1894 / 217 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Baden“ und alsdann an Bord S. M. S. „Wörth.“ ö. flbend gedenken Seine Majestät auf die Kaiserliche Macht zurückzukehren.

*

Der Verkehr auf den vom Reich ubventionierten Dampferlinien hat im Jahre 1893 auf sämmtlichen Linien in erfreulichem Maße zugenommen; er gestaltete sich nach der amtlichen Statistik, wie folgt:

L. Linien des Norddeutschen Lloyd nach Ostasien und Australien.

Auf diesen Linien ist eine Veränderung in den Betriebs- verhältnissen insofern eingetreten, als infolge des Nachtrags vom 10/15. Mai 1893 zum Subventionsvertrag vom 3 4. Juli 18856 die Zweiglinie der australischen Linie nach Samoa weg⸗ efallen ist, dagegen die ostasiatische Linie eine neue Anschluß⸗ inie nach Neu-Guinea erhalten hat. Weggefallen ist ferner die Mittelmeer⸗Zweiglinie, welche für den Güterverkehr keine erhebliche Bedeutung hatte. Dafür laufen die Dampfer beider Hauptlinien nunmehr auch Neapel an.

Der Gesammtverkehr der beiden Linien nach Ost⸗ Asien und Australien fuß der Ausreise und Heimreise zu⸗ sammengenommen belief sich auf 88 748 t (zu 1000 kg) im Werthe von 108 414 000 M gegen 69 532 t im Werthe von 94430 000 MS im Jahre 1893 und 58 477 t im Werthe von 74 547 000 M im Jahre 1888 (dem ersten Kalender⸗ jahre, für welches die amtliche Statistik aufgenommen ist. Hiernach ist der Gesammtverkehr seit 1888 um Hl, 8 Progz. und im letzten Jahre um 27.6 Proz. dem Gewicht nach ge⸗ stiegen. Es entfielen auf die Ausreise 40 964 t im Werthe von 43 593 000 sH6 (gegen 28997 t im Werthe von 34172 000 6 im Jahre 1892), auf die Heimreise 7784 t im Werthe von 64 821 000 MS (gegen 10 535 t im Werthe von 60 2658 009 S im Jahre 18925.

Annähernd die Hälfte der ausgehenden Güter, nämlich

44,2 Proz. des Gesammtwerths der Einladungen in den europäischen Häfen und Port Said wurde in Bremerhaven eladen, 364 Proz. wurden in Antwerpen, 10,3 Proz. in Southampton, 8,9 Proz. in Genua, 0,2 Proz. in Neapel auf⸗ enommen. Gelöscht wurden auf der . in Neapel O9 Proz, in Genua 22,1 Proz, in Southampton 11,0 Proz., in Antwerpen 25,7 Proz., in Bremerhaven 37,0 Proz. vom Gesammtwerth.

Die hauptsächlichsten Frachtgegenstände bildeten auf der Ausreise: Manufaktur⸗ und Wollwaaren, Lederwaaren und Schuhe, Baumwollengarn und sonstige Baumwollwaaren, ö Eisen⸗ und Stahlwaaren, namentlich Nadeln und

rahtwaaren, Zigarren, Bier und sonstige Verzehrungsgegen⸗ stände; auf der Heimreise: Wolle, Häute, Felle und Pelzwerk, Talg, Rohseide und Seidenabfälle, Edelmetalle, sonstige Metalle (Zinn, Blei, Silberblei, Kupfer), Erze, Taback, Galläpfel, Thee, Kaffee, Kuriositäten.

Deutscher Herkunft waren von den anf der Ausreise beförderten Gütern 24655 t im Werthe von 23 606000 , d. h. 60, Proz. des Gesammtgewichts und 54,2 Proz. des Gesammtwerths der ausgehenden Waaren (gegen 18 877 t im Werthe von 20 691 90090 M im Jahre 1892). Von den auf der Heimreise beförderten Gütern waren 24744 t im Werthe von 22 988 000 S6, d. h. 51,8 Proz. des Gesammt⸗

ewichts und 35,5 Proz. des Gesammtwerths (gegen 17 975 t im Werthe von 17 864 000 w im Jahre 1892) für Deutsch⸗ land bestimmt.

Die ostasiatische Linie nahm an der Beförderung auf der Aus⸗ und Heimreise zusam mengenommen mit 47 865 t im Werthe von 71 523 000 MS (gegen 38 102 t im Werthe von 63 155 000 S im Jahre 1892) theil. Auf die Ausreise entfielen hiervon 23 72 t im Werthe von 31 189 000 M 63 16304 t im Werthe von 21 961 000 M im Jahre 1892); darunter deutscher erkunft 13073 t im Werthe von 16248000 „S6, d. h. 56,7 Prozent des Gesammtgewichts und 52,1 Prozent des Gesammt⸗ werths (gegen 11951 t im Werthe von 13951 000 M im Jahre 1897). Von den auf der Heimreise beförderten I 783 t im Werthe von 40 334 000 MSM (gegen 21 798 t im . von 41 193 000 S im Jahre 1893) waren 11 766 t im Werthe von 12179 0090 M6, d. h. 47,5 Proz. des Gesammt⸗ . und 30, Proz. des Gesammtwerths für Deutsch⸗ and bestimmt.

Der Antheil der australischen Linie an der . beförderung betrug 40 893: t im Werthe von 36 891 l Gegen 31 430 t im Werthe von 31 277 090 S6 im Jahre 1892). Hiervon entfielen auf die Ausreise 17892 t im Werthe von 12 404 000 M (gegen 12 693 t im Werthe von 12211 000 M im Jahre 1892); darunter deutscher Her⸗ kunft 116582 t im Werthe von 7 358 000 6, d. . 64,7 Proz. des Gesammtgewichts und 59, Proz. des Gesammtwerths Legen 6926 t im Werthe von 6 740 900 1M im Jahre 18995.

on den auf der Heimreise beförderten 23 901 t im Werthe von 24 487 000 Mm (gegen 18 737 t im Werthe von 19066000 M im Jahre 189 waren 12978 t im Werthe von 10 809 000 S6, d. h. 564 Proz. des Gesammtgewichts und 44,1 Proz. des Gesammtwerths für Deutschland best immt.

Der Personenverkehr gestaltete sich wie folgt:

Ostasiatische Linie. 1893 . 1592

Klasse Klasse

zusammen Klasse Klasse

1 II 111 3 111 1IM1 1 —111

Ausreise.. . 597 506 3484 46587 560 370 3597 4527 Heimreisse. 539 394 98335 18566 568 385 960 1853

III26 00 ιlb7 6443 i128 7554497 6380 . Au stralische Linie.

Ausreise.. . 256 2771584 2117 267 2981828 2393 Heimreise 9 278 2533 3027 254 306 2046 2606 zusammen . N72 555 ai17 514 J 521] 60 3874 4999 II. Deutsche Ost⸗Afrika⸗Linie.

In dem Verkehr auf dieser Linie ist im Jahre 1893 die Aenderung eingetreten, daß die Dampfer auf der Heimreise nur abwechselnd Rotterdam und statt dieses Hafens auf jeder zweiten Heimreise Marseille und Vlissingen anlaufen. Einige unbedeutendere portugiesische Häfen Ost⸗-Afrikas sind aus der Reihe der zen ah n fin ausgeschieden.

Der Gesammtverkehr auf der Ausreise und der Heimreise zusammengenommen belief sich auf 4 337 t

jusammen

zusammen.

im Werthe von 20 059 9000 S geg von 17 017 000366 im Jahre 1392 Dies bedeutet eine Verkehrz⸗ beigen ng um 45,1 Proz. dem Gewichte nach und um 17,9 Proz. dem Werthe nach. Es entfielen auf die Ausreise 14492 t im Werthe von 8556 000 MS (gegen 10745 t im Werthe von 7217 009 6 im Jahre 1892), auf die , 19 845 t im Werthe von 11 593 000 S (gegen 12912 t im Werthe von 9 800 009 ½6½ im Jahre 1892).

Mehr als die Hälfte der ausgehenden Güter, nämlich 57.1. Proz. vom Gesammtwerth der Einladungen in den euro— 1 Häfen, wurde in Hamburg a, 25.2 Proz. wurden in Amsterdam, 9,7 Proz, in Lissabon, 8.0 Proz. in Neapel aufgenommen. Gelöscht wurden auf der 3 in Neapel 20 Proz, in Marseille 10.38 Proz, in Lissabon 3,2 Proz, in k 1255 Proz., in Hamburg 72,35 Proz. vom Gesammt—⸗ werth.

Die hauptsächlichsten Beförderungsgegenstände bildeten auf der Aus reise: Manufakturwaaren, Baumwollwaaren, Eisen⸗ und Stahlwaaren, Baumaterial, Verzehrungsgegenstände, ins⸗ besondere Wein und Bier. Während in diesen Artikeln die Beförderung zum theil beträchtlich gestiegen ist, hat in Waffen und Munition eine erhebliche Abnahme des Verkehrs statt⸗ . Auf der Heimreise wurden hauptsächlich

autschuk, Erdnüsse, Sesamsaat, Orseille, Gewürznelken, Kaffee, Elfenbein, Wolle und Silbererze befördert.

Von den ausgehenden Gütern waren deutscher Herkunft AITö2 t im Werthe von 3 832 000 S (gegen 6781 t im Werthe von 3 661 000 M/ im Jah 1892), d. h. 535 Proz. des Gesammtgewichts und 4438 Proz. des Gesammtwerths. Von, den einkommenden Gütern waren für Deutschland bestimmt 10525 t im Werthe von 6 M0000 M (gegen 304 t im Werthe von 4522 000 MSL im Jahre 1892), d. h. 535.0 Proz. des Gesammtgewichts und 52,8 Proz. des Ge⸗ sammtwerths.

Der Personenverkehr gestaltete sich wie folgt: 1893 . 1892

Klasse

Klasse zusammen

Klasse 1

388 245 392 1009 3 15, 4 10s?

774 442 865 2082

zusammen Klasse

J 169 340 sn 1 eg 3h06 625 1545

Ilosd 640 1 3001

Ausreise. Heimreise

zusammen

Am 8. d. M; ist nach längerem Leiden der gra enn der Physikalisch⸗Technischen Reichsanstalt, Kaiserliche Wirkliche Geheime Rath, Prosessor Dr, Hermann von Helmholtz verschieden.

In ihm ist einer der ausgezeichnetsten Forscher auf dem Gebiet der Naturwissenschaften dahingegangen.

Am 31. August 1821 zu Potsdam geboren, widmete er

sich nach beendigter Studienzeit in verschledenen akademischen Stellungen zunächst der Heilkunde, welche ihm neben anderen . Untersuchungen auf dem Gebiete der Physio⸗ logie die Entdeckung des Augenspiegels verdankt, um alsdann in der physikalischen Forschung das eigentliche Feld seiner weitumfassenden Thätigkeif zu erkennen. Gleich ausgezeichnet durch experimentelle Geschicklichkeit und enialen Blick, hat er bei seinen Arbeiten eine seltene Viel⸗ eitigkeit an den Tag gelegt und durch die exakte Methode seiner Forschungen für die Fortschritte der Physik neue Grund⸗ lagen geschaffen, wo immer seine Arbeit einsetzte. Die wissenschaftliche Welt des In⸗ und Auslandes, die vor kurzem dem Gelehrten bei Vollendung des siebzigsten Lebens⸗ ahres in seltener Einmüthigkeit ihre Huldigungen darbrachte, hat ihm den Lorheer auf das Grab gelegt, das Vaterland trauert um einen der besten seiner Söhne und die Reichs⸗ verwaltung, in deren Verbande von Helmholtz an der Spitze der Physikalisch⸗Technischen Reichsanstalt eine von reichem Erfolg gekrönte Thätigkeit schlicht und selbstlos entfaltet hat, wird 66. Dienste in dankbarer Erinnerung bewahren.

Der General der Infanterie von Keßler, General⸗ Inspekteur des Militär⸗Erziehungs⸗ und Bildungswesens, und der General der Kavallerie von Krosigk, A la suite des Leib⸗Garde⸗Husaren⸗-Regiments und Inspekteur der 1. Ka⸗ vallerie⸗Inspektion, sind nach Berlin zurückgekehrt.

Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofe von Jagemann ist nach Berlin zurückgekehrt und haf die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Wirkliche Geheime Admiralitäts-Rath Perels, Di⸗ rektor des Verwaltungs-Departements des Reichs⸗Marine⸗ amts, ist vom Urlaub zurückgekehrt.

Der Regierungs⸗Rath von Zakrzewski in Merseburg ist an die Königliche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin versetzt worden.

Der Regierungs-Rath Braune in Münster ist an die Königliche Regierung zu Trier versetzt worden.

Der Regierungs⸗-Assessor Graf von Kospoth aus Han⸗ nover ist dem ,,, des Landkreises Liegnitz zur Hilfe⸗ leistung in den landräthlichen Geschäften überwiesen worden.

Die Regierungs⸗Assessoren von Jagow und von

Tyszka sind den Landräthen in Ruppin und Soldin zur , in den landräthlichen Geschäften * m, worden. Der neuernannte Regierungs⸗Assessor von Roeder aus Frankfurt a. O. ist dem Landrath des Landkreises Görlitz zur n,, in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Die neuernannten Regierungs⸗Assessoren von Wersebe und Hesse sind bis auf weiteres den Landräthen der Kreise Tecklenburg und Pyritz zur Hilfeleistung in den landräthlichen Geschäften , worden. .

Der Strafanstalts⸗Sekretär Kraemer in Ziegenhain ist

zum Strafanstalts-Inspektor an der dortigen Anstalt ernannt

worden.

Königsberg, 13. September. Die „Ostpreußische Zei⸗ tung“ veröffentlicht nachstehenden Allerhöchsten Erlaß:

Ich kann die Provinz Ostpreußen nicht verlassen, ohne Meiner lebhaften Befriedigung über die Mir während Meines mehrtägigen Aufenthaltes überall dargebrachten Zeichen freudiger Theilnahme und

*

en 23 657 t im Werthe treuer Ergebenheit erneuten Ausdruck zu geben. Insbesondere er⸗

wähne Ich den überaus herzlichen und großartigen Empfang, welchen Mir und der Kaiserin und Königin, Meiner Gemahlin, die Behörden und Einwohner Meiner Haupt und Residenzstadt Königs—⸗ berg an dem Tage bereitet haben, an welchem das Denkmal Meines in Gott ruhenden Herrn Großvaters Majestät enthüllt wurde. Wohlthuend war es für Mich hierbei zu empfinden, daß Allerhöchstdessen Andenken noch in ungeschwächter Verehrung fort⸗ lebt. Indem Ich Sie beauftrage, hierfür Unsern wärmsten Dank zur Kenntniß der Einwohner der Provinz zu bringen, will Ich gleich zeitig Meine besondere Anerkennung für die freundliche und gute Aufnahme aussprechen, welche diejenigen Kreise und Ortschaften der Provinz, welchen in diesem Jahre durch die größeren Truppenzusammen⸗ ziehungen vermehrte Lasten erwachsen sind, den Truppen haben zu theil werden lassen.

Schlobitten, den 12. September 1894.

Wilhelm R. An den Ober⸗Präsidenten der Provinz Ostpreußen.

Indem ich durch öffentliche Bekanntmachung des vorstehenden Allerhöchsten Erlasses dem in demselben mir ertheilten Allerhöchsten Auftrage nachkomme, bin ich davon überzeugt, daß die huldvollen Worte Seiner Majestät des Kaisers und Königs bei den Bewohnern der Provinz den freudigsten Widerhall finden werden.

Königsberg, den 13. September 1894.

Der Ober⸗Präsident der Provinz Ostpreußen. Graf zu Stolberg.

Das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzogthums Braun⸗ schweig, ist leidlich, wenn , noch nicht gut; Seine König⸗ liche Hoheit hat indessen heute Abend Königsberg verlassen un sich nach Berlin begeben.

Swinemünde, 14. September. Zum Empfang Seiner

Majestät des Kaisers waren hier gestern am Bahnhof anwesend: der Ober⸗Präsident der Provinz Pommern, Staats⸗ Minister von Puttkamer, der Landrath Graf von Schwerin, der Bürgermeister von Swinemünde Wegener, der Stadt⸗ verordneten⸗Vorsteher Konsul Schiff und der Lootsenkommandeur von Wedell.

Die gestrige Flottenparade verlief in glänzender Weise. Die ganze Flotte war, wie ‚W. T. B.“ berichtet, in doppelter

Linie aufgestellt. Auf den weiß gestrichenen Schiffen enterten

die Mannschaften; auf den übrigen i standen die Truppen in Parade⸗Aufstellung. Sobald die Yacht „Hohen⸗ ollern“ sichthar wurde, brachten die Mannschaften ein drei⸗ n Hurrah aus. Nachdem Seine Majestät der Kaiser zwischen den beiden Geschwadern 3 efahren war, ließ Allerhöchstderselbe eine einfache Sch . formieren. Darauf setzte sich die ganze Flotte in Bewegung und dampfte in der Richtung nach der Greifswalder Sie ab. Bei der Abfahrt setzte sich die „Hohenzollern“ an die Spitze der übrigen Schiffe. Später gewährte der Uebergang aus der ein— fachen Kiellinie in Geschwaderformation einen besonders inter⸗ essanten Anblick. Die Schiffe fuhren bald zu zweien, bald zu dreien oder vieren nebeneinander. Die „Hohenzollern“ blieb bei der Fahrt beständig dem Geschwader voraus. Ein Torpedoboot vermittelte den Verkehr zwischen der „Hohen⸗ zollern“ und der Flotte. Am Nachmittag gingen die „Hohen⸗ zollern“ und die gesammte Flotte in Lan vor Anker.

Die Flotte wurde, als sie sich seewaͤrts in Bewegung setzte, von ungefähr dreißig Vergnügungsdampfern begleitet. Allgemeine Bewunderung riefen die Torpedobootflottillen hervor, die blitzartig das Panzergeschwader umkreisten, sowie die überraschende Promptheit, mit der die auf dem Admiralschiff „Wörth“ gegebenen Signale be⸗ folgt wurden. Vor allem erregten die großen Panzer J. Klasse „Brandenburg“ und „Wörth“ die allgemeine lebhafte Aufmerksamkeit. Die Kaiserliche Yacht war fortwährend von Vergnügungsdampfern umschwaͤrmt, deren Insassen bei der Annäherung an die „Hohenzollern“ in stürmische Hurrahrufe ausbrachen. Als es klar wurde, daß die Flotte weiter hinaus in See fuhr, kehrten die Passagier⸗ dampfer nach und nach nach Swinemünde zurück. Auch am Nochmittag fuhren noch Extradampfer in See, die jedoch die Jotte nicht mehr erreichten. Das Wetter war während der Flottenparade prachtvoll; Abends wurde es etwas stuͤrmisch.

Saßnitz, 14. September. Seine Königliche Hoheit der Prinz Adalbert kam heute in Begleitung des Militär— Gouverneurs Majors von Falkenhayn mit Torpedoboot von der Kaiserlichen Jacht „Hohenzollern“ aus ans Land, stattete den Kindern Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold in ihrer Villa einen Besuch ab und fuhr sodann mit hem fahrplanmäßigen Zuge nach Berlin zurück.

Baden.

Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen traf ö Nachmittag mit den Prinzen Gustav Adolf und Wilhelm in Karlsruhe ein und begab sich sofort nach dem Schloß.

Oefterreich⸗ Ungarn.

Gestern Vormittag fand in der Stephans⸗Kirche in Wien die feierliche Enthüllung des Denkmals zur Erinnerung an die Befreiung Wiens aus der Bedrängniß der Türken im Jahre 1683 statt. Der Feier wohnten der . die Erzherzoge, der Minister des Auswärtigen Graf Kälnoky, der Mine raff er. Fürst Windisch⸗ grätz, mehrere andere Minister, der Päpstliche Nuntius Agliardi, der Statthalter sowie zahlreiche Hof⸗ und Staats⸗ würdenträger und der Bürgermeister bei. Der Kardinal Gru scha hielt eine feierliche Ansprgche an den Kaiser und zelebrierte nach der Enthüllung ein Tedeum. Aus Anlaß der Feierlich⸗ keit erließ der Kaiser an den Präsidenten des Comitès Baron von Hye ein sehr herzliches , worin er dessen hervorragende Verdienste um das Zustandekommen des patrio⸗ tischen Unternehmens gedenkt. J

Für den verstorbenen Grafen von Paris ist eine acht⸗ tägige Hoftrauer angeordnet worden.

Frankreich.

In dem gestern unter dem Vorsitz des Minister⸗-Präsi⸗ denten Dupuy abgehaltenen Ministerrath theilte der Minister der Kolonien Delcasss mit, daß der Oberst Monteil vorgestern in Grand⸗Bassam angelangt sei, um zum Schutze von Kong gegen Samory aufzubrechen. Der

Rest der Kolonne Monteil's, der gegenwärtig am Congo stehe, werde zur Verstärkung der Posten am Mbomu abgehen. Der Minister des Aeußern Hanotaux legte den Wortlaut der Instruktionen vor, die dem Abgeordneten Le Myre de Vilers für seine Sendung nach Madagaskar ertheilt worden sind. Die Manöyer des II. und XI. Armee⸗Korps haben gestern in der Nähe von Patay begonnen. Der Kriegs⸗ Minister General Mercier und die fremden Offiziere trafen vorgestern in Orlsans ein. Nach ,, , des gestrigen, sehr lebhaft geführten, aber durch Regen behinderten Gefechts ab der Kriegs⸗Minister den Generalen und den fremden Offizieren in Artenay ein Frühstück, wobei er den letzteren den Will⸗ kommen bot und die Generale, insbesondere den kommandierenden General Gallifet, beglückwünschte. Der Kriegs⸗Minister hob hervor, daß alle Waffengattungen und alle Dienstzweige sich auf der Hoͤhe ihrer Aufgabe gezeigt hätten; er dankte den patriotischen Bewohnern der Beauce, die wüßten, daß die Armee die große Schule der Arbeit und der Zucht, die beste Gewähr für den i und eine sichere 6 im Kriege bilde. Der Minister schloß mit einem Hoch auf den Prä⸗ sidenten der Republik, auf das französische Heer und die befreundeten Armeen, die so glänzend bei den Manövern vertreten seien. Der russische Militär⸗Bevollmächtigte General Baron Fredericks sprach namens der fremden Offiziere den Dank für die ihnen erwiesene herzliche Gastfreundschaft aus; sie schätzten sich glücklich, an den Manövern der französischen Armee theilzunehmen, der sie so viel Interesse und Sympathie . rächten. Sein Hoch galt dem Kriegs⸗Minister, General ercier. Der zur deutschen Botschaft in Paris kommandierte Oberst⸗Lieutenant von Schwartz koppen und der französische

Oberst Tantan legten gestern gemeinsam in Orlsans an den

Gräbern der im Jahre 1870 dort gefallenen deutschen und französischen Soldaten Kränze nieder.

Ruszland.

Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, lebt der Kaiser in Bjelowesh streng nach den ärztlichen Vorschriften und , sich mit Jagd, Reiten und Gymnastik. Das Aussehen des Kaisers ist blühend und die Stimmung vor— züglich. Die Ueberreizung der Nerven und die Uebermüdung sind völlig gehoben.

In O dessa eingetroffenen Nachrichten aus Batum zufolge wären dort Vorbereitungen zur Verschiffung der 38. Truppen⸗ division nach Odessa im Gange. Die Diolsion solle, wie ver⸗ laute, zu dauernder Garnison nach der Stadt Bobrinez nahe der Westgrenze des Reichs gebracht werden.

Italien.

Wie die „Riforma“ meldet, hätte der Papst mit dem Kardinal Langésnieux eine Unterredung über die Ein⸗ richtung der . Präfektur in Erythräag gehabt. Der Kardinal Sanfelice, Erzbischof von Neapel, hat auf ein Schreiben, das er gelegentlich der ö der Gedenktafel in Neapel von dem Bürgermeister von Neapel erhalten hatte, geantwortet, er habe im Jahre 1884 einfach die Pflichten seines geistlichen Amts gegenüber den Cholerakranken erfüllt. Er schließe sich dem warmen Lobe aus vollem Herzen an, das der Bürgermeister dem König und allen jenen edlen Menschenfreunden, die in der Cholera⸗ zeit ihr Leben gewagt hätten unter ihnen der Bruder des Bürgermeisters, der Marquis Campodisole gespendet habe.

Schließlich bittet Kardinal Sanfelice den Bürgermeister, dem

Minister⸗Präsidenten Crispi seinen Dank auszusprechen für die von diesem für seine des Kardinals * g ausge⸗ sprochenen wohlwollenden Gefühle, sowie für dessen Appell an die Eintracht zwischen den religiösen und den bürgerlichen Ge⸗ walten. Er, der Kardinal, verspreche seinerseits dieses Ziel stets verfolgen zu wollen.

Aus dem Vatikan stammende Informationen . die don der „Tribuna“ gebrachte Meldung von der Ver⸗ haftung zweier Individuen in den Vatikanischen Gärten als grundlos.

Spanien. Der Minister⸗Präsident Sagasta wird wahrscheinlich heute Avila verlassen und sich zu der Königin⸗Regentin nach St. Sebastian begeben.

Asien.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Bom ban hätten in Puna infolge eines Zusammenstoßes zwischen Muhamedanern und Hindus Ruhestsrungen statt⸗ gefunden. Eine Moschee sei geplündert, eine Person getödtet und zahlreiche andere verhaftet worden.

Aus Shanghai meldet dasselbe Bureau, dort ver⸗ breiteten Gerüchten zufolge solle am 2. September eine Schlacht in der Nähe von Kaitscheng stattgefunden haben. Nach chinesischen Blättern vom 10. September wäre sie nach zwei⸗ tägiger Dauer unentschieden geblieben. Am 12. September hätten die . gemeldet, vom General Ye ; sei Bericht über einen Si 3. der Chin esen eingelaufen; es herrsche in Shanghai jedoch die Ansicht, daß Ching eine Niederlage erlitten habe. Die chinesischen Truppen seien h immer durch das Hochwasser am Uebergang über den . ing⸗Fluß gehindert.

Von den Gegnern des Vize⸗Königs Li⸗Hung⸗Tschan sei der Regierung berichtet worden, da 1 im ahne 188 verbannter Schwiegersohn Tschang⸗Pei⸗Lun nach Tientsin

urückgekehrt se Die Regierung habe darauf seine Rück⸗ . in die Verbannung verfügt. .

Die „Times“ meldet aus Shanghai non gestern: Tele⸗ gramme aus Fusan besagten, ganz Süd⸗Koreg hahe sich gegen die Japaner erhoben, man fürchte, daß die Auf⸗ ständischen Fusan angreifen würden. 2000 Mann japanischer Truppen seien in Fusan eingetroffen.

Afrika.

Wie dem Reuter'schen Bureau“ aus Kairo gemeldet wird, ist das Ürtheil des Kriegsgerichts in dem Pro⸗ i gegen die wegen Sklavenkaufs angeschuldigten Paschas

em General Kitsche ner zugestellt worden. Das Urtheil wird

wahrscheinlich Sonntag veröffentlicht werden. Der aus⸗ ewiesene Redakteur Guarnieri ist, nach Cypern abgereist; * Blatt setzt unter einem neuen italienischen Redakteur die Angriffe gegen die englischen und egyptischen Beamten fort.

gemeinfaßlich in einem für Schule und

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Köthen berichtet der Vorwärts‘, daß der Aus tand der dortigen Steinsetzer zu Gunsten der Arbeiter dadurch beendet wurde, ö. die Arbeitgeber den geforderten Stundenlohn bewilligten.

In Memel haben die . demselben Blatt durch einen viertägigen Ausstand eine feste Vereinbarung erzielt, daß von nächstem Frühjahr ab statt der bisherigen 12 Stunden nur 10 Stunden täglich gearbeitet werden soll. ö!

Aus Wien wird dem „Vorwärts“ n, daß der Ausstand der dortigen Tapezierer fortdauere. (Vgl. Nr. 213 d. B.)

Einer Londoner Meldung des W. T. B. zufolge haben die ausständigen schottischen Bergleute 7 Toff die Arbeit zu dem alten Lohnsatze wieder aufzunehmen, falls die Bergwerks⸗ besitzer binnen sechs Wochen einen Ausgleichsrath ernennen.

Aus Catania wird dem D. B. H. gemeldet, daß in den Schwefelgruben Consoli und Masano 2600 AÄrbeiter wegen Lohn⸗ kürzung ausstehen.

Aus Belgrad meldet ein Telegramm des D. B. H.“ daß sämmtliche Setzer der Staatsdruckerei wegen Lohnkürzung die Arbeit eingestellt hätten.

Heft XV der Statistik des hamburgischen Staats, be— arbeitet und herausgegeben von dem Statistischen Bureau der Steuer⸗ deputation, enthält: Die Grundsteuer⸗Gesetzgebung des hamburgischen Staats, sowie die Katastrierung des landwirthschaftlich benutzten Grundeigenthums und ihre wichtigsten statistischen Ergebnisse. Die Bewegung der Bevölkerung in den Jahren 1887 bis 1891. Ham⸗ burgische Sterblichkeitstafel. Die Ernteerträge im hamburgischen Staat in den Jahren 1878 bis 1892. Die Saatenstandberichte und das Ernteergebniß des Jahres 18393 im hamburgischen Staat. Hauptergebnisse der Viehzählungen vom 1. Dezember 1892 und 1893 im hamburgischen Staat.

Kunst und Wissenschaft.

Die von der Stadtgemeinde Venedig organisierte erste internationale Kunstausstellung für 1895 wird, nach dem gestern veröffentlichten Reglement, am 22. April 1895 eröffnet und am 22. Oktober geschlossen werden. In dem vorbereitenden Ausschuß sind laut Meldung des. W. T. B;. Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Italien, Frankreich, England, Rußland, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen und Spanien vertreten.

* 1

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.

Wie wir hören, bereitet das Kaiserliche Gesundheitsamt eine Veröffentlichung vor, die überall mit Interesse und Zustimmung begrüßt werden wird: eine gemeinfaßliche Anleitung zur Gesundheits« pflege unter dem Titel Gesundheitsbüchlein?. Direktor und Mitglieder des Kaiserlichen Gesundheitsamts haben sich, vielfachen An⸗ regungen folgend, vereinigt, um die Exrungenschaften auf dem ge⸗ sammten Gebiet der Gesundheitswissenschaft zusammenzustellen, und 5 Haus bestimmten Buche wiederzugeben. Das „Gesundheitsbüchlein' soll im Verlage von Julius Springer in Berlin erscheinen und gut ausgestgttet, zweck mäßig illustriert und dabei zu einem überaus billigen Preise (nicht über 1 S) weitesten Kreisen zugänglich gemacht werden. Wir werden nach der Ausgabe des Buchs, welche Ende dieses Monats erfolgen soll, darauf zurückkommen.

Spanien. Durch Ministerialverfügung vom 5. v. M. ist für Herkünfte aus denjenigen Häfen, welche weniger als 165 km von Maastricht entfernt sind, eine dreitägige Beobachtungsquarantäne angeordnet worden.

Cholera.

Po sen, 13. September. Auf eine Verfügung des Regierungs⸗ Präsidenten sind, wie W. T. B.“ meldet, die russischen . die den hiesigen Wochenmarkt besuchen wollten, nicht zugelassen worden und mußten die Heimreise antreten.

Wien, 12. September. Nach den heute hier eingetroffenen Nachrichten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 1658 Erkrankungen und 101 Todesfälle, in der Bukowina 14 Erkran⸗ kungen und 9 Todesfälle vor.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 11 453, nicht rechtzeitig gestellt 120 Wagen. In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 4397, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

, (W. T. B.) Zuckerber icht. Korn⸗ zucker exkl., von 9209 —, neue —, Kornzucker exkl., 88 0/9 Rendement ———, neue —, Nachprodukte exkl., 75 0/0 Rendement 8, O0 9,9. Ruhig. Brotraffinade 1 2625. Brotraffinade II Gem. Raffinade mit Faß 24,25 25,25. Gem. Melis 1 mit Faß 23,25. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. September 1170 bez., 11,75 Br., pr. Oktober 10,90 Gd, 10, 95 Br., pr. November⸗Dezember 10,72 Gd., 10,75 Br., pr. Jan.“ März 10,0 Gd., 106.859 Br. Ruhig.

Leipzig, 13. September. (W. T. B.) Kamm zu g⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. September 3,35 A6, pr. Oktober 3,379 , pr. November 3,37 S, pr. Dezember 3,40 M, pr. Januar „425 M, pr. Februar 3,40 6, yr. März 3,45 , pr. April 3474 Sc, pr. Mai 3,50 6, pr. Juni 3,50 A1, pr. Juli pr. August - . Umsatz 19 090 kg.

Hremen, 13. September. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. ((OOffizielle Notierung der Bremer

, , Höher. Loko 4,80 Br. Baumwolle. Ruhig.

pland middl. loko 369 . Schmalz. Sehr fest. Wileor 455 8, Armour shield 453 Y, Cudahy 8 3. 6 345 5. Wolle. Umsatz;: 101 Ballen. Sp eck. Fest. Short elear middl. loko 41. Taback. Umsatz: 90 Seronen Carmen, 361 Packen China, 163 Seronen Havannah.

London, 15. September. (W. T. B.) Die Bank von England erklärte in der heutigen HalbjahrsVersammlung eine Halbjahrs⸗Dividende von 4060. Der Minderertrag ist der außer⸗ ewöhnlichen Erhöhung der Reserve sowie dem niedrigen Stand des Held nnr 8s zuzuschreiben. Das Netto⸗Refultat der Baring-⸗Ligqui⸗ dation seit dem 28. Februar ist die Herabminderung der Verbindlich⸗ keiten auf 2481 985 Pfd. Sterl. oder eine Reduktion um etwa 1 975 000

fd. Sterl. Die Schuld der Liquidationsmasse an die Bank von England at ich auf 2499 000 Pfd. Sterl. herabgemindert, was einer Reduktion um 1 041 000 Pfd. Sterl. gleichkommt. Die Aktiva der Liquidations⸗ masse betrugen am 31. August nach niedriger Schätzung 3 149397 66 Sterl. gegen 4 023 241 Pfd. Sterl. im März f Jahres.

n der Versammlung wurde erklärt, es sei alle Hoffnung vorhanden, daß die Garanten nichts verlieren.

Wie hier verlautet, hat das Haus Rothschild im Auftrage der brasilianischen Regierung wegen des Verkaufs von 1060 000 Pfund Sterling der garantierten 5 proz. Obligationen der Western-Minas Eisenbahn verhandelt; dieselben sind theils fest, theils auf Option übernommen worden. Bisher war dieser Betrag nicht plaeiert.

London, 13. September. (W. T. B.) An der Küste 20 Weizen⸗ ladungen angeboten.

96 0, Javazucker loko 1335 stetig. Rüben⸗Roh zucker loko 114 stetig Chile⸗Kupfer 403, pr. 3 Monat 41. Liverpool, 15. September. (W. T. B.) Offizielle Notie⸗

rungen. American good ordin. 33, do. Jon middling 3z, do.

od middling zis / is, do. middling fair 44, Pernam 4516, Ceara fair 315 /is, do. good fair 4,

good 3, do.

do. fully good

34, do. 35 Bengal fully ᷣ. 2t, do fine 3.

Bradford, 13. September. (W. T. B.) Wolle ruhig, schwächer; Garne ruhig, aber fest. ;

St. Petersburg, 13. September. (W. T. B.) Ziehung der russischen Prämien-Anleihe von 1866; 200 000 Rbl. Nr. 44 Ser. 14 388, 75 000 Rbl. Nr. 45 Ser. 8752, 40 9000 Rbl. Nr. 7 Ser. 7441, 25 009 Rbl. Nr. 23 Ser. 14 547, je 10 9000 Rbl. Rr. 18 Ser. 12182 Nr. 31 Ser. 16305, Nr. 40 Ser. 127909, je Vbö Rbl. Nr. 25 Ser. 15 586. Nr. 238 Ser. IO 676, Nr. 15 Ser. 3201, Nr. 26 Ser. 4149, Nr. 42 Ser. 11 885, je 5000 Rbl. Nr. 36 Ser. 7358, Nr. 47 Ser. 1996, Nr. 9 Ser. 19 241, Nr. 7 Ser. 095. Jr. 0 Ser. 17 746. Rr. Ser. II 796. Rr. 37 Ser. 376. Rr. 32 Ser. 15 853, je 1069 FRbl. Rr. 13 Ser. ob, Nr. 3 Ser. 17 835, Nr. 26 Ser. 12 144, Nr. 26 Ser. 13 459, Nr. 14 Ser. 14122, Nr. 35 Ser. 11 348, Nr. 29 Ser. 2109, Nr. 19 Ser. 4594, Nr. 16 Ser. 3912, Nr. 26 Ser. 1407, Nr. 13 Ser. 12 021, Nr. 45 Ser. Ig 4. Nr. J3 Ser. 7 164, Nr. 31 Ser. 6578, Rr. 25 Ser. Iba, Fr. 7 Ser. 16 597, Mtr. 41 Ser. I6 277, Rr. 23 Ser. 62sa, Nr. 45 Ser. 13 570, Nr. 47 Ser. 11 050.

Am sterdam, 13. September. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordingry 53. Bankazinn 421.

Antwerpen, 13. September. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten waren 2581 Ballen La Plata, wovon 824 Ballen verkauft wurden. Tendenz unbelebt.

Washington, 13. September, (W. T. B.) Der Schatz⸗ sekretär Carliskle hat die Entscheidung getroffen, daß nach dem neuen Tarifgesetz die Auszahlung jener Zuckerprämien an amerikanische finn er untersagt ist, die bei Inkrafttreten des Gesetzes verdient, jedoch noch nicht bezahlt waren. .

New⸗York, 13. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete in träger , ermattete im weiteren Verlauf und schloß schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 191 090 Stück.

Weizen eröffnete schwach und fallend infolge höherer Ernte⸗

schätzungen, später trat auf Deckungskäufe Reaktign ein; dann infolge eringer Realisierungen wieder fallend. Schluß stetig. Mais fiel . nach Eröffnung infolge besserer Ernteschätzungen und Realisie⸗ rungen, kräftigte sich aber später auf Kaufordres und Mansver der Haussepartei, schließlich wiederum fallend. Schluß stetig

Chicago, 15. September. (W. T. B) Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab infolge zunehmender Ankünfte, später trat infolge kalten Wetters im Nordwesten Erholung ein. Schluß stetig. 2 Hal! fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen. Schluß ste 1

Coatzacoalcos (Mexiko), 13. September. (W. T. B.) Vor⸗ . ist der erste Zug über die ganze Linie der Tehuantepec⸗

ahn gegangen. Die Strecke von 318 km wurde in 19 Stunden 20 Minuten, mit Einschluß 1 Stunde 40 Minuten Aufenthalt, zurückgelegt. Im Zuge befand sich außer den mexikanischen Re⸗ gierungsbeamten der deutsche Konsul Langner.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn. .

1. Oktober, 12 Uhr. K. K. General⸗Direktion der Oesterreichischen Staatsbahnen Wien: Lieferung von Eisenabgüssen, dann Zinn⸗ und Kupferwagren für 1395. Näheres bei einer der K. K. Eisenbahn⸗ Betriebs⸗Direktionen oder bei der K. K. Verkehrsleitung in Mährisch⸗ Schönberg sowie beim Reichs ⸗Anzeiger“.

Verkehrs⸗Anstalten.

Am 30. September wird ein Postdampfer von Hamburg direkt nach Deutsch⸗Südwestafrika abgefertigt, welcher eine günstige Beförderungsgel egenheit für Briefsendungen und Postpackete nach dem genannten Schutzgebiet darbietet. Alle Sendungen, welche mit diesem Dampfer befördert werden sollen, müssen mit dem Leitvermerk über

amburg mit direktem Dampfer“ versehen sein. ef . ind bis zum Gewicht von 5 kg zur Mitbeförderung zulässig. Das Porto beträgt 3 M 50 3, welches vom Absender vorauszubezahlen ist.

Hamburg, 13. September. (W. T. B) amburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗ ,, t. Der Schnell⸗ dampfer Fürst Bismarck“ ist heute Morgen von Southampton abgegangen. Der Postdampfer R haetia m ist heute Mittag in Cux- haven angekommen.

Lon don, 13. September. (W. T. B.) Der Un iondampfer Trojan“ ist heute auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen. Der Castle⸗Dampfer ‚Norham Ca stle' ist heute auf der Aus— reise in Kapsta dt angekommen. Der Castle- Dampfer ‚Gran⸗ tully Castle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passiert.

Theater und Musik.

J Neues Theater,

Henrik Ibsen's Schauspiel Ein Volksfeind? kam gestern Abend mit Herrn Max Pohl als Darsteller der Titelrolle zur Aufführung. er Volksfeind' ist, wie alle Bühnenwerke Ibsen's, reich an dramatischen Wirkungen, die hier in dem Wider⸗ streit zwischen zwei Brüdern, den Vertretern entgegengesetzter Lebens⸗ anschauungen, gipfeln. Herr Pohl als Badearzt Stto Stockmann stellte hen fröhlichen Optimisten, der unbekümmert den Impulsen seines warmen Herzens folgt, in den Vordergrund. Im ersten Akt schienen seine Lebenslust und sein Frohsinn freilich manchmal zu energisch und breit aufgetragen; denn wenn er die Bestätigung seiner Entdeckung erhält, daß die Bade und Trinkwässer seiner geliebten Heimathstadt perpester sind, so mag das eine gewisse Genugthuung für den Gelehrten sein; aber für den Menschenfreund, der diefe unheilvolle Nachricht seinen Mitbürgern mitzutheilen hat, ist kein Grund zu fröhlichem, zufriedenem Lachen und Augenblinzeln vorhanden. Die Weltvergessen⸗ heit dieses Idealisten nahm dann manchmal den Ausdruck hastiger Unruhe und nervösen Unbehagens an. Besser ging es in den folgenden Akten, in denen der Rampfesmuth und die Leidenschaft des rechtlich denkenden Mannes geweckt wird; das . aber leistete Herr Pohl in dem natürlichen, kräftigen und doch schlichten Vortrag der Rede in der Volksversammlung. Man gan, unter der Macht des gesprochenen Wortes den paradoxen, aber stets geistreichen Rede⸗ wendungen, auch denen, die sich bei . Ueberlegung nicht ver⸗ theidigen lassen. Die Darstellung des Volksfeindes, oder wie man eigentlich sagen sollte, des verkannten Menschenfreundes, ist befonders schwierig, weil in diesem Mann eine Kindesnatur steckt, wie besonders die Scene mit dem fast kindischen Mützenspiel beweist. Wenn daher Herr Pohl die naive kindliche Unbedachtsamkeit des Charakters be= sonders stark betonte, so hat er nach der Absicht des Dichters

r. volles Recht, wenn ihm andererseits auch das Recht zu mildern zugestanden hätte. Daß der Darsteller eine starke theatralische Wirkung exzielte, bewies der lebhafte Beifall. Die Rolle feines Gegners unk Bruders gab Herr Haak nüchtern, energisch und klug, ganz im Stil des welterfahrenen, auf seinen Vortheil bedachten, engherzigen asten

Junggesellen, den Ibsen in seinem Hans Stockmann schildert. Von den übrigen vielen Mitwirkenden ragten nur noch Herr Jarno in der Rolle des rede⸗ und meinungögewandten Redakteur Haustadt und Herr 5 in der Rolle des Buchdruckers Thomson als Mäßigkeitsapostel durch seine maßvolle Komik hervor. Die Regie⸗ kunst hatte besonderen Nachdruck auf die Einstudierung des vierten Akts gelegt, in dem die Volksversammlung Gelegenheit zu sehr glück lichen Massenwirkungen gab.