1894 / 232 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

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ar otsdamerstraße 123, eine en g : w 6 Wochentagen von y bis Bchrenstr. 87. Die D

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mn Berlin in der Nicolai'schen Buchhandlun

Mannigfaltiges.

Der Vorstand des Kaiser⸗ und . Kinder-⸗Krankenhauses veröffentlicht folgenden Au I J agiserin⸗Friedrich⸗ Kinder Krankenhaus in der = ö ̃ tät der Kaiferin Friedrich des großen nationalen Bauwerks, rufe ich den Begmten, Unternehmern 11 e gt ere eng Mit und eres! ein herzliches „Glück auf“ zu. Meister loben, doch der Segen kommt von oben,

eröffnet worden ist und seine segengreiche Th

kleinen Anfängen und geringen Mitteln aus der Initiative wohl⸗ thätiger Bürger Berlins hervorgegangen, ist es zu einem der hervor⸗ ragendsten Kinder⸗Krankenhäuser heran ewachsen und wegen seiner Ein- tungen eine viel besuchte Musteranstalt geworden. l7 Kinder sind seit her derselben in den stationdren Abtheilungen verpflegt worden. 23 750 Kindern ift in dem poltklinischen Dienst Hilfe geboten worden, und mit jedem Tage mehr wuchs der Zugang der Hilfe suchenden Kranken. Mit der Zahl der Kranken sind indeß auch die Ansprüche an die Mittel des Krankenhauses immer größer, geworden, und doch. ist der Zuschuß zu denselben nicht in dem gleichen Maß er. vielmehr find unter der Ungunst der Zeiten die Hilfsque ittel sind nahezu erschöpft. In dem letzten Jahre ist auch der früher einmal von den städtischen Behörden gewährte Zuschuß ausgeblieben. Gerade in diesem Augenblick wird aber das Versagen der Mittel am schmerzlichsten empfunden.

und mehr versiegt und die

Das Krankenhaus verpflegt andauernd von Kindern, welche von hitzigen . Infektionskrankheiten) befallen sind

2

von der Fabrik unentgeltlich gewährten neuen Heilmittel (Heilserum, Antitoxin) behandelt worden und die Erfolge waren derart glückliche, daß von den frühzeitig in Pflege gekommenen Kindern keins gestorben ist. Von den Geschwistern der erkrankten Kinder sind durch Vor⸗ impfen gegen die Ansteckung fast alle vor Erkrankung ge Das kostbare Heilmittel ist ohne Entgelt nicht mehr zu erlangen und aus den eigenen Mitteln ist das Kranken haus nicht im stande, n ge nügendem Maße zu erwerben. Und doch ist gerade in diesem Augenblick die Zahl der zu behandelnden Diphtheriekranken sehr groß. Wir wenden eine alle ans an unsere wohlhabenden Mitbürger mit der innigsten und dringendsten Bitte um rasche, ausgiebige und möglichst andauernde Unterstützung, damit die segensreiche Wirksamkeit des Krankenhauses voll geübt werden könne. Auch die minder Begüterten bitten wir um Beihilfe. Selbst die kleinste Gabe wird dankbaren Herzens an⸗ genommen werden, und den Gebern wird neben dem Dank der hilf⸗ . sosen Kleinen das freudige Bewußtsein zu theil werden, schwer be⸗ wiesen. In dies drückten Eltern zur Erhaltung ihres höchsten Gutes, ihrer Kinder, zu s hi unterzeichneten Vorstandsmitglieder,

ngbesondere die Herren Schatzmeister und die Direktion des Kranken⸗ i, tt n eng zu dem Verein mit

der Zeichnung jährlicher fortlaufender Beiträge zu jeder Zeit gern entgegennehmen. Prof. Dr. Rud. Virchow, erst en, Geh. Medizinal⸗ eh. Ober⸗Medizinal⸗

Rath. Dr. Siegmund, Zweiter stellv. Vorsitzender, Geh, Sanitãätg⸗ Rath. Rudolf Mosse, Schriftführer, Verlagsbuchhändler. Louis Graderwitz, stell=. Schriftführer, Rentier. Carl Schwartz, Schatz⸗ meister, Banquier. Wilhelm Kopetzky, stellv. Schatzmeister, Banquier.

i gekommen zu sein.

hauses, werden Gaben und au

Rath. Pr. Skrzeczka, stellv. Vorsitzender,

ell und Rei⸗

ngerichtet ist, Schwartz, B

Schleuse (vergl. Nr. 231 d. Bl. Kaifer und König gerichtete

dem W. T. B.“ mitgetheilt wird, gegangen:

ruf an die

Anstalten und Landesverbände

sammelt. Der H in Berlin, sowie das zur Pflege im Felde verwundeter Delegirte gesendet, ebenso das

en mehr

Kinderkrank⸗ stelle der Wohlthäͤtigkeitsvereine 2c.

Nothwendigkeit und

und beschäftigte sich besonders

schützt worden. und interessante neue Ideen zur

dasselbe in ge⸗

Theile vollständig schwierigen Frage erzielt. traten dem neuen Verbande zu,

Berathung dem Verbandsausschusse

Rath Eigenbrodt, Pfarrer Falch, anwalt Chuchul⸗ Frankfurt a. schloß die Versammlung, die, i fn von dem

lichen Hoheit der Großherzogin von

Emll Jacob, Kurator, Kaufmann. Heinrich Kochhann, stellv. Kurator, ö.

vom 2. Oktober,

Wetterberi Morgens.

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red. in Yillim. S

Stationen. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp

Belmullet .. halh bed. Aberdeen. halb bed. Christiansund Regen Ropenhagen . ill halb bed. Stockholm. bedeckt . bedeckt t. Petersbg. wolkenlos Moskan... bedeckt dort Queeng⸗ . halb bed.

bedeckt wolkenlos heiter!) bedeckt wolkig wolkig?) K wolkenlos heiter Regen wolkig wolkig?) Regen wolkenlos

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9 Dunst. ) Starker Thau. 3) Vorm. Regen. 9) Nach egen. ĩ zin rh ; ed l. tabanfhn

Eine Zone en Luftdrucks ü mm er⸗ streckt ö. über das südliche Nord und Ostseegebiet und ö. det fo das Gebiet der westlichen Winde über Nord-⸗Europa von jenem der nordöstlichen über Müittel! und Sud Europa. In Deutschland ist bei meist schwacher vorwiegend nordöstlicher Luft⸗

zmung das Wetter andauernd kühl, im Norden

ter und trocken, im Süden trübe und stellenweise regnerisch. Regen ist hauptsächlich nur am Nord⸗

der Alpen gefallen, zu München 366 mm. . . en rf Seewarte.

1 Theater ⸗Anzeigen.

Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern, haus. 702. Vorstellung. Mara. Oper in 1 Akt von Ferdinand Hummel. Text von Axel Delmar.

cene ö. vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. . Yb irektor Steinmann. Die ver⸗ taufte Braut, Komische Oper in 3 Akten von Friedrich Smetana. Text von K. Sabina, deutsch bon Max Ralbeck. Tanz ven Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober- 2 5 . Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 77 Uhr. * um ersten

chauspielhaus. 219. Vorstell ung: Male: Ungerathene Kinder. i fie in 4 Auf⸗

zügen von Dr. Paul Lindau. In Scene gest vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 77 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 2903. Vorstellung. Neu einstudiert: Ber Prophet. Große Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Fran—⸗ zösischen des Eugene Seribe, deutsch bearbeitet von Ludwig Rellstab. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. An⸗

fang? Uhr.

chan elhaus. 211. Vorstellung. Das Leben ein Traum. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutsche Bühne bearbeitet von Carl August

West. Anfang 75 Uhr.

Dentsches Theater. Mittwoch: Die Weber. 36 74 Uhr. onnertztag: Zum ersten Male: Der Kaufmann von Venedig. TLustspiel in S Akten von Shakespeare. Freitag , Die Weber.

Berliner Theater. Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 73 Uhr. Donnerstag: Ein Erfolg. (Nuscha Butze und

Rosa Retty,/ - Freitag (6. Abonnements - Vorstellung) Unter

vier Augen. Niobe. (Marie Reisenhofer und Jenny Groß.)

Lessing Theater. Mittwoch: Sans⸗Göne. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Madame Sans Gene.

Freitag: Wohlthäter der Menschheit.

Friedrich Milhelmstüdtisches Theater. renn nr, 26. Mittwoch; Zum 166. ale: Der Vogel⸗ aändler. Operette in drei Aufzügen nach elner dee des Bieville von M. West und L. 3 . von Carl Zeller. Regie: Herr Eystein. Dir . Herr Kapellmeister Baldreich. Anfang 75 Uhr. . Der Vogelhändler.

Residenz - Theater. Blumenstrahe Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg, Mittwoch: Zum 36. Male: Demi ⸗Mon/de. ittenbild in 5 Akten

von Alexandre Dumaß. Anfang 76 Uhr. Donnertztag und folgende Tage: Demi⸗Monde.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 446. Mittwoch: Perrichon's Reise. Schwank in 4 Akten von Eugen Labiche. Hierauf: Der sechste Sinn. Schwank in 1 Akt von G. von Moser und Robert Misch. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Zum ersten Male: Doppelselbst⸗ mord. Bauernposse in 3 Akten von Ludwig Anzen⸗

gruber.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 3. Direktion: Julius Fritzsche. Mittwoch; In durchaus neuer glänzender Ausftattung, Orpheus in der Unterwelt. Operetten, Feerie in 4 Akten (2 Bildern) von Hector Cremieux. Deutsch von Eduard Jacobson. Musik von Jaques Offenbach.

Madame

Stadtrath. Frau Agnes Blumenfeld. . 34 Stettiner. Carl

———

Kiel. Auf eine bei der Feier der Eröffnung der Holtenauer

ch Eröffnung der Ostsee⸗Schleusen, dieses wichtigen Theils

auptvorstand des Vaterländischen Frauenvereins Zentralcomits der deutschen Vereine

. der badische Frauenverein, der mecklenburger Marien⸗ eine beträchtliche Zahl frauenverein, der hessische Alice⸗Verein, die württembergische Zentral⸗ ansteckenden darunter efonderg diele Diphtheriekranke, 1153 diphtheriekranke Kinder haben seit Bestand des Krankenhauses Aufnahme in demselben gefunden. 165 Diphtheriekranke sind in den jüngst berflossenen Monaten mit dem

ganz und Anstalten vertreten. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsitzenden Herrn Dr. jur. Rudolf Osius und nach kurzer Dar⸗ legung der Gründe, die den Casseler Verein bewogen, die Anregung zu dem geplanten Verbande zu geben, erstattete Herr Rechttz⸗ anwalt Br! Semler aus Hamburg das Referat über die Wirksamkeit eines solchen Verbandes

der Altersbersorgung der Schwestern. Hierüber stellte er praktische

die sich an den vortrefflichen Vortrag anschloß, bewies das warme Interesse der Versammlung an der Sache. Die darauf folgende Be⸗ sprechung der Verbandsstatuten ergab vieles Interessante, und wurde

Sechzehn

Genehmigung ihrer Vorstände. Herr Amtsrichter Fritze aus Cassel referierte hierauf über den Schutz des Rothen Kreuzes und der Schwesterntracht, und wurden seine Ausführungen nach gründlicher

en Ausschuß wurden gewählt die Herren Geheimer

lebhaftesten egeisterung für die Sache des Rothen Kreuzes, den Grundstein zu einem Werke gelegt hat, welches den Verbänden vom Rothen Kreuz und damit unserm ganzen Vaterlande zum wir Die von Ihrer Majeftät der Kaiserin und Königin und Ihrer König

richteten Telegramme bewiesen die warme Antheilnahme und das gnädige Interesse der hohen Damen an dem begonnenen Werke.

„Banquier, e . 9 A.

m ontag in der

Monopol“ ein

an eine e gt den uldigungs⸗Depesche ist, wie die nachstehende Antwort ein⸗

dem W. T. B.“

Möge das Werk die München, Wilhelm. J. R.“

11 . Königlichen Hoheit des Prinz⸗ Cassel, 29. September. Vater ländischer Frauen vgrein. .

Um die Gründung eines Verbandes sämmtlicher Anstalten vom Rothen

Kreuz, die sich mit der Ausbildung und Unterhaltung von Schwestern

vom Rothen Kreuz beschäftigen, zu berathen, hatten sich gestein in

dem Versfammlungssaale des Schwesternhauses des Vaterländischen

Frauendereins in Cassel zahlreiche Vertreter der bedeutendsten

im Deutschen Reich ver⸗

und erkrankter Krieger hatten Zentralcomits der bayerischen

Im ganzen waren 23 Verbände

eingehend mit der Frage

befriedigende Lösung dieser Verbände und Vereine einige unter Vorbehalt der

NewYork.

zur weiteren Verfolgung über⸗

Dr. Semler, Erster Staats⸗ O., Dr. Osiuß. Damit von Anfang bis zu Ende

Interesse und herzlicher geleise befinden.

Baden an die Versammlung ge⸗

Dortmund, e, emeldet

Dortmund,

die Baupläne für die neue große Brücke über den in New. York geprüft und unter den verschiedenen einen ausgewählt. Das Syparren-Prinzip der Forth-Brücke ist adoptiert worden. Es wird aber in viel größerem Umfang zur Anwendung kommen., Die Minimal- Spannweite beträgt 3200 Fuß. Bei der Forth Brücke ist sie nur 1700 Fuß. Es wird somit kein einziger Pier in den Fluß gebaut werden. Die beiden am Ufer befindlichen Piers werden aus Stahl bestehen und 620 Fuß hoch sein. . ,

Mauerwerk, worin die Ketten verankert werden, wird 10600 Fuß hinter den Thürmen liegen. Auf der Brücke werden sich sechs Eisenbahn⸗ Die Ketten werden 83 200 6 zu tragen haben. Fügt man daz Gewicht der Ketten selbst hinzu, so kommen 109 000 t her Rutzen gereichen wird. aus. Von der einen Verankerung biß zur andern wird das Kabel 5609 Fuß lang sein. Die Kosten der Brücke werden auf 35 000 000

Dollars veranschlagt.

1. Oktober. Wie der Dortmunder Zeitung“ aus wird, wurde in der Nacht vom Sonntag zum Wohnung des Betriebs- Inspektors der . . mit Dynamitpatronen und einer an⸗

gebrannten, aber erloschenen Zündschnur vorgefunden.

2. Oktober. Heute Vormittag 94 Uhr wurden zufolge hier starke Erderschüätterungen mit

ewaltigem Getöse verspürt. Der Einsturz eines Ofens rief in der ker ee schu s eine Panik hervor, die Schulkinder eilten in wilder Haft die Treppe hinab, mehrere erlitten dabei Verletzungen. Aerzte und Feuerwehr waren alsbald zur Stelle.

2. Oktober. W. T. B.“ berichtet, heute , ,,. welche die Büste Seiner

Das Landgericht verurtheilte, wie

egenten in dem Vororte Neu⸗

en umgestürzt, hatten, zu zwanzig beziehungsweise fünfzehn und acht Monaten Gefängniß.

Pilsen, 1. Oktober. Gestern Abend 11 Uhr fand, laut Meldung des W. T. B.“, in der Kelleröffnung des einem gewissen Zuiller (Mitinhaber der Pankraz⸗Zeche in Nürschan) gehörigen Hauses eine vermuthlich durch Dynamit verursachte Explosion statt; der Thäter ist unbekannt; der Schaden ist nicht bedeutend.

Paris, 1. Oktober. In Perpignan und Umgegend ist der „Köln. Itg.“ zufolge ein heftiger Schneesturm niedergegangen. Im Arrondissement Prades 6 ; verschüttet worden ist; es herrscht dort heftiger Frost.

tet man, daß viel Vieh vom Schnee

Chateaudun, 1. Oktober. W. T. B.“ meldet: Die hiesigen Fourage⸗Magazine der Armee sind niedergebrannt; eine Million Zentner Heu wurde dabei vernichtet.

Genf, 1. Oktober. Durch einen heftigen Nordwind wurde wie W. T. B.“ berichtet, in der vergangenen Nacht und heute rut Biel Schaden angerichtet. „Helvetia“ mit 225 Fahrgästen gegen die Montblané,-Brücke ge⸗ Erörterung. Die lebhafte Diskussion, stoßen. Sämmtliche Reisende konnten den Dampfer ohne Gefahr verlassen; die Brücke und der Dampfer sind beschädigt. Im Hafen sind viele kleine Fahrzeuge untergegangen. Sämmtliche Dampfboot⸗ fahrten sind eingestellt.

Gestern Abend wurde der Dampfer

Die Ingenieure des Kriegs Ministeriums haben Hudson

Die der Forth-⸗Brücke sind nur 355 Fuß hoch. Das

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach. , n. Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 5 T.

Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt.

Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. zo. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dorg. . 33. Male. O, diese Berliner! Große Posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's Reise durch Berlin) von Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag: O, diese Berliner!

A. Mars. Die neuen

meyer in Coburg.

Ernst. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Konzerte.

Konzert haus. Mittwoch: Karl Meyder⸗ Konzert. Oup. „Die Fingals höhle, Mendelssohn.

„Leonore II, Beethoven. Der König von Mvetot“,

län, Nachruf. In der Nacht zum 1. 8d. M. ist der Vorsitzende des unterzeichneten Gerichtshofes,

Unter - taatssekretür im Königlichen Staats · Ministerium und Wirklicher Geheimer Rath Herr Homeyer

in Luzern verstorben. .

Seit 17 Jahren hat der Dahingeschiedene unserem Gerichtshofe als Mitglied angehört und seit 16 Jahren als Vorsitzender vorgestanden. In gleicher Weise durch Begabung und Geschästsgewandheit wie durch Pflichttreue und Liebenswürdigkeit ausgezeichnet hat er die Würde und das Ansehen des Gerichtshofes zu wahren und die Verehrung und Zuneigung der Mit— glieder desselben in hervorragender Weise sich zu erwerben verstanden.

Sein Andenken wird von uns in dankbarer Liebe hochgehalten werden.

Berlin, den 2. Oktober 1894.

Der Gerichtshof zur Entscheidung der stompetenz · Konflikte.

Verlobt: Frl. Johanna von Heusinger mit Hrn. Pr. Fritz Heus ler Marburg onnj. Gräfin Ilsa. von Wedel mit Hrn, Legations⸗Sekretär Botho Grafen von Wedel (Berlin Evenburg).

Verehelicht: Hr. Reagierungs⸗Assessor Bernhard von Tschirschk9 und Boegendorff mit Frl. Cläre von Sprenger (Melitzsch. Hr. Hauptmann Georg von Uslar mit Frl. Elsa von Beughem (Gut Ranzow. Materborn bei Klepe). Hr. Karl

In Scene gefetzt von Julius Fritzsche. Die Ballets

von Hülsen mit Frl. Lenore von Moltke ( eisau).

Adam. Sirenenjzauber', Walzer von Waldteufel. La Papillon für Cello von Popper (Herr Sas= bach). Slavische Tänze Nr. 7 und 8 von Brahms.

Garnison · Kirche. Mittwoch, Abends? Uhr: Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner i des Kaisers und Königs, zum Besten des Baufonds für die Kaiser Wilbelm,Gedächtniß Kirche: Kirchen musik⸗ Aufführung des Hamburger Kirchen⸗ chors. (Dir.. Th. Odenwald. Sol.: tl. G. Faller (Sop.), Fr. F. Erhardt (Alt), Herr Carl Armbrust (Org..

Birkus Renz (Karlstraße). Mittwoch: Komiker Vorstellung. Auftr. sämmtl. Clowns in ihren wirkungsvollsten Nummern, u. a. Herr und Madame Denis; das Verschwinden einer Dame; d. musik. Clown Hermann u. Sohn, d. gr. Tremplinsprünge über 10 Pferde; d. ostpr. Hengst Edinburgh, vorgef. v. Herrn R. Renz; Cromwell u. d. Steiger Alex. ger. v. Frl. Wally Renz c. Zum Schluß; Auf auf zur fröhlichen Jagd. Großartiger Wagen korso, drei Viererzüge, darunter ? Mailcoaches. Parforce⸗ u. Kaskadenritt. Anfang 76 Ubr,

Donnerstag: Auf auf zur fröhlichen Jagd.

Sonntag: Auf vielseitigen Wunsch: Gr. Matinée um 12 Uhr Mittags. Ermäßigte Preise.

. · —ie Familien⸗Nachrichten.

Hr. Prem.-Lieut. Friedrich Gustav Graf Waldersee mit Frl. Maria von Gaudecker (3uch bei Gramenz). Dr. Lieut. Wilhelm von Le- winskl mit Frl. Margarete von Treskow-⸗Owinsk (Nieschawa). Hr. Lieut. Friedrich Wilhelm ven Pleffen mit Frl. Hedwig Wendhausen (Rostoch. Hr. Pastor Willy Gründler mit Frl. Anna Schmidthals (Warnitz). Hr. Major Sembach mit Fr. Anni Tendering, geb. Fel (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Ern. Rittmeister Robert von Nickisch⸗Rosenegk (Salzwedel) Eine Tochter: Hrn. Major Georg von Doemming (Altona). Hrn. von Schwerin (Hohen⸗ Brünzow). ;

Gestorben;: Fr. Freda Gräfin von Rittberg, geb. Gräfin zu Dohna (Modlau). Fr. Anna von Staff, geb. von Mandelsloh (Berlin). Hr. Sberst 4. D. Vollrath von Bülow (Doberan). Fr. Louise Gräfin von Stosch, geb. Freiin von Massenbach (Polnisch⸗Kesseh.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. H. Klee in Berlin. Verlag der Expedition (ScholF in Berlin. k der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ i Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G des öffent⸗ lichen Anzeigers ( Kommanditgesellschaften auf Attien und Attiengesellschaften) für die Woche

vom 24. bis 25. September 1894.

M 232.

Grste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 2. Oktober

1894.

Statistik und Volkswirthschaft.

Baugenossenschaften.

Die Anzahl dieser Genossenschaften ist nach dem Jahresbericht des Jentralverbandes deutscher Erwerbs- und. Wirthschaftsgenossen⸗ schaften feit einigen Jahren im Wachsen. begriffen, sie hat sich von 55 . ö 1392 auf 77ʒ Ende Mai 1893 und auf 101 Ende Mai 1894 erhöht. ö

6 Baugenossenschaften haben ihre Geschäftsberichte für die Statistik des Jahresberichtzs für 1853 geliefert. 4 davon haben zusammen 47 Wohnhäuser gebaut; 2 Genossenschaften beschränkten sich in 1893 auf das ö,, der Wohnungen in früher von ihnen erbauten Häufern. Besonders gute Erfolge hat die Berliner Baugenossen⸗ chaft, e. G. m. b. H, Berlin, zu verzeichnen gehabt; diese Genossen⸗ schaft hat 819 Mitglieder, sie hat in 3 Vororten von Berlin, in Ablershof, Groß⸗-Lichterfelde und Hermedorf, seit ihrer Errichtung im Jahre 18665 111 Wohnhäuser gebaut, wovon 50 bereits Eigenthum

Don Genossen geworden sind.

Referendare.

Bei den Justizbehörden waren als Referendare beschäftigt am 1. Juli 1894: 32390; an dem gleichen Tage des Jahres 1893: 3060; des Jahres 1892: 2973; des Jahres 1891: 2969; des Jahres 1880: 2575, des Jahres 1839: 2981; des Jahres 1838: 3216; des Jahres 1837: 3385; des Jahres 18386: 3724; des Jahres 1885: 3839; des Jahres 1884: 3919; des Jahres 1883: 3937; des Jahres 1882: I9783. Vom Jahre 1882 bis 1891 erfolgte eine fast ununterbrochene Abnahme der Zahl der beschäftigten Referendare; seit 1891 ist sie wieder gestiegen.

Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.

Von den Versicherten der Invaliditäts- und Altersversicherungs⸗ anstalt Baden wurden, der „Bad. Korr.“ zufolge, 1893 im ganzen 145 Berufungen neu eingebracht (1891 242, 189 236). Die 145 Fälle bilden 720,90 der sämmtlichen neuen Rentengesuche, (2006). Es ist zu hoffen, daß die Zahl der Berufungen sich noch weiter ver⸗ mindern wird. Seit 1. Januar 1893 bestehen 3 Schiedsgerichte in Karlsruhe, Freiburg und Konstanz. Von den bei diesen Schiedsgerichten eingebrachten 160 Berufungen, (aus 1892 rückständig 15) richteten sich 21, gegen die Festsetzung der Höhe oder des Beginns von 15 Invaliden, und 6 Alters— renten, die weiteren 136 gegen die Ablehnung von 72 Invaliden und 64 Altersrenten, die letzteren 3 gegen 2 Rentenentziehungen bezw. 1 Verweigerung von Beitragserstattung. Die 99 Bescheide und Urtheile beließen es in 79 Fallen bei dem Bescheid des Vorstandes der Versicherungsanstalt, indem aus formellen () oder sachlichen (70) Gründen die Anträge der Berufungskläger abgewiesen wurden; in den übrigen 26 Fällen wurde, dem Antrag der Kläger anz oder theilweise entsprochen. Diese letztgenannten 20 Fälle

etrafen 2 Berufungen wegen der Festsetzung (Höhe oder Beginn) der Renten und 18 Berufungen wegen der Ablehnung der Gesfuche. Die auf 40 Fälle berechnete Erledigung durch Vergleich, Verzicht und sonstige Vorgänge erfolgte in 27 Fällen durch nach⸗ trägliche Bewilligung der Rente seitens des Vorstandeg. Es sind somit im Berufungsberfahren 18 Renten durch Urtheil und 27 durch Vergleich, zusammen 45 Renten zuerkannt worden (2,5 ο der 1766 eigenen Renten), wobei zu beachten, daß im Revisionsverfahren 6 Urtheile aufgehoben wurden und 1 am Jahresschluß noch .

war. Das schiedsgerichtliche Verfahren hat sich ebensosehr die Ju—⸗ stimmung der Anstalt wie das Vertrauen der Versicherten erworben und erwies sich als dem Zwecke des Gesetzes durchaus entsprechend.

Internationaler Kongreß für Arbeiter ⸗Unfall—

versicherung.

In Mailand wurde gestern der internationale Kongreß sür Arbeiter⸗Unfallversicherung in Gegenwart vieler Senatoren, Depu⸗ tirten, Nationalökonomen und fremder Staatsmänner eröffnet. Der ve und der Königliche Kommissarius begrüßten die

itglieder des Kongresses im Namen der Regierung und der Stadt, der Ackerbau ⸗Minister hatte einen hig ,, Willkommengruß gesandt. Luzzatti wies in seiner mit Beifall aufgenommenen Er⸗ öffnungsrede darauf hin, die Lösung des Problems bestehe darin, überall da, wo es möglich sei, die Versicherung an die Stelle der Wohlthätigkeit zu setzen; er . hervor, daß bei dem Ersatz der Mildthätigkeit durch die porsorgende Unfallversicherung eine weitgehende Gleichheit in den Ver⸗ hältnissen der Einzelnen erzielt, werde, und schloß mit einer warmen Aufforderung zur Einigkeit bei diesem arbeiterfreundlichen Kongreß. Auf Antrag des Redners wurde der Präsident des internationalen Unfallversicherungs-Comités Lin der zum Vorsitzenden des Kongresses ewählt. Dieser übernahm das Präsidium mit einigen Worten des

ankes und theilte die Namen der aus den Vertretern der verschie⸗ denen Nationen gewählten Vize⸗Präsidenten mit.

Internationaler soziologischer Kongreß. m 3 ist gestern der internationale . Kongreß unter dem Vorsitz John Lubbock's eröffnet worden. Ungefähr 100 Theilnehmer, unter ihnen Dr. Schäffle, wohnten der Eröffnung bei. Zur Arbeiterbewegung.

In München wurde am Sonntag der zweite Parteitag der bayerischen Sozialdemokraten eröffnet, der der Köln. Ztg.“ i von 100 Abgesandten aus 60 Ortschaften besucht ist. In den

erhandlungen sprach der ‚Voss. Ztg. zufolge der Abg. Grillen⸗ berger über die parlamentarische Thätigkeit der Landtagsfraktion. Dann sprach von Vollmar über den Geist der Gesammtthätigkeit der Fraktion. Im Zusammenhang mit diesen Vorträgen wurde eine Ent⸗ schließung angenommen, die im wesentlichen folgendermaßen lautet: Der Parteitag erklärt, sein Einverständniß mit, der Art, wie die Landtagsfraktion die Thätigkeit der Sozialdemokratie in der bayerischen Landesvertretung eröffnet hat und spricht sich dahin aus, daß die Ab⸗ 33 dem Regensburger Wahlprogramm entsprechend, für die

nteressen des Volks eingetreten sind. Der Parteitag ist der Ueber— zeugung, daß die Abgeordneten auch in Zukunft aller An—= feindungen ungeachtet in der gleichen Weise für die Volks interessen eintreten werden wie bisher. Später wurde eine Entschließung. angenolnmen, die sich mit dem Versamm— lungsrecht Bayerns beschäftigt. Nach lebhafter Debatte wurde fodann beschlossen, wenn möglich, vom 1. Oktober 1895 ab ein dauerndes Wochenblatt herauszugeben, worauf eine Reihe nebensächlicher Anträge erledigt wurde. Der nächste Parteitag soll 1896 in Nürnberg stattfinden. In seinem Schlußwort J sich Grillenberger gegen den Vorwurf aus, daß man mit den bayerischen Parteitagen Sonder—⸗ interessen verfolge.

. In Arzberg (Bayern) und Prob stzella stehen nach dem, Vor⸗ wärts die Pngrzellanarbeiter in Lohnbewegungen.

Hier in Berlin haben nach einer if un, desselben Blattes ,, k W. Büxen⸗

. Go. gestern infolge von Tarifstreitigkeiten und angeblicher

„Wahrung des Koalitionsrechts‘ die ih. K 12

Aus Brüssel meldet W. T. B.“: Gestern Abend kam es am

Schlusse einer von den Sozialisten gelegentlich der Rekruten⸗

einstellung veranstalteten antimilitärischen Kundgebung au der „Place de la Chapelle zu, einem Zusammenstoß ul der Hun Die e n, ging vor und bewirkte eine Anzahl Verhaftungen.

us Kairg wird dem W. T. B.“ berichtet, daß der Haupt⸗ Ingenieur des Suezkanals Lemasson, auf den am Sonnabend ein bet; geschossen hatte (vgl. Nr. 231 d. Bl.), seinen Wunden er—⸗

Heft Nr. 62 der Verhandlungen, Mittheilungen und Berichte, des Zentralperbandes deutscher , herausgegeben von dem Geschäftsführer H. A. Bueck, enthält die Be⸗ schreibung eines neuen, auf der Krupp'schen Gußstahlfabrik in Essen crrichteten Logierhauses. Die in demselben wohnenden unverheiratheten Facharbeiter bilden eine auf Selbstverwaltung beruhende Gengssen⸗ schaft. In dem Artikel sind die von dem Leste der Fabrik mit dieser neuen Einrichtung verfolgten Ziele eingehend dargelegt. Unter der Ueberschrift „Ein Gedenktag! wird ein Rückblick auf die Thätigkeit des Zentralverbandes beim Erlaß der sozialpolitischen Gesetzgebung geworfen. In dem dritten Artikel Zur Arbeiterbewegung“ werden die neueren Erscheinungen auf diesem Gebiet in Deutschland, England und in den Vereinigten Staaten besprochen. Daran schließen sich Mittheilungen über die Kosten her . großen Arbeits Ein⸗ stellungen in Amerika. Der folgende Artikel der Achtstundentag in England“ giebt eine eingehende Barstellung des auf den Salford Iron Works in Manchester angestellten einjährigen Versuchs mit der 48 6 Arbeitswoche, und der Stellung, welche die großen Arbeitge erberbände der englischen Eisen⸗ und Stahlindustrie zu diesem Versuch und der Frage des achtstündigen Arbeitstags überhaupt nehmen. Es folgen dann Mittheilungen über die Ausfuhr deutscher Waaren nach Süd⸗Afrika und über die Einfuhr von Maschinen in Ostindien. Ferner ist abgedruckt ein von dem Geschäftsführer des Verbandes gehaltener Vortrag über „einige wirthschaftliche Erschei⸗ nungen und Streitfragen der Gegenwart“. Den Schluß bildet eine ausführliche Besprechung des vom Dr. jur. C. Graßmann verfaßten , Entwicklung der Augsburger Industrie im 19. Jahr⸗

undert !).

Literatur.

Geschichte.

ff. Publikationen aus den Königlich preußischen Staats-⸗Archiven. 58. Bd. Die Politik des le . 963. meisters in Preußen Albrecht von Brandenburg. Von Erich Jogchim. 2 Theil. 1518 1521. Leipzig, S. Hirzel. 15894. 12 ½ Den Inhalt dieses Bandes bildet der letzte Unabhängigkeits⸗ kampf des Deutschen Orden, Im ersten Bande hatte Joachim ge— schildert, wie der Hochmeister Albrecht von Brandenburg alle Zu— muthungen, der Krone Polen den Lehenzeid zu leisten, standhaft abge— wiesen und bei den deutschen Fürsten, insbesondere dem & Maximilian, Unterstützung gesucht hatte. Der vorliegende behandelt nun die weiteren Verhandlungen sowie den Entscheidungskampf selbst. Allen diesen Vorgängen, die uns den jungen Hohenzoller mitten im Getriebe der nordost⸗europäischen Politik zeigen, im einzelnen zu folgen, ist an dieser Stelle unmöglich; wir müssen uns begnügen, die Hauptmomente herauszuheben. Die Hoffnungen, die Albrecht auf Dentschland gesetzt hatte, schlugen fast, alle fehl. Der alte Kaiser Max zunächst, der , aus idealen und politischen Gründen an eine Unterstützung des Ordens gedacht hatte, versagte sich ihm, da er der Hilfe Polens bedurfte, um seinen Enkel Karl von Spanien zum Deutschen König wählen zu lassen. Ebenso rieth der Papst dringend zum Frieden, und von den deutschen Territorial⸗ Fürsten war unter diesen Umständen ebenfalls keine wirksame Hilfe zu erwarten. Noch ungünstiger, wurden die Verhältnisse nach dem Tode Maximilian's; die Wirren in Süddeutschland, wo Herzog Ulrich von Württemberg vertrieben wurde, und die Fehde zwischen den wel⸗ fischen Herzogen nahmen die Aufmerksamkeit der deutschen 5 vorwiegend in Anspruch und machten überdies die Beschaf⸗ fung deutscher Söldner, ohne die der Krieg mit Polen nicht geführt werden konnte, kostspieliger und schwieriger. Aber Albrecht verlor den Muth nicht; hatte er von Deutschland nichts zu hoffen, so suchte er im Auslande Hilfe: mit Dänemark knüpfte er an und erlangte wenigstens einige vortheilhafte Handelsverträge, die seinem geldbedürftigen Lande und dadurch auch ihm zu gute kommen sollten; vor allem aber suchte er ein enges Bündniß mit Rußland, dem erbittertsten Feinde Polens. Wiederholt gingen Gesandtschaften jwischen Königsberg und Moskau hin und her; der Zar versprach feierlich, Geld zur Bezahlung deutscher Kriegsleute zu senden und selbst mit Heeresmacht zu Hilfe zu kommen, sodaß Albrecht wohl hoffen durfte, den Polen gewachsen zu sein. Im Jahre 1519 brach der Krieg endlich aus; der Sitte der Zeit gemäß waren zuchtlose Söldner das Hauptkontingent beider Deere, sodaß der Krieg mit Grausamkeit geführt wurde. Große Schläge und weit angelegte Dperationen waren auf beiden Seiten unmöglich, da die Truppen sogleich zur Meuterei bereit waren, wenn der Sold einmal ausblieb. und die Kassen hüben wie drüben nicht selten leer waren. So bestand der Krieg in der Hauptsache aus Plünderungszügen und der Belagerung fester Plätze. Lange Zeit schwankte das Glück; allmählich aber neigte sich die Wagschale zu Gunsten Polens, da Albrecht's finanzielle Hilfsquellen schneller ver⸗ siegten und damit auch seine Truppen jusgmmenschmolzen. Die Söld der, die seine Agenten aus Deutschland mit Mühe zusammengebracht hatten, verliefen sich bald wieder, und die Belagerung Danzigs, mit, dessen Eroberung er den Krieg zu entscheiden 43 kal schlug völlig fehl. Die Subsidien Rußlands liefen nur spärlich ein, und was befreundete Fürsten in Deutschland, insbesondere Kurfürst Joachim von Branden⸗ burg für ihn thun konnten, reichte nicht aus, die Kriegskosten zu bestreiten, zumal die Stände des eigenen Landes wenig opferwillig waren und das Ende des verheerenden Krieges herbei⸗ sehnten. Trotzdem blieben alle Vermittlungsbersuche, die namentlich von der Kurie ausgingen, lange Zeit vergeblich: König Sigismund von Polen verlangte unbedingte Unterwerfung und Ableistung des Lehengeides, und hierauf wollte sich Albrecht, so lange ihm noch eine feste Stadt blieb, nicht einlassen, ja er forderte sogar 1 Westpreußens und anderer dem Orden entrissenen Lande. Indessen machte sich das Friedensbedürfniß immer mehr geltend; unter Vermittelung des Herzogs von Liegnitz ließ der , n. seinen Anspruch auf Vergrößerung des Ordenslandes fallen, und Sigismund willigte ein, die Eidesfrage einem Schiedsspruche des Königs von Böhmen und des Kaisers zu unterbreiten. Die definitive Regelung des Verhältnisses zwischen beiden Parteien, die zunächst einen Waffen⸗ stillstand schlossen, wird Joachim in einem welteren Bande schildern. In den mitgetheisten 1985 Aktenstücken sind von besonderem Interesse Albrecht's Korrespondenz mit seinem Vertrauten Schönberg und die Verhandlung mit dem Zaren.

ff. Historische Zeitschrift. erausgegeben von Heinri von Sybel und Friedrich . 73. Band. 1. und 2. ö. München und, Leipzig, R; Oldenbourg. 1894. = Den neuesten Band dieser Zeitschrift eröffnet Heinrich von Sybel mit einem in der Akademie der Wissenschaften gehaltenen Vortrag über den letzten Band der Polikischen Korrespond enz ner h des Großen. Der Band, der vornehmlich das Jahr 1761 behandelt, bringt nicht gerade viel Neues an Urkunden, schildert dagegen vor⸗

trefflich das Seelenleben des Königs in dieser trübsten siebenjährigen Krieges. Mit seinem geschwächten . strengste Defensipe beschränkt, und . politische Lage schien fast verzweifelt, da in England eine Friedenspartei ans Ruder kommen war und ihm die Hilfsgelder entzogen hatte.

Trost des Königs in dieser Noth waren seine Bücher und wissenschaftliche Studien; mit ihrer Hilfe hielt er sich aufrecht, bis im folgenden Jahre ein Umschwung der politischen Verhältnisse er—= folgte. Im Anschluß an das kürzlich erschienene Buch von Ottokar Lorenz, Goethe als Politiker, schildert Paul Baillen die Stellung Goethe's und Karl August's zur Gründung des Fürsten⸗ bund ez. Unter vollständiger Verwerfung der Lorenz ' schen Resultate führt Bailleu auz, daß 8 Karl August anfangs einem Fürsten⸗ bunde unter preußischer . wenig geneigt war, sondern lieber ein Bündniß der kleinen Reichsfürsten zu stande gebracht hätte. Er erkannte aber bald, daß ein solcher Bund nichts bedeuten würde und schloß sich daher dem von Friedrich dem Großen begründeten Bunde zur Erhaltung der Reichs verfassung gegen die Bestrebungen Kaiser Josess an. Die Verhandlungen mit Preußen führte Goethe, und es ist sehr interessant, wie e,, die Vollmachten und Aktenstücke prüfte, namentlich mit peinlicher Sorgfalt darüber wachte, daß seinem Herzog nichts in seiner Würde und seinen Titeln vergeben werde. Ferner bringt der Band den Schluß der Denkschriften von Theodor von Bernhardi über Rußland, und zwar behandelt die vorliegende, die im Jahre 1863 auf Wunsch des Kronprinzen Friedrich Wilhelm abgefaßt worden ist, den polnischen Aufstgnd dieses Jahres. Bernhardi führt die Revolution zum theil auf Verschwörungen der hohen Aristokratie zurück, zum theil auf die Bestrebungen des niederen, verarmten Adels, der auch enge Beziehungen zum städtischen Pro⸗ letariat unterhalte und von modernen kommunistischen Tendenzen nicht frei sei. Wie gewöhnlich erlangte die radikale Partei auch hier das Uebergewicht. Die Masse der Bauern dagegen verabscheute den Aufstand, da sie zur Aristokratie, von der sie bisher nur bedrückt worden war, kein Vertrauen fassen konnte. Die d=, , . Rebellen werde aber dennoch den Russen außer⸗ ordentliche Mähe kosten, zumal da sie seit dem Krimkriege ihre Armee bedeutend verringert hätten. In einer Besprechung des französt⸗= schen Werks von Cavaignac über den Ursprung des modernen Preußen vergleicht endlich Reinhold Koser die Umbildung des mittelalterlichen Staats in Frankreich und Preußen vor der französi⸗ schen Revolution. Treffend führt er aus, daß Frankreich bei seiner älteren Kultur bereits im 17. Jahrhundert wichtige Reformen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zu verzeichnen hatte, als in Preußen der Staat erst neu begründet werden mußte, daß aber im 18. Jahrhundert die preußische Monarchie weit größere Erfolge er⸗ zielte als die französische. Der Grund war, daß die starke preußische Krone besser mit den n, , der Zeit Schritt halten konnte, als die schwächere französische. Die Ueberlegenheit Preußens zeigt sich namentllch auf militärischem und juristischem Hel auf dem sozialen hatte de,. zwar früher als Preußen die Ge⸗ bundenheit an die Scholle abgeschafft, aber in Preußen wurde die dingliche Abhängigkeit durch den staatlichen r, gemildert, und zudem waren die ländlichen Steuern weit weniger druckend als in Frankreich. Ganz verschiedene Wege n die Gesetzgebung nach der französischen Revolution: während Napoleon den reinen e. und Beamtenstaat ausbildete, suchte man in Preußen den bureau kratischen Geist zu beschränken und die populare Mitarbeit, namentlich in den Gemeinden, zu befördern. Von den zahlreichen Rezensionen historischer Werke in den beiden 8 seien erwähnt P. von Roden's Bericht über mehrere Arbeiten zur Varusschlacht, die Besprechung von Hanotauxr' Richelieu -⸗Biogrgphie durch Moxitz Ritter und . Referate von Erdmannz⸗ dörffer, Deutsche Geschichte 1618 bis 1740, und Schulten, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Bekämpfung der Reblauskrgntheit.

Nach der 16. Denkschrift, betreffend die Bekämpfung der Reb⸗ lauskrankheit, für 1393 beliefen sich die von den Bundegsregierungen im Etatsjahr 1892‚93 und im Kalenderjahr 1893 dafür aufgewendeten Kosten auf 564 917 66 90 8. und die Gesammtsausgaben bis dahin auf 4637 837 6 66 3. Außerdem sind seitens des Reichs seit dem Jahre 1879/80 bis zu Ende des Kalenderjahres 1892/93 aufgewendet worden 53 718 Æ 21 3, davon im Etatsjahr 1892/93 der Betrag von 802 M 90 . Das neue Verzeichniß der Gartenbau⸗ und botanischen Anlagen, Schulen und Gärten, welche regelmäßigen Untersuchungen unterliegen und amtlich als den Anforderungen der internationalen Reblauskonvention entsprechend erklärt worden sind, ist durch Bekannt. machung vom 11. August 1834 im „Zentralblatt f d. I. R. (Nr. 34) veröffentlicht worden. In den Zollstellen, die zur Abfertigung der aus dem Auslande eingehenden Pflanzensendungen ermächtigt sind haben Veränderungen nicht stattgefunden. Im Jahre 1893 ed fün zur Bestrafung, gebrachte Fälle der Zuwiderhandlung gegen die a den Verkehr mit Reben bezüglichen Vorschriften der heike bn bekannt geworden.

Aus den weinbauenden Provinzen Preußens wird Folgendes berichtet: In der Rheinprovinz hat die Revision der in den Vorjahren vernichteten Herde wiederum ein durchaus günstiges Er⸗ gebniß gehabt. Die Zahl, der Stockausschläge war ganz ering; lebende Rebläuse wurden nirgends gefunden. Bei den Untersuchungz⸗ arbeiten wurden auf dem rechtsrheinischen Gebiet drei neue Herde mit g5 kranken (und 4 054 gesunden)⁊ Reben und einem Flächeninhalt von 5d, 91 a ermittelt. Auf dem linksrheinischen Gebiet wurden 38 Herde mit 4,109 infizierten Stöcken und einem Flächeninhalt von 4,3624 ha aufgefunden. Der 65 Theil, dieser Herde ent⸗ fällt auf die bei. Benn, alse am änßersten Gnde des linksrheinischen Weinbaugebiets belegene Gemarkung Muffen ö. Die . ist hier mit Sicherheit auf amerikanische Reben zurückzuführen, die Ende der 50 er und Anfang der 60 er Jahre angepflanzt sind. Auch in der Propinz Hessen⸗Nassgu die Revision der älteren Herde ein durchweg günstiges Resultat. aufgefunden wurden 16 Herde, die 81 kranke neben 109 625 gesund Reben auf einer Fläche von 14 333 a aufwiesen. Auch im Jahre 1893 handelte es sich nur um unbedeutende Spritzinfektionen jüngster Zeit mit wenigen Stöcken, die nirgends ein er, Verdbild boten. Seitens der Bezirks sachverständigen wurde der vierte Theil aller Weinberge der Provinz neuem untersucht, ohne daß weitere Gemarkungen fiziert funden wurden. Der Weinbau ⸗Aufsichtskommissar giebt Hoffnung Ausdruck, daß im Rheingau der gegen die Rebla 6. Kampf vollen Erfolg haben werde. In der

ach sen wurden 227 neue Herde mit 13 447 kranken und 25, 5 Stöcken auf einer Fläche von 3 ha 78 a 8 dm aufgefum

ieses . das Vorjahr erheblich ungünstigere Ergebn aus der Aufdeckung einer großen Infektlon in der Gem Kreis Weißenfels. Die werthvolleren Weinberge der P Saale, sind von dem Insekt verschont geblieben.

,, vernichteten e ein günsti esultat. . Niederlößnitzer Gemarkung 32 neue it e mit 21

Stöcken und einer w 6049,75 qm lößnitzer Gemarkung 15 neue Herde mit 390 kr