1894 / 251 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Oct 1894 18:00:01 GMT) scan diff

die verschiedenen Anträge der Reichstagsfraktion zur Berück= ung zu überweisen. In der Debatte wurde dieser El mne fi ischer's von verschiedenen Seiten bekämpft. Es wurde u. a. bemerkt: nn man dem Vorschlage Fischer's folgen wollte, dann erübrige es überhaupt noch Antraͤge zu dem Thema: „Parlamentarisches: zu en, ja dann sei es sch n e , daß sich die Sozial- demokratie am parlamentarischen Leben betheilige. Wenn auch der Reichstag nicht fähig sei, die foziale Frage zu lösen, und auch wenig oder überhaupt keine Aussicht vorhanden sei, daß die Anträge im Reichstage Annahme finden würden, so sei es doch erforderlich, An⸗ träge zu stellen, um den Reichstag zu zwingen, dazu Stellung zu nehmen. Gegen einen Antrag, der die Versicherung gegen Arbeits losig⸗ keit betrifft, wandte sich besonders der Zigarrengrbeiter Schmalfeld( Stade). Schließlich erklärte Fischer, er habe sich keinezwegs gegen Ein« bringung von Initiat wanträgen im Reichstage erklärt, sondern nur vor zu großen Hoffnungen gewarnt. Die Fraktion werde im Reichstage alle diejenigen Anträge einbringen, von denen sie annehme, daß sie zum Wohle der Arbeiter seien, und bei denen die Möglichkeit vorliege, daß sie auch zur zweiten und dritten Lesung gelangen würden. Die Reichstagsfraktion werde in der künftigen Reichstagssession felbsländige Anträge stellen auf Einführung des allgemeinen Wahlrechis bei allen 6 6 und Gemeindewahlen, auf Errichtung von Arbeiterkammern, Einführung des Normalarbeitstages, auf gewerbliche statistische Erhebungen, auf reichsgesetzliche . des Gr secs ger! auf Aufhebung des Diktaturparagraphen in Elsaß⸗ Lothringen u. s. w. Er befinde sich, was die gesesgeberische Thätig⸗ keit anbetrifft, mit den übrigen wien f fn in vollem Einklang. Der Antrag wegen der staatlichen Versicherung von Arbeitslosigkeit wurde abgelehnt, ebenso ein Antrag der Genossen von Essen und Elberfeld: die Reichstagsfraktion zu beauftragen, den zweiten Theil des Programms als Gesetzentwürfe in Reichstag einzu⸗ bringen. Die meisten andéren vorliegenden Anträge wurden angenommen; u. 4. der Antrag: die sozialdemokratische Reichstagsfraktion wird beauftragt, einen Antrag auf gesetzliche Ein⸗ führung des achtstündigen Normalarbeitstages zu stellen; ferner ein Antrag auf gefetzliche Sicherung des Arbeiklslohnes, auf staatliche Er⸗ hebung über Umfang der Arbeiktslosigkeit, sowie daß Schiffer, Ziegelei⸗ arbeiter, Hausterer u. s. w. ihr Wahlrecht an demjenigen Orte aus— üben können, an dem fie sich zur Zeit der Wahl befinden oder wo sie in Arbeit stehen; ein Antrag, die Gewerbe⸗Insrpektion auf die Hausindustrie und alle Handwerker auszudehnen u. s. w. Es kam dann ein Streit , . den sozialdemokratischen Abgg. Dreesbach und Dr. Rüdt zur Verhandlung.

Der Deutsche Bergarbeiter Kongreß soll, wie der „Vorwärts“ mittheilt, nach einem Beschluß des Comités, dem die Vorarbeiten übertragen worden waren, am 26. und 27. Dezember in Bochum oder in Essen stattfinden. Als provisorische Tagesordnung hat man festgesetzt: 1) Die achtstündige Schicht. 2) Verbot der rauen und Kinderarbeit in und auf den Gruben. 3) Festsetzung eines Minimallohns. 4) Vereinigungsfrage. .

Aus Kreischa in Sachsen wird demselben Blatt mitgetheilt, daß die Stuhlbauer der Stuhlfabrik Brand mühle sich im Ausstande befinden. ;

In Flensburg haben die Sozialdemokraten über mehrere Lokale, besonders über den Tivolisaal, der ihnen zu Versammlungen nicht offen steht, den Boykott verhängt.

Aus Rive de Giers wird der Köln. Itg.“ zu der Forderung der sechsstündigen Arbeitszeit durch die Glagarbeiter geschrieben; Der Ausstand in der Glasfabrik Richarme dauert jetzt bereits über fünf Monate. Um die Ausständigen unter— zubringen, beschlossen die Vertreter der übrigen Glasarbeiter der dortigen Gegend (d. h. aus den Fabriken von Saint⸗ Etienne, Saint Galmier, Le Puy u. s. w.) auf einer am Sonntag Morgen abgehaltenen Versammlung, von den Arbeitgebern die all⸗ gemeine Einführung des sechsstündigen Arbeitstages statt des bisherigen achtstündigen zu verlangen. Bei Nichterfüllung dieses Wunsches soll sofort der allgemeine Ausstand beginnen. (Vgl. Nr. 249 d. Bl.)

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Qberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 12 366, nicht recht⸗ zeitig gestellt 2190 Wagen. . In Oberschleflen sind am 22. d. M. gestellt 5178, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Verstelgerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Herlin standen am 22. und 23. Oktober die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver⸗ steigerung: Gleditz str. 25, dem Architekten C. Hanff. gehörig; Fläche 6,95 a; für das Meistgebot von 176 2900 M wurde der Kauf⸗ mann Ad. Bernoully, Marienstr. 17, Ersteher. Fidieinstr. dem Kaufmann C. G. A. Geisler und dem Maurermeister Ed. Meißner gehörig, Fläche 15,31 a; das geringste Gebot wurde auf 75 500 S festgesetzt; mit dem Gebot von 115 500 M blieb der Kaufmann Albert Levy, Potsdamerstr. 71, Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin stand das im Grundbuch von Groß-Lichterfel de Band 5 Blatt Nr. 124 auf den Namen der Frau Zahnarzt Clothilde Seelig mann, geb. Fürther, eingetragene, zu Groß-Lichterfelde, Karlstraße, be⸗ legene Grundstück zur Versteigerung; Fläche 14097 ha; für das

eistgebot von 64 500 S wurde der Rentier Julius Gruen zu Groß Lichterfelde, Chausseestraße 286, Ersteher. Eingestel it wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks zu . Kronprinzenstraße 13 belegen, dem Schiefer⸗ ö ustap Rühl, ebenda, Königschaussee 75 wobnhaft, gehörig.

Die Pulverfabrik von Wolff und Co, in Walsrode (Re⸗ gierungsbezirk Lüneburg), der neuerdings große Aufträge von China zugingen, hat gute Abschlüsse aufzuweisen.

Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗-west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmartt: Die Gesammtlage des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes ist augenblicklich wenig er⸗ freulich, besonders klagt die Fertigeisenindustrle mit wenigen Aus—⸗ nahmen über gedrückte Preise und andauernde Zurückhaltung der Käufer. Der augenblickliche Bedarf steht nicht in richtigen Verhält . niß zur Erzeugung, daher das Unterbieten der Werke, selbst da, wo es sich um nicht allzu bedeutende Posten handelt. Dabei persuchen die Großhändler, wo sie können, die Preise zu drücken. Sie halten mit ihrem Bedarf zurück und übernehmen sogar Aufträge unter den laufenden Tagespreisen. Das Erzgeschäft blieb in seinen bisherigen Grenzen. Im Siegerlande dauerten die regelmäßigen Bezüge kleinerer Posten bei schwacher Preishaltung an. Was das Siegerländer Eisensteinsyndikat anbelangt, so haben neuer— dings wieder einige größere Gruben unter der Bedingung, daß 61. die übrigen Gruben sich anschließen, ihren Beitritt erklärt. Luxemburg⸗Lothringer Minette zeigte einen nicht gerade hedeutenden, aber regelmäßigen Absatz nach dem Norden, Spanische Erze gingen in letzter Zelt lebhafter von der Versandstation ab und die Preise zogen etwas an. Auf, dem eingreifende Veränderungen nicht zu verzeichnen. Im ganzen hat sich der Absaßz auf der bisherigen Höhe gehalten; auch Hie Preise sind dank den hohen Kohlennotierungen fest. Bei dem Siegerländer. Roheisenverbande war der Absatz ein regelmäßiger. Auf dem Walzeisen markt war in der letzten Zeit das Bild wenig erfreulich. Aufträge liefen nur schwach ein, und die an sich wenig belangreichen Posten deckten nur den augenblicklichen Bedarf. Stabeisen ist vom Inlande und Auslande nur schwach gefragt, und die Preise sind dabei immer noch stark gedrückt. Während die Wit! an ihren Roheisenpreisen infolge der theuren Brennstoffe festhalten, ist es den Walzwerken unmö . eine entsprechende Preiserhöhung für ihre Erjeugnisse durchzuführen. Der Absatz

Roheifenmarkt sind tief

*

ist gegen die Vorwoche ziemlich unverändert. Auch die Lager= porräthe sind gleichmäßig. Das Trägergeschäft bewegt sich noch in den bisherigen Grenzen. Die erzielten U stehen e e n wie beim Stabeisen in einem richtigen Verhältniß zu den Rohstoffen. Auf dem Ban dei senmarkte tritt bei den Käufern immer stärker das Be⸗ streben hervor, sich zu den heutigen Preisen auf möglichst lange Zeit zu decken, doch stößt es bei den Werken, die zu den augenblicklichen

reisen im günstigsten Fall ohne Nutzen arbeiten, auf entschiedenen

iderstand. In Grobblechen herrscht leidliche Nachfrage bei all= mein genügender Beschäftigung; doch ist es nicht möglich, Preis⸗ erhöhungen durchzusetzen. Feinbleche siud augenblicklich wenig ge. fragt, und Auftrage laufen nur spärlich ein; dabei sind die Preise stark gedrückt und unlohnend. Für Walß;drath, gezogenen Draht und Drahtstifte ist keine Aenderung zu verzeichnen. Bei den Maschinenfgbriken und Konstruktionswerkstätten dauert die ungleichmäßige Beschäftigung fort, und die Preise sind gedrückt. Auch die Eisengteßerejen, mit Ausnahme der Röhrengußwerke, klagen über Mangel an Beschäftigung. In der Geschäftslage der Bahn⸗ wagenanstalten ist keine Aenderung eingetreten.

Der „Rhein.⸗Westf. Ztg.‘ zufolge genehmigte die am Montag in Essen a. Ruhr abgehaltene Sitzung des Beiraths des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats den Vertrag, nach welchem der Verkauf des von den Syndikatszechen hergestellten Koks für die Dauer des Syndikats dem westfälischen Kokssyndikat übertragen wird. Die thatsächliche GJ an Kohlen betrug im September h, 30 oss; für den November sollen wiederum 100 Einschränkung vorgeschlagen werden.

Auf den Königlich bayerischen Staatsbahnen be⸗ trugen die Einnahmen im September d. J. 10 639 609 (4 129 061) 4 und bis Ende September überhaupt 84531 367 (4 1359174) 0

Königsberg, 23. Oktober. (W. T. B. Getreidemarkt. Weizen behauptet. Roggen fest, do. pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 105 106. Gerfte unverändert. Hafer behauptet, loko pr. 2000 Pfd. Zoll⸗

ewicht 105,00. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 113.00. Enn his pr. 100 1 160 00, loko konting. 515 Br., pr. Oktober nicht konting. 30 Gd. R

Danzig, 23. Oktober. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko unverändert, n 150 t, do. inländ. hochbunt und weiß 119 124, do. inländ. hellbunt 116 119, do. Transit hochbunt und weiß 91 95, do. hellbunt 89 90, do. Termin zu freiem Verkehr per April⸗Mai 130,00, do. Transit per April⸗Mai 97,50 98, 00, Regulierungspreis zu freiem Verkehr 122,90. Roggen loko unverändert, do. inländ. 166,00, do. russischer und polnischer zum n 69 72, 00, do. Termin pr. April Mai 110,50, do. Termin Transit pr. April Mai 77,50, do. Regulierungspreis zum freien Verkehr 106,00. Gerste große (660 - 700 g) 113,25. Gerste kleine (625 660 g) 00-1165. Hafer inländischer 2 105. Erbsen inländ. 115 —128. Spiritus loko kontingentiert 51, 00, nicht kontingentiert 31,00.

Magdeburg, 23. Oktober. (W. T. B. Zuckerber icht. Korn⸗ zucker exkl., von 92 —, neue 10,50 0,65. Kornzucker erkl., 380, Rendement 10, 05 - 10,1051 neue 10,10 10,15, Nachvrodukte exkl., 75 0 / o Rendement 7, 00 - 8,20. Stetig. Brotraffinade 1 23,25. Brotraffinade II 25, 0. Gem. Raffinade mit Faß 2250 —– 23,0. Gem. Melis 1 mit Faß 21350. Stetig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Oktober 10,065 Gd., 10, 10 Br., pr. November 10,07 Gd, so, 10 Br., pr. Dezember 10125 Gd., 10,17 Br., pr. Januar-⸗März 10,29 Gd., 10,390 Br. Stetig.

Leipzig, 23. Oktober. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. Oktober 3, 97 A, pr. No⸗ vember 3, 10 S, pr. Dezember 3125 M, pr. Januar 3,129 4M, pr. Februar 3,15 S, pr. März 3,17 „6, pr. April 3,17 ς, vr. Mai Hs , br, Fun 3. r Jul 26h e, pr. Auguft per September —— Umsatz 59 000 kg.

Bremen, 25. Oktober. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse. ) Ruhig. Loko b. 00 Br. Baumwolle. Ruhig. Üpland middl. loko 300 3. Schmalvↄ Fester. Wilcor 39 K*, Armour shield 337 3, Cudahy 40 4, Fairbanks 33 5. Speck. Ruhig. Short clear middl. lolo 38. Wolle. Umsatz 175 Ballen. Ta back. Umsatz: 73 Kisten Seedleaf, 2509 Packen St. Felix.

Lon don, 25. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten. .

96 oc? Japazucker loko 13 ruhig, Rüben ⸗Rohzucker loko 10 fest. Chile Kupfer 49 / ig, pr. 3 Monat 4013/1.

London, 23. Oktober. (W. T. B.) Der ‚Times. wird aus Kapstadt gemeldet: In der gestern in Kimberley abgehaltenen Versammlung der Debeers Company theilte der Vorsitzende Rhodes mit, im verflossenen Jahre seien Diamanten im Werthe von 2 820 000 Pfund Sterling gefördert worden. Nach Abzug der Ausgaben erübrigten kaum 11 Million zur Vertheilung. Ein guter Theil der Ausgaben würde dazu dienen, die Lage der Gesellschaft gegen alle Eventualitäten zu befestigen. Der Rückgang der Diamantenpreise repräsentiere einen Verlust von einer halben Million; die Dividenden würden jedoch aufrecht erhalten werden. Obwohl ein günstigerer Diamantfenmarkt zu gewärtigen sei, dürfe man doch eine Wiederkehr der früheren Preise nicht erwarten.

Manch ester, 23. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 48, 30r Water Taylor 64, 20r Water Leigh 53, 30r Water Clayton 6), z2r Mock Brooke 6, 40r Mayoll 65, 40r Medio Wilkinson 7, 32r Warpcops Lees t, 36r Warpcops Rowland 64, 36r Warpeops Wellington 64, 40r Bouble Weston 7, 60r Double eourante Qua- lität gt, 32 116 yards 1616 grey Printers aus 32r/46r 146. Stetig.

St. Petersburg, 23. Oktober. (W. T. B.). Die heute aus—⸗ gegebene Nummer der Gesetz Sammlung veröffentlicht die Erlaubniß des Verwesers des Finanz. Ministeriums zur Emisfsion von 4 garantierten steuerfreien Obligationen der Rjäsan— Uralsk⸗Eisenbahngesellschaft im Betrage von 187650 000 Metallrubel.

St. Petersburg, 23. Oktober. (W. T. B.) ‚Produkten⸗ markt. Talg loko B54,00, pr. August Weizen lolo 8,00. Roggen loko 5,30. Hafer loko 3,20. Hanf loko 40, 00. Leinsaat loko 11,50.

Rom, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Gesellschaft Navigazione generale hat die Demission des Direktors Lagana angenommen, an dessen Stelle der Deputirte Piaggio zum Direktor ernannt wurde. .

Am sterdam, 23. Oktober. (W. T. B.) Ja va⸗Kaffee good ordinary 50. Banegzinn 40.

New⸗York, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffnete träge und zeigte während des ganzen Verlaufs unveränderte Tendenz; der Schluß war lustloß. Der Umsatz der Aktien betrug 92 000 Stück.

Weizen war anfangs stetig, nahm dann eine feste und steigende Tendenz an infolge höherer Kabelberichte und ausländischer Käufe, worauf infolge von Bradstreetsberichten und von Verkäufen Reaktion eintrat. Schließlich wieder steigend auf reichliche Deckungen der Baissiers. Schluß fest. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf große Ankünfte und günstiges Wetter, später erholt auf reichliche Käufe der Erporteure. Schluß sehr fest.

Weizen-Verschiffungen der letzten Woche von den atlanti⸗ schen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 635 000, do. nach Frankreich do. nach anderen Häfen des Kon tinents 20 000, do, von Kalifornien und Oregon nach Großbritan⸗ nien 57 009, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 627 094 Dollars gegen 60s 617 Dollars in der Vorwoche. .

Chicago, 23. Oktober. (W. T. B) Weizen schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf bedeutende Ankünfte und Zunahme der Visible Supply; später erholt auf Deckungen der Baissiers. Schluß stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ah, später erholt. Schluß stetig. .

Milwaukee, 22. Ottober. (W. T. B.) Bei dem heutigen Termin für die Einreichung von Geboten auf 5H 000 000 Doll.

eeeiver⸗ Certificates der Northern-Pacifie⸗Eisenbaghn—

esellschaft wurden verschiedene Angebote, die sich zwischen

000 Doll. und 800 000 Doll. bewegten, weil von zu geringem Betrage vom Richter abgelehnt. Es steht nunmehr zu erwarten, daß die Receirer sich an daz Adams⸗Comité um Verlängerung der Certificate wenden werden. Der Richter tadelte auf das schärfste den Präsidenten Iveg für seine nutzlose Einmischung und Verzögerung in der Verlängerung der Certificate.

Mannigfaltiges.

Die Subkommission des Magistrgts für die Steuerreform hat unter Vorsitz des Bürgermeisters Kirschner nunmehr auch die neue Cinkom mensteuerordnung für Berlin durchberatben und festgestellt. Die Hauptbestimmungen lauten wie folgt: (5 1) Der Ge— meinde⸗Einkom menstener sind unterworfen z a, diejenigen Personen, welche in der Gemeinde einen Wohnsitz (5 1 Abs. 2 des Reichsgesetzes vom 13. Mai 1870 (B. G. Bl. S. 119) haben; b. alle diejenigen Per, sonen, welche, auch ohne in der Gemeinde Berlin zu wohnen sich länger als drei Monate in derselben aufhalten, und zwar nach Maf⸗— gabe der Dauer ihres Aufenthalts in Berlin, zu a und h hinsichtlich ihres gesammten, innerhalb und außerhalb des preußischen Staatß— gebiets gewonnenen Einkommens, sowejt dasselbe, nicht auf Grund ausdrücklicher Gesetzesbestimmung von der Be— steuerung freizulassen ist; . diejenigen . welche in der Ge⸗ meinde Berlin, ohne in derselben einen Wohnsitz zu haben, oder sich länger als drei Monate aufzuhalten, Grundvermögen, Handels⸗ oder gewerbliche Anlagen, einschließlich der Bergwerke, haben, Handel oder Gewerbe oder außerhalb einer Gewerkschaft Bergbau betreiben, oder als Gesellschafter an dem Unternehmen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung betheiligt sind (Forensen), hinsichtlich des ihnen aus diesen Quellen in der Gemeinde Berlin zufließenden Einkommens; d. Aktien- gesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Beragewerkschaften, eingetragene Genossenschaften, deren Geschäftsbetrieb über den Kreis ihrer Mitglieder hinausgeht (insbesondere Konsumvereine mit offenem Laden) und juristische Personen (insbesondere auch Gemeinden und weitere Kommunal ⸗Verbände), welche in der Ge— meinde Berlin Grundvermögen, Handels- oder gewerb— liche Anlagen einschließlich der Bergwerke haben, Handel oder Gewerbe einschließlich des Bergbaues betreiben oder als Gesellschafter an dem Unternehmen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung be— theiligt sind, hinsichtlich des ihnen aus diesen Quellen in der Ge— meinde zufließenden Einkommens. Eisenbahn Aktiengesellschaften, welche ihr Unternehmen dem Staat gegen cine unmittelbar an die Aktionäre zu zahlende Rente übertragen haben, sind als Besitzer von Eisenbahnen nicht zu erachten; C der Stagtsfiskus bezüglich des Ein— kommens aus den von ihm betriebenen Eisenbahn«, Bergbau und sonstigen gewerblichen Unternehmungen sowie aus Domänen und Forsten, gemäß F§. 33 Abs. 3 des. Kommunglabgaben⸗ gesetzes. Die Gemeinde⸗Einkommensteuer wird in der Form von Zuschlägen zur Staats-Einkommensteuer nach § 386 und 5 38 des Kommunalabgabengesetzes erhoben. Die Steuerpflicht beginnt mit einem Einkommen von mehr als 429 6 Der allgemeine Erlaß der beiden untersten Steuerstufen, die Einkommen von mehr als 420 bis 660 M und von mehr als 660 bis einschließlich 900 6 umfaassend, oder der untersten Steuerstufe allein, bleibt gemäß § 38 des Kom— munalabgabengesetzes porbehalten. Von der Gemeinde Ein kommensteuer sind befreit: 2. die Mitglieder des Königlichen Hauses und des Hohen zollernschen Fürstenhauses; b. die bei dem Kaiser und König beglaubigten Vertreter fremder Mächte und Bevollmächtigten anderer Bundes staaten zum Bundtsrath, die ihnen zugewiesenen Beamten, sowie die in ihren und ihrer Beamten Diensten stehenden Personen, soweit sie Ausländer sind; C. diejenigen Personen, denen sonst nach völkerrecht⸗ lichen Grundsätzen oder nach besonderen mit anderen Staaten ge— troffenen Vereinbarungen ein Anspruch auf Befreiung zukommt. Die Befreiungen zu b und C erstrecken sich nicht auf das in 5 Le be— zeichnete Einkommen und bleiben in den Fällen zu b und e ausge— schloffen, sofern in den betreffenden Staaten Gegenseitigkeit nicht ge⸗ währt wird. 4d. Personen, welche im Wege der öffentlichen Armenpflege eine fortlaufende Ünterstützung erhalten, sofern ihr sonstiges Jahresein⸗ kommen den Betrag von 900 nicht übersteigt. (5 T4 des, Ein—⸗ kommensteuergesetzes vom 24. Juni 1891.) Die Heranziehung der unmittelbaren und mittelbaren Staatsbeamten, Beamten deß Königlichen Hofes, der Geistlichen, Kirchendiener und Elementar— Schullehrer, sowie der Wittwen und. Waisen dieser Personen zur Gemeinde⸗Einkommensteuer geschieht bis auf weiteres nach den Be— stimmungen der Verordnung, betreffend die Heranziehung der Staatsdiener zu den Kommunalauflagen in den neu erworbenen Landestheilen vom 23. 1867 (G. S. S. 1648 mit der Maßgabe, daß das nothwendige. Domizil außer Berücksichtigung bleibt. Hinsichtlich der Heranziehung der Militär⸗ personen zu den auf das Einkommen gelegten Gemeindeabgaben be⸗ wendet es bei den bestehenden gesetzlichen Bestimmung en. (Gesetzʒ vom 11. Juli 1822, Verordnung vom 23. September 1367, Gesetz vom 29. Juni 18865 und Gesetz bom 22. April 1892.) Die Mit⸗ glieder der Gendarmerie gelten als Militärpersonen. Reichsbeamte und deren Hinterbliebene werden bezüglich ihrer Heranziehung zur Ge— meinde⸗Einkommensteuer wie preußische Staatsbeamte und deren Hinter⸗ bliebene behandelt. (Reichsbeamtengesetz vom 31. März 1873 519) Die Höhe des als Gemeinde⸗Einkommensteuer zu erhebenden Zuschlags zur Staats-Einkommensteuer ist für jedes Rechnungsjahr durch Ge— meindebeschluß festzustellen und durch den Magistrat in ortsüblicher Weise zu veröffentlichen. Das Ergebniß seiner Veranlagung wird jedem Steuerpflichtigen durch eine besondere, zugleich eine Belehrung über das Rechtsmittel des Einspruchs enthaltende Zuschrift bekannt gemacht. Die Steuer ist an die von der Steuerbehörde zu bezeichnende Kasse zu zahlen; es bleibt jedoch vorbehalten, die Erhebung der Steuer durch Steuererheber bewirken zu lassen. Mit dem 1. April 1866 tritt diese Steuerordnung in Kraft; mit demselben Zeitpunkt wird das Regulativ, betr. die Erhebung der Gemeinde⸗Einkommensteuer vom 15. März / 15. April 1892, , ., .

Hiermit ist die Berathung der Steuerreform in der Sub⸗ kommifsion beendet. Nunmehr wird sich die Stadtverordneten ⸗Ver⸗ sammlung mit derselben zu beschäftigen haben. Das neue Kommunal⸗ abgabengesetz für Berlin führt insofern eine Aenderung herbei, ald vom 1. April 1895 ab die Stadtgemeinde nicht mehr befugt ist, Zuschläge zur Staatseinkommensteuer über den vollen Satz. der Stadtseinkommensteuer selbständig zu erheben, sondern in diesem Falle, wo über 100 ͤ an Zuschlägen erhoben werden sollen, zukünftig an die ausdrückliche Genehmigung der Königlichen Staatsregierung (Finanz⸗Minister und Minister des Innern) gebunden ist. (88 5b u. folg. K. A. G. )

September

„Tjo ni en“ oder „Beim Jahreswechsel in Peking“ betitelt sich das neue, mit großer Pracht ausgestattete Mandgenschauspiel, welches morgen Abend zum ersten Male im Zirkus Renz zur Auf, führung gelangt. Das gesammte Künstlerpersonal einschließlich des Ballets ist darin beschaftigt;: alle Kunstrichtungen, Luft- und Parterreturner, Athleten, Jongleure, Seiltänzer, Equilibristen, Akrobaten jeder Art sind zu einem effektvollen artistischen Potpourri vereinigt. Das Renz'sche Balletkorps wird in einer Relhe charakteristischer Bilder mitwirken, die von einer vom Kapellmeister Cahnbley komponierten Musik begleitet werden. .

NewYork. 23. Oktober. Briefliche Nachrichten aus Ribs de Janeiro melden: Infolge der Entdeckung eines geheimen un t er⸗ irdischen Magazins in der Nähe des englischen Friedhofs, wo 3 Insurgenten während des letzten Aufstands Munition und, Dynam gelagert hatten, wurden Soldaten entsandt, dieses Maggzin . räumen. Eine gf Volksmenge folgte dem Militär. Ein , ließ eine Granate fallen, welche platzte, dabei explodierten 10 Dynam! patronen. 60 Personen sollen dadurch getödtet worden sein.

3weite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

Mn 2z51.

Berlin, Mittwoch, den 24. Oktober

1894.

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Literatur.

Geschichte. fl. Das Leben des Feldmarschalls Grafen Neidhardt von Gneisenau, Zweite, nach den Ergebnissen der neueren For— schungen umgearbeitete Auflage. Von Hans Delbrück. 2 Bde. Berlin, Hermann Walther, 1594. 8 6 Das vorliegende Buch bietet mehr, als sein Titel verspricht. Es beschränkt sich nicht, wie die Biographien , , fn, und Blücher's auf die Er⸗ jählung der Schicksale seines Helden, sondern es giebt zugleich eine gedrängte Darstellung der Epoche der Weltgeschichte, in der Gneisenau zum Sandeln berufen war, Gneisenau's inneres und äußeres Leben ist zu eng mit allen politischen und misitärischen Ereignisfen seiner Zeit verflochten, als daß eine andere Behandlung möglich gewesen wäre; man kann seine Gedanken und seinen Charakter nur verstehen, wenn man zugleich die Gesammtgeschichte unmittelbar vor Augen hat. Wenn dem Biographen die Aufgabe hierdurch gewiß erschwert wurde, so wurde sie dafür um so dankbarer und sein Werk um so lehrreicher: es giebt kein zweites, das in so übersichtlicher, all gemein verständlicher und doch durchaus wissenschaftlicher Weise die Geschicke ö und Europas während der Napoleonischen Ge⸗ e errschaft behandelte. Versuchen wir, seinen reichen Inhalt zu kizzieren.

Gneisenau ehörte dem Lande, dessen Heere er dereinst zum Siege führte, nicht durch die Geburt an; gleich Blücher, Scharnhorst und Hardenberg zog ihn der Ruhm Friedrich's aus kleinstaatlichen Diensten nach Preußen, wo sich mehr und mehr die Elite der deutschen Nation zusammenfand. Die ersten zwanzig Fahre preußischen Dienstes flossen ihm eintönig in kleinen schlesischen Garnisonen dahin; erst mit dem unglücklichen Kriege von 1806 war ihm ein größerer Wirkungskreis beschieden. Nachdem er bei Saalfeld und Jena mit⸗ gekämpft, darauf in Ostpreußen bei der Reubildung der zertrümmerten Armee thätig gewesen war, wurde er zum Kommandanten von Kolberg ernannt, und hier legte er den Grund zu seiner späteren Größe, Es ist bekannt, mit welchem Heldenmuth er die äußerst mangelhaft ausgerüstete Festung gegen eine große Uebermacht zu halten verstand; das allgemeine Vertrauen und, der Ruhm, den er sich da erwarb, be— stimmten den König, ihm bei der nach dem Frieden folgenden Re⸗ öorganisation der Armee eine der höchsten Stellungen zu übertragen, Aber mit dem Heer mußte zugleich der ganze Staat reformiert werden. Delbrück führt aus, wie das alte Heer mit dem alten Staat so innig verflechten war, daß eins ohne das andere nicht geändert werden konnte. Der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mußte die Abschaffung der Erbunterthänigkeit vorhergehen, ebenso der Be⸗ seitigung der Adelsprivilegien im Heer die Aufhebung des ständischen Staats, womit wiederum eine völlige Umwälzung in der Verwaltung und Steuerpolitik nothwendig wurde.

Gleichen persönlichen Antheil wie an der inneren Umgestaltun des Staats nahm Gneisenau an der äußeren Politik, wenn er . auch hier nicht in ausschlaggebender Stellung befand. Von grim⸗ migstem Hasse gegen Napoleon erfüllt und von der Ueberzeugung durchdrungen, daß Napoleon's Politik auf Welteroberung und Ver⸗ nichtung Preußens hinauslaufe, war er der Meinung, Preußen müsse die erste günstige Gelegenheit zum Kriege gegen Frankreich ergreifen, um diesem Schicksal zu entgehen oder mit Ehren zu fallen. Daher war er im Jahre 1809, als sich Oesterreich gegen Frank⸗ reich erhob, für den Anschluß an ODesterreich, und 1811 wirkte er unermüdlich für ein Bündniß mit Ruß— land und England. Die Geschichte dieser Jahre ist bekanntlich von den deutschen Historikern sehr verschieden beurtheilt worden; Duncker und Treitschke haben die Politik des Königs, der beide Male den Krieg mit Frankreich verhinderte, ebenso entschieden gebilligt wie sie Max Lehmann verurtheilt hat. Delbrück nimmt eine vermittelnde Stellung ein; er erklärt zwar im Gegensatz zu jenen beiden die Po⸗ litik Preußens nicht aus staatsmännischer Einsicht, sondern aus Klein⸗ muth, aber er sieht andererseits die Chancen einer Erhebung keineswegs für fo günstig an wie Lehmann. Die Auseinandersetzung mit Lehmann über diesen Punkt gehört zu den interessantesten Kapiteln des Buchs.

Den höchsten Ruhm erwarb sich Gneisenau in den Freiheits kriegen. Als Generalstabs Chef. Blücher's, mit dem er die Opera— tionen des schlesischen Heeres in voller Harmonie leitete, erfocht er den entscheidenden Sieg an der Katzbach, und ihm vor allem ist es ju danken, daß die Nlederlage der großen verbündeten Armee bei Dresden keine schlimmen Folgen hatte. Er setzte es durch, daß die schlesische Armee die Elbe bei Wartenburg überschreiten durfte, um gemeinsam mit dem Kronprinzen von Schweden gegen Napoleon zu operieren. Dieses Manöver führte späterhin zur Schlacht bei Leipzig, wo Napoleon der Uebermacht , und daher ist Gneisenau mit Recht der strategische Ueberwinder Napoleon's genannt worden. Del⸗

Situation und legt

politischen Motiven der leitenden lerischen Darstellung die größten

theil; aber er verfolgte von

eingehende Darstellun wie Gneisenau und

perators völlig auseinander.

öff entlich hervortrat.

für die Angehörigen des des Soldaten

gegen den

Ditz schlag forderlichen Hilfeleistungen.

lich zu erleichtern.

nautischen Literatur zu machen.

Häfen und Schiffsberichte zwei Tafeln mit Maßstabe

sowie eine

(1: 20 000) Tiefenkarte

sichtigt worden.

Textes geklebt werden können.

brücks Darstellung der militärischen Vorgänge ist analog der der politischen: er giebt eine e, n. Uebersicht über die strategische j ; ausfũhrlicher keit dar. Dasselbe Verfahren mit gleichem Erfolge befolgt er für den Feldzug von 1814, der bei seinen verwickelten militärischen und poli= ö tischen Verhältnissen, der Schwierigkeit, zwischen den militärischen und

An dem Wiener ö nahm Gneisenau nicht unmittelbar . x Berlin aus die Verhandlungen zwischen den Mächten mit solchem Eifer, daß Delbrück auch dieser Periode eine 6 . te. 2 oyen sich auf einen Krieg gegen Desterreich gefaßt machten, falls diese Mächte . n seiner alten Machtstellung nicht wiederherzustellen entschlossen seien. Die allgemeine Kriegsmüdigkeit bewahrte Deutschland vor diesem Schicksal, und als nun gar Napoleon von England zurückkehrte, war die alte Intimität zwischen den Großmächten schnell wiederhergestellt, und der allgemeine Krieg gegen den Usurpator wurde sogleich beschlossen. Feldzuge that Gneisenau das Beste; die Schlacht von Belle⸗Alliance ist sein Werk, denn er führte in Abwesenheit Blücher's das Heer nach der mißlungenen Schlacht von Ligny von der eigentlichen Rückzugsstraße ab nach Norden zur Vexeinigung mit Wellington, und er sprengte nach dem Siege auf der Verfolgung die Armee des Im⸗ llig Hiermit war Gneisenau's. Wirken in der Oeffentlichkeit im wesentlichen beendet; nach dem Frieden hat er wenig militärische Stellungen mehr bekleidet, nahm aber trotzdem an dem öffentlichen Leben den größten Antheil. er die politischen Bewegungen der Zeit, und in der Armee ist die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und der übrigen Reformen nicht zum wenigsten seinem Wirken zu danken, wenn es auch nicht l Nur an seinem Lebensende erhielt er noch ein- mal ein Kommgndo; als der polnische Aufstand 1830 ausbrach, be fehligte er ein Beobachtungskorps in Posen, wo er kurz nach Antritt seines Kommandos der Cholera erlag.

Gesundheitswesen.

Anleitung zur Gesundheitspflege für den Soldaten, bearbeitet von Dr, Tobold, Assistenz⸗Arzt im 2. Garde⸗Regiment z F., Zum Dienstgebrauch eingeführt Berlin 1894, Verlag von Otto Enslin. und bündig und, doch mit genügender Klarheit für das Verständniß des Soldaten, giebt das kleine Werk in Form von Fragen und Ant⸗ worten Anweisungen zur . Kleidungs⸗ und Wohnungspflege

eeres, äufiger vorkommenden Erkrankungen ihnen vorzubeugen hat, auch erörtert es in erschöpfender Weise die Vorsichtsmaßregeln beim Baden und Schwimmen, im Manöver und g e ig. Das letzte Kapitel unterrichtet den Soldaten über die bei plötzlichen Unglücksfällen bis zur Ankunft des Arztes er⸗ orderl dilfel Die geschickte Auswahl des Stoffs und die Leichtfaßlichkeit der Darstellung machen das vorliegende Werkchen der militärischen Gesundheitspflege für den Soldaten zu einem brauch- baren Leitfaden welcher auch sehr geeignet erscheint, den militärischen Vorgesetzten die pflichtmäßige Fürsorge für ihre Untergebenen wesent⸗

Seewesen.

Segelhandbuch der Französischen Westküsten, heraus⸗ gegeben von der Direktion der Deuts urg, 1894. In Kommission bei L. Friederichsen und Komp. Preis 3 M Das Segelhandbuch der Französischen Westküste ist ebenso wie das im vorigen Jahre herausgegebene und an dieser Stelle gleich- falls angezeigte Segelhandbuch des Englischen Kanals dazu bestimmt, den deutschen Seemann immer unabhängiger von der fremdländischen Zur Bearbeitun buchs sind vorzugsweise die neuesten Segelanweisungen und Seekarten, sowie Werke über die franzoösischen benutzt worden. sechzehn französischen, gezeichneten des Biscayischen die neuesten französischen Lothungen benutzt worden sind. Die während des Druckes bekannt gewordenen Aenderungen sind in den Nachträgen nach den Nachrichten für Seefahrer bis zum 14. Juli d. J. berück⸗ Besondere Nachträge zu den Segelhandbüchern des ee ler fe n n Literatur und die

ektüre für die

englischen Kanals und der französischen Westküste sollen alljährlich in aften von großem Interesse sein dürfte.

kleinen Heften ausgegeben werden. daß sie in Zettel zerschnitten und auf die entsprechende Seite des Das erste Heft der Nachträge für den

Gneisenau's irksam⸗

werden.

Seit zwei

ersonen zu unterscheiden, der künst⸗ 8 iar ch don

chwierigkeiten bietet.

Insbesondere führt er aus,

rankreich und nregungen

Auch in diesem

verdienten Dr. Aufmerksam verfolgte

warte in

wegen.

eim 2. Garde⸗Regiment z. F.

Ginzelbreis 5 d. = Kur; gufnahmen,

bespricht die im Leben

und wie man

Notizen: 1) meterstand.

Q Das

chen See warte. Ham⸗

lichen Oper.

Monats fchrist

dieses Segelhand⸗ von H. Pagetel

französischen und englischen Dem Buche sind nach einheitlichem Hafenplänen beigegeben, Busens, bei der

gang begonnen.

Diese Hefte sind so eingerichtet,

beiden Aufsätze

Schillin ahrbuch“ betitelten Kalender heraus, von dem jetzt der Jahrgang 1895 erschienen ist. Inspektoren aufmerksam und gut illustrierten Abhandlungen über Fütterung, in m, Dungstoffe, kleine praktische Maschinen 2c. ꝛc. nützliche

r

buch hat sich feet einen weiten Kr land erworben, die es gleichzeitig als jährlichen Kalender anschaffen; denn alles, was zu einem Kalender gehört, ist darin enthalten. Deutschen Landmanns Jahrbuch“ ist für 1 M in jeder Buchhandlung zu haben, sonst ga gegen Einsendung von 1,10 6 von dem Verlag der Königlichen Hofbuchdruckerei Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. D. portofrei zu beziehen.

Photographische Knapp. Jahrgang III, 2Oktoberheft. Aus dem HBilderschmuck sei hervorgehoben Wasserlilien', aufgenommen von R. New-⸗Nork; das geistvolle Bildniß des um die Photographie hoch.

Ungerathene Kinder“. Moszkowski: Zum Strauß⸗Jubiläum. , Freie literarische Vereinigung zu Elberfeld⸗Barmen. Literaturtafel. Literarische Anzeigen.

Himmel und

n Berlin. populär⸗wissenschaftliche Monatsschrift hat soeben den siebenten Jahr⸗

und Güte der Illustrationen nicht hinter den zurück. Entsprechend dem Plan, die interessanten Vorträge, welche in der Urania gehalten wurden, durch die Zeitschrift zu veröffentlichen, steht an der Spitze des neuen Jahrgangs die erste 6 des Vortrags von Professor Pr. A. Penck Be

zweiter Stelle bringt Br. M. Wilhelm 6 einen Aufsatz „Die

der Naturwissen

englischen Kanal erscheint im Herbft dieses Jahrg. Als ns Segelhandbuch ele lar nerd . . 3 Beschreibung des Briffolkanals und der Irischen Küste herausgegeben

Laufe dieses Jahres die

Kalender.

Jahren giebt der bekannte Volkswirth Freiherr einen Des Deutschen Land manns

Auf diesen Kalender seien Landwirthe, Verwalter, emacht, die aus den leicht verständlichen Viehrassen,

die Wirthschaft schöpfen werden. Das Jahr-

eis von Lesern in ganz Deutsch⸗ Des

Zeitschriften. Rundschau. Halle a. S, Wilhelm Eickmeyer⸗

Stolze, von Wilh. Fechner⸗Berlin; Bilder aus

Egypten, aufgenommen von Seiner Hoheit dem Prinzen Philipp von Sachsen Coburg ˖ Gotha. Die Autotypien in gediegenster Ausführung sind von Meisenbach, Herausgeber Dr. R. lung „Die Photographie in natürlichen Farben“ beigetragen. Heft 1T der »An nalen der Hydrographie und Mari⸗ timen Meteorologie“ y,. von der Deutschen See⸗ Hamburg 6 Inhalt: Beschreibung russischer Handelshäfen. Ankerplätze in Nor⸗ Aus dem Reisebericht S. M. Jacht „Hohenzollern„, Kom⸗ mandant Kayt. z. S. von Arnim. Der Golfstrom. Nach Lieut. Komm. J. E. Pillsbury, V. St. M. Photographische Küsten⸗ Von Robert Talbot. Aus dem Reisebericht S. M. S. Iltis‘, Kommandant Korv.⸗Kapt. Graf von Baudissin. Singapore Colombo Seychellen —San⸗ sibar =Kapstadt. Aus dem Reisebericht S. M. S. „Sperber“, Kom⸗ mandant Korp.⸗Kapt. von Arnoldi. Von Montevideo nach Arenas und Valparaiso. Aus dem Reisebericht S. M. S. „Arkona, Kommandant Kapt. z. S. Hofmeier. Berichte über Seebeben. Einiges über die Ansegelung von Beira, Ostküste von Afrika. Kapt. E. Elson, Führer des Reichs⸗Postdampfers „Reichstag“. erschlagene Landvögel auf hoher See. 2) Tiefer Baro⸗

Riffarth u. Co., Berlin, hergestellt. Der Neuhaus hat den ersten Theil einer Abhand⸗

. S. Mittler und Sohn), hat folgenden

Von Shanghai nach Hankau.

unta Von

Eingänge von meteorologischen Tagebüchern bei der

Deutschen Seewarte im August 1894. Die Witterung an der deutschen Küste im Monat August 1894.

Magazin ifür Literatur“, herausgegeben von

Otto Neumann: Hofer FBerlin⸗Charlottenburg, Cramerstr. 10),

hat in Nr. 41 folgenden Inhalt;

Literatur, Wissenschaft und öffentliches Leben.

Schmetterlingsschlacht. Richard M. Meyer:

Vl de Mont: Die niederländische Literatur in Belgien. olzogen: Fahnenflucht. Novelle. (Schluß.)

J. J. David: Wiener Kunst. Ernst Heilborn: Die Arnim und Brentano. Ernst von r aul Schettler: Lindau's Literarische Chronik. Mustk. Alexander

Der Prophet“ in der 63

Erde „. Illustrierte naturwissenschaftliche erausgegeben von der Gesellschaft A ranig. Verlag Heft J. Jahrgang VII. 1894. Diese

Das erste Heft steht an Gediegenheit des Inhalts üheren Nummern

in Wien „Ueber Bergformen“. n eltenschöpfer , dessen opularisierung An diese chließen sich eine Reihe zum theil illustrierter Mit⸗

örderer der Volksbildung und der

theilungen aus allen Gebieten der Wissenschaften an.

l. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. . Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

10. Verschiedene

enn n , auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. ĩ

Oeffentlicher Anzeiger.

schafts⸗Genossenschaften. echtsanwälten.

ekanntmachungen.

Reich befindliche Vermögen des Lude bis zur Höhe von h00 S mit Beschlag belegt worden. Den 20. Oktober 1894. H. Staats anwalt (Unterschrift.

) Untersuchungs⸗Sachen.

42999 Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Hermann Henke aus Staßfurt, geboren am 28. März 1868 in . evan⸗ gelisch, verheirathet, welcher sich verborgen hält, ist zie Untersuchungshaft wegen Körperverletzung und Bedrohung nach Eröffnung des Hauptverfahrens verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, an das nächste Amtsgericht abzuliefern und sofortige Nachricht zu den bier Akten D. 197) / 94 zu geben.

Staßfurt, den 11. Oktober 1894.

Königliches Amtsgericht.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

43237 Zwangsversteigerung. . Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Wein⸗ bergen Band 14 Nr. 579 auf, den Namen des Stereotypeurs Otto Rhinow hierselbst, Mitten . walderstraße 62, eingetragene, hier Mittenwalder⸗ straße Nr. 67 belegene Grundstück am 18. De⸗ zember 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem ,, ö i . 6. 67 riedrichstraße 13, of, üge . rdgeschoß Saal 40, versteigert werden. Das . if bei einer Fläche von 0Ool,s3 ha mit 40090 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer . Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige AÄbschätzungen und andere daz Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, igel L., Zimmer 17, ein⸗ gesehen werden. Das Urtheil über die Ertheilung des irg lan ir * 21. * rf. . ammer 1I ; ichts Ulm vom 20. Ok Vormittag r, an Ger elle, tober 1894 . Fed 2 . Angeklagten mög vorangegebenen Saal 40, verkündet werden. ichetweise treffenden höchsten Gelbikrafe und der Berlin, den 17. Oktober 1894. osten gemäß s 140 Abf. 3 des St. G.; B. und Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 88.

280 u. zy6 der St. P. O. das im Deutschen

ligen? Ste gbri fo Crietia ng,

Der unter dem 27. Februar 1885 hinter den Dr. phil. Willem Gerard Theodor äalltertz bern eboren am 12. September 1847 zu Leyden in olland, in den Akten J. J. A. 6658. 84 erlassene und unter dem 28. September 1885 und 12. Juli 1889 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.

Berlin, den 19. Oktober 1894.

Königliche Staatsanwaltschaft J.

———

lig] g. Etats auwaltj aft Um.

In der , gegen den Pferdeknecht Christian ke von Sontheim in n , wegen Ver⸗ bun der Wehrpflicht, ift durch Beschluß der Straf⸗

43016

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch r an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur , , . der beschlagnahmten Büdnerei Nr. 67 zu Althagen mit Zubehör Termine

1 zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lierung der Verkaufsbedingungen am Sonn⸗ abend, den 12. Jannar 1895,

2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 2. Fe⸗ dðruar 1895,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Sonn⸗ abend, den 12. Januar 1895,

jedesmal Vormittags 11 Uhr, im Schoͤffensaale des hiesigen Amtsgeri , statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 27. De⸗ zember d. J. an auf der Gerichtsschreiberei. Der Sequester r Lehrer Kossow in Althagen wird Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die e . des Grundstücks mit Zubehör gestatten.

RNibnitz, den 20. Oktober 1894.

Großherzogliches Amtsgericht.

43138] In der n, , , . der Wittwe des Steinbruchsbesitzers Fritz fi e, Minna, geb. Jahns, in Ostlutter, Klägerin, wider den Bötticher Andreas Schüler und dessen Ghefrau Wilhelmine, geb. Duer⸗ kop, in . Beklagte . Hypotheklzinsen, werden die Glaͤubiger aufgeford ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Kosten und Nebenforderungen binnen zwel

insen,

ochen

bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

* Erklärung über den , sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 19. November 1894, Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Amtsgerichte anberaumt, wozu die lch und der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Lutter a. Bbg., den 19. Oktober 1894. derio iche Amtsgericht. utterot h.

43019

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Lehnguts Katelbogen C. p. Gralow hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rech⸗ nung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Donnerstag, ven 15. November 1894. Vormittags 10 Uhr, bestimmt. Der Theilungs⸗ lan und die een n des Seguesters werden vom November d. J. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Abthe hun für Zwangs- vollstreckungen und Konkurse, niedergelegt sein.

ützomw, den 16. Oktober 1894. Der Gerichtsschreiber des Großh. Amtsgerichts.

430123 Aufgebot. Auf Antrag des Rechtsanwalts Schulte zu Wesel, als Vertreter des Oekonomen Gerhard Lühl zu lüren, werden ö Aktien der Gasanstalt ecklinghausen von Bagel, Sels u. Cie. IV. Nr. 34 und 35, welche angeblich verloren armen nd, hierdurch aufgeboten. Die Inhaber nden werden deshalb aufgefordert,

Aufgebotstermine den 17. . ö

mittags A1 u ihre Rechte bei dem unterzeich⸗ neten wenn . und die Urkunden vor⸗ ö