1894 / 186 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Aug 1894 18:00:01 GMT) scan diff

herzog habe die Zügel herabhängen lassen, sie nicht angezogen den in Steigbügel, hierauf den rechten verloren und sel langsam von der rechten Seite des Pferdes zu Boden 9 8 Augenblick des Herabgleitens vom Pferde sei der Erz= e J ofort mit dem Rücken und dem Kopf auf⸗ . agen und bewußtlos auf der Stelle liegen ge⸗ lieben, ohne einen einzigen Schritt vom Pferd ge⸗ schleift zu werden, da er . beim Herabgleiten von dem

ferde mit den Füßen nicht mehr in den Steigbügeln ewesen ei. Daraus fo E, daß der Erzherzog unter dem Druck einer Kongestion vom Schwindel befallen und vom Pferde gesunken sei. Ein so trefflich geschulter Reiter würde i ohne wingende Ursache nicht auf diese Weise vom Pferde haben 5 lassen. .

Der ungarische Minister⸗Präsident Dr. Weker!e und die Minister von Lucäcs und von Josigowitsch trafen vor⸗ gestern zum Besuche der Ausstellung in Lemberg ein. Sie wurden bei ihrer Ankunft von dem Direktor der Ausstellung, Dr. Marchwicki, der sich den Ministern zur Verfügung

ellte, begrüßt und von den Leitern der ungarischen btheilung der Ausstellung, sowie von, den in Lem⸗ berg ansässigen Ungarn mit lebhaften Eljenrufen empfan⸗ gen. Die polnischen Zeitungen widmeten dem Besuch der ungarischen Minister herzliche Begrüßungsartikel. Abends fand zu Ehren der Minister ein von dem Vize⸗Präsidenten der Ausstellung Grafen Stanislaus Badeni gegebenes Diner statt, bei dem der Gastgeber den Gegenbesuch der k bei der ungarischen Jubiläumsausstellung ankündigte.

er Redner gedachte der in der r n nf, be⸗ gegründeten Freundschaft der beiden Volksstämme, die sich auch i. immer zusammenfänden, wo es gelte, f die Großmacht⸗ lellung Oesterreich-⸗Ungurns einzutreten, und hierfür keine Opfer . Der Minister-Präsident Dr. Wekerle dankte für ie herzliche Aufnahme und für die vielen Beweise von Sympathie. Die ungarischen Minister seien gekommen, um die freundschaftlichen Beziehungen Galiziens und Ungarns u fördern. Er freue sich über den Aufschwung und die Fort— rl Galiziens, auf dessen Wohl und r Tarn fils he Ent⸗ wickelung er trinke. Nach herzlicher Verabschiebung reisten die Minister Abends wieder ab.

Großbritannien und Irland.

Am vergangenen Sonnabend haben die diesjährigen Uebungen der britischen Flotte begonnen. Der ihnen u Grunde liegende Gedanke ist nach der „Frkf. Ztg.“ a,. Das Ziel der rothen Flotte „A“ soll es sein, von ö nach Belfast zu gelangen, während die in

ueengtown befindliche, von Torpedobooten an der Küste unterstützte blaue Flotte „C die Aufgabe hat, sie ab⸗ uschneiden. Die rothe Flotte „B“ soll von Berehaven nach dem . segeln und versuchen, 6h mit der rothen Flotte „A“ zu vereinigen, während die in Shannon liegende blaue Flotte „'“ ihr Bestes thun soll, diese Vereinigung zu verhindern. Die Uebungen werden zehn Tage dauern.

Frankreich.

Der „Temps“ veröffentlicht ein Rundschreiben des Justiz⸗Minist ers, worin der Sinn des Anarchisten⸗ gesetzes ausgelegt wird. In dem Eingang des Schreibens heißt es, das Gesetz sei nicht als eine Drohung gegen alle die auf . die ihren Ideen auf gesetzlichem Wege zum Siege . fen wollten. Als die wichtigste Neuerung des Gesetzes bezeichnet der Minister die Bestimmung, der zufolge die anarchistische Propaganda auch außerhalb der Presse bestraft werden könne. Es sei unerläßlich gewesen, den geheimen k ein Ziel zu setzen, in denen die An⸗

aͤnger des Anarchismus aus ihren Zuhörern willige Werk—

ug. ihrer . Anschläge zu machen suchten. Von er Zusatzstrafe der Relegierung heißt es dann weiter, müßten die Gerichte Gebrauch machen, so oft das Interesse der Gesellschaft es erheische. Auch die Bestimmung, welche die Gerichte ermächtige, die Wiedergabe der Prozeßverhandlungen zu untersagen, dürfe nicht vernachlässigt werden, und wenn sies em Verbot zuwider⸗ ehandelt werde, so müsse die Staatsanwaltschaft auf die Be⸗ n der Schuldigen in Gemäßheit des Art. 5 dringen. Der Mnnister spricht schließlich seine Zuversicht aus, daß, Dank einem energischen Vorgehen der Staatsanwaltschaft, das Gesetz die Früchte tragen werde, die das Land von ihm erwarte.

In dem Anarchistenprozeß wurde gestern das Zeugen— verhör ae, Mehrere Zeugen machten Aussagen über die Ortiz zugeschriebenen Diebstähle; sodann wurden der Portier des Hauses, in welchem Ortiz wohnte, die Arbeitgeber Ortiz und mehrere Sachverständige vernommen. Letztere er⸗ klärten, daß die bei Föngon vorgefundenen Gegenstände thatsächlich Explosionswerkzeuge, darstellten, ähnlich den von Cmile Henry und Pauwels gebrauchten. Die Ver⸗ nehmung der Belastungszeugen wurde darauf beendigt und zum Verhör der Entlastungszeugen übergegangen. Diese, unter denen sich mehrere Lin g. er befanden, sprachen sich lobend über Sebastian Faure, Jean Grave, Feénéon und andere Angeklagte aus. Nach Beendigung des Zeugen⸗ verhörs ergri der Staatsanwalt as Wort und führte aus, die Angeklagten fielen unter das Gesetz vom Dezember 1893, da es sich in der That um eine Ver⸗ einigung zur Verbreitung des Anarchismus handle. Er ver⸗ lange ein schonungsloses Urtheil gegen Jean Grave, Faure, Bernard, Bastard, Matha sowie Ortiz und dessen Mitschuldige, wolle aher für Fenson, Agneli und einige andere Angeklagte mildernde . zulassen und gegen die übrigen Angeklagten die Anklage fallen lassen. Die weitere Verhandlung wurde auf heute vertagt. ,

Turpin hat an den Vorsitzenden der Kommission für Erfindungen ein Schreiben gerichtet, worin er die Rückgabe seiner Entwürfe verlangt. Er wolle selbst seine Versuche weiter verfolgen und versage der Regierung das Recht, den von ihm erfundenen Sprengapparat herzustellen.

Italien.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Konstantinopel, der Sultan habe erklärt, daß ihm die Ernennung des italieni⸗ schen Botschafters Catalani genehm sei. Ein Abgesandter des Sultans werde sich nach den Dardanellen begeben, um den Botschafter dort zu empfangen.

Montenegro.

Nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Cetinje wird

der Prinz Peter Karadjorjewie demnächst Montenegro verlassen und sich mit Rücksicht auf die Erziehung seiner Kinder

der Demokraten über

Dänemark.

2 ,, Emil Rosenörn den Jahren 18589 und 18760 Kultug⸗-Minister war, i im Alter von 84 Jahren in Kopenhagen gestorben.

Amerika. Der . Cleveland hat die durch den

an, daß die Ko

Depesche aus Washington nehme man stän digung betreffs der erze geführt habe. Die

meldeten sein. Einer Depesche des ‚Reuter'schen Bureaus“ aus

uckerzölle würden die be

Trujillo genommen. zugreifen, hätten sich für die Rebellen erklärt.

Asien.

Nach einer Meldun vom 6. d. okio und den übrigen Städten große Freude herv

und die allgemeine Kriegsstimmung erhöht. Der

zt, daß sie sich friedli Nach umlaufenden Gerüͤ eine Niederlage erlitten haben, do Angaben, auch über Ort und Datum des angeblichen

Dem genannten Bureau wird ferner berichtet, hätten weitere Gefechte stattgefunden, in denen die wiederum Sieger geblieben seien. Seikwan sei Japanern mit geringen Verlusten eingenommen

zu wohnen, e g ,

auf Koshiu geflohen. . 500 Todte und Verwundete geschätzt. Die Japa jetzt im Besitz Asans. Eine Bestätigung hat

29. Juli beziehe.

die chinesische Regierung am 5. d. M. die Leu auf den Leuchtthürmen von Anpeng und Ta Formosa auslösch en lassen.

Afrika. Die „Agenzia Stefani“ erfährt aus Massowah, Digma befinde

Kassala für offen erklärt.

nischen Gesandten erfolgte Anerkennung der Republik

Hawaii ratifiziert. . Die „Times“ berichtet aus Philadelphia: Nach einer

die Tarifbill zu einer Ver⸗ ölle für Zucker, Kohle und Eisen⸗

raiso zufolge hätte in Peru der Insurgentenchef Semeinario Die Regierungstruppen, die nach Juinin geschickt worden seien, um die Insurgenten an⸗

des „Reuter schen Bureaus“ aus hätten die Siege der Japaner in

habe durch einen Erlaß den Chinesen gestattet, weiter in Japan verhielten.

ten solle die japanische ch fehlten alle näheren

Die Chinesen seien geschlagen worden und in der Richtung . Der Verlust der Chinesen werde 1

diese Nachricht von einem neuen siegreichen Treffen nicht ge⸗ funden. Die japanische Gesandtschaft in London ist der Meinung, daß die Depesche sich auf die Schlacht vom

Einer bei Lloyds eingegangenen Depesche zufolge hätte

sich mit seinem Korps in Gos revieb jen⸗ seits des Atbara. General Baratieri habe den Weg nach

der in

st gestern amerika⸗

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Valpa⸗

orgerufen Mikado

Flotte

Treffens. in Korea Japaner von den

worden.

ner seien bis jetzt

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Osman

Nr. 32 der

heitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera u

Untersuchung des Gesundheitszu richtung von Aborten. (Regierungsbezirk Erfurt.) Tra

gefallene Thiere.

der Türkei. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. Reich, Preuß. Regierungsbezirk Aurich, Bayern, Elsaß—⸗ Griechenland. Befugniß der Polizei zur Beschlagnahme eines tuberkulösen

amerikanischer Schweine und Fleischwaaren.

krankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

„Versffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 8. August hat folgenden Inhalt: Gesund⸗

eitweilige Maßregeln gegen Cholera ꝛc. Desgl. gegen Pest. esgl. gegen Gelbfieber. Genickstarre im Fürstenthum Reuß ä. L. Gesetzgebung u. s. w. k Aerztliche Standesvertretung. tandes von Beamten. (Regierungs⸗

bezirk Frankfurt. Gaststallungen. (Regierungsbezirk Posen.) Er—⸗

Schlachtvieh ꝛc. (Bayern.) Bekämpfung der Maul- und Klauen⸗ seuche. Viehseuchen⸗ Uebereinkommen mit Oesterreich⸗ Ungarn. Vollzug derselben. (Mecklenburg ⸗Schwerin.) Beaufsichtigung der Schlachthäuser. (Braunschweig.) Entschädigung für an Miljbrand (Rumänien.) Thierärztliche Gesundheitspolizei 'Fortsetzung). Gang der Thierseuchen im Deutschen Reich, Desgl. in Norwegen im 2. Vierteljahr 1894. Rinderpest in

echtsprechung. (Preuß. Ober⸗Verwaltungsgericht.)

Vermischtes. (Deutsches Reich Ergebnisse der Trichinenschau Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 099 und mehr Ein— wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes.

s. w.)

nsport von

Juli.

(Deutsches Lothringen,

Schweines.

Er⸗ Desgl. in

Entscheidungen des Reichsgerichts.

welcher ebenso wie die dort folgenden Bestimmungen durch

kann der Offenbarungseid gefordert werden, wenn je Inbegriff, von Sachen oder Rechten ganz einem bestimmten Antheil anzeigen oder

kunft zu ertheilen verbunden ist. Insbesondere

erben darauf dringen und ein gerichtliches Inventar nich werden kann. Diese Verpflichtung ist, nach einem Urtheil

erben über, welcher die

gehören, vielmehr wird die modifiziert, daß er nach bestem Wissen machen hat. (303 / 93.)

ne Angaben

Nach § 28 Tit. 22 Th. J der Preuß. Allg. Gerichtsordnung, des Einführungsgesetzes zur Ziilprozeßordnung aufrecht erhalten ist,

herausgeben * soll oder auch über den Betrag eines gewissen Gegenstandes Aus—

3 28 Nr. 3 a. 4. O. zur Ableistung dieses Eides Erben vempflichtet, welche bei dem Ableben des Erblassers im Sterbehause sich oder auch nachher den Besitz der Erbschaft erlangt haben, sofern Mit⸗

erichts, IV. Zivilsenats, vom 19. Februar 1894, keine rein persön⸗ iche, sie ist nicht unvererblich, geht vielmehr auch auf den Exhesg⸗ .. Erblasser obliegende

zur Inventarlegung über den Nachlaß der vorhergegangenen Erblasser überkommt; seine degfallsige Verpflichtung ist nicht davon abhängig, ob er genau anzugeben vermag, welche Gegenstände zum Nachlaß feines Crblassers und welche zu dem des vorhergegangenen Erblassers 1 1 nur in der

ei

16 Nr. 3 mand einen

oder zu sind nach efunden t vorgelegt des Reichs⸗

Pflicht

Richtung darüber zu

Die Kommunalbezirke und auch die Städte sind

öffentl

Bezirke zu den Landstraßen˖ Bauten verpflichtet. Einklang mit der diesseitigen Rechtsprechung rechtliche Pflicht der Kommunalbezirke und also auch der

für ihre Hand⸗

in Genf niederlassen.

Unterhaltung der nicht unter den Begriff der Landstraß

Entscheidungen des Ober⸗VBerwaltungsgerichts.

Urtheil des Ober⸗Verwaltungegerichts, IV. Senats, vom 28. April 1894 im Gebiet des Preußischen Allgemeinen Landrechts zur Unter⸗ haltung der nicht unter den Begriff der Landstraßen

. Wege je für ihren ; ezirk überall da verpflichtet, wo nicht abweichende örtliche NRechtsbildungen nachweislich sind. Im Gebiete des ostpreußischen Provinzialrechts sind auch die Städte und Spanndiensten für Der Vorderrichter utreffend die öffentlich

nach einem

allenden

at im

Städte zur

öffentlichen Wege je . ihren Bezirk überall da als feststehend er= achtet, wo nicht abweichende örtliche Rechtsbildungen nachweislich sind. Es kann weiter i diesen Streit dahingestellt bleiben, ob aus den landrechtlichen Vorschriften die Verpflichtung der Stadtbewohner zu den Gemeinarbeiten und deshalb diejenigen der Städte zu den Hand⸗ und Spanndiensten für Landstraßen bauten herzuleiten ist, oder ob solche Pflicht für die Städte nicht besteht, wie das Ober⸗-Tribunal an. genommen hat und wovon auch bei Erlaß des Gesetzes vom 21. Juni 1875, betreffend die anderweitige Regelung der Verpflichtung zu solchen Diensten in der 3. nz Posen, ausgegangen ist, indem dieses Gesetz, wie die Begründung zu dem Entwurf ergiebt, wefentlich zu dem Zwecke erlassen ist, in dieser Pro⸗ vinz dem Rechtszustande abzuhelfen, wonach zwar die Land- , . nicht aber auch die Städte und Rittergüter zu den Straßen audiensten gemäß den ar er Vorschriften herangezogen werden könnten. Denn auf die Vorschriften des Allg. L-⸗R. ist nur da zurück⸗ zugehen, wo die Unterhaltung der Landstraßen durch Propinzialgesetze oder Wegeordnungen nicht anders bestimmt ist (5 15 11 15), und fur Ostpreußen hat die Dienstpflicht, worin dem Vorderrichter beizutreten sst, eine abweichende Regelung in dem Zusatz 226 des Provinzial⸗ rechts gefunden. (IV 412.)

Statistik und Bolkswirthschaft.

Zur wirthschaftlichen Lage im Jahre 1893.

Dem soeben erschienenen Bericht der Aeltesten der Kauf⸗ mannschaft von Berlin über das Jahr 1893 entnehmen wir folgende allgemeine Betrachtungen; ̃ .

Für die Mehrzahl der Handels, und Industriezweige Berlins ist das Jahr 1893 ebenso wie seine beiden Vorgänger ein ungünstiges gewefen. Eine Minderheit von Geschäftszweigen hat erfreulicher Weise allerdings das vergangene Jahr in besserer Erinnerung. Hierher ge⸗ hören namentlich viele Zweige der Textilindustrie, zumal solche, welche billige Massenartikel erzeugen, und der günstige Gang dieser wirkte belebend auch auf Hilfsgewerbe zurück, wie z. B, auf den Bau der von der Textilindustrie benutzten Maschinen. Auch piele solche Unternehmungen, welche Spezialartikel von besonderen technischen Vorzügen, wie z. B. die Auer'schen Gasbrenner, gewisse Werkzeug⸗ maschinen oder gewisse Theerfarben herstellen, konnten mit den erzielten Erfolgen zufrieden sein. Aber der Zahl und dem Gewicht nach über⸗ wiegen doch jene Stimmen weit, welche das Geschäfts jahr 1893 un- ir f beurtheilen. Die Gründe für dieses Ergebniß mögen vielfach noch in dem fortdauernden Rückschlag der Ueberspekulati onsperiode 188790 zu suchen sein. Zahlreich sind noch immer die Klagen über Ueberproduktion, über daraus folgende scharfe Konkurrenz und allzu gedrückte Preise. Auf der anderen Seite vermißt man eine genügende Kaufkraft in der breiten Masse der Bevölkerung. Das Verlangen nach Billigkeit der Waare drängte die Rücksicht auf die gute Be⸗ schaffenheit in unliebsamer Weise zurück; es herrschte ein weit, ver⸗ breitetes Streben, den Verbrauch auf das Nothwendigste einzuschränken, wodurch fast alle Luxusindustrien einer stark verminderten Nachfrage begegneten... . Der Gegensatz zwischen Unternehmern und Arbeitern hatte in Deutschland im vergangenen Jahre wie nach alter Erfahrung stets in Zeiten schwachen Geschäfts keine Gelegenheit, in der schroffen Form größerer Arbeiterausstände aufzutreten. Dagegen ereigneten sich solche in England, wo die Arbeiter der Kohlenbergwerke von Anfang August bis Mitte No— vember einen großen Strike gegen beabsichtigte Lobnreduktionen erfolg- reich durchführten; ferner in Nordfrankreich und Belgien Ende Sep⸗ tember bis Ende Oktober ebenfalls unter den Kohlenarbeitern. Diese drei großen Kohlengräberausstände standen in einem gewissen inneren Zusammenhang. Große politische Arbeiterbewegungen fanden in Belgien ut ö zur Erlangung des allgemeinen gleichen Wahl⸗ rechts sta .

Die Ausfuhr, welche für das Gedeihen der deutschen Gewerbs⸗ thätigkeit von so überaus großer Bedeutung geworden ist, begegnete in dem Berichtsjahre mancherlei Schwierigkeiten. Diese Schwierig⸗ keiten, welche aus den politischen Unruhen in Süd⸗Amerika entstanden, vermehrten sich durch Goldagio. Ein solches erschwerte auch die Ausfuhr nach Italien, panien und Portugal, sowie die nach den Ländern der Silberwährung: Ost⸗Asien, Ostindien und Mexiko. Der im Frühjahr 1893 erfolgte Zusammenbruch einer großen 3 von Banken in Australien minderte die Aufnahmefähig⸗ keit diefes Landes. Die Vereinigten Staaten von Amerika mußten wegen der im Sommer ausgebrochenen wirthschaftlichen Krisis ihre ohnehin durch den Mac Kinley⸗HZolltarif, schon vielfach eingeengten Importe noch mehr beschränken. Im gleichen Sinne wirkte die Un— sicherheit über die Zukunft des nordamerikanischen Zollwesens: da man beständig eine Ermäßigung der Zölle erwartete, scheute man sich, zu den noch geltenden hohen . Waaren für die Läger ein⸗ zuführen. Auch wurde zeitweilig die Aufrechterhaltung der Goldzah⸗ lung in der Union angezweifelt. Endlich kam noch seit dem Juli der Ausschluß vom russischen Markte hinzu, der über viele Geschäfts— zweige durch den Ausbruch des Zollkriegs verhängt wurde. Die Aus⸗ fuhr hat gleichwohl um rund 138 Millionen Mark zugenommen, die Einfuhr sich um rund 57 Millionen Mark vermindert, das Defizit unserer Handelsbilanz (der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr)

wäre also 1064 439 000 . auf. S69 780 9000.

also um. 194 659 0090 .

gesunken, und das Gesammtergebniß unseres vorjährigen Außenhandels wäre alfo ein recht erfreulicher Fortschritt gegen das Jahr 1892. Der Rückgang der Einfuhr erklärt sich zu einem beträchtlichen Theil aus den guten heimischen Getreideernten der Jahre 1892 und 1893 einer seits und aus der schlechten 1891er Ernte andererseits, welch letztere ihre Folgen noch in das Jahr 1892 hinein erstreckt hatte. Das vorige Jahr, und namentlich seine erste Hälfte, zeichnete sich durch ein ungewohnl ch karges Maß der atmosphärischen iederschlãge aus. Die TLandwirthe hatten infolge dessen über Mangel an Streu. und Futtermitteln zu klagen, und sie erlitten große Verluste an dem nothgedrungenen vorzeitigen Verkaufe von Vieh. Die Flößerei, die Binnenschiffahrt und die mit Wasserkraft arbeitenden Industrien (so die Holzschleifereien) hatten unter dem niedrigen Stand und dem geringen Inhalt der Wasserläufe e, . zu leiden und bedeutende here fen. zu . . oder ihren

uftraggebern in Rechnung zu stellen. Die heimische Ernte an Brot⸗ getreide und Kartoffeln ist trotz der Dürre eine recht erfreuliche ge, wesen. Das Stroh dagegen fiel spärlich aus. Die Haferernte blieb erheblich hinter dersenigen früherer Jahre zurück. D e Bauthãätigkeit hat innerhalb der Gemeinde Berlin auch im vorigen Jahre wieder stark abgenommen, entsprechend einer Verlangsamung im Anwachsen ber Bevölkerung. Dagegen ist in den Vororten viel gebaut worden, zum theil infolge des Erlasses einer neuen Bauordnung für die Vor⸗ orte, vom h. Dezember 18923. Zahlreich und erbittert waren auch im Berichtsjahre wieder die Klagen der Lieferer von Baumaterialien (Glas, Zinkblech, i re. Mörtel u. s. w. sowie der Bauhandwerker über die mangelhafte ZJahlungsfahigkeil vieler Bauunternehmer, welche die Gewährung von Kredit an solche Unternehmer zu einer Quelle schwerer Schädigungen für weite Erwerbskreise machte, In unserm vorigen Jahresbericht haben wir bereits auf die bemerkenswerthe Erscheinung Hingewiefen, daß einige, hiesige Industriezweige, der Konkurrenz der Provinz nicht mehr oder nur noch mit Mühe Stand zu halten vermögen, weil die letztere so viel , . Kosten für Anlagen und Löhne aufsuwenden hat. on den im vorigen Jahre bereits d,. Industriezweigen spricht sich im gegenwärtigen. Jahresbericht wieder die Woll farberei eingehend über diese Entwickelung aus. Der Berxicht ng aug, daß nicht nur die Färbearbeit 9 und mehr außerha erlins besergt werde, fondern daß auch die die Färbereien beschäftigenden Industrien die Fabrikation von Strickgarn und Zephyrwollen, von Tüchern und

von

en fallenden

Phantassewaaren „dem theuren Berlin den Rücken kehren. Aehnlich

gelten als verdächtig.

äußert sich der Bericht über Pappenfabrikation: Buchbinde würden am biestzen Platze immer weniger hergestessft, ö sei hier die, eine oder die andere Fabrik folcher appen eingegangen, während die kleineren Fabriken in der Provinz dank den billigen Löhnen und eilen Unkosten, sowie 6 dank der Benutzung von asserkraft an Zahl und Leistung zunehmen. Die abrikation von , und Ferhe, aus gedämpftem oder ge⸗ chliffenem Holze werde schon seit Jahrzehnten ausschließlich in Gegenden betrieben, die mit Reichthum an Holz oder Stroh wo⸗ möglich no en eg brauchbarer Wasserkräfte verbinden. Auch die . Le. . ö. ber, . 6. ü der Pro⸗ vinz zu en, die u. a. den Vorzug hat, den Rohspiritus billiger, weil mit weniger Fracht belastet, . pip an

Die wirthschaftliche Lage der Arbeiter im Jahre 1893.

Den Jahresberichten der Königlich preußischen Regierungs- und Gewerbe Käthe und Bergbehörden für 1893 , , ie. weiter folgende Mittheilungen: In der Provinz Posen wurden in 18983 in 418 Betrieben insgesammt 1186 jugendliche Arbeiter beschäftigt, davon 2590/9 weibliche und 75 männliche; Kinder unter 14 Jahren befanden fi hierunter 8 gegen 16 im Vorjahre. Die Zahl der jugend⸗ lichen Arheiter überhaupt ergiebt eine Abnahme von 7 Jo im Vergleich mit dem Vorjahre, und zwar bei den . jugendlichen fast 190/90, bei den männlichen nur 243 00. Weibliche Arbeiter waren überhaupt in 569 Betrieben (d. i., ctwa 1100 der , , Anlagen über⸗ haupt) beschäftigt 3814; davon waren 305 (knapp 8 o) unter und zoll oder 924 69 über 16 Jahre alt; von den letzteren standen 2006 oder 57 o im Alter von über 21 Jahren. Von der Gesammtzahl der Arbeiter überhaupt stellten weibliche 110/‚9. Die Gesammtzahl der Fabrikarbeiter überhaupt und auch der erwachsenen Fabrik⸗ arbeiter hat sich gegen das Voriahr nur wenig, nämlich um etwa 1é9½⸗ vermehrt, In der Zuckerfabrikation ist wie über⸗ haupt in der Großindustrie die Absicht erkennbar, soviel wie mög⸗ lich die menschliche Arbeitskraft durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Es ist daher dort nach Anschaffung großer, sehr leistungsfählger Maschinen nicht allein der ö gegen früher wesentlich gesunken, sondern trotz ungleich verstärkter Produktion ist auch die Dauer der Kampagnen meist um mehr als z gegen frühere Jahre abgekürzt worden. Zwei Naturalverpflegungsstationen für wandernde Ar— beiter, die sich in einem Kreise der Provinz befinden, sollen sich nicht bewahrt haben, da die Anstalten vorwiegend von arbeitsscheuen Individuen und gewerbsmäßigen Vagabunden in Anspruch genommen ug Segensreich wirkt dagegen u. a. die Herberge zur Heimath in Posen.

Zur Arbeiterbewegung.

In Königsberg i. Pr. haben die Steinsetz er, einer Mit— theilung im Vorwärts, zufolge, eine Lohnerhöhung von 5 3 für die Stunde erreicht. , g be e nn en sind in den Ausstand ge⸗ treten, um 30 3 Mindestlohn für die Stunde zu erlangen. Bie Innungsmeister wollen nur 25 30 überhaupt zahlen.

Aus Witt en meldet die. Rhein.⸗Westf. Arb. Ztg.“ daß den Wal z⸗ werks arbeitern der Steinhauserhütte eine Lohnkürzung von 1000 angekündigt wurde. Die Arbeiter wollen die Kürzung nicht an—⸗ nehmen und haben zum 15. X. M. gekündigt.

In Leipzig fand am Dienstag eine von 300 Personen besuchte Versammlung der Metallarbeiter statt, in der über die Wurzener Konferenz der sächsischen Metallarbeiter berichtet wurde. Es waren nach einer Mittheilung der „Lpz. Itg, über diesen Bericht 22 Orte durch 30 Delegierte vertreten. Der Verband soll in Sachsen an Mitgliederzahl erheblich, z. B. in Aue allein 309 neue Mitglieder gewonnen haben. Die bisher in Dresden, Leipzig und Chemnitz bestehenden Agitationscomités wurden aufgehoben und durch das System der Vertrauensmänner ersetzt. Die Unterstützung gemaß⸗ regelter Gehilfen wurde für das ganze Königreich Sachsen geordnet. Die gestrige Versammlung trat kich ! Beschlüssen bei.

In Rostock befinden sich, wie der „Vorwärts“ berichtet, die Töpfer im Ausstand.

Aus Wien wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß in der dortigen Metallwaarenfabrik von M. Hacker die Arbeiter und Arbeiterinnen aller Fächer, als Gürtler. Drucker, Graveure, Gal— vaniseure, Maschinenschlosser, Schleifer, Maschinenwärter und Poliere die Arbeit niedergelegt haben; sie fordern die Entlassung des Direktors.

In Basel wurde am letzten Sonntag der internationale Kongreß der Zigarren⸗ und Tabackarbeiter mit einem sozialistischen Kundgebungsumzug eröffnet. Vertreten ist nach dem Vorwärts“ Deutschland durch 3, Belgien durch 4, Holland durch 2, duxemburg. durch 1 und die Schweiz durch 5 Delegirte. Zum ersten Vorsitzenden wurde Junge aus Bremen gewählt.

Kunst und Wissenschaft.

Die philosophisch-historische Klasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften hat, der „Nat. ⸗-Itg.“ zufolge, die Summe von 21 500 MM zur Fortsetzung der von ihren Mitgliedern geleiteten wissenschaftlichen Unternehmungen bestimmt. Bewilligt wurden: den Herren Zeller und Diels 8000 „S zur Fortführung der . der Kommentatoren des Aristoteles, 5000 (MS den Herren von Sybel und Schmoller zur weiteren Heraus⸗ gabe der politischen Korrespondenz Friedrich's des Großen und zur Herausgabe der „Acta Borussicas, 3060 . Herrn Kirchhoff r sertsef gg der Arbeiten an der Sammlung der griechischen In⸗ schriften, zoo 4 den Herren Mommsen und Hirschfeld für das lateinische Inschriftenwerk, endlich 2500 6 Herrn Harnad zur ö gabe der vorconstantinischen griechischen . Ferner hat die Fhilosophisch histerische Klasse. dem Oberlehrer Dr. W. Schmidt⸗ Braunschweig 450 S bewilligt zur Herausgabe der heronischen Pneumgtik und Automata und dem Privatdozenten Dr. Georg Huth. Berlin 6009 M. zu einer Untersuchung der tibetanischen Hand— schriften in der Königlichen Bibliothek.

Der regierende Fürst Johann von und zu Liechtenstein hat, wie das Wien. „FIrmdbl meldet, eine Kollektion von Bildern hervorragender Wiener Künstler der Stadt Wien zum Geschenk gemacht. Die Sammlung besteht aus 27 Gemälden und umfaßt Werke von ,, Dannhauser, Fendi, Eibl, Gauer⸗ mann, , , Ranftl, Schindler und Waldmüller. Dem Be⸗ schluß des Wiener Stadtraths gemäß wird diese werthvolle Samm- lung im . Museum in einem Zimmer aufgestellt, welches bon nun an mit dem Namen des Fürsten bezeichnet werden soll; später wird die Sammlung in der Bildergalerie des neu zu errichten den städtischen Museums untergebracht werden.

. Die Universität Oxford bringt, wie W. T. B. er⸗ fährt, für das Ehren doktotat in . den Astronomen eheimen Regierungs⸗ Rath Professor Wilhelm oͤrster in Berlin, den Physiologen Geheimen Medizinal-⸗Rath Professor Ludimgr ermann in Königsberg, die Physiker Professor Friedrich Kohlrausch= gtraßhnur und Georg, Quincke Heidelberg und den Professgr der otanik, Geheimen Regierungs⸗Rath Eduard Strasburger in Bonn. Der Amęerikanisten⸗Kongreß, welcher in den letzten . in St ockholm versammelt war, ist gestern geschlossen worden. er nächste Kongreß findet im Jahre 1896 in den Niederlanden statt.

Gesundheitswesen Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Portugal. Der Hafen von Maastricht ist durch Verfügung des Königlich por— ae e chen inistertums des Innern für , erklärt rden. Alle anderen Häfen Der Provinz Limburg an der Maas

Deutsches Rei Lübeck starb an Ber e Cholera. wurden nach den V anden sich Scharnese

Danzig, Niederung), 1 Neustadt i. Westpr. , 1

, bei zwei Personen gestern Cholera bakterio 6. August kamen in Uebergang bei Gollu Marienwerder, polizeiliche Anordnung d

Oesterreich

fällen. Zahl der gemeldeten Er krankung entfiel auf den

Wien, 8. August.

Bezirk Horodenka 14 Wien, 9. August.

völkerung.

. Westgalizien ald gelingen werde, In der Bukowina

Vorsichtsmaßregeln werd sonders der Reiseverkehr

Ungarns ist bisher nicht Todesfalls (s. Nr. 185 krankungsfalls an Bord

Behandlung. Frankreich. Ma

verhängten Gesundheitszustand Rußland. In de Veröffentlichungen zufolg Spanien. zufolge in Lucena ein Niederlande.

fälle beobachtet worden; verlaufen.

dem „W. T. B.“ zufolge

erkrankten zwei und in Cholera.

Veröff. d. Kaiserl. Ges.⸗ gelegenen Ortschaften

Türkei. In der Konia ist die Cholera a

angezeigt. 15. Juni 4626 Personen

und 7656 an anderen Fieb

ursacht.

In zum 25. theilung

Türkei. Amtlichen

ch gegriffen und ist au

gestellt keine Wagen. In Oberschlesien zeitig gestellt keine Wagen.

i In der Woche vom 30. Juli bis 6. e , el

. 19 Cholerafälle festgestellt.

ch 1 Buhnenarbeiter, und 3 ti en., einer Arbeiterfamilie. Kreis Kulm), 2

Danzig, 8. August. Der Staatskommissar macht bekannt,

z a Dobrjyn 30 fünf Todesfällen vor. Die Epidemie besteht seit zwei Wochen; der

Briesen) wird durch Gendarmen abpatroulliert. der Cholerg in Dobrzyn hat der Regierungs. Präsident durch landeßs⸗

land an der Grenzübergang bei Gollub verboten. d Un garn. In Veröffentl. d. Kaiserl. Ges.⸗ Amts“ in der Zeit vom 24. bis 36. Juli 263 Erkrankungen Davon 110 mit tödlichem Ausgang) angezeigt. Davon entfielen im Weichselgebiet auf die Stadt Krakau 5 (3, auf die politischen Bezirke Krakau Umgegend in 6 Gemeinden 31 (16), Saybusch in 1 Gemeinde 20 (6). Wielicka in 3 Gemeinden 7 6G), Bahnia in 2 Gemeinden 6 (3). Nisko in 2 Gemeinden 2 (1), ferner e r , 5. . . Borszezow in 5 Ge⸗ meinden 25. Zaleszezyki in emeinden 114 (52),

ine? Gemeinden 9 (2), Horodenka in 2 E63, inn. 1 —i Skalat 1 (—), Tarnopol 1 (— und Buczacz in 1 Ge⸗ meinde 18 (2). Im ganzen sind vom T. April bis 30. Juli in Galizien. 687 Erkrankungen mit 325 Todesfällen und zwar in 36 Gemeinden von 18 politischen Bezirken angezeigt worden; davon kamen auf die Gemeinde Zaleszezyki 232 Erkrankungen mit 104 Todes- In der Bukowing betrug während der Berichtswoche die

Todesfälle auf den Bezirk Kotzman. und der Bukowina weist, wie W. T.

kommen der Cholera in 1 politischen Bezirken auf, darunter in dem Bezirk Zaleszezyki 16 Erkrankungen und 9 Todesfälle und in dem

österreichischen Sanitätswesens hebt hervor, in Zaleszezyki (Ost⸗ . habe sich infolge der Einschleppung der Err sid 4

odolien ein Epidemieherd gebildet, wie es in dem Maße in einem der beiden vorangegangenen Jahre geschehen sei. Vom H. Juni bis zum 4. August erkrankten dort 259 Personen, also 5 o/ der Be—⸗ Das Zentrum der Epidemie bilde bis jetzt das von der Eisenbahn nicht durchzogene und daher vom großen Verkehr abseits liegende Gebiet des Dniester bis zur Einmündung des Zbruecz.

regeln erreicht, daß die Krankheit bisher keinen Boden faßte.

Choleraverschleppung aus Galizien nach anderen Ländern Oesterreich⸗

Großbritannien. Untersuchung des an Bord des Dampfers Balmore“ vorgekommenen

berichtet, cholera asiatica; gegenwärtig befinden sich 4 Patienten i

wie . W. T. B. berichtet, eine Resolution angenommen, worin der Maire aufgefordert wird, hebung der von fremden Staaten über Provenienzen aus Marseille Quarantäne⸗Maßnahmen zu

sonen an Cholera erkrankt und 620 gestorben. Madrid, 8. August. Heute wurde dem W. T. B.“

. In Maastricht sind in der Zeit vom 27. Juli bis 2. August, den „Veröff. d. Kais. Ges. Amts“ zufolge, 20 Cholera⸗

Im Wasser der Maas und eines Kanals bei Maastricht sind Cholerabazillen nachgewiesen worden, fed an Bord eines Tjalkschiffs ein Kind an Cholera; . wurde daselbst ein in der Stadt erfolgter verdächtiger Todesfa

Am ter dam, 8. August.

an cholera asiatica vor. In Oud⸗Vroen hoven bei Maastricht

Belgien. In der Zeit vom 19. bis zum 27. Juli wurden den (mit 13 Todesfällen) ö Aus den stromaufwärts an der Maas

I7. Juli bis zum 30. dess. M. 1 (1) bezw. 11 (6) gemeldet. dem unterhalb von Lüttich an der Maas gelegenen Her stal ist am 26. Juli ein Todesfall an Cholera erfolgt.

mehrfach in dem gleichnamigen Vilajet gezeigt hatte, 24. Juli Mittags wurden in der Stadt 10 Todesfälle an Cholera

In Rio de Janeiro sind vom 1. Januar d. J. bis zum

ersten Hälfte des Juni 78, seitdem täglich 2 bis 3 Todesfälle ver⸗

ongkong in China sind in der uni 2144 Personen an der Pest gestorben. vom 26. Juni zufolge war eine erhebliche Abnahme der Epidemie eingetreten; die tägliche Zahl der Neu⸗Erkrankungen war auf 20 bis 36, die der Todesfälle auf 30 bis 40 heruntergegangen. In Behandlung verblieben 154 Personen, darunter 8 5

ufolge hatdie . neuerdings im Kreise wieder stärker um

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 10 598, nicht rechtzeitig

Cholera.

Auf der Reise von St. Petersb

nes Dampfers am 28. Sti deter . eröff. d. Kais. Ges.⸗Amts“ im Weichs Unter den Erkrankten be⸗ 1 Schiffer, 2 Flößer, 2 Arbeiter terfar 1 Fall ereignete sich in n f, , ,, in in ĩ in *r Greis Strasburg i. . ö

. fen gi fh . . aj ; 53 ; 3 h oleraverdächtige Erkrankungen mit b ist gesperrt und die Vrewenz (Kreis

8. August. Infolge des stärkeren Auftretens en Uebertritt von Personen aus Ruß⸗

Galizien wurden nach den

Gemeinden 25 (9), Husiatyn

krankungen (und Todesfälle) 12 (5); eine Er⸗ Bezirk Wiznitz, alle übrigen und sämmtliche

Der heutige Cholerabericht aus Galizien B.“ meldet, das Vor⸗

Erkrankungen und 8 Todesfälle. Das Organ des obersten Sanitätsraths des

ist, die Hoffnung gerechtfertigt, die Epidemie endgültig wurde durch die getroffenen

daß es zu bewältigen. Maß j Die en überall auf, das strengste gehandhabt, be⸗ wird sorgfältig überwacht. Ein Fall von

vorgekommen.

London, 8. August. Die bakteriologische

d. Bl.) sowie diejenige eines anderen Er⸗ desselben Schiffes ergab, wie W. T. B.“ rseille, 9. August. Der Munizipalrath hat, bei den zuständigen Behörden die Auf⸗

erwirken, da der

in Marseille befriedigend sei. r Stadt St. Pet er Sb urg sind amtlichen e vom 22. Juli bis zum 1. August 1046 Per⸗

Choleratodesfall gemeldet.

bis zum 31. Juli waren 7 davon tödtlich In Rotterdam starb gemeldet. In Maastricht kamen seit gestern drei Todesfälle, jedoch keine neue Erkrankung

Haarlem starben zwei Personen an der

mts“ zufolge in Lüttich 26 Erkrankungen ugr ée und Angleur wurden seit dem

In

etwa 40 000 Einwohner zählenden Stadt usgebrochen, nachdem sich die Seuche bisher Vom 23. bis

Gelbfieber ꝛe.

an Gelbfieber, 537 an Accesso pernicioso ern verstorben. Das Gelbfieber hat in der

Pest. eit vom 5. Mai bis Einer Mit⸗

er.

Thierseuchen. Nachrichten aus Smyrna vom 9. Juli

in der Gegend von Dikili aufgetreten.

sind am 7. d. M. gestellt 4123, nicht recht⸗

Die ‚Rhein.⸗Westf. Itg.“ berichtet vom rheinisch⸗ . 3. en Eisen⸗ und Ei erer In 1 6 theinisch-westfällschen Eisenmarkts hat sich gegen die Vorwoche nur a er Eingang von Aufträgen hat in gl Maße angehalten, wie denn überhaupt über fen unkt weniger geführt wird, als über die unlohnenden, zu den Gestehungskosten m noch in keinem Verhältniß stehenden Preise. Die Stimmung i darum nicht weniger zuversichtlich geworden, da man an der ge un, auf ein günstige⸗ Feng che dorläufig festhält. Im Erz⸗ e schäft ist gleichfalls keine Aenderung zu verzeichnen. Im Sieger= ande bestehen für Erze noch die bisherigen Verhältnisse; kleinere Bezüge werden ziemli a main gebucht. Luxemburg. Lothringer Ninelt hat sich im wesentlichen auf den bisherigen Sätzen gehalten. Spanische Erze kommen noch wenig guf den Markt, haben aber ihre ir. in der letzten Zeit behauptet. Auf dem Roh eisenm ar kt ist die altung eine recht feste, die Nachfrage ist eine ziemlich gute, wenigstens wenn man pie jetzige Jahreszeit mit in Betracht zieht. Pu ddel⸗ roh eisen ist gut begehrt und behauptet fich fest auf seinen Sätzen. Im Siegerlande ist der c von Spiegeleisen schleppend, doch werden viele kleinere Posten für sofortige . gebucht. Dag Wal zeisengeschäft hat sich gegen die Vorwoche, für die wir eine etwas regere Nachfrage feststellen konnten, nicht verändert, Stab- eisen ift leidlich gefragt; während jedoch vom Inland noch verschiedene gute Posten hereinkamen, verhält sich das Ausland ö. sehr ablehnend. Das . ist nicht zu verwundern, da das Ar eitsbedürfniß im Ausland stellenweise noch größer ist, als bei uns. Da übrigens die gebuchten Aufträge noch mehrere Wochen den regel⸗ mäßigen Betrieb aufrecht zu erhalten im stande sind, so macht man sich keineswegs über die zukünftige Gestaltung des Markts Sorge und hält vorläufig an den Preisen entschieden fest. Träger haben weniger über den Absatz, als über die durch den Wettbewerb stark gedrückten 4. zu klagen. Die e I g. für Bandeisen ist unverändert; die Werke 6 augenblicklich gut beschäftigt und noch auf längere Zeit mit Arbeit ver⸗ ehen. Für die Grobblechwalzwerke können wir nur wieder— holen, daß Anfragen und Aufträge in befriedigender Weise eingehen, die Preise jedoch nach wie vor unlohnende sind. Die Feinblech⸗ walßwerke führen ähnliche Klagen, bei leidlichem Abfatz sind die —ᷣ— . im Verhältniß zu Rohelssen und Kohle viel zu niedrig. as Walz drahtgeschäft bat sich in den bisherigen Grenzen gehalten, kleinere Posten gehen ziemlich regel⸗ mäßig ab, da die Nachfrage vom Ausland etwas lebhafter wird. Nieten sind zwar in letzter Zeit etwas besser begehrt, doch drückt der für diesen Artikel sehr scharfe Wettbewerb fortwährend auf die Preise. Die Maschinenfabriken und Eifengießereien haben zwar vereinzelt eine etwas . Nachfrage zu verzeichnen, doch ist die Gesammtlage noch keine erfreuliche. Bie Lage der Bah n— wagenanstalten ist im ganzen günstiger. 2 Das Gewerbeblatt aus rt, ,, welches von der Königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart herausgegeben wird, hat in der Nr. 31 vom 4. August d. J. folgenden Inhalt: Bestimmungen über die Anmeldung von Wagrenzeichen. Sonntagsunterricht in den Fortbildungsschulen. Cine Uhr mit elektrischer Aufziehvorrichtung. Verschledene Mittheilungen. (In welchen Fällen treibt man Uhren am vortheilhaftesten elektrisch? Freizeichnen - Das dänische r tee e, vom 13. April 1894. 36 der Papiermasse auf die Papiermaschine. Erleichterung des erschlagens von Eis für hauswirthschaftliche Zwecke. Befestigung von Gitterstäben im Erdboden. Papier mit rostschützenden Elgen—⸗ schaften. Wetterbeständige Glasuren auf Ziegeln. . 2c. Rezepte. Ausstellungswesen. Neues im Landes⸗Gewerbe⸗ Museum. Fragekasten. Gebraucht muster. (Eintragungen.)

Magdeburg, 8. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ sucker exkl., von 9209 neue —, 8 exkl. 3 Rendem. 1,60 neue 1170, Nachprodukte exkl., 76 oo Rendement 7,70 X d9,20. Ruhig. Stetig. Brotraffinade J. 26,25. Brotraffinade II. —. Gem. Raffinade mit Faß 2A, 25 2550. Gem. Melis J, mit

23,25. Ruhig. ohzucker J. Produkt Transito f. a. B. , , 3 5 ö. 1 ö , ,. 11,074 „11423 Br., pr,. ober⸗Dezember 10, „10,67 . Janugr⸗Maͤrz 10665 Gd., 10,723 Br. Still. J

Leipzig, 8. August. (W. T. B) Kamm zug⸗Termin⸗ handel. da Plata. Grundmuster B. pr. August 3,25 0, pr. September 3,39 4, pr. Oktober 3, 25 S6, pr. November 3,7. „, pr. Dezember 3, 274 (6, pr. Januar 3, 30 M, , 3, 32 M, Er. März 3, 35 S, pr. April 337 M, pr. Mai 3,37 „, pr. . ö. Juli . ö

Mann heim, 8. August. (W. T. B.) rodukten markt. eh . . ae. pr. ,. . Ron n pr. Nov. fr. März 12425, Hafer per Nov. 12,10, pr. q 2, 60. pr. . 11,20, r , 1 , zremen, 7. August. (W. T. B.) (Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle . 3. Petroleum Börse. Ruhig. Loko 465 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 36 3. Schmalz. Steigend. Wilcox 38 9, Hr fh, 64 ö. w . 327 8. Speck.

r fest. ort elear middl. loko ; le. U 53 . 233 . z 46 é, , JJ

ien, 9. August. T. B.) Ausweis der Südbahn i der Woche vom 30. Juli bis 5. August 835 313 Fl., .

, . 9 ft est, 8. August. (W. T. B.) Produ ktenmarkt. Weizen fest, per Herbst 6,58 Go., 6,60 Br., pr. Frühjahr 6, 98 85 7„o0 Br., Roggen pr. Herbst rl06 Gd 5.1 Br., Hafer pr. Herbst Siob. Gd.,, 6.07 Br., vr. Frühjahr 5, 82 Gd., 5.34 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 5,59 Gd, 5.5? Br., August⸗September 5,58 Gd., 5.70 Br., Kohlraps pr. August⸗September 9.80 Gd., 9, 90 Br. London, 8. August. (W. T. B.) An der Küste 17 Weizen⸗ a, r

o Javazucher loko 134 ruhig, ben⸗Roh zucker loko 115 stetig. Chile⸗Kupfer 383, 3. 3 Monat 39. ö DO. August. Der e,, ,, Großbritanniens verzeichnet für Fuli eine Abnahme der Ausfuhr um 64 und eine Ab nahme der Einfuhr um 44 0. Anm sterdam, 8. August. (W. T. B.) ordinary 96 Bankazinn 46.

Java Kaffee good

New ⸗Hork, 8. August. (W. T. B.) Die Börse war na 8 fern, 3 bee e ür Eee nl. im 9.

nen fest. Der war recht fest. . 190 000 Stück. wach ,,

eizen eröffnete schwach, dann vorübergehend bessere Stimmun

auf große Käufe, ö. Abschwächung und fallend au lebhafte . käufe und auf Mattigkeit in Mais. Schluß schwach. Mais steigend nach Eröffnung infolge großer Käufe, hierauf 6 und fallend auf große Verkaufe und Verkaufsordres für heimische . ö Chieggo, 8. August. (W. T. B.) Weizen zuerst stei . und e er, späͤter Reaktion und Abschwächung auf die Mat- tigkeit in Mais. Mais anfangs steigend und 6 bewegt, später Reaktion und Abschwächung auf große Verkäufe und Verkauft⸗ ordres, sowie auf lebhafte Verkäufe für entfernte Termine.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

13. August. Voogden der algemeene armen i = armenhaus zu Sngek 3 erung von 3 bleichtem Baumwollenstoff u. s. w. Auskunft an Ort und Stelle. 15. August. De landbouꝶm. vereeniging Harkstede Scharmer in ö . Lieferung von 675 Ballen Kainit und

225 Ballen Thomas. Schlackenmehl. Auskunft beim Sekretär deg Vereins J. M. Kooi Sr. K

Kainit und 20 009 kg Thomas Phosphatmehl.

15. August. De landbouvereenigi Sehoonoord“ e Odoornerveen zu Schoonoord , . g e d Cho des Vereins J. J. van Eyle. J ö