1894 / 196 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Aug 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Oels nitz wird dem, Vorwärts“ zum Ausstand der Teppich⸗ weber der dortigen 6 Schenk, Schmidt und Beuttler berichtet, daß noch kelnerlei Aenderung eingetreten sei. Die Fabri⸗

nten beharren auf einer Lohnkürzung von 10— 12 56, während die Arbeiter den vollen Lohn verlangen und dies damit begründen, daß in den zwei größeren , , der alte Lohn gezahlt werde. 2 jetzt soll noch kein Ausständiger die Arbeit wieder aufgenommen aben. .

ö. Bielefeld haben, wie demselben Blatt geschrieben wird, die Weber und Weberinnen der Seidenweberei von Delius Söhne ihre Kündigung eingereicht, weil die Ünternehmer eine Lohn— kürzung angekündigt ele sollen. Die Arbeiter beschlossen, am 28. d. M. die Arbeit niederzulegen, falls die Fabrikanten die Maß⸗ regel bis dahin nicht wieder rückgängig gemacht haben, und theilten den Beschluß der Direktion mit.

Kunst und Wissenschaft.

Große Berliner Kunstausstellung. JV.

Landschaftsmalerei.

L. K. Das Gesammtniveau der in der diesjährigen Ausstellung dargebotenen Leistungen ist, wie ein erneuter Be— such nach längerer Unterbrechung bestäͤtigt, ungewöhnlich niedrig. Selten k Talentlosigkeit und Mittelmäßigkeit so n men wie diesmal, und die Frage drängt sich unwill⸗ kürlich auf, ob bei solchem Stande der Produktion nicht eine Verlängerung der Ausstellungspausen oder eine Beschränkung in der Auswahl des Eingesandten gerathen wäre. Einen Durch— . der Leistungsfähigkeit unserer Künstler gewährt am ehesten

ie Landschaftsmalerei, das am reichsten angebaute 3 malerischer Thätigkeit. Die Ausbeute an Erscheinungen, die das Mittelmaß überragen, ist auch hier überraschend klein. Die Führung haben wie im vergangenen Jahre die schottischen Landschaftsmaler, die nach ihren ersten Erfolgen sich zu einem regelmäßigen Er—⸗ scheinen auf dem kontinentalen Kunstmarkt entschlossen haben. Ihre zarten mit melancholischer Stimmung gefättigten Mond- k deren Umrisse im Abendnebel weich ver— chwimmen, ihr fesselndes Kolorit, ihre persönliche Auffassung der Natur haben nicht nur auf die Laien, sondern be— sonders auch auf einzelne unserer deutschen Landschafts⸗ maler tiefen Eindruck gemacht. Man versucht ihre Geheimnisse zu ergründen, ihre Farbenscala nachzuahmen, ohne sich bewußt zu werden, daß das Hauptgeheimniß ihres Erfolgs die von jedem Schulzwang freie Selbständigkeit ist, mit der sie Natureindrücke, die sich tief in die Seele prägen, aus dieser Stimmung heraus in . übersetzen. Das ver⸗ feinerte, zartschwingende Naturgefühl, das ihre Werke aus⸗ zeichnet, läßt sich nicht erlernen, nicht zu erlich nachahmen: es gehört zu jenen Gaben, die dem Künstler von Beginn an ver— iehen oder versagt sind. Es ist ein merkwürdiges Phänomen, daß sich die gleichen auf persönlicher Eigenart gegründeten orzüge bei einer geschlossenen Gruppe von Känstlern finden, die nicht nur durch ihre Landsmannschaft, sondern enger noch durch eine Art Klubgemeinschaft verbunden sind. Unter den auf unserer Ausstellung ver— tretenen Boys of Glascow“ nimmt kwohl Macaulay Stevenson den ersten Platz ein. Seine Mondscheinbilder gathmen eine stille träumerische Schwermuth, ihr Eindruck läßt sich am ehesten dem Klang einer verschleierten Altstimme ver⸗ gleichen. Durch ein scheinbar ganz beiläufiges Motiv einige Nachtvögel fliegen aus dem Bilch ten am Bachufer auf äs weiß er den Eindruck in dem Mondaufgang an der Mühlenbrücke (1555). wohl dem schönsten unter den vier ausgestellten Bildern, ins Geheimnißvolle, Un— heimliche zu steigern. Neben diesem „Moonlighter“, wie ihn die Genossen nennen, sei noch James . genannt, der in fünfzehn kleinen Aquarellen Ansichten aus seiner Heimath mit entzückender Frische des Blicks und aus— erlesenem Farbengeschmack wiedergegeben hat. Obwohl Paterson seine Schulung Paris zu verdanken hat und von dem engeren Kreise der Boys nicht als vollbürtig anerkannt wird, steht er diesen in seiner Auffassung ungemein nahe. Henderson' und Knight müssen ebenfalls der gleichen Gruppe zugezählt werden, wenngeeich sie sich nicht so eng an Stevenson anschließen wie A. K. Brown, der mit sechs vornehmen Land⸗ schaften vertreten ist. Hamilton überrascht durch eine scheinbar naturfremde freie Farbengebung, die aber einen ungewöhnlichen, offenbar nach japanischen Vorbildern gebildeten . verraͤth. Von deutschen Künstlern darf sich Charles Palmis in München getroft den Schotten an die Seite stellen. Sein Abend (1333), die Mondnacht (2520a) und das gleiche Motiv, ein am bergigen Flußufer liegendes Städt— chen mit alterthümlichen Thorbauten und einer Holzbrücke, in gedecktem Tageslicht, sind Meisterleistungen in kraftvoller Farbenwerthung, die keinen Vergleich zu scheuen haben. Palmis ist vielleicht unter den jüngeren Münchener Landschaftern die markanteste Persoͤnlichkeit. Weniger selbständig, aber mit unverkennbarem Talent streben Freu demann, Langhammer und Feldmann den leichen Zielen zu. Auch Sindig hat in seiner auf arbendreiklang Gelb⸗Grün⸗Blau gesuͤmmten Frühlingssludie 2508) das koloristische roblem unmittelbarer Natur⸗ childerung im Sinne der Schotten zu lösen versucht. Die Neigung, das Farben⸗ und Lichtspiel der Atmosphäre mit gesteigerter Empfindlichkeit des Auges durch alle Ruancen zu verfolgen, gewissermaßen die Tonwerthe in ihre Urbestand⸗ 45 zu zerlegen, die erst bei einem gewissen Abstande vom ilde sich für das Auge wieder verschmelzen und ein vibrierendes Leben gewinnen, bekundet sich in einer Gruppe von Landschaften, unter denen das herbstliche Wald— interieur des Belgiers F. Courtens (287) als bedeutendstes Werk hervorragt. Auch die Schneeluft— stimmung in dem Bilde „am Kreuzeswege“ (86) und das Flimmern des Lichts auf den brandenden Wogen des Meeres (288) weiß dieser Meister mit wunderbarem Geschick 1 Andere, die sich mit kühnerem Farbensinn auf demselben Gebiet vorwagen, wie Ha gemeister (575), Illies (30), Burmester (256) und Hoermann 715 4 es nicht immer zu völlig ausgeglichenen Leistungen; der Charakter des Experiments überwiegt, die Lust, re, . dene oft überraschende Nuancen zu sebendiger Wirkung zu bringen, führt leicht zu einer Uebertreibung der Farbengegen⸗ sätze. Gleich liebenswürdig, wie in feinen ersten hier angestellten Thier⸗ und Naturschilderungen, gleich 56 in seiner Auffassung erscheint der Schwede Brund Liljefors auch diesmal in seinem Fallennest (699). Auch der in Berlin ansässige Pole Falat hat uns schon wiederholt durch seine winterlichen Jagöbilder von der eminenten Leucht⸗ kraft der Farben seiner Palette überzeugt, besonders wenn es sich um die Wirkung des fahlen Eh ig handelt (408),

die allerdings Andersen Lundby (18 und 182) fast noch unmittelbarer wiederzugeben versteht. Auch H. von Bartels in München gehört zu den Malern, für die das Studium atmosphärischen· Lebens Anfang unb Ende der Landschafts⸗ malerei bedeutet; in seinem „Sonntagsmorgen am Strande“ (67) weiß er indeß den Beschauer nicht so lebhaft zu fesseln, wie in früheren Bildern der gleichen Art. Auch Wax Uth bleibt in diesem Jahre hinter dem Erfolg zurück, den seine ersten kraftvollen Naturschilderungen errangen. Dagegen nöthigen die Leistungen zweier bisher in Berlin weniger be⸗ kannter Landschafter dieser Gruppe, Lins aus Düsseldorf und Hellwag aus Karlsruhe, dem Beschauer Bewunderung ab durch die zielbewußte Selbständigkeit, mit der sie an die Be— wältigung schwieriger atmosphärischer Probleme gehen.

Kraftvolle, gesunde Natürlichkeit, die keine ungewöhnlichen Reize sucht, spricht aus den Landschaften von H. von Volk— mann, der den Ruf der Karlsruher Akademie auf diesem Gebiet zu neuen wohlverdienten Ehren bringt, wie aus den Bildern von Wachenhusen, Jakob, Holzapfl, Knorr, Herzog, Oskar Kruse, Basedow und last not least der prächtigen holländischen Viehweide des unlängst ver⸗ storbenen Karlsruher Meisters Hermann Ba ifch. Wieder andere, wie Müller Kaempf, Hans Hermann, Hoffmann ven Fallersleben, Vorgang und Kubierschky gefallen sich in zartester Abwerthung der Tonübergänge, wie sie nament— lich die Frühlings vegetation dem Auge bietet. Eine Steigerung der landschaftlichen Farbeneffekte ins Phantastische, die Ueber⸗ 1e n mythischer und märchenhafter Stimmung in landschaft— liche Formen und Farben ist seit Boecklin's und Hendrich's Vorgang ein beliebtes Thema geworden. Neben Bracht, dessen Eingang zur Unterwelt . entschieden hinter der beabsichtigten Wirkung zurückbleibt, und seinem Schüler Hendrich sehen wir zahlreiche größere und kleinere Talente, wie Bombach, Weimar, Völcker, Schinkel u. a. auf diesem Gebiete thätig. Den Uebergang zur Stilisierung bildet der Medusenfels des Münchners G. von Hoeßlin, große Fels— formation in dekorativ wirksamer Beleuchtung, an Preller s antike Landschaftsschilderung gemahnend, zeigt uns A. Hertel in seinen italienischen Küstenveduten; auch Zoff 's Rivierg⸗Bild (1U7II) prägt sich besonders durch die ernste stille Größe des Stils dem Beschauer ein. In anderem Sinne stilisieren Wenglein und H. Thoma ihre deutschen Landschaften; frei⸗ lich läßt des letzteren „Kornfeld! (1591) die persönliche Signatur, die seine älteren Werke tragen, etwas vermissen. Unverkennbar ist diese in den Bildern der Landschafter älteren Stils, wie Achenbach, Canal und Kamecke, deren viel— bewunderte ,, begreiflicherweise den Reiz der Neu⸗ heit nicht mehr haben kann.

Durch die Stoffwahl sondern sich von der großen Masse die Maler exotischer Landschaften ab: so Karl Oenike mit seiner indianischen Opferstätte in Argentinien (1219), die in der Farbe etwas zu schwer gehalten ist, und dem Tröpenabend in Paraguay, Körner mit seinen in tiefe Sonnengluth ge— tauchten Eghptischen Veduten und Emmy Lischke, deren Waldweben (983) weit weniger germanischen als tropischen Urwaldcharakter trägt. Auch die Schilderer der Reize des Nord⸗ landes, wie Ny rmann in seinen wirkungsvollen großen Fjord⸗ und Lofotenansichten, der zu früh verstorbene Gunnar B erg in seinem verschneiten Hafenbilde, aus dem der Beschauer den Hauch der scharfen Eiseskälte zu verspüren vermeint, nehmen eine Sonderstellung ein. Ihre Betrachtung leitet zur Marine—⸗ malerei herüber, der sie ja halb angehören und die durch zum theil hervorragende Arbeiten von Salzmann, Hamacher Bartels, Petersen, Clays, 6 Giesecke und Wentscher diesmal gut vertreten ist.

Schließlich seien auch noch die Sonderausstellungen von einzelnen Landschaftern erwähnt, die die Bedeutung ihrer Schöpfer zwar nicht in wesentlich neuem Licht erscheinen lassen, aber das Bild ihrer Persönlichkeit in abgerundeter Form in willkommene Erinnerung bringen. Besonders reich ist der Karlsruher Altmeister F. Kallmorgen und der beredte Schilderer der Landschaft Mitteldeutschlands Carl Ludwig vertreten. Auch für die Vorführung zahlreicher Werke von Hans Gude und L. Douzette werden die Verehrer dieser Künstler der Ausstellungsleitung Dank wissen.

Literatur.

Rechts- und Staats wissenschaft.

Handwörterbuch der Staatswissenschaften, heraus— gegeben von Conrad, Elster, Lexis und Loening. Sechster Band, 959 Seiten Folio. (Jena. Verlag von Guftap Fischer). Mit diesem Bande ist das ganze Werk zum ÄAbfchtuß gelangt. Es wird nur noch ein Generakregister dazu, wahrscheinlich schon im Herbst, sowie im Jahre 1895 ein Ergänzungsband erscheinen, der Ab⸗ handlungen über eine Anzahl bisher noch nicht bearbeiteter Stich⸗ worte, aber auch Artikel enthalten foll, welche bestimmt sind, die in dem „Handwörterbuch“ bereits erschienenen Artikel fortzusetzen und bis auf die neueste Zeit zu ergänzen. Das ganze Werk, dessen sechster Band mit dem Stichwort „‚Statistik“ beginnt und mit „Zwischen⸗ handel‘ endigt, ist so darf man sagen der Niederschlag deutscher Gelehrsamkeit auf dem Gebiete der Staatswissenschaften oder insbesondere dessen, was man Nationalökonomie oder auch politifche Oekonomie nennt. Alle hervorragenden wissenschaftlichen Größen haben Beiträge aus dem von ihnen besonders . Gebiet geliefert. Der Name „Handwörterbuch! weist darauf hin, daß der Stoff lexikographisch geordnet ist. Es ergiebt sich darnus von selbst“ daß den einzelnen Bearbeitern auch eine gewisse Freiheit in der Be— handlung ihres Steffes gewährt ist, worgus vielleicht mancherlei Verschiedenheiten nicht nur in der Art der Behandlung, sondern auch in dem wissenschaftlichen Standpunkt zu erklären sind. Aber im großen Ganzen ist dieser doch einheitlich, da die überwiegende Mehr— zahl der deutschen Nationalökonomen heutzutage doch auf demselben wissenschaftlichen Standpunkt steht, wenn sie' auch im einzelnen in ihren Auffassungen von einander abweichen. Wirkliche Gegensãätze fundamentaler Art bestehen innerhalb der Wissenschaft nicht mehr, sie sind nur noch in politischen Kreifen oder in politischer Beziehung vor⸗ handen. Eine fernere Uebereinstimmung in den zahllofen, von den verschiedensten Verfassern herrührenden Arbeiten befteht darin. daß allenthalben reichhaltiges wissenschaftliches Material herbeigebracht und, auch der Literaturnachweis ein, wie es scheint, voll— ständiger ist, so daß das „Handwörterbuch“ auch als Wegweiser zu weiteren Forschungen dient. Wer sich über eine staats⸗ wissenschaftliche oder volkswirthschaftliche Frage genau orientieren will, findet hier ausgie ß Belehrung und zugleich Handhaben für gründ⸗ lichere Studien. Aus dem neuesten (6) Bande heben wir an be— merkenswerthen größeren Arbeiten hervor:; Steuer pon Professor Cheberg; Taback und Tabackbesteuerung von Unter. Staatsfekretär 3. D. Dr. G. von Mayr; landwirthschaftliche Taxation von Professor Frei⸗ herrn von der Goltz; Ueberproduktion von Pr. W. Lexis; Unfall⸗ . vom Präsidenten Dr. Bödiker; Unfallversicherung vom Geheimen

egierungs⸗Rath. Dr. Zacher; Veredelungs verkehr von Professor Pr. J 2. Vereins und Versammlungsfreiheit von Professor Loening; Versicherungswesen von Dr. Emminghaus; Volkswirthschaft, Volks⸗ wirthschaftslehre und ⸗Methode von Profeffor Schmoller; Welt⸗ postverein von Direktor Dr. P. D. Fischer; Wohnungsfrage von

Professor Dr. J. Lehr; Wucher von Professor Dr. Lexis; Zeitgeschz von Rechtzanwalt Eschenbach; Zeitungen, 1 T . anßeigen ven Amtzrichter Dr. Neuka mp; Zins vom Sektion ef österrgichischen Finanz, Ministerium Ir, Fon Böhm. Bawert . 5 n . en n. von , 36 dan .

unstwesen von Professor Stieda; Zusammenlegung der Gruͤndsn n r , ,, de, gte J n tut

Fort m en Zu äusern! Von Pr. jur. ;

Friedrich Bruck, a. oO Profesfor d. R. an . 35 Breslau. Breslau 1894. Wilhelm Koebner. (M. u. H. 8. 67 S. 1,60 Æ Nachdem in einem b Kritik des herrschenden Systemz der gegen die langjährigen und entehrenden Freiheitsstrafen eingetreten ist, wird in Abschnitt IJ die Deportation, d. h. die zwangsweise Fortschaffung des Verbrechers nach einem überseeischen Platz zum Zweck der Abbüßun der Strafe in der Form einer Strafknechtschäft mit daran si knüpfendem Aufenthallszwang an jenem Platz empfohlen. Dort soll der Strafknecht hauptsächlich als Ackerbauer beschäftigt. werden, doch soll er auch zu jeder anderen Arbeit, deren er fähig ist, angehalten werden können. „Zur Verwaltung der Strafkolonie wird auf die Aussichtslosigkeit der Fluchtversuche hingewiefen und sodann auf eine Prüfung der Schutzgebiete des Deutschen Reichs mit Beziehung auf die Deportation eingegangen. In Bekämpfung der Einwand der Gegner der Deportation richtet . der Verfasser namentlich gegen Krohne und dessen bekanntes Lehrbuch der Gefängnißkunde er verspricht sich sogar Koftenersparniß. Nachdem die Frauenfrage in den Strafkolonien (S. 60 —– 63) erörtert und die Ansicht entwickelt ist daß die Deportationsstrafe an der Frauenfrage nicht zu scheitern brauche, wird zu dem Schlußergebniß gelangt: „Burch die baldige Ein⸗ führung der Deportationsstrafe erspart daz Reich ungezählte Millionen, deren es jetzt in einem vergeblichen Kampfe gegen daz Verbrecherthum zur Errichtung neuer resp. zur Umbauung älterer Strafanstalten und zur Ernährung der Bevölkerung jener Anstalten benöthigt. Wenn hiermit auf die 353 welche die Bezeichnung Deportation statt Freiheitsstrafe“ hätte führen konnen, aufmerksam gemacht wird, so darf bei Anerkennung des Zwecks, die Strafmittel und die Strafvollftreckung zu bessern, doch nicht mit der Bemerkung zurück. gehalten werden, daß die Hoffnungen von zweifelhafter Begrundung erscheinen, was zunächst für die Kostenersparung gilt.

Handel und Gewerbe.

Die. New Yorker Hdls.« Ztg.“ äußert sich in ihrer wirthschaftlichen Wochenschau unter dem 16. August: Für die letzte Woche sind zwei günstige Symptome zu verzeichnen: der Geldleihsa hat theilweise angezogen, und die Zolleinnahmen haben ih n, größeren Umfang angenommen. Aus dem ersteren Umstand ist zu. schließen, daß die nr e. der Geschäftswelt an den Geldmarkt fich zu mehren beginnen, ein Zeichen erhöhter geschäftlicher Thätigkeit. Und das Wachsen der Zolleinnahmen, so unmittelbar vor der Ent— scheidung der Tariffrage, beweist, daß die Geschäftswelt nicht länger zögern kann und daß sie, um dem Bedarf entsprechen zu können, ge— nöthigt ist, ihre Importe aus den Zollspeichern heraus zu nehmen, die Lager sind eben bis auf den Grund geräumt. Es wäre jedoch ein Irrthum, wollte man hieraus allzu günstige Schlüsse auf die Weiter entwickelung des Geschäfts ziehen. Eine Nation von 70 Millionen Menschen mag ihre Bedürfnisse auf ein Mindestmaß beschränken, aber wenigstens dieses will beschafft sein; und das regere Leben, dessen eben Erwähnung gethan wurde, mag auch nur ein Wechsel vom ah, solut Schlechten zum verhältnißmäßig Besseren sein, ohne einen Wechsel jum Guten einzuschließen. Der Bedarf, der sich geltend macht, ist der Bedarf von der Sand zum Munde“. . Wenn man von ginem kurzen prasselnden Aufflackern des Geschäfts unmittelbar nach Beendigung der Tarif⸗Ungewißheit absieht, wird wohl noch für lange Zeit immer nur der nächste Bedarf gedeckt werden. Diese Auffassung wird durch die Thatsache bekräftigt, daß unsere landwirthschaftliche Bevölkerung, sonft der kon unf eh Theil der Nation, schon seit längerer Zeit in ihrer Kaufkraft arg ge schwächt ist. Der heutige Weizenpreis ist für den Farmer kaum mehr ein lohnender, und die Aussichten auf Besserung diefes Preifes sind gering. Die Maisernte wird besten Falls eine sehr 9 . Der höhere Preis, den Mais jetzt bringt, bedeutet für den Farmer keine Entschaͤdigung für den Ausfall des Ernteumfangs, weil er einen großen Theil seines Produkts für Farm,, d. i. Fütterungezwecke braucht, während er nur einen geringfügigen entbehrlichen Ueberschuß zu den höheren Preisen zu verkaufen im . sein wird; auch für den Baumwollpflanzer sind die Aussichten nichts weniger als günstig. Die geschwächte Kaufkraft des Farmers wirkt dann natürlich weiter; die verschiedensten Industrien werden dadurch berührt und können keine so große Anzahl von Arbeitern beschäftigen, als bei stärkerer Nachfrage.

Leipzig, 39. August. (W. T. B) Kammzug⸗Termin⸗ handel,. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,523 MS, pr. September 3373 „S6, pr. Oktober 3,373 , pr. Rovember 3, 40 , pr. Dezember 3.424 M, pr. Januar 3, 45 , pr. Februar 3,479 ,

r. März 3,474 Ae, pr. April 3,474 46, pr. Mai 3,477 M, pr. Juni 3,474, pr. Juli —. . 000 g.

Die während der bevorstehenden Michaelismesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhaltende Garnbörse wird Freitag, den 31. August d. J, ihren Anfang nehmen.

Brem en, 29. August. (W. T. B.) (Börsen⸗Schluß · Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse. ) Fefter. Loko 470 Br. Baum wolle. Ruhig. Upland middl. loko 564 J. Schmal. Ruhig. Wilcox 40 8, Armour shield 40 g, Cudahy 40 3, Fairbanks 33 3. Speck. Fest. Short clear middl. loko 383. Wolle. Umsatz 103 Ballen.

London, 20. August. (W. T. B.) g6 Co Javazucker loko 131 ruhig. Rüben Roh zucker loko 11 ruhig. Chile⸗Kupfer 398, per 3 Monat 40.

20. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuh ren betrugen in der Woche vom 11. August bis 17. August: Engl. Weizen 6690, fremder 57 127, engl. Gerste 644, fremde 38 731, engl. Malzgerste 18 692, fremde 374, engl. Hafer 228, fremder 53 285 Qrts., engl. Mehl 12 737, fremdes 32 357 Sack.

Glasgow, 20. August. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 1577 Tons gegen o678 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 20. August. (W. T. B) Wollm arkt fester, 1 gering. Stoffe ruhig.

Am sterdam, 20. August. (WB. T. B.) Ja va-⸗Kaffee good ordinary 515. Bankazinn 433.

Die Einnahmen der Niederländisch. Südafrikanischen Eisenbahngesellschaft für Juli 1894 betrugen S73 60 Il. im Juli 1895 664 362 Fl., mithin 1894 mehr 208 638 Fl. i Einnahmen vom 1. Januar bis 31. Juli 1894 betrugen 5 461 552 Fl. 7 . 3 Fl. im gleichen Zeitraum 1893, mithin 1894 mehr

New⸗ York, 20. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete ruhig, im weiteren Verlauf trat eine Abschwächung ein, ber Schluß war jedoch fest. Der Umsatz der Aktien betrug 166 006 Stück.

Weiz en anfangg fest ünd steigend auf Käufe für Rechnung, des Auslands, bessere Kabelmeldungen und auf ungünstige Ernteberichte infolge nasser Witterung in Frankreich, dann Reaktion auf Verkãufe und auf Realisierungen, darauf wieder steigend infolge reichlicher Deckungen der Baissiers. Schluß recht fest. Mais hr g. sich nach Eröffnung etwas ab, spater erhost auf die Festigkeit des Weizens und auf reichliche Dedkungen der Baifsters. Schluß fehr fest.

Visible u Pp bo an Weizen 63 901 000 Bushels, do. an Maig 3036 000 Bushels.

Ghiga go, 20. August. (B. T. B) Weiz en durchweg steigend auf Ahnahme der unterwegs zum Markt 35 Zufuhren, au die Festigkeit in Mais und auf flottere Käufe. Mals schloß na häufigen und lebhaften Schwankungen während des ganzen Bbrsen · verlaufs auf große Käufe und e fehr sest.

zum Deutschen Reichs⸗A

Mn 196.

Zweite Beilage

Berlin, Dienstag, den 21. August

nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1894.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. derß

3. Unfall⸗ und Invaliditäts- c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. KFommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Attien. Gesellsch. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederl assung 2c. von Rechtsanwälten. J. Bank · Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

) Untersuchungs⸗Sachen.

31437 In der Strafsache gegen Baltes, Nikolaus, aus

Ensch und 29 Gengssen wegen Entziehung der Wehr— pflicht ist durch i n. der Ferienkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 13. August 1594 die durch Beschluß der hiesigen Strafkammer pom 31. März d. Je angeordnete Beschlagnahme des Vermögens des Nikolaus Mohr, geboren am 13. Juli 1872 zu Gisenach, aufgehoben, nachdem derselbe durch rechtskräftiges Urtheil vom 12. Juli 1894 freigesprochen worden ist. Trier, den 17. August 1894. Königliche Staatsanwaltschaft.

zlz29] K. Staats anwaltschaft Heilbronn.

Gegen Gotthilf Hahn von Willsbach ist durch Beschluß der Ferienstrafkammer des K. Landgerichts dahier vom 17. August 1894 gemäß §§ 333 u. 334 Str. P. O. das im Deutschen Reich befindliche Ver⸗ mögen desselben mit Beschlag belegt worden.

Staatsanwalt Hartmann.

31240 Beschluß.

In der Strafsache gegen

I Wittwe Josephine Mathis, geb. Bux, Tagnerin, geb. am 15. April 1856 zu Straßburg,

Y Alfons Sieber, deren Sohn erster Ehe, ohne Stand, geb, am 2. Dezember 1878 zu Straßburg,

beide bisher in Straßburg wohnhaft, zur Zelt flüchtig, wegen schweren Diebstahls,

wird auf den Antrag der Staatsanwaltschaft nach erfolgter Erhebung der öffentlichen Klage gemäß 66 St.- P. O. das im Deutschen Reiche befind⸗ iche Vermögen der beiden genannten Angeschuldigten mit Beschlag belegt.

Straßburg, den 13. August 1894.

Kaiserliches Landgericht. Ferienkammer.

) Aufgebote, Zustellnngen und dergl.

Il2bb] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwan ener soll das im

xgrundbuche von den Invalidenhaus, Parzellen Band 16

Nr. 370 auf den Namen des Fondmaklers Richard Karow hier eingetragene, in der 9 Nr. 2 Abth. IX nach dem Kataster Pflugstraße Nr. 11 belegene Grundstück am 31. Oktober 18894, Vor⸗ mittags 109 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Eingang C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 8a b4 dm mit 15 709 66 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer beranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts e, Abf ätzungen und andere das Grundstück betreffende achweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts— schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sdrücht, deren Vorhandensein, oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerkz nicht hervorging, ins besondere der⸗ artige Forderungen von Kapltal, Zinsen, wieder⸗ lehrenden Hebungen oder Kosten, fpäfeftens im Ver= steigerungs termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte e ü zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des iin ten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei

. des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftückgz beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Verste erungdtermins die Einstellung des erfahrens herbeizuführen, widrigenfallz nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld n Bezug auf den Anspruch an die Stelle des grun f tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des ZuschlagsZs wird am 3. Oktober 1894.

Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben,

erkündet werden. Berlin. den 9. August 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.

zl255)] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Jwangvollftreckung soll das im Frundbuche von den Umgzebungen Berling im Kreise Nieder Harnim Band é Nr. Yos33 auf den Namen s Destislateurs Heinrich Detels hier eingetragene, TWöelinerstraße 2, belegene Grundstück am 31. Ok⸗ tober 894, Vormittags II Uhr, vor dem mnterieichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue

tledrichstr. 13. Hof. Gingang G, Grd escho

mmer 40, verfteiger werden. Das Grundstück i ei giner Fläche von 8 a mit 11370 M Nutzungs- Wld zus Gehäudeflener veranlagt. Aug hug au ber hi ert lle beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ att etwai 46 ätzungen und andere, das Grund⸗ ki betreffende Ja weisungen, sowie befondere Kauf⸗ FLimngungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda,

mmer 41, eingesehen werben. Alle. Real tigten werden aufgefordert, die nicht von st Juf den Ersteher übergehenden Ansprüche, . Vorhandensein oder 1 aus dem Grund⸗

he eit der Eintragung des Versteigerungs«

ur . e e nicht hervorging, inzbesondere derartige

ordermngen von Kapllal. Zinsen. wiederkchren den

auf Verlangen eines , Sicher

Hebungen oder Kosten, pätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte a zu machen, widrigen falls dieselben bei Feststellung des geringften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver— theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, wesche das Eigenthum des Grundftücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß dez Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen falls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtbeil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am ZI. Owrkftober LE8S94ÆA, Nachmittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 13. August 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 86.

31448 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Irundbuche von der Friedrichstadt Band 12 Blatt Nr. 845 und Band 12 Blatt Nr. 848 auf den Namen des Baumeisters Richard Lands zu Berlin eingetragenen, Französischestraße 11/12 und 9/10 be⸗ legenen Grundstücke in einem neuen Versteigerungs⸗ termine am 4. September 1894, Vormittags LO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Ein gang ., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück Band 12 Nr. 846 hat eine Fläche bon 1109 4m und ist mit 13 520 , das Grundstück Band 12 Nr. 848 mit 19 670 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszüge aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschriften der Grundbuchblätter, etwaige Abschätzungen und andere die Grund ö. betreffenden Nachweisungen, sowie befondere

'aufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Anfprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ permerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinfen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs— termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge— boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des m, . Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum der Grundstücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeßzuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle der

Grundstücke tritt. Das Urtheil über die Ertheilung'

des Zuschlags wird am 24. September 1894. Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 13. August 1894. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 87.

31438 Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuche von Steenfelde Vol. Vl Band 2 Fol. 2 auf den Namen der Wittwe Terveen, Trientje, geb. Janssen, zu Steenfelderfehn eingetragene zu Steenfelderfehn belegene Grundstück . auf Antrag des Heie Terveen, der Janna Terveen, verehel. Ontje Woldenga, zu Völlenerfehn und der Gertrud Terveen, verehel. H. T. Meyer, zu Völlenerkönigsfehn, zum Zwecke der Auseinander⸗ setzung unter den Miteigenthümern am 19. No⸗ vember E894, Vormittags 1H Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht; im Bülthuis'schen Wirths⸗ hause zu Steenfelderfehn, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,77 ½ Reinertrag und einer Fläche von 128,69 ha zur Grundsteuer mit 18 S Nutzungswerth zur Gebäudesteuer der⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, eglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts können in der Ge— richtsschreiberei, Abth. 3. hies. eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden anf fr un. vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24. November 1894, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, verkündet werden.

Leer, den 15. August 1894.

Königliches Amtsgericht. III.

31253 : In Sachen der unverehelichten Johanne Meyer in . Klägerin, wider den Arbeiter Christian ulemann daselbst. Beklagten, wegen Hypothek⸗ kapitals, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten wb unter ass No. 1051 an der Vorsfelderstraße hierselbst be⸗ legenen Wohnhauses sammt Zubehßr, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 7. Auguft d. J. verfügt, auch die Eintragung dieses * chlusses im Grundbuch an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 29. November 1894, Morgens 95 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Helm stedt angesetzt, in welchem die K die Hypot 566 zu überreichen haben. Die ö ngungen laut welcher hae . eit ĩ 1059 seines Gebotes dur aarzahlung, Nieder⸗ . kursfähiger Werthpapiere oder geeignete

Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuchauszug können innerhalb der . zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei ein- gesehen, auch die Grundstücke Jö. besichtigt werden. Helmstedt, den 14. . 1894. Herzogliches Amtsgericht. Hassel.

31261]

Die Versteigerung des Ritterguts Pilchowitz findet nicht an Ort und Stelle, sondern an der Gerichts- stelle in Rybnik statt.

Nybnik, den 15. August 1894.

Königliches Amtsgericht.

31354 Aufgebot. Die verwittwete Frau Mathilde Burkhardt, geb. auly, in Zoppot hat das Aufgebot der auf ihren amen lautenden Aktien Nr. 149 bis 158 itt. A der Zuckerfabrik Marienwerder, welche angeblich ver— loren gegangen sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. April 1895, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. , anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Marienwerder, den 17. August 1893. Königliches Amtsgericht.

4934 Aufgebot.

Die Wittwe des Stellbesitzers Hinrich Lilien⸗ thal, Metta Adelheid, geb. Böschen, zu Mooringen hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der Lilien⸗ thaler Spar⸗ und Leihkasse zu Lilienthal Nr. 5060 über 224 M 87 5 zum Zwecke einer neuen Aus— fertigung beantragt. Der Inhaber des Sparkaffen⸗ buchs wird aufgefordert, saͤtestens in dem auf Dienstag, den 20. November 1894, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu— melden und das 9 vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desfelben k wird.

Lilienthal, den 16. April 1894.

Königliches Amtsgericht. II.

31252 Aufgebot.

I) Das bei dem hiessgen Leihamt am 21. Mai 1890 unter Nr. 4845 des Lagerbuchs auf den Namen Tapezierer Bordien versetzte Pfand, bestehend in einer goldenen Herren⸗Remontoirubr nebst doublierter Kette, ist am 7. Oktober 1891 versteigert worden . der Verkauf einen Ueberschuß von 32, 10 66 ergeben.

2 Das bei dem hiesigen Leihamt am 15. März 1892 unter Nr. 81 920 des Lagerbuchs auf den Namen Kaufmann Wagner versetzte Pfand, be— stehend in einem Ring mit echten Steinen, ist am 7. Juni 1893 versteigert worden und hat der Ver— kauf einen Ueberschuß von 122,96 M ergeben.

Da sich bei den gemäß § 17 des Reglements für das städtische Leihamt am 17. Oktober 1891 bezw. 13. Juli 1893 bewirkten Aufgeboten niemand ge— meldet, so werden nunmehr auf Antrag des Magistrats Danzig diejenigen, welche Ansprüche an die Ueber schüsse zu haben vermeinen, öffentlich aufgefordert, dieselben binnen Monaten bei Vermeidung der . bei dem unterzeichneten Gerichte unter Beibringung des Pfandscheins geltend zu machen.

Danzig, den 16. August 1894.

Königliches Amtsgericht. X.

lege Aufgebot. Auf Antrag: .

I) des Wagners Valtin Göb u. Genossen in

Geldersheim,

2) des Hausbesitzers Johann Drescher in Werneck, werden diejenigen, welche auf die für Johann Pfeuffer aus Schweinfurt im Hypothekenbuche für Gelderz⸗ heim Bd. XVII. S. 526, 528, 530 u. 532 ein—⸗ getragene Hypothek zu 200 Fl., dann jene, welche auf die für Michael Schönhein, Wasenmeisterssohn aus Werneck, im Hypothekenbuch für Werneck Bd. VII. S. 407 eingetragene Kaution zu 600 Fl. ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung ihrer Ansprüche spätestens im Aufgebotstermine unter dem Rechtsnachtheile aufgefordert, daß außerdem die Hypothek und beziehw. Kaution für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden. Aufgebotg⸗— termin Freitag, den 9. November 1894, Vormittags 87 Uhr.

Werneck, 17. April 1894. Königliches . Pfaff, K. A. R. Zur , der . ung. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. (L. 8. Freund, Sekr.

31250 Aufgebot. .

Auf Antrag Herzoglicher Kammer, Direktion der . zu Braunschweig, welche glaubhaft gemacht at, daß sie Gigenthümerin einer zum re i gen, Forstreviers bezw. Forstgemarkung Eimen 9; örigen, auf der überreichten Vermessungsbe⸗ scheinigung mit den Buchstaben a, b, . d, e, f, g, h, i, k, 1, m, aJumschriebenen Grundfläche zu 41 a 37 am sei, werden alle diejenigen, welche ein Recht

an diesem Grundstück zu haben vermeinen, zu dem

guf Donnerstag, den 11. Oktober 1894, Vormittags 10 Uhr, vor 1 Amts erichte anberaumten Termin unter Androhung des hen ne r , geladen, daß nach Ablauf der Frist die Herzogliche Kammer, Direktion der Forsten, zu Braunschweig als Eigenthümerin in dem Grund⸗

buche eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm

obliegende Anmeldung k sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die

6h ; Aufgebot.

Nachdem die Geschwister des Friedrich Triebert von Espenrod, welcher am 24. März 1813 geboren und seit langer Zeit verschollen ist, nämlich:

1). Wilhelm Triebert, 2) August Triebert, 3) Georg Lutz, Wittwe, sämmtlich von Elpenrod und . Ottilte Seipp von Groß- Felda behufs Todeserklärung des Friedrich Triebert das Aufgebot beantragt haben, wird Friedrich Triebert Pon Elpenrod aufgefordert, spätestens im Aufgeb'tz⸗ termin Montag, den 22. Ottober 1894. Vorm. 10 Uhr, bei unterzeichnetem Gerichte zu erscheinen oder sich durch einen Bevollmächtigten ver⸗ . zu lassen, andernfalls er für todt erklärt werden wird.

Homberg, 109. August 1894.

Großh. , , .

31450

Der Rechtsanwalt Hermann Posner zu Berlin, Spandauerstr. 48, als Nachlaßpfleger hat das Auf⸗ gebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des zu Berlin Wilhelmstr. 122, wohnhaft ge⸗ wesenen, am 8. April 1894 verstorbenen Buchhändlers Ernst Theodor Lindau beantragt. Säͤmmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Ver⸗ storbenen werden demnach aufgefordert, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht, und zwar spätestens in dem auf den ES. Dezember 1894, Nachmittags 1 Uhr, an Gexichtsstelle, Neue Friedrichstr. 3, Hof, Flügel B. art. Saal 32, anberaumten Aufgeborstermine ihre Ansprüche anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch in so weit geltend machen können, als der Nachlaß, mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen, durch Befriedigung der angemeldeten Gläubiger nicht er⸗ schöpft wird. Das J kann in der Gerichtsschreiberei, Zimmer Nr. 120/131, von 11 bis 1 Uhr Nachmittags eingesehen werden.

Berlin, den 11. August 1894.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 81.

310932 Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil vom heutigen Tage ist der am 26. Dezember 18653 zu Mollschütz bei Naumburg a. S. geborene Gustav Richard Farl für todt erklärt worden.

Naumburg a. S., den 10. August 1894.

Königliches Amtsgericht. IV.

314531 Beschlusß.

Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nach⸗ laßgläubiger des Lohgerbereibesitzers Adolf Euling zu Sachsa, ist beendet.

Ellrich, den 15. August 1894.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.

31292 m Namen des Königs!

Auf den Antrag des Technikers Hugo van Werden zu Essen, ö vertreten durch den Justiz⸗Rath Sack zu Essen, hat das Königliche Amtsgericht zu Werden durch den Amtsrichter Heinke am 17. August d. Is. für Recht erkannt: .

Der unter dem 22. Februar 1877 seitens des vormaligen Königl. Grundbuchamtes 1 ju Essen für den Techniker . van Werden daselbst als Figenthümer eines Kuxes des Stein kohlen. Bergwerks Prinz Wilhelm zu Hoe, ausgefertigte Kuxschein wird für kraftlos erklärt.

Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller auferlegt.

Werden, 18. August 1394

Königliches Amtsgericht.

Im Namen des Königs! Verkündet am 11. August 1894. Borowski, Gerichtẽschreiber. ; Auf den Antrag des Arbeiters Jacob Ciesielski aus Lütgendortmund, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt gieren, in Dertmund, erkennt das König- liche Amtsgericht zu Soldan durch den Amtsrichter Konietzko für Recht: . Der Auszug des Vorschußvereins zu Soldau aus dem Depositen⸗Konto des Arbeiters Jacob Ciesielsti zu Lütgendortmund Vol. V. S. 205 vom 22. Ok- tober 1385 über 512 1 90 3, von Cziesielski am 26. Oktober 1888, 1. März 1890 und 11. März 1891 eingezahlte und unter Nr. 2602 des Kassen⸗ buchs pro 1888, Nr. 576 des Kassenbuchs pro 1889 und Nr. 944 des Kassenbuchs pro 1891 eingetragene Spareinlage wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfahrens hat der Antragsteller zu tragen.

I3 1288]

Konietz ko.

lz 1289] Aus fertigung.

Seiner majeni ßes rns dan

einer Maje nigs von Bayern hat das Kgl. e, . ef erf am fh li 1594, in Sachen Amortisatz on deg Sparhuchs Rr. 3929 Litt. M. Nr. 31d biefiger Distr et'spar= kasse, Eigentbum der Bauerstochter Marig Wein.

mat, vön Friping, folgendeg, Russchluß Urtheis

herlassen :

Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann. Stadtoldendorf, den 15. August 1894. Heriogliches Amtsgericht. . (gez. it gau. ; Veröffentlicht: Schünemann, Gerichtsschreiber.

w / / / 7 7 ) 7 7 7 ,