1894 / 191 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Aug 1894 18:00:01 GMT) scan diff

nar z o 4, pr. ebruar 3,40 42 ge, br. . ö . *

* ß 39 3, Stetig. el ; Taba ck. 3 Kentucky, ß Vir Wien, 14. August. (W. T. B.) Auswels unggrischen Staatsbahn 32 J 109. August 771 239 Fl., Mehreinna nisprechenden Zeit⸗ raum des vorigen Jahres 6641 Fl. Die Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der X. Woche (vom 16. Juli bis 22. Juli . 179 649, 28 *. Abnahme gegen das Vorjahr 60 216,25 Fr. Selt Beginn des Be— triebsjahres wom 1. Januar bis 22. Juli 1894) betrugen die Brutto- Einnahmen 5 756 392,48 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1066 625,29 Fr. London, 14. August. (W. T. B.) Heute fand hier die an⸗ 6 ö besuchte Ver sammlung der Inhaber riech ischer erthe unter dem Vorsitz Lubbock's statt. Der orsitzende theilte mit, der englische Gesandte in Athen habe die An= cht ae g en, daß man nicht mehr fordern solle, als die riechische Regierung gegenwärtig zuzugestehen bereit sei. Jetzt fei es che der Versammlung, Stellung in der Frage zu nehmen. Mehrere Redner verurtheilten das Verhalten der griechischen Re— ierung als unehrenhaft. Hierauf wurde der ersamm⸗ 2 eine n, , 1 wonach der Vorschlag des englischen Comitsß für ein Abkommen mit Griechenland ö billigt wird. Mehrere Amendements wurden beantragt, ein Beschluß wurde jedoch nicht gefaßt. Die Berathung des Porschlags wurde ö auf unbestimmte Zeit vertagt. Die deutschen und französi⸗ n Delegirten wohnten der Versammlung bei. Der Sekretär des deutschen Comités Rößler forderte die Bondholders auf, sich dem Ultimatum vom 16. Juli d London, 14. August. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen“ la dungen angeboten. 96 5 Igvazucker loko 131 ruhig, raffinierter gefragt. Rüben“ Roh zucker loko 113 fest Chile⸗Kupfer . 5 Monat 39. Manchester, 14. August. (. T. B.) 121 Water Taylor 41, 30r Water Taylor 66, 20r Water Leigh z, 30r Water Clayton 65, 32r Mock Brooke 63, 40r Mavoll 68. 45r Medio Wilkinfon 76, 32 Warpeops Lees 8. 36r Warpcops Rowland 6, 36r Warpeops Wellington 6z, 40r Double Weston 78, 60 r Double courante Qua- lität 164, 32 116 vards 16 X 16 grey Printers aus 32r46r 147.

Fest.

St. Peters burg, 14. August. (W. T. B.) Produkten markt. Talg loko 56,00, pr. August —. Weizen loko 9,50. Roggen loko 5,50. Hafer loko 3,69. Hanf loko 44,600. deinfaai loko 13,00.

15. August. (W. T. B.) Das Finanz⸗Ministerium macht bekannt, daß, nachdem für 41 625 000 Rubel Gold Pfandbriefe der Zentral⸗Bodenkreditbank zur Konversion angemeldet seien, der entsprechende Betrag 30/ Gold Anleihe zweiter Emission 1894 , werde.

m sterdam 14. August. (W. T. B) Ja va ⸗Kaffee good ordingry 515. Bankazinn 413.

New - Hork, 14. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft, ermattete später und schloß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 329 9006 Stück.

Weiz en anfangs abgeschwächt auf günstiges Wetter im Westen, Verkäufe des Auslands und auf bedeutende Ankünfte in den westlichen . später erholt auf Deckungen der Baissiers. Schluß ö fest. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, weil der sehr noth⸗ wendige Regen jetzt ist, später erholt auf erwartete Abnahme der Ankünfte und auf Ernteberichte aus Jowa.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produtte betrug 8 240 367 Dollars gegen 7738 762 Dollars in der Vorwoche.

Weizen -Vexschiffungen der letzten Woche von den atlanti⸗ schen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien

O00. do. nach Frankreich 3000, do. nach anderen Häfen des Konti⸗ nents 93 000, do. Von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien —, do. nach anderen Häfen des Kontinents Orts.

Chigago, 14. August. (W. T. B) Weizen schwächte sich nach Cröffnung etwas ab auf are,. Wetter und auf ö. me der Eingänge, später erholt auf Ernteberichte aus Jowg. Schluß stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß recht fest.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Der , »Obdam“ der Niederländisch⸗Amerikanischen Dampfschiffahrts Gesellschaft ist am 13. August in New⸗ Pork angekommen.

Bremen 15. August. (W. T. B.) Norddeut scher Lloyd. Der Reichs ⸗Postdampfer . nr hat am 13. August Nachmittags die Reise von Genua nach Neapel fortgesetzt. er Postdampfer H. H. Meier ist am 14. August Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Schnelldanipfer Kaiser Wilhelm II.“ ist am 14. ft Morgens in New⸗JYJork angekommen. Der Postdampfer Mark ist am 12. August von Buenos Aires nach der Weser abgegangen.

London, 14 August. (B. T. B.) Der Fastledampfer Warwick Castle ist am Sonnabend auf der Ausreise in Kap⸗ stadt angekommen. Der Castledampfer Grantully Castle“ ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen.

16. Auguft. W. T B.) Der Castle⸗ Dampfer , Tan⸗ tallon Castle“ ist am Montag auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. Der Castle · Dampfer Grantully Castle ist heute k in London angekommen. Der Union Dampfer „Greek ist gestern auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

Theater und Mufsik.

Im Theater Unter den Linden übt die Strauß'sche Operette Der 3i eunerbaron! eine derartige Anziehungskraft, daß Herr Direktor Fritzsche vorläufig von einem Wechsel des Spielplans ab⸗ gesehen hat. Die Aufführung der neu inscenierten Flebermaus—⸗ wurde daher verschoben. Die Prima Ballerina Fräulein Carolina Glia und der Primo Ballerino Poggiolesi sind bereits eingetroffen und nehmen an den Proben theil. as erste Auftreten des Herrn Eduard Steinberger wurde unter den obwaltenden Verhältnissen ver⸗ 2 Am 20. August tritt der hier von früher her bestens bekannte

nstler Herr Carl Swoboda sein Engagement an; zu gleicher Zeit nimmt auch der Operettentenor Herr Pauli seine Thätigkeit auf.

Der Direktion des Kroll'schen Etablifsemenks ist es ge—⸗ lungen, die Londoner Militär Kapelle (The London Military Band)

ĩ Gastspiel zu gewinnen. Dieses Mustkkorps bildet in seiner = und Leitung eine Spezialität und hat sich noch niemals in schland hören lassen. Der Kapelle gehören sechs der originellen Scotch Pipers (schottische Had f mee, an. In dem morgi zert wird von den vereinigten drei Kapellen das Beethoven sche Tongemälde „Die Schlacht bei Vittoria“ zum letzten Mal zur Aufführung gebracht werden.

Mannigfaltiges.

Im Königlichen Marstall langte, wie die ‚Nordd. Allg. g. mittheilt, vor wenigen Tagen ein no rw egischer Wagen an,

9 Sitzes auf. In der Verlängerung der Gabeldeichsel *. k hat der Sitz die 6 eines in der M du schnittenen die Beine des Fahre ere beiden Räder des Gefährts sind hoch und ziemlich schma pn Am rechten Hinterrad kann eine Stange au ö werden, an welcher der

hrenden liegen nahezu wagerecht e, , . Die

auf einem kleinen Rücksitz sitzende Bursche farbige Bälle zum Zeichen des Ausweichens für entgegenkommende Gefährte aufziehen kann.

Aus Anlaß des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef veranstalten auch in diesem Jahre die hiesigen 5 sterreichisch⸗ ungarischen Vereine am Sonnabend, 18. d. M., Abends 87 Uhr, in den Prachtsälen des Westminster⸗ Hotels, Unter den Linden 17/18, ein gemeinsames Festbankett (Herren⸗ abend), bei welchem der österreichisch ungarische Botschafter von Szögheny unter Theilnahme der Mitglieder der österreichisch⸗ ungarischen Botschaft den Ehrenvorsitz führen wird.

In der morphologisch⸗biologischen Abtheilung des Botanis chen Gartens, in der dieß der Chamisso⸗Laube, findet der BVesucher eine . Anzahl, und zwar jast sämmtliche bei uns im Freien aus⸗ altenden Arten der Insekten fangen den oder i , n, flanzen vereinigt, welche ein klares Bild von diesen auffallenden rscheinungen des Pflanzenreiches zu geben im stande sind. Sie alle sind mit, sehr wechselnden Fangapparaten, aut, gerüstet, ferner aber auch mit Drüsenhaaren, au welchen meist erst nach erfolgter Ergreifung des Insektes eine Magensaft ähnliche Flüssigkeit ausgeschieden wird. Nach kurzer * stirbt das Insekt ab und wird so vollständig verdaut, daß nur noch das hornartige Gerüst desselben und eventuell die Flügel übrig bleiben. stickstoffhaltigen Substanzen der Insekten werden die Pflanze verwerthet; und wenn man daß die fleischfressenden Pflanzen auch ohne eine solche Fütterung gedeihen, so ließ sich, auf der anderen Seite experimentell feststellen, daß die thierische Nahrung für sie von ganz außerordentlichem Vortheil ist. In reicher Zahl sieht man hier die reizenden Arten des Sonnenthaus (Drosera rotundifolia und longifolia), ihre Wurzeln in Torfmoos eingesenkt und ihre Blätter rosettenförmig ausgebreitet. Betrachtet man die letzteren bei trockener Witterung und besonders bei Sonnenschein, so sieht man, daß jedes der die ganze Blattfläche dicht bedeckenden, lang—⸗ gestielten Drüsenhaare an seiner Spitze einen großen, krystallklaren Tropfen trägt. Setzt sich ein Insekt auf ein solches Blatt, so kann es nicht mehr entweichen, denn diese Drüsenflüssigkeit besitzt eine klebrige Konsistenz. Das Insekt macht lebhafte Bewegungen, und infolge dessen beginnen sich nun sehr bald die langen Drüsenhaare über ihm zusammenzuschlagen, indem sie zu gleicher Zeit sehr reichlich sezernieren und so das Insekt ersticken. In der ausgeschiedenen, pepsinhaltigen Flüssigkeit wird sodann das Insekt verdaut, und erst wenn dies vollsfändig durchgeführt ist, richten sich die Brüsenhaare wieder auf, bereit, immer und immer wieder ihr Spiel zu wiederholen. Bei scharfem Zusehen wird man deshalb auf . der Blätter zahlreiche Ueberreste der Insekten nachweisen können. In der Nähe der Drosera, auf einer sumpfigen Abtheilung des Wasserbeetes, steht eine andere Insekten fressende Pflanze, das Fettkraut (Pinguicula vulgaris), welche in Deutschland sehr verbreitet ist. Die breiten, schön grünen, zu einer etwa handtellergroßen Rosette vereinigten Blätter scheiden mittels großer Drüsenhaare wie bei Drosera erst eine klebrige und, nachdem sich ein Insekt gefangen hat, eine saure, verdauende i nee ab. Dicht neben dem Sonnenthau steht eine ehr auffallende Pflanze, deren Blätter zu hohlen Schläuchen umgebildet, oben offen und mit einem deckelartigen Fortsatz versehen sind. Die in diese Schläuche kriechenden Insekten werden festgehalten und verdaut, und es ist nicht selten, daß man ein altes Blatt diefer Pflanze, der Sarracenia purpurea, vollständig, bis zur Mündung, mit Insektenleichen angefüllt findet. In den nahegelegenen Wasser⸗ bassins trifft man noch zwei fleischfressende Arten an; die Utricularia vulgaris, mit eigenartigen, fischreusenartig eingerichteten Schläuchen, in welchen sich kleine Wasserthiere fangen, und die Aldrovanda Vesichlosa, die ebenfalls untergetaucht lebt und Klappblätter besitzt, mittels welcher sie ihre Beute festhalten kann. Denselben Vorgang, aber noch ausgeprägter, zeigt Dionaea muscipnla, die in Nord- Amerika verbreitete „Venusfliegenfalle '. Hier besitzen die Blätter eine stark ausgeprägte Längsmittel⸗ falte, und auf jeder der beiden Blatthaͤlften e drei starre Borsten. Stößt nun ein Insekt an eine solche, so klappen plötzlich die Blatthälften mit großer Schnelligkeit zusammen und schließen fo das dem Tode geweihte Thier ein. Die Venusfliegenfalle kann nur im Warmhause gezogen werden, geradeso wie die bekannten Kannen⸗ träger‘, jene auffallenden Formen des tropischen Asien, in deren oft über faustgroßen Kannen sich massenhaft Insekten fangen. . Pest, 14. August. In Szatmar ist heute Nachmittag das im Bau befindliche Gebäude der e g . Unter den Trümmern wurden, wie W. T. B. meldet, sechzehn Arbeiter begraben, von welchen bis jetzt fünf schwer verwundet und einer todt herausbefördert worden sind.

Fiume, 14. August. Die gestern Abend in Brand gerathenen Magazine sind sammt den dort lagernden Waaren vernichtet. Das Spiritus⸗Magazin wurde einer weiteren Meldung des W. T. B. zufolge (vgl. das Wiener Telegramm in Nr. 190 d. Bl) gerettet. Die zerstörten Magazine waren versichert.

Trient, 9. August, Anläßlich des Aufenthalts des Kaisers Franz Joseph in Madonng di Campiglio haben die Vertreter des deutschen und österreichischen Alpenvereins, des österreichischen Touristenklubs und der Societa degli Alpinisti Tridentini in einer Audienz dem Monarchen die Bitte unterbreitet, einer Spitze der Brentagruppe seinen Namen geben zu dürfen. Dieser Bitte wurde vom Kaiser gewillfahrt. Wie man den Münch. N, Nachr.“ schreibt, gedenken sich die drei auf⸗ geführten alpinen Vereine dahin zu einigen, die bisher unter der Be⸗ zeichnung Cima Brenta bekannte zweithöchste Spitze der Brenta— 8. in -Kaiser Franz Joseph⸗Spitze umzutaufen. Der olenne Akt soll bei einer korporativen Besteigung diefer Spitze nach Abschluß der gegenwärtig noch schwebenden Verhandlungen vorge⸗ nommen werden.

London. Die Kaiser Wilhe lm-Stiftung für deutsche Waisen kinder in London hat ihren 15. Jahresbericht veröffentlicht Es befinden sich danach gegenwärtig in der Anstalt 37 Kinder, nämlich 19 Knaben und 18 Mädchen im Alter von 5 bis 13 Jahren. Die ungünstigen Geschäftsverhältnisse der letzten Jahre haben sich leider auch in den Einnahmen der Anstalt fühlbar gemacht. Die Zeichnungen und Gaben sind in den letzten vier Jahren von ho9 Pfd. Sterl. auf 395 Pfd. Sterl. gesunken. Die Anstalt befindet sich, wie die Nat.“ Ztg., berichtet, in Norfoll Road, im Stadtdistrikt Dalston. Schatz« meister der Stiftung ist Baron J. W. v. Schröder.

Madrid, 14. August. Der durch den vorgestrigen Cyel on in Her en e ia 6 Ciudad Real) angerichtete Schaden wird auf

dann für zwar zeigte,

drei Millionen Pesetas geschätzt. Durch den Hagelschlag wurden un

gefähr 200 Personen verletzt.

Dem „Bund wird aus Montreux ge⸗ meldet, daß man dieser Tage am Fuß der Roch ers de Naye den Leichnam des seinerzeit abgestärzten M. Nüffer aus Stuttgart gefunden habe. In der Nähe von Grindelwald hat der achtundzwanzig⸗ jährige Führer Peter Bohren auf der Heimkehr von einer . ,, m, unterhalb des Eismeers einen Fehltritt gethan und ist ab⸗ gestürzt. Er wurde als Leiche aufgehoben.

Bern, 12. August.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

einen Boots. Der Sitz ist überaus niedrig 6

Die verdauten

Wetterbericht vom 15. August, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wetter.

Belmullet Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda... t. Petersburg. Moskau. .

Cork. Queenstown Cherbourg. 2 ö . ö eg ; Neufahrwasser. Memel

666 ö Münster. . Karlsruhe. Wiesbaden. München Chemnitz Berlin Wien.. Breslau.

Ile d' Aix Nizza.. Triest.

) Thau. Y) Gestern Regen. Uebersicht der Witterung. .

Die Witterungsverhältnisse fast ganz Europas stehen unter dem Einfluß einer Depression. deren Minimum weniger als 740 mm beträgt und etwa über der Mitte der Nordsee liegt. Demzufolge wehen über England, Irland und, dem Kanal starke westliche, über Rordwest⸗ n frische südwestliche Winde, während über Ost, und Süd deutschland eine mäßige füdliche Luftströmung vorherrscht; der Himmel ist in Nerddeutschland, woselbst auch 6 vielfach Regen flel, mit Wolken bezogen, in Süddeutschland jedoch meist helter; die Temperatur stieg in Deutschland und liegt am heutigen Morgen nahe der normalen.

Deutsche Seewarte.

760 741 745 752 75h 7567 761 766

753 756 753 650 753 754 68 758

757

754 759 757 162 758 IIhtz 761

760 758 WSW 7160 O

67 8

wolkig wolkig wolkig Dunst heiter

2 bedeckt wolkig I bedeckt

wolkig bedeckt bedeckt 3 wolkig bedeckt bedeckt bedeckt wolkig

bedeckt wolkig wolkenlos bedeckt i wolkenlos Z heiter bedeckt?) bedeckt halb bed.

3 bedeckt wolkenlos wolkenlos

Theater⸗Anzeigen.

CLessing Theater. Donnerstag: Madame Sans. Gone.

Freitag: Die Grossstadtluft. Sonnabend: Madame Sans⸗Géne.

Residenz Theater. Donnerstag: Zu volksthümlichen Preisen.

Zum 209. Male: Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Akten von Max Valbe. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr. Freitag und folgende Tage: Jugend. ,

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 57. Direktion Julius Fritzsche. Donnerstag: Neu in Scene gesetzt: Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Akten nach einer rzählung M. Jokai's von J. chnitzer. Musik von Johann Strauß. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Die Tänze arrangiert vom Balletmeister Herrn Louis Gundlach. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Der Zigeunerbaron.

Adolph Ernst⸗ Theater. Sonnabend: Wieder Eröffnung. 22 275. Male. Charley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Parodistische Posse in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno Jacobfon. Musik von Franz Roth. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfan 74 Uhr

Der Billetverkauf findet von heute ab an der Thentc ee se von 10—2 Uhr statt.

Konzerte.

Kroll's Etablissement. Donnerstag: Doppel Konzert. Neues Orchester: P Prill. Kapelle des Garde-⸗Füsilier⸗Regimente:

Frese. Anfang 67 Uhr.

. Prill = Frese. Entrée 50 X. Dutzend ⸗Billets 4 4

onnabend: Konzert des Erk'schen Männer⸗Gesangvereins. Diri⸗

gent: Th. Hauptstein. Entrée 75 9.

Auf der bedeckten Terrasse am Königsplatz: Restaurant, Café, Wein und Bier⸗Ausschank bei freiem Entre.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ada von Ploetz mit Hrn. , . Dr. jur. Carl Freiherrn von der Goltz (Hannover). 7 Ilse Wiegrebe mit Hrn. Prem. ⸗Lieut. Fritz von 1 . —Hofgeismars. Hi lice Victoria Knöhr mit Hrn.

Matthiessen (Damburg Ratzeburg).

Geboren: Ein Sohn; Hrn. , , . Freiherrn von Budden⸗ brock (Potsdam). Hrn. Prem. ⸗Lieut. Carl Winzer (Burg). Hrn. Lieut. von Kameke (Gerin). Hrn. Forst⸗Assessor rke (Penzig)) Eine Tochter: Hrn. , ,. ts⸗Rath Gichel⸗ baum (Berlin). . Regierungs⸗Assessor Korth (Hildesheim) = Hrn. Regierungs⸗Assessor Dr. Lange (Lennep).

Gestorben: Hr. Rechtsanwalt Dr. jür. Georg Maas (Rostock). Fr. Prem. -Lieut. Frieda von Podewils, geb. von Usedom (Bel ard). Hr. General der Infanterie z. D. . von Oppeln⸗Broni⸗ kowski (Dessau). Hr. Pyrhigtamte. Rand dat Carl Ferdinand Gustax Howe (Wulkow bei ur , Verw. Fr. Major Emilie von Gironcourt, geb. von Eschstruth (Casseh.

ieut. Louis Ferdinand von

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. H. Klee in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaggzanstalt, Berlin 8 W., Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und König

3 191.

Erste Beilage lich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 15. August

Deu tsch Nach w

es Reich. n n

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J. . . 2.

m Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1894 bis z

um Schluß des Monats Juli 1894.

5.

6.

Einnahme Ober⸗Postdirektions⸗ Bezirke

Juli

; Hierzu Einnahme im Monat in den Vormonaten

A6. 1 A6. ; a6.

Zusammen

3

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte 4)

3 3

In 1894

mehr weniger

.

1. Im Reichs⸗Postgebiet.

I) Königsberg J 2 Gumbinnen

3) Danzig.

k

o) Potsdam.

6) Frankfurt a. O.

7) Stettin ;

dd,

9) Posen .. 10) . . 11) Breslau 12) Liegnitz. 13) Oppeln. 14 . , , 16 Erfurt.

17 Kiel.

18) Hannover. 19 Münster

20) Minden

A) Arnsberg... . 23) Frankfurt a. M. F 25) Aachen.

26) Koblenz.

27) Düsseldorf. k

29) Dresden

30) Leipzig..

31) Karlsruhe.

32) Konstanz.

33) Darmstadt.. 34) Schwerin i. M. 35) QAldenburg. 36) Braunschweig 37) Bremen ; 38) . . 39) Straßburg i. E. 40) Metz

9731 3817 8 064 88 911 3489 6627 7 466 127 5116 4583 15 508 9 540 9098 , ,, 10119 12 211 9195 10285 3013 6896 16468 6 848 28 471 16864 6726 4406 42 386 1992 18 208 45 812 21 834 6 755 12 464 3530 3 510 * 6086 290 165 * 83 478 15 770 3 264

. . . 1

275 663

144790

129 334

138 115

260 439

31715 10538 25 835

41 446 14 355 33 899 364 574 16910 27506 31 693 7416 19460 173659 69298 37045 32512 52 817 37964 48130 36 243 39452 12972 27 616 64 M4 25 7435 118178 66 523 25341 17562 171 721 7623 73 156 183 927 79168 26151 50 987 13 745

13 421 20 878 24 226

5688 14343 12776

27504 23 414 39 045 27 845 35 919 27 047 29176

9959 20720 47 605 18 895 89 707 49 658 18 614 13 156

5630 54 948

57 334 19395 37623 10214 12333 17859 oh 89l

48 703 9033

15 543 23 g ß 7h O5 335 57 4 474 122553

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10 596 90 14 617 34 575 z60 167 20 15 9563 536 27 515 76 33 1560 36 5715 36 26 I5 4563 30 h 707 0 35 330 46 36 758 36 ol Oi g 37 577 16 14 572 45 33375 5 35 8564 15 13 255 7 26 1654 76 öl o ß 0 46 25 475 76 136 555 56 e 36 36 35 0619 356 16 3495 173 8358 30 137 46 66 J5 66 179 3635 30 5 S6 J76 35 3513 530 15 321 16 13 515 26 15 37 16 23 359 66 S6 255 16 331 146 36 e 453 J6 13 515 66

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849 261 475 4412 N56 309 1766 696 2311 1906 591 1274 1733 1803 12 3558 2905 2 598 707 1161 815 269 18417 3 696 331 1213 2137 485 6181 4 565 9639 838 1866 200 516 10986 10 242 2770 2021 251

604 221 8 65 210 22 410 80

Summe 1 II. Bayern ; HI. Württemberg .

1 805 00 117 612

2 409229

66 657

242 82 9 68

2 407 691 10 231 708

1538 11113 5 141

69 843 05

NUeberhaupt Berlin, im August 1894.

2049 277

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. In Vertretung: Schaede.

2741 120

60 83 926 80 50

2723 326

4

17 793 75

Literatur.

Geschichte.

ff. Die Weltstellung des byzantinischen Reichs vor den Kreuzzügen. Von Dr. Carl Neumann. Leipzig, Duncker und Humblot, 1894. (Pr. 240 6) Die Geschichte des byzantini⸗ schen Reichs ist im großen Publikum wenig bekannt. Allgemein wird wohl angenommen, daß die Geschichte des oströmischen Kaiserthums seit der Regierung Justinian's und den kriegerischen Großthaten der Belisar und Narses kein lebhaftes Interesse mehr einflößen könne, bestehe sie doch nur in Thronstreitigkeiten, Palastrevolutionen, Hof⸗ intriguen und theologischen Zänkereien. Soweit wir sehen, hat zum ersten Mal Treitschke das Problem tiefer aufgefaßt und es der Mühe werth erklärt, einmal festzustellen, durch welche Mittel und sittlichen Kräfte dieser von Anfang an scheinbar so. morsche Staat sich so lange gegen die ringtum an— drängenden Barbaren halten konnte und worin denn eigentlich der Hauptunterschied zwischen byzantinischer und abendländischer Kultur liege. Eine vollkommen befriedigende Antwort giebt das vorliegende Buch auf diese Fragen nicht; es bildet aber einen beachtenswerthen Schritt auf dem Wege zu ihrer Lösung. Neumann zeigt zunächst als charakteristischen Unterschied zwischen Ostrom und dem Abendlande die Erhaltung der spezifisch,städtischen Kultur des Alterthums im Orient; während im Westen die städtischen Gemeinwesen vernichtet wurden oder auf lange hingus ohne jeden politischen Einfluß blieben, war Byjanz stets man kann es mit Paris vergleichen die administrative und geistige Metropole des oströͤmischen Kaiserreichs. Damit hing zusammen die Erhaltung einer alten, in römischen Traditionen lebenden Aristokrgtie, die im Abendlande, speziell in Italien, ebenfalls der Völkerwanderung zum Opfer gefallen war. Der Verfasser schildert nun im einzelnen die Kämpfe der Kaiser gegen die Slaven und Mohammedaner, die das Reich auf allen Selten be— drängten. Einigen tüchtigen Soldatenkaisern gelang es zwar, der ein—⸗ gedrungenen Barbarenstämme mit List und Gewalt Herr zu werden, aber um die Wende des 10. Jahrhunderts verfiel das Veerwesen unter machtlosen Herrschern mehr und mehr, und damit sank Lie einzige Schutzwehr gegen die Barbaren. Der Grund für diesen Verfall ist offenbar darin zu suchen, daß es nicht gelang, eine feste Dynastie zu bilden, die die große Gru ndbesitzer ⸗Aristokratie kräftig niederhielt und die kleinen Bauern, die Grundsäulen der Wehrkraft, vor Aufsaugung schützte. Die aristokratische Senatspartei erlangte aber bei den wiederholten Thronwechseln immer. mehr Einfluß auf. die Regierung und begann sogleich die Ver⸗ nichtung des kleinen Grundbesitzes und die systematische Schwächung des Heeres, damit kein Herrscher durch die Armee je wieder zur pollen kaiserlichen Gewalt gelangen könne. An dieser Klippe, dem Egoismus der höheren Stände, an der das mittelalterliche Deutschland und das bourbonische Frankreich zu Grunde gingen, die aber das Hohenzollernkönigthum bei der Neugründung des preußischen Staats nach dem dreißigjährigen Kriege zu vermeiden wußte, scheiterte auch das Staatsschiff des ken ble Reichs. ; ;

tt. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Herausgegeben von PHrosessor Hettner und Dr. F. Hansen. 13. Jahrgang. 1. Heft. Trier, Linz, 1894. Im ersten Aufsatz dieses Hefts behandelt General ⸗Lieutenant von Sarwey die Abgrenzung

erklärte. deutend an fasser ein Urtheil befestigungen ab. Linien (weit über großer

verhindern.

Grenzarmee.

einrich VI. Springiersbach.

Königreichs Sachsen.

knapp und sachlich; habung.

zu m, in einer

berechnet ist, den

Zeichen

bereiten kann. kostet 1 6

Säch sisches

gerichts⸗Rath in

Grenzverkehr überwachen Die Kastelle Kasernen der zum Grenzsch wärts lagen dann in großen

Bekanntmachung

von Dr. R. Rasch ke, Pr. . 1,60, (Serig'sche Buchhandlung) in Leipzig.

etwa auftauchen können. luß e mulare zur Anmeldung; es werden nämlich Beispiele für alle bei der Anmeldung eines Zeichens nothwendigen Schriftstücke dargeboten, sodaß die Anfertigung für den besonderen 5

der ungeheuren 100 km)

und der Wälle ut bestimmten Standlagern die Legionen, das Gros der Außerdem enthält das Heft noch zwei für den In dem einen stellt E. Ritterling die Statthalter von Germania inferior zusammen, und in dem andern bespricht Paul Richter drei ausgestellte

Qistoriker wichtige Aufsätze.

Besitzer

nung zur Ausführung des e n, von Waarenzeichen und einge Erl. geschickt, einfach und gemeinverständlich alle im Zusammenhange mit den einzelnen Parggraphen des Gesetzes

theidigung ausgeschlossen; die ß Ausdehnung aufgestellten Grenztruppen kleinere Räubereien der Barbaren nichts als befestigte Weiter rück⸗

Kaiserprivilegien

den militärischen

war eine

sind

von

Gesetze, Verordnungen ze.

des Reichskanzlers, betreffend die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung von Hausgewerbe⸗ treibenden der Textilindustrie, vom J. März 1894, erläutert Assessor bei der Versicherungsanstalt des Verlag von Albert Berger Die Erläuterungen sind ein Sachregister erleichtert die praktische Hand⸗

In einer kleinen Broschüre, die soeben in P. Stankiewiez' Verlag in Berlin erscheint, wird den Kaufleuten und Industriellen, die Waarenzeichen besitzen oder eintragen lassen wollen, das „Gesetz Schutz der Waarenbezeichnungen vom 123. Mai 1894. besonderen Ausgabe zur Verfügung gestellt, die darauf Zeichens über die Besitz verbundenen Rechte und solche Gewerbetreibende, eintragen lassen wollen, über die gesetzlichen Vorschriften und die einfachsten Mittel und Wege zum Ziele genau zu unterrichten. Die Broschüre enthält nämlich außer dem eigentlichen Gesetz die Verord⸗ es, die Bestimmungen über die Anmeldung ende Erläuterungen des Gesetzes, die sehr

6 beantworten, die

eines

Den Beschluß der

Archiv

für

Länge rein defensive befestigte Linie und die in ihr in nur den

Konrad II., des

sollten

Truppen.

Friedrich J. und Augustinerklosters

des Römerreichs und zwar vorwiegend die Grenzwälle in England. Am deutschen Limes wurde im vorigen Jahre außerhalb des eigent- lichen Grenzwalles ein schmales Gräbchen mit Steinsetzung gefunden, das man als die Bezeichnung der juristischen Grenze des Römexreichs Sarwey hat nun die britischen Grenzwälle untersucht und dort ähnliche Beobachtungen gemacht, sodaß jene Vermuthung be— Wahrscheinlichkett gewinnt. über Bei

Ferner giebt der Ver⸗ Zweck der der

roschüre bilden For⸗

all keine Schwierigkeiten mehr Die ihrem Zweck aufs beste entsprechende Broschüre

Rechtz⸗ und Staats wissenschaft.

bürgerliches Recht Prozeß, herausgegeben von Stephan Hoftmann, Ober Landes · resden, und Dr. Heinrich Wulfert, Landgerichts⸗

Grenz⸗ einzelnen Ver⸗

mit, dem die ein

und

1894.

Rath in Dresden. Leipzig, Roßberg'sche Hofbuchhandlung. Bd. III Heft 4 bringt die Fortsetzung der Bemerkungen des Senats. Prässdenten des Reichsgerichts Dr. Bingner zu dem zweiten Entwurf des Bürger⸗ lichen Gesetzbuchs S5 557 bis 776. In Bd 1 Heft 1 fetzt e . gerichts Rath Br. Petersen seine Erörterungen über die Entwürfe zu einer Zivilprozeßorbnung für Oesterreich und den dazu gehörigen Nebengesetzen fort. Beide Hefte schließen mit einer Auswahl von Entscheidungen des Reichsgerichts und sächsischer Gerichte.

Von dem Handbuch des Preußischen Eisenbahn⸗ rechts vom Regierungs⸗Rath Dr. jar. Georg Gger, das in J. U. Kern's Verlag (Max Müller) in Breslau erscheint, liegt jetzt die fünfte Lieferung des zweiten Bandes vor. Der erste Band erschten im Jahre 1889 und ist feiner Zeit an dieser Stelle besprochen worden. Die gegenwärtige Lieferung bespricht in Abschnitt VIII den internen Eisenbahn⸗Gütertransport.

Militärisches.

Feldhauptmann Seyfries Schweppermann, eine biographische Studie von R. von Geyso, Premier⸗Lieutenant im Füstlier⸗ Regiment Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohen- zollernsches] Nr. 49. Berlin 1894. G. S. Mittler u. Sohn. Preis 60 3. Auf Grund sorgsamer Quellenstudien berichtet der Ver⸗ fasser in diesem kleinen Werk über die wenig bekannten TLebeng⸗ schicksale des frommen und tapferen Feldhauptmanns Schweppermann, und zwar speziell über seine Mitwirkung in dem Treffen von Gamels—⸗ dorf am 9. November 1313 und der ,, von Mühl⸗ dorf und Ampfing am 28. September 1322. er letztere Sieg soll bekanntlich den dankbaren König Ludwig, infolge des Mangels an Lebensmitteln nach der ö im Lager, zu dem seither volks- thümlich gewordenen Spruch: „Jedem Mann ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei, veranlaßt haben. *

Im fünften Heft der im Verlage von M. Babenzien⸗Rathenow herausgegebenen Soldat en⸗Bib liothek“ (Preis jedes Hefts 30 3) 6 Max Dittrich ein Lebensbild Seiner Koͤniglichen

bheit des Prinzen Friedrich Au gu st, Herzogs zu Sachsen, des ältesten Sohnes Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Geor von Sachsen und somit muthmaßlichen Thronerben im Königrei

Sachsen. Die kleine Schrift enthält einen Ueberblick über die mit dem Besuch der Universitäten ö und Leipzig abgeschlossene sorgsame wissenschaftliche Ausbildung, über die bei der Infanterie, Kavallerie und Artillerie absolvierten militärischen Dienffleistungen des Prinzen, der seit dem 22. September 1897 als Oberst an der Spitze des Schützen⸗Regiments Prinz Georg Nr. 108 steht und am 27. Januar 1893 von Seiner Majestät dem Kaiser und König zum Königlich preußischen Oberst ernannt und à la suite des Garde⸗ Schützen⸗Bataillons gestellt worden ist, schildert dann in kurzen Worten seine ausgedehnten Reisen und erwahnt endlich auch die am 21. De⸗ zember 1891 zu Wien mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Erzherzogin Louise Antonie von Oesterreich Toscana geschlossene Che, welcher im Januar und Dezember 1893 zwei Prinzen entfproössen sind. Das ansprechend geschriebene Lebensbild dürfte über die Grenzen Sachsens hinaus mit Interesse aufgenommen werden.

Wir von der Infanterie l von C. Crone⸗Schwiening. Aus den Erinnerungen eines Sandhasen. Verlag von J. LX. V. Laverrenz in Berlin. Preis 1 6 In diesen acht spannend und form⸗ vollendet geschriebenen Erzählungen zeigt der Verfasser ein bedeutendes Talent und scharfe Beobachtungsgabe, die mehr noch in den beiden ernsten und naturwahren Soldatengeschichten Der Paria' und Ein Schuß“ hervortreten als in den sechs Humoresken, in denen der Er⸗ zähler sich verleiten läßt, durch arge lebertreibungen in Schilderung der Schwächen von militärischen Vorgesetzten, Offizieren wie Unter⸗ offizieren, Charaktere zu zeichnen, wie sie in der deutschen Armee glücklicherweise unmöglich sind. .

Reservistenstreiche von Oswald Bergener. Verlag von J. L. V. Laverrenz in Berlin. Preis 1 S6 Den in sehr ge⸗ wandtem Stil, nicht ohne Witz erzählten Reservistenstreichen giebt der Verfasser mit Unrecht durch den Titel den Anschein von Soldaten geschichten, da sie in keiner Beziehung militärisches Leben verrathen, sondern ebenso gut im bürgerlichen Leben vorgekommen sein könnten. Die in die „Reservistenstreiche“ geschickt eingeflochtene kleine Liebesgeschichte ist zart erdacht und spannend geschrieben, im übrigen entbehren die Streiche selbst aber des Humors und können kaum Interesse erregen.

Wissenschaft.

Bei G. Hirth (München) erschien: Die Anwendung der Lokalisationstheorie auf psychologische Probleme; Bei⸗ spiel: Warum sind wir zer streut ? Vortrag, gehalten in der Münchener Psychologischen Gesellschaft bon Georg Hürth. 70 Seiten 86. Preis 1,50 S. Hirth faßt das Zentralnervensystem nicht als ein einziges funktionell homogenes Organ, sondern als eine Vielheit von Organen mit relativer Selbständigkeit auf, welche, ähnlich wie die rein vegetativen Organe (Lunge, Herz, Verdauungs⸗ und Fort- pflanzungsapparate 20) verschieden stark sein können und in ihrer phy⸗ siologischen Entwickelung verschiedenen Fortgang zeigen. Er spricht deshalb von den Temperamenten der verschiedenen Gedächtnißprovinzen und erklärt die oft so auffallenden Widersprüche in Intelligenz, Charakter und Temperament desselben Individuums aus den Assozia⸗ tions⸗ und Suggestionsverhältnissen. Die Frage der Derstreutheit wird hier zum ersten Mal unter dem Gesichtspunkt der Lokalisation der Gehirnfunktionen eingehend behandelt. Der Verfasser tritt für die Vererbung erworbener Eigenschaften ein und errichtet eine Art von Neuidealismus, der in der . der erblichen Entlastung gipfelt.

dun st.

M isterwerke der Christlichen Kunst. Dritte Samm- lung. Ein Großfolio⸗Heft mit 21 Holzschnitt⸗Taseln auf Kupferdruck- papier. Preis in Umschlag 2 4, in Kartonmgppe 3 M, in Leinwand⸗ mappe 5 g Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Wer die zwei ersten Hefte dieser vortrefflichen Holzschnitt⸗Publikation kennt, wird diese neue Sammlung mit großer Freude begrüßen, denn auch . enthält eine Reihe der schönsten Denkmale christlicher Malerei in vorzüglicher xrylo⸗ graphischer Reproduktion nach den zum theil sehr berühmten Original⸗ gemälden. Man findet darin von Raffael zwei seiner schönsten Altarwerke, die große heilige Familte! (aus dem Louvre) und die „Verklärung“ (aus dem Vatikan). Pietro Perugino, der Lehrer Raffael's, ist mit der „Grablegung Christi' (im Palazzo Pitti zu Florenz), Paolo Veronese mit der „Anbetung der Könige“ (in Dresden) vertreten. Carlo Dolce (Madonna) und Pietro den Rotari (Magdalena) ö, die Reihe der alten Italiener. ie ältere nordische Malerei repräsentieren Rubens (Christus und die Ehebrecherin), van Dyck (Beweinung Christi, aus der Berliner Galerie und Rembrandt (Ehristuß im Tempel). Auch die religiöse Malerei der neueren Zeit ist durch eine Reihe geschätzter Werke und namhafter Künstler charakterisiert. Außer Arnold Böcklin's Pieta“ (aus der Berliner Nationalgalerie) erscheinen F. A. Von Kauslbach, Gd. von Gebhardt, Louis Feldmann, J. Schmidt, Wilhelm Clemens, Otto Försterling, G. Fugel, Paul Kießling mit ö, Bildern. Als schöne Schöpfung der Glasmalerei sind die vier Evangeltsten aus dem südlichen Seitenschiff des Kölner Homs pon J. A. Fischer mit aufgenommen. Ein Blatt aus der klassischen Zeit der deutschen Tylographie ist der Driginal-Holzschnitt nach Schnorr von Carolsfeld's Zeichnung der Sig n Christi vor den beiden Jüngern auf dem Wege nach Emmaus. Der talentvolle, kürzlich verstorbene Brund Piglhein hat für das Heft die Aufnahme einer trotz aller Schlichtheit ergreifend aus drucks vollen . tur (15. Jahrhundert) des Fece homo“ in der Georgskirche zu Nördlingen geliefert. ͤ .

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