Deutscher Neichs⸗Anzeiger
und
Sw., Wilhelmstraße Nr. 32.
Aer Krzugsprris brtränt vierteljährlich a M 50 3. 2 666 . Alle Rost - Anstalten nehmen Bestellung an; . für Gerlin außer den Post - Anstalten auch die Expedition
Königlich Preußischer Staats. Anzeiger.
M 191.
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Insertionapreis far den Naum einer Aru ene 3074. Inserate nimmt au: die Königliche Expedition
des Reutschen Rrichs Anzeigers und Königlich PRreußischen qtaatas · Anzeiger Berlin 8C., Wilhelmstraße Nr. 32.
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Berlin, Mittwoch, den
15. August, Abends.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kompagnieführer in der . Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Premier⸗Lieutenant 9. D. Ramsay ben Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse mit Schwertern, sowie dem Feldwebel Witte und dem Sergeanten Brockelt
in derselben Schutztruppe das Militär⸗-Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen.
Dentsches Reich.
Die Augwechselung der Ratifikationsurkunden zu dem een amtlich veröffentlichten Abkommen zwischen Deutsch— and und Frankreich vom 15. März 1894, betreffend die Abgrenzung des Schutzgebiets von Kamerun und der Kolonie des fran h chen Congo, sowie über die Tir ng der deut⸗ schen und französischen Interessensphäre im Gebiete des Tschad⸗ sees, hat, wie zu berichtigen ist, nicht am J. Juni, sondern am 9. August 1894 zu Berlin stattgefunden.
Dem bei dem Kaiserlichen General⸗Konsulat in Genua beschäftigten Vize⸗Konsul Kuntzen ist auf Grund des 51 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 fuͤr den Amtsbezirk des General— Konsulats die Ermächtigung ertheilt worden, in Fällen der Ab— wesenheit oder Behinderung des Kaiserlichen General⸗Konsuls bürgerlich gültige Eheschließungen zwischen . vorzunehmen und die Heirathen von solchen zu beurkunden.
Bekanntmachung.
Eröffnung des Rohrpostbetriebes bei dem Postamt 47 Hagelsbergerstraße. Am 18. August wird bei dem Postamt 4 Hagelsberger⸗ straße der Rohrposibetrieb eröffnet. . Der Rohrpostverkehr findet täglich im Sommerhalbjahr von 7 Uhr, im Winterhalbjahr von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends statt.
Berlin C, den 13. August 1894.
Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor. In Vertretung: Schul e.
Der zweite Nachtrag zur „Amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs- und Handelsmarine mit ihren Unter— scheidungssignalen für 1894“ ist erschienen.
In Flensbur
wird am 31. August d. J. mit einer Seesteuermanns⸗
rüfung begonnen werden.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R- u.
St.⸗A.“ wird eine achweisung der Einnahme an
Wechselstempel steuer im De hen Reich für die eit vom 1. April 1894 bis zum Schluß des Monats u li 1894 veröffentlicht.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
auf Grund des ö des Landes verwaltungsgesetzes vom; 30. Juli 1883 (G.⸗S. S. 195) den Ober · Regierung Rath Lempfert zu Aurich zum Stellvertreter des Regierungs⸗ Präsidenten im Bezirksausschuß zu Aurich auf die Dauer seines Hauptamts daselbst zu ernennen, ferner der Wahl des Qber . Dr. Franz Hummel am
ealgymnasium in Magdeburg zum Vircktot der Realschule daselbst die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen, und Dem Fahrikbesitzie Friedrich Bleißner zu Neudamm im Kreise Königsberg N⸗M. den Charakter als Kommerzien— Rath zu verleihen.
Auf Ihren Bericht vom 11. Juli d. J. will Ich der , Sch malspurbahn⸗Aktien⸗ i af. zu Friedland in Mecklenburg⸗Strelitz, ne . en Bau und Betrieb folgender Kleinbahnen: 1) von Anklam nach Thurom mit Abzweigung von Nerdin nach Krien, 2) von Gellendin nach Schmuggerow, 3) von Anklam nach ö mit Ab e ng nach der Pommerschen
Anlagen in Anspruch zu nehmenden Grundeigenthums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt zurück. Schloß Wilhelmshöhe, den 4. August 1894. Wilhelm k. Für den Minister der öffentlichen Arbeiten: Dr. von Schelling. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
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Konzessions⸗ Urkunde, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Wittstock nach der Landesgrenze in der Richtung auf
Mirow durch die Prignitzer EisenbahnGefelifchaft. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛe. Nachdem die Prignitzer Eisenbahn⸗Gesellschaft zu Perle⸗ berg darauf angetragen hat, ihr die . ihres Unternehmenß auf den Bau und Betrieb einer isenbahn von Wittstock nach der Landesgrenze in der Richtung auf Mirow zu gestatten, wollen Wir der gedachten Gesellschaft zum Bau und Betrieb dieser Bahnstrecke Unsere landesherrliche Genehmigung fowie das Recht zur Entziehung und Beschränkung des ,,, nach
Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen unter den na stehenden Be⸗ dingungen hierdurch ertheilen.
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Die Eisenbahn⸗Gesellschaft ist den Bestimmungen des Staats⸗ vertrags unterworfen, welcher zwischen J und Mecklenburg⸗ Strelitz sowie Mecklenburg⸗Schwerin wegen Herstellung einer Eisen⸗ bahn von Wittstock nach Mirow wird abgeschloͤssen werden.
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II.
Die, Eisenbahn von Wittstock bis zur Landesgrenze bildet einen integrierenden Bestandtheil des Gefammtunternehmenz der Gesellschafst. Die für letzteres geltenden statutarischen und Fkonzessionsmäßigen Bestimmungen, insbesondere die *in der Konzessiongzurkunde vom 23. Juli 18854, betreffend den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Perleberg über Pritzwalk nach Wittstock, enthaltenen Bedingungen sollen auf die vorbezeichnete Bahnstrecke gleichmäßig Anwendung finden.
Das dem Staat im Artikel VII der Konzessionsurkunde vom 23. Juli 1884 vorbehaltene Recht des Ankaufs des Prignitzer Eisen⸗ bahnunternehmens erstreckt sich hiernach und zwar unter Aufrecht⸗ erhaltung des ursprünglichen Zeitpunkts für die Ausübung des An⸗ kaufsrechts auch auf die neue Bahnstrecke.
Das zur plan⸗ und anschlagsmäßigen Vollendung und Ausrüstung der neuen Bahnstrecke erforderliche Änlagekapital wird, auf den Betrag von 95h 000 festgefetzt. Demnach erhöht sich das durch die Konzessions⸗Urkunde vom 23. Juli 1884 auf 2 700 000 ½ festgesetzte Anlagekapital der Prignitzer Eisenbahn⸗ Gesellschaft auf den Gesammtbetrag von 3 625 060 6
Der Artikel 1I7 der Konzessions⸗ Urkunde vom 23. Juli 1884 wird dahin abgeändert, daß fortan die Mitglleder des Aufsichtsraths und sämmtliche Beamte der Prignitzer Eisenbahn - Gesellschaft Angehörige des Deutschen Reichs sein und, soweit nicht von Unserem Minister der öffentlichen Arbeiten Ausnahmen zugelassen werden, im Inlande ihren Wo nsitz haben müssen. ö.
Die Vollendung und Inbetriebnahme der Bahn muß längstens binnen zwei Jahren nach Ertheilung der Konzesston erfolgen. ollte nach dem Ermessen des Ministers der öffentlichen Arbeiten diefe Baufrist ohne Verschulden der Gesellschaft, insbe ondere wegen un⸗ vorhergesehener Schwierigkeiten beim Grunderwerb nicht innegehalten werden können, so ist der Minister ermächtigt, die Baufrist entsprechend zu verlängern. ö.
Diese Urkunde ist in Gemäßheit des Gesetzes vom 10. April 1872 durch das „Amtsblatt der Regierung zu Potsdam“ zu ver⸗ öffentlichen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Haugesund an Bord M. J. „Hohenzollern‘, den
31. Juli 1894. (L. S.) Wilhelm R. Graf zu Eulenburg. von Boetticher. Zugleich für den Minister der öffentlichen Arbeiten: von Schelling.
Freiherr von Berlepsch. Graf von Caprivi. Miquel.
Ministe rium der geistlichen, unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. .
Am Schullehrer⸗Seminar zu Usingen ist der Lehrer Steinert aus Stendal als ordentlicher Seminarlehrer, und bei der Präparanden⸗Anstalt zu Meseritz der Seminar⸗ Hilfslehrer Pa de aus Paradies als Zweiter Präparanden⸗ lehrer angestellt worden.
Aichtamtliches. Deutsches Reich:
Preußen. Berlin, 15. August.
Seine Majestät der Kaiser und König wohnten estern einem Feldmanöver bei i het bei, begaben Sich nach
f nklam beabsicht 8. das Enteignungsrecht .
uckerfabrik in tziehung und zur dauernden eschränkung des für diese
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E894. Gravetend und dort an Bord 3 „Hohenzollern“, welche heute früh 8 Uhr in See ging. Bie Ankunft in Kiel ist für Freitag früh in Aussicht genommen.
Dem „W. T. B.“ wird aus Aldershot Folgendes be⸗ richtet: Seine Majestät der Kaiser wohnten gestern in der Uniform Allerhöchsti res ,, egiments einem großen Scheingefecht in Long⸗-Valley bei. Begleitet von Seiner Königlichen , dem e g von Connaught und der Suite, ritten Seine Majestät von Punkt zu Punkt und verfolgten die Bewegungen beider Parteien. Zwölftausend Mann, be⸗ stehend aus Infanterie, Kavallerie, Feld⸗Artillerie und Genie⸗ truppen, nahmen an dem Gefecht heil, dessen Idee dahin ging, daß eine Südarmee vor einer stärkeren Nordarmee zurückweiche., Die von Seiner Majestät begleitete an⸗ reifende Nordarmee trieb die Südarmee Über Valley n und zwang sie zur Flucht. Nach Beendigung des Manövers fand die Kritik statt. Die Offiziere beider Parteien waren um Seine Majestät den Kaifer und den Herzog von Connaught auf dem ubileehill versammelt. Die verschiedenen Kommandeure erstatteten Bericht. Dem Vernehmen nach sollen Seine Majestät der Kaifer Sich sehr anerkennend über die Anordnungen und über die Führung der Truppen geäußert haben.
Nach dem Manöver nahmen Seine Majestät der Kaiser das Frühstück in der Affiziersmesse der Royal Artillery ein. Gegen 6 Uhr wohnten Seine Majestät mit dem Herzog von Connaught in der neuen Turnhalle mehreren Box— r geen kämpfen bei, welche gelegentlich der jährlichen militãrischen Preiskämpfe stattfanden. Abends dinierten Seine Majestät mit den 3 der 2. Dragoons (Scots Greys).
Aus Gravesend wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Eine große Menschenmenge erwartete gestern Abend den Sonderzug, mit welchem Seine Majestät der Kaiser eintrafen. Seine Majestät begaben Sich alsbald zu Wagen nach der Mole und . unter lebhaften Ovationen mittels einer . nach der glänzend beleuchteten Jacht „Hohenzollern“.
ie „Hohenzollern“ ging, begleitet von dem Kreuzer Prinzeß Wilhelm“, unter den Salutschüssen des Forts in See.
Der Präsident des Ober⸗Landeskulturgerichts, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs Rath Glatzel ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische General⸗Major von 4. ist hier angekommen.
Anhalt.
Seine ö der Herzog hat sich nach Beendigung seiner Kur in Bad Gastein nach Berchtesgaden begeben, um dort einen längeren Aufenthalt zu nehmen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Das Ministerium hat die Beschwerden des Prager Stadtraths über die Verfügungen der Statthalterel in ber Angelegenheit der Straßentafeln zur ückgewiesen und diese Verfügungen hestätigt. Das Ministerium be eichnet die Art der Beschwerdeführung als ungeziemend und hi die Behaup⸗ tung, daß die Statthalterei und der Statthalter ungesetzlich vorgegangen . urückgewiesen; das Ansuchen, dagegen vor⸗ zugehen, wurde , abgelehnt. Der gestern geschlossene allgemeine Gewerbetag in Lemberg hat eine Reihe von Resolutionen angenommen. Darunter befinden sich solche über die Kranken- und Alterg⸗ versorgung und die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Gewerbetreibenden sowie die Dezentralisierung des Armee⸗ lieferungswesens zu Gunsten der einzelnen Kronländer. Ferner wurde ein Antrag des Abg. Schneider, der über die mißbräuchliche Durchführung der Gewerbeordnung klagte 14 Absendung einer Deputation zur Ueberreichung einer hlerau bezüglichen Petition des Gewerbetages an den Kaiser an⸗ genommen. ö
Wie die „Budayester Correspondenz“ 46 wird der unggrische Minister⸗Präsident Dr. Wekerle im Oktober zu⸗ gleich mit dem Budget dem Abgeordnetenhaus eine Denkschrift über die Modalitäten der . ung des kleinen Lottos und die eventuelle Einführung einer Art Klassenlotterie unterbreiten. Ein hierauf bezüglicher Gesetzentwurf wird indessen noch nicht vorgelegt werden.
Großbritannien und Irland.
erabschiedung von Ihren Königlichen Hoheiten dem Herzo und der Herzogin von Connaught mittels Sonderzugs .
Im Oberhause erklärte gestern Lord Salisbury bei der weiteren Berathung der irischen Päch terb ill, die Gppositlon wüunsche ebenso, wie die Reglerung, die ausgesetzien Fa
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