J
Hannover, 17. November. amt Hannover meldet: Haltestelle Leinhausen Bremen kommende Eilgüterzuges 1303, Bahnhofs. Leinhausen zuges und ein Bremser des Güterzuges sind anscheinend leicht
verletzt, eine Lokomotive sowie mehrere Güterwagen beschädigt welcher auch in der ganzen Provinz
Das Eisenbahn-Betriebs: eute Vormittag gegen 9 Uhr fuhr bei am 17. und 18. . M. sowie heute ; r r Strecke Wunstorf — Hannober der von Erdstöße verspürt. Auch dort verbrachte die ganze Einwohnerschaft die Perfonenzug 153 auf den Schluß des Nächte im Freien; in Milazzo und den benachbarten Ortschaften sind Abschlußmast des viele Häuser beschädigt. Verluste an Menschenleben sind nicht
M Auf diese Ansprache erwiderte der
9 schöne Werk im
1 en und sprach den Wun aus, der Neubau möchte ein segenspendender . F 22 und materiellen Aufschwungs werden.
rinz⸗Regent nach der M. „Allg.
Itg.“: „Seit langem habe ich mich auf diesen Tag ger et. wodurch den im alten Gebäude angehäuften
boten wird. Möge das durch den Patrio Fah, 1898 vollendet dastehen! Gottes Segen ruhe
en ein würdiges Heim ge⸗ 2 des Landes geschaffene
uß darauf!‘ Sodann that Seine Königliche Hoheit die drei Hammer⸗
as die baulichen Vorarbeiten schläge mit den Worten: „Dem ; ler! Der Prinz ⸗ Regent verließ die Feststätte unter den vom useums⸗Direktor, Geheimen Rath Riehl ausgebrachten begeisterten
Hochrufen der Anwesenden.
Rom, 19. November. Die
Lande zu Nutz, der Stadt zur
London, 19. November. Das Hochwasser im Themse⸗ thal nahm dem W. T. B. zufolge am Sonnabend eine besorgniß ⸗ erregende Ausdehnung an. In Wind sor versagte die Gasbeleuchtung; die Umgegend glich einer Anzahl von Seen. Die Königin be⸗ sichtigte gestern das von der Ueberschwemmung heimgesuchte Gebiet und spendete 50 Pfd. Sterl. für den Unterstützungsfonds.
bereits (in Nr. 2 d. Bl. unter Messing) gemeldete Erderschütterüng wurde, wie W. T. B. weiter berichtet, an mehreren Orten Siziliens und Calabriens verspürt. Die Seismographen in Rom und Ischia hatten sie vorher angekündigt. Nach den bisherigen Nachrichten richtete das Erd⸗ . in Messina und Reggio (Calabrien) vielfachen Schaden an. In Messina wurden eine Person getödtet und drei verletzt. Die in Gerichtsgefängnissen Inhaftierten versuchten zu meutern. In Reggio wurden vom Sonnabend Abend bis Sonntag Vormittag 8 Uhr sechs Erschütterungen verspürt, welche erheblichen Schaden an Häusern verursachten. In Bag nara hat das Erdbeben gleichfalls großen Schaden angerichtet., Sieben Personen büßten das Leben ein; mehrere wurden verletzt. Die Bevölkerung kampiert im Freien, viele Häusfer drohen einzustürzen. Auf Stromboli sind viele Häuser ge—⸗ borsten, der Kirchthurm ist stark beschädigt. General Mirri, der Kommandant des XII. Armee ⸗ Korps, ging, sobald er Kunde von dem Erdbeben hatte, nach Messina ab, Truppen und Lehens— mittel sind nach Bagnara gesandt worden. Der Minister Präsident stellte dem Präfekten zwei Schiffe und die Mittel zur Verfügung, deren er zur Hilfeleistung benöthigen würde. In Milazzo wurden ormittag wieder einige recht fühlbare
des Personen⸗ zu beklagen. Depeschen aus Acireale melden ebenfalls, daß
am 16. d. M. Abends daselbst ein sehr heftiger Erdstoß erfolgte,
Catania verspürt wurde. Aus
worden. Das Hauptgleis Leinhausen Hannover war 35 Stunden ge⸗ Catanzaro wird gemeldet: In dem Marktflecken Triparni richtete sperrt der Betrie
motiv
München, 17. November.
ührer des Personenzuges 153 hat bei starkem Nebel das auf Halt stehende Signal der vorliegenden Blockstation? überfahren.
wurde eingleisig aufrecht erhalten. Der Loko. das Erdbeben beträchtlichen Schaden an. Einige zwanzig Bauern—⸗ häuser sind unbewohnbar geworden. In Mileto wurden einige ,,. leicht verletzt und mehrere Häuser heschädigt, darunter das
eminar, welches geräumt werden mußte. Ars Reggio eute Vormittag 11 Uhr fand in (Calabrien) wird gemeldet:; Der von dem Erdbeben ange⸗
Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten die richtete Schaden ist in der Stadt i in der Provinz
Grundsteinlegung zu dem Neubau des Bayerischen National⸗ Mu seums in der Prinz ⸗Regentenstraße statt. t wohnten ferner bei: die Staats⸗Minister, die Ober⸗Hofchargen, die
räsidien der beiden Kammern des Landtags, die Vorstände der
dagegen sehr bedeutend. Die Ortschaft San i Dem feierlichen Akt Palmi ist zerstört. Allein unter den Trümmern der Kirche sind 47 Personen begraben, welche um zu beten dahin geflüchtet waren; die Zahl der Todten wird auf über 60 angegeben. In Sant
rocopio im Bezirk
inanzausschüsse der beiden Kammern, die Vorstände der . Eufemia sind 8 . getödtet und viele verletzt worden. In dem
vochschulen und Künstlervereine, die Spitzen der Behörden u. f er Kultus⸗Minister gedachte in einer Ansprache der geschichtlichen Entwickelung und Unterbringung der vaterländischen Alterthums⸗Samm⸗
w. gleichen Bezirk, in Ro
arno, wurden 6 Verwundete, in Oppi do⸗ Mamertino 4 Todte und viele Verwundete gezählt. In der Gemeinde Palmi sind beinabe alle privaten und öffentlichen Gebäude unbewohnbar
eworden; der Unterpräfekt, die Begmten und die Bewohnerscha
mpieren unter ĩ ; *
sind die Wohngebäude schwer beschädigt, darunter in Gera,
Marina dag Gebäude der Unterpräfeltur, und, das. Gefängniz en mit Sappeuren und Mitteln zur . sind nach den
Drten abgegangen. Die Nachrichten ge
brechung der Telegraphenleitungen mit großer Verspätung ein.
Aus Reggio von heute wird 6
und vorletzten Nacht wurden wieder leichte Erderschütter ungen gesrürt,
dieselben richteten aber keinen erheblichen Schaden an. Die Bevölfe rung lebt in großer Angst; viele Leute begeben sich auf das Land diejenigen, welche sich nicht entfernen können, kampieren unter Zelten oder bleiben Tag und Nacht im 1 Von Seminara und Palm laufen immer noch sehr ernste No
13 Personen getödtet und über 50 verwundet. Fast die ganze Ge, meinde ist zerstört. In Palmi sind alle Haͤuser unbewohnbar fieben Personen wurden getödtet und 59 verwundet. In Maloechis Terran opg wurden Häuser aber keine Menschen beschädigt. Ueberall lagert die erschreckte Bevölkerung im Freien. Offiziere und eisten thatkräftige Hilfe und vollbringen Wunder von Selbstverleugnung.
tor Depau's in Tortoli am 14. d. M. d. Bl.) wurden laut Meldung des . W. T. B.“ 12 Verhaftungen vorgenommen.
eiem Himmel. Auch in 17 anderen Gem .
en infolge der olgendes gemeldet: In der letzten
1
richten ein. In Sem in ara wunden
17. November. Infolge des Ueberfalls auf daz (vergl. Nr. 9
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
St. Petersburg, 19. November. (W. T. B.) Heute Mittag fand die feierliche Beerdigung des Kaiserz Alexander III. statt. Die Trauerfeier begann um 10 Uhr und gewährte ein sehr eindrucksvolles Bild. In der Peter Pauls⸗Kathedrale befand sich der Prinz Hein— rich, welcher die Uniform des Kaluga⸗Regiments ange— legt hatte, in der unmittelbaren Nähe des Kaisers Nikolaus. Unter den Deputationen wurden diejenigen aus dem Deutschen Reich sehr bemerkt. Der Kranz Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm wurde heute an der Bahre zu Füßen des Ver— ewigten niedergelegt. Unter fortwährendem Donner der Kanonen und dem Geläut g und unter Flintensalven erfolgte kurz vor 1 Uhr die Bei⸗ Nach dem Todtenamt nahmen die Allerhöchsten und Höchsten lichen Ueberresten des Kaisers. Der Sarg wurde hierauf geschlossen und vom Kaiser Nikolaus, den Mit— lie dern der Kaiserlichen Familie und den fremden ürstlichkei te n zum Grabe getragen und unter Gebet sowie den Ehrensalven der in der Peter . und deren Umgebung aufgestellten Truppen und Artillerie in die Gruft
ämmtlicher Glocken der städtischen Kirchen
Herrschaften Abschied von den sterb⸗
An der heutigen letzten Ehrenwache am Sarge des Kaisers betheiligten sich die Abordnungen aller Truppentheile, auch der ausländischen, deren Chef Kaiser Alexander gewesen war.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterberi
8
vom 19. November,
Stationen.
Bar. auf O Gr. u. d. Meeres p
in O Celsius
Temperatur 50 C. — 403.
Belmullet .. Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm aranda.
t. Petersbg. Moskau ...
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769 71 771 773 774 776 775
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Münster. .. Karlsruhe .. Wiesbaden. München.. Cbemnitz .. Berlin.... 1 Breslau..
761 73 772 773 774 73 774 774
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ord ⸗ Europa
768 Uebersicht der Witterung.
Ein barometrisches Maximum über 780 mm er⸗ streckt sich von Finland südostwärts nach dem Innern Rußlands, während westlich von Schottland eine Depression unter 760 mm lagert. bewegung ist allenthalben schwach, über Zentral⸗ Europa aus vorwiegend südöstlicher Richtung. In Deutschland dauert die ruhige, milde und stark neblige Witterung fort; an der Küste ist stellenweise In Ungarn ist Frostwetter ein⸗ ermannstadt meldet minus 5. Grad. verhãltnißmãßig Wetter. Fortdauer der ruhigen, vielfach nebligen Witterung wahrscheinlich; stellenweise dürften Nacht-
herrscht
fröste stattfinden.
— D
Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern ⸗ haus. 244. Vorstellung. Märchenspiel in 3 Bildern von dinck. Text von Adelheid Wette. i. vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Ein⸗ richtung vom Ober⸗Inspektor Brandt. Kapellmeister Weingartner. — Mara.
1 Akt von Ferdinand Delmgr. In Scene gesetzt vom Qber, et f. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck.
r. Heute Mittag 12 Uhr: Oeffentliche Konzertprobe des Königlichen Opern⸗Chors. Billets à 2 und 1 4
Hänsel und Gretel. ngelbert Humper⸗ In Scene g
ummel. Text von Axel
sind bei Ed. Bote & G. Bock, Leipzigerstraße 37, und an der Kasse des Königl. Opernhauses, Eingang Thür Nr. 3. zu haben.
Schauspielhaus. 255. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 uf g, von Karl Nie⸗ mann. In Scene gesetzt vom Sber⸗Regisseur Max Grube. Anfang 77 Uhr.
Mittwoch: Opernhaus. Konzert des Opern⸗ Chors. Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaus: Keine Vorstellung. ö.
Donnerstag: Opernhaus. 245. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Tert von Adelheid Wette. — Die Jahreszeiten. Tanz⸗Posm in 2 Akten und 4 Bildern von Emil Graeb und Emil Taubert. Musik von P. Hertel. , r,,
Schauspielhaus. 256. Vorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Anfang 75 Uhr.
Dentsches Theater. Dienstag: Zum ersten Male: Daniela Weert. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Woljogen. Anfang 79 Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Daniela Weert.
Berliner Theater. Dienstag: Zum ersten Male: Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Akten von Gotthold Ephraim en, Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Zwei glückliche Tage.
D, (I2. Abonnements ⸗Vorstellung): Emilia alotti.
Lessing · Theater. Dienstag: Zwei Wappen. Anfang 75 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Zwei Wappen.
Freitag: Zwei Wappen.
Friedrich · Wilhelmslädtisches Theater. Ghausseeftraße 25/26.
Dienstag: Mit vollständig neuer Ausstattung: Jabuka. (Das Apfelfest.) Operette in 3 Akten von Max Kalbek und Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. In Seene gesetzt von Julius i . Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann.
nfang r.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Jabuka. (Das Apfelfest.)
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 6. Dienstag: Figaro' s Sent, Lustspiel in 5 Akten von Beaumarchaig. Neu aer gf und bearbeitet von Ludwig Fulda. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Das nene Stück. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Lubliner. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg.
Residenz Theater. Blumenstraße Nr. 9.
Virektion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Der
Unterpräfekt. Schwank in Akten von Leon Gaudillot. e eutsth bon Max Schönau. — Vorher:
Villa Vielliebchen. Lustspiel in 1 Akt von Benno
Jagcobson. Anfang 74 Uhr. Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag und folgende Tage: präfekt. — Villa Vielliebchen.
Thenter Unter den Linden. Behrenstr. S6 / ꝙ. Direktion: Julius Fritzsche. — Dienstag: Meißner Porzellan. Pantomimisches Ballet in 1 Akt und einem Vorspiel von Golinelli. Musik von Hellmes⸗ berger junior. Arrangiert vom Balletmeister Louis Gundlach. — Vorher: Die Fledermaus. Qperette in 3 Akten von Johann Strauß. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung.
Donnerstag: Meißner Porzellan. — Die Fleder⸗
maus.
Bentral Theater. Alte Jalobftraße Nr. z0.
Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Anna Bäckers. Josefine Dora. Dienstag: Zum 82. Male. osse mit Gesang
Musik von
O, diese Berliner! Große und Tanz in 6 Bildern (nach
durch Berlin) von Julius Freund. Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch: Keine Vorstellung. Adolph Ernst Theater.
spiel mit Tanz in 1 Akt von
7 Uhr. Mittwoch: Geschlossen.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Der Unter⸗
Dienstag: Char⸗ leys Tante. Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. — Vorher: Die ewige Braut. Mannstädt und J. Kren. In Scene gesetzt von Ad. Ernst. Anfang
Konzerte. as382
Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät
des Kaisers.
Donnerstag, den 22. November, Abends präzise 75 Hhr:
Geistlicie Musikauffüsirung
in der Hof⸗ und Garnisonkirche
für den Bau
der Kaiser Wilhelm Gedüchtniß ˖ Kirche,
veranstaltet von
Anna Goldbach, unter gütiger Mitwirkung der Herren: Graf Heinrich von . Freiherrn F. von Knobels⸗ dorff, Florian Zasie, Herzoglicher H. Deckert, Orgel virtuos,
sowie des Putsch'schen a capslla Gesangverelns
unter Leitun
9 des Königlichen Musik⸗Direktors Herrn Putsch. Karten à 5, 3, 2, 1 M bei Bote K dem Küster Herrn Streiff, Neue Friedrichstr. 46 (neben der Garnisonkirche), und an der Abendkasse
zu haben.
Aanzert · Gans. Dienstag: Karl Mender . Konzert. Oup. „Egmont“, Beethoven. rung v. Corinth“, Rossini. ‚Im Hochland‘, Gade.
ammervirtuos,
Kirchenscene a. „Faust“ v. Gounod. Siegfried Idyll' v. Wagner. Phantasie a. . Die Hugenotten v. Meyerbeer.
Mittwoch, Abends 73 Uhr: Geistliches Konzert, unt. Mitwirk. d. Konzerthaus ⸗ Chors. Entre 1 M, nummeriert 1 46 50 3, J. Rang nummeriert 3 MM, unnummeriert 2 M, II. Rang 75 5.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienstag, Anfang 745 Uhr: Konzert mit eigenen Kompositionen von Martin Jacobi, unt. Mitw. der Damen Fr. Prof. Marie Schmidt⸗Köhne (Sopr.) u. Fil. Adelina Herms (Alt! sow. der Herren Rich. Jäger (Ten) u. Prof. Felix Schmidt (Baß).
Dirkus Renz (Karlstraße). Dienstag: Lo Ni En. Sensationelle Tänze, u. a. les grelots vivants, jeu des barbichons ꝛc. Außerdem: d. ostpr. Dengst Blondel u. Monstre⸗Tableau von 60 Pferden, vorgef. v. Dir. Fr. Renz; Cyd u. der Steiger Solon, ger. v. Frau Renz⸗Stark; Mr. Clark als Jongleur; Frl. Mathilde Renz, jeu de bagu-ette; der sensation. Hand ˖ Cquilibrist hl? Jules eller; 1 . lowns Gebr. Villaud ꝛc. Anfang
. Mittwoch (Bußtag): Keine Vorstellung. Donnerstag: Eijo Ni Em.
/ // ///
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Freiin Gabriele von Gregory mit Hm. Lieut. Leopold Kersten (Breslau —Neustadt O Schl.). — Frl. Marie Berkenbusch mit Hm. Assessor Ottomar Ritter von Loeßl (Hamburg — Frl. Margarethe Bausch mit Hrn. J. von Moers (Leipzig -Tepliwoda, Bez. Breslau).
Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Rath Pr. jur. Call Frhr. von der Goltz mik Frl. Ada von Ploeß , — Hr. Prem. Lieut. Gerhard von Flasenapp mit Frl. Käthe Jähns (Berlin). Hr. Diakonus Rudolf Pietsch mit Frl. Agneh Kahl (Schönberg O... —Pläswitz, Post Peicher⸗
witz). n,. Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗-Lieut. Frih von Langenn (Braunschweig). — Eine Tochter: Hrn. Dr. jur. von Negenborn (Loyden)]),. Gest erben; Fri. A&rbse von Schkopdv (Eiegnihß Verw. Freifrau Hedwig von Massenbach, gib. von Sander Venedig]. Hr. Kreis. Schulinspeltor, Schurrath Robert Schröter (Ohlau). — Fr. Pastor Thora Tau, geb. Bundsen (Breslau). — Hr. astor D. theol. Hermann Spaeth ier g . r. Geh. Regierung · Rath Schuppe a n = Hr. Oberst 4. B. Adolph ven Fehrentheil un Gruppenberg (Breslau).
m.
Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Schol) in Berlin.
Drud der Norddeutschen Buchdruckerel und Verllagt⸗ Anstalt, Berlin 8 W., Wilhelmstraße Ny. 32.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage ö (IIõ9h
Er st e Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 273.
Berlin, Montag, den 19. November
Literatur.
Rechts und Staatswissenschaft.
Systematische Zusammenstellung des gesamm ten eltenden Reichsrechts. Ein Handbuch für den Gebrauch des Hun dez⸗ und Reichs⸗Gesetzblatts sowie des Zentralblatts für das Deutsche Reich. Mit alphabetischem Register von Dr. A. Glock, Amtsrichter. Berlin 1894. 8. 162 S. 3,50 S, geb. 40 S — Der leitende Gedanke für diese Arbeit war, den echsel und das Fortschreiten der Reichsgesetzgehung in sicherer Uebersicht festzulegen und zuverlässig nachzuweisen. Ein eindringliches Beispiel hierfür ist die Gewerbeordnung vom 21. Juni 1859. Bereits in 12. Auflage ist dieses Gesetz in zweckmäßiger Bearbeitung durch den Regierungs— Rath Berger erschienen; jede Auflage weist 1 die Vorgängerin Abänderungen nach. Wie nun allmählich das Gesetz in seiner jetzigen Gestalt entstanden ist, wo die Abänderungen im Reichs -Gesetzblatt zu sinden sind, darüber giebt das vorliegende Werk Auskunft. Man schlage Seite 33 auf, woselbst die Aenderungen des Reichs⸗Straf. gesetzbuchs, Seite 122, wo die des Reichs, Stempelgesetzes verzeichnet sind, und man wird sich überzeugen, daß die Arbeit eine quellenmäßige Geschichte der Reichsgesetzgebung bietet. Dem Arbeitsfleiß des Verfassers wird jeder, der das Buch benutzt, Dank wissen.
— Sächsisches Archiv für bürgerliches Recht und Prozeß. Herausgegeben vom Ober⸗Justiz⸗Rath S. Hoffmann, Sber, Landesgerichts Rath, und Dr. Frdr. Wul fert, Land=— gerichts · Rat in Dresden. Leipzig, Roßberg'sche Hofbuch— handlung. — Von dieser Zeitschrift, welche im vierten Lebens⸗ jehr steht, erscheinen jährlich.? Hefte (Pr. des Jahrgangs 14 „). Wenn dem Recht des Königreichs Sachsen eine Bevorzugung zuge⸗ standen wird, so ist das berechtigt, wie die Bevorzugung des preußischen Rechts in Gruchot's Beiträgen. Uebrigens ist der Inhalt in den Abhandlungen jedes Hefts von so allgemeiner Vicht glei daß keine Gerichtsbibliothek von irgend welcher Bedeutung das Sächsische Archiv entbehren kann. Hervorgehoben seien hier zunächst die eingehenden Arbeiten des Reichsgerichts Raths Dr. Petersen, des Landgerichts⸗ Raths Dr. Grützmann⸗Dresden, des Senats⸗Präsidenten am Reichs⸗ gericht Dr. Bingner über den Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs zweiter Lesung. Es ist dankbar anzuerkennen, daß Männer der Praxis shre durch reichliche Amtsgeschäfte beschränkte Muße zur Beurtheilung des künftigen Gesetzbuchs verwenden. Wie bei dem Allgemeinen Preußischen Landrecht die Monita, welchen Suarez seine Schlußrevision widmete, von Männern der Praxis ausgingen, so ist auch das Be⸗ achtenswertheste über die Entwürfe erster und zweiter Lesung des . Gesetzbuchs den Richtern zu verdanken, ohne dabei die Ver⸗ dienste Gierke's, Bekker's, Fischer's und anderer zu verkennen. Be⸗ sondere Beachtung verdient auch die umsichtige Sammlung von Ent⸗ scheidungen, welche nicht auf die des Reichsgerichts beschränkt sein dürfte, da die Revision nicht auf Auslegung des Sächsischen bürger⸗ lichen Gesetzhuchs gegründet werden kann, Es sei hiermit auf diese auch äußerlich vortrefflich ausgestattete Zeitschrift aufmerksam gemacht, der mit dem neuen Jahr eine vermehrte Zahl von Theilnehmern zu⸗ wachsen möge. Fuͤr Bibliotheken sei bemerkt, daß auch die srlheren Jahrgänge von der Verlagsbuchhandlung noch bezogen werden können.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die forstlichen Verhältnisse Preußens von Otto von Hagen, b. Ober⸗Landforstmeister. Dritte Auflage, bearbeitet nach amtlichem Material von K. Donn er, Ober⸗Landforstmeister. Zwei Bände. Berlin 1894, Verlag von Julius Springer. Preis 20 — Dieses im Jahre 1866 von dem inzwischen verstorbenen, damaligen Ober⸗Land⸗ forstmeister von Hagen in erster Auflage herausgegebene Werk wurde auf Anregung des vormaligen Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. Lucius in zweiter Auflage im Jahre 1882 und auf Anregung seines Nachfolgers, des Staats-Ministers von Heyden, von dem Ober⸗Landforstmeister Donner in der jetzt vorliegenden dritten Auf⸗ lage neu bearbeitet. Neben Fortführung der statistischen Tabellen der früheren Auflagen und Hinzufügung einiger weiterer Nachweisungen ist, soweit möglich, ein Vergleich zwischen den Verhältnissen des Jahres 1880/81, mit welchem die zweite Auflage abschließt, und denjenigen des Jahres 1892693 gezogen, des letzten, für welches die Rechnungstergebnisse der preußischen Staatswaldungen vollständig vor⸗ liegen. Nach diesem Vergleich hat die Fläche der Staatsforsten, ungeachtet der erfolgten Abtretungen an Servitutberechtigte sich um 81 795 ha vermehrt, und zwar fast ausschließlich durch Erwerbung von Oedland und ähnlichen Flächen, die lediglich durch Aufforstung zu einer angemessenen Nutzbarkeit gebracht werden können. Die Abnutzung an Holz ist um 1470 919 fm gesteigert worden, was vorzugsweise durch die erhebliche Ausdehnung der Durchforstungen möglich geworden ist. Dabei hat die Fläche, welche mit Holz von mehr als hundertjährigem Alter besteckt ist, eine Erweiterung um 46765 ha erfahren. Die Nutzholzausbeute ist , . von 29 auf 460, des Derbholzeinschlags gestiegen. Die deineinnahme an Geld hat sich um 15 981 4409 erhöht. Mit Be⸗ riedigung wird in dem Werke nachgewiesen, daß die rüher vorhandenen bedeutenden Unterschiede zwischen den preußischen Staatsforsten und den Forsten der übrigen deutschen Staaten, die in ihrem auf die Flächeneinheit bezogenen Ertrage weit günstigere Verhältnisse zeigten, sich im Laufe der Zeit zu Gunsten Preußens vermindert haben. Ferner wird dargelegt, daß neben der Erwerbung und Aufforstung von Oedländereien während des seit dem Erscheinen der zweiten Auflage dieses Berichts abge⸗ laufenen Zeitraums das Streben der Forstverwaltung wesentlich auf Verbesserung der in den Staatsforsten vorhandenen, wenig oder gar nicht nutzbaren Bruch- und Moorflächen und auf, ihre Umwandlung in Wiesen gerichtet gewesen ist. Endlich läßt der Bericht klar erkennen, mit welcher Fürsorge die Forst— verwaltung bestrèbt gewesen ist, das Loos sämmtlicher Beamten, namentlich aber das der Waldarbeiter durch Gewährung billigen Pacht⸗ landes, Errichtung von zahlreichen fiskalischen Waldarbeiter wohnungen und durch Bewilligung von. Baudarlehen, und Bauprämien zur Seßhaftmachung der Arbeiter auf fiskalischem Pachtlande bedacht gewesen ist, und wie dem, Ausbau des Wegenetzes innerhalb, der Forsten unter Bewilligung von Beihilfen aut forstfiekalischen Mitteln zur Herstellung von Kunst—
straßen in der Nähe des Staatswaldes eine ganz besondere Aufmerk⸗
samkeit zugewendet ist. Das Werk giebt somit eine umfassende und ühersichtliche Darstellung über die forstlichen Verhältnisse Preußens und wird deshalb allen denen willtommen sein, die sich über die Entwicklung auf diefem wichtigen Gebiet der Volkswirthschaft näher
unterrichten wollen. Gesundheitswesen. .
Handbuch der praktifchen Gewerbehvygiene, heraug— e von Br. H. Albrecht, Groß -Lichterfelde. Berlin 1894. Verlag von Nobert Oppenheim (Gustav Schmidt). Lieferung 1und 2. Pieis jeder Lieferung 40 M — Unter Mitwirkung erfahrener Fach⸗ männer wird in diesem Handbuch der Versuch einer ein—⸗ gehenden Darftellung aller derjenigen Einrichtungen unternommen, die nach dem heutigen Stande der Technik im Fabrikpetriehe zum Schutze bon Leben und Gesundheit der Arbeiter durchführbar sind. Da es ein Hand⸗
uch der Gewerbehyglene, das den neuesten Anschauungen entspricht, zur Zelt nicht giebt, ein soiches aber sowohl dem Techniker als Leilfaden, wie fuch der großen Zahl der staatlichen Fabrikaufsichtsbegmten und den erufsgenossenschaftlichen Beamten, denen die Aussicht über die Durch
irn der Unfallverhütungsvorschriften obliegt, als eine Anleitung ür ihren verantwortungsvollen Dienst dringend wünschenswerth ist, so, kann das Erscheinen dieses klar und übersichtlich angeordneten, breit angelegten Werkes nur mit Freuden begrüßt werden, umsomehr, da auch der Betriebsunternehmer darin Gelegenheit findet, sich über die wichtigsten Grundsätze der Fabrikhygiene zu unterrichten, um an der Hand der hierin gewonnenen Kenntniß seine Maßnahmen zu treffen, und dem Arzt, insonderheit dem Medizinalbeamten, damit eine Ergänzung der hygienischen Lehrbücher geboten wird, die ihn mit den für Durch⸗ führung der theoretischen Forderungen nothwendigen praktischen Ein⸗ richtungen bekannt macht. Die vom Herausgeber selbst verfaßte Ein⸗ leitung enthält einen Ueberblick über die Entwickelung des gewerb⸗ lichen Gesund heitAzwesens und dessen augenblicklichen Stand. In der ersten Lieferung behandelt der erste, vom Ober⸗Stabsarzt Dr. Villaret herrührende Abschnitt die „Gesundheitsschädigenden Einflüsse beim Gewerbebetriebe“, der zweite von Dr. H. Albrecht bearbeitete Abschnitt: Wesen und Ursachen der häufigsten Betriebs unfälle und eine Unfallstatistik. Die zweite Lieferung enthält den zweiten Theil des Werkes, der im dritten und vierten Abschnitt über Verhütung der durch den Aufenthalt in den Arbeits- räumen und die Fabrikationsmethoden bedingten Schädlichkeiten handelt. Im dritten Abschnitt spricht sich der Gewerbeinspektor W; Oppermann über den Bau und die baulichen Einrichtungen von Fabriken und Werkstätten, mit besonderer Rücksicht auf Gesundheits⸗ flege und Verhütung von Unfalls und Feugrsgefahr aus, während im vierten Abschnitt der Regierungs-Rath Professor Hartmann die „Heizung und Lüftung der Arbeitsräume“ einer ausführlichen Be⸗
trachtung unterzieht. Unterhaltung.
Per spektiven, vermischte Schriften von Adolf Friedrich Graf von Schack. Zweiter Band. Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien 1894. Deutsche Verlags⸗Anstalt. Preis broschiert 5 MS, ge⸗ bunden 6 S — Dieses Werk, dessen erster Band an dieser Stelle bereits erwähnt worden ist, darf in den weitesten Kreisen der deutschen Leserwelt der regsten Antheilnahme sicher sein. Es war das letzte, womit der Geist des dahingegangenen Dichters sich be—⸗ schäftigte, und ist ganz und gar aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen und Lebenserinnerungen geschöpft. Wie der Titel „Perspektiven“ andeutet, bietet es eine Ausschau auf die verschie⸗ densten Gebiete dar: auf das eigene Leben seines Urhebers, sowie auf literarische und künstlerische Gebiete aus fast allen Zonen. Frankreich, Spanien, Italien, Arabien und Indien erscheinen in ihrer geistigen Eigenart vor unserm Auge, Vergangenheit und Gegenwart ziehen an uns vorüber; mit biographischen Skizzen wechseln Erörterungen über das Wesen der Kunst und lebendige, farbenprächtige Schilderungen von Kunstgehilden. In Graf Schack vereinigten sich in seltener Weise der Dichter und Forscher, und mit ihnen ging bei ihm der feinsinnige und fein⸗ gebildete Lebemann Hand in Hand. Wenn beim Durchlesen seiner Werke auf der einen Seite das Gehaltvolle und Gediegene seiner stets formvollendeten Darstellung anzieht, so fesselt auf der andern ein leichter Plauderton, wie er nur wenigen zur Verfügung gestanden hat. In keinem seiner Werke aber tritt seine Vielseitigkeit so glänzend hervor wie in den „Perspektiven'. Das Buch kann als ein Ver⸗ mächtniß an das deutsche Volk angesehen werden, das kein Leser aus der Hand legen wird, ohne darin in reichem Maße Genuß und An⸗ regung gefunden zu haben.
— Leben um Leben. Roman von M. Gebhardt. 2 Bde. Dresden und Leipzig 1894. Carl Reißner. — Wenn man gewohnt ist, die Entwicklung der Ereignisse neuerer Romane auf einem geschicht. lichen oder sozialen Hintergrund zu finden, so hat der Dichter dieses Werks lediglich in Familienverhältnisse einen Einblick gegeben und auf Vorkommnisse in diesen Kreisen die Ereignisse aufgebaut. Die Leser, zu denen trotz aller Zartheit der Sprache junge Mädchen nicht zu zählen sein dürften, werden derselben mit Spannung folgen. Der Dialog ist lebhaft, gewandt und natürlich, was als ein besonderer Vorzug des Romans zu bezeichnen ist.
— Von der Gesammtausgabe der Ebers'schen Dichtungen . uns soeben Lieferung 26 bis 30 zugegangen. Sie bringen den in zieferung 25 begonnenen Roman „Die Frau Bürgemeisterin', in dem ein schöner Ab schnn aus der glorreichen Geschichte Hollands das Spalier bildet, um welches sich die Ranken der reizvollen Dichtung schlingen. Damit schließt der siebente Band der. Gesammelten Werke. Im achten Band beginnt dann der interessante Roman „Die Schwestern“, der seinen Schauplatz wieder in dem alten Egypten, der allgemein anerkannten Domäne des Dichters, hat. Der überaus niedrige Preis — die elegant ausgestattete Lieferung kostet nur 60 8 — sichert der schönen Ausgabe (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗ Anstalt) einen Ehrenplatz in jeder Familienbibliothek. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen entgegen.
Verschiedenes.
Deutschlands Heerführer (1640 — 1894) verewigt in den Namen der Regimenter und Bataillone des deutschen Heeres. In Wort und Bild dargestellt von Sprößer, Hauptmann und Kompagnie⸗ Chef im Infanterie⸗Regiment Kaiser Wilhelm, König von e (2. Württembergisches) Nr. 120. Mit Titelbild und 117 Bildnissen im Text. Leipzig, Verlag von Ferdinand Hirt u. Sohn. Preis ge⸗ heftet 3 M, in Prachtband 4 M — Dieses Werk ist keineswegs nur für die Armee bestimmt, sondern für alle Kreise, die sich für dieselbe interessieren. In fesselnder Darstellungsweise werden darin 125 Lebens⸗ bilder von Männern vorgeführt, die durch Wort und That in Kriegs⸗ und Friedenszeiten zur Größe und zum Ruhm Deutschlands bei⸗ getragen haben. Sehr willkommen ist die Beigabe zahlreicher Por⸗ trätß. Bei der chronologischen Anordnung der flott geschriebenen Einzelbiographien bildet das Buch gleichzeitig eine kurzgefaßte deutsche Kriegsgeschichte. Der Bezug des empfehlenswerthen. Werks, das sich ganz besonders als Geschenk für die männliche Jugend eignet, kann auch nach und nach in 6 . zu je 50 3 stattfinden.
— Der Königsurlaguber. Eine Geschichte von deutscher Soldatentreue. Jung und Alt gewidmet von Paul Arnold. Mit vielen Abbildungen. Leipzig, Verlag von Ferdinand Hirt u. Sohn. Pr. 1 „„ Geb. 1,60 S6) — Diese kleinere Schrift läßt die Verlagsbuchhandlung dem vor einigen Jahren erschienenen Werk „Jederzeit kampfbereit', von Oskar 8 und Arnold Ludwig, in gleicher Absicht jetzt folgen. Im Rahmen einer Erzählung, wie Knaben sie lieben, wird darin die Kenntniß des Heeres, seine Aufgabe, seine Einrichtungen vermittelt, an Beispielen aus den letzten Kriegen unseres Volks das Herz der Jugend entzündet und die Liebe zum Soldatenstand eingepflanzt. Nicht früh genug und nicht tief genug, sagt der Verfasser, könne es der männlichen Jugend eingeprägt werden, daß sie einst die Wehr zu tragen hat, zur eigenen Ehre, im Dienste des Kaisers und zum Schutz der Heimath. Das kleine Buch, welches an seinem Theile dazu beitragen möchte, daß der männliche Nachwuchs Gottesfurcht, Tapferkeit, Treue und Gehorsam lerne, sei den Eltern als gute Lektüre für Knaben empfohlen.
— „Die evangelische Diakonie als Beitrag zur Lösung der Frauenfrage“ bildet den Gegenstand einer im Ver⸗ lage der Deutschen Schriftsteller Genossenschaft (Charlottenburg, Berlinerstr. 110) erschienenen Schrift von A. Gemherg, die von hohem Interesse sowohl . alle diejenigen ist, die aktiv oder passiv an den Werken christlicher . insbesondere an der Kranken pflege betheiligt sind, als auch für alle Personen, die sich mit der Frauenfrage beschäftigen. In klarer, obseftiver, von jedem kon fesstonellen Eifer freier Weise legt die Verfasserin mit genauer Sach⸗
1894.
kenntniß die Verhältnisse der evangelischen Diakonie in ihren ver⸗ schiedenen Zweigen: der Krankenpflege, des Lehramts und der inneren und äußeren Mission, unter besonderer Berücksichtigung Preußeng, dar und stellt denselben diejenigen der ungleich reicher ent⸗ wickelten katholischen Frauenorden gegenüber. Sie verweist die erwerb⸗ suchenden . auf den weiten und noch sehr mangelhaft bearbei⸗ teten Wirkungskreis, der sich ihnen im Rahmen der evangelischen Diakonie eröffnet — ein Wirkungskreis, der nicht nur auf dag weib⸗ liche Gemüth eine mächtige Anziehungskraft übt und für eine an Arbeit, aber auch an Segen und schönen Erfolgen reiche Thätigkeit Raum bietet, sondern auch denen, die ihre Kräfte demselben widmen, ein vor kleinlichen Lebengsorgen gie, Dasein gewährt. Das kleine Buch verdient entschieden Beachtung und möglichste Verbrei⸗ tung; letztere kann durch den verhältnißmäßig niedrigen Preis (2 460) nur gefördert werden.
— Im Verlag von Carl Heymann in Berlin hat der Kämmerel⸗ Kassenrendant C. Höh me eine interessante Arbeit unter dem Titel „Das städtische Depositalwesen“ erscheinen lassen, in der er „Grundsätze zur Einrichtung, Führung und Beaufsichtigung städtischer Depositalkassen! aufstellt und einen Entwurf zur Deposital⸗ ordnung und zwölf, Musterformulare anfügt. Der Verfasser weist auf die e ,, . hin, der Möglichkeit von Unredlichkeiten über⸗ haupt entgegenzuarbeiten und glaubt mit seinen Vorschlägen ö un⸗ bedingte Klarheit und Sicherheit in die Buchführung gebracht zu haben, daß der die Aufsicht führende und die Rechnungen revidierende Beamte jede Unregelmäßigkeit sicher und ohne Schwierigkeit sofort entdecken muß. Das von Höhme vorgeschlagene System hat sich, wie in der Einleitung bemerkt wird, in Marienburg WPr,, wo der Verfasser amtiert, bewährt und durch Erprobung während eines Jahres als durchführbar bewiesen. Das auch äußerlich gefällig ausgestattete Buch handelt an erster Stelle vom Geschäftsgange, dann von der Buch⸗ führung und endlich von der Aufsicht.
Zeitschriften.
Heft X der Annalen der Hydrographie und Mgri⸗ timen Meteorologie? herausgegeben von der Deutschen See⸗ warte in Hamburg (C. S. Mittler und Sohn), hat folgenden Inhalt: Die physikalischen Verhältnisse des Meeres, Vortrag des Vorsitzenden der geographischen Sektion der British Associgtion“, des Kapt. z. S. W. J. L. Wharton, R. N.. F. R. S., in Oxford am 9. August 1894; Zur Hydrographie und Meteorologie der deutschen Mt eau nfs e zwischen Singapore und Herbertshöh (Neu⸗Pommern); Von Rio de Janeiro nach Valparaiso, aus dem Reisebericht S. M. S. Alexandrine“, Kommandant Korv.⸗Kapt. Schmidt; Fahrten durch das Rothe Meer und an der Ostküste von Afrika, Reisebericht des Kapt. E. Elson vom Reichs Postdampfer. Reichstag; Loanda = Kamerun, aus dem Reisebericht S. M. S. „Sperber“, Kommand. Korv.⸗Kapt. v. Arnoldi; Cartagena, Columbien von Kapt. F. Niejahr, Führer der Bark Anna Schwalbe“; Notizen: 1) Beruhigung der Wellen durch Oel. — 2) Das Loͤtsenwesen in Savannah, Georgia. — 3) Depots von Konserven ꝛc. für Schiffbrüchige auf den Kerguelen, St. 3 und Neu⸗Amsterdam. — 4] Ein Bericht über das Glätten der See durch Seifenwasser. — 5) Strompersetzung zwischen Sydney und Apia. — 6) Ausbleiben des Südostpassats zwischen Sydney und Apia anfangs Mai 1894; Eingänge von meteorologischen Tagebüchern bei der Deutschen Seewarle im September 1894; Die Witterung an der deutschen Küste im Monat September 1894.
Kalender.
Mein Kinderkalender. Vätern und Müttern gewidmet. Verlag von Karl Fr. Pfau in Leipzig. Preis elegant gebunden 75 3. — Der ungenannte Verfasser dieses Büchleins hat seine Gedanken über die Erziehung der Kinder, denen man in allen Punkten nur bei⸗ stimmen kann, in folgenden sieben Abschnitten niedergelegt: 1) Die ersten Elternpflichten; 2) Gerechtigkeit und Konsequenz der Eltern gegen das Kind; 3) Pflichten der Eltern gegen das Kind während der Schuljahre; 4) Einfluß sorgfältiger Erzie ung auf das Kind nach den Schuljahren; 5) Abhärtung von Seele und Leib; 6) Bewahrung der Kinder vor Erkrankungen; 7) Aufklärung über die Gefahren, welche dem Kinde an Seele und Leib drohen. Mit einem an⸗ sprechenden poetischen Schlußwert endigt der Tert. Zum Aufzeichnen besonderer Ereignisse sind noch Notizblätter beigegeben. So werthvoll wie der Inhalt des kleinen Werks, so geschmackvoll ist seine äußere Ausstattung.
Handel und Gewerbe.
Leipzig, 17. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. November 2, 90 S, pr. Dezember 290 Æ, pr. Januar 2,92 M, pr. Februar 2.95 6, pr. März 2, 99 „S6, pr. April 2, 75 , vr. Mai 2, 974 A, pr. Juni 3, 00 S, pr. Juli 3025 S6, vr. August 3, 024, ver September 3,05, per Oktober 3074, per November 310 6 Umsatz 10 000 Eg.
Bu dapest, 17. November. (W. T. B.) Die außerordentliche Generalversammlung der Pester Kommerzial- Bank heschloß einstimmig die Erhöhung des Aktienkapitals von 10 Millionen Gulden auf 123 Millionen durch Emission von 5000 volleingezahlten neuen Aktien à 500 Fl. nominal zum Emissionskurs von 1000.
London, 17. November. (W. T. B.) 96 0½ Javazucker loko 12 ruhig. Küben⸗ Rohzucken lote 98 ruhig.
— 19. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 10. November bis 16. November: Engl. Weizen 867, fremder 56 55l, engl. Gerste 2351, fremde 40 535. engl. Malzgerste 15 625, fremde —, engl. Hafer 2270, fremder 52 797 Qrts. engl. Mehl 21 534, fremdes 509 180 Sack und 126 Faß.
An der Küste am 17. d. M. 1 Weizenladung angeboten.
Am sterdam, 17. November (W. T. B.) Ja va⸗Kaffee good ordinary 50. — Bancazinn 401.
Belgrad. 17. November. (W. T. B.) Die Einnahmen Der Serbischen Tabackregie betrugen vom 1. Januar bis 31. Ok— tober 1894 7782 794 Fr. (4 413583 Fr.). Die Einnahmen Der Serbischen Salzregie betrugen vom 1. Januar bis 31. Ok⸗ tober 1894 2 682 008 Fr. (— 73 747 Fr.).
New-HYJork, 17. November. (B. T. B.) Die Börse ersffnetet schwach und mit niedrigen Kursen, im weiteren Verlauf wurde die Haltung unregelmäßig; der Schluß war im allgemeinen schwach. Der ÜUmsatz der Attien betrug 122 9560 Stück. ö
Weizen eröffnete recht fest und stieg dann während des ganzen Börsenverkaufs mit wenigen Reaktionen infolge von Käufen für Rech- nung des Auslandes und auf bedeutende Exporte zu Lande und zu Wasser. Schluß recht fest. — Mais einige i nach Eröffnung auf die Festigkeit des Weizens steigend, später Reaktion auf erwartete Zunahme der Ankünfte. Schluß träge.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7597 991 Dollars gegen 7 os 245 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1573 8s Dollars gegen 1562 458 Dollars in der ö
Chicago, 17. November. (W. T. B.. Weizen 1 sich nach Eröffnung etwas ab infolge großer Ankünfte im Nordwesten; später trat infolge festerer Berichte und lebhafter Käufe Erholung ein. Schluß er — Mais allgemein fest während des ganzen Börsenperlaufs. Schluß träge.
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