1894 / 224 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Sep 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Ueber die Ankunft Seiner Majestät des Kaisers und Königs in Thorn meldet W. T. B.“ von heute: Seine Majestät trafen heute um 8 Uhr Morgens auf dem Stadtbahnhof, wo kleiner Empfang stattfand, ein, stiegen als⸗ bald zu ee und ritten mit dem Gefolge unter dem Jubel der 1 herbeigeströnten Menschenmenge in die reich ge⸗ schmückte Stadt ein. Vereine und Innungen mit ihren Emblemen bildeten in den Straßen, die Schulen am Altstädtischen Markt Spalier. Unter dem hier er⸗ richteten Kaiserzelt nahmen Seine Majestät den mit einer Ansprache des Ersten Bürgermeisters Kohli darge⸗ botenen EChrentrunk entgegen und dankten mit huldvollen Worten. Fräulein Boe überreichte an der Spitze der Chrenjungfrauen mit einer Ansprache in Versen ein pracht⸗ volles Bouquet, welches Seine Majestät der Kaiser dankend annahmen. Kurz nach Sis Uhr begaben Sich Seine Majestät über die ken ken e nach dem Rudaker Schießplatz. Das

Wetter ist prachtvoll.

Der General Lieutenant von Winterfeld, Generah Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Allerhöchst beauftragt mit Führung des Garde⸗Korps, hat sich auf Urlaub begeben.

S. M. Schulschiff „Leipzig“ ist mit Allerhöchster Ge⸗ nehmigung aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen worden.

Swinemünde, 22. September. Da die Manöver⸗ lotte gestern aufgelöst worden ist, dampfte das Panzergeschwader . in der Fruͤhe nach Kiel bezw. Wilhelmshaven ab. Die Hohenzollern“ verließ den Hafen gegen 8i/a Uhr. Die Torpedo⸗ flotte liegt noch auf der e n Rhede und geht erst in der kommenden Nacht nach den Bestimmungshäfen in See. Der kommandierende Admiral, Admiral Freiherr von der Goltz und der Kapitän zur See Tirpitz reisten heute früh über Stettin nach Berlin. Gleichzeitig verließ auch der Erzherzog Carl Stephan die Stadt.

Sachsen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August, bisher Oberst . Kommandeur des Ich ien ie denn Prinz Georg Nr. 108, ist unter Beförderung zum General⸗Major zum Kommandeur der 1. Infanterie⸗Brigade Nr. 45 ernannt und mit Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Unteroffizierschule und der Unteroffizier-⸗Vorschule beauftragt worden.

Lübeck.

Die mit der Berathung über die Beschaffung der von Lübeck für den Bau des Elbe⸗Trave⸗Kanals aufzubrin⸗ genden Mittel und der zur Erhaltung des Gleichgewichts wischen Einnahme und Ausgabe zu erhreifenden Maßregeln e n inanzkommission des Senats und der Bürgerschaft hat nach der rtf Ztg.“ ihren Bericht er⸗ stattet und vorgeschlagen, da ür die lübeckischerseits 16000 009 SY betragenden Baukosten zunächst der auf 10 287 901,42 4 sich belaufende Kapitalfonds des Staats realisiert

werde und zur Deckung des Mehrbedarfs eventuell eine Anleihe

aufzunehmen sei. Darnach hat die Kommission geprüft, ö. die Einnahmen des Staats zur Deckung der Zinsenlast und des Amortisationserfordernisses zu vermehren seien. Sie schlägt dafür eine progressive Erhöhung der Einkommensteuer ö. S6 Einkommen: 5 Proz, bis 190 900 . Einkommen:

Proz), die Einführung einer Geschäftssteuer, die Erhöhung der Erbschaftssteuer, der Hundesteuer, der Vergnügungssteuer, der Gebühren für das Katasteramt, der Veräußerungsabgabe von Grundstücken, die Erhöhung des Schulgeldes für die höheren Schulen, sowie die Einführung einer Verbrauchs—⸗ abgabe vor.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Das gestrige Schlußmanöver bei Balassa Gyarmat wurde rg einen Kampf um die Höhen von Tubuka, welche das V. Korps vertheidigte und das IV. Korps angriff, beendet. Der Kaiser ließ, sobald der entscheidende Gefechtsmoment um Ausdruck gekommen war, um 11 Uhr Vormittags, ab⸗ gi en und sprach den Kommandanten der beiden Korps seine ir de n über das a g , Manövrieren aus.

Nach Beendigung der diesjährigen Manöver hat der Kaiser einen Armeebefehl erlassen, worin er der Aus— bildung der Truppen in den bei Landskron und bei Balassa Gyarmat verwendeten Korps sowie den beiden Landwehren seine vollste Anerkennung zollt. Gleichzeitig richtete der Kaiser ein Handschreiben an den Erzherzog Albrecht, worin Hächstdemselben die Allerhöchste Anerkennung ausgesprochen wird. In einem Handschreiben an den Chef des Generalstabs

reiherrn von Beck beglückwünscht der Kaiser diesen zu den chönen, durch rastloses Wirken erzielten Resultaten.

Der e , n , der ö. chen Delegation begann gestern seine Berathungen. Der Ausschuß sprach seine Trauer über das Hinscheiden des Reichs-Kriegs-Ministers Frei—⸗ 6 von Bauer aus und begrüßte den Reichs-Kriegs⸗-Minister

eneral Edler von Krieghammer, der für die e fg n, seinen Dank aussprach. Nach ganz kurzer Debatte nahm der Aus⸗ schuß sodann das . des Kriegs-Ministeriums als Grund⸗ lage für die Spezialdebatte an. Der Delegirte Bolgar erklärte, er könne die Kostenanschläge der Kriegs⸗ verwaltung nicht genehmigen, weil deren Vorlagen den ent⸗ prechenden Einfluß Ungarns auf die Armee vermissen ließen. . weiteren Verlauf der Sitzung beschäftigte sich der Aus⸗ schuß mit den Antworten des Kriegs⸗-Ministeriums auf die vor— jährigen e, , , der ungarischen Delegation. Dabei ver⸗ anlaßte ins besondere die Frage der Errichtung einer dritten Militär⸗Akademie in Ungarn eine langdauernde und lebhafte Debatte, die damit schloß, daß die Antworten des Kriegs⸗ Ministers auf die vorjährigen Resolutionen zur Kenntniß ge⸗ nommen und eine von dem Berichterstatter Münnich begn⸗ tragte neue, Resolution angenommen wurde, durch die der r e r te, ersucht wird, für den von ihm in das Budget dieses Jahres eingestellten Betrag von 40090 Fl.

Pläne und Kostenanschläge anfertigen zu lassen und in Be⸗

de neral Negrier, Kommandeur des VII. Armee-Korps, an

Stelle des Generals Davoust für „besondere Missionen“ be⸗ zeichnet wird. Ferner wurden ernannt: der General Pierron zum Kommandeur des VII. Armee-Korps; der Admiral Gervais, Chef des Generalstabs der Marine, zum Komman⸗ danten des Reserve⸗Geschwaders des Mittelmeers; der Admiral Hum an zum Chef des Generalstabs der Maxine; der Vize⸗Admiral dela Jaille zum Kommandanten des Geschwaders der Levante; der Admiral Alguier zum Kommandanten des Nord⸗Geschwaders; der Gesandte in Stockholm Millet zum General⸗Residenten in Tunis, und der Resident in Tunis Rouvier zum Ge⸗ sandten in Stockholm. General Larchey, Kommandeur des VIII. Armee-Korps, wurde von der Regierung beauftragt, die Königin⸗Regentin von Spanien in San Sebastian zu be⸗ grüßen. Der Präsident der Republik unterzeichnete ferner eine Reihe von Erlassen, wodurch einer Anzahl von Aus stän⸗ digen von Graissesac die noch 6 verbüßenden Strafen ganz oder theilweise erlassen werden,

ihnen ihre Strafe abbüßen.

etauchten Gerüchte über eine bevorstehende risis werden, wie „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet, von zuständiger Stelle für gänzlich unbegründet erklärt.

Colon ist der Präsident der Republik Columbia 18. d. M. am gastrischen Fieber gestorben.

9 chen Quellen stammende Meldun

Flucht vor den Torpedobooten gestrandet, alle zu machen, seien gescheitert. Bezeichnend sei, daß die japanische

gleitung einer detaillierten Vorlage der Delegation zu unter⸗

Ils zur ärte im

breiten. Die übrigen Resolutionsbeantwortungen, soweit sie 1 zur Verhandlung kamen, wurden gleich ntni

Verlauf der Sung. der Gewehrbedarf i das Heer sei voll⸗ kommen gedeckt; da r weder bei der Pester noch bei der Steyrer Waffenfabrik in Arbeit gegeben. Des weiteren führte der Minister aus, da der Kriegsstand der Reserve⸗-Offiziere bereits um dreihundert über⸗ schritten sei, werde in diesem 3 nur ein Theil der Ein⸗ jährig⸗Freiwilligen zu Reserve⸗O . . Offizlers⸗Stellvertretern ernannt werden, wobei letztere keines⸗ wegs als zurückgewiesen zu betrachten seien. Durch eine Ver⸗ setzung von .

Dualität der letzteren nicht.

ß genommen. Der Krieg s⸗Minister e

her seien Gewehre für die Armee

ieren und der Rest zu erve⸗Offizieren zu Beruf⸗Offizieren leide die

Frankreich.

n dem gestern abgehaltenen Ministerrath unterzeichnete r . Cas en,, den Erlaß, durch den Ge⸗

odaß nur noch 20 von

Sofort nach seiner Rückkehr nach Paris richtete der

Präsident der Republik Casimir⸗Pexrier vorgestern ein Schreiben an den Kriegs-Minister, um ihn und den General de Galliffet wegen der . von Chaäteaudun zu be⸗ lückwünschen. Gestern Aben

kehrte der Präsident nach ont⸗sur⸗Seine zurück. Er wird erst am 7. Oktober wieder

fortlaufend Wohnung im Elysée nehmen.

Durch ein heute veröffentlichtes Dekret wird eine Kom⸗

mission eingesetzt zur Prüfung der Frage wegen Herstellung . , dem Atlantischen Ozean und dem Mittelländischen Meere.

Serbien.

Alle in der ausländischen Presse in neuerer Mt if inister⸗

Dänemark. Die Prinzessin von Wales tritt dem W. T. B.“

ufolge mit den Prinzessinnen Victoria und Maud t gd nf von Bellevue bei Klampenborg auf der Yacht „Osborne“ die Rückreise nach England an.

Amerika.

Nach einem in New⸗NYork eingetroffenen in n, aus uñnez am

Aus Valparaiso meldet das „Reuter'sche Bureau“,

man halte dort eine Ministerkrisis für bevorstehend.

Asien. Aus Yokohama wird dem „Reuter'schen Bureau“ von

vorgestern gemeldet; Nach den letzten Berichten seien auf japanischer Seite bei dem Kampf vor Ping-jan

11 Offiziere und 154 Mann gefallen, 36 Offiziere un

521 Mann verwundet worden. Die Chinesen hätten an Gefallenen 2000 Mann verloren. Eine Depesche vom ier ge Hauptquartier in Hiroshima gebe an, daß die Anza

e. nicht bekannt sei, aber sehr beträchtlich sein müsse, da die Po⸗San⸗Kolonne allein 611 Chinesen zu Gefangenen ge⸗ macht habe, unter denen sich 84 Verwundete befänden.

l der in der Schlacht bei Ping⸗jang verwundeten Chi⸗

Demselben Bureau wird aus Tokio gemeldet: Der

Mikado habe dem Admiral der Flotte und den Ito Offizieren der Armee in Ping-jang seine Glückwünsche wegen der errungenen Siege gesandt. Die ganze Nation sei über die glänzende Haltung der Soldaten und Seeleute freudig erregt.

Bas „Reuter sche Bureau“ erfährt ferner aus Shanghai,

daß in der Seeschlacht am Yalufluß eine; . Anzahl chinesischer Offiziere getödtet worden sei. Die K

vier in Port Arthur eingelaufenen Schiffen seien gefallen. Der Admiral Ting sei durch einen Granatsplitter im . und am Bein verwundet worden. Die fünf vermißten chinesischen Transportschiffe seien gerettet. Man nehme an, daß kein einziges chinesisches Schiff ohne starke Havarien entkommen ;

apitäne von

ei. Eine aus Kobe in Japan in

7 daß bei dem eegefecht drei japanische Kriegsschiffe verloren

3 eingetroffene Depesche bestätige die aus

gegangen seien. Die Namen der Schiffe, würden in der Depesche jedoch nicht genannt. Die amtlichen japanischen Berichte seien augenscheinlich unvollständig. Der „Times“ wird aus 2 gemeldet, es scheine sicher, daß vier japanische Schi

fe vernichtet seien, und daß der Rest der lotte stark beschädigt sei. Ueber den Verlauf der Schlacht an der Yula⸗

mündung wird der „Köln. Itg.“ aus London berichtet: Die japanischen Kreuzer seien sofort allerseits mit Feuer

empfangen worden und drei seien nach Angabe chinesischer

ö gesunken. (Diese Angabe wird von japanischer Seite e

tritten. Den chinesischen Schiffen sei es nicht besser er⸗ . Der „Tschen-Yuen“ sei verschiedene Male unter der

asserlinie angeschossen worden, der „T . sei bei der ersuche, ihn flott

Flotte beständig manövriert habe, während die chinesische ihre ursprüngliche Stellung habe behaupten müssen. Plötzlich hätten zwei japanische Kreuzer, angeblich „Akitsusima“ und „Hoschimo“, . t von drei Torpedobsoten, versucht, die Schlachtlinie zu

Yuen“ habe bei demontierten schweren Geschützen gelegentlich mit Kleingeschütz gearbeitet, dem „King⸗Juen“ sei das Deck durchbohrt worden, das Schiff sei in Brand gerathen und ge⸗ sunken, der Tschin⸗huen“ sei. durch einen . o in den Grund ebohrt worden. Dazu hätten verschiedene chinesische Schiffe an Munitionsmangel gelitten. Einmal hätten die chinesischen Torpedoboote eine Diversion versucht, aber ohne Erfolg, während sonst die Japaner stets angegriffen und zwei⸗ mal Durchbruchsversuche gemacht hätten, um die Transport⸗ schiffe zu zerstöären. Sie seien aber stets von den chinesischen Kanonen in Schach gehalten worden. Erst mit der Dunkel— heit sei das Feuer eingestellt worden; die Japaner seien lang⸗ sam südwärts ahgezogen, während der Rest der chinefischen Flotte erst am nächsten Morgen mit sechs Transportdampfern nach Port Arthur zurückgefahren sei. Die vier Schiffe, welche die Chinesen in der Seeschlacht beim HYaluflusse verloren haben, sind folgende; der King⸗ Yu en“, 2909 Reg⸗Tons, war eins der neuesten Schiffe der chinesischen Marine; es war 1887 vom Stettiner Vulcan zu⸗ leich mit dem Schwesterschiff „Lai⸗uen“ abgeliefert worden. Len Schiff trug Gürtel⸗Verbundpanzer von 24, Thurm⸗ und Kasemattpanzer von 20 und 16 em Stärke und hatte durchgehendes Stahldeck bis zu 75 em Stärke. Die Bewaffnung bestand aus zwei 21 em, zwei 15 cem Krupp's Hinterladern, 7 Revolverkanonen von 37 em und vier Torpedorohren Der „Tschin⸗Yuen“ (2300 Tons) war ein 76 m langer und 12 m breiter Panzerdeckkreuzer erster Klasse. Das Schiff kam 1882 bei Armstrong zum Ablauf, es führte Ramme, Stahldeck, zwei Gefechtsmasten und seitliche Halbthürme und war bewaffnet mit drei 21 em Krupps, zwei Gzölligen Armstrongs und sieben 5. em, zwei 4.7 em und acht 7 em Schnellfeuergeschützen nebst vier Lancierrohren. „Y ang⸗Wei⸗“ und „Tschao⸗Yuen“, die 3 und in Brand geschossen wurden, sind ältere, in den Jahren 1881 und 1889 in England ebaute Panzerdeckkreuzer zweiter Klasse, Zwillingesschiffe von 1350 asserverdrängung. Beide trugen Ramme, 76 mm Stahldeck unter der Wafferlinie für die edleren Theile und am Oberdeck einen Aufbau mit thurmähnlichen Enden. Sie trugen zwei Masten, einen Schlot und waren mit zwei 10 zölligen, vier 4,77 zölligen Armstrong⸗Hinterladern und vier Mitrailleusen un⸗ . stark bewaffnet.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Das Versprechen eines Schuldners, welcher außerhalb des Konkurses einen Privataccord mit seinen Gläubigern trifft, an einen dieser Gläubiger, ihm trotz des Vergleichs außer der Accord. rate den Rest seiner Forderung zu gewähren, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts. V. Zivilsenats, vom 27. Mai 1894, im Gebiet des preußischen Allgemeinen Landrechts rechts wirksam. Der Kaufmann W. schloß im Jahre 1875 mit seinen Gläubigern einen notariellen Vergleich, wodurch diese auf die ö. ihrer Forde ˖ rungen gegen Zahlung der anderen älfte verzichteten. Zu den Gläubigern gehörte Kaufmann B., welchem wie Liefer behauptete W. vor Abschluß des Vergleichs versprochen habe, daß er ihn trotz des Vergleichs voll befriedigen werde, sobald er in bessere Vermögensverhältnisse gelangt sein werde. B. habe dies Anerbieten angenommen und dem Vergleich zugestimmt. Im Jahre 1889 machte W. einen großen. Lotteriegewinn und er zahlte in den Jahren 1889 und 1890 in drei verschiedenen Beträgen im ganzen 550 dem B. auf dessen Restforderung von 4500 M; B. zedierte sodann seinen Anspruch auf weitere 3950 4 dem Kaufmann F., welcher diesen Betrag gegen W, einklagte und in der Berufungsinstanz ein obsiegliches Urtheil erstritt. Die Revision des Beklagten wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem es be⸗ gründend ausführte: „Die Ansicht des Beklagten, sein Versprechen, daß er event. den B.., voll befriedigen werde, sei als pactum turpe nichtig, ist irrig. Die Bestimmungen der Fz5 186, 399, 341 der ehemaligen Preußischen Konkursordnung dürfen nicht anatopisch auf das Privatabkommen eines in Zahlungkeverlegenheit befindlichen Schuldners außerhalb des Kon kurses angewendet werden. Darin, daß dem einen Gläubiger der ganze Betrag seiner Forderung zugesichert wird, während die übrigen Gläubiger nur einen Theilbetrag ihrer Forderungen erhalten sollen, ist auch für sich allein weder der Thatbestand eines Betruges oder überhaupt einer unerlaubten Handlung, noch einer die Ehrbarkeit be leidigenden Handlung im Sinne des § 7 Th. J Tit. 4 Allg. 2. R. zu erblicken. Ueberdies könnte ein etwa damit verbundenes arglistiges Verfahren gegenüber den anderen Gläubigern nur diesen einen An⸗ spruch auf Schadensersatz geben. (57/94)

Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

Bei der Berechnung des durchschnittlichen Einkommens der beiden bezw. drei vorhergangenen Betriebs oder Wirthschaftsjahre für die Einkommensteuerveranlagung sind, nach einem Urtheil des Ober⸗Verwaltungsgerichts, II. Senats, vom 4. April 1894, nur die⸗ jenigen ,, Jahre maßgebend, welche in das Steuer jahr gar nicht hineinreichen, selbst wenn die Veranlagung eist im Laufe des Steuerjahres nachträglich erfolgt und inzwischen das letzte Wirthschafts⸗ oder Betriebsjahr des Zensiten abgelaufen ist. Dies gilt insbesondere auch für die Kommunal ⸗Einkommenbesteuerung von Forensen. Der Magistrat der Stadt E. zog durch Verfügung vom 31. Januar 1893 den außerhalb wohnhaften 3. für das Jahr 1. April 1892/93 als Forensen wegen seines Einkommens aus Grund⸗ besitz zur Gemeinde ⸗Einkommensteuer heran, wobei ie gn, der Veranlagung den Durchschnittsreinertrag der zwei Wirthschaftsjahre vom 1. Juli 1890 bis 30. Juni 1892 zu Grunde legte. Z. ver= langte Steuerermäßigung, mit der Begründung, daß der Ver— anlagung der Durchschnittsreinertrag der jwei ungünstigeren Wirthschaftsjahre 1889/97 zu Grunde gelegt werden müßte. Das Ober ⸗Venwaltungsgericht erkannte nach dem Klageantrage, indem es begründend ausführte: „Im 8 10 des Einkommensteuer⸗ gesetzes vom 24. Juni 1891 ist der Grundsatz aufgestellt, daß schwan⸗ kende Einnahmen nach dem Durchschnitt der drei bezw. zwei der Ver— anlagung unmittelbar vorangegangenen Jahre zu berechnen sind. Der Art. 5H der Anweisung vom 6. uf, 1391 erklärt in zulässiger, auch mit der diesseitigen Nechtsprechung übereinstimmender Weise, daß diese Jahre demjenigen Steuerjahre vorangehen müssen, für welches die Veranlagung erfolgt, da von der Zeit der Steuererklärung ausge

hangen wird und diefe vor Beginn des Steuerjahres * erfolgen hat. Es sollen danach die Ergebnisse des letzten Wirthschaftsja

pflichtigen berücksichtigt werden, welche zur Zeit der Veranlagung (Steuer⸗ , , festgestellt werden konnten. Wenn nun auch die Ge⸗ mein debebörden nach der Ausführung des Beklagten nicht an die staatlichen Veranlagungstermine gebunden sind, so führt doch auch für sie der fundamentale Ausgangspunkt, daß das Einkommen des Steuer⸗ jahres, soweit thunlich, nach den Ergebnissen gewisser Perioden der Vergangenheit zu 66 ist, zu dem Satz, daß die der Veranlagung zu Grunde zu legenden Jahre dem Steuerjahre vorangehen müssen, daß sie nicht noch in das Steuerjahr selbst hier mit drei Monaten

urchbrechen, seien aber abgeschlagen worden. Der „Tscheng⸗

hineinreichen dürfen. Da bei der Einschaͤtzung zu den Kommunalabgaben eine

res des Steuner⸗

Steuererklärung von den Forensen insonderheit nicht abgegeben wird, mit dem Tage einer solchen also den Kom munen gegenüber nicht ge⸗ rechnet werden kann, sind als der Vergangenheit angehörende und damit verwerthbare Wirthschaftsergebnisse in dem Falle, wenn die Veranlagung vor Beginn des Steuerjahreg erfolgt, bie bis zum Tage der n , , reichenden, in keinem Falle aber solche aus dem

selbst anzusehen; letzteres selbst dann nicht, wenn eine Gemeinde mit der Veranlagung erst so spät im Laufe des Steuerjahres vorgeht, daß inzwischen noch die Wirthschaftsjahre einzelner Zensiten

Steuerjahre sel

abliefen. II. 515.)

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungõ⸗

Uruguay. der Regierung zu Montevideo sind die Häfen n n and, Frankreich und Holl dächtig erklärt worden. Infolgedesfen hat die Gesundheitsbehörde in gedachten Ländern kommenden Schiffe

Durch Verfũg von Belgien, Deut

Montevideo gegen die aus den eine achttägige Quarantäne ang

Ch Danzig, 21. September. Aus dem Bureau des Staats

Kunst und Wissenschaft.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. Sitzung vom 12. September 1894. Herr Oberlehrer Dr. Tschirch aus Brandenburg a. H. theilte aus einem seltenen Drucke von 1614 einen amtlichen, vom Lübhener Offiz ial abgefaßten Bericht über Visionen mit, die ein wendischer Knecht aus Schlepzig bei Lübben gehabt haben wollte. Auf Grund dieser göttlichen Eingebungen er⸗ mahnte er Bürger und Bauern, Buße zu thun und die Feiertage ganz und recht zu feiern, um den drohenden Himmelsstrafen zu ent⸗ innen; die Grundherren forderte er auf, ihre Unterthanen nicht durch Frohnden hart zu drücken, ihnen die abgepfändeten Sachen zurück⸗ zugeben und den Armen wohlzuthun; von der Stadtobrigkeit Lübbens serlanstz er, daß Preis und Maß der Lebens—

estgesetzt werde. Besonders merkwürdig ist,

daß Hieser Knecht, der seine Erscheinungen auf den Herrn Jesus Christus zurückführte und eine . lang in der Lübbener Gegend sich berufen glaubte, den Amtshauptmann in

Beeskow und den Offizial in Lübben aufzufordern, sie möchten bei dem Kurfürsten von Brandenburg und dem Lausitzer Landesherrn, dem Kaiser, die Vereinigung, der Kalender befürworken. Bekanntlich war in der . als Kaiserlichem Erblande seit 1582 der neue ender eingeführt, während in der Mark noch die

alte Zeitrechnung galt. Offenbar wurde nun in den Grenz⸗ ebieten der Mißstand hart empfunden, daß die Protestanten kann und, drüben Ostern und Pfingsten und die anderen damals noch zahlreicheren Kirchenfeste oft um sechs Wochen verschieden feierten und auch die Zeiten der Jahrmärkte sich fortwährend verschoben. War ja doch gerade unter den Evange⸗ sischen der Kaiserlichen Erblande die Einführung des neuen, von Gregor XIII. ohne vorheriges Befragen des Reichs eingeführten Kalenders auf 1 Widerstand gestoßen. Um das Gewissen seiner igen, hatte schon 1586 der Superintendent von

orst und Pförten Zacharias Rivander eine Neujahrshredigt über den

alten und neuen Kalender herausgegeben, in der er nachzuweisen suchte, daß die Lutheraner auf Kaiserlichen Befehl, ohne dem Vorwurf des Papismus zu verfallen, den neuen Kalender annehmen durften. Daß dessen ungeachtet das Volk die Ungleichheit der Zeitrechnung schwer ertrug, beweist das Auftreten des Schlepziger Propheten. Der Niederlausitzer Landvogt hielt die Angelegen⸗ heit für wichtig genug, um den Sorauer Hofprediger Garcaeus ein ausführliches Gutachten über die Prophezeiungen des Wenden aus—⸗ arbeiten zu lassen. Der Hofprediger hielt die Einsetzung einer theologischen Kommission wie bei den Spandauer Besessenen von 1594 für wünschenswerth und suchte im übrigen! die Erscheinungen als Blendwerke des Satans zu erweisen. . Oberlehrer Dr. J. Bolte machte auf einen bisher unbe⸗ annten Berliner Dichter des 16. Jahrhunderts Sim on Paf cha aufmerksam. Um 1537 als Sohn des Berliner Rathsherrn Benedikt P. geboren, studierte dieser 1553 zu Frankfurt a. O., wurde dann Pfarrer zu Seelow bei Küstrin und lebte mindestens bis zum Jahre 1605. Seine 1569 veröffentlichte Dichtung über das Ent— schwinden der alten deutschen Tugenden (xKurtze und Einfeltige An zeigung! ꝛe.) enthalt neben den typischen Klagen der Sitten prediger manche für die märkischen i während der letzten r ; ö tische Züge. Bei Gelegen

heit des Kleiderluxus erwähnt er die Pluderhosen, neben den Be— trügereien im Handel die Bedrückung durch die Juden (ohne freilich dippold's Namen zu nennen), die Türkennoth und Alba's Grausam⸗ keit und die Zänkerejen der Theologen. Die kräftige, volksthümliche Sprache macht Pascha zu einem würdigen Vorläufer feines Landz— manns Bartholomäus Ringwald. Herr Amtsrichter Br. Holtze

mittel billig

großes Aufsehen erregte, sich ber

Gregorianische Ka

farrkinder zu beru

Regierungsjahre Joachim's II. charakferi

besprach die von Sabinus 1552 verfaßten Geschichten der beiden

sagenhaften Markgrafen 2 und Dietrich von Branden . Erzbischof Friedrich von Magdeburg (einem

Sohne Joachim's II) gewidmeten Biographien giebt Sabinus einerfeits das Musterbild eines vortrefflichen, andererseits das Schreckbild eines schlechten Fürsten. Offenbar von dem damals epochemachenden rinzip des MaecchiavelUl mannigfach beeinflußt, verlangt S. für den

ürsten fast dieselbe Stellung wie der große Florentiner. Denn

ohne Rücksicht auf die Rechte der Stände zur Mitre ierung zu nehmen, wünscht er den Fürsten mit der ganzen Machtfülle ausgestattet zu chen, jedoch gus dem Grunde, daß er davon einen die Interessen der men und Reichen, Hohen und Niedrigen gleichmäßig förbernden

Gebrauch mache. Im einzelnen begegnen wir bei S. mehreren der etita, welche zu jener Zeit die märkischen Stände an Kurfürst

dachim II. richteten. Im Anschluß an die Erwähnung

der gelehrten Erfindungen des Sabinus wies Herr Dr. Tschirsch, auf den schlesischen Lügenhistoriographen Abraham

burg. In diesen dem

osemgnn hin, der im Anfange des 17. Jahrhunderts in Lauban ein Wesen trieb und seine literarische Betrlebsamkeit bis über die Grenzen der heutigen Probinz Brandenburg erstreckte. Er versorgte die Adelsgeschlechter und Städte Schlesiens und der Lausitz mit abel⸗ haften Chroniken, die er mit einer kaum glaublichen Dresstigkeit for⸗ n, leichlautend mit geringen Aenderungen herstellte. Da 6 Ge . noch jetzt in populären Darstellungen puken, obwohl erst neuerdings Grünhagen eine fehr ergötzliche Dar⸗ stellung seiner Schriftstellerei gegeben hat, ist es nicht ganz unnütz, seine Lügen zu verfolgen. Auf die Autorität dieses würdigen Ehren⸗ mannes ist z. B. 1893 das 1000jährige Jubiläum der Gründung Sprembergs durch Kaiser Arnulf unter offizieller Betheiligung ter staatlichen und städtischen Behörden gefeiert worden. Der Referen? hat sich durch dieses kraffe Beispiel veranlaßt gefühlt, nachzuforschen, ob nicht auch in der Ueberlieferung anderer niederlausitzer Städte die Spuren Hofemann'scher Erfindungen nachzuweisen sind. Sie sind seicht zu erkennen, da, wie gesagt, immer die gleichen Fabeln wieder⸗ Ehren. So ist z. B. den Fhroniken von Troppamh Jägerndorf, Glatz, Oels, Reichenbach u. f. w. gemeinfam, daß alle diese Städte bon demselben römischen Kriegsobersten Luceg um Joh gegründet werden; alle haben ein großes Stadtrechtspripileg am 27. Mai 736 ven Heinrich dem Vogler erhalten, alle sin von Friedrich Barbarossa befucht worden, der sich von ihrem Ge— deihen persönlich überzeugen wollte, ja sie haben sogar

alle dieselben berühmten Männer als Stadtkinder, z. B. Dr. Johann

Mühlbuch und Johann Faber, die als Kaiserlich Räthe in Wien starben. Allenthalben . auch Zitate aus Cyr. Spangen. berg's Schwarzburger Chronik, die nie existiert hat. Am nächsten lag 8s, in der Ueberlieferung Luckaus nachzuforschen; denn der Römer dueea, der den Städten ihren ,. Namen gegeben hat, ist 36 wahrscheinlich für diese Stadt zuerst erfunden worden. Indessen blie die Untersuchung hier ohne Erfolg. Dagegen finden sich in höchst be⸗ lustigender ö. ämmtliche a, erwähnten Requisite der Hose⸗ manmschen Geschichtsfabrik in der Ueberlieferung der Stadt Guben, wie ste . B. in Gerber'z , vorliegt. Gewiß wird Hofe⸗ mann auch andere niederlaufitzer Gemeinden beglückt haben.

J Der Verein deutscher Irrenärzte, welcher gestern und heute in Dresden tagt, i che e e, , ,, zahlreicher Be⸗ deiligung im Saale des Königlichen Landes- Medizinal- Kollegiums i, eisten Sitzung zusammengetreten. Den Vorsitz führte Geheimer

dißinal- Rath Br. Jolly Berlin. Privatdozent Br. Syoinmer—

r bre berichte wie . W. T. B.“ meldet, über Kriminal

kommissars für das Weichsel mitgetheilt, daß Cholera bei ulmer Vorstadt bei Frau Nürnberg, Frau Behrend in Tiegenh of und der barmherzigen Schwef in Tolkemit festgestellt ist. ö

Breslau, 21. September. Der Regierungs⸗Präsident Dr. von Heydebrand und der Läsa hat laut Meldung des . W. T. B. der Choleragefahr die Abhaltung der Kram⸗ und Vieh in den meisten Orten Oberschlesiens verboten.

Wien, 20. September. heute folgende Nachrichten übe

biet wird der Danz. Allg. osalie und Bruno Podjielski in

er Kallista

Aus Galizien und der Bukowina sind r den Stand der Cholera eingetroffen: In der Bukowina kamen 3 Erkrankungen und 1 Todesfall Galizien 116 Erkrankungen und 66 Todesfälle vor.

Lüttich, 21. September. Seit drei Tagen ist dem. W. T. B.“ zufolge hier kein Cholera-⸗Todesfall vorgekommen; eine einzige neue Er⸗ krankung ist zu verzeichnen.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks der Ruhr und in Obersch r sind am 21. 8. M. gestellt 11798, nicht rechtzeitig

sind am 20. d. M. gestellt 4470, nicht recht-

An der Ruh gestellt 336 Wagen. In Obers zeitig gestellt keine Wagen. Vom obe

rschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die Schles. Ztg.“ ĩ ö

. ö ; bereits in dem vorwöchentli Bericht erwähnte Abschwãchung des oberschlesischen Eisenmarkts Der Eingang an Auft

Die von uns

noch zugenommen. schwächer; infolgedessen mußte auf man Produktion bereits aufs Lager gebracht werden. Die Roheisen⸗ produktion hat keinerlei Aenderung erfahren; der Export war nach wie vor schwach; da die Sendungen nach Rußland etwas geringer wurden heimischen Werke bereits weniger Roheisen verbrauchen, o gelangt die frische Roheisenproduktion nicht mehr ganz zur Abfuhr. Der Eingang an Ordres bei den Walsfpwerken hat sich merkli verringert, sodaß einzelne Werke bereits genöthigt waren, den Betri gehen die Aufträge nicht mehr vorliegenden früheren Schlüsse ändler haben ihre Haupt— sich vielmehr noch weitere

rägen war im allgemeinen chen Werken ein Theil der

und die einheimi

etwas einzuschränken. so zahlreich ein als früher, und die sind größtentheils schon erledigt. abschlüsse noch nicht gemacht, noch abwartend

Aus Rußland

Für Grobeisen hiervon gelangte schon etwas a

Der größte Theil der zur Abfuhr kommenden groben Handels⸗ eht immer noch nach dem Auslande. weiter abgeschwächt, und Konstruktiontzeifen ehr geringe Abnahme. ger werden infolge der zu Ende gehenden Baufaison er, sodaß die Werke hierin nur wenig zu thun haben. In Feinblechen ist das Geschäft noch ein reges; die Feinblechstrecken arbeiten ungeschwächt weiter, dagegen ist für unzureichender Absatz, sodaß diese Strecken häufi lge eingegangener grö

keine so starke mehr, Die Nachfrage für Fein⸗ gegenwärtig nur

eisen und Trä immer spärlich

Die Aufträge für

robbleche nur feiern müssen. Sta erer Aufträge besser be⸗ öhrenwalzwerke sind mit Bestellungen noch n. In Draht und Drahtnägeln hat das ter Zeit sehr nachgelassen; diese Werke arbeiten theil— Vorrath. Bei den Gießereien gehen neue Auf— länglich ein; auch bei diesen mußte der Betrieb theit⸗ weise eingeschränkt werden; nur wenige diefer W beschäftigt, darunter befinden sich hauptsächlich die ch immer stramm arbeiten halten zu können. Im fester, obwohl die Preise noch unverändert geblieben sind. Magdeburg, 21. September. (W. T. B.) zucker exkl., von 92, —, neue 11,50 11,76, Rendement 11900 11.20, neue 11,05 11,15, Rendement 7,50 8,56. em. Raffinade mit 23,25. Ruhig. Rohzucker J. Hamburg pr. September 11,10 bez. und pr. November⸗ Januar März 10,40 Gd., 10,

sind wieder info schäftigt, und auch die für einige Zeit versehen. Geschäft in le weise schon au träge nur unzul erke sind noch gut Röhrengießereien, n müssen, um die Lieferungsfristen ein⸗ Zinkgeschäft war die Tendenz etwas für Wal- wie für Rohzink vorläufig

uckerbericht. Korn⸗ ornzucker exkl., 88 0 Nachprodukte exkl., 75 0 Schwach. Brotraffinade J —. Brotraffinade il Gem. Melis 1

Produkt Transito f. a. B. Br., pr. Oktober 10423 Gd., Dezember 10,325 bez, 10,35 Br., pr. „10,45 Br. Schwach behauptet. Wochen⸗ Rohzuckergeschäft 447 000 Ztr. für sofortige und spätere

(W. T. B. Kammzug⸗Termin« La Plata. Grundmuster B pr. September 3,30 M, p Oktober 3, 30 e, pr. November 3, 323 , pr. D pr. Januar 3, 390 M0, pr. April 3, 425 Æ, pr. Mai 3, 5 „6, vr. Funi 3,473 M, Umsatz 30 000 kg.

i Maschinenbauanstalt Golzern de für das Jahr 1893/94 auf 8 o fest, gegen 11 6

(W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. (Offizielle Notierung der B

Baumwolle.

3. Schmalz. Ruhig.

shield 45 3, Cudahy 45 3, Fairbanks 34

Short elear middl. loko 41. W

aback. Umsatz: 47 Faß Kentucky,

6G 23, 75 - 25, 00. mit Faß

10,477 Br.,

Leipzig, 21. September.

ber 5.35 M, Februar 3,37 g, 3,50 S, pr. August —. Der Aufsichtsrath der setzte die Dividen

Bremen, 21. September. Raffiniertes Petroleum. Petroleum ⸗Börse. ) Sehr fest. Upland middl. loko 346 3 Wilcox 45 3, 38. Speck. Umsatz 72 Ballen. 20 Faß Virginy.

Verdingungen im Auslande.

. 5. November, 11 Uhr. ürge trische Beleuchtung für die Stadt Cäceres. Voranschlag und Be— dingungen zur Einsicht in der Secretaria del Ayuntamiento de

Verkehrs⸗Anstalten.

ltige Fahrplan für die Strecke der mn n irektion Erfurt enthält gegenüber dem gegenwärtigen Sommer Fahrplan folgende wesentlicheren Aende— In Abtheilung 15 erscheinen die für die zu eröffnende Neubaustrecke

rmeisterei zu Caceres:

Der vom 1. Oktober ab Königlichen Eisenbahn⸗

rungen: A. Neue Züge: voraussichtlich am 1. Oberröblingen All stedt vorgesehenen Züge. B. bth. 4: Die Züge 215 und 216 zwischen Cisenach und Kor— betha, die Sonn und Festtagszüge 108 und 199 zwischen Halle und Stadt. sulza, 19 und 220 zwischen Korbetha und L Eisenach und Erfurt. und 245 von Zeitz bezw. Gera na schiebungen bejw. Aenderungen:

Gotha--Leinefelde führen nür noch 2. bis 4. Wagenklasse. Abth. 4: hält in Bebra Anschluß nach Abfahrt in Lei

; äter, zum Anschluß l, 10 an Eisenach 5, 47, Zug 71 ab Neudieten⸗ Zug 8 ab Apolda 9g, 6, an Eisena en die Beschleuni

Oktober 1894 Ausfallende

eipzig und 179 zwischen S Festtagezůge 243 Leipzig. C. Wesentlichere Ver⸗ Züge der Strecke

Abth. 11: Die Sonn und

Der Schnell

838 Leipzig Köln er Frankfurt a.

Basel, Schweiz. Italien. Bebra 10, 23 bis 10,27, Ankunft in Casel 11,29, in 216 verkehrt von Leipzig bis Korbetha wieder 22. Zug 30 ab Halle La, an Erfurt 10, diese Aenderungen ermögli wischen Großheringen und Eisenach um 20

Abth. 5; Zug 187 fährt 6 Minuten zum Anschluß an den hält wieder auf alle

Bremen, 21. September. (W. T. B) Norddeutscher Llo d. Der Schnelldampfer Spree hat am 19. e . hen mittags die Reise von Southampton nach New⸗Nork fortzesetzt Der Postdampfer Lancelot“ ist am 19. September Abends in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer . H. H. Meier ist am 19. September Nachmittags von Baltimore nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Neckar! ist am 189. September Nachmittags von New⸗York nach Neapel abge angen. Der Post⸗ dampfer . am 19. September Nachmittags von New. York nach der Weser abge angen. Der Dampfer ,,,, hat am 19. September Nachmittags die Reise von Santa Cruz nach Antwerpen fortgesetzt. Der Schnelldampfer Alter“ ist am 20. September Morgens in NewYork angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer Gera! hat am 20. September die Reise Von Hong⸗ kong nach Singapore fortgesetzt. Der Rei s⸗Postdampfer, Bayern“ hat am 29. September Morgens G ibraFta“ passiert.

22. September. (W. T. B.) Der Reichs⸗Postdampfer „Hohen staufen“ ist am 726. September Nachmittags in Sue; ,. , gate, m,.

Hamburg, 21. September. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ ten ff Ba cketfahrt Aktiengesellschaft. Der Postdampfer Dan ian ist heute Morgen in New - Vork ein etroffen.

London, 21. September. (W. T. B) Der , Arab“ ist gestern auf der Heimreise von Lissabon abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Hawarden CTastle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Kapstadt abgegangen. Der Castle⸗Vampfer Dunbar Castle, ist heute auf der Ausreise von Lon don ab⸗ gegangen. Der Castle⸗Dampfer Norham Gastle ist heute auf der Ausreise in Durban (Natah angekommen. Der Castle⸗ Dampfer Du nottar Castle - ist heute auf der Auzreise von London ab— egangen. Der astle⸗ Dampfer Lismore Castle⸗ ist auf der

usreise von den Kanarischen Infeln abgegangen.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Mit der Neueinstudierung des dramatischen Gedichts Das Leben ein Traum“ von Calderon de la Bareg, das gestern in der bekannten Bearbeitung von Karl August West wieder in Scene ging, wurde ein kräftiger Erfolg erzielk. Die Zuschauer er⸗ freuten sich an dem starken theatralischen Gehalt des Scenenbaus, an der Romantik der Handlung, an dem Reichthum ernster Gedanken in der Rede und an, dem bilderreichen Schwung der Sprache. Das Leben ein Traum! ist eben ein echtes und rechtes hee le cn in der Fülle des Inhalts wie in der Pracht der Form. Der einfache und doch an, Grundgedanke der spanischen Dichtung, daß das Leben einem Traum gleiche. dem im Augenblick des freudigsten Ge— nießens ein jähes Erwachen folgen könne, machte die Herzen und Sinne der Zuhörer weit, die nach modernen Mustern auf der Bühne nur zu oft durch häßliche krankhafte Einseitigkeiten der beschränkten menschlichen Natur geängstigt und bedrückt worden sind. Die Darstellung stand im allgemeinen mit dem gehen. Stil der Dichtung im Einklang. Die Rolle des Prinzen

igismund, der auf Befehl seines Königlichen Vaters um einer düsteren Prophezeiung willen in einsamen Felsenkläften erzogen und dann plötzlich in den Glanz des Königshofs versetzt wird, spielte Herr Matkow sky. Schon früher zählte diese Rolle zu den glãnzendsten Leistungen des begabten Künstlers, und gestern konnte man ihr nur von neuem lebhafte Bewunderung zollen. Die wilde Kraft, die jähe Leiden schaft der plötzlich fessellos gewordenen Natur des jugendlichen Prinzen entspricht der Cigenart des Künstlers in besonders hohem Grade. Als der im dunklen Thurm gefesselt gewesene und unbekannte Jüngling aus einer Betäubung plötzlich in der neuen Umgebung, in der strah⸗ lenden Pracht des Königshofes erwacht und als Polens Herrscher be— grüßt wird, leuchtet in den fast geblendeten Augen ergreifend ein jähes, wild ⸗frohlockendes Wohlgefallen auf; dann wird die Scheu vor dem Unwahrscheinlichen und Unglaublichen offenbar, aber schnell ritt die überströmende Lebenskraft wieder in ihr Recht, die genießen will, was das Leben darbietet. Das anfänglich unsichere Tasten, das f chmerzliche Zweifeln, ob alles Wahrheit oder Traum sei, kann nicht rührender wiedergegeben werden. Der seelische Zusammenhang zwischen den wechfelvollen Stimmungen dieses kraftvollen Naturkindes, das sich langsam unter das Sittengesetz beugt, trat im Spiel des Herrn Matkowsky klar wie in einem Spiegel zu Tage. Auch der große Monolog im dritten Alt brachte ihm stürmische Beil l bezeugungen. Den greisen König, der durch menschliche Weis- heit den aus den Sternen verkündeten Schicksalaschluß zu nichte machen will, gab Herr Molenar würdevoll, mit edler Saltung und hoheitsvoller Geberde. Herr Kahle war als Clotald voll vornehmer Milde, und auch Herr Purschian befriedigte als Darsteller des Astolf. Für die Rolle des närrischen Dieners Clarin fehlt Herrn Arndt der Humor. Fräulein Poppe entwickelte als Rofaurn Heldenmuth und Leidenschaft, die sie nur in den unbedeutenderen Scenen, wie im ersten Auftritt, etwas hätte dämpfen follen. Fran von . sah als Estrella schön und stolz aus und gab die

rinzessin mit launiger Anmuth.

Im Deutschen Theater geht am nächsten Dienstag Gerhart Hauptmann's S auspiel ‚Die Weber“ zum ersten Male in Scene und wird am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend wiederholt. Morgen wird Nachmittags ‚Das vierte Gebot‘, Abends Esther und „Der Tartüff! gegeben; am Montag ebenfalls Esther“ und e . Tartüff! und am Freitag als 4. bonnements · Vorstellung Nora.“

Im Berliner Theater wird morgen als Nachmittags vorstellung der „Pfarrer von Kirchfeld⸗ mit Otto Sommerstorff, Teresina Geßner, Ferdinand Suske in den Hauptrollen gegeben, während am Abend

aul, Lindau's Lustspiel „Ein Erfolg wiederholt wird.

m übrigen ist der Wochenspielplan wie folgt festgesetzt: für Montag „Ein Erfolg“, Dienstag Die lc r sadl f? Mitt woch „Der Pfarrer von Kirchfeld', Donnerstag Ein Erfolg, Freitag als vierte Abonnementsvorstenflung wir Großstadt⸗ luft. Am Sonnabend wird Jenny Groß zum ersten Mal im Berliner Theater auftreten und jwar in Ludwig Fulda's einaktigem Lustspiel Unter vier Augen“ und in dem von Oscar Blumenthal . n ö. obe). gel

m Lessing-Theater wird Felis Philippi's Schauspiel Wohlthäter der enschheit morgen, am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und nächsten Sonntag wiederholt werden. Madame Sans⸗Göne“ wird am Montag mit Marie Reisenhofer und am Mitt. woch mit Jenny Groß, welche an e . Tage zum ersten Mal nach ihrem Urlaub wieder auftritt, zur Aufführung gelangen. Für Freitag ist eine Wiederholung des Schaus piels Die HSaubenlerche mit Rosa Retty und Emanuel Reicher auf den Spielplan gesetzt.

Im Friedrich Wilßelmstädtischen Eheater wird bis nächsten Sonnabend . Der Vogelhaͤndler“ gegeben.

Im Neuen Theater findet morgen die nächste Nachmittags⸗ Vorstellung zu halben Preisen statt. Zur Au ührung gelangt Wildenbruch's Schauspiel „Das neue Gebot..

Iwm Theater Unter den Linden gelangt bis einschließlich Sonnabend, 29. d. M. „Orpheus in der Unterwelt zur Aufführung.

Im Kenzertbause findet morgen das erste Sonntag Konzert statt. Das Programm wird Werke won Äuber. Beethoven, Lesmneaballo, Verdi, Rosstni, Strauß, Kreutzer, Flotow, Lacombe, Conradi, Adam, Czibulka und Soli hi Cello J err Sasbach) und Cornet . Piston (Herr Werner) enthalten. m Montag gelangen Beethovens Symphonie Nr. 5 C-moll, Ouvertüre 2. a“ von Weber, Peer

n Gotha vom Zuge 309 aus Richtung Gräfenroda ist auf

Gynt · Suite Nr. 1 in vier Sätzen von Grieg und Werke von Gade Mendelssohn, Volkmann und agner zur Aufführung.