1894 / 235 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

u verstärken. Es sollten an, ma dorthin ent⸗ anni werden: der Kreuzer „St. . der wärtig in Portsmouth in Reserve liege, der Kreuzer „Aeolus“, sich zur Zeit im Mittelmeer befinde, und die Kanonen boote „Redbreast“ und Pigeon“, die in den indischen Gewässern aufhielten. Bie etreffenden iffe sollten durch andere in Reserve liegende Schiffe ersetzt werden. Der „Daily News“ zufolge soll während einiger Wochen kein neuer Ministerrath , . werden. Einem unbestätigten Gerücht zufolge soll in dem gestern abgehaltenen Kabinetsrath auch die ntsendung von Truppen nach 3. und die Bewachung der briti⸗

schen Gesandtschaft in Peking durch britische Ma⸗ trosen und indische Sepoys beschlosßen worden sein.

Wie das „Reuter sche Bureau“ erfährt, ist die in der gestrigen Nr. d. Bl. nach der „Frkf. Jig“ mitgetheilte Mel⸗ . über eine die Entsen dung uff shn und fran⸗ ösischer 1 nach China betreffende Kon— . des chinesischen Gesandten im Auswärtigen Amt un⸗

egründet. Es habe überhaupt keine solche Konferenz statigefunden.

Frankreich.

n dem gestern abgehaltenen Ministerrath wurde be— . en, gegen die Zeitung „Le parti ouvrier“ wegen eines ie Armee beleidigenden Artikels vom 29. v. M. ber die roßen Manöver die gerichtliche Verfolgung einzuleiten. er Präsident Casim ir⸗-Perier unterzeichnete das Dekret, das den Baron de Courcel zum Boischafter Frankreichs in London an Stelle Decrais', der zur Disposition des Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten gestellt wird, ernennt. Der Senator Boulanger ist zum ersten Präfidenten des Rechnungshofs ernannt worden. . Der „Temps. bemerkt, die Schwierigkeiten zwischen . und England beträfen insbesondere Egypten, iam und Madagaskar, doch sei sicher zu hoffen, daß die Weisheit der beiden Regierungen eine friedliche Lösung der Differenzen finden werde. Ein Bruch zwischen Frankreich und England würde eine Kalamitäͤt sondergleichen für die anze Welt sein; kein Staatsmann würde die Verantwortung ür ein derartiges Verbrechen gegen die 1 über⸗ nehmen. Die genseitig Achtung beider Völker, sowie der feste Entschluß, die bestehenden 5 durch Provokationen nicht zu verschärfen, würden die Eintracht wieder herstellen.

Ruszland.

Nach einer gestern aus St. Petersburg eingetroffenen amtlichen Meldung ist die Kaiserliche Familie am Mitt⸗ woch Nachmittag in alta .

Der r g! Invalide“ veröffentlicht eine Verordnung, wonach im Warschauer Militärbezirk ein TWIX. AÄr mer Korps aus der 2 und 38. Infanterie⸗Division und der 7. Kaval⸗ lerie Division zu bilden ist. Die . der nachbenannten Armee Korps soll ferner folgende Aende⸗ rungen erfahren: das IJ. Armee⸗ Korps wird aus der 30. und 40. Infanterie⸗Division bestehen; das VI. Armee⸗Korps aus der 4 und 16. Infanterie⸗ und der 4. Kavallerie⸗Division; das V. Armee⸗Korps aus der 6. und 8. Infanterie⸗ und der 5. Kavallerie⸗Division; das kaukasische Armee⸗Korps aus der kaukasischen Grenadier⸗Division, der 20. und 39. Infanterie⸗ Division, der 1. und 2. kaukasischen Kosaken? Division. Die 13. und 15. Kavallerie⸗Division und die 1. Don⸗Kosaken⸗ Division sind dem Kommandierenden der Truppen des Warschauer Militärbezirks auf besonderer Grundlage unter⸗ uordnen. Das 165. Kowel sche Infanterie⸗Regiment ist in den

estand der 38. Infanterie Division und das 11. Don⸗ Kosaken⸗Regiment in den der 7. Kavallerie⸗Division einzufügen, letzteres an Stelle des 7. Don⸗Kosaken⸗Regiments, das dem 6 des Stabes des VII. Armee⸗Korps unterzuordnen ist. Zum Kommandeur des neuzubildenden XIX. Armee⸗Korps ist der Chef der 38. Infanterie⸗Division, General-Lieutenant Gurtschin ernannt worden.

Italien.

Der Kapuzinerpater Michel von Carbonara ist nach einer Meldung des ‚W. T. B.“ aus Rom zum a postolischen Präfekten von Erythräa ernannt worben.

Syanien.

Wie die „Correspondencia“ meldet, erklärte der Minister⸗ Präfident Sag a sta, er halte die Kon fekration des ang li⸗ kanischen Bischofs in Madrid für gesetzmäßig. Die Regierung werde die Ausdrucksweise nicht billigen, in welcher der Nuntius gegen diese Zeremonie Protest erhoben habe.

Amerika.

Nach einer Meldung des W. T. B.“ aus New⸗York * bei den StagtsWwahlen in Georgia die Dẽmo⸗ raten die absolute Majorität für die Staats legislatur erlangt. ist auch die Wahl eines demokratischen Senators ge⸗ ert.

Asien.

Der „Nem⸗Hork Herald“ veröffentlicht eine Depesche aus Shanghai, wonach die Japaner Chin Lien Cheng ge⸗ nommen hätten. 150 9000 Mann chinesische Truppen ständen bei Peking, um die Hauphhtadt zu vertheidigen. Aber nur 70090 Mann davon seien gehöri bewaffnet. Nur 50000 Mann seien 54 Vertheidigung w Pe⸗Tschi⸗li vorhanden. Der Rest bestehe aus unbrauchbaren Rekruten. Nach einer Meldung der Times“ aus Shanghai be⸗ ja ten aus Tientsin eingelaufene Depeschen, daß die chi ne⸗

7 Transportschiffe sich ungehindert im Golf von Tschi⸗li bewegten. Die Kriegsschiffe in Port Arthur binnen kurzem wieder in Stand gesetzt sein, außer dem 2 der fast vollständig ausgebrannt sei. iner Meldung des „Reuter schen Bureaus“ aus Hoko— hama zufolge hätte die japanische Regierung beschlossen, eine Anleihe im Auslande aufzunehmen. Der Betrag der Anleihe sei noch nicht bekannt. Die Anleihe⸗Vorlage werde 1 glich dem Parlament vorgelegt werden. 3 5 7 Stefani“ wirb aus Tokio gemeldet: Auf Grund einer Weisung der italienischen Regierung habe bie italienische ,, von der japanischen Neg ierung das bindende Ver sprechen erlangt, nichts gegen Shwanghal zu unternehmen. Der Aufstand des Tagakuto⸗Stammes in Korea sst nach einer Meldung des Reuter schen Bureaus“ von ven jayani Truppen miebergeworfen worden.

davon

Afrika.

Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Port⸗Louis, die auf Madagaskar erscheinenden Blätter berichteten, daß der französi 2 Resident den französischen ÄAnsiedlern

erathen 39 é sich angesichts des etwaigen Ausbruchs von 369 igkeiten nach der Küste zu begeben. Viele ätten dieser Aufforderung Folge geleister.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

In einem schriftlichen Kaufvertrag über ein . waarengeschäft nebst Vorräthen und allen Aktivis und assiwis war ein Kaufpreis von 30 090 6 vereinbart, zahlbar in viertel jährlichen Raten von 500 M, mit der , daß, falls Verkäuferin vor Bezahlung des gesammten Kauspreiséz der 30 050 M ve rsterben sollte, die dann noch vorhandene Kaufgelder⸗Restschuld dem Käufer erlassen sein soll. Zu diesem Vertrage wurde der preußische Mo⸗ bäligrkaufstempel zu J ö mit 1066 M0 kasstert. Pie Ver— läuferin starb ein Jahr später, nachdem erst ein kleiner Theil des Kaufpreises getilgt worden war. Der preußische Steuerfiskus, welcher die Ansicht bertrat, daß der vom Erlaß betroffene 6 einem Schen kungsstempel von Soo unter— liege, forderte deshalb vom Käufer die Nachjahlung eines Betrages von 2100 4. Dieser zahlte einen Theil dieseß Betrages unter Vor= behalt und klagte gegen den Steuersiskus auf Zurückzahlung. Er erstritt in der Berufungsinstanz ein obfiegendes Urtheil und die vom iskus eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht, IV. Zivil enat, . Urtheil vom 21. Mai 1894, zurückgewiesen, indem es begründend ausführte: „Die Ausführungen des Berufungs⸗ gerichts (wonach die fragliche Schlußbestimmung im Kauf⸗ vertrage sich nicht als Beurkundung eines selbständigen Schenkungsvertrages im Sinne des 5 393 1 16 Allgemeinen Land⸗ rechts i ft kr sondern nur eine für den Kaufpreis . Abrede enthält) sind nicht zu beanstanden. Der fragliche Kaufvertrag stellt sich danach als ein gewagtes Geschäft dar, inhalts dessen der bei einem längeren Leben der Verkäuferin zu entrichtende Höchst⸗ betrag des Kaußpreises sich durch ein fruͤheres Ableben der Ver⸗ käuferin um den sich dann noch nicht zahlbar gewordenen Restbetrag entsprechend vermindern sollte. Bei solcher Auffassung bleibt kein Raum für die Annahme, daß der im Vertrag bedungene Erlaß sich k . . Rechtsgeschäft neben dem Kaufvertrag darstelle. 424/90

Hinsichtlich der im 8 343 15 des Preuß. Allg. Landrechts gemachten Unterscheiduug zwischen der Gewährleistung für Fehler eines Landguts und eines städtifchen Grundstücks hat das Reichsgericht, V. Zivilsenat, durch ÜUrtheil vom 8. Juni 1894 aus⸗ gesprochen, daß unter einem städtif chen Grundstück . ein Vausgrundstück auf dem Lande zu verstehen ist, welches seinem Vauptzwegke nach zum Wohnen und nicht zum Betriebe Von Acker⸗ bau und Viehzucht dient. „Schon im Römischen Recht galt für den Begriff der praedig urban die Lage in einer Stadt nicht als entscheidend. Dasselbe muß für das Preuß. Recht angenommen werden. Maßgebend für die Unterscheidung zwischen städtischen Grundstücken und Landgütern ist vielmehr die Be⸗ stimmung oder Hauptbestimmung des Grundstücks und zwar gleichviel, ob man dabei von dem Begriff des städtischen Grundstücks oder des Landguts ausgeht. Danach aber hat der Berufungsrichter das frag⸗ liche Grundstück, welches außer der mit Gebäuden bestandenen gil nur 17 Ouadrgtruthen Garten umfaßt, mithin seinem Hauptzweck nach nur jum Wohnen, nicht aber zum Betriebe von Ackerbau und Viehzucht dienen kann, ohne Rechtsirrthum für ein städtisches Grund stück im Sinne des § 3435 a. a. S. erachtet. (26 / 4.)

Entscheidungen des Ober⸗Vermwaltungsgerichts.

Die Gemeindevertretung ist nach einem Urtheil des Ober Verwaltungsgerichts, J. Senats, vom 13. April 1894, im Gebiete der Preuß. Landgemeindeordnung vom 3. Juli 1891 befugt, über diejenigen Fälle zu beschließen, in denen der Verlu st unbesoldeter Ge⸗ meindeämter als rechtliche Folge eines gänzlichen Verlustes des Gemeinderechts eintritt, sowie auch über diejenigen Fälle, in denen der Verlust einer Stelle in der Gemeindevertretung aus dem Eintritt einer in der Gemeindeverfassung begründeten Beschränkung des Gemeinderechts hergeleitet wird. Diese Beschlüsse können im Verwaltungẽstreitverfahren angefochten worden. „Die Landgemeinde⸗ ordnung vom 3. Juli 1891 enthält eine den Bestimmungen in den 51g und 13 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872/19. März 1881 ent⸗ sprechende Vorschrift nicht und ermächtigt ausdrücklich die Gemeindever⸗ tretung nicht, darüber zu beschließen, ob der Fall eines Verlustes unbesoldeter Gemeindeämter eingetreten ist. Dennoch ist aus dem Zusammenhang der 43 Abs. 1 und 66 Nr. 1 der Landgemeindeordnung diese Befugniß herzuleiten; denn nach S 66 Nr. I hat die Gemeindeverkrektun auf Be⸗ schwerden und Einsprüche, betreffend den Besitz oder den Verlust des Gemeinderechts, zu beschließen, und nach § 43 Abs. 1 4. a. O. gehen mit dem Gemeinderecht auch die unbesoldeten Gemeindeämter ver⸗ loren. Unmittelbar trifft diese Vorschrift freilich nur auf diejenigen Fälle, zu, in denen der Verlust unbefoldeter Gemeindeämter als rechtliche Folge eines gänzlichen Verlustes des Gemeinderechts eintritt; sie ist aber auch da anzuwenden, wo der Verlust einer Stelle in der Gemeindevertretung aus dem Eintritt einer in der Gemeinde⸗ verfafsung begründeten Beschränkung des Gemeinderechts hergeleitet wird. Die Befugniß der Gemeindevertretung, auf Grund des 5866 Nr. 1 der Landgemeindeordnung darüber zu beschließen, ob Kläger durch Verkauf seines Grundstücks die Stelle in der Gemeindevertretung verloren hat, ist daher anzuerkennen. Daraus folgt nach 5 67 a. a. S. die Zulässigkeit des Verwaltungsstreitverfahreng, die beim Mangel einer anderen, die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte begründenden Vorschrift verneint werden müßte, wenn es sich um einen außerhalb der im 66 begründeten Zuständigkeit gefaßten Beschluß der Gemeindevertretung handelte. I. 412.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der int ernationg le Kongreß für Soziol ogie in 1 ist gestern geschlofsen worden. Ort und Zeitpunkt des nächsten ongresses werden später bestimmt werden.

Personen⸗ und Güterverkehr auf den Bahnhöfen der Stadt Paris im Jahre 1833.

Auf den dem Fernverkehr dienenden 16 Bahnhöfen der Stadt Paris reisten laut einer soeben veröffentlichten Uebersicht im, Bulletin du ministre des tra vaux puhlies“ (statistique et l6gislation compare) Juniheft 1894 im Jahre 1593 insgesammt 48217723 Personen ab und kamen 47 622 615 Reisende an. Güter wurden im ganzen 2612 347 abgesandt und 6 064 1321 empfangen. Von dem Gütervertehr kamen

auf die

Frachtgůter

onnen 0

2318744 92,3

56739 923 94,7

3 068 667 94,0. roßen in Paris ein⸗ nlinien vertheilt, er⸗

auf die Eilgüter Tonnen O9 Abgang * . 7,7 3

.

angek. abgeg. darunter

auf die angeß, äbgeg. Gin überhaupt angek. abgeg.

NReisende Tonnen) lige et

Verdbahn. 7 782 909 7 809 000 2295 380 5iz 454 61 886 73 372

Astbahn . 11961 733 12119 534 517 516 375753 35 797 20 557

3 2 641 253 22 097 566 1223 398 715 6565 45 25360 40 393 rleangs⸗ =

linie... 3 300 86 3 336 355 sis O45 395 823 110 666 30 873 Paris. Lyon⸗

Mittel⸗

meerlinie 2 857 579 2771 446 859 5os 464 572 74129 27 537 Staatsbahn S4 1885 S3 798 50 201 44629 6451 1 371

Von den fegen Verkehrsnetzen wies hiernach beim Personenverkehr das der Westbahn mit 45,4 00 der angeköommenen und 45,8 o der abgereisten Personen, beim Güterverkehr für den Eingang die Nord⸗

363 mit 37,90, beim Ausgang die Westbahn mit 28,5 oo, beim ge⸗ sammten Güterverkehr wieder die Nordbahn mit 32,7 0 die größten Antheile auf; die meisten Eilgüter, sowohl absolut wie relativ (141 539 5 oder 27,3 / aller angekommenen und abgegangenen Eil⸗ güter zusammengenommen) brachte die Orleansbahn.

Von den einzelnen Bahnhöfen dienten drei = gare de Gronelle de, Borey und de Vaugirard (Staatsbahn) ausschließlich, wel weitere gare des Batignolles und de Vaugirard (Westbahn)] sast ausschließlich dem Güterverkehr. Unter den dann noch verblei⸗ benden 11 Bahnhöfen für den Personenverkehr hatte der gars Saint

Lazare (Westbahn) mit 19283 058 abgereisten und 18 3873 371 an⸗

ekommenen Personen weitaus den stärksten Reisendenverkehr; dann

ö in großem Abstande alle drei zusammen nicht viel mehr

deisende mit angekommenen abgereisten

Personen

7782 000 7809 000

de la Bastille. 6 900288 71030638 n ogg gh.

Fast ein Drittel des gesammten Güterverkehrs (2 898 834 t oder 32,7 0/0) entfiel auf den ordbahnhof; ihm am nächsten kamen der gare des Batignolles (Westbahn) mit 1 165 236 5 oder 13, Oso, der gare de Berey (Parig Loon Mittelmeerlinie) mit 1145 989 * oder 13,3 o, der Orleansbahnhof mit 1131986 oder 13,2 0/9 und der Osthahnhof mit 9651 764 6 oder 11, 1 oso. Auf letzterem Bahnhof kamen die meisten Eilgüter (139 5603 t) an; alsdann folgten der Rord⸗ bahnhof mit 135 258 und der Lyoner Bahnh of mit 161 666 t; alle anderen blieben weit dahinter zurück.

gare du Nord

7X

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Gelsenkirchen wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben, daß der am Mittwoch dort versammelt gewesene Ausschuß des Verbande der evangelischen Arbeitervereine von Rheinland und Westfalen auch über die Stellungnahme zu der zu gründenden Gewerkschafts vereinigung der Bergarbeiter des Ober · Bergamts⸗ bezirks Dortmund verhandelt habe. Das Ergebniß war, daß man einstimmig beschloß, zwar nicht in aggitatorischer Weise für die in Aussicht genommene Vereinigung einzutreten, andererseitz aber auch nicht in feindlichem Sinne gegen sie zu wirken. Sodann wurde einstimmig auf Antrag deg evan⸗ gelischen Arbeitervereins Elberfeld bann f. sen die Leitung det Gesammtverbandes zu veranlassen, für die Wünsche der Handwerker wegen der . des gesetz lichen Befähigungsnachweises, der obligatorischen Innungen und der Bevorzugung der Forderungen von , für gelieferte Waaren und fertiggestellte Ärbeiken ein? zutreten.

Aus Bielefeld wird dem „Vorwärts“ zum A usstand der Seidenweber bei der Firma Delius Söhne (vgl. Nr. 226 d. Bl.) berichtet, daß weiteren 227 Arbeiterinnen gekündigt worden sei, die sich weigerten, die Plätze der Ausständigen einzunehmen.

Hier in Berlin wurde eine von den Sozialdemokraten berufene Versammlung von Schlächtergesellen von dem über— wachenden Beamten aufgelöst. Nach dem Bericht der Berliner Volks. Ztg. haben die Versammelten durch Singen patriotischer Lieder es dem sozialdemokratischen Redner unmöglich gemacht, seinen Vortrag zu halten. Zum Berliner Bierb oykott wird gemeldet, daß der Magistrats⸗Assessor Freund die an der Beilegung des Boykotts betheiligten Parteien zu einer Zusammenkunft einberufen habe. Die Klapier“ arbeiter haben vor etwa drei Wochen (Vgl. Nr. 222 d. Bl.) Über die, Pianofabrik von Höhne u. Sest die Sperre verhängt, weil ver⸗ schiedene Arbeiter, die sich geweigert hatten, von dem im Hause woh⸗ nenden und Ringbier führenden Restaurateur Bier und sonstige Waaren zu beziehen, aus diesem Grunde entlassen worden seien. Die Inhaber der Fabrik hatten dagegen erklärt, daß die Entlassung nur infolge des Mer mrs an Arbeit stattgefunden habe. In einer Ver⸗ sammlung von Musikinstrumenten⸗Arbeitern, die amm Mittwoch statt⸗ fand, wurde beschlossen, die Sperre aufrecht zu erhalten. Die Forde⸗ rung der Arbeiter geht dahin, daß die Inhaber der . fremden, nicht im Hause wohnenden Restaurateuren gestatten sollen, Bier und sonstige Waaren bis in die Werkstellen zu bringen, wozu sich die Fabrikinhaber nicht verstehen wollen. Der Aus stand der Tapezierer in Berlin ist, wie im Vorwärts“ mitgetheilt wird, seit dem 3. d. P.. beendet. Die Forderungen der Gehilfen sollen in 32 Werkstätten bewilligt sein, während in einer größeren Anzahl von Werkstätten der Tarif schon vor dem Ausstand eingeführt worden sei. Im Russtand befinden sich noch die Tapezierer aus der Werkstatt von Markgraf.

Aus Troppau wird dem W. T. B. zum Aus stand auf den Kohlengrußen der böhmischen Nordbahn (vgl. Nr. 234 d. Bl.) ge⸗ meldet: Auf den Nordbahn⸗Schäͤchten in Michalkowitz verlangten die Schlepper am Dienstag eine Lohnerhöhung. Da diese bisher nicht bewilligt wurde, ist am Mittwoch ein Theil der Schlepper nicht eingefahren; gestern sind auf den beiden Nordbahn⸗Schächten von 159 Schleppern nur 72 und nur 20 Hundstößer eingefahren. Auf den übrigen Schächten wird normal weitergearbeltet. Die Ruhe wurde nicht gestört. .

Aus Paris wird der Köln. Ztg.“ geschrieben: Der am Mitt⸗ woch hier eröffnete Kongreß der Eisenbahnleute; auf dem die Hauptländer Europas vertreten sind, erhielt aus Deutschland nur Zu⸗ stimmungen, doch erwartet man noch Abgeordnete der sächsischen Eisenbahn⸗Angestellten. Die Kongreßmitglieder flreben den n schluß der ne, , n. ganz Europag an, um gegebenenfalls den ganzen Bahnbetrieb des Welttheils unterbrechen zu können. Der Kongreß beschloß die Bildung eines internationalen Ausschusses zum i n der wirthschaftlichen Interessen der Eisenbahnarbelter, sowie die Abhaltung jährlicher Kongresse.

Kunst und Wissenschaft.

Der bekannte Germanist und Professor der peutschen Litergtur an der Universität Rostock Reinhold Bechste in ist, wie, W. XT. B.“ meldet, heute gestorben. Er war ein Sohn des Dichters und Sagen⸗ sammlert Ludwig Bechstein und am 12. Oktober 18353 zu Meiningen geboren, wo sein Vater alt Bibliothekar lebte. Seine Studien machte er in Leipzig, München, Jena und Berlin, wurde 1566 rivatdozent, 1869 außerordentlicher Professor zu Jena und 1871 ordentl . sor der deutschen und romantschen Philologie an der ÜUnibersftät ostock. Außer durch germanistische Forschungen und Arbeiten hat sich der Veistorbene durch die Herausgabe altdeutscher Literaturdenkmäler einen Namen qęmacht. Besonders bekannt ist seine in drel Auflagen er⸗ schienene Ausgabe deö „Tristanꝰ von Gottfried von Straßburg.

Schul wesen.

Die Konferenz der Delegirten des Deutschen Verein für das höhere Mädchenschulwesen beschäftigte sich in ihrer gestrigen Nachmittagesitzung mit der Verathung der auf— estellten Thesen über den Erlaß des Minssters der gelst⸗ ichen 23. Angelegenheiten vom J. Mal d. J. (. d. geftr. Nr. d. Bl.). In längerer Nede vertheidigte der Wirkliche Geheime

4. Oktober die nachbezeichneten

Schneider die Stellung der Re⸗

NRegierungs · Rath Dr. r , n, preußische Unterrichts

lierung. Er gab zu, daß sich die y bis zum Jah re 1877 dem höheren Mädchenunter richt gegenüber zuwartend verhalten habe; seitdem habe jedoch der Staat fortgesetzt der Sache 45 Interesse entgegengebracht, und war habe man zunächst gesucht, die Bildung' der Lehrer und ehrerinnen zu ordnen und sei in dem Erlaß vom 31. Maj d. . weiter gegangen. Bei Behandlung der Sache dürfe man vor allem den grundlegenden Unterschied nicht außer Acht lag der zwischen der Ausbildung der Knaben und Mädchen bestehe. Bie Knaben follen für einen Erwerb vorbereitet werden, von den höheren Mãͤdchen aber . kaum 100ĩ0 einen Erwerb und ein noch viel geringerer Prozentsatz einen gelehrten Beruf. Es entstehe nun leicht die Gefahr, daß man die große Mehrzahl, die feinen Erwerb erstrebe, in ihrem stillen Lernen gefährde durch die Räcksicht auf jene 10 0; Um dieser Gefahr zu entgehen, hahe sich die vreußische Unterrichts⸗ verwaltung gesagt, daß man die höhere Mädchenschule unberührt lassen müsse vsn allen. den Bestrebingen, die auf die Er— ih der e , , . der Frau und Grweiterung der achtbefugnisse der Lehrerinnen im speziellen hinzielen. Was man (rreichen welle, sei die Erziehung einer gebildeten a, und darum habe für die Unterri tzberwaltung der edanke nahe gelegen, zu sagen: Die höhere Mädchenschule ist keine Berufeschule, sondern eine Schule der all gemeinen Bildung. Daraus habe sich dann von selbst die Grenze nach oben ergeben; die Grenze habe so gehalten werden müssen, daß Raum gegeben war für eine etwaige ö Das dürfe doch auch nicht vergessen werden, daß, wenn ein ages Mädchen neun Jahre hindurch regelmäßig die Schule besucht habe, schon das Gespenst der Bleich sucht vor der Thür stehe. Der Minister sei weit davon entfernt gewesen, die Bildung der höheren Töchter zurückschrauben zu wollen; das Ziel solle vielmehr das alte bleiben, und man habe die Erreichung erleichtert durch Hinweglassung von Nebensächlichem. Der Redner berührte sodann noch Einzelfragen und betonte schließlich das Interesse, welches die Regierung und vor allem der Minister persönlich der Sache ent⸗ gegenbringe. . Von den einzelnen Thesen rief eigentlich nur bie dritte, die sich für einen 10, jährigen Unterricht gussprach, eine lebhaftere Debatte hervor. Es wurde betont, daß daz Lehrziel ohne Schädigung der Gesammtheit unter 19 Jahren nicht zu erreichen sei. Speziell von den rheinischen Delegirten wurde die Befürchtung ausgesprochen, daß die Märchen, wenn man sie zu früh entlasse, noch mehr als jetzt den französischen und belgischen Pensionaten zugeführt werden würden. These 3 wurde schließlich unter der Voraussetzung genehmigt, daß der Schulunterricht mit dem 6. Jahre beginne; die . fünf Thesen fanden unveränderte Annahme. Hierauf wurde die Konferenz ge⸗

schlossen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

Maßregeln.

Belgien. Durch Königliche Verordnung vom 24. v. M. ist das unter dem 17. Juni d. J. in Belgien inen Verbot der Ein, und Durch⸗

. fuhr von Hadern und Lumpen, Leibwäsche 2c. dahin abgeändert worden,

daß Lumpen nicht nur, wenn sie mit hydraulischer Kraft, sondern auch wenn sie auf irgend eine andere mechanische Weise fest zusammen? gepreßt sind, zur Einfuhr nach Belgien zugelassen werden, und daß die Verpackung der Lumpen auch unter fester Umschnürung der Ballen mit Eisendraht (nicht bloß, wie bisher, mit Eisenbandern) erfolgen kann. (Vergl. „R. Anz.“ Nr. 153 pom 2. Juli d. J.)

Cholera.

Wien, 3. Oktober. Nach den eingetroffenen Nachrichten über den Stand der Cholera kamen in Gali zien 82 Erkrankungen und ne, . in der Bukowina s Erkrankungen und 4 Todes- alle vor.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Ko ks an der Ruhr und in Oberschtesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 11 329, nicht rechtzeitig

. gestellt 85 Wagen.

In QOberschlesien sind am 3. d. M. gestellt 4141, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. U Zwangs Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am ; ne Grundstücke zur Versteigerung: Wollinerstraße, dem Tischlermeister Gustap Ku ssin gehörig;

Fläche 977 a; für das Meistgebot von 190 1990 6 wurde der Kauf⸗

mann Hugo Oben, Schulstraße 7, Ersteher. Dorotheen⸗ straße 3), der Frau Schlaͤchtermeister Krguse, geb. Witte, gehörig. Nutzungewerth 852 M für das Meistgebot von 266 500 wurde der Rentier Jeosef Herzfeld, Thiergartenstraße 26 2, Ersteher. Liegnitzerstraße 198, dem Zimmermeister Johannes

. Igel gehörig; Fläche g, is az Nutzungswerth 15 009 ; für das

Meistgebot von 223 O00 wurde der Fabrikant Emil Schul zu Schöneberg Ersteher. .

Die Betriebseinnahmen der Ostpreußischen Südbahn im Septbr. 594 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personen⸗ verkehr 105 726 A, im Güterverkehr 385 1035 , an Extraordinarien 14 909 6, zufammen 503 829 M, darunter auf der Strecke Fischhausen = Palmnicken 5520 M, im Septbr. 1893 vorlaufig 372 657 16, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres mehr 139 152 , im ganzen vom 1. Januar bis 30. Septbr. 18594 48776 0 vorläufige Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stih, gegen vorläufig 2727 781 M im Vorjahr, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres mehr . ö. . gegen endgültig 2887 059 M im Vorjahr, mithin mehr T. Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom Ee Pktober 1884 Die Lage de, Koß len dend Eisen markts ist im allgemeinen anhaltend fest. Berechnung in Mark für 1000 kg und, we nicht anders bemerkt, ab Werk) Kohlen und Koks. IJ Gas und Flammkohlen? Gaskohle für e asbereitung 10 - 11,00, generator ohe S. 509 = 9, 0, Gasflammförder kohle 8, 272 –9 20; 2) Fett * len: Förderkohle 7 50 = 8,50, meliert beste Kohle 850 J, 506, eg lohl 6560 7 3) Magere Kohlen: w = 8, melierte ohle 8 19. Nuhkohle Korn Il (Min hre n, 18 0 = 29 69; 4 Koks: Hiehereitot 1 50 1 30, Hochofenkoks 113506, Nußtoks, , 11 1563 3) Briquels 89 -I 60. Grze: 1) Noh⸗; path 0 = 7,30, 3) Gerböͤsteter Spatheisenstein , 50 10,56, 3] Som⸗ morrostro f. o. b. Rotterdam —, h Nassauischer Rotheisenstein . ca. 50 0υιC Eisen 8, 00 - 8,50, Rasenerze franko —. ohheisen: 1) Spiegeleisen La. Io = 12 os Mangan 52, 2) Weiß⸗ Habliges Qugliäts . Pubdelthreisen? . ec w' ffalische larken, p. Sch inder und 89) Ein je 4 - 45 0 , Fracht ab Siegen, 4) Englisches Beffemereisen ab Ver⸗ hiffungshafen *) Spanisches Bessemereisen Marke Mudeln 32 Rotterdam —— , 6) Deutsches do. 7 Thomazeisen frei r g ü. 47,59, 8) , . (Luxemburger Qualität) 38,60, ) Englisches Roheisen Nr. III ab Ruhrort ob, 00, 10 Luxem- m er Gießereleisen Rr. II ab Luxemburg 45, 90, 1) eutsches zeßereieisen Nr. I 83, 13 do. Nr If 153). do. Nr. Ii 54, 14) do. Paͤmatit 63, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela ab Ruhrori d l en ben. Gewöhnl. Stabeisen 110—. Bleche: n Gen gulf Bleche 120 130. 3 Keffelbleche i50o == 165, 3) Fein eche 1206 - 156. Draht: 1) Gisenwalzdraht =—, 3) Sahl. . —. Die gestrige Stab I werkehfh ö Verwaltun

r . 4. Oktober. (W. T. B.) es er her ich Korn⸗ ucker exkl., von 93 0. —, neue 10,79 - 1035. Rornzucker exkl., S8 oh ndement —, neue 10290 - 10, 3, Nachprodukte exkl., 7h Rendement —. Stetig. Brotrgffinade 1 . Brotraffinade il = , Gem. Raffinade mit Faß 23, 50 24509). Gem. Melis ] mit Faß 22.50. Ruhig. Robzucker J. Produkt Transito f. a. B. mburg pr. Oktober 1007 bez., 10910 Br., pr. Nobember Got Gd, 10,10 Br. pr. Bejember 10 10 bez, 10,124 Br., pr. Januar · März 10 223 Gd, 10625 Br. Rahig. Siegen, 4. Oktober. (W. T B.) In der heutigen Ver⸗ ammlung der Gruben vertreter wurde ein notarieller ertrag über die Bildung einer Verkaufsstelle für die Sieger länder Fifensteine unter der Bedingung abgeschlossen, , b,. 4 erschienene Gewerkschaften bis zum 25. Oktober ihren Beitritt erklären.

Leipzig, 4. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B pr. Oftober 3, 15 S, pr. No- bember 3,17 „, pr. Dezember 3, 20 S6, pr. Januar 3,223 A, pr. Februar 3, 25 , pr. März 3,27 , yr. April 327 „, pr. Mai 30 „6, vr. Juni 3,32 „S, pr. Juli 3,35 M, pr. August ö 55 000 kg.

Bremen, 4. Oktober. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. Cr gene Notierung der Bremer 5 Sehr fest. Loko 5, h bez. R aum wolle. Fester. Upland middl. loko 325 3. Schmal. Fester. Wilcor 435 5, Armour shield Ce , Cuzahr 13 J, Fairbantz 335 3. Wolle. Umsatz 104 Ballen. Sy eck. Ruhig. Short clear middl. Ioto 49 Tabak. Umsatz: 148 Ballen Carmen.

Wien, 4. Oktober. W. T. B.) Ausweis der ö st er re ichisch⸗ unggrischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom I. biz 30. September 2 5569 195 Fl., Mehreinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 57 529 Fl.

London. 4. Oftober. (KW. T. B.) Wollauktion. Preise

ruhig. Rüben Rohzucker

unverändert, Ton weniger fest.

26 o, Javazucker loko 13, lolo 105, ruhig. Chile Kupfer 413, per 3 Monat 415.

Liverpool, 4. Oktober. (KB. T. B.) Offizielle Notie⸗ rungen. American good ordin. 3H, do. low middling 33, do. middling 3i5 / Tx, do. good middling 37 / 13, do. middling fair */, Pernam fair 311/43, do. good fair 37, Ceara fair zin ig, do. good fair 33, Egyptian brown fair 44, do. do- good fair 4, do. do. good 413 /ig, Peru rough good sair hysis, do. do. good 5i / ig, do. do. fine 64, do. moder. rough fair 43, do. do. good fair 44, do. do good 55, do. smooth fair 34, do. do. good fair 37, M. G. Broach good 3, go. fine 33, Dhollerah good 24, ; fully goob 23, do. fine Zi / i, Domra good 24, do. fully good 23, do. fine 31 / is, Scinde good fair 23, do good 25sis, Bengal fully

Wolle bessernd, Ten⸗

good 2, do. fine 2. Bradford, 4. Oktober. (WB. T. B.) Stoffe besferer Begehr. Der Makler an der

denz zu Gunsten der Käufer, Garn? ruhig,

Paris, 4. Oktober. (B. T. B.)

Waarenbörse Pingault, der für den Baron Hirsch Jucker verkauft und den Erlös daraus im Betrage von 3 600 900 Fr. veruntreut, infolge polizeilicher Intervention aber wieder herausgegeben hatte, ist verhaftet worden.

Am sterdam, 4. Oktober. (W. T. B. Java Kaffee good ordinary 525. Bancazinn 45.

New⸗Yo rk, 4. Ottober (B. T. B.) Die Börse eröffnete recht fest, im weiteren Verlauf frat allgemeine Besserung ein. Der Schluß blieb recht fest. Der Umfatz der Aktien betrug 194 009 Stuck. a Weizen eröffnete stetig und blieb fest während des ganzen Börsenverlaufs, stieg anfangs auf Deckungen der Baissiers ging dann vorübergehend auf n . Verkäufe im Preise zurück, fie aber wieder infolge Abnahme der Zufuhren und Nachrichten ber britische Truppentransporte nach dem Ssten. Schluß recht fest. Mals sest während des ganzen Börsenderlaufs and steigend auf unbedeutende Ankünfte aus dem Innern und Deckungen der Baissiers Chicago, 4. Oktober. (G. T B.) Weizen im allgemeinen fest während des ganzen Börsenderlauf?, stieg infolge der ungeklärten politischen Situation, Abnahme der Eingänge und besserer Kabel. ee, Mais allgemein sehr fest während des ganzen Börsen⸗ verlauf.

Verdingungen im Auslande.

Niederlande. 29. Oktober, Mittags. Het Ministerie van Kolonisn: Loos 155. Lieferung des metallenen Oberbaues mit Zu⸗ behör für 17 Brücken, Loos 156. Lieferung des metallenen Oberbaues mit Zu⸗ . behör für 24 Brücken auf Sekundärbahnen, für den Staatseisenbahndienst auf Java. Bedingungen für 1,50 Fl. bezw. 250 Fl. bei der Martinus . im Haag, Nobelstraat 18, erhältlich. Belgien.

IO. Oktober, 12 Uhr. Bekleidungs Comité der belgischen Staats⸗ Eisenbahnverwaltung zu Ixelles bei Brüssel, Rue d Italie 338: Lieferung von Tuchen, Stoffen u. f. w. für den Bedarf während des Betriebsjahres 1895 in 14 Abtheilungen. Speziallastenheft Nr. 354] von 1892 und Avis Nr. 261 von 1594.

156. Oktober, 12 Uhr. Provinzial · Regierung zu Antwerpen: Lieferung von Kartoffeln für den Gebrauch der Wohlthätigkeits⸗ anstalten zu Hoogstraeten⸗Wortel-⸗Merrplas vom I. Nepembe 1894 bis 31. März 1855. Tastenheft ist im Zentral ⸗Ausfunftgburegu , Commercial), Rue des Augustins Nr. 17 in Brüssel nieder⸗ gelegt.

Firma

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 5. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Aller“ hat am 3. Oltober Abends die Reise van Southampton nach Bremen fortgefetzt; er überbringt 310 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer Lahn“ ist am J. Oktober Abends in New⸗ York an ekommen. Der Post⸗ dampfer, Wittekind ist am 3. Dktober achmittags von New⸗ ö nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Mark at am 3. Oktober Nachmittags Las Palmas passiert. Der Reichs⸗Postdampfer Sach fen“ hat am 4. Oktober Morgens die Reise von Antwerpen nach Bremen e. esetzt. Der Po tdampfer Queen Victoria“ ist am 4. Oktober . in Antwerpen angekommen.

London, 4. Oktober. (W. T. B) Die Ca stle⸗ Dampfer Methven Castle' und Norham Castle⸗ sind am Mittwoch auf der Heimreise von Kapstadbt abgegangen. Der Fastle⸗ Dampfer Grantully Castte“ ist auf der Ausreise heute in Durban (Natal) angekommen.

Theater und Mußt?

Königliches Opern haus.

Die Neuaufführung bon Meyerbeer!z Prophet“ hatte gestern das Königliche Spernhaus biz auf den letzten Platz gefüllt ein Beweig, daß dieses Werk, das im Jahre 1849 entstanden, trotz der Umwälzung, die sich seitdem auf musikalisch dramatischem Gebiet vollzogen hat, noch volle Theilnahme und Anerkennung findet; diese wird es auch behalten, da das musikalisch Bedeutende wenigstens in den f Hauptmomenten mit dem dramatisch Bedeutenden in eine harmonische Verbindung tritt. Freilich ragen in diefer Be⸗ ziehung aus der flachen n, nur einige Gipfel hervor diese aber sind von unvergleichlicher Schönheit und innerer Wahr hell und sie werden den Stürmen aller . Stand halten. Diese Gipfel sind die Fides Arien, dag Gebet des Propheten vor der Schlacht am Schluß des dritten Akts, das Duett zwischen Fides und Bertha im vierten Akt und die erschütternde egegnung

wischen Fides und dem Propheten in der Kathedrale. Die usführung dieser Nummern entsprach bei der gestrigen neu—

einstudierten Vorstellung volllommen der Bedeutung der Kom⸗ position. Voran sei Frau i (als Fides) genannt, deren herrliche Stimmmittel zu reicher Gatfaltun kamen und die in dem Vortrag der Arien ein glänzendes Zeugni 6 Kunst ablegte; Sylva (als Prophet zei sich namentlich in dem dritten Aktes auf der Höhe ber Kunst und brachte Stimm material zu wirksamster Geltung; Ftl. Bertha) berech ihre musikalisch . . einer Sicherheit und Freiheit, daß sie diesen Kun stlern vn eben⸗ bůrtig zur Seite irat. Aber auch wie ubrigen llen waren vortrefflich besetzt- Herr Krolor als Ile al die Serren Lie ban, Krasa und Mödlinger als Wiedertäufer ver vollstãn digten in glücklichster Weise das En semble. Die Chöre waren gut einstudiert, benfo das Ballet, ingbesondere die Schlittschuh⸗ . Das Orchester unter Leitung des Kapellmeisterz Such er 6 ,. Le. erm, n machte den besten inoruck; sie hat dem „Propheten vorläufig wicher en andi Platz in dem Repertoire gesichert. 9. 2 . Deutsches Theater. Mir Sha kespeagre's Kaufmann von Vened die neu Direktion gestern Abend ihre zreite klassische die trefflich insceniert und in den Hauptrollen sehr Vęesonders interessant war die Leistung des Herr Shylock. In seiner scharfen Charakterisierung schien er zwar mehr darauf bedacht zu sein, den von Haß und Rache gegen die ihn moralisch mißhandelnden Ghristen erfüllten Juden herportreten zu laflen; doch kam in der kraftnollen Harstellung an mehreren Stellen auch der von dem Dichter in diese Geftalt gelegte Humor zur vollen Geltung. Die Porzidc der Frau Sorma war Hon einer edlen Natũr⸗ lichkeit. Voll seelenvoller Innigkest in der Liebesscene mit Bassanio zeigte sie sich im übrigen von ihrer liebenwürdigsten Seite und wußte namentlich in der Gerichts feene durch ihre übermũthige Wung fehr, erheiternd zu werken. Bas schwungvolle und feurige Spiel des Herrn Fanz machte den Hafsanso zu emen ganz hervor ragenden Rolle, die von dem zahl reich erschienenen Publikum mit lebhaftem Beifall aufgenommen urde⸗ Gut wurden auch der alte Gobbo“ von Herrn Paul und der danjelot von Herrn Mar?! ge⸗ geben. In würdeynsler Haltung stellte Herr Kraußneck den Antonio, mit großer Lebendigkeit, doch manchmal nicht ganz verstãndlich in einer übersprudelnden Sprache Herr Pitt chau den Prinzen von Marokko und gar zu farblos Herr Stollberg den Prinzen von Arragon Dar. Als Jessica und Nerissa bemühten sich nicht ohne Gr⸗ folg die Damen Sicke r und Eichen berg. :

. Konzerte. Der seit dem Jahre 1885 bestehen de, hier bisher nicht gehörte Hamburger Kirchenchor gab am Mittwoch in der Garn fon kirche unter Leitung des Herrn Th. Odenwald. Gründers des 20 Mitglieder zählenden Chors, ein Konzert zum Besten des Bau— sonèes für die Kaifer Wil helm⸗Gedãchtniß⸗ Kirche Das Prögramm enthielt Srgelkompofitionen. Gesänge äallerer Merfter, wie J. S. Bach. Michael Hach, Srlando di daff o. Moz ; welche öfter auch von gebracht werden, sowie Albert Becker und anderen. sich der Chor als ein wohl auch einige Unebenheiten

64 r ö Solisten sind die S 8 K * F Frau Frieda Ehrhe i

zetchn

zu erwähnen. Erstere

. de gabung und seelenyollen Vor⸗

ig während die Altistin bei aller Anerkennung der Klangschön⸗

heit ihrer Stimme in der Reinheit der Intonation zu wünschen lies

Die Zuhörer waren nicht so zahl reich erschienen, wie es wohl zu wünschen gewesen wäre.

Im Röm ischen Hof ließ sich

ö. hen Hof gestern die Altistin Fräulein Wilma Eneguist aus Carsstłrona

a En equi na zum ersten Mal hier hören gebietet über eine klangvolle und umfangreiche Stimme, die auck

in der höheren Lage leicht anfpricht. Die Arie aus der Sper Der ergkönig. don Halsstrom, einem in Stockholm durch seine Werke fehr beliebten DOpernkomponisten, trug die Konzertgeberin 2 Wärme der Empfindung vor; weniger gelangen die Schumann schen Gesänge, von denen Fe das Tied Du m Seele, in einer tieferen, dem Gindruck nicht günstigen 1 portrug; dagegen war in den schwedischen Volksliedern die Ausdrug sweise fehr ju loben. Die junge hier schon einmal gehörte Violinistin Fräulein Anna Bauer; sewie der gleichfalls hierselbst vortheilhaft bekannte Pianist Herr Zalews ki unterstãũtzten das Konzert

alews ki bediente sich eines klangvollen

mit vieler

ron 9 mene

hr J . Herr Blüthner'schen Flügels. Das zahlreich erschienene Publikum f

allen Vorträgen lebhaften Beifall z ? 2 Im Königlichen Opernhaguse gelangt morgen Verdi zFalstaff. mit Herrn Betz in der Titelrolle zur Auffnhrung. Die übrigen Rollen nd wie folgt besetzt: Ford: Herr Fränkel, Alice: Fräulein Hiedler. Quickly: Jrau Goetze, Aennchen: Fräulein Dietrich, Fenton: Herr Sommer, Dr. Cajus: Herr Philipp, Bardolyh⸗ Lieban, Piftol: Herr Mödlinger. Kapellmeister Weingartner dir iglert. Dierauf folgt da; Ballet Carneval Damen: dell Era, Urbanska). Im Königlichen Schau spielhaufe werden morgen Moliereiz Lustspiele Die Schule der Frauen Damen bon Mayburg, Plan, Herren Vollmer, MatkowskyJ und Der Geizige Herren Grube, , re. Damen Schramm, Conrad) in Ludwig Fulda g Bearbeitung gegeben.

Die Fomõdie Die Schmetterlingsschlacht von Herrmann Suder⸗ mann, die morgen im Lessing⸗Theater zur ersten Aufführung gelangt, wird in den Sauxtrollen von den Damen Gro von Pöllnitz, Retty, Waldegg und den Herren Guthery, Schönfeld, Sauer, ehrlin dargestellt werden. Die ersten zwei Wiederholungen der Ropitat finden am Sonntag und am Montag statt.

Serr Direktor Fritzsche veranstaltet am 15. d. M. zu Ehren des 0 jãhrigen Künstler⸗Jubiläums von Johann Strauß im Friedrich⸗ Wilhelmstadtischen Theater eine Festvorstellung.

Der , Ferdinand Bonn ist in Berlin ein.

getroffen, um im Neuen hegter sich an den Proben für Pailleron's Komödianten“, in welchem Stück der Künftler eine der Hauptrollen spielen wird. zu betheiligen. Am Monta veranstaltet das Veit'sche Konservatorium in der Sin Akademie zur Feier seines zwanzigjährigen Bestehengz eine gro , ü ih, das Programm enthalt Solo und En semble, Nummern aus allen Gebicken der Instrumental · und Vekalmusik. Eintrittskarten und Prospekte sind im Konservatorium, Luisenufer 43, zu haben.

Im Kanzerthaus e Veranstaltet Kapellmeister Meyder morgen den ersten Internationalen Abend in dieser Saison. Das Programm wird im ersten Theil Werke von Volkmann, Brahms und Lisjt ent- halten; im zweiten Theil gelangen Beethovens Duvertüre . Leonore 1 Weber s Aufforderung zum Tanz-, Mozart's Andante aus dem Konzert für . und . gespielt von Frau Koch und Rößler, und „Wotan Abschied und Feuerzauber aus der Wa 2 don Wagner zur Aufführung; der dritte Theil wird e von Thomas, Arban, Gounod, Velibes und Desormes enthalten.

Mannigfaltiges.

6 , urde heute au äi⸗ Die Trauerfeier 2. in .

a ndlichen ‚.

taatssekr Dr. Dr. von -