*
. 8
Die Inhaber dieser Obligationen Herden hierbon mit dem Be⸗
. in Kenntniß 6. daß die , . deren Ver- zinsung nur bis zum Ruck hlunghtermin erfolgt, bei folgenden Stellen
hoben werden können: bei der König lchen Kreis kasse zu rankfurt a. M, bei der Königlichen Staats schulden
ungskasse in Berlin, sowie bei jeder Königlichen
il . n . egen Rückgabe der Obligationen nebst
Die Auszahlung erfolgt ge Zinsscheinen Reihe II Nr. 6 bis 8 und insschein· Anweisungen.
Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich abzuliefernden Zinsscheine wird von dem Kapitalbetrag der Obligationen abgezogen.
Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. noch bei, der Königlichen Regie rungs tkasse in Wiesbaden, sondern bei einer der anderen
ichneten Kassen erfolgen, so sind die betreffenden Obligationen nebst . . und Zinsschein⸗Anweisungen durch diese Kasse an den
terzeichneten, und zwar einige Zeit vor dem Rückzahlungstermine, zur Prüfung einzusenden. ö Rückständig sind noch: Aus der Verloosung:
pro 1. Dezember 1883: Nr. 2594.
pro 1. Dejember 1890: Nr. 102 2048 2677.
pro 1. Dezember 1891: Nr. 180 1088. .
pro 1. Dezember 1892: Nr. 146 1767 2678.
vro 1. Dezember 1893; Nr. 10 1220 22765 2540 2700.
Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert.
Wiesbaden, den 19. August 1894.
Der Regierungs⸗Präͤsident. In Vertretung: von Aweyden.
Abgereist: Seine Excellenz der kommandierende Admiral, Admiral Freiherr von der Goltz, nach Wilhelmshaven; Seine Excellenz der Unter⸗Staatssekretär im Finanz— Ministerium, Wirkliche Geheime Rath Meinecke, mit Krlaub
der Ministerigl⸗Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober ⸗Regierungs⸗Rath Dr. Kügler, nach der Provinz Schlesien;
der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe, Ober⸗Berghauptmann Freund, mit Urlaub.
Angekommen:
der Präsident des Reichs⸗-Eisenbahnamts Dr. Schulz, aus Tirol.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 20. August.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten am Sonnabend Nachmittag den Vortrag des Reichskanzlers. Um 6 Uhr fand im Neuen Palais das Parade⸗Diner statt. Vorher sprachen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin dem österreichisch⸗ungarischen Botschafter und den Herren der Botschaft Ihre Glückwünsche zu dem Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich, Königs von Ungarn, aus, dessen Wohl Seine Majestät bei der Tafel ausbrachten.
Gestern Mittag empfingen Seine Majestat den neu er⸗ e . serbischen Gesandten Boghitchevitch in Antritts⸗ audienz.
eute Morgen hörten Allerhöchstdieselben den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets und nahmen sodann die Marine⸗ vorträge entgegen.
Ihre Ma jestät die Kaise rin und Königin empfingen estern Mittag 12 Uhr im Neuen Palais den Königlich serbi⸗ * Gesandten Boghitchevitch in Audienz.
Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Waͤhrend seiner Abwesenheit , ee der Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft,
egations⸗Rath Prinz von Thurn und Taxis als Ge⸗ schaͤftsträger.
Der Kaiserlich und Königlich österreichisch⸗ ungarische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Szög n6ny⸗ Marich ist mit Unterbrechung seines Urlaubs nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗ nommen.
Der Wirkliche Geheime Ober ⸗Regierungs⸗Rath Dr. Schneider im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- e, Medizinal⸗Angelegenheiten ist aus Baben⸗Baden ange⸗ ommen.
Wilhelmshaven, 18. August. Der kommandierende Admiral, Admiral Freiherr von der Goltz ist zur Ueber⸗ nahme bes Kommandos ber Herbstübungsflotte heute Nach⸗ mittag hier eingetroffen und hat sich an Bord des Panzer⸗ schiffes „Wörth“ eingeschifft. Der Kontre⸗Admiral Th 23 en hat sich heute an Bord des Flaggschiffs „Stein“ eingeschifft und das Kommando über das Schul⸗Geschwader übernommen.
Bayern.
Seine Königliche 2 der Prinz Leopold hat gestern Abend eine längere Inspektionsreise angetreten, um bayerische und preußische Truppentheile der IV. AUrmee⸗Inspektion zu be⸗ ichtigen, und sich zunächst nach Ingolstadt begeben, wo heute
ormittag Besichtigungen stattfinden. Es folgen dann
spizierungen am 21. in Amberg, am 24. in Bam⸗
g, am 23. in Halle, am 24. in Halberstadt. Vom 24 bis 27. nimmt der Prinz Aufenthalt in Dessau; hierauf i en Inspektionen am 28. und 29. in Merseburg, WM. in Michelfeld, 31. August in Bayreuth, 1. September in Ebenfeld, an welchem Tage Abends der Prinz wieder in München einzutreffen gedenkt. Nach , n, gen 86 e. werden am 6. September die Inspektlonen fortgesetzt Werden.
—
lich e
Oesterreich ⸗ Ungarn.
Die „Wiener Ztg. veröffentlicht das nachstehende Kaiser⸗ Handschreiben an den Erzherzog Karl Ludwig: Lieber Herr Bruder Erzherzog Karl Ludwig: Mit lebhafter Befriedigung habe Ich von den schönen i, Kenntniß genommen, welche die österreichische Kunst und die ein⸗ heimische Industrie auf der im Jahre 1893 in Chicago statt efundenen Internationalen Kunst⸗ und IndustrieAusstellung errungen haben. Diefe Erfolge konnten nur durch das einmüthige und i gf . e
aller jener erreicht werden, welche sich die Aufgabe i 1 4 and. nst und Industrie
bezeichneten Ausstellung die Fortschritte unferer in würdiger Weise . zu bringen. In dieser Hinsicht ge⸗ bührt a den Ausstellern insbesondere den Mitgliedern des Praͤsi⸗ diums und des Exekutiveomités der Jr, . Zentralkommission sowie dem unter dem Protektorat Euer Liebden erlauchter Frau Ge⸗ mahlin, Erzherzogin Maria Theresia gestandenen Damen⸗ comité der österreichischen Ausstellung von Frauenarbeiten das vollste Lob. Auch Euer Liebden haben als Protektor für die Be⸗ theiligung der im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder an der besagten internationalen Ausstellung neuerdings Ihre rege hin ebungsvolle Fürsorge für das Gedeihen der einheimischen Kunst und Genn in patriotischer Weise bethätigt, wofür Ich Euer Liebden Meine vollste dankende Anerkennung .
Ischl, 8. August 1894. Franz Joseph.
Der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky 9. sich . einige Tage an das Kaiserliche Hoflager nach Ischl be⸗— geben.
Dem „Fremdenblatt“ zufolge ist wegen der Neubesetzung des Gesandtschaftspostens in Bukaxrest bis jetzt um so weniger irgend welche Bestimmung getroffen, als der Rücktritt des Grafen Goluchowski noch nicht unmittelbar bevorsteht.
Anläßlich des Geburtsfestes des Kaisers fand vor⸗ gestern in Wien und anderen Garnisonstädten militãärische Reveille mit Musik statt. Dem in der Votivkirche ab⸗ gehaltenen Militär- Gottesdienst wohnten die Erzherzoge Karl Ludwig und Rainer und die Generalität bei. In der Stephans⸗Kirche fand ein feierlicher Gottesdienst in Anwesenheit der Minister und vieler hervorragender Persönlichkeiten statt. In Prag wurde im böhmischen Theater eine Feier veranstaltet. Beim Erscheinen des Statthalters stimmte das Orchester die Volkshymne an, die das Publikum stehend anhörte. Die Blätter in Prag und im Lande widmeten dem Geburtstagsfest des Kaisers begeisterte Artikel. In sämmt⸗ lichen Kronländern und in Ungarn wurde der vorgestrige Tag gleichfalls festlich begangen.
Großzbritannien und Irland.
1 . erklärte vorgestern der Parlaments⸗ Sekretär des Kolonialamts Buxton, er hoffe, die Gold⸗ währung werde in sechs Ruhen oder zwei Monaten in Britisch⸗Honduras in Wirksamkeit treten.
Frankreich.
Das Befinden des Minister⸗Präsidenten Dupuy wird nach einer Meldung aus Vernet⸗les-Bains seit vorgestern an⸗ dauernd besser. Dupuy wird gegen Ende der Woche von dort wieder abreisen.
Die Polizei in Oran hat den Anarchisten Srischy verhaftet, der sich dort seit dem 2. Juli aufhielt. Srischy wird vor das Zuchtpolizeigericht gestellt werden wegen Zuwiber⸗ handelns gegen den Ausweisungsbefehl.
Rußland.
Wie der „Regierungsbote“ meldet, fand vorgestern in Kraßnoje⸗Selo aus Anlaß des Kirchenfestes des Preo⸗ brashenski'schen Grenadier⸗Regiments und anderer Truppen⸗ theile ein Frühstück statt, wobei der Kaiser einen Toast auf den Kaiser Franz Joseph ausbrachte.
Die Mittheilung des „Standard“, daß Rußland Truppen nach Koreg schicke und in der koreanischen ieee ein Spezialabkommen mit Frankreich getroffen
abe, ist, wie V. T B aus St. Peterg⸗ burg erfährt, unrichtig. Die russische Regierung fahre nur fort, im Verein mit den anderen europäischen Mächten für baldige Wiederherstellung des Friedens u wirken. Als Beweis dafür, daß man in Rußland keine erschärfung der koreanischen Frage erwarte, werde der Um⸗ stand angesehen, daß der Direktor des asiatischen Departements Graf Kapnist dieser Tage einen mehrwöchigen Urlaub antreten werde.
Der Minister des Aeußern von Giers wird, dem „W. T. B.“ zufolge, in diesem Jahre nicht ins Ausland reisen; seine Gesundheit sei im allgemeinen befriedigend, wenngleich schwach. Besonders das Gehen falle dem Minister
wer.
Der Kontre⸗Admiral Raswozow ist von einem Unter⸗ beamten Peninsky, der aus dem Dienst entlassen worden war, ermordet worden. Das Verbrechen soll nicht auf politische Motive zurückzuführen sein.
Italien.
Anläßlich seines Namenstags empfing der Pa pst gestern 16 Kardinäle und mehrere Bischöfe und Prälaten. Der Papst unterhielt sich längere Zeit mit verschiedenen Persönlichkeiten und sprach unter anderem von der günstigen Aufnahme der letzten Encyklika im Orient, von der Congregatio de propaganda fide, von der Reform des liturgischen Gesanges und der Reform des Predigerwesens. Hinsichtlich des letzteren Gegenstandes ließ der Papst ein besonderes Dokument ver⸗ theilen. Der Gesundheitszustand des Papstes ist ausgezeichnet.
Spanien.
Den Madrider Blättern suf ele wird die Königin⸗ Regentin bis zum November in San Sebastian bleiben.
Die Handelskonvention zwischen Spanien und Argentinien soll dem „W. T. B.“ zufolge auf zwei Jahre gültig sein. Spanien wird keinen 3. fur Fleischkonserven erheben. Argentinien gewährt für Wein bis 18 Grad die— . Vergünstigungen, die bisher für Wein bis 14 Grad galten.
Gutem Vernehmen nach hat die Regierung beschlossen um Schutz der spanischen Interessen Fer, , chiffe na
azagan in Marokko zu entsenden.
Schweiz.
Der . von Hohenzollern und die Fürstin⸗ Mutter sind gestern zu einem längeren Besuch bei dem König und der Königin von Rumänien in Ragatz ein⸗ getroffen.
Serbien. Die Nachricht der „Frkf. Ztg.“, daß das gesammte Ministerium hren ene habe, wird, wie W. T. B.“ aus Nisch meldet, von kompetenter Seite für unbegründet erklärt;
dagegen wird den Wiener Blättern bestätigt, daß bie ] stiz Minißi⸗ Andonowie und der Handels⸗-Minister Jo wanowic ihrn
liberalen Mitglieder des Kabinets, der Ju
Entlassung eingereicht hätten. Der Versuch der libera Parteileitung, auch den Minister des Auswärtigen , und den Bauten⸗Minister , . zur Demission zu he wegen, sei mißlungen. Als eventuelle Nachfolger würden der Seltions⸗Chef Kostg Ch ristig als Justiz-Minister und der Bürgermeister von Belgrad Boghicewic als Handelg. Minister genannt.
Bulgarien. In ganz Bulgarien haben gestern die Wahlen der
Departementgsräkhe ohne Zwischenfall stattgefunden; nur in Silistria und Trn kam es zu vorübergehenden geringen
Ruhestörungen. Die bis jetzt bekannten Wahlresultate sind regierungsfreundlich; die Listen des Klubs der Nationalpartel drangen überall durch. Der Wahlsieg wurde in vielen Gegen— den von der Bevölkerung gefeiert.
Schweden und Norwegen.
Nach dem Ausfall der Wahlmänner wahlen im Amt Tromss wird bei den Storthingwahlen die Linke diesen Kreis behalten.
Amerika.
Im Senat erklärte Sherman, daß sich im Tarifgese fünfzig bis hundert schwere Versehen befänden. Wenn das au die an ehen des zu gewerblichen . benutzten Alkohols bezügliche Versehen nicht richtig gestellt werde, so werde der Regierung eine jährliche Einnahme von 20 bis 30 Millionen Dollars entgehen. Der Senat nahm sodann eine Resolution an, wonach er die Annahme weiterer Gesetze über strittige Fragen in der gegenwärtigen Session fuͤr unmöglich und es für angebracht hält, sich sobald als möglich zu vertagen.
Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro ist der Finanz⸗Minister von seinem Posten zurückgetreten. Naseimento hat interimistisch das Finanzportefeuille über— nommen.
Asien.
Nach Meldungen der Times“ aus Shanghai hätten sich die japanischen Schiffe neulich auf eine bloße Rekognoscierung von Wai⸗Hei-Wai und Port Arthur beschraͤnkt. Sie kreuzten seitdem im Golf von Petschili. Der chinesische Admiral habe am Mittwoch auf der Höhe von Chefob eine Seeschlacht nicht angenommen, sondern sich in den Hafen Liu⸗Kin⸗Dao nördlich von Chefoo geflüchtet.
In Paris eingetroffenen Meldungen aus Hakodade in Japan zufolge ist das französische Panzerschiff , Bahyard' nach Wla diwostock abgegangen.
Afrika.
Die in Madrid eingetroffenen Nachrichten aus Melilla lauten widersprechend. Von seiten der Kabylen werde be— rg daß unter den dortigen Stämmen große Erregung
errsche. Mulen⸗Araaf versichere, er bürge für die Ord— nung und die Respektierung des spanischen Gebiets. Die Spanier träfen Vorsichtsmaßregeln.
Den Lissaboner Morgenblaͤttern von gestern zufolge wäre es zwischen den Behörden des Congostaats und por— tugiesischen Eingeborenen, die durch Zwangsmaßregeln zum Militärdienst hätten herangezogen werden sollen, zu einem Konflikt gekommen. Die Eingeborenen hätten den Posten in Loba angegriffen, zwei Soldaten getödtet und drei gefangen⸗ genommen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Der Vater verliert nach 55 206, 268 des preuß. Allg. Land— rechts, Th. IJ Tit. 2, durch die Konkurseröffnung über sein
Vermögen die ihm sonst zustehende Verwaltung und den Nießbrauch
des nicht freien Vermögens seiner Kinder. In Bezug auf diefe Be— stimmungen hat das Reichsgericht, IV. Zivilfenat, durch Urtheil vom 12. März 1894 ausgesprochen, daß das Verwaltungs- und Nießbrauch⸗
recht des Vaters auch durch die Beendigung des Konkurseßz
nicht wieder auflebt, und daß der Vater dasselbe auch nicht an dem seinen Kindern nach der Aufhebung des Konkurses angefallenen Ver⸗ mögen erlangt. (320 / 93.)
— Ein sowohl für die Fluß- als auch für die Seeschiffahrt benutztes Schiff, welches mit einer 4 Rege lmäßig⸗ keit, wenn auch nicht hauptsächlich, zum Erwer durch die Seefahrt verwendet wird, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Zivil- senats, vom 6. Juni 1894 als ein Seeschiff, und fein Eigen— thümer als Rheder im Sinne des Art. 450, 451 des Handels—⸗ gesetzbuchs zu erachten. Der dem Berufungzurtheil zu Grunde liegende Rechtssatz geht dahin, daß zum Begriff eines See⸗ schiffes nur gehört, daß das betreffende Fahrzeug mit einer gewissen Regelmäßigkeit zum Erwerbe durch die See fahrt verwendet wird, wenn diese Verwendung auch nicht die ausschließliche oder hauptsächliche Bestimmung desselben sein follte. Das ist eine richtige Auffassung. Nicht zu beanstanden ist aber auch die thatsächliche Würdigung, daß die, im ganzen 762 Fluß und 47 Seefahrten ausgeführt hat, darunter 17 Fahrten zum Schleppen von Seeschiffen, 7 Fahrten zu Fischerei⸗ zwecken, 18 Fahrten zum Transport von Baumaterialien, 5 Fahrten zur Beförderung von Passagieren — in regelmäßiger Weise zur See schiffahrt benutzt worden ist?. (85/94) r
pen frselgh inen es begründend ausführte:
Moewe“, die im Jahre 1892
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Hat ein preußischer Staatsangehöriger neben einem Wohnsitz . 1 auch in einem preußischen Ort in
eigenem Hause eine standesgemaß eingerichtete Wohnung, welche unter Herbeischaffung von Betten und Silberzeug die Aufnahme des ganzen Hausstandes ermöglicht, und auch e ich fh seit Jahren periodisch als Wohnung benutzt wird, so hat er, nach einer Ent⸗ scheidung des Aber · Verwaltungggerichts, V. Senats, 4. Kammer, vom 30. Nobember 1895, hinsichtlich seiner Einkommen⸗Besteuerung sein en Wohnsitz in Preußen. — Der Bffizler 4. D. X. wohnt in Braunschweig, ist aber in einem preußischen Ort angesessener 6 , m, , . Wohnung auf seinem Gute, welche er mit seiner Familie seit Jahren periodisch bewohnt. X. wurde zur preußischen Staatseinkommensteuer nicht nur nach dem deklarierten Einkommen aus dem Grundbesitze, sondern auch nach dem Betrage seiner Militärpension und einem geschätzten ginsfn⸗ nkommen ver⸗ anlagt, indem die Kommission annahm, daß . fowohl in seinem ö Preußen als auch in Braunschweig einen Wohnsi abe und demzufolge, gemäß 2 Abs. 2 des Reichsgesetzes vom 13. Mai 1870 wegen Beseitigung der Doppelbesteuerung, nur in dem Heimathsstaate zu den direkten Staattzsteuern heran gezogen werden dürfe, Die Berufung des T., in welcher er bestritt, in Preußen einen Wohnsttz zu baben, wurde 39. gewiesen, und seiner Beschwerde versagte daz Sber⸗Verwaltungsgerich
Unerheblich ist es, da
ensit in B. einen Wohnsitz hat und sich dort zur Zeit a , fen zaufnahme befand; es fragt sich nur, ob Zensit, der seinẽ Staats- angehörigkeit in Preußen nicht bestreltet, auch einen Wohnfitz in teußen hat, der ihn nach 8 1 des Einkommensteuergesetzes in sreuhen 6 iw steuerpflichtig macht. Der Begriff Wohnfitz im Ssnne der Sine eg, , bestimmt sich lediglich nach dem Neichsgefetz sber die Beseit gung, der Doppelbestenerung. Nach dessen 3 J Abf. 2 hat ein Deutscher einen solchen an dem Srt, an e, er eine Wohnung unter Umständen inne hat, welche auf die Absicht der dauernden Beibehaltung, einer solchen schließen jassen. Als Wohnung kann nun zwar nicht jedes zum zeitweiligen und vor— übergehenden Aufenthalt eingerichtete oder ausreichende Äbfsteige⸗ quartier gelten, sondern es gehört dazu, daß zum dauernden Auf⸗ enthalt Wohnräume eingerichtet sind, weiche dem Steuerpflichtigen für sich und seinen Haushalt Unterkunft gewähren. Daß diefe oblektive Voraussetzung der Legaldefinition des Wohnsitzes hier zu= trifft, ist nicht zu bezweifeln.. (D. 755/95.)
Statiftik und Volkswirthschaft.
Das Wirthschaftajahr 1893.
In einer Gesammtübersicht über die Lage von Handel und Ge— werbe macht die Handels, und Gewerbekammer zu Zittau in ihrem Jahresbericht für 1893 folgende Bemerkungen über die wirthschaft= liche Lage: Die Besserung der Geschäftslage, die sich in der zweiten Halfte des Jahres 1892 namentlich für die Textilindustrie des Kammer- bezirks bemerkbar gemacht hatte, hielt uch im Anfang des Jahres 15893 noch, an. Bald aber trat in der Leinenindustrie der Sberlausitz und mit Beginn des zweiten Halbjahres auch in der Baumwollindustrie ein Rückschlag ein. Gegen Ende des Jahres verdüsterte sich das Bild der allgemeinen wirthschaftlichen Lage des Kammerbezirks immer mehr. Nur in vereinzelten Geschäftszweigen, bei denen besondere Verhälfniffe mitsprgchen (Granitstein⸗ und Mühlsteinbrüche, einzelne Glas= und Maschinenfabriken u. s. w.), war das Gesammtergebniß des Jahres 1893 zufriedenstellend. t die gesammte Textilindustrie aber hatte im zwäten Halbjahre - schwer zu kämpfen. Als Ursache des allgemeinen Geschäftsrückganges wird vielfach, soweit der inländische Markt in Frage kommt, die verminderte Kauf⸗ kraft der ländlichen Bevölkerung angegeben, die trotz der reichen Ernte infolge der sinkenden Getreidepreise und des zeitwelsen Futtermangels eingetreten sei. Besonders litten hierunter die Kürschner, Riemer, Wagenbauer, Fabriken landwirthschaftlicher Maschinen, Düngemittel handlungen und gewisse Zweige der Textilindustrie. Nutzen zogen speziell aus dem , der Landwirthschaft: der Fultermittel⸗ handel, die Maschinenfabriken, soweit sie Futterzubereitungsmaschinen herstellen, die Fleischerei (aus reichlichem Viehangebot7 und die Branntweinbrennerei (durch guten Absatz der Schlempe). — Auch bei der städtischen Bevölkerung ließ die Konsumfähigkeit zu wünschen übrig, worauf die geringe private Bauthätigkeit hindeutet. Von einem verstärkten Export berichten nur einzelne Glasfabriken, die höheren Maschinenfabriken und die Baumwollindustrie fur vereinzelte Artikel und Absatzgebiete z. B. Rumänien). Verringert hat er sich bei den Papierfabriken und im allgemeinen bei der Textilindustrie.
Die wirthschaftliche Lage der Arbeiter im Jahre 1893.
Dem. Jahresbericht der Königlich preußischen Regierungs- und Gewerberäthe und Bergbehörden für 1893 entnehmen wir weiter fol⸗ gende Mittheilungen: Im Regierungsbezirk Breslau betrug die Zahl der beschäftigten jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren Rab gegen 55g4 in 1893, davon waren 3334 (- 280) männlich und 1919 — 61) weiblich. Die Zahl der beschäftigten Kinder unter 4 Jahren betrug 102 gegen 1960 im Vorjahre, und zwar 57 (— 1) männliche und 45 (4 3) weibliche. Die jugendlichen Arbeiter werden allgemein nur mit leichteren Arbeiten beschäftigt. Die Ausjahlung des Lohnes erfolgte fast ausschließlich an die Minder⸗ jährigen selbst. — Die Zahl der in Fabriken beschäftigten Arbeite⸗ rinnen über 16 Jahre betrug 25 724 gegen 23 292 im Vorjahre, davon standen zwischen dem 16. und 21. Jahre 8797 (4 1583 über 21 Jahre alt waren 14927 (— 950). An der Zunahme der Zahl der Arbeiterinnen sind besonders die Maschinen⸗ und die Textil- industrie betheiligt. Die Art der Beschäftigung war eine dem weib lichen Geschlecht angemessene. Das Prinzip der Trennung der Ge— schlechter ist bisher nur in den größeren, neu angelegten Fabriken zur Durchführung gelangt. — Was die Gesammtheit der Arbeiter des Regierungsbezirks im allgemeinen betrifft, so ist die Zahl der in Fa—⸗ briken af e m en Arbeiter dem Jahre 1892 gegenüber unverändert Leblieben. Die Arbeitslosigkeit nahm in Breslau gegen Ende des Jahres einen ziemlich großen Umfang dadurch an, 86 gewisse Be⸗ schäftigungsarten in den Wintermonaten aufhören. Die Zahl der an. gezeigten Unfälle betrug 2256 (1892 2036), davon waren 26 (4 6) Todesfälle. Die rr schef i e Lage der gewerblichen Arbeiter des Regierungsbezirks war im Jahre 18983 nicht günstig. Zu einer Stei⸗ gerung der wichtigsten Lebensmittel, hauptsächlich des Fleisches, trat in vielen Anlagen ein Ausfall an Lohn als Folge kürzerer Arbeitszeit. Kürzere Arbeitszeit hatten vornehmlich die Maschinen. und Zucker— fabriken; bei den letzteren dauerte wegen der . Rübenernte die Camgagne nur ein bis zwei Monate. Die Wohnungsverhältniffe waren unbefriedigend, selbst in Breslau.
Im Regierungsbezirk Liegnitz waren 95 (1892 137) Kinder unter 14 Jahren in Fabriken beschäftigt, davon 53 (— I6) männlich und 42 (— 6) weiblich. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren betrug überhaupt 45350 gegen 3111 im Vorjahre, nämlich 3046 (4 969) männliche und 1304 (4 270) weibliche. Die Zunahme erklärt sich aus dem Umstand, daß eine größere Zahl von gewerblichen Anlagen, die früher als ,, Gewerbebetriebe angesehen wurden, in die Kataster der Gewerbe Inspektionen eingetragen worden sind. Den größten Theil jugendlicher männlicher Arbeiter be⸗ schäftigen die im Görlitzer Inspektionsbezirk zahlreichen ö erner Buchdruckereien, Maschinenfabriken, EGifengießereien u. s. w. Die weiblichen jugendlichen Arbeiter finden zumeist in der Textil- industrie Beschäftigung. — Die 86 der Arbeiterinnen über 16 Jahre betrug 21 37 gan 18 270 im Vorjahre, davon waren 16 bis 21 Jahre alt 5834 (4 Y) und über 21 Jahre alt I6 003 (4 3565). Von diesen älteren Arbeiterinnen gehören fast zwei Drittel der Textil- industrie an, PVermindert haf sich die Zahl der Arbeiterinnen in den . Zuckerfabriken und Glashütten. In der Textilindustrie machte sich während des Sommers eine bedeutende Nachfrage nach Arbeitskräften bemerkbar, fodaß die Arbeitgeber versuchten, Arbeiterinnen aus entfernteren Gegenden kommen zu lassen oder Ueberarbeit be⸗ untragten. Was die Arbeiter im allgemeinen betrifft, fo hat sich ihre Jahl dem Vorjahre gegenüber nur wenig verändert und betrug b 145 gegen 54 621. In Haynau trat in der Handschuh' abrikation und Weißgerberei eine etwa ein Vierteljahr anhaltende vollständige Arbeitslofigkeit ein. Die Zahl der angemeldeten Ünfälle betrug 1202, davon waren 25 Todesfälle. Die Löhne haben sich trotz der gedrückten Geschäftslage auf dem früheren Stand gehalten; ebenso varen die Preise der Lebensmittel unverändert. Im Inspektions— bert Liegnitz find die Wohnungöberhältnisse, fowcit, sie ton den Hohen abgelegenen Werken geregelt werden, durchgängig befriedigend.
as Bestreben der Arbeiter, fich selbst anzubauen, wird von den e fren Werken durch Gewährung von Darlehen bereitwillig unter. tützt. Cine Beschränkung der öffentlschen Tanzlustbarkeiten wird ö af bing der jugendlichen Arbeiter in sittlicher und giöser Hinsicht.
7 eglerungsbezirk Oppeln betrug die Zahl der in Fabriken beschästigten Kinder unter ä Jahren J gegen 15 im Vorlahre. Die Fühl der jugendlichen Arbeiter von 14 bis i5 Jahren belief sich auf 4 gegen Ih im Vorjahre, nämlich Jois 386) männliche und
1x69 (C= 565) weibliche. Als Ursache der Verminderung wird die un⸗
ente Lage in der Industrie , Die Zahl der beschäftigten id ö
rbeiterinnen betrug nach den ellarischen Uebersichten überhaupt obo; im Text wird ihre Zahl auf 16640 angegeben, von denen
14818 über 16 Jahre alt waren; nach den Tabellen betrug die Zahl der erwachsenen Arbeiterinnen 14291 (— 1111), davon waren Über 21 Jahre alt 847 (— 4377. Der Bericht bemerkt hierzu: Mit der Angabe gegen das Vorjahr verglichen, ergiebt ich eine Zu⸗ nahme, die nur scheinbar, weil sich die eh ür 1892 nur auf den ersten April bezieht und nur auf polizeilichen Erhebungen beruht.! — Die Zahl der überhaupt in Fabriken beschäftigten Arberter zeigt trotz der ungünstigen Lage der Industrie eine Zunahme von 31 38 ini Vorjahre auf. S3 346 in 1853. Obwohl die Löhne und Gedinge nur in sehr wenigen 5 eine er erfahren haben, so ist immerhin der wirkliche Verdienst sehr vieler Arbeiter, besonders der Eisenindusttie, im zweiten Halbsahre empfindlich zurückgegangen, da durch, Einlegung von Feierschichten und Uebergang vom Accord⸗ zum Schichtlohn die Einnahmen zahlreicher Arbelter sehr erheblich vermindert wurden. Als ein glücklicher Umstand wird bei dieser Lage die günstige Ernte genannt, welche die vegetabilischen Hauptnahrungs⸗ . verbilligt; auch Schweinefleisch und Heringe waren nicht theurer geworden.
Zur Arbeiterbewegung.
. Aus Bochum wird der Berliner Volks⸗Itg.“ geschrieben: In ei ner Konferenz der Stuckateurg, Gipser und verwandter Be— rufsgenossen von Rheinland und Westfalen wurde die augen⸗ Hlicklich' Lage im Gewerbe besprochen. Zur Agitation und Organisation wurde folgende Entschließung angenommen: Die Konferenz beschließt, eine vom Zentralverbande sowie jedem andern Verein unabhängige Agitatlons-Kommifsion ein— zusetzen, welche die Agitation in den beiden Provinzen zu leiten hat. In jeder Stadt, wo organisierte Berufsgenosfen sind, ist ein Ver⸗ trauensmann zu wählen, der in ständiger Verbindung mit der ÄAgi⸗ tations⸗Kommission steht. Das Comité hat viertelsährlich Bericht im „Grundstein. zu erstatten. Aufgabe des Agitations⸗Comités foll es sein, in den Städten, wo keine Organisation besteht, zur Gründung einer soichen anzuregen. Eine zweite Entschließung fordert zum An⸗ t, den Zentralverband auf.
us Güstrow wird demselben Blatt zum Ausstand in der Waggenfabxik, (vergl. Nr. 193 und 194 d. BI.) eschrieben: Gegen 300 Arbeiter stellten die Arbeit ein. Die Arbeiter ber- langten verminderte Arbeitszeit und vermehrten Lohn, die Direktion wies aber diese Forderungen ab und verlangte den Aus⸗ tritt der Arbeiter aus dem Holzarbeiter. resp. Metallarbeiter⸗Ver—⸗ band. Zugleich wurden die Äusständigen von der Direktion durch Maueranschlag aufgefordert, binnen 24 Stunden die Arbeit wieder aufzunehmen, widrigenfalls sie sofort entlassen würden. Gleichwohl haben sich nur wenige zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldet. Weit über 200 Arbeiter erklären die Forderung des Austritts aus dem genannten Verbande, f. den sie seit Jahren gesteuert, für , .
Aus München schreibt man der ‚Frkf. Ztg.: Die Sozial⸗ dem okraten feiern demnächst en el. des Burgfriedens ihr Arbeiter⸗Sommerfest. Die Poltzei⸗Direktion verbietet aus diesem Anlaß, daß auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen die Leute sich gruppenweise nach Art eines öffentlichen Aufzuges be⸗ wegen, daß Fahnen, brennende Lichter oder andere auf größere Ent— fernung wahrnehmbare Zeichen oder Abbildungen getragen, aufge⸗ stellt, aufgehängt oder sonstwie sichtbar gemacht werden. Ferner wird ö verboten, durch Musik, Singen, Schreien oder dergl. Lärm zu machen.
In Wien hat, wie ein Telegramm des D.⸗B. H.“ berichtet, gestern Nachmittag eine zahlreich besuchte Massenversammlung der Sozialdemokraten stattgefunden, die ruhig verlaufen ist und be— schlossen hat, die Agitation zur Erlangung des allgemeinen Wahl⸗ rechts mit allen Mitteln fortzuführen.
Aus Mantua meldet ‚W. T. B.“ daß durch ein Dekret des Präfekten die Abhaltung des für den gestrigen Sonntag in Bozzolo in ef genommenen Sozialistenkongresses verboten worden ist.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 5 . bis inkl. 11. August er. zur Anmeldung gekommen: 896 Lebendgeborene, 195 Eheschließungen, 33 Todtgeborene, 19 Sterbefälle.
Kunst und Wissenschaft.
— Die Professoren Meyer von Knonau in Zürich, Lenz in Berlin und Huber in Wien sind, wie dem W. T. B.“ aus München gemeldet wird, zu ordentlichen Mitgliedern der Histori— schen Kom mission gewählt worden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien.
Durch Königlich! Verordnung vom 10. d. M. sind aus Anlaß des Auftretens der Cholera in Marseille die Bestimmungen der n Verordnung vom 8. Juni v. J, betreffend den sanitäts⸗ polizeilichen Wachtdienst an der französischen Grenze, in Kraft gesetzt worden. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 145 vom 20. Juni v. J).
Zufolge Königlicher Verordnung vom 15. d. M haben sich Schiffe aus Rotterdam in den spanischen Häfen einer Quarantäne zu unterziehen. Ferner gelten alle Häfen im Umkreis von 165 Km von Rotterdam als offenkundig verdächtig.
Portugal.
Durch Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist der Hafen von Amsterdam seit dem J. d. M. für cholera— verseucht erklärt worden. Alle übrigen niederländischen Häfen, gegen welche bisher noch keine en, , n, getroffen worden sind, gelten als verdächtig. (Vergl. ‚R.-Anz.“ Nr. 186 vom 9. d. M.)
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat gegen niederländische Häfen eine zehntägige Quarantäne unter Anrechnung der Fahrzeit verfügt.
Dänemark.
Durch eine sofort in Kraft getretene Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 16. d. M. sind die Vorschriften des Gesetzes vom 2. Juli 1880 über die gesundheitspolizeiliche UÜnter⸗ suchung für alle Schiffe in Wirksamkeit gefetzt worden, die aus nieder⸗ ländischen Häfen kommen oder mit von dort kommenden Schiffen auf der Reise in Berührung gewesen sind.
9 sind die Vorschriften der Verordnung vom 9. Sep⸗ tember 1893, betreffend ärztliche Beaussichtigung, für die aus jenen ee in Dänemark ankommenden Perfonen in Kraft gesetzt. (Vergl.
„Anz. Nr. 2235 vom 16. September 1893.) Auch ist das Verbot der Einfuhr von Lumpen und nicht vorschriftsmäßig desinfizierter Kratzwolle, sowie von, gebrauchten, nicht zu Reife. oder Umzugsgut gehörenden Kleidungsstücken, Bettzeug und Leibwäsche auf Provenienzen aus niederländischen Häfen ausgedehnt worden.
Cholera.
Königsberg, 18. August. Wie die „Ostpr. Ztg. berichtet, ist jetzt auch in der Stadt Königsberg ein Cholerafall vorgekommen. Die Meldung lautet: Bei einem hierselbst, Vorder Lomfe Rr. 32, wohnhaften Kutscher Namens Sesdler, der am 15. d. M. ormittags unter verdächtigen Erscheinungen erkrankt und am Abend desfelben Tages verstorben war, ist . Cholera bakteriologisch festgestellt worden. Die geeigneten Maßnahmen zur Verhüttung einer Verbreltung der Seuche sind getroffen.
a n ig 18. August. Nach einer Bekanntmachung des Staats⸗ kommissarg ist Cholera bakteriologisch festgestellt hei der verstorbenen Frau Johanna Bietau in Weichselmüände bei Danzig und bei
dem Posthilfsboten Gustav Reth in Garn see, Kreis Martenwerder.
Innerhalß des gesammten Stadtbezirks find. seit der letzten Bekanntmachung Neuerkrankungen nicht vorgekommen. —
Stetig. Short elear middl. loko 38. Taback. Um
Nach einer Bekanntmachung der Polizei Direktion ö die zur Verhütung einer nn, ,. der in Althof plötzli 12 getretenen Cholera angeordnete Absperrung dieses Stadttheils 4 gestern Abend gänzlich aufgehoben. Auch sind jetzt fämmtliche An⸗ 5. örige der ö. im Lazareth befindlichen fünf Cholerakranken aus lthof als unverdächtig aus der Quarantäne entlassen. Wien, 18. August. Die Blättermeldung, daß in Bielitz acht Soldaten an Fholerg erkrankt seien, ist dahin richtig zu stellen, daß in Bielitz sechs Soldaten unter berdächtigen Symptomen er⸗ krankten. Bei zwei der Erkrankten wurde Ruhr konstatiert, bei den übrigen vier ist, wie das W. T. B. meldet, das Ergebniß der bakteriologischen Untersuchung noch unbekannt.
Wien, 18. August. In der Bukowina kamen gestern 18 Er⸗ krankungen und 19 Todesfälle, in Galizien 123 Erkrankungen und
69 Todesfälle an Cholera vor. Hier ist heute eine Cholera⸗
Amsterdam, 18. August.
Erkrankung vorgekommen. Auz Haarlem wird eine Erkrankung und ein Todesfall, aus anderen Städ ten ebenfalls eine Erkrankung und ein Todesfall gemeldet.
— 19. August. Aus Haarlem werden eine Cholera⸗ Erkrankung und ein Todesfall, aus anderen Städten fünf Er⸗ krankungen gemeldet.
. Bu karest, 19. August. Das „Amtsblatt“ veröffentlicht eine ministerielle Verordnung, durch welche wegen des Auftretens der Cholera in Bessarabien geeignete Schutzmaßregeln an der Grenze fete ge werden. Bei Ungh en! soll ein sanitärer Revisionsdienst ür Reisende eingerichtet und die Desinfizierung benutzter Effekten vorgenommen werden.
Sto holm, 18. August. Gestern ist einer Meldung des .W. T. B.“ zufolge ein finnischer Seemann des Dampfers Wa fa auf der Quarantänestation Fejan an Cholera gestorben.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An, der Ruhr sind am 18. . M. gestellt 11 366, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 4628, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-⸗Versteigerungen.
Beim König lichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 18. August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Kottbuser Damm 32, dem Kaufmann Adolf Auerbach gehörig; Fläche 8, 18 a, Nutzungswerth 13 040; Mindestgebot 20 506 416; mit dem Gebot von 2275 000 M blieben der Apotheker F ritz Schu⸗ brink und die Frau Hauptmann Franziska Hasper, Zimmer⸗ strahe 11, Meistbietende. — Schulstraße 8, dem Reffaurateur Julius Stephan gehörig; Fläche 40 a; Rutzungswerth 400 16; Mindestgebot 6649 M; für das Meistgebot von 00h M wurde der Posamentier W. E. Hagemann, Werftstraße 17, Ersteher.
— Die Berliner Herbstmesse ist heute eröffnet worden. Der k beschränkt sich diesmal auf das City⸗Hotel und auf Buggenhagen's Etablissement. Im City⸗Hotel haben diesmal etwa 59, Firmen ausgestellt; mit verschwindenden Ausnahmen sind es solche, die in Berlin ansässig sind. Ein besonderes Comits sucht die Interessen der im City) - Hotel vertretenen Firmen wahr⸗ zunehmen. Dieses Comits hat auch einen besonderen Führer für die Meßausstellung im City- Hotel zufammengestellt, der neben dem großen Meß⸗Adreßbuch zur Ausgabe kommt. Bei Buggenhagen sind etwa 206 Plätze gegen 154 im Vorjahre belegt; auch hier , ,. Firmen vor. An beiden Stellen war man heute noch eifrig mit dem Auspacken beschäftigt, Einkäufer sah man nur wenige. Die Messe wird bis zum 31. August dauern.
— Der dem Aufsichtsrath der Deutschen Gasglühlicht⸗ Aktiengefellschaft = Abschluß für das mit dem 30. Juni beendete zweite Geschäftsjahr ergiebt nach Absetzung aller Geschäfts- unkosten, Spesen ꝛc. einen Reingewinn von 36001 289 Der Auf⸗ sichtsrath beschloß auf Patent ⸗ Konto 49 999 e und auf Inventar⸗ Konto 15 835 M abzuschreiben, sodaß beide Konten nur noch mit je L zu Buch stehen und den Reservefonds durch Zuweisung von 95 O99 M auf seine statutenmäßige Höhe zu bringen. Von dem als⸗ dann verbleibenden Gewinn schlägk der Auffichtsrath der zum 22. Sep⸗ tember d. J. einzuberufenden Generalversammlung vor, nach Zahlung der statutenmäßigen Tantièmen eine Dividende von 1000, Zu ver= theilen und 175 811 4 auf neue Rechnung vorzutragen. Gleichzeitig beschloß der Aufsichtsrath in Berücksichtigung des Umstandes, daß das , nicht mehr zu amortisieren und der gesetzliche Reserpe⸗ onds nicht mehr zu dotieren ist, den Preis der Glählicht Apparate von 15 auf 10 S zu ermäßigen.
— In der vorgestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Stettiner Maschinenbauanstalt⸗- und Schiffsbau werft⸗Aktiengesellschaft, vormals Möller u. Holberg, wurde der Sanierungsplan, nach welchem die Gläubiger 65 oo ihrer Forderungen erhalten sollen, mit 847 gegen 5 Stimmen im allge⸗ meinen angenommen.
= Der Aufsichtsrath der Görlitzer Masch inen bau ⸗Anstal und Eisengießerei beschloß der zum 15. September einzube⸗ rufenden Generalbersammlung die . einer Dividende von 19060 (gegen 7 ½υ für 1893.‚93), bei größeren Abschreibungen und Rückerstattungen als im Vorjahr, vorzuschlagen.
— Dem Aufsichtsrath der Harkort'schen Bergwerke und chemischen Fabriken wurde vom Vorstande der Rechnungs—= abschluß für das Geschäftsjahr 1893/94 e en Der Brutto⸗ überschuß beträgt zol 5a . Bei gleichen Abschreibungen wie im Vorjahre würde dieser Ueberschuß die Vertheilung einer Dividende von 180½ auf die Prioritäts Aktien (gegen 30M im Vorjahre) ge⸗ statten. Der Aufsichtsrath hat aber beschlofsen, von einer Ver⸗ theilung abzusehen und den ganzen Betrag zu außerordentlichen Ab⸗ e e namentlich auf das Laughütten⸗Anlage Konto zu ver⸗ wenden.
— Der Aufsichtsrath der Jutespinnerei und Weberei Hamburg-Harburg hat die Dividende für das mit dem 36. Juni . Geschäftsjahr auf 5g o/o gegen 1 0,½ im Vorjahre fest= gesetzt.
Die Pfälzischen Eisenbahnen hatten im Juli d. J. eine Gesammteinnahme von 1 865 423 64 64 339) 4; und seit dem 1. Januar d. J. 12 193 839 (4 465 447 M
r 18. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn= . exkl., von Q — — neue — —, Rornzucker exkl., S8 a,
endem. 11895 — 1195, neue — — Nachprodukte exkl., 75 ο Rende⸗ ment 7,19 * 9,59. Ruhig. Brotraffinade J. 25,25. Brotraffinade II. — Gem. Raffinade mit . 24 00 25 25. Gem. Melis J., mit aß 25,25 — 2375. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. mburg pr. August 11,92) bej. 11,6 Br., pr. September 11,52 bez, 155 Br., pr. Oktober⸗Vezember 10776 bej. u. Br., pr. . 3 1075 Gd. 10826 Br. Alte Ernte mug neue schwa eipzig, 18. . (W. T. B.) , handel, La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,32 6, pr. September 3,373 6, pr. Oktober 3,376 , pr. Nobember 3. 40 M, pr. Dezember 425 M, pr. Januar 3, d5 M, pr. Februar 347. K, 8. März 3,47 6, pr. April 3,47 , pr. ai 3, 47 M, pr. Juni 3,474, pr. Juli — Umsatz: 35 000 Eg. Mann heim, 18. August. (W. T. B. Nov. 13,45, pr. März 13.85.
Vörsen · lle.
Ruhig. Wilcor 0 40 4, , . ä. Falrben ee gz 86
Kentucky.