1894 / 246 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Perpot mohile (Variationen für Orchester). Der Kartenverkauf ' r r, me öfnen Dag Programm des morgen im Konzertha use stattfinden den weiten er Abends wird u. a. die Ouvertüre zur Oper Der . Holländern, das 1 zu „Lohengrin, den Charfreitags⸗ zauber au Parsifal', das ‚Waldweben“ aus „Siegfried“, und die Balletmusik aus Rienzi enthalten. ; . Am Montag, 22. Altober, Abends 74 Uhr, findet in der Qrei⸗ faltigkeits⸗ Kirche (Mauerstraße, beim Kaiserhof), zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindelen Familienvaters in ei st liches Konzert unter Mitwirkung der Damen Frau . H. Wolfradt (Mezjosopran), Fräulein Elsbeth Maneke (Sopran), Fräulein Anna Grasnick (Violine), des Königlichen Kammermusikers Herrn Fritz Maneke (Cello), fowie des Organisten Herrn Adolf Friedrich statt. Billets zu 1 sind zu haben in der Hofmusikalienhandlung von Bote und Bock, Leipzigerstraße 37, und bei dem Küster Herrn Schön

felder, Kanonierstraße 5.

Jagd. Morgen, Freitag, findet Königliche Parforce⸗Jagd statt. W icht n Mittags 1 Uhr, Jagdschloß Stern.

Mannigfaltiges.

X. Zentral-⸗Jahresfest des Allgemeinen evangelisch-⸗ w Mifsionsvereins (beral. Nr. 245 8. Bl.). In der gestrigen Versammlung sprach Prediger Kirmgj⸗ Berlin das einleitende Gebet. Prediger Arndt begrüßte die Bersammlung, ins. besondere den erschienenen General⸗Superintendenten Faber. Derselbe erwiderte, er habe perfönlich seinen Gruß bringen wollen trotz der Ueberlast seiner Arbeit. Ein schweres Werk habe der Verein über⸗ nommen, aber ein verheißungsvolles. Es handele sich nicht um einzelne arme Menschenseelen, sondern darum, ein großes, seiner Kraft vollbewußtes Kulturvolk zu gewinnen. Japan scheine ihm in Asien ein Christophorus zu werden. Er wuünsche, daß hier von allen Seiten Männer und Frauen dem Werke sich ef g iii, daß der Arbeiter draußen nicht bloß die Kultur, sondern das Evangelium der Heidenwelt bringe und zwar nach der areopagitischen Methode des Paulus, im Volk die Wahrheitskeime zu finden und mit dem Evangellum zu verbinden. Besonders begrüßt wurde die aus Japan zurückgekehrte Missionarin Fräulein Diercks. Den Jahresbericht erstattete Herr Prediger Arndt. Der Ehren n, Professor Dr. Buß Glarus hielt den Hauptvorttag: „Die

ufgabe unserer Mission.“

Der gestrige Tag bedeutet für die „Urania“ vielleicht einen wichtigen hr r tt in ihrer Entwickelungsgeschichte. Der General⸗ robe des neuen, von dem Direktor des Instituts Dr. W. Meyer verfaßten u stattungsstücks „Durch alle Welten“, dessen erste Aufführung heute Abend stattfindet, folgte eine Generalversammlung der Aktionäre, die mit dem Beschluß des Vorstands und Aussichts⸗ rathe, eine Zweiganstalt in bester Verkehrsgegend der Stadt zu begründen, sich einverstanden erklärte. Der Vorsitzende des Aufsichts⸗ raths, der Direktor der Königlichen Sternwarte, Geheime Regierungs- Rath, Professor Dr. Foerster begründete den Antrag etwa folgendermaßen: Die finanzielle Lage des Institutsß im Laufe der Jahre sei bisher eine sehr schwankende ewesen. Mancherlei Umgestaltungen habe, besonders des knappen aums wegen, zu verschiedenen Zeiten der Physiksaal erfahen; ver— einzelte Veranstaltungen der Direktion, Ausstellungen daselbst u. a. wären bestimmt gewesen, größere Geldmittel dem Institut zu erwerben, aber bei der unguͤnstigen örtlichen Lage der Anstalt und den beschränkten Räumen nicht recht zur Wirkung gekommen. Die einmüthige Anerkennung ihres Strebens, welche die Urania überall finde, neben dem obwaltenden Schwanken ihrer Einnahmen habe es nahe gelegt, sich zu fragen, ob nicht durch Begründung einer Zweiganstalt in günstigerer Verkehrslage bessere Einnahmen zu be— schaffen seien. Hierzu sei aber nicht bloß ein größeres Kapital erforderlich, sondern auch die Uebernahme weiterer Verpflichtungen durch längere Pachtung oder durch sonstige Erwerbung einer geeigneten Räumlichkeit. Da sei neuerdings ein recht günstiges Angebot an die Gesellschaft herangetreten, auf das der Aufsichtsrath und der Vorstand einzugehen entschlossen seien. Im alten Institut müssen für Dar—⸗ stellungen und Veranstaltungen aller Art, für die ö Kurse, experimentellen Darbietungen, sogenannten Projektiensvorträge und Ausstattungsstücke dieselben beengten Näume ausreichen. Dem einen seien aber die Veranstaltungen der Urania zu populär, dem

anderen hätten sie zu viel von Pädagogik. Deshalb wolle man diese beiden Richtungen räumlich trennen; das Mutterinstitut solle künftig allein der strengeren Belehrung dienen; das Zweiginstitut in der Stadt werde sich mehr an ein größeres Publikum, insbesondere auch an die Frauen und durchreisenden Fremden wenden, um größere Cin⸗ nahmen zu erzielen. Am Abend würden dort Vorträge und Schau—⸗ stellungen stattsinden. Aber auch den Tag über soll für wissenschaft⸗ liche und pädagogische Zwecke die Anstalt gegen ein Eintrittsgeld von 50 * in der Zeit von Vormittags 19 bis Abends 19 Uhr ge— öffnet sein; 6 —7 fach größere Räume sollen dort für phystkalische Zwecke zur Aufstellung der Instsumente geschaffen werden; auch ge= denke man eine technologische Ausstellung damit zu verknüpfen: so hoffe man auf einen ununterbrochenen Besuch des Publikums. Direktor Dr. W. Meyer ergänzt diese Mittheilungen dahin, daß das geplante Theater Raum für 800 Plätze bieten werde. Drei, bis vierhundert Personen besuchen gegenwärtig an den Sonntagen zu drei verschiedenen Zeiten die Urania, und man dürfe bei günstigerer 3. erst recht auf regen Besuch rechnen. In Aussicht genommen j für die neuellrania ein Bauplatz in der Taubenstraße, an der Ecke der Kanonierstraße: das Gebäude werde durch einen Unternehmer fertig der Urania ⸗Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden gegen eine jährliche Pacht von 50 000 t Trotz einer gewissen Qpposition, die innerhalb der Aktionäre zur Geltung kam, wurde auf den Antrag des Aufsichtsrathsmitaliedes Rechtsanwalts und Notars a. D. Adolph Salomonsohn mit allen zur Abstimmung angegebenen Aktien gegen sechs beschlossen, die Zweckmäßigkeit der Einrichtung einer Zweiganstalt in der Mitte der Stadt anerkennend, dem Vorstand die hierfür erforderlichen Maßnahmen zu überlassen. Der Unterantrag des Geheimen Qber⸗Regierungs⸗Rafhs Dr. Joh. Rösing⸗ Berlin zu dem Antrage Salomonsohn, einer neuen Ver⸗ sammlung der Aktionäre geeignete, genauer ausgestaltete Vorschläge behufs ihrer Genehmigung zu unterbreiten, wurde abgelehnt.

Im Verein junger Kaufleute von Berlin (Vereins lokal: Beuthstraße Nr. 20) beginnen mit dem heutigen Tage die wissenschaftlichen Vorträge des Winterhalbjahrs 1894/95. Das Programm derselben (Anfang stets 8z Uhr Abends) lautet: L. Vortragsevelus (IV. Quartal 1894): Donnerstag, den 18. Ok⸗ tober. Herr Geheim ⸗Rath Dr. Wilh. Oncken, Professor an der Universität in Gießen: Kgiser und Reich in der Paulskirche 1848.49. Donnerstag, den 25. Oktober. Herr Professor Hr. R. Foß, Ge— heimer Regierungs⸗Rath: Die Hauptromane von Conrad Ferdinand Meyer, Montag, den 29. Oktober. Herr Landgerichts-⸗Rath Dr. P. Felisch: Ueber die preußische Vormundschafts ordnung. Donnerstag, den 1. November. Herr Gustav Amberg: Ihr rf nr her Experimental vortrag aus dem Gebiete des Schalls und der musikalischen Töne. Montag, den 5. November. Herr Professor Dr. A. Trendelenburg, Ober lehrer am Askanischen Gymnasium in Berlin: Griechische Kunst und kein Ende. Montag, den 12. November. Herr Baron G. Locella, Königlich italienischer Vize Konsul in Dresden: Dante und die göttliche Komödie mit Karten und Plänen). Donnerttag, den 15. November. Herr Dr. Max Friedländer: Unsere Gesellschafts. und Volkelieder in Musik und Dichtung. Montag, den 19. November. Herr Geheimer Rath Dr. R von Kaufmann, Professor der Staatswissenschaften; Freunde und Gegner des Kapitalismus. Donnerstag, den 22. November. Herr Tie. Dr. Friedrich Kirchner, Professor am Königlichen Realgymnasium in Berlin. Festvortrag aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens der Vereinsvorträge: Wissenschaft und Leben, ein Rückblick. Montag, den 26. November: Herr Dr. P. Ortmann, Privat Dozent an der Universität in Berlin: Die römische Familie (unter Vergleichung mit dem modernen Familienrechtd;s. Montag, den 3. Dezember. Herr Dr. phil. Erich Schmidt, Professor an der Universität in Berlin: Luther und die deutsche Sprache. Montag, den 10. Dezember. Herr Dr. Georg Galland. Privat- Dozent an der Königlichen Technischen Hoch⸗ schule zu Berlin: Der Kunstunterricht am Hofe des Großen Kurfürsten. II. Vortragseyelus (J. Quartal 1895). Montag, den 7. Ja⸗ nuar. Herr Dr. Max Schmid, Professor an der RheinischWest— fälischen Technischen Hochschule in Aachen: Berlin und seine Bauten 1870— 1890 unter Benutzung des Skioptiken. Montag, den 14. Januar. Herr Dr. Adolf Harnack, Professor an der Universität in Berlin: Ulrich Zwingli. Donnerstag, den 17. Januar. Herr Dr. phil. Adalbert von Hanstein: Das Drama und die Schauspiel⸗ kunst im Mittelalter. Montag, den 21. Janugr. Herr Dr. Max Herrmann, Privat⸗Dozent an der Universität in Berlin: Ueber lite⸗ rarische Kritik. Montag, den 28. Januar. Herr Professor Dr. Heinrich Bulthaupt, Stadtbibliothekar in Bremen: Aus und über Ibsen's Brand. Montag, den 4. Februar. Herr Dr. M.

Dr. J. B ie Form im Recht.

Rechtsanwalt Dr. jur. M. * o

Der erste Elbdampfer wurde der ‚Nat.⸗Itg.“ zufolge am Dienstag Vormittag durch die Schleusenanlage am Mühlen damm geleitet. Er heißt „Die Elben, ist ein Schiff von über 10 009 gtr. Tragkraft und geht mit ganz flach unter dem Wasser— spiegel sich bewegender Schraube, deren Drehungen man beim Fahren deutlich wahrnehmen kann.

Heute Vormittag wurde unter großer Theilnahme der Bevölke— rung das in Tempelhof errichtete Kaiser und Krieger Denkmal enthüllt. Die von dem Gemeindeverordneten und Mit. glied des Denkmalausschusses Herrn Hr. Hans Natge gehaltene Fest⸗ rede klang in einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus.

Danzig, 17. Oktober. Dem Reichskanzler Grafen von Capript, welchem gelegentlich der Taufe des Lloyddampfers ‚Prinz⸗ Regent Luitpold“ das Ehrenbürgerrecht der Stadt Danzig verliehen wurde, wird, wie die ‚„Danz. Allg. Itg. berichtet, am kommenden Sonnabend eine aus den Herren Ober⸗Bürgermeister Dr. Baumbach, Stadtrath Kosmack, Stadtverordneten, Vorsteher Steffens und Geheimer Kommerzien⸗Rath Damme bestehende Kommission in Berlin den kunstvoll ausgeführten Ehrenbürger brief überreichen. Der Brief, der in einer silbernen, reich mit Gold verzierten Kapsel ruht, welche das Wappen des Reichskanzlers und der Stadt Danzig trägt, hat folgenden Wortlaut: „Wir, der Magistrat der Stadt Danzig, beurkunden hiermit, daß wir unter einmüthiger Zustimmung der Stadtverordneten⸗Versammlung Seiner Excellen; dem Kanzler des Deutschen Reichs, General der Infanterie Grafen von Caprivi, Ritter höchster Orden, in ehrerbietiger Anerkennung seiner unvergänglichen Verdienste um das Vaterland, in aufrichtiger Würdigung seiner weitblickenden Leitung der inneren und äußeren Angelegenheiten des Reichs, in dankbarem Hinblick auf sein unermüdetes, erfolgreiches Streben, die Handelsverhältnisse Deutschlands zu fördern, von welchem auch Danzig das Wiederauf— leben einstiger Blüthe erhofft, das Ehrenbürgerrecht unserer Stadt ver— liehen haben. Der Brief ist mit Emblemen Danzigs, worunter auch die thronende Gedania“, reich geziert; den Wortlaut der Adresse schrieb Herr Maler Lilienthal in altdeutschen Lettern. Das Ganze ist ein Pracht⸗ werk des Danziger Gewerbefleißes und in Ebenholz, Silber und Elfen« bein ausgefübrt. Der Entwurf hierzu stammt von dem Maler Herrn Männchen, während das Postament, auf dem die Kapsel mit dem Brief ruht, von der Architektur-Firma Schönicke hergestellt ist. Die e, Kapsel ist ein Erzeugniß des Hof⸗Juweliers M. Stumpf u. Sohn.

Paris, 17. Oktober. Der Präsident Casimir⸗Perier hat laut Meldung des W. T. B.“ dem Institut Pasteur den Be— trag von b000 Fres. zum Zweck der Verbreitung des Diphtherie⸗ Heilserums übersandt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 18. Oktober. (W. T. B.) Die „Nordische Telegraphen⸗Agentur“ meldet: Der Zustand des Kaisers hat sich merklich verschlechtert. Die allgemeine Schwäche und die Herzschwäche haben zugenommen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Wetterbericht vom 18. Oktober, 8 Uhr Morgens.

.

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Stationen. Wind. Wetter.

in O Celsius

Bar. auf 0 Gr.

u. d Meeres

red. in Millim. Temperatur

do C. 409

2 D

2 wolkig halb bed. halb hed. 2Dunst bedeckt halb bed. bedeckt bedeckt

Belmullet .. NNW Aberdeen. zo NW Christiansund 751 SSO Kopenhagen. 2 W Stockholm. WMW

. ; NO t. Petersbg. S Moskau -. 85 W

Cork,. Queens; town... d 3 heiter Cherbourg. . 2 heiter K wolkig . L halb bed. mburg .. bedeckt winemünde bedeckt Neufahrwasser dedeckt Memel ... bedeckt

. . wolkig Münster . .. ; Dunst Karlsruhe .. 3 bedeckt Wiesbaden.

FJ

t wolkenlos München .. 3 heiter Chemnitz .. wolkenlos Berlin.... 3 heiter 1 ill wolkenlos Breslau... 3 bedeckt

le dAix .. ; 2 Regen . ; halb bed. 11 still halb bed. 12 Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern äber Nordskandinavien lag, ist südwärts nach Südfinland fortgeschritten, während das Hochdruckgebiet im Westen an Höhe erheblich abgenommen hat, sodaß jetzt über Südost⸗ Europa der Luftdruck am höchsten ist. In Deutschland ist das Wetter kalt, im Norden bei schwachen bis starken südwestlichen Winden trübe, im Süden bei schwacher vorwiegend nordöstlicher Luftströmung stellenweise heiter; im Binnenlande haben vielfach Nachtfröste stattgefunden, an der Küste ist überall Regen gefallen. Trübes Wetter mit Regenfällen für ganz Deutschland wahr⸗ scheinlich.

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.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schanspiele. Freitag: DOpern⸗ baus. 216. Vorstellung. , . und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper— dinck. Tert von Adelheid Wette. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Jahreszeiten. Tanz⸗Posm in 2 Atten und 4 Bildern von Emil Taubert und Emil Graeb. Musik von P. Hertel. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 795 Uhr. Schauspielhaus. 225. Vorstellung. Das Leben ein Traum. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca, für die deutsche Bühne bearbeitet von Carl August West. In Scene gesetzt vom Ober-⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 7 Uhr. . Sonnabend: Opernhaus. 217. Vorstellung. Der reischütz. Romantische Oper in 3 Akten von zarl Maria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind (nach der gleichnamigen Erzählung August Apel's). Anfang 71 Uhr.

wächter. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach Lope de Vega, mit theilweiser ö der Braunfels schen Uebersetzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von . Zabei. Die Dienstboten. Genrebnd in 1 Aufjug von Roderich Benedix. Anfang 73 Uhr.

Neutsches Theater. Freitag (. Abonnements Vorstellung): Die Kameraden. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Die Weber.

Sonntag, 25 Uhr: Der Talisman. 7! Uhr: Die Kameraden.

Ferliner Theater. Freitag (. Abonnements Vorstellung): Das Heirathsunest. Anfang 79 Uhr.

Sonnabend: Zum ersten Male; Die Hexe. Trauerspiel in 5 Akten von Arthur Fitger.

Sonntag, 23 Uhr: Der Pfarrer von Kirch⸗ feld. (Ermäßigte Preise) 77 Uhr: Die Hexe.

Lessing · Thealer. Freitag: Die Schmetter lingsschlacht. Anfang 76 Uhr. Sonnabend Die Schmetterlingsschlacht.

Senntag: Die Schmetterling sschlacht.

Schauspielhaus. 226. Vorstellung. Der Tugend

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26. ;

i Der Vogelhändler. Operette in

3 Aufzügen nach einer Idee des Bieville von L. Held

und M. West. Musikd von Carl Zeller. Regie:

Herr Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreich.

n 75 Uhr.

Sonnabend: Der Vogelhändler.

Residenz Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Freitag und Sonnabend: La Dupe. HNariage d Argent.

Sonntag: Rianchette. Le Kaiser.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6.

reitag: Doppelselbstmord. Bauernposse in 4 Akten von Ludwig Anzengruber. Hierauf: Der sechste Sinn. Schwank in 1 Akt von G. v. Moser und Rob. Misch. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Zum ersten Male: Komödianten! (Cabotins! Lustspiel in 4 Akten von Eduard Pailleron. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten burg. Anfang 7 Ubr. .

Theater Unter den Linden. Behrenstr. S5 / 9. Direktion: Julius Fritzsche. Freitag: In neuer glänzender Ausftattung. Orpheus in der Unter welt. Operetten ⸗Feerie in 4 Akten (12 Bildern) von Hector Cremieux. Deutsch von Eduard Jacob⸗ son. Musik von Jaques Offenbach. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Orpheus in der Unterwelt.

Zentral- Thenter. Alte Jalobstrahe Nr. 30 Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Freitag: Zum 49. Male. O, diese Berliner! Große Posse mit Gesan und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's Reise durch Berlin) von Julius Freund. Mustk von Julius Einödshofer. Anfang . Uhr.

j Sonnabend: Zum 50. Male: O, diese Ber⸗ ner!

Adolph Ernst Theater. Freitag: Char—⸗ ley's Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Vorher: Die Bajazzi. Parodistische el in 1 Akt von Ed. Jaco . und Benno

acobson. Musik von Franz Roth. In Scene ge—⸗ setzt von Adolph Ernst. Anfang 76 Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Konzerte.

Konzert ⸗Haus. Freitag: Karl Mender⸗ Konzert. II. Wagner ⸗Abend. Ouv. . Der fliegende Holländer. Vorspiel zu ‚Lohengrin'. Waldweben a. „Siegfried. Balletmusik a. ‚Rienzi“.

Birkus Renz (Karlstraße). Freitag: Auf auf zur fröhlichen esd, Gr. Komiker⸗Vor⸗ stellung. Auftr. sämmtl. Klowns in ihren wirkungs vollsten Nummern u. a. d. Klown Merkel m. s. dress. Hund. Der Phonograph, vorgef. v. d. Klowns Eugene u. Hermann. Gebr. Villand. Der Klown Busto ꝛc. Ferner: 6 Rappen u. Caroussel, vorgef. v. Herrn R. Renz. Colmar, ger. v. Herrn Ernst Renz ꝛc. Anfang 79 Uhr.

Sonnabend: Anf auf zur fröhlichen Jagd.

Sonntag, 2 Uhr: Gr. Matin ce. Auf anf zur fröhlichen Jagd. Ermäßigte Preise. Abends 76 Uhr; Auf auf zur fröhlichen Jagd.

Billet⸗Vorverkauf für die Abend⸗Vorstellung beim Invalidendank , Markgrafenstraße Ha.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Anna Dyck mit Hrn. Ritterguts besitzer Bernhard Wenck (Pr.! Stargard —Gr. Vielen bei Penzlin in Meckl. Frl. Hedwig Hellmich mst Hrn. Predigtamtts, Kandidaten Jo. n,. Schladebach (Steinborn, Kreis Freistadt N- S.). Miß Ethel West mit Hrn. Lienut. Frhrn. von Krane (Dresden).

Verehelicht: Hr. Referendar ECrich Bernhard von Buggenhagen mit Frl. Glifabeth Berkenbusch (Braunschweig). Hr. Prem. Lieut. Walther von Heyden mit Frl. Helene von Livonius (Berlin)

Geboren: Eln Sohn: Hrn. Rittmeister von Rosenstiel (St. Johann g. Saar) Eine Tochter: Hrn. Pastor L. Mirow (Wilkenburg).

Gestorben: Verm. Fr. Geh. Hofrath Amalie pon Breska, geb. Bräckschall (Berlin). Hr. 66 und Kreie⸗Schulinspeftor Ernst Engelhard Thilo (Werder bei Treytow a. Toll.).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Gyppedition (Scholh in Berlin.

Druck der Norbddeutschen Buchdruckerei und Verlag 63 Berlin ö, Wilbesmftrasße Nr. 2.

Sechs Beilagen lein schliehlich Börsen⸗Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Köni

M 246.

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 18. Oktober

glich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1894.

Entwürfe von Bestimmungen, betreffend Ausnahmen von dem Verbot der Sonntagsarbeit.

Gruppe 1IvV der Gewerbestatisti k.

Gattung der Betriebe.

Industrie der Steine und Erden.

Bezeichnung der

Bedingungen, unter welchen die Arbeiten gestattet werden.

86 ——

14.

2.

3.

) Glashütten.

Der ununterbrochene Betrieb der 4 behufs Herstellung der Glas⸗ masse.

In Tafelglashütten die ununterbrochene Verarbeitung der Glasmasse.

In Grünhohlglashütten mit Wannen⸗ öfen bei dreischichtigem Betriebe die Ver⸗ arheitung der Glasmasse, jedoch mit einer 12stündigen Unterbrechung.

In Grünhohlglashütten mit Hafen⸗ öfen an dreien von vier auf einander folgenden Sonntagen sowie an den nicht auf einen Sonntag fallenden Festtagen die Verarbeitung der Glasmasse bis 12 Uhr Mittags.

In Gußglashütten an dreien von vier aufeinander folgenden Sonntagen sowie an den nicht auf einen Sonntag fallenden Festtagen die Verarbeitung der Glasmasse bis 9 Uhr Vormittags.

Die vorstehenden Ausnahmen Finden, abgesehen von dem Betriebe der Schmelz⸗ öfen, auf den ersten Weihnachts-, Oster⸗ und Pfingsttag keine Anwendung.

Den Arbeitern sind mindestens Ruhe⸗ zeiten gemäß § 1050 Absatz 3 der Ge— werbeordnung zu gewähren.

Vor oder nach den ganz oder theil—⸗ weise in den Sonn⸗ oder Festtag fallenden Arbeitsschichten ist den Arbeitern eine Ruhezeit zu gewähren, welche mindestens die dreifache Dauer einer werktägigen Schicht beträgt.

Die den Arbeitern zu gewähreude Ruhe hat mindestens zu dauern:

für zwei aufeinander folgende Sonn

und Festtage entweder 36 Stunden oder für jeden der beiden Tage 28 Stunden für die übrigen Sonn- und Festtage 28 Stunden.

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat mindestens zu dauern:

für einen von vier aufeinander folgen

den Sonntag 386 Stunden,

für die übrigen Sonntage sowie für

die nicht auf einen Sonntag fallen⸗ den Festtage 13 Stunden.

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat mindestens zu dauern:

für einen von vier aufeinander folgen⸗

den Sonntagen 36 Stunden.

Y Kalk⸗ und Gips⸗ brennereien.

3) ,, fabriken.

Bei Schachtöfen ohne besondere Feue⸗ rung das Beschicken der Oefen bis 9 Uhr Vormittags.

Bei Schachtöfen mit Rostfeuerung das Beschicken der Oefen und das Ziehen des Arbeitserzeugnisses bis 9 Uhr Vormittags.

Bei Ring⸗ und Kammeröfen an mehreren i e . folgenden Sonn⸗ und Festtagen mit Ausschluß des ersten dieser Tage das Herausnehmen der Ar— beitserzeugnisse und das Einsetzen der Rohstoffe bis 9 Uhr Vormittags.

Bei Etagenöfen der ununterbrochene Betrieb mit Ausschluß der Zeit von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends.

Bei Ringöfen das Nachfüllen von Roh.

stoffen.

An mehreren aufeinander folgenden Sonn und Festtagen mit Ausschluß des ersten dieser Tage das Herausnehmen der Ilten ge fff⸗ aus den Ringöfen und das Einsetzen der Rohstoffe bis 9 Uhr Vormittags.

Die Heizung der Trockeneinrichtungen

(Darren).

Den Arbeitern sind mindestens Ruhe⸗ zeiten gemäß 5 1050 Absatz 3 der Ge⸗ werbeordnung zu gewähren.

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe

hat mindestens zu dauern:

a. für das Weihnachts⸗, Oster⸗ und Pfingstfest sowie für zwei aufein⸗ ander folgende Sonn und Festtage

entweder 36 Stunden oder für jeden der beiden Tage 24 Stunden, b. für die 6 Sonntage entweder 4 Stunden oder für jeden zweiten Sonntag 36 Stunden.

Den Arbeitern sind mindestens Ruhe⸗ [e. gemäß § 1050 Absatz 3 der Ge⸗ werbeordnung zu gewähren.

H Porzellan knopffabriken.

ff Der ununterbrochene Betrieb der Brenn⸗ öfen.

Diese Ausnahme findet auf das Weih⸗ nachts⸗, Oster⸗ und Pfingstfest keine An⸗ wendung.

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat mindestens zu dauern: entweder für jeden zweiten Sonntag 24 Stunden

oder für jeden dritten Sonntag 36 Stunden

oder, sofern an den übrigen Sonn⸗ tagen die Arbeitsschichten nicht länger als 12 Stunden dauern, fuͤr jeden vierten Sonntag 36 Stunden.

Der Reichskanzler ist befugt, Ab⸗ weichungen hinsichtlich der Dauer der Ruhezeit zuzulassen; dieselbe muß jedoch ür jeden Arbeiter mindestens die, Ge⸗ ammtdauer seiner auf die zwischenliegen⸗ de Sonntage fallenden Arbeitszeit er⸗ reichen.

Ablösungsmannschaften dürfen je 12 Stunden nach und vor ihrer regelmäßigen Beschäftigung zur Arbeit nicht verwendet werden. Die denselben zu gewährende Ruhe muß mindestens das Maß der den abgelösten Arbeitern gewährten Ruhe erreichen. .

Gruppe Vunund V der Gewerbestatistik.

Metallverarbeitung. Maschinen, Werkzeuge, Instrumente, Apparate.

) Emaillier⸗ werke.

Der ununterbrochene Betrieb der Schmelzöfen für Emailliermasse. ;

Diese Ausnabme findet e das Weih⸗ nachts ⸗, Oster und Pfingstfest keine An⸗ wendung.

Die im Betriebe der e,, be⸗ (e, . Arbeiter sind an drei von 5 bier Sonntagen von jeder Arbeit frel⸗ zulassen.

——

Gattung der der

Betr

Bezeichnung

ie be. nach 5 105 d zugelassenen Arbeiten.

1.

2.

Bedingungen, unter welchen die Arbeiten gestattet werden.

3.

2) Anlagen zur Entzinnung von Weißblech auf elektrolytischem Wege. wendung.

Der Betrieb mit Ausschluß der Zeit von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends. Diese Ausnahme findet auf das Weih⸗ nachts⸗, Oster⸗ und Pfingstfest keine An⸗

9) Fahriten fur elektrische Maschinen und

Appa

I) Schwefel sure⸗ fabriken.

und Apparaten.

Diese Ausnahme findet auf das Weih⸗ nachts Neujahrs⸗, Oster⸗, Himmelfahrts⸗ und Pfingstfest keine Anwendung.

rate.

Die Prüfung von Dynamomaschinen

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat mindestens zu dauern: für zwei aufeinander folgende Sonn⸗ und Festtage entweder 36 Stunden oder für jeden der beiden Tage 24 Stunden, für die übrigen Sonntage entweder 4 Stunden oder für jeden zweiten Sonntag 36 Stunden.

Den Arbeitern sind mindestens Ruhe⸗ zeiten gemäß § 10650 Abs. 3 der Ge⸗ werbeordnung zu gewähren.

Gruppe Vi der Gewerbestatistitk.

Der ununterbrochene Betrieb der Röst⸗ öfen, der Kondensations⸗ und Konzen⸗ trationseinrichtungen sowie der Trans⸗ port der Säure zu dem Lagerraum durch die ohnehin zum Betriebe der Konzen⸗ ö erforderlichen Ar⸗ eiter.

Chemische Industrie.

Die den Arbeitern zu gewährende Ruhe hat mindestens zu dauern: entweder für jeden zweiten Sonntag 24 Stunden

oder für jeden dritten Sonntag 36 Stunden

oder, sofern an den übrigen Sonntagen die Arbeitsschichten nicht länger als 12 Stunden dauern, für jeden vierten Sonntag 36 Stunden.

Der Reichskanzler ist befugt, Ab⸗ weichungen hinsichtlich der Dauer der Ruhezeit zuzulassen; dieselbe muß jedoch für jeden Arbeiter mindestens die Ge⸗ sammtdauer seiner auf die K den Sonntage fallenden Arbeit zeit erreichen.

Ablösungsmannschaften dürfen je 12 Stunden nach und vor ihrer regelmäßigen Beschäftigung zur Arbeit nicht verwendet werden. Die denselben zu gewährende Ruhe muß mindestens das Maß der den abgelösten Arbeitern gewäbrtẽn Ruhe erreichen.

Y Fabriken zur Herstellung von Schwefel sͤure⸗ monohydrat.

Der ununterbrochene Betrieb der Kälte⸗ erzeugungsmaschinen sowie das Beschicken und Entleeren der Gefrierzellen.

Diese Ausnahmen finden auf das Weih⸗ nachts⸗, Oster⸗ und Pfingstfest keine An⸗ wendung.

Wie zu 1.

3) Schwefel sãure⸗ anhydrid⸗

fabr

Der ununterbrochene Betrieb der Röst⸗ öfen, der Schwefelverbrennungsöfen, der iken. Anhydrid⸗ oder Oxydationsöfen und der Apparate zur Darstellung von Sauerstoff, sowie der Transport des verpackten Fabrikats zu dem Lagerraum durch die rn. zum Betriebe erforderlichen Ar⸗

eiter.

4) Sulfat⸗ und Der Sa lz säure⸗ fabriken.

ununterbrochene Betrieb der Sulfatöfen und der zugehörigen Salz⸗ säure⸗Kondensationseinrichtungen.

Der ununterbrochene Betrieb der Zer⸗

. für Chlormagnestum, der zu gehörigen Sali sãure⸗Kondensations und

Konzentrationseinrichtungen sowie der n , ,

Die vorstehenden Ausnahmen finden auf das Weihnachts-, Oster⸗ und Pfingst⸗

fest keine Anwendung.

a. 1

5) Soda⸗ und

Pott

fabriken: dem Leblane⸗ erfahren.

b. nach dem Ammo⸗ niaksoda · VeMfahren, Zuführung von Roh⸗ und sowie nach dem zur Fabrik, Magne Ammoniak Mag⸗ nesia⸗ Verfahren. C. Anlagen zur Ge⸗ winnung von Pott⸗ asche aus Rüben⸗ mel

d. Anlagen zur Ge⸗ winnung von Pott der . der Konzentration und der

asche aus Wollschweiß. Krystall

asche⸗

Der ununterbrochene Betrieb der Soda⸗ und Pottascheschmelzöfen, der Kalzinier« öfen, der Laugerei, der Konzentration und der Krystallisation.

Diese Ausnahmen finden auf das Weih⸗ nachts., Oster und Pfingstfest keine An⸗ wendung.

Der Vollbetrieb mit Ausnahme der . Brennstoffen sowie des Verpackens und

5 und Verladens des Fabrikats.

Der ununterbrochene Betrieb der zum Eindampfen der Schlempe dienenden Apparate und Oefen, der Kalzinieröfen, asse. der , ,. der Konzentration und der Krystallisation.

Diese Ausnahmen finden f das Weih⸗ nachts, Oster und Pfingstfest keine An= wendung.

Der ununterbrochene Betrieb der Oefen,

ation.

iese Ausnahmen finden auf das Weih⸗ nachts⸗, Oster und Pfingstfest keine An= wendung.

6) Aetzalkali⸗ faßt

Der ununterbrochene Betrieb der Kausti · iken. zierung, der Vakuum und Konzentrier⸗ . sowie der Schmelzkessel.

iese Ausnahmen finden auf das Weih⸗ nachts -, Oster⸗ und Pfingstfest keine An- wendung.

, , e, .

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