärischen Jugend dachte, schildert in einer lesenswerthen Arbeit der Hauptmann von Scharfenort. In einer anderen Arbeit werden die neuen Aus— bildungsvorschriften der englischen Kavallerie, die sich ziemlich eng an das deutsche, hin und wieder auch an das französische Reglement anlehnen, besprochen. Oberst⸗Lieutenant Frobenius hat über die Frage der „Umformung der tsrchnischen Waffe“ geschrieben. Der Creed ierplat und das kriegsgemäße Exerzieren⸗ werden einer Betrach⸗ tung unterzogen, worin die Verhältnisse beschrieben werden, wie sie find, und wie sie nach der Ansicht des Verfassers sein sollten. ‚Mili-⸗ lärtouristische Wahrnehmungen im Sandschak Novibazar, in Mon⸗ tenegro und in der Krivostje' werden vom Hauptmann J. Bau⸗ mann mitgetheilt. ‚Die Exerziervorschristen der ersten 3 und des ersten Kaiserreichs' werden eingehend beleuchtet. Einen Beitrag zur „Geschichte der Adjustierung der österreichischen Armee hat der Landwehr⸗ , de, ie Dittrich geliefert, während der Oberst. Lieutenant Schnacken⸗

urg weitere , . Aufklärungen giebt über die Beziehungen

, riedrich dem Großen und dem General Chasot. g. kleineren i . werden „Die Bersaglieri, die „Meldereiter bei der Infanterie“, ein Reiterstreich Hampton's“, die russische Nicolai- Generalstabg⸗ Akademie“ und unter der Ueberschrift Zwei reitende Batterien in Noth“ eine Episode aus dem amerikanischen Kriege vom März 1864 behandelt. Zum Schluß folgen in beiden Heften kleine e,, Mittheilungen und eine umfangreiche Umschau in der Militärliteratur.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽ⸗ Masregeln.

Niederlande.

Durch Verfügung der Königlich niederländischen Minister des Innern und der Finanzen vom 28. Juli d. J. ist vom 31. Juli d. J. ab die Ein- und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Klei⸗ dungsstücken und ungewaschener Leib, und Bettwäsche aus Rußland verboten worden. Reisegepäck fällt nicht unter das Verbot. Auch sind aus genommen:

I. vom Verbot der ECin⸗ und Durchfuhr: ö

a. hydraulisch jusammengepreßte Lumpen oder Abfälle in Ballen mit eisernen Banden; .

b. Abfälle von neuen Stoffen, welche unmittelbar aus Spinn . Webereien, Kleidermagazinen oder Bleichereien kommen, sowie 2 wolle und Abfälle von neuem Papier;

C. Güter, welche zwar aus Rußland angebracht sind, aber bei denen genügend sich ergiebt, daß sie von anderswo herstammen und die so transportiert worden und verpackt sind, daß sie mit infizierten Gegenständen nicht in Berührung gekommen ein önnen;

II. vom Verbot der Durchfuhr;

Güter, welche so verpackt sind, daß sie unterwegs keinerlei Bearbeitung und Behandlung erfahren können.

Cholera.

Dan zig, 31. Juli. Die Danz. Allg. Itg.“ theilt folgenden Cholerabericht aus dem Bureau des Staatskommissars mit Gestern Mittag wurde ein Matrose vom Schooner 33 mit choleraverdächtigen Erscheinungen aufgefunden und in das Stadtlazareth am Olivaer⸗Thor gebracht. Der Jupiter lag in der Mottlau, gegenüber dem brausenden Wasser, und ist mit seiner Besatzung in die Quarantäne anstalt zu Neufahrwasser übergeführt. Ferner ist gestern Vormittag ein choleraverdächtig erkrankter Schiffer in die Baracke zu Plehnen⸗ dorf aufgenommen; seine Schiffsgenossen sind daselbst in Qua⸗ rantäne gelegt. Bei einem am. 29. d. M. unter k. tigen Erscheinungen erfolgten Todesfall des Buhnenarbeiters Witt in Scharnese ist Cholera bakteriologisch festgestellt. 2 zwei als choleraverdächtig gemeldeten Todesfällen von ern aus Sagorsch ist durch die bakteriglogische Untersuchung Cholora atiatica bisher nicht festgestellt. Nachdem die Cholera in neuester Zeit in Rußland mit größerer Heftigkeit aufgetreten war und namentlich in St. Petersburg die Zahl der rkrankungen und Sterbe⸗ fälle erheblich zugenommen hatte, werden, wie dasselbe Blatt meldet, auf Anordnung der Königlichen Fisenbghn⸗ Direktion Brom berg die im vorigen Jahre bahnamtlich herausgegebenen „Grundsätze für die Einrichtung des Eisenbahnverkehrs in Cholerazeiten“ mit sofortiger Gültigkeit wieder in Kraft gesetzt. Die Maßregeln betreffen die Verwendung von Kalkmilch, Chlorkalk und , ,, bei Desinfizierung von Frachtgütern.

Maastricht, 31. Juli. Bis gestern Abend kamen hier laut Meldung des „W. T. B.“ 13 Cholerafälle vor, von denen sechs einen tödtlichen Ausgang hatten.

Auch in der Woche vom 15. bis 21. Juli d. J. blieb der Ge⸗ sundheitsstand in Berlin, wenn man von den zahlreichen Kinder⸗ diarrheen absieht, ein guter und die Sterblichkeit eine günstige (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 19,9). Unter den Todesursachen sind es vornehmlich akute Darmkrankheiten (Diarrhoen und Brechdurchfälle der Kinder), die in etwas gegen die Vorwoche vermehrter Zahl zum Tode führten (218 gegen 199 der Vorwoche). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war nur wenig gesteigert; von ie 10000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 97 Säuglinge. Dagegen wurden akute Entzün⸗ dungen der Athmungzsorgane seltener Todesveranlassung und Erkrankungen und ö an Grippe sind nicht bekannt geworden. Bei einer am 18. Juli aus St. Petersburg heimgekehrten Frau wurde Cholera festgestellt. Eine weitere Erkrankung 1 bis Ende der Woche nicht vorgekommen. Von den anderen Infektionskrankheiten haben Masern und Diphtherie weniger, Scharlach ein wenig mehr Erkrankungen veranlaßt als in der vorhergegangenen Woche und zeigten sich Masern nur im Stralauer Viertel in nennenswerther Zahl. Erkrankungen an Unterleibstyphus blieben selten, an Kindbettfieber kamen 5 Er⸗ krankungen zur Kenntniß. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut wurden weniger beobachtet, . Erkrankungen an Keuch⸗ husten, die meist einen milden Verlauf zeigten, waren seltener. Er⸗ heblich seltener als in den Vorwochen kamen Erkrankungen an akutem Gelenkrheumatismus sowie rheumatische Beschwerden der Muskeln zur ärztlichen Behandlung.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 1095, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 3868, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen. 1

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen am 31. Juli die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: das im Grundbuch von Schöneberg Band 36 Blatt Nr. 1368 auf den Namen des Kaufmanns Wilhelm Wendt zu Charlottenburg eingetragene, zu Schöneberg an der ohenfriedbergstraße belegene Grundstück; Fläche 5,42 a; Nutzungswert fehlt; Mindestgebot 951 M; für das Hreillgebot von 101 000 6. wurde der Maurermeister Her⸗ mann Speck zu Charlottenburg, Leibnizstraße 68, Ersteher. Das im Grundbuch von Weiß en see Band 34 Blatt Nr. 10090 auf den Namen des Kanzleidieners im Reichs⸗Patentamt Gustav Jacobi zu Berlin eingetragene, zu Neu, Weiß ensee, Straßburgstr. 42, belegene Grundstück; Fläche 4.50 a; Nutzungswerth 1270 S; Minhdestgebot 435 S; ein Gebot wurde nicht abgegeben. Aufgehoben wurde das Verfahren wegen des Lutze'schen Grundstücks zu Weißensee, Gustav Adolfstr. 152, belegen.

Die Berliner BockbrauereiAktiengesellschaft fordert in einer Bekanntmachung zur Durchführung der von der Generalversammlung beschlossenen herrn des Grundkapitals die Aktionäre, welche ihre Aktien noch nicht zur Zusammenlegung und Abstempelung eingereicht haben, auf, die Cinreichung solcher Aktien bis zum 15. August d. J. bei dem Bankhguse Born u. Busse zu bewirken. Cine weitere Frist zur Einreichung kann nicht gewährt werden. Es wird hierzu bemerkt, daß die nicht abgestempelten Aktien später keinen Anspruch auf Dividende mehr haben.

Gestern Abend fand hier, wie der B. B.⸗E. berichtet, eine , Generalversammlung der Königsberger Pferde⸗ eifenbahn⸗ Gesells chaft statt, an welcher neun Aktionäre mit vierzig Stimmen und 521 000 M Kapital theilnahmen. Es handelte 16 in der Versammlung um die Ueberlassung sämmtlicher Kon⸗ zessionen und der Geleise sowie des rollenden Materials der Gesell⸗ schaft in Königsberg an die Union Elektrizitäts⸗Gesell⸗ schaft. Der Antrag wurde mit 26 gegen 14 Stimmen angenommen und der, Vertrag mit der Union 66 i iter Genn,

inn r. Ein Aktionãr . gegen den Beschluß einen er. zu rotokoll. Schließlich beschloß die Versammlung, die Zahl der Auf. ichtsrathsmitglieder von vier auf fünf zu erhöhen und wählte Herrn Direktor Bollmann von der Union Elektrizitäts⸗Gesellschaft neu in den m,, fclestschen Sten ntohr

Vom ober esisch en einkohlen markt berichtet die Schl. . Der oberschlesische Kohlenmarkt zeigte sich in der letzten Woche von einer Unbeständigkeit wie selten . ing das Köhlengeschäͤft in der ersten Hälfte des Monats Juli flott, so hatte es in der zweiten Hälfte derartig nachgelassen, daß kaum 70 Yo des Qugntums der ersten vierzehn. Tage verladen wurden. Dieser Rückgang ist theilz 2. die . verursacht. durch die geringere Wasserverladung herbeigeführt worden, Au sich die Händler zur Autnutzung der Sommerpreise mit Kohl reichend versorgt, sodaß ihre en se. in letzter Zeit bedeutend g eingingen. Um nicht zu viel stürzen k ö waren fast saäͤ Gruben iet g n n. uf einigen Grube nur in dritten Schichten in der W efördert; es 64 fi Sortimente an Aufträgen. Das Ge gan stellte sich für die Kohlensorten wie Eig. Stückkohlen gingen sehr schwach, der de, . r n, ** ; 9 esser, Jed unzulän gefragt; Erbs kohle m Verg zum Vor nachgelassen; Gries⸗, Staub und Kleinkohle fand als Betrieb

inzulegen. e