Nr. 1, — ju überzähl. Pr. Lis, v. Estorff K,
r St, vom Anhalt. . Regt. ommandiert zur Dienstleistung bei dem J 99. eralstabe, zum überzähl. Hauptm., — befördert. Graf v. Brühl, Major u. Escadr. Chef vom 1. Garde Ulan. Regt, dem Regt. giert. v. — 6 — g, Rittm. vom ö Hus. Regt. * 10, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei der 10. Kav. Brig., als Escadr. Chef in das 1. Garde⸗ Ulan⸗Regt. versetzt. Graf v. Schwerin, Rittm. und Escadr. Chef vom 2. Garde⸗Vrag. Regt, der Charakter als Major, verliehen. v. Qui storp, Pr. t. vom Garde Kür. Regt, zum überzähl. Rittm., Graf v. Magn is, Sec. Lt. vom 2. Garde ⸗Ulan. Regt, zum über zähl. 6. Lt., v. Treutler, *. Lt. à la suite des Leib⸗Garde⸗ Dus. Regts,, kommandirt zur Dienstleistung beim Auswärtigen Amt, zum Rittm., Frhr. v. Kap -herr II., Sec. Lt. von demselben Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, — befördert. Erbęrinz zu Stolberg⸗Wernigerode, Sec. Lt. von demselben Regt, der Charakter als Pr. Lt., Veh low, Pr. Lt. von der Feld Art. Schieß⸗ schule, ein Patent seiner Charge, — verliehen. ⸗
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzung en. Im aktiven Heere.
22. Augu st. Rösch, Pr. Lt. vom 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer, unter Stellung 3 la suite, dieses Truppentheils, zum Direktions -Assist. bei den Art. Werkstätten ernannt. Bouhler, Sec. Lt, von demselben Regt, zum Pr. Lt. befördert, Blanc, Pr. Lt. des 2. Fuß ⸗‚Art. Regts,, ein Patent seiner Charge verliehen.
265. Augu st. Die Port. Fähnrs.: Ritter v. Poschinger des 2. Schweren Reiter⸗Regfs. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, Deiglmayr, Frhr. v. Feury auf Hilling, dieser überzählig, beide des 2. Chev. Regts. Taxis, Ritter und Edler Ballan v. Thiereck auf Reben fels u. Wranyck des 4. Chev. ir. König, — sämmtlich in ihren Truppentheilen, zu Sec. Lts. efördert.
Im Beurlaubtenstande. 24. August. Endres (Ludwigs⸗ hafen, Sec. Lt. bei den Landw. Jägern 1. Aufgebots, zum Pr. Lt, Rösinger (Ludwigshafen), Vize Feldw. der Res. im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig ., Roth (Ludwigshafen), Vize ⸗Feldw. der Res. im 17. Inf. Regt. Orff, — zu Sec. Lts. der Res., — befördert. End, Sec. Lt. im Reserveverhältniß vom 17. Inf. Regt. Orff, zum X. Inf. Regt. Wrede, Heller (Erlangen), Sec. Lt. von der Landw. f n. ler chor zur Res. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, — versetz.
ö . Im Beurlaubtenstande. 24. Au gust. Brach, Sec. Lt. von der Res. des 19. Inf. Regts., k (Ludwigshafen), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Schmidt (Augsburg), Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗ Art. 1. Aufgebots, Trötsch (Nürnberg), Pr. Lt. von der Landw. 2. Aufgebotß, Kößler (J. München), Sec. Lt. von der Landw. 2. Aufgebots, — Beide von der Inf., — der Abschied bewilligt.
Im Sanität s⸗Korps,. 24. August. Dr. Nadbyl (Augs⸗ burg), Assist. Arzt 1. Kl. der Res., der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
19. August. Ernst, . von der Insp. der Militär⸗Bildungsanstalten, zum Kanzlisten bei der Intend. II. Armee⸗ Korps ernannt. .
24. August. Hofmeister (Würzburg), Intend. Assessor, Albrecht (I. München), Stabsveterinär, — beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Morett (J. München), Klee (Augsburg), Dber⸗Apotheker, — sämmtlich von der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt. ;
26. , f Butz er, Rechnungs⸗Rath, Geheimer ,, Sekretär im Kriegs⸗Ministerium, unter . des Titels eines Geheimen Rechnungs-Raths, in den erbetenen Ruhestand getreten.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 5. September.
Beide Kaiserlichen Majestät en find gestern Vor⸗ mittag um 10 Uhr 40 Minuten, vom Jubel der Bevölkerung begrüßt, wohlbehalten in Königsberg i. Pr. eingetroffen,
. dann der Enthüllung des Denkmals für Kaiser
Wilhelm J. bei und nahmen ö Wohnung im König⸗ lichen Schloß. Abends um 75 Uhr empfingen Seine Majestaͤt den König von Sachsen auf dem Bahnhof und geleiteten Ihren . Gast nach dem Schloß.
Nach einer teen r, Meldung des W. T. B. aus Königsberg . führen heute Vormittag um 9 Uhr 40 Mi⸗ nuten Ihre Majestäten der Kaiser und der König von Sachsen in vierspännigem Wagen mit Spitzenreiter auf das Paradefeld und bestiegen daselbst die Pferde. Ihre Majestät die Kaiserin folgten in Begleitung der Ober⸗Hofmeisterin Gräfin Brockdorff in sechsspännigem Wagen. Ihre Majestäten wurden auf dem ganzen Wege von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt.
Der hiesige japanische Gesandte Vicomte Aoki ist nach Berlin u e gh und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Königsberg, 5. September. Nach der a. des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals fand gestern im . chloß die Nagelung der Standarte des 1. Leib⸗Husaren⸗ Regiments Nr. 1 statt, zu der der Kommandeur, Oberst⸗ Lieutenant Macken sen, Major von Schmidt, drei Offiziere, ein Wachtmeister, zwei Sergeanten und zwei Gemeine kommandiert waren. Die Nagelung fand im Kayitelsaal des Schlosses statt. Seine Majestät der Kaiser hug den ersten Nagel ein, Ihre Majestät die Kaiserin en zweiten, den dritten wiederum Seine Majestät der nner im Namen der Königlichen Prinzen, es . der Kriegs⸗Minister Bronsart von Schellendorff, der Chef des Generalstabs Graf von Schlieffen, der Brigade⸗Kommandeur General⸗Major Graf von Wartensleben, der Kommandeur, die Offiziere, der Wachtmeister und der Standartenträger des 1. Leib⸗Husaren⸗ Regiments. Nun geschah die Weihe, die der Militär⸗Ober⸗ . Dr. Heine val ßohi Seine Majestät der Kaiser ö. darauf eine kurze Ansprache, auf die der Regiments⸗ ommandeur . Mackensen unter dem Ausspruche des Dankes erwiderte. . Um 7 Uhr 37 Minuten traf gestern Abend Seine
. der König von Sachsen ein.
— . derselbe wurde von Seiner Majestät dem Kaiser, Allerhöchst⸗ welcher die Uniform Seines sächsischen Regiments angelegt
atte, auf dem nhof empfangen und zu Wagen nach dem öniglichen Schlosse geleite. Das Publikum begrüßte die Monarchen begeistert auf dem ganzen Wege. Im Schloß empfing Ihre Majestät die Kaiserin den König von Sachsen
*
auf das herzlichste. Um 8 Uhr war ö. zu 50 Gedecken, um 9 Uhr ö. im Schloßhof der Zapfenstreich, der einen glänzenden Verlauf nahm. Die Stadt war . illuminiert, alle Straßen waren von einer großen Men ,, belebt.
Bei dem . des Denkmal- Comites Grafen zu Eulenburg⸗Prassen fand gestern nach der Enthüllung des Denkmals ein Döjeuner statt, an dem die Ober⸗Präsidenten Staats⸗-Minister von Puttkamer, Staats⸗Minister Hr. von Goßler und Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, der General⸗ Adjutant Graf von Lehndorff, der Votschafter in St, Peters⸗ burg, General der Infanterie von Werder, der Polizei⸗Prä⸗ sident von Brandt, der Bildhauer Professor Reusch u. A., im ganzen ungefahr 30 Personen, theilnahmen.
Württemberg.
Seine Majestät der König wird sich, dem „St.⸗A. f. W.“ ufolge, heute zur Theilnahme an den Manövern des J. und ö Armee⸗Korps nach Königsberg begeben und am 13. Abends wieder nach Friedrichshafen zurückkehren. Eine längere Abwesenheit Seiner Majestät, fügt das genannte Blatt hinzu, sei nie beabsichtigt gewesen, und die in verschiedenen Blättern erschienene Nachricht, daß der König mit Rücksicht auf eine schwere Erkrankung seiner Schwägerin, der Prinzessin Bathildis zu Schaumburg-Lippe, den Aufenthalt in Norddeutschlaud ab⸗ gekürzt habe, sei durchaus unbegründet.
Baden.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog traf, wie die „Karlsr. Ztg.“ berichtet, am 1. d. M. um 3 Uhr 18 Minuten Nachmittags in Metz ein. Am Bahnhof hatten sich mit dem kommandierenden General des XVI. Armee⸗Corps, General der Kavallerie Grafen von Haeseler die sämmtlichen höheren Offiziere der Garnison, bis einschließlich der Regiments⸗Kom⸗ mandeure, der Bezirks⸗Präsident Freiherr von Hammerstein, sowie diejenigen Offiziere versammelt, die sich wegen Aenderung in ihren militärischen Verhältnissen zu melden hatten. Gegen 9 Uhr Abends brachten die vereinigten Militärkapellen dem Großherzog einen feierlichen kö dar, wozu Seine Königliche Hoheit die höheren Generale geladen hatte. Am Sonntag Nachmittag fuhr der n , nach dem Schlacht— felde von Gravelotte und besichtigte daselbst den auf dem a von welchem aus Seine Majestät der Hochselige Kaiser
ilhelm J. im Jahre 1870 die Schlacht leitete, errichteten Gedenkstein. Am folgenden Tage fand die Besichtigung der in Mörchingen stehenden Infanterie-⸗Regimenter Graf Barfuß (4. Westfälisches) Nr. 17 und Nr. 144 statt. .
Ihre Durchlaucht die Fürstin⸗Mutter zu Wied, sowie Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog trafen am vergangenen Sonnabend in Schloß Mainau ein. Am Sonntag Abend haben der Erbgroßher zog und die Erbgroßherzogin Schloß Mainau wieder verlassen, und zwar kehrte der Erb⸗ großherzog über Singen in die Manövergegend zurück, während die Erbgroßherzogin sich über Lindau nach München und von da auf einige Wochen nach Hohenburg zum Besuche Höchst⸗ ihrer Eltern begeben hat.
Mecklenburg⸗Strelitz.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat nach der „Lds.-⸗Ztg.“ Homburg v. d. Höhe gestern verlassen und sich zunächst nach Ostende begeben. Von dort gedenkt Höchstderselbe am 14. d. M. nach Paris zu reisen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Während des gestrigen Manövers bei Landskron, das bis 2 Uhr Nachmittags dauerte, gingen wiederholt heftige Regengüsse nieder. Trotzdem wurde das Gefecht so lange fortgesetzt, bis das Hervorbrechen der 29. Infanterie⸗Dipision und der 26. Landwehr⸗Infanterie⸗Division aus den Abts⸗ wäldern gegen das Défils von Triebitz erfolgt war. Um 3 Uhr kehrten der Kaiser und die Erzherzoge Karl Ludwig und Albrecht nach Landskron zurück.
Die beabsichtigten Kavallerie⸗Manöver in Ost⸗ galizien sind abbestellt worden.
Der Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg⸗ Schwerin ist . von Wien nach Berlin ahgereist.
Der russische Finanz-Minister Witte hat sich nach Ab bazia begeben.
Italien.
Die „Agenzia Stefani. erklärt die von der „Times“ ge⸗ brachte Nachricht, daß die italienischen Agenten bei dem Köni Menelik die Ausdehnung Abessiniens im oberen Nil—⸗ thal bis Faschoda empfohlen hätten, für durchaus un⸗ begründet.
Griechenland.
Infolge von Ausschreitungen, die von Offizieren und Soldaten in Athen im Geschäftshause der Zeitung „Akropolis“ verübt worden waren, ist der General Karaiskaki von der Regierung zur Digsposition gestellt und der Platzkommandant von Athen bestraft worden; beide hatten die Haltung der Offiziere gebilligt. Unter den Offizieren herrsche dem W. T. B.“ ufolge starke Aufregung; die Regierung erkläre, sie werde die ö energisch aufrecht halten.
Rumänien.
Der Minister des Aeußeren Lahovary wird sich heute Abend nach Lemberg begeben, um dort den Kaiser von Oesterreich im Namen des Königs zu begrüßen. Der Minister wird auf dieser Reise von dem Adjutanten des Königs, Obersten Pribvianu begleitet sein.
Bulgarien.
Die Minister Stoilow und Petrow wurden gestern in Silistria festlich empfangen. Nachdem sie den Besuch ahlreicher Deputationen entgegengenommen hatten, begaben ie sich, da sie inzwischen erfahren hatten, daß der
rinz Ferdinand Abends von Varna nach Rust⸗ . zum ve, des Metropoliten kommen werde, nach ustschuk. Nach einem dem Prinzen zu Ehren von den Ministern gegebenen Festessen, an dem auch der Metropolit theilnahm, 6e. der Prinz nach Varna zurück. Die Minister edenken heute ihre Reise nach Lowtscha, Orahowa und Widdin ortzusetzen.
Schweden und Norwegen.
Ein Königlicher Erlaß bestimmt, wie „W. T. B.“ aus Christ ia nian berichtet,“ daß dem Besch luß., des
rung bei etwaigen Vakanzen die ordentlichen Professoren⸗ stellen nicht besetzen dürfe, ehe die Angelegenheit dem Storthing vorgelegt sei, und daß e f 2 des Uni⸗ versitätsgesetzes als nicht bewilligt i . li, keine Fol ge gegeben werde. Wenn die mit der Wirksamkeit der Universität im Finanzjahre 189495 verbundenen Ausgaben, die gesetzlich oder in anderer juristisch bindender Weise vorgeschrieben seien, von den der Universität zukommenden Einnahmen nicht gedeckt . könnten, solle das Defizit von der Staatskasse gedeckt werden.
Asien.
Das „Reuter 'sche Bureau“ meldet aus Shanghai von
. die Chinesen beanspruchten die Jurisdiktion über ie in China lebenden Japaner, weil die Japaner über die
Chinesen in Japan gleichfalls die Jurisdiktion ausübten. In⸗ folge if habe der amerikanische Konsul in Shanghai, unter dessen Schutz die Japaner ständen, zwei als Spione ver⸗ haftete Japaner den chinesischen Behörden ausgeliefert. Der Konsul habe nach der ihm von Washington aus ertheilten Instruktion gehandelt, wonach seine etwaige Einmischung nur in dem freundlichen IAnerbieten seiner Difsfe bestehen solle.
Nach einer amtlichen Mittheilung der niederländischen Regierung hat der General-Gouverneur gestern aus Batavia telegraphirt, nach Berathungen mit den Komman⸗ danten der Armee und Marine und mit dem Rath von Indien erachte er es nicht für nöthig, Verstärkungen an Kriegsschiffen und Marinesoldaten zu schicken, doch halte er die Entsendung einer Abtheilung Kolonialreservo und von 500 Mann Ergänzungstruppen für räthlich. Alle Truppen seien aht auf Lombok eingetroffen, das Material sei zum theil angekommen, der Rest werde in kurzer Zeit folgen.
Meldungen Amsterdamer Blätter aus Batavia zufolge wäre Hauptmann Lindgreen mit einer Abtheilung Soldaten von den Balinesen gefangen genommen worden. Der Rajah wolle die Gefangenen freilassen unter der Bedingung, daß der Frieden geschlossen werde und die Truppen sich zurückzögen.
Afrika.
Vor dem Kriegsgericht in Kairo haben nach einer Mel⸗ dung des „Reuter'schen Bureaus“ gestern die Verhandlungen gegen die wegen Sklavenankaufs angeklagten Paschas begonnen.
Demselben Bureau wird aus Tanger gemeldet, die Ka⸗ bylen in der Nähe von Demnat, nordöstlich von Marakesch, hätten sich empört, plünderten Demnat, Mellah und andere Orte und tödteten die Juden. Die Kabylen von Erhamma, Zeman und Witanan belagerten Marakesch; man befürchte, daß die Stadt zu schwach sei, um Widerstand zu leisten.
Australien.
In Auckland eingegangene Nachrichten aus Apia be⸗ stätigen, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, daß sich die a uf⸗ ständischen Atua unterworfen hätten. Nach einer Konferenz mit Malietoa an Bord des englischen Kriegsschiffes „Curagoa“ sei ein Angriff f die von dem Häuptling Tamasese befehligten Aang beschlossen worden. Letzterer habe erklärt, daß die Kriegsschiffe seine Stellung nicht er⸗ schüttern könnten.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Bestimmung des Art. 347 des Handelsgesetzbuchs, wonach bei Distanzkaufgeschäften der Käufer ohne Verzug nach der Ablieferung die Waare zu untersuchen und dem Verkäufer sofort die Mängelanzeige zu machen hat, widrigenfalls die Waare als ge⸗ nehmigt gilt, findet nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Ziril⸗ senats, vom 5. April 1894, keine Anwendung in Fällen, in welchen es sich nicht um fehlerhafte Waare derselben Gattung, sondern um Lieferung von Waare anderer Gattung handelt, wobei dem Verkäufer der Einwand verspäteter Mängelanzeige dem Käufer gegenüber, welcher die Waare zur Ver⸗ fügung stellt, nicht zusteht. — In dem zu Grunde liegenden
alle hatte St. von K. eine Quantität Gerstenschrot gekauft, worauf
jenem ebensoviel Graupenfutter zusendete. Nachdem einige Zeit vergangen, erhob St. gegen K., die Wandelungeklage, welche vom Landgericht wegen verspaäteter . auf Grund des Art. 347 H.G.⸗B. abgewiesen wurde. Auf die Berufung des Klägers ver⸗ urtheilte daz Ober- Landesgericht den Beklagten nach dem Klage⸗ antrage, welches den gedachten Artikel hier für unanwendbar erachte. Die Revision des Beklagten wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem es den oben formulierten Rechtssatz aussprach. (401 / 93.)
— Nach 5 13 des preußischen Baufluchtengesetzes vom 2. Juli 1875 kann wegen Entziehung oder Beschränkung des von der Fest⸗ stellung neuer Fluchtlinien betroffenen Grundeigen⸗ kthums Entschädigung in drei, bestimmten Fällen gefordert werden. Diese Vorschrift ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Zivilsenats, vom 18. April 1894, zwar auch dann anwendhar, wenn vor Offenlegung des förmlich festgestellten Be⸗ bauungsplans, ö nach der im 2 ö geschriebenen ersten eröffentlichunß ein Baukonsens nach= esucht und. wegen Ueberschreitung der im Bebauungsplan ent- , Fluchtllnie versagt worden ist, oder wenn eine gemäß Abs. 2 deöß §5 7 a. 4. O. in Einzelfällen an den Grund⸗ eigenthümer erlassene Mittheilung mit. der Aufforderung zur Anbringung etwaiger Einwendungen geschehen ist. Dagegen tritt durch eine vorher vom Ortsvorstand an einen Adiazenten gemachte Mittheilung über die von ihm projektierten, aber von der Ge— meinde noch nicht beschlossenen Fluchtlinien, ohne eine Auf⸗ orderung zur Anbringung etwaiger Einwendungen, die erwähnte Ent⸗ een n fie, der Gemeinde nicht ein. — Der Rei ostfiskus hatte im Jahre 1888 in der Stadt B. (Provinz Sachsenz ein be= bautes Grundstück zum Zweck der Errichtung eines neuen ostgebäudes erworben. Der mit der Aufnahme eines Situationsplans und Ein⸗ tragung der für die betreffende Straße eventuell festgesetzten neuen Fluchtlinie von der ostbehörde beauftragte aurer · meister richtete am 2. Februar 1889 an den Magistrat ein Schreiben, enthaltend die Bitte, die neue Fluchtlinie recht bald feststellen zu wollen. Der Magistrat übersandte hierauf mittels Schreibens vom 6. März 1889 den Situationsplan, in dem die neuen Fluchtlinien roth eingezeichnet waren, der Postbehörde. Das ele ich vorgeschriebene Verfahren für die Fe tsetzung neuer 3 atte damals noch nicht stattgefunden, erst am 12. Mai
890 genehmigten die Stadtverordneten den Plan, am 3. Juni 1890 gab dle Polizeiwerwaltung ihre Zustimmung, worauf am 21. Juli 1390 die erste Offenlegung und am 2. März 1891 die förmliche Feststellung des lans erfolgte. Inzwischen war das auf dem Grundstück stehende alte Gebäude abgebrochen worden, und es hatte der Postfiskus den Baukonsens bei der , . nachgesucht, der ihm unterm 7. Juni 1890 ertheilt wurde mit der Aufforderung, sich die neue Fluchtlinie vorweisen zu lassen und den Bürgersteig in der näher angegebenen Breite und Art herzustellen, 3 die Innehaltung der neuen Fluchtlinie bei der Ausführung des Baues ist der zwischen der neuen und der alten Fluchtlinie liegende Theil des Grundstücks unbebaut geblieben und ist demnä 7
Storthing vom 13. März, wonach 51 des Universitäts⸗
Budgets nur dann bewilligt werden soll, wenn die Regie⸗
erftellung des Bürgersteigs verwendet worden. Der Pestsiskus fer. an auf Grund des § 13 3. 1 u. 2 des Baufluchtenges. gegen
dortige Magistrat, angeregt durch einen Antrag aus
die Stadtgemeinde auf Entschadigung. Die Klage wurde in beiden 52. abgewiesen, und die Revision des Klägers wurde vom Reichs⸗ * ö. indem es die oben erwahnten Sätze aussprach.
Entscheidungen des Ober⸗Berwaltungsgerichts.
Nach 8 15 des Straßzenfluchtgesetzes vom 2. Juli 1875 kann durch Ortsstgtut festgesetzt werden, daß bei der Anlegung einer neuen zur Bebauung bestimmten Straße von den angrenzenden Eigenthümern, sobald sie Gebäude an der neuen Straße errichten, die Freilegung und Herstellung der . beschafft werde. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober⸗Verwaltungsgericht, .. durch Urtheil vom 13. März 1894 folgende Sätze aus⸗ gesprochen:
I). Grenzt ein Eckgrundstück mit einer Seite an eine neue und mit der anderen Seite an eine alte Straße und wird ein Gebäude an der alten Straße errichtet, ohne daß von der neuen Straße ein
ugang zu dem Gebäude führt, und auch das zwischen der neuen
traße und dem Gebäude liegende Terrain in keinem baulichen Zu⸗ ,,,, (6. B. als Vorgarten) mit dem Gebäude steht, so kann
er Cigenthümer des Grundstücks zu den Kosten der Straßenherstellung nicht herangezogen werden. Die Voraussetzung für die Verpflichtung zur Zahlung des Adjazentenbeitrags ist sowohl nach dem Gesetz vom 2. Juli 1875 als nach den Ortsstatuten der Stadt C. die, daß an der neu angelegten Straße ein Gebäude errichtet wird. Erst wenn dieses der Fall ist, kann weiter in Frage kommen, in wie weit die Länge des Grundstlcks, guf welchem das Gebäude steht, wenn es nicht seiner ganzen Länge nach mit dem Gebäude besetzt ist, bei Be⸗ rechnung des Beitrags mit in Betracht gezogen werden darf. Da— n kann von einem an der neu angelegten gi, belegenen Grund⸗
ück nicht aus dem Grunde ein Adjazentenbeitrag erhoben werden, weil auf. diesem Grundstück, als wirfhschaftlicher Einheit, überhaupt ein Gebäude errichtet ist, wenngleich an einer folchen Stelle, daß es nicht als an der neuen Straße errichtet angesehen werden kann.“
2) Eine ortsstatutarische Bestimmung, wonach, wenn zu dem Gebäude an der neuen Straße nach Erwirkung der Bauerlaubniß ein ihm benachbartes, an derselben Straße gelegenes Terrain als Hofraum, Garten ꝛc. mittels einer Einfriedigung zugezogen wird, der Eigenthümer des Gebäudes die ihn für letzteres treffenden Ver⸗ . und Kosten auch für das Verhältniß der Länge der die Straße berührenden Grenze dieses hinzugezogenen Terrains zu tragen hat, — ist nur insoweit rechtsverbindlich, als das zugezogene Terrain bereits zur Zeit der Erbauung des Hauses mit diesem eine Ginheit bildet, insbesondere sich im Eigenthum des Er— bauers des Hauses befindet. st dies der Fall, so kann das zugezogene Terrain bei der Berechnung des Adjazentenbeitrags berücksichtigt werden, auch wenn dasselbe nach der Errichtung des ,. veräußert worden ist. ‚Das Maß der Verpflichtung des
nliegers richtet sich nach den Verhältnissen, wie sie zur Zeit der Entstehung der Verpflichtung, d. i. der Errichtung des Gebäudes be— standen. Viese Zeit ist also auch maßgebend fur die Entscheidung der Frage, was als einheitliches Grundstülck in Bezug auf die Bestim“ mung der Frontlänge und der Berechnung des Beitrags anzusehen ist. Insoweit das Ortsstatut der späteren Hinzuziehung von Terrain die Wirkung einer Erweiterung der Verpflichtung des Anliegers beilegt, kann, dasselbe als über das Gesetz hinausgehend nicht für rechts verbindlich erachtet werden. — Da nach § 15 Abf. 2 des Ges. vom 2. Juli 1875 die Straßenbaukosten den Eigenthümern nach Verhältniß der Länge ihrer die Straße berührenden Grenze zur Last fallen und daher hier die Einheit eines Grundstücks voraussetzt, daß es einem und demselben Eigenthümer gehört, ist es von Bedeutung, ob und in welchem Umfange das ju g e., Terrain sich zur Zeit der Erbauung des Hauses in demselben Eigenthum wie letzteres een, also auch, zu welcher Zeit die Auflassung der einzelnen Stücke statt⸗= fand. Insoweit durch die Einheitlichkeikß des Grundstücks eine Ver⸗ pflichtung zur Zahlung des Adjazentenbeitrags begründet ist, bleibt diese bei etwaiger demnächstiger Lein ge, n einzelner Theile als eine auf ihnen ruhende dingliche Last bestehen. (1 384)
Statiftik und Volkswirthschaft.
In einem zur wirthschaftlichen Lage überschriebenen Artikel in Nr. I98 d. Bl. findet sich u. a. die Angabe, daß das Dillinger — 9 die Löhne bis auf 2 6 für den Tag herabgesetzt habe. it Bezug hierauf schreibt uns die Direktion der Aktien esellschaft der Dillinger Hüttenwerke, es habe seit dem 1. März 1892 auf ihrem Werke keinerlei Lohnherabsetzung stattgefunden, die Löhne der einzelnen Arbeiter⸗Kategorien seien naturgemäß sehr verschieden, sodaß von einem allgemeinen Lohnsatz von 2 6 überhaupt nicht ge⸗ sprochen werden könne. Es gebe ganze Abtheilungen bon Arbeitern, welche 3, 4, 5 und 6 6 pro Schicht verdienen. Der Lohnsatz er⸗ wachsener Tagelöhner bewege sich zwischen 2 M und 250 S. Jüngere Arbeiter, namentlich jugendliche, erhielten ihren Leistungen und ihrem Alter entsprechend weniger. Solle mit der Angabe von 2 4 indessen der Durchschnitt aller gezahlten Löhne gemein sein, so sei zu be— merken, daß derselbe sich erheblich höher stelle. Ber Lohnsatz von 2 „6 für erwachsene Tagelöhner beftehe im dortigen Revier auch auf nderen n, Werken und entspreche im übrigen dem von der Behörde estgesezten ortsüblichen Tagelohn nicht nur, sondern über⸗ treffe denselben in einzelnen Kreisen.
Zur Arbeiterbewegunz.
Aus Oldenburg wird der „Voss. Ztg. ge chrieben, daß der rbeiterkreisen, dem Stadtrath eine . zur Errichtung eines städtischen Arbeits- nachweises gemacht hat. Da sich die zu einer Vorbesprechung einge⸗ ladenen Vorstände des Handels, und Gewerbeverein, des Fandwerker⸗= vereins, des Bettelvereing, der Herberge zur Heimath und des Gewerk— vereins, sowie die Beisttzer des Gewerbegerichts zu Gunsten der Ein- richtung einer solchen Anstalt ausgesprochen haben, fo wird an der
ustimmung des tadtraths kaum mehr zu zweifeln sein. Es wird beabsichtigt, ähnlich wie in Darmstadt mit dem Arbeitsnachwels einen Nachwels von Arbeiterwohn ungen im Miethwerth bis zu 200 6 zu verhinden.
Aus Güstrew berichtet die, Güstr. Ztg. zum Ausstande in der . daß der . Rath Freiherr von 5 t ein sich nach Güstrow begeben habe, um in der Angelegen⸗
eit des Ausstandes Erhebungen n,,
Aus Göppersdorf in Sachsen wird dem ‚Vorwärts“ über die Aut sperrun von Strumpfwirkern e, Vor 14 Tagen waren in der K bke'schen Strumpfwirkerel zu Göppersdorf Lohnherab⸗ setzungen angekündigt worden. Da auch andere eschwerdepunkte für die Arbeiter vorlagen, waren 6. zum Ausstande entschlossen. Als Donnerstag früh Hz Uhr der AÄrbeiterausschuß mit dem Arbeitgeber erfolglos verhandelt hatte, sperrte dieser persönlich fogleich 13 Arbeiter . n iu fen aus. Jetzt arbeiten noch
El meldet W. T. B.“: Zwölfhundert Arbeiter der
abrik stellten gestern die Arbeit ein; sie fordern eine Er— öhung der Löhne. — Nach einem Telegramm des „B.-B. 9 hätten S090 Arbeiter wegen Lohnstreits die Arbeit eingestell. Infsolgedessen hätte die Fabrikleitung den gesammten Betrieb eingessellt und bie übrigen Arbeiter entlassen.
Aus Glasgow wird dem „Wolff'schen Bureau“ gemeldet: Da der jüngst gefaßte . die Arbeit in den Gruben wieder aufzu=— nehmen, eine absolute Masorität nicht erlangte, dauert der allge⸗ meine Aus stand fort. Von den 70 006 Bergleuten Schottlands arbeiteten gestern nur vierhundert. — Der Londoner „A. R. wird zur Lage des Autstandes der schottischen Grubenarbeiter eschrieben: Die schotrischen Gruben befitzer ö. jetzt ihre Geie⸗ genheit augzunützen. In Bardyke erklärke gestern eln Mitglied der
,. Eisen und Kohlenfirma Schottlands., Merry u. Cuning-⸗ am e, daß die Grubenbesitzer fest enischloffen seien, keinerlei Zu⸗ geständnisse zu machen. ntweder sollten die Ausständigen zu den alten Lo 4 in die Grube steigen, oder gar nicht. Jetzt könnten die Arbeiter selbst entscheiden, was besser für fie fei: sich der Vorschrift 9 . Bundes der Bergleute zu fügen, oder selbständig zu andeln. Wie dem . W. T. B. aus Ravenng gemeldet wird, kam es in Castiglione, als zwei betrunkene Individuen verhaftet wurden, zu schweren aufruhrerischen Scenen und Zusammenstößen mit der offentlichen Gewalt. Die ,. verfügte infolgedessen die Auf⸗ löfung des Vereins „Orfini?“ und des Ärbeiterbundes und nahm in den Räumen des Arbeitervereins eine Haussuchung vor. Aus Imola wird dem, W. T. B. gemeldet: Einige Vertreter des Natio nalrgths der sozialistischen Partei hielten hier eine Versammlung ab, in welcher mit Rücksicht darauf, daß die Regierung das Verbot der Abhaltung des angekündigten lar i Kongresses energisch aufrecht hält, beschlossen wurde, den Kongreß solange au fzuschieb en, bis die Exekutivtommission seine Abhaltung für opportun halten wird.
Kunst und Wissenschaft.
Die Kommission für die Akademische Kunstausstellung in Dres den hatte sich nach dem aufgestellten Regulativ von vorn⸗ herein vorbehalten, bis zum 1. September angemeldete und bis zum 15. September eingegan gene Ausstellungsgegenstände noch nachträglich aufzustellen. Trotz der räumlichen Schwierigkeiten, die fich der Ver⸗ anstaltung einer solchen zweiten Ausstellung entgegenstellten, ist es doch ermöglicht worden, untzr Verwendung eines weiteren Raumß des Akademiegebäudes zu Ausstellungszwecken diese vorzubereiten, und so wird den Besuchern der Ausstellung von Mitte September ab eine weitere Reihe pon Kunstgegenständen vorgeführt werden, deren Einsendung oder Aus— stellung aus irgend einem Grunde nicht früher geschehen konnte. — Der Besuch der Ausstellung ist bisher ein sehr reger gewesen: etwa 13 009. Personen, haben sie im ersten Monat besichtigt. Seine Majestät der König, Ihre Majestät die Königin und die übrigen Mitglieder des Königshauses haben die Ausstellung zum theil wieder— holt besucht. Von den ausgestellten Kunstgegenständen ist bereits eine Anzahl verkauft worden; die vielseitig mit Spannung erwartete Ent⸗ lie n wegen der Ankäufe für die Königliche Gemäldegalerie aus den Mitteln der Proll · gener. Stiftung dürfte ebenso wie die Prä⸗ miierung hervorragender Ausstellungsobjekte alsbald nach Beendigung der Ferien des akademischen Raths erfolgen.
— Bei der Generalversammlung des Gesammt— vereins der deutschen Geschichts-⸗ und Alterthum svereine zu Eisenach vom 9. bis 12. d. M. werden am Montag, 10. Sep— tember, in der Hauptversammlung folgende Vorträge gehalten; 1) „Die Rechtssprache als Hilfsmittel zur Feststellung der ursprünglichen Ge— hiete der deutschen Stämme“ von dem Professor Dr. von Thudichum aus Tübingen; 2) Die Aufführung des geistlichen Spiels von den zehn Jungfrauen zu Eisengch am 24. April 1323 vom Superintendenten Hr. Johann Marbach aus Eisenach. In Delegirten.· und Sektionz— sitzungen wird an e en n ng, Bericht über den Fortgang der Arbeiten zur Herstellung statistisch historischer Grundkarten erstattet. Am Dienstag, 11. Se tember findet in Sektionssitzungen Bericht erstattung über die prähistorischen Kultusstätten in Dẽutschland statt, darauf folgt in der Hauptversammlung der Vortrag des Bezirks direltors 9. D. Freiherrn Dr. von Ehn aus . Das Königlich Preußische Infanterie Regiment Nr. 40. im Siebenjährigen Kriege; sodann ist wiederum in Sektionssitzungen: Bericht erstattung über die Angelegenheit des Denkmalschutzeß '. Am Mitt⸗ woch, 12. September, wird in der Hauptversammlung über das Ergebniß der Delegirten· und. Sektionssitzungen berichtet. Außerdem sind nachträglich von Ad. M. Hildebrandt noch folgende Thesen für die Genera versammlung angemeldet: 1) „Sind aus dem Mittelalter Wappenverleihungen an Juden bekannt, und welche Siegel von Semiten finden . aus dieser Zeit in deutschen Archiven?“ 2) Welche deutschen amilien führen redende Wappen, deren Be—= deutung im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist?“ 3. B. Hamann: im Schilde ein Schinken sin englischer K noch heute Hamon genannt], von Orsbeck lnicht drei Blatter, sondern drei Backen) )
— Der Kongreß für Hygiene und Demographie in . setzte wie dem ‚W. T. B.“ weiter berichtet wird, gestern die
ektionsberathungen fort. Im Anschluß an den Kongreß hielten gleichfalls gestern die . Deutschen Vereine für Reformen des Bestat⸗ tungswesens und für fakultative Feuerbestattung“ ihren sechsten Verbandstag ab, an. welchem die Vertreter gleichartiger Vereine der verschiedenen Länder, sowie die Vertreter vieler deutschen Städte, die Vertreter Zürichs, Wiens u. s. w. theilnahmen. Es wurde beschlossen, den nächsten Verbandstag in Samburg abzuhalten. Am Nachmittag veranstaltete der Präsfdent des Kongresses, Minister des Innern Hieronymi, zu Ehren der Kongreßmitglieder ein Festmahl zu 200 Gedecken, bei welchem der Minister einen Toast auf den Kaiser und den Erzherzog CarF Ludwig sowie die Staats oberhaupter aller bei dem Kongreß vertretenen dänder ausbrachte, die Vertreter der ausländischen Regierungen in den übrigen Toasten ihre Sympathien für Ungarn und dessen Hauptstadt zu erkennen gaben. Abends fand eine Festvorstellung im National Theater statt.
— Der internationale Orientalisten⸗Kongreß ist gestern Vormittag 10 Uhr in Genf eröffnet worden. Der He eg hrkfsen, Frey und der Präsident des Stgatsraths Richard be m . die An⸗ wesenden. Der Präsident des Kongresses Edouard Ravhlle hielt die offizielle Rede, in welcher er, nach dem Bericht des W. T. B.“, den Praͤsidenten Frey und Richard für ihre Anwesenheit dankte und auch dem Dank gegenüber den vier , ,. des Kongresses, dem König Oskar von Schweden und orwegen, dem König von Rumänien, dem Erzherzog Rainer von Oesterreich und dem
hilipy von Sachsen Coburg und Gotha Ausdruck gab. Kongreß sind 14 theilen vertreten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Danzig, 4. Dezember. Wie der „Danz. Allg. Ztg.“ aus dem
Bureau des Stagts⸗Kommissars mitgetheilt wird, ist Holl fest⸗ gestellt bei dem Kinde Heinrich Will aus Tiegenhof. Wien, 3. September. Aus Schlesien, Gemeinde Ober⸗ Kurzwald, wurde eine neue Erkrankung an Cholera gemeldet. Aus der Bukowina wurden am 2. und 3. d. M. 23 Erkran kungen und 17 Todesfälle, aus Galizien 439 Erkrankungen und 212 Todes⸗ fälle an Cholera gemeldet.
Sandel und Gewerbe.
Tägliche . 6 Kohlen und Koks an de uhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 11 005, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Obexs ö sind am 3. d. M. gestellt 4263, nicht recht
zeitig gestellt keine Wagen.
— Vom Berliner Pfandbrief ⸗Institut sind bis 24. . d. J. 18 598 8900 ½ς 33 oo, 21 535 8o9 6 4 osö, 45 675 609 M 48 0;‚9 und g 706 500 M6 H o, zusammen 9h hi6 700 4 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon . 16503 000 M 394 osĩ, 13 044 600 S6½ 4 Co, 13 485 009 S 48 o, und 2 3390 100 M0 6 HN, zusammen 45 362 700 4 Pfandbriefe von den Grundbesitzern zu ver⸗ zinsen sind. 8e , aber noch nicht abgehoben ö. 500 4
— Dem . der Görlitzer 6 anstalt und Eisfengießerei für das Jahr 189394 entnehmen wir folgendes: Das Gtablissement war vollauf beschäftigt und es
rinzen ) 3 In dem egierungen und 97 Universitäten aus allen Welt⸗
konnten Aufträge im Betrage von rund 480 000 Sς in das neue Geschäftsjahr hinübergenommen werden. Gine größere Anzahl von
Werkzeugmaschinen neuesten Systemß im Betrage von etwa G00. M sind angeschafft worden. Die besseren Betriebg. k haben gestattet, von den Anlage⸗Konten ßere Abschreibungen vorjunehmen, deren Gesammtfumme 54 210 4. 7 36 137 6 im Vorjahre beträgt. Für Modelle wurden 8 292 * verausgabt und 266 Betrag aug dem Betriebe gedegt. Das Gewicht der abgelieferten Maschinen, 3 2c. betrug in 1893/94 1914905 Kg (gegen 1 453 482 kg im Vorjahr), das Gewicht des ab⸗ gelieferten Rohgusses 21 100 kg (1892,95 35 849 ), der Werth dieser beiden Positionen 1 3650 952 M (1892/95 1 059 546 A6). Die Zahl der Arbeiter ausschließlich der Beamten und Werkmeister betrug am Schluß des Geschäftssahres 361 gegen 353 im Vorjahre; an Lohn wurde insgesammt gezahlt 366 684 M0 . 336 047 „ij, auf den Mann und Tag durchschnittlich 340 gegen z26 M4 An Divibende gelangen 10 vo . 7 oso im Vorjahre zur Auszahlung. Die Westfälischen Stahlwerke erzielten her Menn der Köln. K zufolge im abgelaufenen Betriebsjahr nach AÄb⸗ schreibungen im Betrage von 217 812 ½½ einen Reingewinn von 376 205 S6. Davon werden dem Reservefonds 18 819 S6, dem Dis⸗ Vositionsfonds 60 900 ½½ zugewiesen, Der Aufsichtsrath beschloß, 125 069 Dividende in 6 zu bringen. ae ,, , er. (W. T. B. Zuckerbericht. Korn⸗ zucker exkl., von H2o/ J — —,, neue 12,506, Kornzucker e „88 0¶, Rendement 1200, neue — — Nachprodukte exkl, 75 o,. Rendement 0 — 9,h0. Stetig. Brotraffinade ! . Brotraffinade I — —. Gem. Raffinade mit Faß 24,00 25,265. Gem. Melig 1 mit ß 23,25. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Sam⸗ , 8. ß ,. K J 10,95 Gd. 090 Br., pr. November⸗Dezember 10, „10,75 Br., pr. Januar⸗ März 19825 Gd., 10,865 Br. Ruhig. 3
Leipzig, 4. September. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin⸗ Nan del. La. Plata. Grundmuster B pr. September 3,35 4, pr. Oktober 38,37 , pr. November 3,40 e, pr. Dezember 3,427 46, pr. Januar 3425 M, pr. Februar 3,45 4M, pr. März 3,45 , pr. ö. . A, pr. Mai 3,50 M, pr. Juni 3,50 M, pr. Juli — vr. August — —.
Bremen, 4 September. (W. T. B.) (Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung . in Petroleum Börse. Sehr fest. Loko 475. Baumwolle. Ruhig. hpland middl. loko 3666 3. Schmalz. Fest. Wilcor 435 3. Armour shield 43 , Cudahy 435 8, Fairbanks 34 3. Speck. it Short elear middl loko 4090. — Taback. Umfatz: 315 Faß
irginy, 45 Faß Kentucky.
London, 4. September. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗ la dungen angeboten.
. . ö . 3 13 12. 5, oko pr. September ruhig. — Chile⸗Kupfer 460 ö 3. Monat 40 / 16. ; 3. . Manch ester, 4. September. (W. T. B) 12 Water Taylor . z0r Water Taylor 65, 20r Water Leigh 3, 30r Water Clayton 6 . 32 Mock Brooke 66, 40r Mayoll 6, 45 Menlo Wilkinson 76, zar Warpeops Lees 6. 366 Warpcops Rowland 3 36r Warpeops Wellington 64, 40r Double Weston 7, or Double courante Zug- gift 1068, 32* 116 vards 16 20 16 grey Printers aus 32 r 3 r J47. est.
St. Petersburg, 4. September. (W. T. B.) Produkten markt. Talg loko 5,00. pr. August — Weizen loko 9,50. JJ 5,50. Hafer loko 3,59. Hanf loko 44.00. Leinfaat oko 13,00.
Am ster dam. 4 September. (W. T. B) Ja va⸗Kaffee good ordingry 5lz. — Bankazinn 441. .
New ⸗ York, 4 September, (B. T. B. Die Börse eröffnete sehr unregelmäßig. später trat eine Erholung ein. Der Schluß war recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 176 0090 Stück.
Weizen eröffnete träge und schwächte sich nach Eröffnung etwas ab infolge lebhafter Verkäufe für lokale und auswärtige Rechnung, sowie wegen Zunahme der visible in , die größer war, als man erwartet hatte; später trat auf Ankündigung bon Frost im Westen und Abnahme der . sichtbaren Vorräthe Erholung ein. Schluß fest. — Mais fest und, etwas steigend nach Eröffnung, dann , fal K und inn ,, nahen und entfernten
ermine, päter wieder steigend auf Gerüchte von Frost und ungünstige Et g g 4 fest. ö. 39 . isible supply an eizen 66 949 000 Bushels, do. an Mais 3 151 000 He dell ö (W. T. B.) Weizen im allge⸗
Chigago, 4. September. meinen fest auf Abnahme der Zufuhren, welche auf der Ozeanüberfahrt begriffen sind, dann Reaktion infolge der Zunahme der visible supply und bedeutender Ankünfte, später wieder steigend entsprechend der e in Mais. — Mais fest auf reichliche Deckungen der Baissiers und ungünstige Ernteberichte.
Verdingungen im Auslande.
26. September, Il ub ie dh gr en für Wass September, r. inisterium für Wasserbau, Handel und Industrie im Hen; Ausführung von Erdarbeiten und *. hauten auf beiden Ufern der Mosel, Gemeindebezirke Pöderoyen Brakel, Studel und Gießen. Kostenanschlag hol 800 Hefen 5 bet Gebr. van Cleef, Spui 28 a., im Haag.
Egypten.
17. September. Verwaltung der Postpacketboote „Khedevieh“ in Alexandrien: Lieferung von 197 eisernen Platten, 60 eisernen Barren, 80 Ztrn. eiserner Nieten. 4 Ztrn. Brennstahl u. . w.
26. September, Mittags. General⸗Inspektor der Küß . in Alexandrien: Lieferung von 1000 Unterbeinkleidern aus Flanell.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 4. September. (W. T. B.) Norddeutsche r Lloyd.
Der Reichs- Postdampfer . Gerg “ ist am 4. September Vormittags in Shanghai angekommen. Der Dampfer Federation“ ist am X September von Bahia. nach Antwerpen abgegangen. Der Dampfer . Sutherland“ ist am 3. September Morgens in Ant⸗ werpen angekommen. — 5. September. (WB. T. B.) Der . Wittekind“ ist am 4. September Morgens auf der Weser angelommen. Der Reichs ⸗Postdampfer Darm stadt“ ist am 3. September Nachmittags in Su ez angekommen. Der Postdampfer Roland“ ist am 4. Sep⸗ tember Nachmittags auf der Weser angekommen.
London, 4 September. (W. T. B.) Der Cg stle⸗ Da mpfer Venice“ ist am Sonnabend auf der Auzreise in Durban (Ratal angekommen. Der Union Dampfer „Anglian - ist gestern au der Heimreise bei den Canarischen Inseln angekommen.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause werden morgen Leonecavallo's Medici“ mit folgender Besetzung gegeben: Giuliano: Herr Sylva, Lorenzo: . Bulß, Simonetta: 2 Herzog, Fioretta: Fräulein , r, . ter Sn i ft. . *
m König en au spielhause gelangt morgen Moreto's Lustspiel Donna Diana“ in . . a ,,, Don Cesar: Herr Matkowgky. Donng Diana: Fräulein Poppe, Donna Laura: Frau von Hochenburger, Donng Fenisa: Fräulein Lindner, Perin: Herr . loreta: Frau Conrad.
Als eine der nächsten Neuaufführungen im Deutschen Theater wird Kleist's Käthchen von Heilbronn“ vorbereitet, in welchem Joseph Kainz zum ersten Mal den Wetter vom Strahl spielen wird. Die erste Sonntagsnachmittags⸗Aufführung am g. d. 3. Kabale und Liebe“ findet in derselben Besetzung wie die Eröffnungö-⸗Vorstellung statt; die Damen Bertens, 2 von Lazar und . o bie Herren Riffen, Rittner, Müller, Kainz, Kraußneck und ö stellen das Stück dar. — .
Auch der Freitags Vorstellung im Berliner Thea welcher 6 633 von eur w zum ersten Mal 2.