altungskosten. Etat festzuste . ö ihres Aus ch tgegenzunehmen; 4) n , ie Sozietät betreffende egenheiten von Wichtigkeit zu berathen und zu beschließen. ö .
* Die Abgeordneten tagen unter einem aus ihrer Mitte gewählten
, ie Beschlüsse werden nach Stimmenmehrheit gefaßt, bei gi, eit giebt die Stinfine des Vorsitzenden den Ausschlag. Die Direktion ist jederzeit befugt, an ihren Verhandlungen ohne Stimmrecht theilzunehmen und in jederzeit gehört werden. ; Auf Anordnung des Orer⸗Präsidenten müssen dieselben jederzeit außerordentlich einberufen . . Die jetzt 1 sierenden Abgeordneten und deren Stellvertreter gelten bis mn Ablauf des Jahres 1895 als Vertreter der Sozietät im Sinne des § 75 ff. des Reglements.
Daß die vorstehende Fassung mit den Beschlüssen der Abge—⸗ ordneten bezw. der Mitglieder des Abgeordneten ⸗Ausschusses der Ost⸗ Preußischen Städte Feuer ⸗Sezigtät vom 23. Januar 1894 wörtlich übereinstimmt, wird hierdurch bescheinigt.
, ,. den 20. Marz 1894. k
irektion der Ostpreußischen Städte⸗Feuer⸗Sozietät. (L. S.) von Klitzing.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Die Oberförsterstelle Zerrin, Regierungsbezirk Köslin, ist zum 16. November d. 3. anderweit zu besetzen.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der bisherige Königliche Regierungs-Baumeister Rasch in Olfen, Kreis Lüdinghausen, zur Zeit beim Bau des Kanals von Dortmund nach den Emshaͤfen beschäftigt, ist zum König⸗ lichen Wasser⸗Bauinspektor ernannt worden.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.
Der in die Pfarrstelle zu Pasewalk berufene bisherige Superintendent der Synode Kolberg, Pastor Wolfgramm in Kolberg ist zum Superintendenten der Synode Pasewalk, Regierungsbezirk Stettin, bestellt worden.
Angekommen:
der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium des Innern, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Braunbehrens, vom Urlaub.
Aichtamtliches.
Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. September.
Seine Majestät der Kaiser und König sind heute 6 8 Uhr wohlbehalten in Swinemünde ,, und
aben Sich sofort an Bord S. M. Yacht „Hohenzollern“
egeben.
Seine Majestät der Kaiser und König kehrten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag um Hi Uhr aus dem Manövergelände nach Schloß Schlobitten zurück. Abendtafel bei Seiner Majestät, welche um 7 Uhr . waren zahlreiche Einladungen ergangen. Um 9 Uhr erfolgte die Abreise nach Swinemünde.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, Aller⸗ höchstwelche gestern dem Manöver beigewohnt hatten, traten um 8 Uhr 40 Henn von Königsberg die Rückreise nach dem 2 Palais an, wo die Ankunft heute früh um 71 Uhr
olgte.
Nach einem Telegramm des stellvertretenden Gouverneurs von Deutsch⸗Ostafrika vom gestrigen Tage sind Lindi und Mikindani ruhig. Die Angreifer Kilwa's sind mit Verlust von 77 Todten und 9 Gefangenen bis über den r , . urückgeworfen worden. S. M. S. „Seeadler“ wird infolge dessen Kilwa wieder verlassen.
Der Königliche Gesandte in Darmstadt, Wirkliche Geheime Nath Graf Otto von Dönhoff ist vom kurzen Urlaub aus Ostpreußen auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich badische Ministeria⸗Direktor Scherer ist vom Urlaub hier wieder angekommen.
Elbing, 12 September. Bei dem heutigen Manöver rückte das XVII. Armee⸗Korps um 8 Uhr vor. Das Kayvallerie⸗Korps unter dem Kommando Seiner Majestät des Kaisers und der rechte Flügel des XVII. Korps ingen in der . über Drewsdorf vor, um den e g des * s auf Braunsberg zu verhindern und das feindliche Ostkorps gegen das Haff zu drängen. Bereit um 8 Uhr kam es namentlich zwischen der Artillerie beider Hegner zu einem heftigen Engagement. Als das 1 Armee⸗Korps, durch das lebhafte Gefecht gezwungen, —— wollte, verlegte ihm das Kavallerie⸗Korps, das bis Sonn g vorgegangen war und den Fluß Baude bei Althof Kberschritten hatte, den Weg, indem es ihm in den Rücken el und es durch eine glänzende Attacke k J echtsunfähig machte Damit war das Manöver be⸗ endet. Seine ajestät der Kaiser versammelte die 8337 beider Armee Korps zur Kritik und verkündete zahlreiche rde n und Auszeichnungen. Auf dem Manöverfelde fand zum Hhluß ein Parademarsch der Truppen stait, die — defllierte im Galopp. Seine Majestät der König von Württemberg trat mit Seiner Koͤniglichen Hoheit
dem Herzog Albrecht von Württemberg um 1 Uhr von Braunsgberg aus die Rückreise nach Stutt⸗ gart an.
Zu der
Shwin emünde, 13. September. Seine Königliche Hoheit . Adalbert in Begleitung seines e en und
ine amel und Königliche Hoheit der Erzherzog Karl Stephan sind gestern Abend 38 Uhr hier eingetroffen. Der Kommandant S. M. S. „Hohenzollern“, Kapitän zur See von Arnim, der Korvetlen⸗ Kapitän von Usedom und der Kor⸗ vetten⸗Kapitän Jeschke waren zum k—ö am Bahnhof an⸗ wesend. Nach kurzem Aufenthalt fuhren der Prinz Adalbert und der Erzherzog Karl Stephan zum Bollwerk und begaben sich alsbald an Bord der „Hohenzollern“.
Eine große Menschenmenge . wie W. T. B.“ berichtet, aus allen Theilen Deutschlands herbeigeströmt, um der Be⸗ sichtigung der Flotte durch Seine . den Kaiser beizuwohnen. Bei herrlichstem Wetter 5 ren heute Morgen Dampfer auf Dampfer, von Schaulustigen dicht besetzt, an den mit k reich ,,, Schiffen vorüber zum Hafen inaus, um die etwa Li 9 Seemeilen seewärts ankernde Flotte u besichtigen und alsdann beim Herannahen der Kaiserlichen hach „Hohenzollern“ rechts von der Flotte Aufstellung zu nehmen. Kurz vor 10 Uhr verkündeten die Salutschüsse der Forts, daß die „Hohenzollern“ mit Seiner Majestät dem Kaiser an Bord den Hafen verlasse. Zuerst langsam, dann immer schneller bewegte 6 die „Hohenzollern“, von dem auf den Molen . reich versammelten Publikum mit brausendem Jubel begrüßt, aus dem Hafen und fuhr an zahllosen Vergnü ö, vorüber der Flotte zu, welche die Kaiserliche * t mit dem Donner der Kanonen begrüßte.
Homburg v. d. Höhe, 12. September. Der Prinz von Wales hat nach dreiwöchigem Aufenthalt heute die Rückreise nach London angetreten.
Sessen.
Seine Königliche . der Großherzog traf behufs Uebergabe neuer f nen an die vierten Bataillone der 6 chen Divission gestern von Schloß Heiligenberg auf dem nördlich von Ober⸗Ramstadt gelegenen Ge⸗ lände ein, wo das 1. und 4. Bataillon des In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 115 mit der Regimentsmusik, die Stäbe der Division, der drei Brigaden, sowie sämmtlicher Regimenter und des Train⸗-Bataillons, der Kommandant von Darmstadt, die Kommandeure der vierten Bataillone der Infanterie⸗ Regimenter Nr. 116, 117 und 118 mit ihren Adjutanten sowie mit je einem Lieutenant, dem Fahnenträger und der Fahnen⸗ Sektion aufgestellt waren. Die Truppen bildeten ein Carré, dessen Nordseite offen blieb. Hier hatten die Fahne des 1. Bataillons des Infanterie⸗Regiments Nr. 115 und die neuen vier Fahnen der vierten Bataillone. Aufstellung ge⸗ nommen. Beim Erscheinen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs präsentierten die Truppen auf Kommando des Kommandeurs des Infanterie⸗Regiments Nr. 115, worauf nach dem Abschreiten der Front der Divisions⸗Kommandeur, ö von Bülow folgenden Tagesbefehl verlas:
Am heutigen Tage, als dem Geburtstage Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters, des ruhmvollen Führers der Großherzoglichen Division während einer langen Reihe von Jahren, besonders in dem ewig denkwürdigen . Feldzuge von 1850571, verleihe Ich, im int fe n, mit Seiner Majestät dem Kaiser und König, unserm Allerhöchsten Kriegsherrn, den vierten Bataillonen Meiner
Infanterie⸗Regimenter neue Fahnen. .
Indem Ich Euch, Soldaten der vierten Bataillone, die neuen Feldzeichen übergebe, lebe Ich in der gegründeten Hoffnung, daß Ihr jetzt und in Zukunft in der Uebung aller militärischen Tugenden den Taͤmeraden der alten Bataillone es gleich thut. — Treue, Gehorsam, Tapferkeit und Gottesfurcht sind die wesentlichsten Eigenschaften eines uten Soldaten. Lebt ihnen nach, dann werdet Ihr auch in den e nr Lagen die Ehre Eurer Fahnen fleckenlos erhalten. 2.
Der Wahlspruch Meines Hauses „Gott, Ehre, Vaterland“ ist angebracht auf den flatternden Tüchern Eurer — Laßt den altehrwürdigen Spruch ein Leitstern Eures Lebens sein, so werdet Ihr für alle Zeit im Krieg und Frieden auf dem Wege der Ehre und des Ruhms verbleiben.
Darm stadt, 12. September 1894.
Ernst Ludwig.
Nach Verlesung des Tagesbefehls brachte der Divisions⸗ Kommandeur ein Hurrah auf Seine Königliche Hoheit aus, in das die Truppen dreimal begeistert einstimmten. .
Seine Königliche Hoheit der Großherzog nahm hierauf das Wort und sprach:
Soldaten!
Unseren Gefühlen und Gesinnungen wollen Wir Ausdruck geben am heutigen Tage, indem Wir rufen:
Seine ie n. der Kaiser und König, Unser Allerhöchster Kriegs—⸗ herr, Hurrah, Hurrah, Hurrah!
Die Truppen stimmten dreimal kräftig in das ausgebrachte Hurrah ein. Hierauf wurde auf Kommando des Kom⸗ mandeurs des Infanterie⸗Regiments Nr. 115 das Gewehr übergenommen und die vier Fahnenträger marschierten mit den Fahnen der vierten Bataillone zu ihren Fahnen⸗ sektionen. Demnächst wurde durch den Divisionspfarrer Noack ein kurzer Feldgottesdienst abgehalten, Zum Schluß fand ein Vorbeimarsch des 1. und 4. Bataillons des Infanterie⸗ Regiments Nr. 115, sowie der neu verliehenen Fahnen vor Seiner Königlichen Hoheit statt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser ist gestern Nachmittag wieder in Wien ein⸗ getroffen. .
Der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky begiebt sich eute zu den Sitzungen der Delegationen nach Budapest.
ährend seiner Abwesenheit übernimmt der Sektions⸗-Chef Graf Welsersheimb die Vertretung des Ministerilms des Aus—⸗ wärtigen.
Pie die „Neue freie Presse“ aus Tarnopol meldet, wurden 21 Hörer des dortigen Lehrerseminars wegen , Hochverraths und Majestätsbeleidigung ver⸗
aftet⸗
Der „Budapester Korrespondenz“ zufolge wird die ungarische , e,, demnächst die von dem hygienisch en Kongreß beschlossenen Resolutionen den Regierungen, die auf dem Kongreß vertreten waren, offiziell mittheilen mit dem Ersuchen, sie thunlichst zur Geltung zu bringen.
Großbritannien und Irland.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich von Preußen ist =. von London zum kau der Königin nach Schloß Balmoral abgereist. .
Die Beisetzung der Leiche des Grafen von Paris fand gestern in Weybridge i wo der Sonderzug mit dem Sarge kurz nach 12 Uhr Mittage eintraf. Von Stowe⸗
ö. 1 8 Buckin ham folgten die anwesenden Prinzen einen
Strecke zu Fuß, die Gräfin von Paris, die Königin von. Portugal, die Prinzessin Helene von Orleang, die Prinzeffin Waldemar von Dänemark u. a. zu Wagen. In Bugingham waren, als der Zug die Stadt passierte, viele Läden ge⸗ schlossen. Nach einem in der Kirche von Weybridge von Msgr. d'Hulst und Kardinal Vaughan abgehaltenen Requiem, dem auch der eh n von Ian, als Vertreter der Königin und Lord Suffield für den Prinzen von Wales beiwohnten, wurde der Sarg nach dem Grabgewölbe getragen und da⸗ selbst beigesetzt.
Im Grosvenor-Hötel in London empfing gestern Nach⸗ mittag der Herzog von Orleans eine sehr große Anzahl Franzosen und äußerte ihnen gegenüber, ihre Anwesenheit sei ein Beweis für das treue Festhalten an dem Prinzip der tradi⸗ tionellen nationalen Monarchie, deren Vertreter er sei und deren 236 ihm sein Vater übermittelt habe. Er sei sich der Rechte be⸗ wußt, die diese Erbschaft ihm zugestehe, und der Pflichten, die ie ihm er, r, gegenüber auferlege. „Geleitet durch Ihre Mitwirkung und durch die der . reunde, die mir bereits aus allen Theilen Frankreichs Ergebenheitskund⸗ ebungen haben zukommen lassen, werde ich ohne Schwäche die ission erfüllen, die mir obliegt“. Der Herzog fügte hinzu, er werde seine ganze Energie für die Erfüllung seiner Pflichten aufwenden. Italien.
Einer Meldung der „Tribuna“ zufolge verhaftete in der Nacht zum Sonntag eine Patrouille der päpstlichen Gendarmerie im vatikanischen Garten bei einem für den Papst reser⸗ vierten Gartenhaus zwei Personen, die bei Annäherung der Patrouille sich zur Flucht gewendet hatten. Eine Waffe wurde bei den Verhafteten nicht gefunden. Die „Tribuna“ bemerkt, die Waffe sei ,, während der Flucht fortgeworfen worden. Die Verhafteten wurden in die , der päpst⸗ lichen Gendarmen gebracht und dort . die Nacht interniert; am Montag Morgen wurden sie der italienischen Polizei überantwortet. —
elgien.
Die liberale Ge bn , Vereinigung hielt gestern Abend in Brüssel eine Generalversammlung ab. Auf der Tagegordnung stand der Abschluß des Wahlbündnisses mit der liberalen (gemäßigten) Liga bei den Wahlen zur Deputirtenkammer für den Bezirk Brüssel, die am 14. Ok⸗ tober auf Grund des neuen Wahlgesetzes vorzunehmen sind. Das Uebereinkommen der genannten Parteien theilt . Kandidaten der „Liberalen Vereinigung“, sieben
er „Liberalen Liga“ und vier der Arbeiterpartei zu, welche letztere jedoch die Theilnahme an dem Bündniß abgelehnt hat. In der gestrigen Versammlung beantragte Janson, wie „W. T. B.“ herichtet, eine Tagesordnung, wo⸗ nach neuerliche Schritte bei der Arbeiterpartei gethan werden sollten; bleibe diese bei ihrem ablehnenden Verhalten, so sollten die vier freibleibenden Kandidaturen durch die den liberalen Vereinen angehörenden Wähler der Vorstädte unter Ausschluß der Mitglieder des Brüsseler Vereins besetzt werden. Die Tagesordnung wurde beinahe einstimmig unter allseitigem Beifall angenommen.
Serbien.
Die Meldung der „Frkf. Ztg.“ von einem Attentat bei Nisch auf den Eisenbahnzug, worin sich der König auf der Rückkehr von einem Ausflug befand (siehe Nr. 213 d. Bl.), wird von authentischer Seite als un wahr bezeichnet. Spielende Kinder hätten einen Stein e den fahrenden Zug geworfen, der indessen unbeschädigt geblieben sei. Niemand habe gewußt, daß sich der König in dem Eisenbahnzug befunden habe.
Bulgarien.
Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg ist nach Beendigung der Manöver zwischen Schumla und Sliwno nach Enpirograd zurückgekehrt, wo im Palais ein Traueramt für den Grafen von Paris abgehalten wurde. Der Prinz und sein gesammter Hofstaat wohnten dieser Feierlichkeit bei. Heute Nacht ist der Prinz über Rustschuk seiner Gemahlin nach Widdin .
Schweden und Norwegen.
Die Kronprinzessin ist mit den Prinzen Gustav Adolf und Wilhelm nach Deutschland abgereist.
Im norwegischen Amt Finmarken sind, wie bei den letzten Wahlen, zwei Mitglieder der Partei der Rechten in das Storthing gewählt worden.
Amerika.
Wie „W. T. B.“ aus Buenos Aires berichtet, soll eine Gesandtschaft beim Vatikan errichtet, die Ge⸗ sandtschaft beim Quirinal dagegen aus finanziellen Rück— sichten aufgehoben werden.
Afrika.
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Kairo von e der Herausgeber eines dortigen Journals Guarniexri, er fortwährend Angriffe gegen die englischen und egyptischen Beamten, insbesondere gegen das Kriegsgericht über die des Sklavenkaufs beschuldigten Paschas, gerichtet habe, sei aus⸗ gewiesen worden.
An stralien.
Aus Apia vom 6. d. M. erfährt das „Reuter'sche Bureau“, va sich die Häuptlinge der Aanas, nachdem der deutsche Kreuzer „Bussard“ und das britische Kriegsschiff „Curagoa“ mit Beschießung gedroht hatten, an Bord des „Curgzoa“ begeben, etwa hündert Gewehre ausgeliefert und ihre Unterwerfung unter den König Malietoa erklärt hätten. Der Krieg gelte als beendet.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Der Vormund kann sich nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1V. Jivils, vom 2. April i894, in Gebiet der preußischen Vor, mundschaftöorknung vom. 5. Jull 1575 der ihm geschlich o liegenden
licht zur Rechnungslegung über das verwaltete Vermögen des
ündels nicht dadurch entziehen, daß er thatsächlich die Ver⸗ waltung nicht selbst gefübrt, sondern einein angern üherlassen hat; die Hein nber lg n we. Vormundes mit allen er , Pflichten derselben, insbesondere mit der lich zur Nechnungs⸗ legung bleibt von solchen ö erhältnissen . berührt. „Bie gesetzlichen Pflichten bes vormundschaftlichen Am werden durch die Ueberlassung der Vermögensverwaltung an einen anderen, auch wenn sie mit a ,,,, , ,. ge. schehen ist, nicht berührt. Der Vormund bleibt nach wie vor gesetz
Reichs ö.. Auskunft über die den beg
licher Verwalter des Mündelvermögens mit allen Pflichten, 663 nd.
nach dem mit dem vormundschaftlichen Amt verknüpft Mit Recht ist daher von der Revision unter Bezugnahme auf § 67 der Vormundschafts⸗ Ordnung geltend gemacht worden, der Vormund sei zur Legung der Schlußre l verpflichtet ohne Rücksicht darauf, ob er die Verwaltung selbst geführt hat oder sie durch einen anderen hat führen lassen, und , e. sei es seine Sache, gh die erforder⸗ lichen Materialien von diesem zu verschaffen.“ (38395.)
— Ist jemand bein Ausst eigen aus einem Pferdebahn wagen an, einer Zwischen, Haltestelle, an welcher die Wagen nur kurze Zeit zu halten pflegen, hüngefallen und dabei verletzt worden, so ist nach einem Ürtheil des Reichsgerichts, VI. Zivils, vom
39. April 1894 der Unfall als beim Betriebe der Pferdebahn ge⸗
schehen zu erachten, und der Betriebsunternehmer haftet für den da⸗ durch enstandenen Schaden gemäß § 1 des Reichshaftpflichtgesetzes, sofern er nicht beweist, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder durch, eigenes Verschulden des, Getödteten oder Verletzten ver— ursacht ist. Es ist rig gtigj daß das Reichs⸗Haftpflicht⸗ gesetz im 8 1 sich nur auf Ünfälle bezieht, welche mit den dem Eisenbahnbetrieb eigenthümlichen Gefahren in Zusammen⸗ hang stehen, und daß das. Berufungsgericht ausdrücklich nur feststellt, daß das Aussteigen aus einem 16 der Fahrt zum Aus⸗ und Einsteigen anhaltenden Pferdebahnwagen wegen der Eile, mit welcher solches zu geschehen habe, Gefahren unterworfen sei, die dem Eisen⸗ bahnbetrieb eigenthümlich seien. Es kann aber nicht . sein, daß das , davon ausgegangen ist, der Fall der Klägerin sei infolge der Eile eingetreten, mit welcher sie aussteligen mußte. Das Berufungsgericht steht auf dem Standpunkt, daß, wenn es auch nicht erwiesen sei, daß der Wagen zu früh wieder in Bewegung gesetzt sei, doch der Sl der Klägerin jedenfalls damit im Zusammenhang stehe, daß die Pferdebahnwagen auf den Zwischenhaltepunkten nur kurze Zeit zu halten pflegten. enn man das Urtheil so auffaßt, so ist der Angriff der Revision nicht begründet. (21/94)
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Die Gemeinden in Preußen sind, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungegerichts, 1. Senats, vom 19. Juli 1894, gesetzlich nicht verpflichtet, die polizeilich angeordnete Heilung Er— krankter, soweit sie sich nicht als Ausfluß der Armenpflege dar⸗ stellt, selbstthätig durchzuführen oder für diesen Zweck kommunale Krankengnstalten zur freien Disposition der Polizeibehörde zu stellen, selbst wenn gesetzlich die Kosten der polizellich angeordneten Zwangs heilung der Stadt zur Last fallen. Nur im Falle einer dem Gemeinwohl drohenden, in anderer Weise nicht abzuwendenden hohen Gefahr würde die Polizei die Auf⸗ nahme Kranker in den kommunalen Krankenanstalten erzwingen können. — Der Pelizei⸗Präsident zu Frankfurt g. gh hatte sechzehn syphilitisch - kranken Personen aufgegeben, sich im städtischen Krankenhause heilen zu lassen, und dem Ir ftr im sanitätspolizeilichen Interesse für die Durchführung des Heilverfahrens bis zur Genesung der Erkrankten Sorge zu tragen, widrigenfalls die Zwangs heilung auf Kosten der Stadt durch einen Dritten bewirkt werden würden“. Auf die Klage der Stadtgemeinde gegen den Polizei⸗Präsidenten erkannte der Bezirksausschuß auf Aufhebung der erwähnten Pol izeiverfügungen. Auf die Berufung des Polizei- Präsidenten bestätigte das. QOber⸗Verwaltungsgericht die Ent⸗ cheidung des Bezirksausschusses, indem es begründend aus— führte: Eine Pflicht der Gemeinden, die polizeilich angeordnete Heilung Erkrankter, soweit sie sich nicht als Ausfluß der Armenpflege darstellt, selbstthätig durchzuführen oder für diesen Zweck kommunale Krankenanstalten zur freien Disposition der Polizeibehörde zu stellen, ist durch kein preußi sches Landeszgesetz vorgeschrieben und erhellt auch nicht für Frankfurt a. M. aus dessen Lokalrecht. Vielmehr beruht, wie die Errichtung der sonstigen in Band Vil S. 359 der Ent⸗ scheidungen des S⸗V.-G. genannten Wohlfahrtsanstalten, so auch die der Krankenhäuser auf freier Entschließung der Gemeinden. Selbst bei Annäherung oder Ausbruch der das Gemeinwohl gefährdenden Seuchen hat nach den positiven Bestimmungen in §§ 9 und 7 des Reglements vom S8. August 1835 die Polizei deren Ein richtun vorzubereiten, die Kommune aber nur die er⸗ forderlichen Mittel zu beschaffen, wie denn auch nach § 139 der Frankfurter Medizinalordnung gleichfalls das Sanitäts⸗ amt für die Ermittelung der Räume und Anstellung der Aerzte zu sorgen hatte. In solchen Fällen wird die Gemeinde, welche die Kosten u zahlen hat und die Anstalten wohl besser und billiger als die belizeibehörde zu verwalten vermag, thatsächlich ai stn deren Ein⸗ richtung nicht der Polizei überlassen, sondern selbst in die . nehmen. Jerartige kommunale Krankenanstalten unterliegen dann zwar der Einwirkung der Kommunal⸗Aufsichtsbehörden, jedoch — in⸗ sofern sie nicht etwa, wie z. B. die Seuchenlazarethe, Cholera—⸗ baracken u. s. w. speziell durch besonderes Abkommen zur polizellichen Dikposition gestellt sind — der Einwirkung der Polizei in keinem anderen Maße und in keinem weiteren Umfange, wie die Kranken= anstalten beliebiger Privatunternehmer. Ein solcher ist nun nicht verpflichtet und kann daher auch im allgemeinen durch polizeiliche Anordnung nicht angehalten werden, einen Kranken, dessen Heilung die Polizei für erforderlich erachtet, aufzunehmen und zu heilen; ein solcher Gingriff in die Blllens freiheit und die Vermögensrechte des Unternehmers wäre nur ganz ausnahmsweise in Ausübung des sogenannten Staatsnothrechts, nämlich dann zulässig, wenn die dem Gemeinwohl, drohende Gefahr eine imminente, wenn sie in keiner anderen Weise xechtzeitig abzuwenden wäre, und wenn endlich der zu erreichende Vortheil nicht 63 Verhältniß zu dem den Unternehmer treffenden Schaden stände. iese Voraussetzung ist indeß hier nicht behauptet und trifft augenscheinlich nicht zu, denn die an die Klägerin gerichteten Verfügungen enthalten die Androhung der Ausführun durch Dritte und erkennen eben damit selbst an, daß die Gefahr au auf anderem Wege als durch den Eingriff in die Selbstbestim⸗ e. 3 hr EGigenthum der Stadtgemeinde abgewendet werden ann.“ ;
Statistik und Volkswirthschaft.
Marktpreise in Preußen.
Nach dem neuesten Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ belief sich der Marktpreis für 10665 kg , im Durch⸗ schnitt für Preußen im Jahre 1893 auf 133 1 Niedrigere Preife hatten während der letzten 15 Jahre (seit 1879) das Jahr 1887 mit 12.65 MS, 1886 mit 13,4 M, denselben Preis (13,5) das Jahr 1888, höhere Preise die übrigen Jahre zu verzeichnen, und zwar 1885: 143 M, 1879: 144 „M, 1883 und 1884 je 1457 M, 1889: 15,6 46, 1882: 16,1 M½, 1890: 17 4M, 1892: 17,6 A, 1880: 19,3 M und
1881: 20,2 M — Ge gen wartig beträgt der Lieferungspreis an der
Berliner Börse 11, 6 . —
Bei Weizen betrug der durchschnittliche Marktpreis im Jahre 1893: 15,? 6 In keinem der Vorjahre (seit 1879) war der Preis niedriger. Es folgen 1886 mit 15,7 „6, 1885 mit 16 „, 1887 mit 164 6, 1884 mit 17,3 6, 1888 mit 17,4 M, 1889 mit 18,3 M, 1883 mit 18,5 , 1892 mit 18,9 4, 1896 mit 19,R M, 1879 mit 195 M, 1882 mit 20,5 M, 1889 mit 21,9 A, 18831 mit 22 AM und 1891 mit 22,2 — Gegenwärtig beträgt der Lieferungspreis an der Berliner Börse 13, 0
Zollbegünstigungen für Weinhändler.
Das . September d. J. herausgegebene, dritte Seh des laufenden Jahrgangs der Vlertelsährshefte zur Statistik des ö. n Weinhändlern im deutschen et während des Etatsjahres 1893/94 r ft Zoll ⸗
Zollgeb . Die Gesammtzahl der Weinhandlungen, denen
Zollbegünstigungen zu theil geworden sind 8 in Preußen (Provinz Brandenburg 41. Pommern und Hannover je 38, Schleswig⸗Holstein 24, en⸗-Nassau 21, Schlesien 18, Rheinland 17, Westpreußen 11, Ostpreußen 10, , e. osen und 4 zusammen 20), 50 in Bayern, 8 im Königrei achsen, 21 in Württemberg, 17 in Baden, 49 in Hessen, 18 in Mecklenburg, 18 in Lübeck, 4 in Bremen, 73 in Hamburg und 37 in Glfaß⸗ Lothringen. Unter der Gesammtzahl dieser Weinhbandlungen waren 30h, die eisernen Kredit haben, und 338, denen Theilungsläger für Wein bewilligt sind (mehrere haben ein Theilungslager und eisernen Kredit ale rg, während 1892.93 315 eisernen Kredit und 324 Theilungslager hatten. Auf eisernen Kredit waren am 31. März 1394 abgelassen rund 39 7090 t (zu 10090 kg) zum Zollsatze von 20 4 für 100 kg, 1925 t zum Zollsatze von 24 ., 12 4 zum Zollsatze von 48 und 11 t zum Zollsatze von 89 S6. Zur gleichen Zeit waren in den Theilungslägern vorhanden 37 800 4 Wein. Der Betrag des im Laufe des Jahres 1893ỹ94 den Weinhandlungen für Weinzoll be⸗ willigten Geldkredits stellte sich auf rund 47 Hin Mark.
. . Spielkarten.
ANeber die , . und den Verkehr mit Spielkarten im Deutschen Reich während des Etatsiahres 1893/94 veröffentlicht die neueste Nummer der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs eine Uebersicht, die im ganzen 39 Spielkartenfabriken nach= weist (gegen 47 im Etatsjahre 1892/93). Davon kommen 10 auf , . und ebensoviel auf das Königreich Sachsen, 8 auf
ayern, je 2 auf Hessen, Mecklenburg, Thüringen und Braunschweig und je 1 auf Württemberg, Baden und Ham⸗ burg. Der in den Spielkartenfabriken vorhandene Bestand be⸗ trug am Schluß des Vorjahres 1024 243 Kartenspiele von 36 oder weniger Blättern und 252 787 Kartenspiele von mehr als 36 Blattern, der ien während des Jahres 189394 5116207 und 1104247 Spiele, der Abgang in dieser Zeit 507 594 und 1015469 Spiele, sodaß am Schluß des Etatsjahres 1893/94 vorhanden waren 1122836 und 341 565 entsprechende Spiele. Versteuert wurden vom inländischen . 4279 051 Spiele von 36 oder weniger Blättern (jum Steuersatz von 0,30 M für 1 Spiel — 1892593 4244394) und 161 867 Spiele von mehr als 36 Blättern (zum Steuersatz von 59 M½ς —‚ 1892393 167 414) und vom Ausland einge⸗ führt und in den freien Verkehr t (zum Zollsatze von 60 M für 100 kg neben der inländischen Abgabe) 23 zas und 11 410 (1892593 18 902 und 6472) Spiele. Nach dem Ausland ausgeführt wurden überwiegend Kartenspiele von mehr als 36 Blättern, deren Zahl 1893/94 850 642 betragen hat gegen nur 637 290 Spiele von 36 und weniger Blättern; 1892‚93 war das Verhältniß umgekehrt, da von den kleineren Spielen in diesem Jahre 877 06561 und von den größeren 7853 301 nach dem Ausland ausgeführt worden sind.
betrug 588, davon
. , Postsparkasse im Jahre 1892.
er Verwaltungshericht der niederländischen Postsparkasse für . . 1892 läßt erkennen, daß sich die Anstalt andauernd günstig entwickelt.
Ende 1892 waren für den K, 1235 Postanstalten geöffnet, d. s. 18 mehr als 1891. Die Zahl der umlaufenden Spar— lkassenbücher stieg von 319106 auf 358483, also um 39377 Stück. Neu ausgegeben wurden 48056 Sparbücher, von denen am Jahres- schluß 46 381 im Umlauf waren und 16815 oder 23,3 /o auf den Namen von Arbeitern lauteten.
Einlagen fanden in 617 835 Fällen statt zum Gesammthetrage von 15 369 783 Fl. (65 286 Fälle und 1 810 914 Fl. mehr als 1891.
Der Durchschnittsbetrag jeder Einlage stellte sich auf 24 Fl. 87,5 Cents.
Die Zahl der Rückzahlungen betrug 230 538 mit einem Betrag von 12472 599 Fl., was für jede Rückzahlung im Durchschnitt 54 Fl. 10 Cents ergiebt.
Das e der Sparer hat sich 1392 um 3 548 383 Fl. erhöht, und stellte sich am . auf 27 562 108 Fl. Ber Durchschnittsbetrag der Guthaben war 76 Fl. 21 Cents. on be⸗ sonderer Bedeutung ist; daß von den Ende 1892 in Umlauf befind- lichen 358 483 Sparkassenbüchern 86 8422 ein Guthaben unter 1 FI. und AM 124 ein Guthaben von 1 bis zu 10 Fl. hatten.
Im internationalen Verkehr zwischen den Niederlanden und n, ,. ist das Guthaben aus 41 Büchern von der einen Verwaltung auf die andere übertragen, und es sind 95 vollständige und 25 Theil⸗ rückzahlungen auf. Bü er der fremden Verwaltung geleistet, außerdem auf 43 Bücher Zinsen für Rechnung der fremden Verwaltung gut⸗ geschrieben worden. Rückzahlungsanträge, und Auszahlunggermäch—= tigungen auf telegraphischem Wege sind im Jahre 1852 kᷣ über einen Gesammthetrag von 265 187 Fl. ergangen.
Durch die Anlegung der Spargelder wurde ein Gewinn von 61 914 Fl; erzielt; hiervon wurden an die Sparer als Zinsen ge⸗ währt 648 143 Fl., es verblieb also ein Ertrag von 2135 771 Fü, welchem eine Ausgabe an Verwaltungskosten in Höhe von 142 gon gegenüberstand. Das Durchschnittserträgniß aus den zinsbar angelegten Spargeldern betru 3, 1s Gg. Die Teal für die einzelne Amts—⸗ handlung stellten sich wie schon im Jahre vorher auf 16,5 Cents.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Stuttgart berichtet die, Köln. Itg.' von dem dort seit dem 10. d. M. tagenden dritten Verbandstag dez Freien deutschen Bäckerverbandes, daß in der Dienstagssitzung eine an den Reicht lanzler zu sendende Gntschließung angenommen wurde, die gegen die Einführung eines Maximalarbeilstages im Bäckergewerbe Ginfprache erhebt, da einer solchen die größten technischen Schwierigkeiten ent= kön ste en und J. in voie chi f ic her Beziehung den Untergang vieler leiner und mittlerer Geschäfte nach sich ziehen würde; der Reichs. lanzler wird daher gebeten, den hierauf y . Vorschlägen der Kommission für Arbeiterstatistik keine Folge zu geben.
In L eidaig fand am Dienstag eine von etwa 2000 Personen besuchte soz n . Versammlung statt, in der ein Mitglied der i n n Bericht erstattete über die Errichtung einer eigenen Parteidruckerei und über die geplante Aenderung der Leipziger Parteizeitung Der Wähler‘. Daraus hebt die pz. Ztg.“ . daß der sozialdemokratische Parteivorstand das an ihn gerichtete
9 um Gewährung eines Darlehns zum Ankauf einer Rotations- maschine ahgelehnt habe, daß das nöthige Geld aber trotzdem zu⸗ sammen gekommen sei und daß zu den jetzt vorhandenen 35 000 M nur noch 5 bis 6090 „ gehörten, um das Unternehmen in Betrieb setzen zu kännen. Die Druckerei soll am 1. Oktober d. J. eröffnet werden. Die Versammlung stimmte den Anträgen der Preßkom⸗ mission, den Wähler! vom 1. Oktober d. J. ab unter dem Titel Teipziger Volksgeitung“ achtseitig und unter der Leitung des Br. Schoenlank erscheinen zu lassen, zu.
In Meißen soll einer Meldung des „Vorwärts“ zufolge in der Druckerei der. Mittelsächsischen ö ein Aus stand sämmt⸗ licher Setzer bevorstehen, die wegen eines Tarifstreits gekündigt haben.
Aus e, wird demselben Blatt gemeldet, daß der Aus‚ stand, der Feingoldschläger in der dortigen Schätz ler'schen Fabrik beendet ist.
Der Ausstand der Glasarbeiter in Oldenburg ist als beendet anzusehen. Eine Versammlung in Osternburg empfahl einer Mittheilung der „Old. Nachr. zufolge den Ausständigen bei der Direktion um Wiederanstellung anzufragen. Der Grund der Be— endigung des Ausstandes liegt, wie in der Versammlung ausgeführt wurde, namentlich darin, aß vorige Woche acht Mann die Arbeit aufnahmen, und außerdem in der schlechten Witterung, da die Leute keine ordentlichen Wohnungen haben.
In Dortmund wurde ein Ausstand der Stuckateure, wie im . Vorwärtt' mitgetheilt wird, nach Verlauf von zwei Tagen im Sinne der Arbeiter beendigt. Die Arbeitgeber bewilligten den neu h Lohntarif. . 3
us Glasgow meldet W. T. B.:. In einem gestern abge⸗ haltenen Meeting der vereinigten Grubenbesitzer In bee shiefer die Forderungen des Bergmannzverbandes nicht anzunehmen.
Ans Paxiß wird der „Vosf. 3 um Ausstande der Kürschner (vergl. Nr. 214 d. Bi.) Jeschrieben: Der Ausstand be—
er 400 Pariser Kürschner be übrigen Pelzwaarenfabriken beschäftigen Arbeiterjahl. Die Zuschnelder . da ihre Forderungen abgelehnt wurden. mehr vom Fachberein der. Nürschner aufgestellten Forderungen lauten: achtstündiger Arbeitstag, 129 Fr. Tagelohn für die nur während der guten Zeit (November⸗Februar) beschäftiglen Arbeiter für die Frauen 4 Fr. Big jetzt haben die Arbeitgeber cs abgelehnt, sich mit den Bevollmächtigten des Ausschusses der ausständigen Kürschner in Verbindung zu se en, Dieser besteht aus vier Franzosen und bier Ausländern. Die Augländer, besonders Deutsche umd Destern ö bilden mehr als zwei Drittel aller Pariser 96. er und sind burch⸗ weg die ersten Arbeiter. Die Ausständigen haben den Vort eil, daß es in Paris nur wenige, oft gar keine unbeschäftigten ö zu geben pflegt. Wenn die Arbeitgeber Leute einstellen woller, müssen sie sie oft aut deipzig kommen lassen, wo die Stellenpermittlung der Kürschner für ganz Guropa sich befindet, Deshalb erhalten auch die ausländischen nr, 9 Fr. den Tag, die Franzosen nur 65—7 Fr. Der Ausstand soll auch diefer Ungleichheit ein Ende machen. Dle Augständigen suchen nun auswärtige Arbeiter sernzuhalten und haben deshalb sich nach 5 London ꝛc. gewandt. Außerdem gilt es, die zu Hause arbeitenden . oder Kleinmeister für den Ausstand zu gewinnen. Von 409 Kürschnern sind ö n er
kenn in der Fabrik der ö.
29 , ; , 1 ö Hilfsarbeiter. ammlungen der Arbeiter wie der Arbeit wird i und französtscher Sprache verhandelt. .
Kunst und Wissenschaft.
Im Berliner Botanischen Garten, wo jetzt im Herbst hunderte von Pflanzen der verschiedensten Länder 66 2 . Samen xeifen, kann man mit Leichtigkeit die zahlreichen und so außer⸗ ordentlich mannigfachen Anpassungserscheinungen der Früchte und Samen an irgen? einen Modus der Verbreitung beobachten und studieren, welche in neuerer Zeit bekannt geworden sind und um deren Deutung sich hesonders Darwin verdient gemacht hat. Man könnte vielleicht annehmen, daß wenigstens für einen großen Theil der Pflanzen eine solche Verbreitunggausrüstung der Früchte oder Samen überflüssig sei, da die ungeheure, von ihnen jährlich pro⸗ duzierte Menge von zamen doch zweifellos die Vermehrung und Aug⸗ breitung der Art gewährleiste. Man hat z. B. festgeftell, daß ein 5 kräftiger Stock des Bilsenkrauts (Hyoscyamus niger) 10 999, ein solcher des Tabacks (Nicotiana Tabacum) 369 O00, ja ein solcher der überall verbreiteten Kreuzblüthlerart Sisymbrium Sophia big zu 730 000 Samen hervorzubringen vermag und daß noch eine grohe Zahl anderer Pflanzen nicht hinter diesen zurücksteht. Würde nun jeder dieser Samen auskeimen und sich 5 entwickeln, so würden schon nach fünf Jahren 10 0900 Billionen Stöcke des Bilsenkrautz vorhanden sein, das heißt, die ganze Oberffäche unserer Crde wäre schon in fünf Jahren di t von dieser gefährlichen Giftpflanze bedeckt Nehmen wir aber gar für Sisxmbrium Sophia eine völlig un- gehinderte Vermehrung an, so wurde dieselbe schon nach drei Jahren zu ihrer Ernährung einen Raum benöthigen, der das Festland der Erde um das 2006 fache übertrifft. Einer folchen Ausbreitung der
flanzen sind nun aber ganz bestimmte Grenzen gefetzt, denn nur selten gelingt es einmal einer Pflanze, ein Meer oder einen breiten Meeregarm zu überschreiten; ferner machen sich klimatische Fragen und die chemische und physikalische Beschaffenheit des Bodens bemerklich, und endlich bildet hierfür den Hauptfaktor, daß die einzelnen Individuen einer Art, sobald sie einmal an irgend einer Stelle in größerer Menge aufgetreten sind und größere zusammen hängende Strecken besiedelt haben, sich selbst die gefährlichste Konkurrenz zu bereiten beginnen. Es muß dann der härteste Kampf ums Dasein, d. h. um den günstigsten Boden und um Licht und Luft beginnen, und tausende von schwächeren Individuen werden durch ftärker heran⸗ ee ! förmlich erdrückt und zum Absterben gezwungen. Und
auptsächlich um dieser gefährlichen Konkurrenz aus dem Wege zu gehen, finden wir bei den allermeisten Pflanzen die Anpassungẽ⸗ erscheinunger, welche die Aufgabe haben, die zahlreichen entwikeslen Früchte nach allen Richtungen möglichst weit bon der Mutterpflanze zu entferenen und zu zerstreuen. Sehr häufig wird die Verbreitung der Samen durch das Wasser oder die Luft bewirkt. So finden wir denn bei Wasserpflanzen oder Sumpfpflanzen unbene bare, leicht schwimmende, oft stark aufgeblasene Samen oder Frü te, weshalb dieselben leicht bei Regen üssen weggetragen und an tiefergelegene, ihrer Entwickelung vortheilhafte Far, gebracht werden. An⸗ passungen an die Windverbreitung kennen wir von sehr zahl- reichen Arten, man braucht nur an die Federkronen der Löwen. Zahnfrüchtchen, die Flügelfrüchte der Ahornarten, die Samenrolle der Baumwolle c. zu erinnern. Sehr häufig finden wir aber auch die Samen an die Verbreitung durch Thiere angepaßt; g besitzen dann entweder Haken oder Stacheln, mittels welcher sie s an Thiere festsetzen und weitertransportiert werden; oder aber die Früchte werden, haupt⸗ sächlich als Beerenfrüchte, gegessen, worauf dann die durch eine harte Schale geschützten Samen unverdaut wieder abgegeben werden und sich schnell und außerordentlich kräftig entwickeln. Eri haben aber biele . eigenartige Vorrichtungen ausgebildet, mittels welcher sie selbst die Samen verbreiten, und zwar durch Schleudern, Spritzen c. So finden wir 3. B. im Botanischen Garten auf dem Medizinalpflanzenstückk die eigenartige Spritzjurke⸗ (Heballium Elaterium), deren Fruchtinneres bei der Reife einer starken Syannun Her gt d. h. der die Samen einhüllende Schleim wird dur die feste elastische Wandung unter starkem Druck gehalten. Sobald nun eine solche reife Frucht berührt wird, fo löst sie sich sofort von ihrem Stiel los, in demselben Augenblick iich sich die elastische Fruchtwand zusammen und die Samen werden fammt dem Schleim mit großer Gewalt durch das bisher von dem Stlelende verschlossene Loch , Es gehören dann endlich noch hierher die bekannten Erscheinungen, welche besonders deutlich an der „Rose von Jericho“ zu beobachten find und welche auch bei manchen unserer Pflanzen zu beobachten sind, ferner die e ,. Bildungen der Steppenhere“ oder des Steppenläufers . Sie alle bezwecken, die Samen während der ungünstigen Jahreszeit zurückzuhalten, sie jedoch ju verbreiten und auszustreuen, sobald die Möglichkeit eines chs⸗ thums gegeben ist.
— In den letzten Tagen ist neuerdings in der Ausstellun der Sezession an der Prinz-Regentenstraße zu Män . ein bedeutendes Werk Arnold Böcklin's aus Privatbesitz aufgebaͤngt werden, eine Villa am Meeren in eigenartiger rother i el beleuchtung. Das. Bild ist 3 zu der bereits ausgestellten Villa am Meere“ deg gleichen Künstlers, die in einer ganz anderen Stimmung gehalten ist, aufgehängt worden und wirkt dadur doppelt interessant. Die ee n. giebt Saisonkarten, die von jetzt ab bis zum Schluß der Aus tellung, alfo nahezu zwei Mongte noch ültig 24 nunmehr zum ermäßigten Preise von 3 M ab. Der Befuch der usstellung ist ein sehr zufriedenstellender. — Wie der „Rost. Anz. meldet, ist in der vergangenen Nacht der bekannte Theologe an der Universität Rost ock, Profe ssor Die ck= . oer. storiker⸗ Ver — Die Historiker⸗Versammlung in Eise nach ist fi fn a, . nnn, e , . u fr W. T. B.“ in Kon stanz abgehalten w e. Vorort wurde wiederum Berlin 1. ! [,
Land⸗ und Forstwirthschaft.
. . in Italien.
mtlichen ungen zufolge stellt ; ,,
ernte für ganz en auf Ir gh 6 zi . ,, ektoliter weniger als im 4 Jahre, wo 47 653 791 h geernte
wurden. Dag diesjährige Ergebniß kann somit nur als eine hwache
Mittelernte bezeichnet werden. Bi an, . haben sich noch welter verschlechtert. ( 4 ten für die Mat