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selbst, — verfetzt. Die Haupleute . Prestele, Komp.
Chef im 1. Inf. Regt. 8 Ger stl, a la suite des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Desterreich und Lehrer an der Kriegsschule, Prell, Komp. Chef im 15. Inf. Regt. König Albert von 0 . ündt Frhr. v. Kentzin gen, Mitglied der Militär-⸗Schießschule, rhr. v. Ow auf Wachen dorf, R Ja suite des 3. Chev. Regts. vakant Herzog Maximilian und persönlicher Adjutant Seiner König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern, Klar“ mann; Adjutant bei der Insp. des Ingen. Korps und der Festungen, Los, Referent bei der Insp. des Ingen. Korps und der Festungen, Groß im Stabe des 2. Pion. Bats, Amberger, à la Suite des Ingen. Korps, kommandiert zur Fortifikation Um, — zu überzähl. Majors; die Pr. Lts: Häffner, im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Cul Lmann im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Schwenk im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Ruben bauer im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz, Joseph von Desterreich, Lauten—⸗ schlager im 14. Inf. Regt. er g Karl Theodor, Mägelen im 15. Inf. Regt, König Albert von Sachsen, Kilign im 2. Feld. Art. Regt. Horn, Zottmann, Hopf im 3. Feld⸗Art. Regt. Königin Mutter, Bechtel, Adjutant bei der Insp. des Ingen. Korps und der Festungen, Hofmeier im 1. Pion. Bat, Schäffer im 2. Pion. Bat, — sämmtlich . Dauptleuten; die Sec. ts. Stadler im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Muß im X Inf. Regt. Wrede, Ganzer, Krafft im 13. Inf. Regt. Kaiser 66 Joseph von Oesterreich, Wegmeier vom J. Inf. Regt. Prinz Leopold, Röder, kommandiert zur Kriegs- Akademie, vom 19 Inf. Regt., — beide im 17. Inf. Regt. Orff, Extl, dieser ohne Patent, im 2. Fuß ⸗Art. . Hä ffner bei der Gend. Komp. von Ober⸗ franken, — zu Pr. Lts,. v. Riba u pierre im Inf. Leib⸗Regt., v; Schlicht egroll, Frhr. v. Laßberg, v. Langlois im 1. Inf. Regt. König, Bram im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Bolte, Rothlauf Schleicher im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Starck im 5. Inf. Regt. Großherzog Ernft Ludwig von Hessen, Maser, Adjutant beim Bezirks⸗ Kommando Amberg, Dörfler, — beide im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Kolb, Adjutant beim Bezirks -⸗Kom⸗ mando Bayreuth, Käfferlein, kommandiert zur Kriegs, Akademie, Gder, — sämmtlich im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Lukinger im 9. Inf. Regt, vakant Pranckh, Grief im 9. Inf. Regt. Wrede, Häfele im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Zoellner, kommandiert zur Kriegs Akademie, Ritter Mertz v. Quirnheim, — beide im 11. Inf. Regt. von der Tann, Dietl, à la suite des 11. Inf. Regts. von der Tann, kom mandiert zur Unteroff. Schule, v. Kirsch— baum, v. Rücker, Adjutant beim Bezirkskommando Augsburg, Peter, Insp. Offizier an der Kriegeschule, — sämmtlich im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Heider sberger, kommandiert zur Arbeiter⸗Abtheil,, Ruchte, kommandiert zum Tovographischen Bureau des Generalstabs, — beide im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Schubert, à la suite des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und Erzieher im Kadetten⸗Korps, v. Haasy, kommandiert zum Eisenbahn-Bat., Lacher, Insp. Offizier an der Kriegsschule, Frhr. v. Tubeuf, — sämmtlich im 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Tozkana, Weniger, Möhl, kommandiert zur Kriegs-Akademie, See müller im 19. Inf. Regt. Lamm erer, kommandiert zum Topographischen Bureau des Generalstabes, Veith, — beide im 1. Jäger-Bat., Jaud, ä la suite des 1. Jäger⸗Bats., kommandiert zur Unteroff. Schule, . im 2. Jäger⸗Bat., Frhr. v. Leonrod, Lissignolo, ommandiert zur Equitationsanstalt, Rüdinger im 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, Scherer, kommandiert zur Equitationsanstalt, Ritter v. Poschinger, v. Nagel zu Aichberg, kommandiert zur Equitationsanstalt, — sämmtlich im 2. Schweren Reiter⸗Regt. vakant Kronprinz Erzherzog Rudolph von Oesterreich, Frhr. v. Gebsattel, kommandiert zur Equitations⸗ anstalt, im J. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm 1I., König von Preußen, v. Nagel zu Aich berg, kommandiert zur Kriegs-Akademie, im 2. Ulan. Regt. König, Frhr. v. Axter im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Frhr. v. Sartor auf Gansheim, im bsel, beide kommandiert zur Equitationsanstalt, im 2. Chev. Regt. Taxis, Gwinner, Fels im 4. Chev. Regt. König, v. Grafen stein, àæ la suite des 5. Chev. Regts. Erzherzog Albrecht von Desterreich, Beck, kommandiert zur Equitationsanstalt, im Cher. Regt. vakant Großfürst Konstantin Nikolajewitsch,
im 5. Feld Art. Regt, Aechter im 1. Pion. Bat.
im 2. Pion. Bat, Berthold im Eisenbahn Bat.
Thieß im 2. Train⸗Bat., — zu überzähl. Pr. Lts,, — befördert. Strehler, Major und Bats. Kommandeur im 17. Inf. Regt. Orff, Weber, Major z. D, und Kommandeur des Landw. Bezirks Hof, — als Oberst⸗Lts, Forint Hauptm. und Komp. Chef im JT. Inf. Regt. Prinz Leopold, Hölzle, Hauptm. und Komp. Chef im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Landmann, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier heim Bezirks; Kommando. Rosenheim, n z . z. D. und Bezirksoffizier beim Bezirks Kommando Gunzenhausen, Spruner v. Mertz, Hauptmann z. D. und Bezirks⸗ offizier beim Bezirks⸗ Kommando Nürnberg, — als Majors, Englert, Pr. Lt. des 3. Feld⸗Art. Regts. Königin⸗Mutter, kom⸗ mandiert zum Train⸗Depot J. Armee⸗Korps, als Hauptm.,, — charakterisiert Den Hauptleuten und Komp, Chefs: Graf Fugger v. Glött, Schultze, Pecht im Inf, Leib Regt, Esen beck im 1 Inf. Regt. König, Rist, Roder im 2. Inf. Regt. Kronprinz, Scheler, Littig, Frhr. v. Feilitzsch im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, Ehrensberger, Sauthoff im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Körle im 8. Inf. Regt. vakant Pranckh, End im 9. Inf. Regt. Wrede, Alt. Eberhard im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, Huber im 11. Inf. Regt. von der Tann, Wörner im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Fleßa im 16. Inf. Regt. Großherzog Ferdinand von Toskang, Steinbruch, Eckert im 17. Inf. Regt. Orff, Körbling, Frhr. Harsdorf v. Endern dorf, Lechner im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, . vp. Sonnenburg im 19. Inf. Regt.,, Buchhauer, auptm., kommandiert zur Intend. J. Armee-Korps, im 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig; den Pr. Ltg.: Graf zu Castell-Castell, ä Ia suite der Armee, Frhr. v. Godin, Adjutant beim Bezirks⸗ Kommando Weilheim, im Inf. Leib⸗Regt.,, Stählin, à la suite des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und Adjutant bei der 2. Infanterie⸗Brigade, Schön⸗ werth im 6. Infanterie Regiment Kaiser Wilhelm, König von r, Bolte, Hirschmann im 8. Inf. Regt. vakant . h, Mieg, v. Loe ken im 9. Inf. Regt. Wrede, Reber, ommandiert zur Kriege⸗Akademie, Da uer, kommandiert zum Kriegs⸗
Archiv, Petz, Steiche le, — sämmtlich im 10. Inf. Regt. Prinz
Ludwig, Hübner, kommandiert zur Kriegs⸗Akademie, im 16. 36 Regt. König Albert von Sachsen, Danner, im 17. Inf. Regt. Orff, Roth, Gebhard, Hahn, Adjutant beim Bezirks⸗Kommando Landau, — sämmtlich im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, — Patente ihrer Charge verliehen.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 109. November.
Die Kommission für Arbeiterstatistik trat gestern unter dem Vorsitz des Unter-Staatssekretärs Pr. von Rotten⸗ burg zu einer Sitzung zusammen.
Als Kommissare des Reichskanzlers wohnten Regierungs⸗ Rath Hr. Wutzdorff und die Regierungs⸗-Asessoren Lohmann und Koch, als Kommissare des hr r. für Handel und Gewerbe der Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Königs und der Negierungs⸗Assessor von Meyeren, und als Kommissar des
Senats der . Stadt Hamburg der Gewerbe⸗Inspektor Steinert den Verhandlungen bei.
Die Tagesordnung ist folgende.
z Eingänge und geschäftliche Mittheilungen. ;
2) Untersuchung uber die Verhältnisse der in Gast⸗ und Schankwirthschaften beschäftigten Personen. ;
3) Untersuchung über Arbeitszeit, Kündigungsfristen und Lehrlingsverhältnisse im Handelsgewerbe. .
In der gestrigen Sitzung trat die Kommission nach Er⸗ ledigung der Nr. 1 der Tagesordnung in die Berathung der Nr. 2 der Tagesordnung ein. Bei der Berathung waren zwei Wirthe und zwei Kellner als Sachverständige zugegen. Nach Erstattung der Referate und Korreferate machte sich die Kommission dahin schlüssig, daß das durch die statistische Um⸗ frage gewonnene Material eine ausreichende Grundlage für ein weiteres Vorgehen bilde. Ferner sprach sich die Kom⸗ mission dahin aus, daß, wie bei den früheren Erhebungen, eine Befragung von Organisationen von Wirthen und Kellnern und von Krankenkassen stattfinden und von dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ein Gutachten über den Einfluß der fest⸗ gestellten Arbeitszeiten auf die Gesundheit des Kellnerpersonals erstattet werden möchte. Zur Feststellung des Inhalts der Fragebogen wurde ein Ausschuß .
Da die Kommission dem Antrage des Referenten, daß die weitere Erhebung auch auf die Verhältnisse des Küchen⸗ personals erstreckt werde, beizutreten beschloß, wurde der Ausschuß auch mit der Prüfung der Frage be—⸗ auftragt, welche einzelne Personen aus dem Stande des Küchenpersonals hier in Betracht zu kommen hätten, und welche Fragen hinsichtlich des Küchen⸗ personals an die Vereinigungen der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer und Krankenkassen zu stellen wären. Der gewählte Ausschuß trat Nachmittags unter i, n der geladenen Sachverständigen aus dem Wirthe⸗ und Kellnerstand und ferner zweier Sachverständiger aus dem Stande der Köche zur Be⸗ rathung zusammen. . .
Heute Vormittag begann die Kommission mit den Ver⸗ handlungen über die Arbeitszeit, Kündigungsfristen und Lehr⸗ lingsverhältnisse im Handelsgewerbe.
Zu den Verhandlungen wurden sechs sachverständige Bei⸗ sitzer zugezogen und zwar Vertreter des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller, des Deutschen Verbands Kauf⸗ männischer Vereine, des Vereins zum Schutz und Förderung allgemeiner Handels⸗ und Gewerbe⸗Interessen zu München, des Verbands deutscher Handlungsgehilfen, des Vereins für Handlungskommis von 1858 und des Verbands der Geschäfts⸗ diener, Packer und Berufsgenossen.
Nach einem einleitenden Vortrage des Referenten wurde zur mündlichen Vernehmung der Auskunftspersonen geschritten, welche in der Gesammtzahl von 86, in Gruppen von je 12 bis 16 für die Tage vom 10. bis 17. d. M. eingeladen sind. Ueber die Vernehmungen wird stenographisches Protokoll ge⸗ führt, welches demnächst in Karl Heymann's Verlag (Berlin) veröffentlicht werden wird.
Der Kaiserliche Botschafter in Wien Graf zu Eulen⸗ burg ist auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
Der Kaiserliche Minister-Resident in Port au Prince Dr. Goering ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Minister⸗Residentur wieder übernommen.
Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗-Regent stattete gestern dem Reichskanzler und der ö zu Hohen⸗ lohe⸗Schillings fürst einen längeren Besuch ab.
Württemberg.
Die evangelische Landessynode hat in ihrer vor— gestrigen Sitzung die erste Lesung des Gesetzentwurfs über die Ausübung der landesherrlichen Kirchenregimentsrechte beendigt.
Oldenburg.
Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog ist gestern nach St. Petersburg abgereist, um Seine Königliche in den Großherzog bei den Beisetzungsfeierlichkeiten zu ver⸗ treten.
Deutsche Kolonien.
Aus Dar⸗es⸗Salaam (Deutsch⸗Ostafrika) von gestern wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Von der Kompagnie Tabora ist am 13. Qltober bei Konko ein siegreiches Gefecht gegen die Wahehe bestanden, welche vor der vordringenden Hauptkolonne nach Norden auszuweichen versuchten. Deutscher⸗ seits Lieutenant von Bothmer gefallen, Kompagnieführer Herrmann, Lieutenant Halliersch, Dr. Preuß, Unteroffizier Richter verwundet. Am 20. Oktober ist Lieutenant Halliersch in Mualele gn Dysenterie gestorben. (Konko liegt südlich der ehemaligen Station Unjamvira, Mualele nördlich davon an der Karawanenstraße, die von Tabora nach der Küste führt.)
Großbritannien und Irland.
Bei dem gestrigen Bankett des neuen Lord⸗Mayors von London in der Guildhall führte Lord Rosebery, wie „W. T. B.“ berichtet, in Beantwortung des Toastes auf das Kabinet aus, der Himmel sei nicht vollständig klar wegen des-Krieges im fernen Osten, das Barometer sei aber nicht gefallen. England sei entschlossen, strikte Neutralität zu bewahren. Wie könne man besser eine wohlwollende Neutralität beweisen, als indem man ver⸗ ech den Frieden wieder herzustellen; die britische Regierung ei in dieser schwierigen Frage mit Rußland Hand in Hand
egangen. (Beifall Die Regierung sei bereit, sich allen eee g n Bemühungen ,, die dahin zielten, das Ende des Krieges herbeizuführen unter Bedingungen, die für Japan ehrenvoll und für Ching nicht unheilvoll seien. Englands Beziehungen zu Rußland seien niemals herz— licher gewesen als gegenwärtig. Die jüngste Festsetzung der Geenze in Zentral⸗Asien habe fast die letzte Schwierigkeit aus dem Wege geräumt. Wenn Rußland und England in Asien in gutem Einvernehmen vorgingen, so sei ein großer Schritt zum Frieden schon gethan. Lord Rosebery gedachte sodann in be⸗ wegten Worten des Todes des Kaisers von Rußland und der Ermordung Carnot's und erinnerte daran, daß England und Frank⸗
reich Seite an Seite den Krimkrieg ausgefochten hätten. Seite an
Seite, so hoffe er, würden sie fortfahren zu fechten, nicht im
Kriege, sondern in freundschaftlicher Rivalität in den Werken des Friedens und im Handel. Er wünsche, der junge Nach— folger des verblichenen Kaisers möge der ungeheuren Veranz. wartlichkeit gewachsen sein, die ihm diese so schwere Krone auf erlege. Bei einem Blick auf die Zukunft müsse man bedenken, wie empfindlich die Wage sei, die Krieg und Frieden abmaͤge, wie schwierig es sei, ein gutes Einvernehmen aufrechtzu—= erhalten. Drei Elemente seien vorhanden, die nicht voll⸗ kommen beruhigend wirkten: zuerst die furchtbaren Rüstungen, sodann die Presse, der er den Rath ertheile, ihre Informationen vor der Veröffentlichung zu sichten; die dritte Gefahr bilde
die Erforschung Afrikas mit den Waffen in der Hand; alle
Mächte seien einer wahrhaften Gefahr für den Frieden durch die bewaffneten Forscher ausgesetzt, aber dies werde nicht aufhören, bis die Mächte ihre Einflußgebiete in Afrika festgestellt haben würden. Der Premier⸗-Minister betonte dann, er freue sich der kolonialen Entwickelung der anderen Mächte, weil sie dazu beitrage, den Frieden zu befestigen, und erklärte zum Schluß mit erhobener Hand, die Regierung werde niemals ,, der Ehre und der Wohlfahrt Großbritannien zulassen.
Frankreich.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, konnte der fran— zösische Minister des Auswärtigen Hanotaux beim . des chinesischen Gesandten bezüglich des Gesuches um Intervention der Mächte keine entschiedene Erklärung abgeben und nur das Wohlwollen Frankreichs aussprechen; die 6. zösische Regierung werde sich mit den anderen Mächten ins Einvernehmen setzen. Man glaubt, zwischen verschiedenen be—⸗ theiligten Regierungen finde gegenwärtig ein Gedanken— austausch über etwaige wünschenswerth erscheinende Maß— nahmen statt, um eine Verständigung zwischen China und Japan herbeizuführen.
Rußland.
Der Trauerzug mit der Leiche des Kaisers Alexander hielt gestern in Simferopol, Pawlograd, Spassow⸗Kloster (Borki) und Charkow. Ueberall wurden Seelenmessen zele⸗ briert. Zahlreiche Deputationen brachten Kränze an die Stationen.
In Spassow⸗Kloster (GBorki) traf der Trauerzug gestern Abend nach 5 Uhr ein. Die Station war mit schwarzem Tuch und weißem und schwarzem Crépe dekoriert und mit . Laternen und Fackeln erleuchtet. Beim Einlaufen des Zuges läuteten die Klosterglocken, die Militärmusik spielte einen Choral. Die Klostergeistlichkeit zelebrierte an dem Sarg eine Todten⸗ messe, der der Kaiser, die Kaiserin-Wittwe, die Groß— fürstin Alexandra Feodorowna, die Königin von Griechenland, der Prinz und die Prinzessin von Wales, die übrigen dur nh tn das Gefolge und
die Hofstaaten beiwohnten. Zu der . waren
der kommandierende General des Kiewer Militärbezirks, General Dragomirow, die Spitzen der Behörden und Repräsentanten aller Stände erschienen. Von Allen wurden Kränze an dem Sarge niedergelegt. Unter Kirchengesang und Glockengeläute setzte sich schließlich der Trauerzug wieder in Bewegung.
Das Eintreffen des Trauerzuges in St. Petersburg wird zum 14. d. M. erwartet.
Nach dem nunmehr festgesetzten Trauerzeremoniell begann am 1. d. M. die tiefe Trauer, die ein Jahr dauert. Der Kaiser und die Großfürsten tragen waͤhrend dieser Zeit tiefe Trauer, die Kaiserin⸗Wittwe im ersten Quartal ein hochanliegendes Trauerkleid mit einer schwarzen, vier Arschin langen Schleppe, eine schwarze Flebbe und schwarzen Schleier. Die Schleppe und der Schleier der Großfürstinnen sind drei Arschin lang. Im zweiten Quartal wird dieselbe Kleidung, jedoch ohne Gürtel getragen; im dritten Quartal tragen die Kaiserin und die Großfürstinnen schwarze Kaschmir— kleider mit . Kragen, im vierten Quartal schwarze Seiden⸗ kleider, weiße Crépeschleppen mit farbigen Bändern und Fächer nach Belieben. Die Hofchargen und Staatswürdenträger ersten und zweiten Ranges fahren in den ersten beiden Quartalen in Equipagen, die mit schwarzem Tuch ausgeschlagen sind und die keine Wappen führen; in ihrem Hause muß während sechs Monate ein Zimmer mit schwarzem Tuch ausgeschlagen sein. An hohen Festtagen ist die Trauer aufgehoben.
Der Schah von Persien hat dem verewigten Kaiser einen großen silbernen Kranz mit Blumen von Porzellan gewidmet.
Anläßlich der Beerdigung des Kaisers sollen in St. Petersburg circa 25 000 Arme gespeist werden. In der Isaakskathedrale wurde gestern Vormittag eine feierliche Seelenmesse für den Kaiser Alexander im Beisein des diplomatischen Korps und der Wuͤrdenträger elebriert. In Mos kau wurden gestern in sämmtlichen Kirchen . den verewigten Kaiser Trauermessen abgehalten, enen die Behörden und unzählige Andächtige beiwohnten. Während der Anwesenheit der Leiche des ö Alexander werden in allen Moskauer Klöstern Arme gespeist werden.
Italien. Der Minister-Präsident Cris pi ist vollständig wieder⸗ hergestellt und wird sich heute in das Ministerium begeben.
Montenegro.
Der Fürst wird sich, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Cetinje zufolge, persönlich zu den Leichenfeierlichkeiten nach St. Petersburg begeben.
Amerika.
Nach den letzten aus New⸗-Hork eingetroffenen Berichten über das Ergebniß der Wahlen wird die republikanische Mehrheit im neuen Repräsentantenhause über 100 .
Die „Times“ meldet aus Buenos Aires, die Minister⸗ krisis sei eine Folge der Politik der Regierung bezüglich der Provinz Mendoza. Das neue Kabinet solle heute zu stande kommen.
Asien.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Kalkutta; Gegen den Rada des Tributärstaats Nyaghur in der Provinz Orissa sei eine Revolte ausgebrochen. Eine Kompagnie Militär sei dorthin abgegangen.
Aus Shanghal von gestern meldet dasselbe Bureau, die chine sische Armee habe sich, den letzten aus der Mand= schurei eingegangenen Nachrichten zufolge, in die Berge zurüc⸗ gezogen, wo die Truppen schwer durch Hunger und Kaͤlte zu leiden hätten. — Die japanische Armee lagere bei Fung⸗
whan⸗cheng auf, halbem Wege zwischen Wiju und Mukden
und verfolge die chinesischen Truppen nicht. Port—⸗ Arthur werde von 15 000 Chinesen vertheidigt, von denen die meisten Rekruten seien. Man glaube deshalb in Shanghai nicht, daß Port⸗Arthur lange Widerstand leisten werde.
In Jokohama war gestern das Gerücht verbreitet, die Japaner hätten bei Port⸗Arthur eine Niederlage erlitten.
Anserordentliche Versammlung der EH. Genexal-⸗Syynode.
In ihrer gestrigen Sitzung nahm die General⸗Swmode zunächst den Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung einer In deskirchlichen . zur Beschaffung von Mitteln für Hilfsgeistliche, in zweiter Lesung an. .
. wurde der Entwurf eines Kirchengesetzes wegen Abände⸗ rung einiger Bestimmungen des Kirchengesetzes vom 15. Juli 1889, betr. die i sorse für die Wittwen und Waisen der Seistlichen, der eine Herabsetzung der Pfarrbeiträge von 30, auf 2 0 vorschlägt, nach kurzer Berathung genehmigt.
Ein Antrag des Kammerherrn Grafen Oohenthal⸗D 5lkau und Ge⸗ nossen: ‚den Epangelischen Ober⸗Kirchenrath zu ersuchen, de rm Jerusalems⸗ Verein eine regelmäßig wiederkehrende landeskirchliche Ro Uekte für den ersten Weihnachtefeiertag bewilligen zu wollen, dagegen die PB isherige fakul⸗ tative Kollekte zur Epiphaniaszeit in Wegfall kommen zu lassen“ — wurde mit der Aenderung angenommen, daß an Stele der Worte a ö. ersten Weihnachtsfeiertag“ gesetzt wird: für die Weih— nachtszeit.
Superintendent Volkening⸗Holzhausen stellte den Antrag: „den Evangelischen Ober ö zu ersuchen, die erforder Lichen Schritte zu thun, daß die zukünftigen Diener der Kirche, wenn nicht schon auf den Gymnasien, so doch auf den Universitäten und während der Kandidatenzeit sich mit kirchlicher Musik bekannt machen, süch praktisch in ihr üben und in Bezug darauf auch bei den theologischen Prüfungen Rechenschaft geben. Nachdem der Vize⸗Präsident des Evangelischen Ober Kirchenraths D. Freiherr von der Goltz diesen Antrag warm befürwortet hatte, gelangte derselbe zur Annahme. .
Um he Uhr wurde die Sitzung geschlossen und die n ächste Sitzung auf heute Mittag 12 Uhr anberaumt.
Statistik und VBolkswirthschaft.
Arbeitsnachweis.
Als eine sehr wohlthätige und vom sozialvolitischerm Standpunkt aus warm zu begrüßende k ist die geplante S wündung einer Arbeitsnachweisstelle in Köln zu bezeichnen. Der Ausschuß der Stadtverordneten⸗Versammlung für sozialpolitisch e Angelegen⸗ heiten hat die darüber mit den betheiligten Verbänden: Dem Gewerbe⸗ verein, dem Verein selbständiger Handwerker, dem Inn rngßausschuß, dem katholischen Gesellenverein, dem evangelischen und dem katholischen Arbeiterverein sowie dem Gewerkschaftskartell ge— pflogenen Verhandlungen zum Abschluß gebracht, sodaß nur noch die in sicherer Aussicht stehende Gene hrnigung der Stadtverordneten Versammlung erübrigt, da die Stadt Die Kosten der Arbeitsnachweiestelle tragen soll. Nach der getroffenen Vereinbarung schließen die vorgenannten Vereine einen Verband, der den Arbeits— nachweis führt. Zu diesen Zweck wird durch die Vertreter der Ver⸗ eine eine Verbandsversammlung gebildet, die aus neun Arbeitgebern und neun Arbeitnehmern bestehen und stets aus gleich wielen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern zusammengesetzt sein soll.
Zur Arbeiterbewegung.
Auß Troppau wird dem W. T. B. über den Berg— arbeiterausstand berichtet: Am Donnerstag Nachmittag fuhren im Eugenschacht zu Peterswald 759, in Porem Bba 70, auf dem Neuen Schacht in Lazy 30, im Orlauer Haupt⸗ schacht 15, der Belegschaft ein. Im Bettimaschacht zu Dombrau fuhr niemand ein, dagegen in der gestrigen Frühschicht im Bettinaschacht die Hälfte, in den übrigen Schächten Fast die ganze Belegschaft. — Diesen Mittheilungen entspricht eine Meldung des D. B. H. aus Mährisch⸗Ostrau vom gestrigen Teige, der zu⸗ folge der Ausstand mit dem Hinzufügen als beendet bezeichnet wird, daß sämmtliche Arbeiter die zehnstündige Schicht angen oOrnmen haben.
In Leipzig beschäftigten sich die Bildhauergehilfen m Mittwoch abermals mit den in der Schütz e'schen Werkstatt Zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitern entstandenen Streitigkeiten (vgl. Nr. 261 d. Bl. Die Kommission hatte sich mit der Bauvernvaltung des Universitätsneubaues ins Einvernehmen gesetzt, die ihre Vermittelung zu Gunsten der Gehilfen zusagte. Inzwischen hat die Firma Schütze die , ihrer Arbeiter erfüllt und die Accordarbeit unter der Bedingung abgeschafft, daß die Gehilfenschaft dafür ga vantiere, daß auch in den anderen Bildhauereigeschäften nur im Stinndenlohn ge— arbeitet werde. Die Versamm lung beschloß, gegen jedes Geschaͤft, i. 6 im Stücklohn arbeiten ließe, vorzugehen wie gegen das
ütze'sche.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind hei den hiesigen Standes ämtern in der Woche vom 28. Oktober bis inkl. 3. November er. zur Anmeldung gekommen: ö J,, ,. „381 Eheschließungen, 22 Todtg S borene, 506 Sterbefälle.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Den aus dem Regiernngsbezirk Köln vorliegenden Maͤchrichten zu⸗ folge verspricht die diesäährige Weinernte nach Men ge und Gute nur eine mittelmäßige zu werden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Ab sperrungs⸗ Maßregeln.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat folgende Quarantänebestimmungen getroffen: .
1) Herkünfte von der Küste des Marmara⸗Meeres z wwischen Kara Bogha rn n und Tuzla (ausschließlich) haben sich seit dem ö 6 einer zehntägigen Quarantäne im Lazareth won Tuzla zu unterziehen.
2) Die für Reisende aus Europa angeordnete Qrzarantäne ist aufgehoben worden. .
(Vergl. ‚R.⸗Anz.“ Nr. 177 vom 30. Juli d. J.)
Norwegen. Durch Verordnung der Königlich norwegischen Regierung vom 5. d. M. sind die französischen Departements Finistäre ur d Morbihan für rein von Cholera erklart worden. (Vergl. R.⸗An z.“ Nr. 118 vom 22. Mai d. J.) Argentinien.
Durch Regierungwdektet vom 8. v. M. sind die französischen Häfen für rein bon Cholera erklärt worden. ,,, welche nach dem 26. v. M. aus diesen Häfen abgegangen sind, werden in Argen⸗ tinien zu freiem Verkehr zugelassen. (Vergl. R.⸗An z.“ Nr. 219 vom 17. September d. J.)
Cholera. = . Königsberg, 9. November. In der Stadt Königsberg ist, der ‚Ostpr. Ztg.“ zufolge, bei dem Sohne eines Schiffers aus Tolkemit ein Cholerafall mit tödtlichem Ausgang vorgekornmen. Wien, 9. November. Nach den gestern hier eingeg engen Nach⸗ richten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 1035 Er— krankungen und 49 Todesfaͤlle vor. Aus der Bukow ina wurden
weder Erkrankungen noch Todesfälle gemeldet.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks ann der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 11 874, nicht recht⸗ zeitig gestellt 439 Wagen. In Oberschles ien sind am 7. . M. gestellt 54a92, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen; am 8. d. M. sind gestellt 5597, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
. — Zwangs-⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am J. November das Grundstück Neue Jakobstraße 7, der Handels⸗ geen aft in Firma Helms u. Dittmar gehörig, zur Versteigerung; Nutzungswerth 23 M0 MS; für das Meistgebot von 369 500 M r der Kaufmann Siegfried Abraham sohn zu Berlin Er⸗ steher.
Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin ist das Ver⸗ fahren der Zwangsversteigerung der im Grundbuch von Schöne berg Band 46 Blatt Nr. 1681, 1682 und 1685 auf den Namen des Rentiers Premier ⸗ Lieutenant a. D. Louis Neumann eingetragenen, zu Schöneberg, Gothaerstraße belegenen Grundstücke aufgehoben worden. Die Termine am 19. und 24. November d. J. fallen fort.
Berlin, 9. November. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: (Preise im Berliner Großhandel zum Wochendurchschnitt per komptant) per 50 kg. Hof⸗ und Genossenschafts⸗ Butter Ja. 107 S, IIa. 95 M, III a. =. do. abfallende 80 S6. Land⸗, Preußische — — 4, Netzbrücher — — S6, Pommersche —— „ny, Polnische — — (sp, Baherische Sennbutter — Me, do. Landbutter — — M1, Schlesische —— S6, Galizische —— „6, Margarine 35— 6h M — Käse: Schweizer, Emmenthaler 85 — 90 νι, Bayerischer 60-68 S6, Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 - 70 υ, do. IIa. 45 — 5h b, Holländer 78 - 385 ½ς, Limburger 37 — 40 S, Quadrat Mager⸗ käse Ia. 20 - 25 ½, do. IIa. 11- Ib υ,. — Schmalz: Prima Western 17 069 Tara 43,50 — 4450 S, reines, in Deutschland raffiniert 46-47 S, Berliner Bratenschmalz 47— 48 ½½ — Fett, in Amerika raffiniert 37 - 37,50 60, in Deutschland raffiniert 53 — 33,50 S0 Tendenz: Butter: befestigt. Schmalz: steigend.
— Nachdem der Stadt Köln die Erlaubniß zur Aufnahme einer Anleihe von 10 Millionen Mark für die Herstellung der Hafen⸗ und Werftanlagen ertheilt worden ist, hat eine Vereinigung dortiger und Berliner Bankhäuser die Anleihe zu dem verhältniß⸗ mäßig günstigen Kurse von 991 / 6½ übernommen. Der zunächst auf⸗ gelegte Betrag von 5 Millionen ist dreizehnmal überzeichnet worden.
— Aus Brüssel, berichtet man der „Frkf. Ztg.“, daß die seit einiger Zeit in der Bildung begriffene Eisenbahnbank heute unter dem Titel „Banque belge de chemins de fer“ unter Mitwirkung der „Banque de Paris“, der „Société de chemins de fer 6conomique“, der Firmen Matthieux, Allard, Cassel u. Comp., des „Wiener Bankvereins“, der Firma Reitzes, der „Deutschen Bank“, der „Dresdner Bank“, der „Deutschen Vereinsbank“, der ‚Württem⸗ bergischen Vereinsbank“, der „Schweizerischen Kreditanstalt“ und des Baseler Bankvereins“ errichtet werden sollte. Das voll einzuzahlende Aktienkapital beträgt 10 Millionen Francs. Ein Attienverkauf wird für mehrere Jahre nicht beabsichtigt.
, 9. November. (W. T. B.) Zuckerber icht. Korn⸗ zucker exkl., von 2/9 —, neue 10,25 — 10,35. Kornzucker exkl., 88 o / Rendement 9.75 — 9. 8h, neue 9, 75 — 9, 90, Nachprodukte exkl., 75 oo Rendement 7,00 — 7,9090. Ruhig. Brotraffinade 1 23,00. Brot- raffinade II. 22,75. Gem. Raffinade mit Faß 22 — 23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 21,25. Ruhig. Preise theilweise nominell. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. S3. Hamburg pr. November 9, 60 Gd., 9, 65 Br., pr. Dezember 970 Gd, 9,723 Br., pr. Januar⸗März 9, 85 Gd., 9.924 Br., pr. April⸗Mai 109,05 Gde., 10,125 Br. Flau. Wochen m im Rohzuckergeschäft 604 000 Ztr. .
eipzig, 9. November. (W. . B.) Kammzug-⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. November 287 „, pr. Dezember 27, 8? S, pr. Januar 2,90 4A, pr. Februar 2, 90 M pr. Pärz öh? M, pr. pril W535 M, pr. Maͤs 2,74 6, Pr. Junl 3,00 S6, pr. Juli 3,05 AM, pr. August 3,05, per Sepleimber —. Umsatz 85 000 kg. .
Bremen, 9. November. (W. T. B.) Börsen⸗Schluß⸗Bericht. Raffiniertes Petroleum. („Offizielle Notierung der Bremer Petroleum⸗Börse. . Ruhig. Loko 490 Br. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 29 . Schmalz. Steigend. Wilcor 385 4, Armour shield 33 , Cudahy 385 . Fairbanks 327 5. Speck. Sehr fest. Short clear middl. lofko 37. Wolle. Umsatz: 157 Ballen. Taback. Umsatz: 76 Faß Kentucky, 76 Faß Virginy.
London, 9. November. (W. T. B.! An der Küste 3 Weizen⸗ ladungen angeboten.
96 660 Javazucker loko 124 matt. Rüben ⸗Rohzucker loko 95 matt. Zentrifugal 123. — Chile ⸗Kupfer 408, pr. 3 Monat 40/18.
Liverpool, 9. November. (W. T. B.) (Baumwollen⸗ Wochenbericht.) we m g, gegenwärtige Woche 68 000 sporige Woche 78 000), do. von amerikanischen 62 000 (71 000), do. für Speku⸗ lation 8000 (H000), do. für Export 30900 (3090), do. für wirklichen Konsum 51 900 (63 9000), do. unmittelb. ex. Schiff 73 000 (74 000), wirklicher Export 10 000 (6000), Import der Woche 73 000 (70 0900), davon amerikanische 66 000 (62 000), Vorrath 660 000 (670 000), davon amerikanische 528 009 (523 000), wimmend 6 ,,, 365 000 (265 000), davon amerikanische 355 000
Manchester, 9. November. (W. T. B. 12 Water Taylor 45, 30r Water Taylor 6, 20r Water Leigh bi, 30r Water Clayton ha, 32 Mock Brooke bi, 40r Mayoll 64, 40r Medio Wilkinson 68, 32x Warpcops Lees 5, 36r Warpecops Rowland 63, 36r Warpeopt Wellington 68, 40 r Double Weston 6z, 60r Double courante Qua- lität 8, 32 116 yards 162 16 grey Printers aus 32 /46mr 146. Matt.
Glasgow, 9. November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 291 064 Tong gegen 328 423 Tons im vorigen Jahre. — Die Zahl der im Betrieb befind⸗ lichen Hochöfen beträgt 66 gegen 53 im vorigen Jabre.
St. Peters burg, 9. November. Produkten⸗ markt. Talg loko 54,00, pr. gus Weizen loko 8, 00. er cf, . b, 20. Hafer loko 3,20. Hanf loko 44,00. Leinfaat oko 11,50.
Rom, 9. Nevember. (W. T. B. Der Schatz M inister verfügte, daß die Auszahlung des am 1. Januar 1895 fälligen Kupons der 5 prozentigen auf den Inhaber oder einen Namen lautenden italienischen Rente in allen italienischen Provinzen vom 15. No⸗ vember ab zu erfolgen habe.
Amsterdam 9. November. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary oz. — Bancazinn 40.
NewYork, 9. November. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit steigenden Kursen, nahm im weiteren Verlauf eine feste Haltung an und schloß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 291 906 Stück.
Weizen durchweg fest auf stramme Kabelberichte, sowie auf Käufe der Baissiers und für ausländische Rechnung. — Mais anfangs fest, stieg infolge der Abnahme der erwarteten fälligen Ankünfte und infolge von Berichten über Regen; später trat auf Verkäufe Reaktion ein, der aber wieder, entsprechend der Festigkeit in Weizen, Aufbesserung folgte, Schluß fest.
, Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 396 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 123 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 153 000 Ballen. Vorrath 1 000 0090 Ballen.
Chicago, 9. November. (W. T. B.) Weizen stieg auf festere uf di h. Märkte und infolge allgemeiner Haussestimmung sowie auf Abnahme der Eingänge, fiel dann infolge von Realisierungen, erholte sich aber wieder auf Deckungen der r fen, — Mais en , sich nach Eröffnung etwas ab, erholte sich aber später und
o ig.
j DVerkehrs⸗Anstalten.
Das im Auftrage der Kaiserlichen Ober-Postdirektion zu Berlin , Post buch zum Gebrauch für das Publikum in Berlin und Umgeg end“ ist soeben in neuer Auflage erschien und kann bei allen Post, und Telegraphenanstalten Bezirks Berlin sowie durch die Briefträger zum
von 1 C6 bezogen werden. Das . enthält die w . Bestimmungen über den Post« und Telegraphen. (ein- schließlich Fernsprech Verkehr mit dem In⸗ und Auslande nebst Verzeichnissen, Tarifen u. s. w., insbesondere ein Verzeichniß aller deutschen Reichs⸗Postanstalten mit Angabe der Zone zur Berechnung des Portos für Packet, und Werthsendungen von und nach Berlin, sowie eine übersichtliche Zusammenstellung der Postverbindungen zwischen Berlin und den Vororten.
Laut Telegramm aus Köln . ist die erste eng⸗ lische Post von London über Ostende vom 9. d. M. autz⸗ geblieben. Grund: Infolge hen leisung in der Station Stolberg (Rhein) wurde in Köln . an Zug 910 nach Hamburg und Berlin nicht erreicht.
Zur Erweiterung der Rheinwerft in Bonn hat die dortige Stadtverordneten⸗Versammlung einen Kredit von 195 000 4 be⸗ willigt. Mit der Abtragung der alten Werftmauer hat man bereits begonnen. Zwischen Bonn und Beu el soll eine feste Straßen brücke über den Rhein gebant werden. Für diesen Bau ist ein Wettbewerb ausgeschrieben und es sind für die besten Entwürfe Preife von 8000, 60090, 4000 und 3000 M von der Bonner Stadtverordneten⸗ Versammlung bewilligt worden.
Bremen, 19. November. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm II. hat am 8. November , die Reise von Neapel nach Genua fortgesetzt. Der Reichs ⸗Postdampfer ‚Sachsen“ ist am 9. November Vormittags in Colombo angekommen. Der Reiche Postdampfer Gera“ sst am 8. November Abends in Antwerpen angekommen. Der Schnell⸗ dampfer Spree hat am 9. November Morgens Dover passiert. Der Postdampfer München“ ist am J. November Morgens in Vigo angekommen.
= 10. November. (W. T. B.) Wie . Bösmann's Tel. Korr. B. mittheilt, ist die Nachricht, daß der Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd, Spree“ auf den Shingles festgesessen habe, absolut unrichtig. Die Spree“ ist beute früh auf der Weser angekommen.
London, 9g. Nobember. (W. T. B.) Der Castledampfer „Meth ven Castle“ ist heute auf der Ausreise von London ab⸗ gegangen.
Kronstadt, 9. November. (W. T. B). Auf allen Rheden steht Eis; der Dampferverkehr mit St. Petersburg ist ein— gestellt. Ein Dampfer aus Finland traf völlig vereist hier ein; der Kapitän sagt aus, das Eis reiche bis zum Tolbuchin⸗Leuchtthurm. Das sogenannte Londoner Leuchtfeuer ist nicht gelöscht, von See werden noch 7 Dampfer erwartet.
Kopenhagen, 9. November. Der Freihafen Kopen⸗ hagens ist heute Vormittag 9 Uhr dem öffentlichen Verkehr Üüber⸗ geben worden. Von diesem Zeitpunkt an fällt laut Be⸗ stimmung des e,, in allen dänischen Häfen die allgemeine Schiffssabgabe an den Staat im Betrage von 30 Oere per Tonne fort, die bisher alle aus ausländischen Orten eingehende Schiffe zahlen mußten. Die Abgabe im Hafen von Topenhagen wurde auf die Hälfte vermindert und in eine Abgabe für Waaren umgewandelt. Die Abgabe für Transitwaare fällt fortan weg. Die geplante feierliche Eröffnung des Freihafens durch den König blieb wegen des Todes des Zaren aus.
Theater und Mufsik.
- Berliner Theater.
Am gestrigen Vorabend von Schiller's Geburtstag wurde Laube 's trotz mancher Schwächen noch immer beliebtes und wirkungs⸗ volles Schauspiel Die Karlsschüler“ nach sorgsamer Eln⸗ studierung in einer würdigen Darstellung zur Aufführung gebracht. Die in großer Zahl versammelten Abonnenten folgten mit theil- nahmevoller Aufmerksamkeit der schwungvollen, wenn auch etwas phrasenreichen Sprache und wurden sympathisch berührt von der Hin⸗ gebung, mit welcher sämmtliche Schauspieler sich der Aufgabe entledigten, den volksthümlichsten deutschen Dichter zu verherrlichen. Herr Sommerstorff, der schon durch die treffend gewählte Maske in seiner äußeren Erscheinung eine überraschende Aehnlichkeit mit dem jungen Dichter zeigte, fand auch sonst durchweg den richtigen Ton zu einer lebensvollen Darstellung seiner Rolle. Voll feuriger Lebendigkeit im Kreise der Freunde und schwärmerischer Ergebenheit in den Scenen mit Laura, trat er den schroffen Vorwürfen des Fürsten mit selbstbewußter Entschiedenheit entgegen. Der geschickte und nicht übertriebene Gebrauch des schwäbischen Dialekts gab seiner künstlerischen Leistung einen ihr wohlanstehenden Anflug von Humor. Die schalkhafte und gemüthvolle, dem jungen Schiller mit Innigkeit zugethane Gestalt der Laura kam in dem natürlichen und gewandten Spiel der Frau Geßner trefflich zum Ausdruck. Fräulein Nuscha Butze bot als Gräfin von Hohenheim mit ihrer überzeugungskräftigen und opferbereiten Vertretung des Dichters eine Leistung von großer Bedeutung. Herrn Nollet gelang die Charakterisierung des Herzogs Carl sehr gut, auch die re. Horn (General Rieger), auer (Hauptmann von Silberkalb), Retty (Sergeant Bleistiftzꝛ und Wehrlin (Anton Koch) befrie⸗ digten vollständig. Mit feinem Humor gab Frau von Pöllnitz die Generalin Rieger, doch wurde sie wegen ihrer undeutlichen Aus⸗ sprache nicht immer vollständig verstanden. Die ganze Vorstellung fand eine recht beifällige Aufnahme.
Konzerte. .
Das gestrige dritte Symphonie⸗Konzert der König⸗ lichen Kapelle begann mit Cherubini's Ouvertüre zum Wasser⸗ träger“, die mit ihrem melodischen Glanz und der reichen musikalischen Gestaltung künstlerisch vollendet zu Gehör gebracht wurde. Die F-dur- Symphonie von Brahms, die dann folgte, gehört zu den be⸗ deutsamsten Schöpfungen des Komponisten und gewährte bei der verständnißvollen und in allen Feinheiten des Rhythmus und der Klangwirkung klaren Wiedergabe unter Herrn Kapellmeister Weingartner's Leitung einen vollen künstlerischen Genuß. ie Ouvertüre zu Grillparzer's ‚Esther! von Eugen d'Albert ist eine interessante und markige kompositorische Arbeit, die von melodischer Erfindungsgabe und hervorragender Kraft des musikalischen Ausdrucks zeugt. Den würdigen Abschluß machte Beethoven's G-moll⸗Symphonie, die nicht weniger erfreulich und tadellos als alle übrigen Nummern des Programms vorgetragen wurde.
Der zweite populäre Lieder ⸗Abend der Frau Amalie Joachim, welcher gestern im Saal der Philharmonie stattfand, verlief noch glänzender als der erste. Die Kraft und Klangschönheit der Stimme in dem geistvollen Vortrag des Liedereyelus „Die schöne Müllerin“ von Schubert erschien in dem vortheilhaftesten Licht. Das Publikum spendete enthusiastische Beifallsbezeugungen. Die Defla— mation der nicht komponierten Lieder dieses Cyclus hatte die Tochter der Konzertgeberin, Fräulein Josefa Joachim übernommen; sie ließ bei klangvollem Organ zugleich eine sehr gefühlvolle Ausdrucks weise erkennen. .
Dse Sopranistin Fräulein Fanny Opfer, welche sich schon öfter hier hören 1j gah gestern im Saal Bechstein ein Konzert, welches von der Pianistin Fräulein Ella Dahl, die für d krankten Herrn Buddeus eingetreten war, mit einer sehr hübschen Suite von d'Albert eröffnet wurde. Die junge Künstlerin, die bereits am Montag in demselben Saal spielte, trug 4 dieser Suite noch be⸗ kanntere Ploècen von Motzkowski, Chopin und Leschetizki vor, in denen sie sorgfältig geschulte Technik mit eingehender, interessanter Schattierungs
weise vereinigte. Die Sängerin erfreute durch den Vofrag mehrerer