1894 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

ö . Manunigfaltiges. . Die Beisetzung des Wirklichen Geheimen Raths, Professors Dr. von wen gg fand heute y Uhr vom Trauer⸗ hause in , auf dem Luisen⸗Kirchhof statt. Auf der Physikalisch⸗technischen Reichsanstalt, dieser großen Schöpfung des imgegangenen, wehte die Flagge die Dienstvilla a reichen Trauerschmuck. Das Portal, das in den Garten führt, war durch zwei hohe Sockel flankiert, die mit Laubgewinden und Kränzen dekoriert waren und . trugen; vom Portal aus . man an herrlichen Palmen⸗ gruppen vorbei zur Villa selbst, vor der sich ein reiches Arrangement der seltensten Blattpflanzen ausbreitete. Von dem über der Thür sich ausbreitenden Schutzdach hingen Laubgewinde herab, das Vestibül war gleichfalls reich geschmückt. Schon hier begann die Ausstellung der Kränze, die in einer solchen Fülle eingegangen waren, daß nicht alle in den Zimmern selbst Platz fanden. Trat man vom Vestibül aus in das Entrée, so stand man vor dem Bilde des Heimgegangenen, das Lenbach's Meisterhand erst vor kurzem vollendet und das erst jetzt hier seinen Ehrenplatz erhalten hatte. Die Aufbahrung der Leiche war in dem anschließenden großen Salon an derselben Stelle erfolgt, an der Helmholtz vor drei Fahren Gegenstand so reicher Huldigungen gewesen. Der weite Raum war schwarz ausgeschlagen, nur das Bild, das den Verewigten als Forscher darstellt, auch ein Werk Lenbach's, und das Bild seiner Gattin waren unverhüllt geblieben. Zu Füßen des Sarges lagen die beiden . Dazwischen sah man die Kränze Seiner Majestät des Kaisers und Ihrer Majestãt der ö Friedrich, sowie ein kostbares Blumen— ewinde, das die Vaterstadt Potsdam ihrem Ehrenbürger gewidmet. us der Fülle der Kränze, die Sarg und Katafalk deckten, seien die des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes, der militärärztlichen Bildungsanstalten, des Kuratoriums der Reichsanstalt, der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, des Victorig-Lyceums und der Schwestern des Victoriahauses hervorgehoben. Widmungsschleifen waren eingegangen von der Deutschen Chemischen Gesellschaft, den Mitgliedern des Königlichen Geodätischen Instituts zu Potsdam, der Großherzoglich sächsischen Prüfungsanstalt für die Glasindustrie in Ilmenau, der Akademie des Bauwesens, der Akademie der Wissen⸗ schaften, der Akademie der Künste, dem Verein. Berliner reffe, der rumänischen physikalischen Gesellschaften, dem akademischen enat zu Bonn, der Universität Erlangen, der Akademischen Hoch⸗ schule für Musik, der Normal, Aichungskommission, den Mitgliedern am Meteorologischen Institut, den Offizieren des Ingenieur⸗Comités, dem Clektrotechnischen Verein, dem Naturwissenschaftlichen Verein zu . u. a. Zur Trauerfeier waren u. a, erschienen im Auftrage einer Majestät der Wirkliche Geheime Rath von Lucanus, im Auf⸗ trage Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich General⸗Major von . ferner der Minister⸗Präsident Graf zu Eulenburg, die taats- Minister von Boetticher, von Schelling, Thielen, Miquel, der Staatssekretär Freiherr von Marschall, Unter— Staatsfekretär von Weyrauch, die Gesandten von Brauer und von Jachmann, der Landes⸗Direktor von Levetzow, Graf Hochberg, General⸗ Stabsarzt Dr. von Coler, zahlreiche Professoren und Korporationen der Studentenschaft, städtische Vertreter von Charlottenburg, Pote dam

und Berlin, u. A. m.

Das Männerquartett des Domchors eröffnete die Feier mit dem altschottischen Lied „Das Leben welkt wie Gras“, dessen Tert dem 105. Psalm entlehnt ist. Nach der Schriftverlesung und dem Eingangsgebet des Hofpredigers . Frommel sang der Chor Neithardts Motette „Sei getreu bis in den Tod“, dann nahm der enannte Geistliche das Wort zur Gedenkrede, die anknüpfte an

oh. Il, 28. „Der Meister ist da, er rufet dich. Mit bewegter Stimme berührte der Seelsorger zuerst die stille Feier, die vorgestern in dem Haufe stattgefunden und die vornehmlich dem persönlichen Leben und seiner Treue und Hingabe an die Seinen gegolten. „Die . Feier, so fuhr er dann fort, gilt dem Manne, der der Wissen⸗ schaft und der Welt angehörte, seinen Genossen und der studierenden Jugend, der es Bedürfniß ist, die letzte Ehre ihm zu erweisen und zu den verwelklichen Kränzen auch den unverwelklichen Kranz der Liebe niederzulegen. Er soll nun gebettet werden an die Seite seines reichbegabten, früh heimgegangenen Sohnes, auf dem⸗ selben Friedhof, auf welchem der durch gleiches Streben und auch durch Bande der Verwandtschaft verbundene Werner von Siemens seit kurzem ruht. Der ewige Meister, der Herr unseres Lebens, der zu seiner Zeit das Schlußzeichen unter die

halbmast,

Symphonie unseres Lebens setzt, hat nun auch hier den treuen Ar⸗ beiter zum Feierabend gerufen; denn wenn man dieses Lebens Signatur kurz bezeichnen will, dann ist es Mühe und Arbeit gewesen. Der Ents . hat selbst dieses sein Leben mit Meisterhand ge⸗ zeichnet. An jenem Tage vor drei Jahren, seinem 70. Geburtstage, an welchem von allen Kreisen und Ländern, von Fürsten, Gelehrten und Schülern ihm die Huldigungen dargebracht wurden, unter denen er fi fast erdrückt fühlte, da. hat er selbst in edelster Objektivität sein eigenes Leben in schlichtester Cinfachheit und doch mit dem ganzen Herzton seines Gemüths erzählt und geschildert. Diese Rede war unleugbar die Krone des Festes, sie gab den Mann, wie er war in all seinen Leistungen auf den verschiedensten Gebieten, in der Universalität seines fn und dabei doch in der wahren Demuth und Bescheidenheit und in der Wahrhaftigkeit seines Sinnes. In ihm war die reichste, genialste Begabung verbunden mit der eisernsten Energie und unermüdlichen Geduld der Arbeit. Nicht mit Unrecht hat man ihn ein Genie der Arbeit genannt. In den Feierabend der Ruhe hat ihn nun der Herr gerufen und in voller Kraft stehend plötzlich gebrochen. Er sollte nicht als eine Ruine unter uns sein, und er, dem die Arbeit ein Bedürfniß war, nicht zur Unthätigkeit verwiesen werden; daran erkennen wir die Hand des Meisters und beugen uns, und wissen, daß Gottes Zeit immer die beste Zeit ist. Der Meister unferes Lebens hat aber auch den Genossen und den Lehrer der Jugend, den Freund von den Freunden gerufen. Es wäre ein thörichtes Unterfangen, hier an dieser Stätte von dem zu reden, was er geleistet, das werden neidlos berufenere Lippen und Federn thun! Nur eins möchte ich hervorheben, was an seiner Arbeit der ganzen Menschheit zugute kommt: seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Augen, und Ohren⸗ heilkunde. Mehr als diese Sterne, die hier zu seinen Füßen als An⸗ erkennung von den 66 dieser Erde liegen, sagen die wieder leuch⸗ tend gewordenen Augensterne der Erblindeten und Kranken, die dank⸗ bar ihn segnen für das wiedergewonnene Augenlicht. Seinen Schülern war er ein treuer Freund, wohlwollend und hilfreich, jedem aufstrebenden Talent helfend und förderlich zur Seite stehend. Nie hat sein eigenes Wissen die Selbständigkeit und Freiheit des Jüngeren als eine Last bedrückt. Wie er selbst eigenartig und selbständig war, achtete er auch die Selbständigkeit und die . des Andern. Nie werden seine Schüler den leuchtenden Blick seiner Augen vergessen, in welchen ebenso viel Forschergeist als Herzensgüte war. Dem Freund ein treuer Freund, sein Haus eine Pflegstäͤtte alles Edlen, Schönen, der bildenden Kunst und Musik so werden sie ihn schmerzlich ver⸗ missen. Aber der Meister rief auch den Dulder und Kämpfer in Frieden und zur Erlösung. Durch schwere Wochen und Stunden hindurch ging der Kampf, aber keig Klagen kam über seine Lippen, nur Dank für jede Liebe, für jeden Dienst, der ihm zu theil wurde, voran seiner Frau, die mit unermüdlicher Treue ihn pflegte, wie sie überhaupt die ver⸗ ständnißvolle Begleiterin seines Wirkens war. Aus den Kreisen der Seinen, aus aller Liebe heraus, die er aus seinem reichen ö Kindern und Enkelkindern, die der Abendsonnenschein seines Lebens waren, zu theil werden ließ hat ihn der Meister gerufen. Er ruft sie jetzt zum Dank gegen den Entschlafenen, zum Dank vor allem gegen Gott, der ihnen dieses geliebte Haupt so lange gelassen und ihn geschmückt hat zur Bewahrung seines Gedächtnisses in Segen und Liebe. Aber alle Leidtragenden und insonderheit seine Genoßsen und die heran⸗ wachsende Fugend ruft der Meister zu gleichem Streben, zu gleicher Demuth, zu gleicher Wahrhaftigkeit. Nicht Jeder hat diese einzig⸗ artige Begabung empfangen, aber Treue kann Jeder haben. Mögen sie diese edlen Eigenschaften seines Geistes und Gemüths bewahren in ihrem Streben, der Verantwortung bewußt, die wir einst am geen Tage der Rechenschaft unserm ewigen Meister schuldig sind!

as sei der Sterbesegen des Heimgegangenen an die Wissenschaft und an alle ihre Träger.!“ Der Gesang des Bach'schen Chorals „Wenn ich einmal soll scheiden“ schloß die Feier im Hause, dann erfolgte die feierliche Ueberführung der Leiche nach dem Luisenkirchhof.

Die Trauerfeier für den verstorbenen Legations⸗Rath Professor Dr. Heinrich Brugsch hatte, wie die Nat. ⸗Itg.“ berichtet, gestern Nachmittag eine große Zahl Leidtragender nach dem schlichten Ge⸗ lehrtenheim in der ,, . 6a geführt. Durch den Salon, der zahlreiche Erinnerungen an den Drient aufwies, gelangte man in das Sterbezimmer, das zu einer blumengeschmückten Trauerkapelle umge— wandelt war. Hier war auf schwarzem Katafalk der Sarg aufgebahrt. Als Chef der Königlichen Museumsberwaltung er⸗

schien der General⸗Direktor Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath

Dr. Schöne; das Auswärtige Amt, das einen kostbaren Kranz ge⸗ spendet, hatte den Legations⸗Rath von Schuckmann zur Feier abge⸗ ordnet. Die jüngg zen Aegyptologen⸗ Berlins bezeugten dem .

orscher! durch düftige Blumen ihre Verehrung. Ein prächtiger

anz trug die Widmung des Direktors des Seminars ö. orien⸗ talische Sprachen, Geheimen Regierungs⸗Raths, Professors Dr. Sachau. n Schweinfurth legte echte Lotosblumen auf den Sarg. Der deutsche Schriftstellerverband, dessen Vorsitzender Brugsch früher ge wesen, ließ durch den Ehren⸗Präsidenten Robert Schweichel

einen Riesenkranz niederlegen. Auch der e . as

Köllnischen G . dem der Ver⸗ storbene erst als Schüler, dann auch als Lehrer angehört hatte, hatte den Professor Pappenheim mit einem Kranz delegiert. Auch der Ver⸗ ein der ehemaligen Schüler dieses Gymnasiums hatte einen Kranz gewidmet. Dis zur Großen Landesloge gehörige Loge zum Pilgrim, der Brugsch seit 1867 angehörte, war durch eine Kranzdeputation vertreten. Königliche Sänger leiteten den Trauerakt mit Gesang ein. Die Gedenkrede hier Oberpfarrer Müller. Im Namen der Schrift⸗ stellerwelt sprach Friedrich Spielhagen. Alsdann erfolgte die Ueber— führung nach dem Luisenkirchhof in Westend.

An Vermächtnissen und Geschenken sind im Monat August d. J. bei der Hauptstiftungskasse des Magistrats a n en 34 *, 40, M, an Kollektengeldern 13775 S und aus schiedsm 3 Vergleichen 550, 45 AM, zusammen 1230,60

Im Verlage von Alexius Kießling in Berlin 8W., Klein⸗ beerenstrahe 26, erschien soeben ins . bis auf die neueste Zeit verbesserter Auflage Kießling's Große Karte der Provinz Branden⸗ burg. Der Preis beträgt für die dreifarbige Karte 1,25 „MS, für die lh fer blen Karte mit Ortschaften⸗Verzeichniß 2 46, auf Leinwand und

ebunden 4 6 Neben ihrer Vollständigkeit und Zuverlãässigkeit zeichnet

er die Kießling'sche Karte hesonders durch ihre Uebersichtlichkeit aus, die durch verschiedenfarbigen Druck der Verkehrswege (Wasserstraßen in blau, Chausseen in roth, Eisenbahnen in schwarz) erreicht wurde. Kreis⸗, Provinz und Ländergrenzen sind in matten Farben ange⸗ legt. Ein über 4000 Namen umfassendes Ortschaften⸗Verzeichniß er⸗ höht den Werth der brauchbaren Karte.

Mannheim, 11. September. Aus verschiedenen Orten des . wird der „Köln. Ztg. heftiges Schneegestöber gemeldet.

Darmst adt, 12. September. Die Hauptversammlung des Gustav Adolf⸗-Vereins sandte, wie W. T. B. mittheilt, an Seine Majestät den Kaiser und König folgendes Ergeben⸗ heitstelegramm: „Eurer Kaiserlichen Majestät, dem geliebten Haupt des ,. Vaterlands, dem treuen Schirmherrn unserer evangelischen Glaubensgenossen nah und fern, dem hohen Protektor unseres Bundes bringt dankbare und ehrfurchtsvolle Huldigung dar mit der unter⸗ thänlgsten Bitte um gnädige Förderung unseret Werks die Hauptver- sammlung des evangelischen Vereins der Gustav Adolf⸗Stiftung in Darmstadt.“

Bozen, 10. September. Ein Reichenberger Kaufmann Kahl unternahm der ‚Wes.⸗Itg.“ zufolge am Sonnabend mit zwei anderen Personen und vier Führern eine Besteigung der Marm bada, des höchsten Gipfels der Dolomiten. Alle waren gemeinsam angeseilt. Kahl ging mit einem Führer voran, als eine Lawine beide in einen Abgrund schleuderte, wobei das Seil riß. Kahl und ein Führer wurden getödtet, die übrigen blieben unversehrt.

Glasgow, 11. September. Der New⸗Jorker Dampfer „Asfyrian“ Gwergl. Nr. 214 d. Bl), der gestern im Clyde auf Grund gerathen war, ist dem ‚W. T. B.“ zufolge, wiedrr flott gemacht worden. ö

Algier, 11. September. Ein ungeheurer Wald brgnd wüthete nach Meldung des W. T. B.“ rings um die Stadt B6ne. Der Himmel ist Hunderte von Kilometern weit verfinstert. Die sengende Hitze machte sich bis nach Tunis bemerkbar.

Verein

. und die Literarische Gesellschaft widmeten Kränze. . des

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Dritten Beilage.)

i ᷣᷣᷣ— VQu—K&à«᷑ d VVVU—ä—2ͥ 6e · a ᷣ᷑ m 2 ᷣ··— Familien ⸗Nachrichten.

Wetterbericht vem 12. September, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Werter

Bar. auf 06r. u. d. Meeressp red. in Millim Temperatur in O Celsius

bedeckt wolkig bedeckt bedeckt wolkenlos halb bed. bedeckt bedeckt

SW

Belmullet NNW

Aberdeen. Christiansund WNW Kopenhagen. WNW Stockholm W 66 . N

t. Petersbg. SSW Moskau ... ONO Gort,. Queens⸗

& N-.

wolkig wolkig halb bed. wolkig!) wolkig bedeckt bedeckt bedeckt

wolkenlos Dunst?) wolkenlos wolkenl.?) wolkenl. 9) wolkenlos bedeckt?

ill wolkenlos 767 heiter

763 O bedeckt

764 wolkig 770 wollenlos

winem nde Neufahrwasser Nemel

3d —— CC -=

) Thau, früh Regen. ) Thau. ) Nachts starker Thau. Reif. 3) Früh Regen.

Nebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welcheg gestern bei den Lofoten lag, ist estwärts nach Finland fort- eschritten und verursacht in Wechselwirkung mit dem ber den britischen Inseln befindlichen . gebiete an der norwegsschen Küste, über Südschweden und dem füdlichen Ostseegebiete stürmische Nord⸗

ellenweise vollen Nordweststurm.

in den übrigen Gebietstheilen unter demselben, zu

Bamberg um 975 Grad. Deutsche Seewarte.

ö Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 1182. Vorstellung. Die verkaufte Braut. Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetana. Tert von K. Sabina, deutsch von Max Kalbeck. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Siavische Brautwerbung. Tanz⸗ bild von Emil Graeb. Musik komponiert und arrangiert von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 75 Uhr.

chauspielhaus. 190. Vorstellung. Maria Stnart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 183. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. 3. Abend: Götterdämmerung in 3 Aufzügen und 1 Vorspiel. Anfang 7 Uhr.

Ech r flag 191. Vorstellung. Der Tugend⸗ wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser Benn . der Braunfels'schen ge e eg gh für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. Die Dienstboten. Genrebild in 4 e , von Roderich Benedix. Anfang 79 Uhr.

Dentsches Theater. Donnerttag: Esther. Der Tartüff. Anfang 75 Uhr.

Freitag: 2. Abonnements ⸗Vorstellung. Zum ersten Male. Das vierte Gebot. Volksstück in 4 Atten von L. Anzengruber.

Sonnabend: Das vierte Gebot.

Berliner Theater. Donnerstag: Der Pfarrer

von Kirchfeld. Anfang 74 Uhr. , Heimath. (Nuscha Butze. onnabend: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Cessing ·˖ Theater. Madame Sans⸗Gene. , Die Hanbenlerche. onnabend: Zum 1. Male. Gefallene Engel. Schauspiel in 3 Akten von Richard Nordmann.

Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 265.

Donnerstag: Der Volksfänger. Operette in drel Akten bon Dubreuil, Humbert und C. Bu⸗ rant, fur die hicsige Bühne bearbeitet von L.

Donnerstag:

Herrmann. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur

Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Ferron. Anfang 74 Uhr. Freitag: Der Volkssänger.

Residenz Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Zum 16. Male. Demi ⸗Monde. Sittenbild in 5 Akten von Alexandre Dumas. Anfang 74 Uhr.

Freitag und folgende Tage: Demi⸗Monde.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. /6.

Donnerstag: Der Volksfeind. Schauspiel in 4 Akten von Henrik Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange. Anfang 743 Uhr. ö reitag: Das neue Gebot. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Sonntag, Nachmittags: Das nene Gebot. Abends: Dorf und Stadt.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 57.

Direktion Julius Fritzsche. Donnerstag: In durchaus neuer glänzender , ,,, Zum 1. Male: Orpheus in der Unterwelt. peretten⸗Feerie in 4 Akten (12 Bildern) von Hector Cremieux. Deutsch von Eduard Jacobson. Musik von 66. Offenbach. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Die Ballets arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 77 Uhr. Freitag: Orpheus in der Unterwelt.

Zentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. zo. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Donnerstag: Zum 11. Male. O, diese Berliner! Große * mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's Reise durch Berlin?) von Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 73 Uhr.

Freitag: O, diese Berliner!

Adolph Ernst Theater. Donnerstag: Zum 5. Male: Lolotte's 28 Tage. Vaudeville in drei Akten von H. Raymond und A. Mars. Musik von Victor Roger. de, Die neuen Dekorationen sind aus dem Atelier des Herrn Lütke—⸗ meyer in Coburg. In Seene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 75 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Kroll 's Etablissement. Donnerstag: Im Königssaal: Konzert des Neuen , , P. Prill. Entrée 50 8. Dutzend ⸗Billets 4 M Anfang 63 Uhr.

. Nachruf.

Die Trauerkunde von dem am 8. d. Mts. erfolgten Hinscheiden des Präsidenten der wphysikalisch⸗ technischen Reichsanstalt, Wirklichen Geheimen Raths, Professor Dr. von Helmholtz hat die unterzeichnete Körperschaft in die tiefste und schmerz⸗ lichste Trauer versetzt. ;

Bei Gründung der Akademie des Bauwesens im Jahre 1880 als außerordentliches ? , der Ab⸗ theilung für das Ingenieur und aschinenwesen berufen, hat er derselben bis jetzt als ein hervor— ragendes Mitglied angehört. Ein bahnbrechender . auf den verschiedensten Gebieten, genigler

rfinder von Hilfsmitteln, welche der Menschheit unentbehrlich geworden, die weithin strahlende Leuchte deutscher Wissenschaft müssen wir in tiefstem Schmerz mit ihm einen Mann für immer aus unserer Mitte cheiden sehen, welcher durch den Adel seiner Er—

cheinung, durch das Gewinnende seines Wesens und durch die Klarheit seines Geistes der Stolz und die Zierde unserer Körperschaft war. ,, wird darum das Andenken an diesen seltenen Mann bei unt in treuer Liebe und Verehrung erhalten bleiben.

Berlin, den 10. September 1894.

Königliche n des Bauwesens. nde.

Verlobt: Frl. Rose Cramer mit Hin. Guts; besitzer ö. Ermrich (Görlitz —Zechelwitz bei Stelnau a. OS.) Frl. Luise Asscha Campe mit

rn. Gerichts ⸗Referendar Dr. jur. Bergfels Putbus Stargard i. P). .

Geboren:; Fin Sohn: Hrn. Militär Inten« dantur⸗Assessor Nachstaedt (Breslau). Ein, Tochter:; Hrn. Regierungs⸗Rath Galleiske ' Hrn. Hauptmann Veit von Obernitz Magdeburg · N.

Gestorben:; Hr. Landgerichts Rath a. D. Franz Quedenfeldt (Berlin). Fr. Justiz⸗Rath ally Feuerstack, geb. Bruck =, ,, i. Harz). Hr. Dauptmann' a. D. Hellmuth Dohm (Esfen, Ruhr. Hrn. Oberförster Zimmer Sohn Günther n,, Sr. General. Lieut. 3. D. Frhr.

ernhardt von dem Bussche⸗Haddenhausen (Casseh.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. H. Klee in Berlin. Verlag der Eypedition (Scholy in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin sw., Wil helmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

leinschließlich Börsen.· Beilage).

. aneh i ian versehen hatte.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußische

2 215.

*

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 12. September

u Stants⸗ Anzeiger.

1894.

ö Neuer Zolltarif der Vereinigten Staaten von Amerika.

In Kraft getrseten am 28. August 1894.

Der Senat und das Repräsentantenhaus des Ko Vereinigten Staaten haben beschlossen, daß vom 1. i feng, an, i) soweit in diesem Gesetz nicht anders bestimmt ist, auf alle aus . . ö in den Verbrauch 6 in

ö Gruppen un aragraphen erwähnten Artikel di i⸗ gefügten Zollsätze entrichtet werden sollen: h J

.

Bezeichnung der Waare. Maßstab.

Gruppe A. Chemikalien, Oele und Farben. Säuren. Essig⸗ oder Holzessigsäure

*.

n nn vom Werth 20

Pfund 13 ). 7 4

vom Werth 25 0so Pfund J 160 vom Werth 300

Gerbsäure oder Tannin.

Weinsteinsäure

Altoholhaltige . Kölnisches Wasser und andere Toiletten- wasser; alkoholhaltige Mischungen, in diesem Gesetz nicht befonders borgesehen Gallone 2

9 5 Alaunerde, Alaun, Alaunkuchen, Patent⸗ k alaun, schwefelsaure Thonerde (Alu⸗ 2 minium sulfat), Alaunkuchen, Alaun in Krystallen oder gemahlen Pfund / io vom Werth 20 0ͤ9

Ammoniak: vom Werth 10 0 vom Werth 20 0o

1 vom Werth 200,9 Pfund 2 . 3 15 . . . vom Werth 1000ͤ—

ͤ vom Werth 20 00 vom Werth 20

vom Werth 250 Pfund .

*

äparate, in diesem

vom Werth 25 Oo Pfund 25

40 50

Drogen, C Kuleur für B

vom . 100i0 ͤ vom Werth 26 0

Pfund

roh, nicht gereinigt 1 3

k

Tinte und Tintenpulper, Druckerfchwärze und alle anderen Tinten, nicht beson⸗ ders vorgesehen vom Werth 25 Jodoform Pfund 1 Süß holzertrakte in Pasten oder Stangen und in allen anderen Formen.... . Magnesia: kohlensaure, für medizinische Zwecken. ö kalzinierte . ö

3 Y : Unze s Alhar Oele. . lijarin Hilfsmaterial oder lösbares Oel, oder ölsaures Natron, oder Türkisch=

oh. De vom Werth 30 9so

) Die Tarifbill hat erst 28. August d. J

hengt, nachdem mit biefem 2a , i n. ; ge die durch die Verfassung vorgesehene

Vorlage ftist verstrichen war, ohne . ,, lie 1 .

Paragraph

Ni 80

weniger als 25/0 vom W

D. Red. Vgl. auch die Freiliste . S b42. (D. Red.)

Alle medi

Bezeichnung der Waare.

Maßstab.

Paragraph

Bezeichnung der Waare.

Maßstab.

Fuselöl oder Amylalk anf⸗ und . ö

präparate Zölle aus nommen, und die sollen ö. n ,,, werden. . arben un irn isse. Baryt, e n, b 1 verarbeitet

9 ů

8

einschließlich sogen. Japanlack sogen. Goldgrund oder

darin enthaltene ol Zuschlag von .

enthaltend, oder Blei

iße Farbe, rocken oder

alle arben in Tuben, Lackfarben, geiler stifte Smalte und Streublau (frost= ings), und nicht besonderg in diesem Gesetz . .

Essigsaures Bleioxyd: weiß

li. res und chromsaures

Kali ö /

ali, blausaures, roth oder gelb!. ; nn,, Alle medizinischen Präparate, einschließlich medizinische Kohlentheerpräparate und atentmedizinen, in welchen Alkohol ent⸗ alten ist, oder zu deren Herstellung Alkohol benutzt wird, in diesem Geseß nicht besonders vorgesehen Jedoch soll ein l

für medizinische „wie Laudanum, flüssigen Opium⸗ sonders in diesem

go / y Morphin zum Rauchen

. Jedoch dürfen zum Rauchen präva— riertes Opium, sowie . e,, nur gegen Entrichtung der

den, Zollniederlagen ent⸗ so gezahlten Zölle

oder Baryterde,

dom Gewicht des darin enthaltenen

Gallone ] vom Werth 2

Gallone

Gallone n 666 35 vom Werth 25 oo

vom Werth 25 Oo

vom Werth 25 0

vom Werth 20 Oo

vom Werth 26 0 /o

Gallone 132

vom Werth 20 0,υ*

Pfund

vom Werth 25 0υ0

Pfund

vom Werth 25 0e Pfund 26

von Welth 2b 4 .

Pfund 50

sonders ö

vom Werth 25 oo

Alle Artikel, aus erdigen oder minerali⸗

Gas retorten

ö l

Kastilseife

Feine,

atron. Natron, doppeltkohlensaures und hyper⸗ kohlensaures oder Salerat Natronhydrat oder ö J doppeltchromsaures und chrom⸗ Sodasalz oder Sodakr Slg, vin,

, Seemoos oder Isländisch o Strychnia oder Strychnin und alfe Salze daraus

nt⸗Weinstein. Kiystalle, theil⸗

Gruppe H. 2 . und n green 4 ei z .

Dachꝛzie . einfach, nicht glasiert, verziert, bemalt, emailliert, verglast oder dekoriert verziert, glasiert, bemalt, emailliert, ver⸗; glast oder dekoriert, und enkaustische Zement, Kalk und Gips. 6a. p oman⸗, Portland⸗ und anderer hy⸗ draulischer, in Fässern, Säcken . in anderer Verpackung, einschl. des

Gewichts der Verpackung lose

in diesem Gese Porzellanerde oder

gemeines Steinzeug und in keiner Weise verziert

Medaillons, Ornamente, S

Nippes sachen (charms)], Vasen und

e. ,. gefaͤrbt, emailliert, vergo iti

. goldet oder anderweitig

chen Substanzen bestehend, einschl. Ke e für Gasbrenner, nil 5 ae 3 r Gesetz e ,. rgend einer Art verzi wenn nicht verziert J,

t und nicht weniger nd

vom Werth 177

vom Werth 25 o/

vom Werth 490 oe Pfund 1 vom Werth 20 oo

vom 3 35 o/ vom Werth 10 oo

Unze vom Werth 20 oo vom Werth 10 o vom . . o/o vom Werth 20 Oo

Pfund

vom Werth 25 0so vom Werth 40 o/G

vom Werth 30 0

weniger als I Pint haltend? ö