1894 / 194 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Aug 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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; in niert 39, 00 S, do. in Deutschlan utter: behauptet. Schmalz: steigend.

. 66 Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate un . von Max Sabers kr. 1a. re fe 15H - 166 M, la. Kartoffelstärke 154 16 M10 Ila. Kartoffelstärke und ⸗Mehl 1 ö S, gelber Syruy 17 176 *,

Sprup 18-185 S6, Kap. . 192 195 116, Kartoffelzucker 8 er 17 178 , do. Kap. 18— 185 90, Rum⸗Kouleur 33— 34 4, Bier⸗Kouleur 32 34 M, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23— 24 M4,

do. sekun de Zo 3 , Weizenstarke er, 38 30 , Weizenstarke aft 34— 36 **, Hallesche und Schlesische 35 37 0, eisstäͤrke (Strahlen) 48-49 S, do. (Stücken) 46— 47 S, Maisstärke 30-32 S, Schabestärke 28— 30 „0, Viktoria⸗Erbsen 18— 21 S6, Kocherbsen 18—21 ,. grüne Erbsen 18—21 „p, Futtererbsen 133 —14 M, inländische if. Bohnen 134 —14 S, weiße Flachbohnen 14—16 S, ungarische Bohnen 13 133 , galizische und russische Bohnen 12— 13. c, ße neue Linsen 30 = 44 ½ε, mittel Linsen 24— 30 S6, kleine Linsen 8 24 M, Mohn, blauer 44—-— 50 M nom., do weißer 90 - 100 M nom., Hire we. 18— 20 4M, gelber Senf 24 3090 M, Hanfkörner 18 bis 0 MS. Buchweizen 16—20 S, Wicken 17 20 „S, Pferdebohnen 13—136 4M, Leinsaat 2 23 S, Mais loko 11 13 1½, Kümmel 54 60 „, Leinkuchen 12—13 S, Rapskuchen 12 —13 9, Roggenkleie 8- 8. , Weizenkleie 8—- 87 MS, pa. helle getr. Biertreber 28 - 30 0,½ 101 118 M, pa. Getreideschlempe 31—33 0, 124 133 4, i Maisschlempe 40 - 420,9 125 135 ½, Malzkeime 8 . M0. 1 . kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens g.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die Schles. Ztg.. In der verflossenen Woche hat sich die Lage des oberschlesischen Eisenmarkts im allgemeinen nicht verändert. In Roheisen hat sich der Absatz auf der bisherigen Höhe gehalten bis auf r rr e r, für welches er nicht in der erwünschten Weise vorhanden ist; indeß ist die 5er berechtigt, daß sich die Nachfrage im Herbst heben wird. Puddelroheisen kommt ziemlich schlank zur Abfuhr, und wenn in der letzteren Zeit auch ein Theil der frischen Pro⸗ duktion in Bestand gebracht wurde, so ist dies nicht ven Belang, da die Werke stets auf einen Vorrath ihres Rohmaterials bedacht sein müssen. Das HJ verblieb ebenfalls auf dem Standpunkt der Vorwoche. Wenn auch die Händler mit ihren . vorläufig sehr zurückhaltend sind und neue Käufe nicht ab⸗ schließen, so i. ki Werke theils auf Grund der noch vorliegenden älteren Schlüsse, theils infolge der neu eingehenden Aufträge noch in leidlich befriedigender Weise mit Arbeit versehen. Nur einigen von den kleineren Werken wäre ein erer Eingang von Aufträgen zu wünschen, da es ihnen an Auslandsaufträgen bereits fehlt. Am besten beschäftigt sind die Grobstrecken, und bei einigen Werken ist der Betrieb dieser Strecken in gleicher Stärke noch auf Wochen gesichert. Von den Feinstrecken kann man ein

leiches nicht berichten; ihnen fehlt es größtentheils an lohnenden hie hen sodaß sie auf umgehende Lieferung arbeiten. In Fein⸗ blechen hat sich die günstige Situation auch weiter erhalten, da immer noch starke Nachfrage, besonders aus Rußland, vorhanden ist. Grobbleche sind weniger begehrt, obwohl die Kesselfabriken wieder etwas besser beschäftigt zu sein scheinen. Die Preise für Bleche konnten der westfälischen Konkurrenz wegen noch immer nicht aufgebessert werden. Von den Gießereien ist neues nicht zu berichten, der . bei ihnen ist , eblieben; ebenso ist es bei Maschinenfabriken und Eisenkonstruktions,Werkstätten. Die Röhren walzwerke, Draht⸗ und Nägelwerke sind noch gut beschäftigt, ob⸗ wohl bei den letzteren, wie d um diese Zeit, die Aufträge etwas schwächer eingehen. Im Zinkgeschäft ist in der Berichts⸗ woche eine Aenderung nicht vorgekommen.

Tendenz: Berlin,

Verdingungen im Anslande.

Egypten.

9. September. Verwaltung der Eisenbahnen, Telegraphen und des Hafens von Alexandrien zu Kairo: Lieferung von Petroleum⸗ Signallampen für Eisenbahnzüge, sowie für sonstige Signgljeichen bei den egpptischen Eisenbahnen. Lastenheft und nähere Bedingungen beim Reichs⸗Anzeiger' in französischer und englischer Sprache.

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Postdampfer Wer kendam“ der Niederländisch⸗Amerikani⸗ schen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 16. August in New⸗York angekommen.

Bremen, 18. August. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer ‚Darmstadt“ ist am 16. August Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer Straßburg“ hat am 16. August Morgens Do ver passiert. Der Postdampfer Köln ist am 16. e früh in Oporto angekommen.

Hamburg, 17. August. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Schnelldampfer Fürst Bismarck“ ist heute Morgen in Cuxhaven eingetroffen. Der Schnelldampfer „Augusta Viktoria“ und der Postdampfer Prussia“ sind, ersterer heute Morgen, letzterer heute Mittag in New⸗Jork eingetroffen. .

London, 17. August. (W. T. B.) Der Union dampfer

Greek ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

Theater und Mu sik.

Das Freitags / Abonnement im Berliner Theater ist nunmehr endgültig geschlossen worden, da alle dafür verfügbaren Plätze ver⸗ eben sind. Die erste Abonnements,-Vorstellung wird Freitag, den September, stattfinden und den „Pfarrer von Kirchfeld“ mit Otto Sommerstorff als Pfarrer, Teresina Geßner als Anna Birkmeier und er,, Suske als Wurzelsepp bringen. Die Ausgabe der neuen bonnementshefte erfolgt vom Montag, 20. d. M., ab in den Bureau⸗ räumen des Lessing⸗Theaters von 10—2 Uhr Nachmittags.

Im Lessing⸗Theater übt Victorien Sardou's Lustspiel Madame Sans Gene“ auch in der neuen Besetzung der Titelrolle mit Marie Reisenhofer eine so starke Anziehungskraft aus, daß die Direktion sich veranlaßt gesehen hat, dem Werke sämmtliche Spielabende der neuen Woche einzuräumen.

Das Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater wird am 1. September wieder eröffnet. Zur erstmaligen Aufführung Ping die dreiaktige Operette Der Volkssänger von Dubreuil, Burani und Humbert, begrbeitet von L. Herrmann, Musik von Berniegt und Messager. Die Vorstellungen werden zu folgenden i, . reisen e, , Fauteuil 3 M, erstes Parquet 2 M, erster Rang Balkon

„S, zweites Parquet 1,50 „é, erster Rang 1,50 S6, zweiter Rang . 1,25 Æ, zweiter Rang 1 M Bei dem Vorverkauf von Billets wird ein gun f nicht berechnet. .

Die Hauptsaison des Residenz⸗Thea ters, die achte unter der Direktion Sigmund Lauten . beginnt am 25. August mit Alexander Dumas' Sittenbild ‚Demi⸗Monde“. ]

Mit der „Londen Military Band“, welche am Dienstag zu einem Konzert ⸗Gastspiel im Kroll'schen Etablissement hier eintrifft, kommen zum ersten Mal die berühmten

Scotch Pipers“, die schottischen Dudelsackpfeifer nach Berlin. Pie Londoner Militärkaßelse, befitz.w sechs der vortügkichsten „pipers“, welche nicht allein häufig bei den Festen der vornehmen Londoner Gesellschaft i ondern auch bereits wieder⸗ holt im Schlosse Windsor vor Ihrer Majestät der Königin Viktoria sich hören lassen durften. Die sechs „pipers“ erscheinen jeder in einem

besonderen tartan (wie ihre Tracht genannt wird), entsprechend dem Klan, welchem sie angehören. Sie haben als Anführer zwei „pipe majors“ der eine, Mace Kay, ist piper des Duke of i gewesen und blast ein sehr eigenartiges Instrument mit silbernem Mundstück und kost⸗ baren Verzierungen; der andere, Major Hendersen, gehört dem Re⸗ 8 „Kings Own Scottish Borderers“ (Königlich Schottische

renzländer) an. Sämmtliche sechs pipers sind kräftige, männlich schöne Gestalten. n, ist, gas die Schotten bei ihren Vor⸗ trägen niemals stillstehen, sondern beständig hin und her marschieren. Als Kapellmeister (eondugtor) steht an der Spitze der „London Military Band“, Mx. Warwick Williams. Er ist nicht nur der Ron nf zahlreicher in England populärer Weisen und Musikstücke, welche in den Londoner Parks und von den englischen Militärkapellen gespielt werden, sondern er hat auch als „Inspector of the London County Council Bands“ die Kontrole über alle . Kapellen und „bands“, welche in den Parks bei Meetings ꝛc. pielen.

Im Theater Unter den Linden wird für Anfang Sep— tember die erste große Novität vorbereitet.

Das Neue Theater, welches, wie schon gemeldet, unter der Direktion des Herrn Sigmund Lautenburg am Sonnabend, 1. Sep⸗ tember, mit Ernst von Wildenbruch's Drama „Das neue Gebot“ eröffnet wird, bringt schon in der ersten Woche seiner Spielzeit eine Novität: das Schauspiel „Heimkehr“ von E. Meyer.

In das Ensemble des Adolph Ernst-Theaters, welches mit dem heutigen Tage die Herbst⸗Saison eröffnet, sind neu ein⸗ getreten Fräulein Gisela Fischer vom Stadttheater in Frankfurt a. M. sowie die Herren Alexander Klein vom Friedrich Wilhelm⸗ städtischen, Franz Costa vom Lessing⸗Theater und Ferdinand Schuy vom Stadttheater in Mainz; die neu engagierten Mitglieder werden in der demnächst in Scene gehenden Novitaäͤt ‚Lolotte's 28 Tage“ in hervorragenden Rollen beschäftigt sein.

Aus Paris wird der M. 2 Ztg.“ geschrieben: Die Fe ste in Orange, der alten Römerstadt Arausio, nahmen am 11. August Abends ihren Anfang mit der Aufführung des „König Oedipus“ von Sophokles durch die Schauspieler der Comédie Frangaise. Das römische Theater in Orange ist eines der besterhaltenen. Nicht nur die sechzig halbrunden Sitzreiben sind noch vorhanden, sondern auch die Mauern des Bühnenhauses, welches den Hintergrund der Scene bildete. Für die Vorstellungen der Comédie Frangaise, die nach dem „König Oedipus“, der am Sonnabend v. W. gegeben wurde, am Sonntag die „Antigone“ spielte, war das römische Bühnen⸗ haus mit seinen leeren Nischen, verwitterten Säulen und Architraven nicht verändert worden. Selbst die aus den Fugen hervor⸗ esprossenen wilden Feigenbäume waren nicht ausgerlssen worden. 3. die tragische Geschichte des Labdakidenhauses bot diese trümmer⸗

afte Palastfagade einen stimmungsvollen Hintergrund. Obschon der Oedipus des Tragöden Mounet⸗Sully in Paris wohlbekannt ist, machte es doch auf die Gäste aus der Landeshauptstadt einen neuen Eindruck, als der geblendete Oedipus sich über die große antike Bühne zwischen den Säulentrümmern und Feigengebüschen hindurchtastete. Der Erfolg war, trotz der durch den r , hervorgerufenen Störung, sehr groß für Mounet⸗Sully, für seinen Bruder Paul Mounet, der den Teiresias spielte, und für die übrigen Künstler der Comédie Frangaise, die von den Dilettanten von Orange, die unter der Leitung des Souffleurs der Comodie gran geln die Chöre einstudiert hatten, wacker unterstützt wurden. In der Organisation war leider manches verfehlt worden; man hatte es versäumt, für den kolossalen Zudrang ordnende Vorkehrungen zu treffen. Auch erwies es sich als ungünstig, daß man, dem antiken Gebrauch zuwider, die beiden Theatervorstellungen Abends bei künstlicher Beleuchtung stattfinden ließ. Die elektrischen Lampen waren so angebracht, daß auf der Bühne allzu scharfe, häß⸗ liche Schattenwirkungen entstanden. Dem „Oedipus“ gingen der von Saint ⸗Sasns komponierte altgriechische Apollohymnus, welchen Fräulein Bröval von der Großen Oper vortrug, und eine anti—⸗ kisierende Komödie „L'Iloté“ von Paul Arsne voraut, deren Wirkung jedoch fast ganz verloren ging, denn das Publikum empfand diese Vor⸗ spiele nur als lästige Verzögerungen.

Mannigfaltiges.

Das Unternehmen der zum Zwecke ärztlicher Hilfeleistung nach Unfällen und event. weiterer klinischer Behandlung errichteten Unfallstationen in Berlin ist inzwischen in seiner Organifation weiter vorgeschritten. Es bestehen jetzt 4 solcher Anstalten hier, und zwar Unfallstation Nr. 1 Wilhelmstr. 10, Unfallstation Nr. II Prenzlauer⸗Allee 36 b., Unfallstation Nr. III Mariannen⸗Ufer 2, . Nr. IV n ,, 18. Diese stehen z. Zt. schon den Angehörigen von 11 Berufsgenossenschaften zur Verfügung. Das Kuratorlum der Unfallstationen hat beschlossen, die Ein⸗ richtung auch in den Dienst des öffentlichen Interesses zu stellen,, um damit die Lösung der Frage des öffentlichen Rettungswesens, welches in Berlin mehr als in jeder anderen Groß stadt einer zweckmäßigen Organisation entbehrt, nach Möglichkeit zu fördern. In Wien und Paris bestehen seit Jahren private Unter⸗ nehmungen, welche, gestützt auf reiche Mittel und zweckmäßige Aus⸗ rüstung, in Tausenden von Fällen wirksame Hilfe gewähren konnten. Aber auch ar. Einrichtungen leiden an dem Mangel, daß trotz der großen Ausdehnung dieser Orte der Hilfsapparat nur an einem ein⸗ zigen Platz konzentriert ist, während eine Anzahl von Nebenstationen nur von samaritermäßig ausgebildeten Laien bedient wird. Der Umstand, daß in Berlin eine größere Zahl von Unfallstationen über die Stadt gleichmäßig vertheilt liegt und daß daselbst Tag und Nacht ärztliche chirurgische Versorgung gefunden und bon da auch requiriert werden kann, ist zweifellos eine heilsame Neuerung auf diesem Gebiet. Die weitere Ausgestaltung der Einrichtung ist in Angriff genommen, und es soll demnächst auch mit der Ausrüstung eines noch umfangreicheren Apparats an Verbandkästen und Instrumentarien und der Beschaffung . und Transportwagen neuester Konstruktion vorgegangen werden.

Die Gewitter der letzten Tage haben in der Mark vielfach Schaden durch Blitzschlag verursacht. In Klausdorf ist eine Scheune, in Balkow ein neues, von vier Familien bewohntes Wohnhaus, in Balz bei Vietz ein Wohnhaus, in Quartschen ein zur Domäne ge⸗ höriger großer Viehstall, auf dem Rittergut Birnholz bei Altenflleß eine Ziegelscheune abgebrannt. Auch auf den Feldern ist der Schaden wieder recht bedeutend gewesen.

Wien, 17. August. Wie Abendblätter aus Semlin melden, ist ein nach Bulgarien gehendes Fracht schiff bei dem Eisernen Thor zerschellt und mit Mannschaft und Waaren versunken.

Fiume, 18. August. Der am Montag Abend in den Maga⸗ zinen ausgebrochene Brand (vergl. Nr. 190 und 191 d. Bl.) dauert dem. W. T. B.“ sufelh⸗ trotz der ununterbrochen arbeitenden acht Dampf⸗ pumpen noch fort. Der Verkehr am Freihafen ist erschwert. Der 2 aller noch stehengebliebenen Mauern wird befürchtet. Der . den angrenzenden Magazinen ist infolge der großen Hitze verdorben.

Brüssel, 17. August. Einer Meldung der „Etoile belge“ zu⸗ folge haben die Sachverständigen der Chemie die Ueberzeugung ge⸗ wonnen, daß die neulich erfolgte Explosion in der Rue Royale auf Böswilligkeit zurü 3 und durch Dynamit enthaltende Explosivstoffe hervorgerufen worden ist. Man fand in den Mauern des Bureaus der Ve e m gt im ersten Stock des Hauses, in welchem die Explosion stattfand, eine beträchtliche Menge von Blech- und Zinkstücken. Die Staatsanwalt⸗ schaft, die von den Sachverständigen benachrichtigt wurde, wird morgen an Ort und Stelle eine Untersuchung vornehmen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 18. August, 8 Uhr Morgeng.

——

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Stationen.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Mill

e k , . w 67769 G 759 ,,,,

Cork, Queenstonn.. . 769 k d i ö , JJ 778660 k wd J

. J 766 d R 4 d J k . ö ö bedeckt

k heiter k 761 still wolkig

9) Nachmittags Gewitter. ) Gestern mehrmals Regen. 3) Nacht Regen. H Nachmittags Gewitter. 3) Abends Regen. ö

Uebersicht der Witterung.

Die vom Norwegischen Meere nach Südrußland sich erstreckende Furche niedrigen Luftdrucks besteht fort und enthält ein Minimum unter 749 mm über dem Rigaischen Meerbusen und ein zweitez unter 755 mm westlich von Jütland. Vorm Kanal übersteigt das Barometer noch 769 mm, während über Westdeutschland eine schwache südwestliche Luftströmung vorherrscht, wehen über Ostdeutsch— land meist mäßige, an der Küste frische nordwestliche Winde. Dat Wetter ist über ganz Deutschland veränderlich und kühl, vielfach fie Regen. Eine wesentliche Aenderung des Wetters ist zunächst nicht zu

erwarten. Deutsche Seewarte.

wolkenlos

bedeckt bedeckt bedeckt halb bed. wolkig heiter bedeckt bedeckt

bedeckt Nebel wolkig) halb bed. ) Regen?) Regen) wolkig?)

S . N C 0 2 DN d E do do 2 do

Theater⸗Anzeigen.

Lessing · Theater. Sonntag: Madame Sans⸗Gẽne.

Montag: Madame Sans⸗Gone. Dienstag: Madame Sans⸗Göne.

Residenz Theater. Sonntag: Zu volksthümlichen Preisen. Zum 212. Male: Jugend. Ein Liebesdrama in 3 Akten von Max U. In Seene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Parquet 2

aft 75 Uhr. ontag und folgende Tage: Ingend.

Thenter Unter den Linden. Behrenstr. 57. Direktion Julius Fritzsche. Sonntag: Neu in Seene gesetzt: Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Akten nach einer Erzählung M. Jokai's von J. Schnitzer. Musik von Johann Strauß. In Scene gesetzt von Julius fig ch. Die Tänze arrangiert vom Balletmeister e,. Louis Gundlach. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 74 Uhr.

Montag: Der Zigennerbaron.

Neunes Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Wieder

Eröffnung: Sonnabend, 1. September. Das neue Gebot. Schau— spiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch.

Adolph Ernst⸗ Theater. Sonntag: Charley's Taute. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Parodistische Posse in 1 Akt von Ed. Jacobson und Benno yen, Musik von Franz Roth. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Kroll 's Etablissement. Sonntag: Doppel- Konzert. Neues Orchester: P. Prill. Vor dem Manöver letztes Konzert der Kapelle des Garde⸗Füsilier⸗Regiments: C. Frese. 6 n 4 Uhr.

Montag: Doppel-Konzert. Neues Orchester; Prill. Kapelle des XII. Grenadier⸗Regiments „Prinz Karl. Dirigent: Schmidt reg urt a. O.). Entröe 0 J. Dutzend⸗Billets 4 M Anfang

9

Dienstag: Prill Baumann. Voranzeige: Donnerstag, 23. August: Zum ersten Mal in Deutschland: Konzert The London Military Rand (Presi-

dent: Sir Arthur Sullivan), with scotch Horn-Pipers

(Conductor: Mr. Warwick Williams). .

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Idi U mit Hrn. Regierungs- Assessor Arthur Simon (Frankfurt a. D. Gumbinnen). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staatsanwalt Schmidt (Glatz). Hrn. Reimar von PlessenTrechow (Kurzen ⸗Trechow bei Büßom) Eine Tochter: Hrn. Albrecht von Gadenstedt (Volkergheim)

Gestorben: Verw. Fr. Geh. Regierungs⸗Rath 6. Duncker, 6 Liebert (Berlin). Hr. Rittergutzbesitzer Alexis von Borg=

tede (Rörchen).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. H. Klee in Berlin. Verlag der Expedition (Scholy in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).

w zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

n 194.

Berlin, Sonnabend, den 18. August

1894.

Dentsches Reich.

Rüben-Verarbeitung so wie Einfuhr und A

im Monat Juli 1894.

usfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet

83

Ver waltung s Bezirke.

(Steuer⸗Direktiv· Bezirke.)

verarbeitet haben.

Verarbeitete

er

Einfuhr von ausländischem Zucker in den freien Verkehr.

Raffi⸗ nierter Zucker.

Ausfuhr von inländischem Zucker Rüben⸗ der Klasse:

mengen.

a b 9 des Gesetzes vom 31. Mai 1891.

Rohzucker.

Preußen.

Ostpreußen. Westpreußen Brandenburg ommern ö Schlesien Sachseen⸗ Schleswig⸗Holstein . .

essen⸗Nassau. heinland

JJ

1060 kg netto.

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11118111 72 5

Summe Preußen

Bayern Sachsen . Württemberg Baden

el . Mecklenburg Thüringen . Oldenburg. Braunschweig Anhalt Lübeck. Bremen. , Elsaß⸗Lothringen. Luxemburg

JJ

* 8

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1

3747

21 469 1266 207 139 127219 15 2939

JJ

m Hierzu in den Monaten August 1893 bis Juni 1894

299 363 4067382

187 655

106 3 878 23565 26

1

irn August 1893 bis Juli 18941). n demselben Zeitraum des Vorjahres ).

i) Für 1893ñ94 vorläufige, für 1892,93 definitive Ergebnisse. Berlin, im August 1894.

2 560 876 2 646 924

106 433 878 98 119 397

4366745 4247 447

Kaiserliches Slatistisches Amt.

von Sch

eel.

Per son al⸗Ver änderungen.

söniglich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Cowes, an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“, 11. August. Grams, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Graf Kirchbach 9. Niederschles.) Nr. 46, vom JI. September d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei dem Niederschles. Train-Bat. Nr. 5 kommandiert.

Nachweisung der beim Sanitäts⸗-Korps im Monat Juli 1894 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver fügung des General-⸗Stabsarztes der Armee. 1. Juli. Dr. Ottow, einjährig ⸗freiwilliger Arzt bei der 2. Matrosen⸗Div., zum aktiven Unterarzt bei der Kaiserlichen Marine ernannt.

Juli. Dr. Voß, Unterarzt beim Inf. Regt. Prinz Moritz von Anhalt⸗Dassau (5. Pomm.) Nr. 42, Dr. Pröhl, Unterarzt beim Braunschweig. Inf. Regt. Nr. Q, Dr. Richter, Dr. . Unter⸗ ärzte bei der Kaiserlichen Marine, Gelsam, einjährig⸗freiwilliger Arzt bei der 1. Matrosen⸗Div., zum aktiven Unterarzt bek der Kaiser⸗ lichen Marine, ernannt.

23. Juli. Dr. Seige, Unterarzt beim Thüring. Hus. Regt. Nr. 12, Bethe, Unterarzt beim Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpreuß) Nr. 6, Dr. Cram er, Unterarzt beim

ion. Bat. Nr. 16, Häring, Unterarzt beim Inf. Regt. General⸗ n n, n. Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenburg.) r. 64.

28. Juli. Dr. Remmert, Unterarzt beim Inf. Regt. von Stülpnagel (, Brandenburg.) Nr. 48, Dr. Reinhard, Unterarzt beim 5. Westfäl. Inf. Regt. Nr. 53, Hr. Stu de, Unterarzt bei der Kaiserlichen Marine, sammtlich mit Wahrnehmung je einer bei ö. . oder Matrinetheilen offenen Assist. Arztstelle be⸗ auftragt.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs: Ministerium 8. 3. Au gust. Funke, Hilfstopograph, als etatsmäß. Topograph bei der Landes— aufnahme angestellt.

Königlich Baherische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 2 August. Klemens, Unteroff. des 16. Inf. Regts. Großherzog

erdinand von Toskana, Glasl, Unteroff. des 13. Inf. Regts. aiser Franz Joseph von Oesterreich, zu Port. Fähnts. in ihren Truppentheilen befördert. ö

9g. August. Byschl, Hauptm. à la suite des 1. Feld⸗AUrt. Regts. Prinz Regent Lultpold, unter Belaffung im Verhältniß 3 la suite dieses Truppentheils, vom 1. September d. J. ab auf die

auer eines weiteren Jahres beurlaubt.

12. Au gust. Wurm, Pr. Lt. des 5. Feld⸗Art. Regts.,, bisher kommandiert zur Cqustatignsanstalt, unter Stellung ja Suite des

Enannten Regts, auf die Dauer eines Jahres beurlaubt. Hübner,

ec. Lt. vom 19. Inf. Regt.,, kommandiert zur Kriegs⸗Akademie, im 16. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Mohr, Ser. Ct. im 4. Feld-Art. Regt. König, beide ohne Patent, zu Pr. Ltg. befördert.

Durch Ver aug des Kriegs⸗Ministerium 8. Nagel, . Lt. des 17. Inf. Regts. Orff, zunächst auf die Dauer eines

ahres . Intend. II. Armee Korps zur Bienstleistung kommandiert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 3. Au gust.

7. August. Brey. Pr. Lt. à la suite des 1. Schweren Reiter⸗ Regts. Prinz Karl von Bahern, zu den Res. Offizieren dieses Regts.

versetzt.

12. August. Röhrig, Pr. Lt. des 15. Inf. Regts. König

Albert von Sachsen, unter Verleihung des Charakters als Hauptm., v. Spi es, Pr. Lt. des 4. Feld⸗Art. Regts. König, mit Pension 6 . der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied be⸗ willigt. Im Sanitätskorps. 1. August. Dr. Schuster, Ober⸗ Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗ Regent Luitpold, als Dozent zum Operationskürs für Militär⸗Aerzte, Dr. Rotter, Ober⸗Stabarzt 2. Kl. von der Leibgarde der Hart⸗ schiere, als Regts. Arzt zum 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luit⸗ pold, Pr. Schrauth, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Eisenbahn ⸗Bat., zur Liibgarde der gartschiere, Dr. Matt, Assist. Arzt 1. Kl. vom L. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, zum Sanitätsamt J. Armee⸗ Korps, Dr. Henke, Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer, zum 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗ Regent Luitpold, Dr. Lahm, Assist. Arzt 2. Kl. vom I7. Inf. Regt. Orff, zum 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, versetzt. Dr. Fischer, Stabs- und Bats. Arzt im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Dr. Lacher, Stabtarzt bei der Kom⸗ mandantur Augsburg, zu überzähl. Ober- Stabsärzten 2. Kl., Dr. Seel, Assist. Arzt J. Kl. vom Sanitätsamt J. Armee⸗ Korps, zum Stabgz⸗ und Bats. Arzt im Eisenbahn⸗Bat., Dr. Deich⸗ stetter, Assist. Arzt 2. Kl. im 1. Feld⸗Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, zum Assist. Arzt 1. Kl., befördert. Dr. Fink, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt im Inf. LeibRegt, als Ober- Stabsarzt 1. Kl. charakterisiert.

12. August. Dr. Ohlendorf (Aschaffenburg), Dr. Raab (Gunzenhausen Dr. Eisenberger (J. München), Assist. Aerzte 1. Kl. in der gFtes. Dr. Marzolph, Dr. Fischer (Landau), Br. 5g (Weilheim), Dr. Nöller (Aschaffenburg). Assist. Aerzte L. Kl., in der Landw. 1. Aufgebots, zu Stabsärzten, Br. Brüning (Dof), Hr. May (Mindelheim), Assist. Aerzte 2 Kl. in der Res., Br, Häufl (J. München). Dr. Hölscher (Hoß, Lr. Gudden GKaiserslautern)y, Dr. Ascheke, Dr. Knüppei (Aschaffenhurg), Assist. Aerzte 2. Kl. in der Landw. 1. Aufgebot, zu Assist. Aerzten J. Kl, Hr. Guth (Ludwigshafen), Dr. Sorger (Erlangen), Unterärzte in der Landw. J. Aufgebots, zu Assist. Aerzten 2. Kl, befördert.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

12. August. Kalb (Ingolstadt), Lang (1 München), Unter—⸗ Apotheker der Res., zu Ober⸗Apothekern der Res. befördert.

Durch Perfügung des General⸗Kommandos II. Armee Korps. Dig Zahlmeister: Lang vom 19. Inf. Regt, zum 16. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Keerl vom 11. Inf. Regt. von der Tann, zum 19. Inf. Regt.,, Eisenhardt vom 17. Inf. Regt. Orff, zum 11. Inf. Regt. von der Tann, versetzt. Wein , . beim 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, eingetheilt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die preußische Agrarkonferenz. Unter dieser Ueberschrift bespricht Professor Dr. Sering in den Schmoller schen Jahrbüchern die Verhandlungen und 8e e der Konferenz, welche auf Einladung des Ministers für Landwirthschaft,

An z H Ref. . ei ann, Port. Fähnr. des 2. Feld⸗Art. Regts. Horn, zur Res

Domänen und Forsten vom 28. Mai bis 2. Juni in Berlin getagt

hat. Der Aufsatz ist auch als Sonderabzug erschienen (26 Seiten; Verlag von Duncker und Humblot in Leipzig). Man erhalt daraus ein vortreffliche Bild von dem Verlauf der Verhandlungen und einen tieferen Einblick in das, was man als ihr Resultat bezeichnen kann, soweit überhaupt von Resultaten bei einer Verhandlung, in der Be hf nicht gefaßt wurden, die Rede sein kann. Der Aufsatz ist so instruktiv geschrieben, daß jeder, der sich . orientieren will, ihn mit Nutzen lesen wird. Sering stellt est, daß die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer Aenderung der geltenden Grundeigenthumsordnung allgemein getheilt werde. Die Ideen des extremen Individualismus so heißt es wörtlich fanden nicht einen einzigen Vertreter, auch 1 unter den anwesenden Mitgliedern der nationalliberalen Partei. enn die Agrarkonferenz kein anderes Re⸗ sultat gehabt hätte, als solche Uebereinstimmung in den Grund⸗ anschauun en festzustellen, würde sie schon um deswillen einen wichtigen Abschnitt in unserer Agrargeschichte bilden. Sie hat vor aller Augen llargestellt, deh die . des Manchesterthumz auch auf dem Gebiete der Agrarpolitik in Deutschland vorüber sind, daß. nach der als herrschend anzusehenden Meinung das individualistis ö 6 einer Umbildung und Fortbildung durch soziale Ideen ebenso sehr bedarf, wie sie im Gewerberecht längst eingetreten ist. Vollständige lebereinstimmung ergah sich auf dem 8 ben der Exbrechtsreform; Einführung des Anerbenrechts als Intestat⸗ erbrecht im größten Theil der nn, , Monarchie; Bewerthung des Gutes zum Zweck der Erbtheilung nicht nach dem Verkaufg⸗, sondern nach dem Ertragswerth, wobei die Stellung des Anerben so zu regeln ist, daß er bei den übernommenen Lasten bestehen kann; ferner waren die meisten Redner der Ansicht, daß sich für die Antheile der Miterben die Form der innerhalb eines Menschen⸗ alters zu tilgenden Rentenschuld empfehle, jedoch müsse deren Üm⸗ wandlung in Kapital durch öffentliche Banken ermöglicht werden. Was die Reform des Schuldrechts anbetrifft, fo traten die meisten Redner für die Nothwendigkeit gesetzlicher Maßnahmen zur Beschränkung der Verschuldbarkeit des Bodens ein. Unter 25 Rednern waren nur 2 prinzipielle Gegner jeder Schuldbeschränkung, 19 er⸗ klärten unbedingt, 3 in bedingter Weise, ihre Zustimmung. Indeß wurde auf der einen Selte die obligatorische Schuldbe—⸗ grenzung, auf der anderen (namentlich von Sering) die fakultative empfohlen, letztere in der Weise, daß Schuldentlastung und günstigere Kredite nur unter der Bedingung der Uebernahme der Schuld—⸗ beschränkung gewährt werden sollen. Sering begründet hier des näheren seine Vorschläge, prüft aber guch die Einwände, die dagegen erhoben werden. Immerhin wurde hinsichtlich der Nothwendigkeit, der. Mittel und Ziele einer Reform des Schuldrechts bei der Schwierigkeit der Frage eine wie Sering sagt als sehr groß zu bezeichnende Uebereinstimmung erreicht. Dagegen Lingen die. Ansichten über die zur Diskussion 2 Schuldentlastung weit auseinander; die einen befürworteten zur Durchführung der Schuldentlastung eine Zusammenfassung d selbständigen Grundbesitzes, die anderen die Schuldablöfung mi Staatshilfe oder im Wege der Ausgabe sogenannter Grundnoten. Nach Sering's Ansicht hat die Konferenz für die Frage der Entschuldune klar ergeben, daß eine angemessene Lösung dieser Frage zur Zeit 3 zu finden ist, Alle zur Erwägung gestellten Wege sind so bemerkt Sering entweder überhaupt oder doch unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht gangbar.“! Heute sei ein Ein= treten der Gesammtheit für, die unmittelbar gefährdete 4 der Besitzer, soweit es sich um die Rettung der einzelnen Besitzer handle, als ausgeschlossen anzusehen; vielmehr sei alle Anstrengung darauf zu richten, die noch nicht vor dem äußersten stehenden Landwirthe, . der Zahl nach immerhin beträchtlich überwiegen, vor einer weiteren Verschlechterung ihrer wirthschaftlichen Lage zu schützen. Dies wird durch eine Verbesserung und den Ausbau der ländlichen Kreditz= organisation, über deren Nothwendigkeit Einstimmigkeit herrschte, bewirkt werden können. Es genügt, die Ergebnisse der Konferenz, wie sie sich nach der Auffassung Sering's ergeben haben, in dieser Weise anzudeuten. Zur näheren sachlichen Erörterung und Begrün⸗ dung mag auf den Aufsatz selbst verwiesen werden.

. Handel mit Rußland.

Wie aus dem Regierungsbezirk Breslau geschrieben wird, gehen feinbleche stark nach Rußland; sie sind im Hinblick auf den gewöhn⸗ ichen Herbstbedarf stark begehrt. Dies ist dagegen nicht mit Grob- blechen der Fall. Die Zink. und Bleiweißfabrikation hat nach Äb⸗ schluß der Handelsverträge je t eine erhöhte Thätigkeit. Auch die Regulator Uhren⸗ und Uhrgehäusefabrikation hat einige größere Ge⸗ schäftsabschlüsse nach Rußland zu verzeichnen.

. Zur Lage der Handweber wird aus dem Regierungsbezirk Breslau geschrieben: Der zur Ver besserung alter und Beschaffung neuer Webstühle und Geräthe zur Verfügung gestellte Betrag ist in zweckentsprechender Weise zum größten Theil verwendet worden. Die Stühle sind sammtsich besetzt; die Weber haben volle Arbeit. In dem Bestreben, die heranwachsenden Handweberkinder anderen Berufsklassen durch Gewährung von Prämien zuzuführen, wird fortgefahren.

Zur Lage der Arbeiter.

Die Lage der Arbeiter ist, wie aus dem Regierungsbezirk Bretzlau geschrieben wird, dort infolge der Billigkelt der Lebensbedürfnisfe im allgemeinen die erträglichste unter allen Arten des Erwerbsleben. Die Lohnsätze haben sich auf der bisherigen Höhe gehalten. Bel den Bergarbeitern hat sich aber der Gesammtverdienst infolge der Feier- schichten verringert. Vielfach sind auch Fabrikarbeiter beschäftigungs. los; sie finden auch anderweitig, wenig Beschäftigung, zumal au wenig gebaut wird. Denn die Privatbauthätigkeit ist außerordentli ber ng, selbst im Waldenburger Industrie⸗Revier, wo sonst viel ge⸗

aut wurde. In der Stadt Breslau wurden etwa 200 Genehmigungen

zu Bauten von Häusern, Schuppen und gewerblichen Anlagen, etwa 410 ju Dampfkesselan lagen erteilt. Die oͤffentliche Bauthätigkeit war dagegen in diesem Vierteljahr rege. ö

Zur Arbeiterbewegung.

In Charlottenburg haben, wie im n rwärts˖ mitgetheilt wird, 53 Weberinnen wegen Lohnkürzung die Arbeit niedergelegt.

In Warnsdorf ist nach demselben Blatt ein Ausstand der Bauarbeiter ausgebrochen.

Aus Güstrow wird dem „Vorwärts“ geschrieben: Bei dem Autstand der Metall- und Holzarbeiter sind 116 Mann be— theiligt. eher die Ursachen wird mitgetheilt, es seien vor 14 Tagen in der Güstr¶ower Waggonfabrik drei Holzarbeiter ohne Ursache plötzlich entlassen worden, und dann sei den rn, nn,. die dem deuischen Holzarbeiter⸗ Verbande angehören, die Alternative gestellt worden, entweder aus dem Verband auszutreten oder entlassen zu werden. Die Metallarbeiter der Fabrik erklärten sich sofort mit den Holz= arbeitern solidarisch; sie wandten sich gemeinsam erst brieflich, und weil sie keine Antwort erhielten, durch eine Deputation an den Direktor, verlangten Anerkennung beider Organisationen durch die Fabrikleitung und Entlassung jweier Arbeiter. Die tation wurde , von dem Direktor schroff behandelt und fofort ent⸗ lassen. (Vgl. Nr. 193 d. BI.) .

In Wien sind die Gerbereiarbeiter am 7. d. M. in den

Ausstand eingetreten, weil ihnen eine geforderte Lohnerhöhung nicht