Berliner Theater. ö.
Henrik Ibsen's Schauspiel Stützen der Gesellschaft“ 6 estern Abend unter großem Beifall zur Aufführung. Das chauspiel gehört jetzt zu den alten, oft gespielten Stücken, aber oh⸗ wohl der Reiz der Neuheit fehlt, staunt man noch immer über die Kunst, mit der Ibsen die packenden Momente der en n heraus⸗ irn und von Akt zu Akt zu steigern versteht. Freilich tritt auch tärker die Wahrnehmung hervor, daß die Kunst des Gedankens in seinen Dramen die Kunst des Herzens bei weitem überragt. Was die Darstellung anbetrifft, so sollte dem Stück, das in einer kleinen Stadt Norwegens spielt, augenscheinlich das Gepräge kleinstädtischer breiter Bürgerlichkeit schon äußerlich verlieben werden. Es wurde manchmal mit so behaglicher Langsamkeit und selbstbewußter Würde espielt, die jeder Einzelne hervorhob, daß wiederholt, der Ge— ammteindruck darunter litt. — Herr Sugke machte als Konsul Bernick eine Ausnahmez er stellte die kraftvollste und geistig regsamste Inn. der Kleinstadt in den bestimmten, kurzen Gesten und mit der ntschlossenheit der Sprache dar, die ihr gebühren. Ebenso kräfti riff Fräulein Reisenhofer ein als Lona Hessel; sie ga h derb und burschikos, aber so recht von innen heraus lebendig vermochte sie die Figur nicht zu gestalten. Die übrigen Mitwirkenden traten hinter diesen beiden. Darstellern zurück, obgleich Derr Sommerstarff (Johann) als wilder Kanadier sich gut be— währte und Herr Sauer dem ewig nörgelnden kranken Hilmar eine humoristische Seite abgewann. Fräulein Riska als das freiheits= durstige, fast noch in den Kinderschuhen steckende Ibsen'sche Weib Dina Torp, kam über eine oberflächliche Empfindsamkeit nicht hinaus.
Konzerte.
Das zweite Philharmonische Konzert, welches gestern unter Leitung des Münchener Hof⸗Kapellmeisters Richard Strauß stattfand, war eines der interessantesten seit dem Dahinscheiden Hans von Bülow's. Die Ouvertüre zu „König Lear“ von Hektor Berlioz (aus dem Jahre 1831) eröffnete den Abend; ihr folgte das D-moll⸗ Konzert für Klavier und Orchester von Rubinstein, das zu seinen besten Werken dieser Gattung gehört und schon mehrfach hier gespielt wurde. Die sich leider hier nur selten zeigende Pianistin Frau Bloomfield⸗Zeisler trug dasselbe mit so schönem gesangreichen Anschlag, so großer Beherrschung aller technischen Schwierig⸗ keiten und geistvoller Auffassung vor, daß rauschender Bei— fall und Hervorruf folgten. Hieran schloß J Phantasie in Emoll, die, ursprünglich als vierhändiges Klavierstück ge⸗ lr er. allgemein bekannt und beliebt ist und in der ge⸗ schickten Uebertragung für Orchester von F. Mottl leb⸗ hafte Theilnahme im Publikum erweckte. Sodann wurde ein „Perpetuum mobile“ von dem beliebten Walzer⸗ komponisten Jo hann Strauß ausgeführt: eine sinnreiche, fein instrumentierte Humoreske für Orchester, die merkwürdigerweise hier noch unbekannt war, während sie, lange vor der „blauen Donau“ komponiert, in Wien bereits ein Liebling des Publikums geworden ist. Nach anhaltendem Beifall des zahlreich erschienenen Publikums wurde diese Pisdce wiederholt. Der Umstand, daß der Komponist kürzlich sein fünfzig⸗ jähriges Jubiläum gefeiert hat, war wohl der Grund der Aufnahme in das Programm dieses Konzerts. Den Beschluß bildete die Es-dur- Symphonie von Haydn, welche von dem Philharmonischen Orchester unter der energischen und umsichtigen Leitung des Herrn Richard Strauß gleich den anderen Werken aufs glänzendste ausgeführt wurde.
Im Königssaal des Kroll'schen Etablissements gab am Sonntag die hier bereits vortheilhaft bekannte russische Sängerin . Alwine von Hagen ein Konzert, das wegen des ungünstigen
etters leider nur spärlich besucht war. Die klangvolle Sopranstimme ist woblgeschult und umfangreich. Im Vortrag wußte die Sängerin den Inhalt verschiedener Lieder treffend wiederzugeben, sodaß ihr das ernste Per la Gloria?! von Bononeini so gut gelang wie die idyllischen Gesänge von Jensen, Grieg, Meyer-Hellmund und anderen. Der Pianist Herr Georg Buddéus, der für den verhin⸗ derten Herrn Masbach eintrat, erfreute durch einige wohlgelungen vorgetragene Klavierstücke von Liszt und Godard.
Fräulein Katharina Lange (Sopran), welche auf ihren Kon⸗ zertreisen zuweilen auch Berlin besucht und jetzt aus Breslau kommt, ließ sich am Sonnabend im Römischen Hof“ hören. Ihre Stimme ist sehr kräftig, reicht bis zum dreigestrichenen O hinauf und erinnert
sich Schubert's
an die der Frau Moran. lden. Die Vortragsweise ist eine sehr temperamentvolle, oft leidenschaftlich bewegte; in der Steige⸗ rung des Gefühlsausdrucks ist jedoch mitunter die Reinheit der Intonation gefährdet. Die oben erwähnten Vorzüge kamen in Viedern von Schubert, E. E. Taubert, Beigel, A. Becker, Brahms und Blumner vortrefflich zur Geltung. Ver Hofkonzertmeister Herr MaxrQãrünberg, dessen känstlerische Leistungen bereits vortheilbaft bekannt sind, erfreute durch den gelungenen Vortrag einiger Violin soli. Beiden wurde lebhafter Beifall des zahlreich erschienenen Publi⸗ kums pu theil. . J
An demselben Abend fand im Saal Bechstein ein Konzert der Sopranistin Mary Forrest statt. Sie sang dreizehn Lieder von Schubert, Schumann, Seuffert, Brahms, Grünfeld, Reinecke und anderen. Ihre wohlklingende und gutgeschulte Stimme ist vereinigt mit tadelloser Reinheit der Inkonation und eingehender, warm empfindender Ausdrucksweise. Eröffnet wurde das Konzert mit einem Trio von Gade, welches von den drei Gebrüdern Gu stav (Klavier), Fritz (Visline) und Franz Boerisch (Cello) unter großem Beifall ausgeführt wurde. Der noch sehr jugendliche Violinist trat auch mit zwei Solostücken von Brahms-Joachim und Wieniawski hervor, deren Vortrag jedoch durch große Aengstlichkeit und Unsicherheit beeinflußt war und außerdem von dem Klavpierspieler zu laut begleitet wurde.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Humperdinck's „Hänfel und Gretel‘ gegeben. (Hänsel: Fräulein Rothauser, Gretel: Fräulein Dietrich, Knusperhexe: Frau Götze). Vorhergeht „Der kleine Haydn“. .
Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Goethe's „Faust‘ zur Aufführung. Die Hauptrollen sind wie folgt besetzt: Faust:
err Ludwig, Mephistopheles: Herr Klein, Margarethe: Fräulein Lindner, Martha: Frau Schramm, Valentin: Herr Purschian, Schüler: . Herter, ö Herr Heine, Erdgeist: Herr Nesper, Böser Heist: Frau Stollberg, Frosch: Herr Winter, Altmeyer: Herr Keßler, Siebel: Herr Cure ff, Brander: Herr Arndt. Die Musik ist vom Fürsten Radziwill und Joseph von Lindpaintner. .
In der Neuaufführung des „Hamlet“, welche im Deutschen Theater am Donnerstag stattfindet, wird die Titelrolle zum ersten Male von Josef Kainz dargestellt. Die übrigen Hauptrollen sind folgendermaßen besetzt: König Claudius: Emanuel Reicher; Königin Gertrud: Ferdinand Schmittlein; Polonius: Hermann Müller; Ophelia: Agnes Sorma; Laertes: Rudolf Rittner; Horatio: Hermann Nissen; Geist: Arthur Kraußneck: Fortinbras: Ernst Pittschau; Rosenkranz und Güldenstern: Hans Fischer und Max Eis⸗ feld; ein Schauspieler: Max Reinhardt; die beiden Todtengräber: Paul Pauli und Max Marx. .
Gustap Kadelburg wird von Mitte November ab als Gast in den Verband des Lessing . Theaters und des Berliner Thegters eintreten. .
Im Friedrich-⸗Wilhelmstädtischen Theater sind die k zu der Strauß'schen Operette Jabuka“ unter Direktor Fritzsche's Leitung in vollem Gange. Der Billetverkauf für die am 7. November stattfindende erste Aufführung beginnt morgen an den Kassen des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, des Theaters Unter den Linden sowie im Invalidendank.
Im Residenz - Theater bringt das Théätre Libre morgen das jzweiaktige Schauspiel „Soseur Bhilomène“ von Goncourt und „La nuit Bergamasque“ von E. Bergerat zur Aufführung. Am Donnerstag wird als vorletzte Vorstellung „Les Fossilles“ von Frangois de Curel, am Freitag Björnson's „Fallissement‘ gegeben.
Im Theater Unter den Linden geht morgen die Zeller'sche Operette „Der Obersteiger“ neu einstudiert in Scene. Die Haupt- rollen sind mit den Damen Andrée, Grimm-Einödshofer, Kramm und den Herren Steinberger, Schütz, Meyer, Broda, Markwordt und Tachauer besetzt. ;
Die erste Aufführung des neuen englischen Schwanks „Der kleine Herr! im Adolph Ernst-Theater ist auf den nächsten Sonntag festgesetzt; bis dahin bleibt ‚Charley's Tante“ auf dem Spielplan. . .
Herr Anton Sister mans (Bariton) singt an seinem Lieder⸗ abend am Donnerstag, im Saal Bechstein, fast ausschließlich neue Lieder, darunter eine Reihe solcher von Hans Pfitzner aus Frankfurt a. M., den Cyelus „‚„Eliland von Wilhelm Berger (Berlin), Gesänge
von A. Rückauf, A. Naubert, F. W. Franken. Jan Brandto⸗Buyz (einem holländischen Komponisten), Fr. Gernsheim, von Koß ꝛc. Das Programm des ersten Konzerts, welches der Violinvirtuose Willy Burm . unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesterz an demselben Tage in der Sing⸗-Akademie giebt, gestaltet sich zu einem Paganini⸗Abeud. denn das Programm enthält das Violinkonzert in D-dur, Thema C, Nel gor ꝑiür) mit Variationen, die Hexentäͤnze und drei Capricen des großen Geigers. ;
Das Stern'sche Kon servatorium ist durch Kauf an Herrn Professor Gustav Hollaender übergegangen. Gleichzeitig mit dem Kaufakt wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach das gesammte Lehrerpersonal dem Stern'schen Konservatorium unverändert erhalten bleibt. Gustav Hollaender, der wohlbekannte Geigenvirtuose, Pro— fessor am Kölner Konservatorium, Dirigent der Volkskonzerte im Gürzenich und Führer des hier wiederholt mit Erfolg aufgetretenen Streichquartetts, ist Berliner von Geburt. —
Der einst in Berlin durch seine Thätigkeit am Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater wohlbekannte und beliebte Komiker Wilhelm Knaack ist dieser Tage in Wien nach längerer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben.
Jagd.
Morgen, Mittwoch, findet Königliche Parforce⸗Ja gd statt. Stelldichein. Mittags 1 Uhr an den Jägerschießständen an der Pots dam⸗Michendorfer Chaussee. .
Mannigfaltiges.
Zum Besten des Gu stav⸗Adolf-Frauen-Vereins ist heute in den Räumen des Anhalter Bahnhofs ein reich ausgestatteter Bazar eröffnet worden. Seine Majestät der Kaiser und König hat der wohlthätigen Veranstaltung einen Tisch mit gemalter Platte überwiesen; Ihre Majestät die Kaiserin und Königin schenkte eine reiche Kollektion Porzellan aus der Königlichen Porzellan- manufaktur, Figuren, Tassen, Zierteller, sowie das Bild einer Kirche. Der Bazar bleibt zwei Tage geöffnet.
Die Vorbereitungen zu der Feier des fünfundzwanzig— jährigen Bestehens des Vereins Herold“ sind nahezu vollendet. Am Freitag, 2. November, findet Abends im Festsaal des Architektenhauses ein zwangloser Begrüßungsabend statt, für welchen verschiedenartige Ueberraschungen geplant sind. Die Festsitzung wird am folgenden Tage im Saale des Königlichen Museums für Völkerkunde abgehalten; dann erfolgt die Eröffnung und Besichtigung der heraldischen Ausstellung im Lichthofe des Königlichen Kunst— gewerbe⸗Museums. An demselben Tage, Nachmittags 6 Uhr, findet im Hötel de Rome ein Festmahl statt. Zahlreiche Vertreter aus— wärtiger historischer Vereine haben bereits ihre Theilnahme an der Feier angemeldet.
Budapest, 29. Oktober. Wie „Magyar Ujsag“ meldet, ist die Pulvermühle in der Ortschaft Bisztre in die Luft geflogen. Drei Arbeiter wurden getödtet und vierzehn tödtlich verwundet. Die Pulvermühle enthielt angeblich 1000 Meterzentner Schießpulver.
Oberhausen, 29. Oktober. Gestern Abend wurde der Versuch gemacht, das Kasino der „Gutehoffnungshütte“ mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Der Schaden ist gering; er beschränkt sich auf das Gebäude und Inventar.
Gothenburg, 29. Oktober. Der englische Dampfer, Vivian“ hat laut Meldung des . W. T. B.“ heute den Danziger Dampfer Brunette“, welcher bei der jütländischen Küste mit zerbrochener Schraubenachse angetroffen worden war, hier einbugsiert.
New⸗YPork, 29. Oktober. Dem New⸗NYork Perald ⸗ wird gu
Buenos Aires telegraphiert, in La Rioja seien über tausend Mensche durch ein Erdbeben umgekommen; viele Tausende seien obdachlos.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
S
t vom 30. Oktober, Morgens.
82 *
haus.
Stationen. Wind. Wetter.
in O Celsius 50 C. — 40
Temperatur
3 halb bed.
Gretel.
red. in Millim.
Belmullet Aberdeen. heiter Christiansund wolkenlos Kopenhagen. 2 3 Regen Stockholm. bedeckt aranda. wolkenlos oe kau... 3 bedeckt
Cort. Queens. 1 Cherbourg. . H
richtung vom
*
do d O c N—
painter. Grube. Brandt.
Regen Regen halb bed. wolkig!) halb bed. ?) — 3 ⸗ Anfang 795 Uhr. bedeckt bedecti bedeckt bedeckt bedeckt heiter bedeckt bedeckt halb bed. 3 bedeckt
.
H
mburg .. winemünde
Neufahrwasser emel
Juan.
— ; sungen.
Anfang 75 Uhr.
— X — E E DN K CQꝘ 9, O0
Breslau . dr.. Ni
K ) Nachts schweres Gewitter. 2) Früh Gewitter.
Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern westlich von Schottland lag, ist ostwärts nach der Nordsee fortgeschritten, während neue Minima bei den Hebriden und vorm Kanal erschienen sind. Am böchften ist der Luftdruck über Südfrankreich und der Alpengegend. Bei ziemlich frischen südlichen bis westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland mild und vorwiegend trübe, ergiebige Niederschläge haben bauptsächlich im nordwestlichen Deutschland stattgefunden, vielfach von Gewittererscheinungen be⸗ gleitet. Milde, trübe Witterung mit Regenfällen demnächst noch wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
heiter P
wolkenlos Gesellschaft.
Freitag (9.
Max Nordau.
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern ⸗ 227. Vorstellung. Oper in 1 Akt von Gastano Cipollinz. A. Cipollini, a von Otto Eisenschütz. In Scene gesetzt vom Ob gent: Kapellmeister Steinmann. — Hänsel und Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ r Ober-⸗Invpektor Brandt. Kapellmeister Weingartner.
Schauspielhaus. Wolfgang von Goethe. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lind— In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. Oper in 2 Akten mit Tanz von Amadeus Mozart.
Schauspielhaus. 238. Vorstellung. Wie die Alten Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Nie— mann. Anfang 75 Uhr.
Ventsches Theater. Mittwoch: Die Weber.
Donnerstag: Hamlet. Freitag (8. Abonnements⸗Vorstellung): Hamlet.
Ferliner Theater. Mittwoch: Stützen der Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Niobe. — Unter vier Augen. Abonnements⸗Vorstellung): der Gesellschaft.
Lessing ·˖ Theater. Male: Die Kngel. Anfang 71 Uhr. Donnerstag: Madame Sans⸗Géne. Freitag: Die Schmetterlingsschlacht.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. — Chausseestraße 25/26. Mittwoch; Der Vogelhändler. 3 Aufzügen von Carl Zeller. Anfang 73 Uhr. Donnerstag: Der Vogelhändler. Mittwoch, den 7. November 1894: Novität. Zum eisten Male: Jabuka von Johann Strauß.
Residenz ˖ Theater.
Der kleine Haydn. Text von
Dir Neues Theater.
er⸗Regisseur Tetzlaff.
Anfang 75 Uhr. Dirigent: zeit. Anfang 75 Uhr.
237. Vorstellung. Faust von Der Tragödie erster Theil.
Direktion: Julius Fritzsche. — Obersteiger. und L. Held.
gent: Herr Kapellmeister Ferron. 228. Vorstellung. Dou olfgang Tert von Lorenzo Daponte.
Bentral Theater.
O, diese Berliner! Große
durch Berlin)) von Julius Julius Einödshofer. Anfang
Adolph Ernst Theater.
Bajazzi.
tützen Jacobson und Benno Jacobson.
Mittwoch: Zum ersten Schauspiel in 5 Akten von
Blumenstraße Nr. 9.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Mittwoch: Soenr
PFhilomene. — La nuit ERergamasque. Donnerstag: Les Fossiles.
Schiffbauerdamm 4a. / 5. Mittwoch, Donnerstag, Freitag: Komödianten!
Sonnabend: Zum ersten Male: Figaro's Hoch⸗
Theater Unter den Linden. Behrenstr. Hö / S. Mittwoch: Der Operette in 3 Akten von M. West ; Musik von Carl Zeller. gesetzt vom Ober-Regisseur Eduard Binder. Anfang 775 Uhr. Donnerstag: Der Obersteiger.
Alte Jakobstraße Nr. 30.
Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Mittwoch: Zum 61. Male. Posse mit Gesang und Tanz in 6 Bildern (nach Salingré's Reise reund. Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Letzte
Mittwoch: Charley's Taute. 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die Parodistische Posse in 1 Akt von Ed. Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag: Zum ersten Male: Der kleine Herr. Schwank in 3 Akten von Arthur Lauw. — Vorher: Zum ersten Male: Die ewige Brant. in 1 Akt von W. Mannstädt und J. Kren.
Birkuns Renz (Karlstraße). Mittwoch: Tjo Ni En. (Beim Jahreswechsel in Peking). Voll⸗ ständig neues Genre! Die Manege in 2 Minuten zur Bühne verwandelt. Sensationelle Tänze, u. a. les grelots vivants (Original), jeu des barbichons (Original) ꝛc. Außerdem: d. ostpr. Hengst Edin⸗ burgh u. Karoussel von 30 Pferden, vorgef. v. Hern R. Renz; TLonkurrenz⸗Schule, ger. von Frau Renj⸗ Stark u. Frl. Wally Renz; d. Reitkuͤnstlerinnen Frl. Mathilde u. Amalie; die Clowns Gebr. Villaud ꝛc. Anfang 73 Uhr.
Donneritag: Tjo0o Ri En. phänomenalen Reiters Mr. Clark.
1. Auftreten des
„/// 72
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marie Guse mit Hrn. Lieutenant Weinlig (Workallen bei Liebstadt, Ostpr.— Dt. Eylau). — Frl. Anna von Schwarzkopf mit Hrn. Hauptmann Hans von Wick (Berlin — Hannover)
Verehelicht: Hr. Rechtsanwalt M. Raspe mit Frl. Lemcke (Neubrandenburg). — Hr. Prem. Lieut, Fritz von Graevenitz mit Freiin Freda von Tauchnitz Berlin. — Sr. Oberförster Wilhelm Knecht mit Frl. Tony Dittrich (Büren i. W— Berlin). .
Geboren; Ein Sohn: Hrn. Major Ewald von Lochow (Berlin) — Hrn. Hauptmann Werner von Alvensleben (Berlin), — Hrn. Landrath Her— mann Frhrn. von Richthofen (Grottkau).
Gestorben: Hr. Hartwig von Behr. Negendanck Torgelow). — Hr. Professor Emil Paul Böhme (Charlottenburg).
In Scene Diri⸗
Musik von
Woche! Schwank in
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemen roth in Berlin. Verlag der Crpedition (School in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags
Liederspiel
Konzerte.
Konzert. Ouv. König Lear“, Litolff. v. Weber. Nord u. Süd“, Fürs Herz u. Gemüth“, Tomzuük. Souvenir de Bad Leonard (Herr Carnier). Piston v. Bohm (Herr Werner).
Operette in
Konzert Maus. Mittwoch: Karl Meyder „Der Flüchtling“, Kretschmar. Phantasie a. „Der Freischütz Walzer v. Warnke. Potpourri d. Violine v. „Deine blauen Augen“ f.
Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstraße Ni. 32. Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent.
lichen , ( stommanditgesellschaften
Aktien und AÄttiengesellschaften) für die Woche vom 22. bis 27. Oftober 1894,
und die Bekanntmachung, betreffend die 2
legung der im Etatsjahre 189 94 durch
Tligungs fonds eiugelisten Schnidendokumente des Deutschen Reichs.
(neu) v.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 256.
Berlin, Dienstag, den 30. Oktober
Statistik und Volkswirthschaft.
1894.
Fläche und Bestandsart der Forsten im Deutschen Reich im Jahre 1893.
Vorläufige Mittheilung. Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.
Von der ges amm ten For st fläche sind Hektar
Staaten Gesammte
Laubholz:
ö
und
Landes theile.
For stfläche Eichen⸗
schälwald
überhaupt
ha
Sonstiger
; Stock⸗ Weiden⸗ ae . ausschlag
ohne Sber⸗ mit Ober⸗ bäumen
Birken,
Erlen,
Eichen und sonstiges
Laubbolz
gemischt
Fichten
Lärchen (Rothtannen), gemischt Tannen
¶ Weißtannem
Kiefern überhaupt
, rovinz Ostpreußen .... . ö Westpreußen Stadt Berlin
Provinz Brandenburg ... ommern
a 662.9 4 dz
1317916, hob 7og.] dn 407 h
1161 366,3 dz do 134 651.6 ö4 145. ha hs, d he hi l ß gil 62
zz 405
132 869,6 ö 1386 6
103 123, 155 44,
66 6 115 550 9 153 845.
g 7? 245 jh 6 0 702,5] 56 185,5 35 735, 3 753.3 ad Os 26 i733
16 755, 1157
118,ů2 358,
7h, 22475 2534 16 65. 1 669, 1155.4 3 451,9
chsen Schleswig ⸗Holstein Hannover ö ,,, Hessen⸗Nassau ...
ö Rheinland.. Hohenzollern
20 239,9 31 839,4
35 271,7 66 106,7 4522.3 9122, 8 58 483,3 49 607,5 125 176,1 150 554,2 295 425,0 204 405,90 144233
338497 2370, 2
4309.2 12 283,6 5 605,2 49 179,5 31 751,2 6 891,5 27 310,6 40 879,1 22 423,2 59 446, 63 895, 13610 1015
8 452,2 9 095,ů9
17 330,0 23 943,4 16072,5 19 155,5 22 228,8
7162, 42 065,4 57 747,0 45 86256
—
—— L N —— — — 1
9209, 5595, 3 399,
17 484, 6 195.
16 456.
13 436, 5 512
11 525, 3578, 9 gha,
16 665,
1 86157 ,
— 19821 494.5 114057 19570 hh. p 64.4
3 589,5 2 395.4 3524.1 35702 134.5,
182 262,3 11 185,2
15 607,1 27 388,3 9 448,5 185 204,6 66 611,6 17 750,0 106 266,4 S5 195,8 1 355,9 91 877,8, 132374
514 803,3 473 099,6
ö
ö
3 1214 793,3 z
;
de
4415 659.3 ob 466.4 10122763 2957 270,4 15 514.9 265 925.5 71 551.1 94 53,1 51 415,1 3278,
1 1
371 954,9 2 40 809,2 9 385 992,2 2 0 8
161 886,3 186 883,1 189 04,3
21 6509
—
d O O — 0 — — di
—
8 192 505, 2 275 297,9 2327904
2 664 156,4 323 123,5 452 011,6 30776, 126 976,11 23 712,3
Königreich Preußen ....
Bayern rechts des Rheins. Bayern links des Rheins
Pfalz)
d dds dõ DNT N V bo rs J. TT 8 395,0 42 2770 111 401,4 28 7100 74,1 4829.3 128777 12 850,0
174 546,5 69 809.5
Tos Tf ny T vv
3D T IFD ö. 1823 286,3 105 8143
26 680, 9
13 7359 3620
So 8 300,9 263 1154 ol 8 5/ h 030 4
VDV s 655 031,9 100 421,9
rs Jr 7s VT TDT
45 132,0 982,5 242 726,0 2922, 0 2956 493, 23 941,9 144 894,0 22 821,0 86 232,6 197,
35 853, 901,1
21 169,4 23,7
367112 643650
66 762,5 66,0
23 608,4 514,9
5 5h8, 8 378.6
16012, 8 862,4
17238, Hö, 7
11 476,9 123,8
6 990,7 663,7 32 576,8 172,6 246,1 4,4 1318, 91, 5 605,6 3 26 877,9 183 2915,9 13 337,8 — 769,6 — 297 650.3 6187.2
2 508 088,3
387 72835 gh oh. bb 159.5 246 706,5 233 630 5692 56h 7, hi ol d h Sh. 168 5477 105 497, z36 106.3 d 75d, 7 0l5, 26 3h42 11 626 42 5523 11 415.9 31 132, 71635, 32 M7835 10077 351.8 1716 442 998.4
Königreich Bayern
Königreich Sachsen Württemberg
Hessen Mecklenburg⸗Schwerin ... Sachsen Weimar Mecklenburg⸗Strelitz. ... Oldenburg
Braunschweig Sachsen⸗Meiningen
Sachsen· Altenburg Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha Anhalt Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarzburg⸗Rudolstadt .. Waldeck
5
Bremen Hamburg Flsa5 Lothringen
244 356,0
6 629,3 136 368,9 143 ohh. d
gh hd 40 454.5 15 034.3 13 6015.5 11 564 0 bz 12 151.5
l 25
7 ö95. 35
507463
576074
35184
27 668. 1365 154,5
239153
26 575.
11573
18.5 114.4 1223354
sd T Ti ds Vor Rb DVF
346,90 6 409,8 195317 3093, 1730 22410 93 541,0. 35378, 9 22653 25 533,3 73 37 15 56g, 2 51760 26620 17170 157260 3 1176533 3604, 3 85587 1556.4 13 663,5 26 5 2152335 3 155.3 1 455,5, 3 957. 75 5 1225853 2 7 928,5 5 77.4 9h66, 5 578.7 3 698,6 6631.9 4 350,4 1 689.27 153659,3 5 344,55 11108 3477 1395,95 563,3 Sg 0 142457 157 39,2 441,3 39 5 199,5 2 955, 11519 3 5965 6577 844,9 — 3.6 887 J 55 12 8747 12227777 39 7667 455
ou — SS — —
—
. R — S S CC G — — 0 — — — —
—
—
. d de d
8
C — — N AS — O 2
— 2 O
D — 2
.
5
1159 548,9
217 985,8 302 149,2
1929100565
z42 o96 5 123772 20 755 5 zl 1416 3365, 557334. 39 3a. z
31 1463
753 TDI
124 044 54 754, 3 970 Sl 4860
1335 214.7 35 718 3
33 115.1
27 9053 3 55981
Töff 7
1091,8 14,0 946,5
145 348.1
J
1395682753 4667 2104 445 1563
Deutsches Reich
) In den Großherzogthümern Mecklenburg⸗Schwerin und Sachsen-Weimar sind die eingehenderen forststatistischen Erhebungen für das Jahr 1893 unterblieben.
td S5 S Se — 2 22
1
142 4440 367 och, 0 762 293, 1 Sol 1b 413 33. I .
sicht für die einzelnen Holzarten die im Jahre 1883 ermittelten Zahlen eingesetzt worden. ** Aus dem vorangeführten Grunde ergiebt, wie für Mecklenburg⸗Schwerin und Sachsen⸗Weimar, die Addition der Theilsummen der einzelnen Holzarten auch für das Deutsche Reich nicht die für 1893
ermittelte Gesammtfläche der Forsten.
Herkunftsländer der im Seeschiffahrtsverkehr in den preußischen Häfen angekommenen Schiffe 1893.
In welcher Weise sich die vorjährige Schiffsbewegung in Preußen nach den hauptsächlichsten Ländern bezw. Welttheilen der Herkunft gliederte, ergiebt folgende, der „Stat. Korr.“ entnommene Auf⸗— stellung: . . ,
Es gingen 1893 zu Handelszwecken in preußische Häfen ein: a. im ganzen , n a ,, ; An. k ,, aus ahl Tons satzung zahl Tons sahung
netto netto dem Deutschen Reich . .. 20679 5654 278 47 468 15 584 2060 949 125 640
dem übrigen
Europa.. 6 8h1 6 131 2733 756 87 755 außereur. Ländern 172 133 752 2399 250 461752 Pi See vom Herings⸗
k 9247 1737 — — — überhaupt 2768561 1196 8650 76677 21 965 5 256 457 221 366 b. v. Hundert aus dem Deutschen
m 17 46,23 61,91 dem übrigen
Europa 24.57 41,84 32,70 außereur. Ländern O, 62 16 6 See vom Herings⸗
, . , . . Nimmt man alle Schiffe zusammen, so ergiebt sich, daß annähernd drei Viertel (72, 5 v. H.) derselben aus Häfen des Deutschen Reichs selbst und etwas über ein Viertel (26,04 v. H.) aus denen des übrigen Europas kamen, während sich darunter solche aus außer⸗ europäischen Ländern nur O85 und aus See vom Heringsfange O, 36 v. H. befanden. Schon wesentlich anders gestaltet sich das Bild, wenn man zur Tragfähigkeit übergeht, indem hier das übrige Europa mit der Hälfte (560,12 Hunderttheilen) voransteht, wogegen auf das Deutsche Reich 4051, auf die außereuropäischen Länder g, 23 und auf den Heringsfang nur 0, 14 Hunderttheile entfallen; für die Mann⸗ schaft stellten ki die Sätze auf bezw. 37, 86, 58 08, 3,458 und C8 Hundertstel. Die Ziffern für die Dampfer und die für die Segel schiffe weisen, wie eine nähere Betrachtung obiger Uebersicht zeigt, zumal bei dem Rettoraumgehalt große Unterschiede auf. Eine derartige Vergleichung liefert gemeinsam mit der Wahrnehmung, daß sowohl bei den einen wie auch bei den anderen die höchste Zahl der Fahrzeuge keineswegs der höchsten Tonnenzahl entspricht, den Beweis dafür, daß die Schiffe, mit je entlegeneren Häfen sie verkehren, desto größer zu fein pflegen. Es kamen nämlich auf ein überhaupt ein- gelaufenes Fahrzeug aus dem Deutschen Reich 72,12, aus dem übrigen Europa 248,22, aus außereuropäischen Ländern 1411,15 und aus See vom e irg i, 55 Registertons netto; der Durchschnitt für ein Schiff ohne Rücksicht auf en Abgangsort betrug 129,51 Register= tons. Die Thatsache, daß der Betrieb der Seefahrt auf weitere Ent—
50l 575 25 073
70,95 56, 76
2791 5291 39,64 114 ,
39.2
fernungen sich lediglich für große Fahrzeuge lohnt, bedarf schwerlich einer weiteren Erörterung.
Was die einzelnen Länder der Herkunft betrifft, so kamen auf Preußen 31,17, Mecklenburg 54, Oldenburg O52. Lübeck 1,52, Bremen 1,43, Hamburg 5,33, das europäische Rußland 232, Schweden 7,30, Norwegen 1,42, Dänemark 8,18, Großbritannien und Irland 26,53, die Niederlande 1,68, Belgien 15,17, Frank reich 0, M), Spanien und Portugal O, 81, die sonstigen europaischen Länder O81, die Vereinigten Staaten von Amerika 6,95, die westindischen Inseln O, 11, das sonstige Nord⸗Amerika 0, 92, Brasilien O, ol, das sonstige Süd Amerika 0,53, Afrika 0, 11, Ostindien 1,45, das sonstige Asien 0.04 und auf Australien O01 v. H. des gesammten Raumgehalts. Sieht man von der fast ein Drittel der ganzen Schiffsbewegung ausmachenden Fahrt an den Küsten des eigenen Staatsgebiets ab, so nahm also das die Weltmeere beherrschende Großbritannien, von dem aus mehr als ein Viertel der Schiffe in unsere Häfen kam, weitaus die erste Stelle ein. Nach einem großen Abstande folgten, jenem jedoch selbst vereint kaum an Bedeutung gleichkommend, Dänemark, Schweden und die Vereinigten Staaten von Amerika, während alle übrigen Länder an unserem heimischen Seeverkehr einen sehr geringen Antheil haben.
Zur Arbeiterbewegung.
Der erste deutsche Bergarbeiter⸗Kongreß soll, wie die Berliner ‚Volksztg.“ meldet, am 26. Dezember d. J. in Essen er⸗ öffnet werden. Die Tagesordnung des Kongresses ist wie folgt fest⸗ gesetzt worden: Achtstündige Schicht für alle Arbeiter unter und über Tage (einschließlich Ein- und Ausfahrt). — Verbot der Frauen⸗ und Kinderarbeit. — Abschaffung der Accordarbeit. — Einführung eines ein—⸗ heitlichen Berggesetzes für alle Bergreviere Deutschlands. — Einheitliche Knappschaftskasse. — Einheitliche Arbeitsordnung. — Unglücks— verhütungen und Bewetterung in den Gruben. — Inspektionen und Kontroleure, von Arbeitern frei gewählt und vom Staat besoldet. — Vereinigungẽfrage. ;
Hier in. Berlin haben die Metglldrücker der Firma Luckart, wie der „Vorwärts“ berichtet, infolge von Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber die Arbeit niedergelegt.
Aus Gent meldet W. T. B.: Gestern Abend entstand vor dem katholischen Vereinshaus ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Zuge antisoziglistischer Arbeiter und einem Zuge Sozialisten. Die Polizei war machtlos, sodaß Gendarmerie ein⸗ schreiten mußte, die genöthigt war, von der Waffe Gebrauch zu machen. Mehrere Personen wurden verwundet. Die Ordnung ist vollständig wiederhergestellt. ; ;
Aus New-⸗Orleans berichtet die Londoner .A. K.“: Die Baumwollpresser haben einen Ausstand begonnen, weil Neger neben ihnen angestellt worden sind. Am Sonnabend kam es zu Ruhestörungen. Die Ausständigen trieben die Polizei aus den Docks,
begaben sich an Bord mehrerer britischer Dampfer und warfen die Neger ins Wasser. Der Pöbel schoß auf die Farbigen.
2032 olg, 112 9044
9 283 197 2
Es sind deßhalb in vorstehender Ueber⸗
Literatur.
Musik.
Boll's Musikalischer Haus- und Familien ⸗ Kalender für 1895 ist soeben erschienen. Carmen Sylva, Ernst Pasqus, Robert Misch, Adolph Kohut u. a. haben Gedichte, Novellen. Er⸗ zählungen, biographische und literarische Plaudereien 2c. beigestenert; der musikalische Theil enthält Lieder und flotte Klavierstücke von Vincenz Lachner, Felix Weingartner, Carl Lorenz, Robert Kuttner. Die Illustrationen zeichnen sich durch Feinheit, Sauberkeit und flotte Ausführung aus. Der Kalender bringt auch die beiden mit dem ersten und zweiten Preis gekrönten Humoresken Illegitime Musik“ von Robert Misch — mehr Plauderei als Erzählung — und Madame Blaubart“ von Julius Freund. Für das n fle Jahr hat der R. Boll'sche Verlag zwei Preise für zwei ansprechende Walzer⸗Kom⸗ positionen im Betrage von 75 und 50 4 ausgesetzt.
nnter
Chrysothemis erzählt: Griechische Geschichten von Oskar Linke. Leipzig 1894. A. G. Liebeskind. 16. S. 207. — Man wird selten eine lebhaftere, frischere Schilderung einer griechi⸗ schen, an der Meeresfluth gelegenen Landschaft finden, als der Dichter sie in der Einleitung giebt, womit Chrysothemis, eine neue Scheherazade, eingeführt wird. Die einzelnen Maͤrchenbilder, welche mit einem edlen Hauch antiker Dichtungsform erzählt werden, ziehen durch ihre Mannigfaltigkeit und Reinheit an. Wer Aufregung oder leidenschaftliche Schilderungen sucht, der nehme das zierliche . dings mit recht kleinen Lettern gedruckte) Büchlein nicht zur Hand; wer aber sich und namentlich auch seine Töchter mit sinnigen, sitten⸗ reinen Erzählungen erfreuen will, dem hat der Dichterverfasser eine schöne Gabe geboten.
Kalender.
Großer Volks⸗Kalender des Lahrer Hinkenden Boten für das Jahr 1895. Lahr. Verlag von J. H. Geiger (Moritz Schauenberg). — Dieser durchaus alten lm fü Kalender bringt in seinem neuen soeben erschienenen Jahrgang wieder eine große Anzahl von Beiträgen, die geeignet sind, in den weitesten Kreisen Interesse zu erregen. Unter den Verfassern der verschiedenen Erzählungen seien hervorgehoben . Villinger, E. ; Hermann Heiberg und August Silberstein. Aber auch mehrere ungenannte. Verfasser erweisen sich als gut unter haltende Schriftstelle. Ven den anonym gegebenen Beiträgen wird namentlich eine Erzählung aus dem Orient Was ein guter Rath werth sein kann“ den Leser fesseln und ihm gefallen. von den anderen ist die Erzählung Der Waldhanneg' von C. Menzel erwähnenswerth. In der Darstellung der Weltbegebenheiten wird0 atriotischer Sinn, klarer Blick und liebenswürdiger Humor gezeigt.
ußer zahlreichen anderen, meist guten Abbildungen mhh der Kalender als Beilage das ö e Genrebild ‚„Bekanntm 9
nach der Originalzeichnung von A. Brunner und einen gef in Farbendruck ausgeführten Wandkalender.