; ; * uene mann vom Landw. Bezirk Karlsruhe, Dr. Paa sch, Assist. 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. 36 Berlin, der Abschied . Dr. Müller, Assist. Arzt 2. Kl. vom Magdeburg. Feld-Art. Regt. Nr. 4. aus dem aktiven Sanitäts, Korps ausgeschieden und zu den Sanitäts- Offizieren der Res. Üübergetreten.
Aichtamtliches.
Dentsches Reich.
Prenßen. Berlin, 24. November.
Seine Königliche . der Kronprinz von Italien ist heute . aus St. Petersburg hier eingetroffen und hat in der italienischen Botschaft Wohnung genommen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für andel und Verkehr und für Rechnungswesen hielten heute me Sitzung.
Die Kommission für Arbeiterstatistik vernahm in der Zeit vom 10. bis 17. d. M. unter Mitwirkung von . sachverständigen H eine größere Zahl von Aus⸗ unftspersonen aus dem Handelsgewerbe. Den Gegenstand der Vernehmungen, deren stenographische Protokolle demnächst im Buchhandel erscheinen werden, bildeten die gegenwärtig üblichen Laden⸗ und Arbeitszeiten und die daraus für Gesundheit, Fortbildung und Familienleben der Handels⸗ angestellten etwa erwachsenden Nachtheile sowie die Brage, ob und in welcher Weise solchen Nachtheilen durch gel liche Regelung abzuhelfen sei. Ferner wurden die Aus⸗
. über die Berechtigung der vielfach lautgewor⸗ denen Klagen bezüglich des Lehrlingswesens und über ihre Stellung zur Einfuhrung einer Minimalkündigungsfrist gehört. Schließlich wurde die Fre erörtert, welche Bedenken der Aufnahme der sogenannten Konkurrenzklausel in die An⸗ stellungsverträge entgegenständen. Am 19. und 20. d. M. unterzog die Kommission die Ergebnisse der Ver⸗ nehmungen, einer eingehenden Besprechung. Zunächst wurden die sachverständigen Beisitzer mit ihren Gut— achten gehört. Einstimmig sprachen sich dieselben für Be⸗ eitigung der Konkurrenzklausel aus Die gesetzliche Ein⸗ ührung einer Minimalkündigungsfrist wurde von fünf Bei⸗ itzern warm empfohlen, während sie von dem Vertreter des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller zwar nicht befürwortet, aber auch nicht für bedenklich erachtet wurde. Entschieden, sprach sich der letztgenannte Beisitzer gegen jede staatliche Regelung der Ladenzeit und der Arbeits⸗ zeit der Angestellten aus, wogegen die beiden andern dem Stande der Prinzipale angehörenden Beisitzer ebenso wie die Vertreter der Angestellten eine solche Regelung nicht nur für durchführbar, sondern auch für dringend erforderlich erklärten. Was die Art der Regelung anlangt, so wurde namentlich die Unzulässigkeit einer Trennung der Arbeitszeit von der Laden— zeit hervorgehoben und die Einführung einer einheitlichen Ladenschlußstunde unter Vorbehalt einzelner Ausnahmen empfohlen. Einstimmig befürworteten die Beisitzer, daß die e r, der Lehrlinge bezw. der jugendlichen Personen in öherem Maße als bur durch gesetzliche Vorschriften ge⸗ währleistet würde. ;
An die Ausführungen der sachverständigen , schloß sich eine vorläufige, unverbindliche Aussprache der Mitglieder der Kommission über die zur Erörterung stehenden Fragen. Eine endgültige Stellungnahme zu denselben behielt sich die Kommission angesichts des umfangreichen Materials, welches die Erhebungen ergeben haben, und dessen eingehende Würdigung erst nach Druck— legung der Protokolle möglich sein wird, bis zur nächsten Sitzung vor. Der Referent, Großherzoglich hessischer Kreis⸗ rath Dr. Freiherr von Gemmingen, übernahm es, inzwischen im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden einen Entwurf des an den Reichskanzler zu erstattenden Berichts auszuarbeiten.
Die im i e mn, aufgestellte Uebersicht der
Betriebs⸗Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Oktober d. J. ergiebt für die 68 Bahnen, die auch schon im entsprechenden Monat des Vorjahres im Betriebe waren und zur Vergleichung gezogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebslänge von 38 418,02 km Folgendes: Im Oktober d. J. betrug die Einnahme: a. k verkehr im ganzen 29 420 8860 S oder 360 756 6 mehr als in demselben Mongt des Vorjahres, auf 1 kRm Betriebs⸗ länge 780 6 oder 0, 26 Proz. weniger als in demselben Monat des Vorjahres; b. aus dem Güterverkehr: im ganzen Sa 710549 S oder 1907 323 SP mehr als in demselben Monat des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 2158 Mt oder 089 Proz. mehr als in demselben Monat des Vor⸗ jahres. In der Zeit vom 53 des Etatsjahres bis Ende Oktober d. J. betrug die Einnahme: A. Bei denjenigen Bahnen, deren Rechnungsjahr die Zeit vom 1. April bis 31. März umfaßt, a. aus dem Personenverkehr: im gen en 192 145542 M6 oder 5 300 022 Se mehr als in
K Zeitraum des Vorjahres, auf 1 Km Betriebslänge G26 MM oder 1,20 Proz. mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres; b. aus dem Güterverkehr: im ganzen 432 536 264 4 oder 6514276 Si mehr als in demselben
eitraum des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 13 819 oder G04 Proz. weniger als in demselben Zeitraum des Vor⸗ . B. Bei denjenigen Bahnen, deren Rechnungsjahr mit
em Kalenderjahre zusammenfällt, a. aus dem Personen⸗ verk Nö. im ganzen 58 063 229 66 oder 2 373 751 gi mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres, auf 1 km Betriebs⸗ länge 85l0 M oder 2839 Proz. mehr als in demselben Zeit⸗ raum des Vorjahres; b. aus dem Güterverkehr: im
anzen 103 523 866 M6 oder 1 361 535 ½ mehr als in demselben 5 des Vorjahres, auf 1 km Betriebslänge 15 003 M oder 0, 0 Proz. weniger als in demselben Zeitraum des Vor⸗ jahres Eröffnet wurden am 1. Oktober die Strecken Berlin Schönhauser Allee) Pankow 3, 93 kim (Königliche Eisenbahn⸗
irektion in Berlin), Nakel Konitz 74,93 km und Klapaten — Naujeningken 1025 km (Königliche Eisenbahn-Direktion in Bromberg), Oberröblingen Allstedt 7,80 km (Königliche Eisenbahn-Direktion in Erfurt) und Ilsenburg — Harzburg
1370 km . Eisenbahn⸗Dirertion in deburg); am 10. Oltober Lubliniß —Vossowska 2408 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in Breslau).
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Der General-Lieutenant von Massow, Kommandeur der 30. Division, ist nach beendetem Urlaub wieder abgereist.
Der Königliche Gesandte in München Freiherr von Thiel mann ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. .
Der Königlich sächsische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten
ofe Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin mit
urzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit
fungiert der Legations⸗Sekretär von Stieglitz als Geschäfts⸗ trãger.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reicht⸗ und Staats⸗Anzeigers“ werden Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reich um die Mitte des Monats November 1894 und die Ernte von Hafer, Kartoffeln, Klee (auch Luzerne) und 6 im Jahre 1894, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt, veröffentlicht.
Bayern. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗-Regent hat, wie das „Militärblatt“ meldet, Seiner Majestät dem Kaifer von Rußland das 1. Chevaulegers⸗Regiment verliehen.
Württemberg. Die evangelische Landessynode hat in ihrer gestrigen Sitzung das Gesetz über die Religionsreversakien in namentlicher Abstimmung einstimmig angenommen.
HSessen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog wird der „Darmst. Ztg.“ zufolge am nächsten Dienstag St. Petersburg verlassen und dürfte am Donnerstag in Darmstadt eintreffen.
Sachsen⸗Altenburg.
Der Landtag ist . durch den Staatgs⸗Minister von Helldorf im Namen Seiner Hoheit des Herzogs er⸗ öffnet worden. Zur Berathung liegen nach der Magd. Ztg.“
vor: eine Petition der Gewerbevereine wegen höherer Be⸗—
steuerung der Wanderlager, und zwei Vorlagen der Regierung, nämlich der Entwurf eines Einkommensteuergesetzes und die Gewährung eines Staatsbeitrages zu den Kosten der von den Gemeinden Uhlstädt, Unterkrossen, Oberkrossen und Rückersdorf erbauten Saalbrücke.
Oesterreich⸗Ungarn.
Für den verstorbenen Erbgroßherzog von Sachsen ist eine sechstägige Hof trauer vom morgigen Tage ab ange⸗ ordnet worden.
Im permanenten Steuerausschuß des österreichi⸗ schen Abgeordnetenhauses wurde gestern die Renten⸗ steuer unter lebhaftem Beifall angenommen. Der Abg. Zaleski beantragte, von einer Spezialberathung abzusehen, damit die Vorlage möglichst bald im Abgeordnelenhause zur Verhandlung gelangen könne.
Frankreich.
Die Deputirtenkamm er setzte gestern die Berathung des für Madagaskar zu bewilligenden Kredits fort. Die Deputirten Lebon und Graf Douville⸗Maille feu sprachen sich für die Bewilligung aus. Der Minister des Auswärtigen Hanotaux faßte noch einmal die Argumente zusammen, die er bei der Einbringung der Vorlage hervor⸗ gehoben hatte, und betonte, daß es sich außer der öͤkonomischen Frage bei der Madagaskar⸗Angelegenheit noch um die Erhaltung des französischen Erbes handele; der Minister sprach die Hoffnung aus, das Parlament werde auf der Politik des Protektorats bestehen, eine Kundgebung zur See würde ungenügend sein. (Lang anhaltender Beifall.) Der Deputirte Dum as (radikal) war gegen die Bewilligun des Kredits, die andere nach sich ziehen würde. Nachdem no der Deputirte Brunet für die Regierungsvorlage eingetreten war, wurde die Fortsetzung der Berathung auf heute vertagt.
Nu sland.
Der Kaiser wird, wie „W. T. B.“ meldet, heute im Winterpalais Deputationen aus St. Petersburg, Moskau und anderen Städten empfangen. Dem Vernehmen nach hat der Kaiser dem Kommunikations⸗-Ministerium seinen Dank für die umsichtigen Vorkehrungen anläßlich der Ueberführung der Leiche des Kaisers Alexander ausgedrückt. Die Gerüchte von einem bevorstehenden Urlaub des Ministers der Verkehrs⸗ wege Kriwoschein, die von ausländischen Zeitungen ver⸗ breitet wurden, entbehren der Begründung.
Der Ehekontrakt zwischen dem Kaiser und der Großfürstin Alexandra Feodorowna ist gestern von dem Minister des Auswärtigen von Giers und dem Minister des Kaiserlichen Hofes Grafen Woronzow⸗Daschkow unterzeichnet worden. Der Kontrakt enthält Bestimmungen . Gunsten der zukünftigen Kaiserin für jetzt und für den Fall des Ablebens des fen.
Nach dem nunmehr veröffentlichten Zeremoniell für die am Montag stattfindende Vermählung wird der Tag durch 21 Kanonenschüsse von der Festung angekündigt werden. Die geladenen Personen und die Würdenträger versammeln sich Vormittags 111ñ9 Uhr in den verschiedenen Sälen des Winter— palais. Der Heilige Synod und der Klerus begeben sich un⸗ mittelbar in die Kirche des Palaig. Die Würdenträger sind in großer Uniform, die Damen in russischem Hofkostüm. Die Ehrendamen der Kaiserin⸗Wittwe wohnen der Toilette der Kaiserlichen Braut bei, Höchstwelche die Krone auf dem Haupt und einen Mantel aus Goldbrokat und Hermelin tragen wird. Die Brautschleppe wird von vier Hofchargen und das Ende vom Großkämmerer getragen. 51 Kanonenschüsse kündigen an, daß der Zug von den Ge⸗ mächern der Braut sich nach der Kapelle in Bewegung setzt. Voran schreiten die Großwürdenträger, alsdann die Kaiserin⸗ Wittwe mit der Groß fürstin Alexandra Feodorowna, hierauf der Kaiser, gefolgt von dem Hof⸗Minister Grafen Woronzow⸗Daschkow und drei General⸗Adju⸗ tanten, sodann der König von Dänemark, der König
die Estrade heran,
und die Königin von Griechenland, der Groß⸗ herzog von Hessen, der 8 und die . von Sachsen⸗ Coburg und Gotha, der Prinz und die Prinzessin von Wales der Prinz Ferdinand von Rumänien, die Prinzen Waldemar von Dänemark und Georg von Griechenland, der Herzog von erg der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen ie Großfürsten und ö ürstinnen und die anderen Fuͤrst⸗ lichen Gäͤste. Den Zug schließen Sengtoren, Staatssekretäͤre und Würdenträger. Nicht im Zuge befinden sich die inister, die Mitglieder des Reichsraths und das diplomatische Korps mit den. Damen. Diese werden direkt vom Georgssaal nach der Kirche geführt. Der Kaiser, die i, und die Kaiserliche Braut, sowie die Souveräne und Prinzen werden an der Thür der Kapelle von dem Metropoliten, dem Heiligen Synod und dem Hofklerus empfangen. Sobald der Kaiser die in= mitten der Kirche errichtete Estrade betreten hat, führt ihm die Kaiserin die Hohe Braut zu. Darauf beginnt der Gottes dienst. Die Erzhofpriester überreichen auf goldener Schüssel die Eheringe, die der Beichtvater dem Kaiser und der rr sTsestin Alexandra Feodorowna an die Finger steckt. Nach beendigter Trauungszeremonie treten die hierzu bestimmten Souveräne und Prlnzen an
um die Kronen über die ank des Kaisers und der Kaiserlichen Braut zu halten. So— dann erfolgt die Einsegnung der Ehe und 11 die Für⸗ bitte. Alsdann nähern sich die . Neuvermählten der Kaiserin⸗Wittwe zum Dank und empfangen die Glückwünsche der Souveräne und Prinzen. Anschließend an die Trauungt⸗ eremonie findet ein Tedeum statt, während dessen 301 Kanonen— . gelöst werden. Die Majestäten, gefolgt von den Souveränen und Prinzen, begeben sich hlerauf nach ihren Appartements, wo der Kaiser und, von ihm ge— führt, seine Gemahlin die Glückwünsche des diploma⸗ tischen Korps, der Würdenträger und ihrer Damen ent—⸗ . Die Majestäten verlassen sodann das Palais und begeben sich in einem Galawagen à la Daumont nach der Kasankathedrale, wo sie von dem Metropoliten und dem hohen Klerus empfangen werden. Dort wird ein Dankamt abgehalten. Die Majestäten fahren sodann nach dem Anitschkowpalais, wo sie von der Kaiserin⸗Wittwe erwartet werden. Auf dem khn Wege vom Winterpalais nach dem Anitschkowpalais ilden Truppen Spalier. In allen Kirchen werden Dank⸗ kö abgehalten und während des ganzen Tages alle
locken geläutet.
Gestern fand bei dem deutschen Botschafter, General der Infanterie von Werder ein Diner statt, woran, außer dem Prinzen Heinrich von Preußen, der Erbgroßherzog von Oldenburg und der Herzog Johann ÄÜlbrecht von Mecklenburg⸗Schwerin und deren Gefolge, sowie der General⸗Adjutant, General⸗Lieutenant von Plessen, General⸗ Lieutenant von Villaume, Flügel⸗Adjutant, Oberst⸗ Lieutenant von Moltke, die zum Ehrendienst befohlenen russichen Offiziere und sämmtliche Mitglieder der deutschen Botschaft theilnahmen. Heute Mittag empfängt der Prinz Heinrich auf der Botschaft die Vorstands⸗ mitglieder der deutschen Vereine als Vertreter der hiesigen deutschen Kolonie, darauf findet in der Botschaft ein Frühstück statt, woran der Großherzog von Hessen theil— nehmen wird.
Der Fürst von Montenegro ist gestern Abend von St. Petersburg abgereist. Derselbe hatte am Mittwoch einen silbernen Kranz 2 dem Grabe Alexander's II. niedergelegt.
Portugal.
Eine große Zahl von Geschäftsleuten begab sich, wie .»W. T. B.“ berichtet, gestern nach der Abgeordneten⸗ kammer, um gegen die neuen Steuern zu protestiren. Die Sitzung verlief stürmisch.
Die Händler in Weinen und getrockneten Früchten haben in einer Petition an den 6 um den Abschluß eines Handelsvertrags mit Deutschland gebeten.
Schweiz.
Der Bundesrath hat den bisherigen Legations⸗Rath bei der schweizerischen Gesandtschaft in Rom Dr. Piodg zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Washington gewählt. Die Berichte der Kantone über die Verwendung des Alkoholzehntels wurden der Bundes⸗ versammlung unterbreitet.
Bulgarien.
Der Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg ist vorgestern, die rein zesst̃ Maria Louise, der Prinz Boris und die Prinzessin Clementine sind gestern aus Euxinograd in Philippopel eingetroffen.
Dänemark.
Gegenüber den in auswärtigen Blättern verbreiteten gegentheiligen Meldungen konstatiert irn Bureau“, daß das Befinden der Königin ein ausgezeichnetes sei.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Hwokohama wäre ein drittes japanisches Arm ee—⸗ Korps aus Ujina, dem Hafen von Hiroshima, in 40 Transportschiffen abgesegelt. Der Bestimmungsort sei unbekannt; wie es heiße, wären die Truppen für die Operationen am Nantse⸗Kiang bestimmt.
er japanische Finanz⸗Minister hat die Emission einer weiteren Rate von 50 Millionen Yen der bereits genehmigten Kriegs⸗Anleihe bekannt gemacht. Der bisherige gesammte An⸗ leihebetrag erreiche hiermit 80 Millionen Yen.
Dem „Reuter 'schen Bureau“ wird aus Chefoo von gestern gemeldet, daß dort eine Depesche eingegangen sei, der ale. die Japaner Port Arthur nach achtzehnstündigem Kampfe genommen hätten. — Die „Times“ veröffentlicht heute in einer Extraausgabe eine Depesche aus Chefoo von gestern und eine andere aus Shanghai von heute, wonach Port Arthur am 21. d. M, von den Japanern gen omm en worden sei. Die japanische Flotte habe an dem Kampfe nicht theilgenommen; nur die Torpedoboote hätten, während die japanischen Truppen in die Stadt eingerückt seien, die Aufmerksamkeit der chine⸗ sischen Forts abgelenkt. Die Japaner verließen Port Arthur
schon wieder. An stralien.
In San Francisco eingetroffenen Meldungen aus Ap ia vom 7. d. M. zufolge herrsche auf den Samoa⸗Inseln große Erregung, da die Aufständischen keineswegs dahin . worden seien, sich zu unterwerfen. Man halte den
turz der Regierung Malietoa s für sicher. Ein englisches und ein deutsches Kriegsschiff befänden sich in Apia.
Nr. 47 der Veröffent lichungen des Kaiserlichen Ge— undheitsamts“ vom 21. November hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ eitsstand und * der Volkskrankheiten (Cholera u. s. w.). — itweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. — Degsgl. geen st. — effentliches Gesundheitzwesen im Reg. Bez. Minden, 1889591. Geburten und Sterbefälle in Warschau, 1395. — Gesetzgebung u. s. w. Preußen, Berlin. Cingefübrteß Fleisch. Neg. Ber Merseßurg. usländische Schinken und Speckselten. — (Sachsen) Urznei⸗Kata— loge in. Apotheken. — (Baden.) Diphtherie. — (Mecklenburg. Schwerin) Behring'sches Diphtherie Antitorin. — (GBraunschweig) Nahrungsmittel Chemiker. — (Sachsen. Meiningen.) iederimpfung. Desterreich. Schlesien. Assanierung bei den Bergwerksbetrieben. Schweiß. Kanton Appenzell. . leischschau. — (Kanton Luzern.) Metzgereibetrieb. ( Belgien) Fleischschau. — Gang der Thierfeuchen. Maul und Klauenseuche im Deutschen Reich, 1893. — Thierseuchen in Großbritannien, 1. Juli bis 29. September. — Desgl. in Norwegen, J. Vierteljahr. — Rechtsprechung. (Preuß. Kammergericht.) Anpreisen von Heilmitteln durch die Presse. Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kengressen u. s. w. (Hamburg). Klärung und Desinfektien von Sielwässern. — Wochentabelle über die Sterbe⸗ falle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entschei⸗ dungen zum Nahrungsmittelgesetz (Kochgeschirr, Fische, Krebse).
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Als ein nach Art. 1383 deg Rhein. Bürgerl. Gesetzbuchs (. Jeder ist für den Schaden verantwortlich, den er durch seine Handlung oder auch nur durch seine Nachlässigkeit oder Unvorsichtigkeit verursacht hat“) zu ersetzender Schaden ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, Zweiten Zivilsenats, vom 5. Oktober 1894, zu erachten: die Ent ziehung der Aussicht für einen hilfsbedürftigen Ba ter, von dem Sohn, der in der Jugend getödtet worden ist, künf tig Unterstützung zu erlangen. „Das Berufungsgericht verneint, daß der Kläger durch den Tod seines Sohnes einen Schaden erlitten habe, weil der letztere zur 5e des Unfalls nur im stande ge⸗ wesen sei, aus seinem Arbeitsperdienst die Kosten des eigenen Unter halts zu bestreiten, sodaß höchstens angenommen werden könne, der Vater habe infolge des Unfalls auf der einen Seite die Einnahme aus dem Verdienst des Sohnes eingebüßt, sei aber auf der anderen Seite der Nothwendigkeit enthoben worden, die Kosten des kö in etwa gleicher Höhe zu bestreiten. Auf die Möglichkeit höheren Verdienstes in der , komme es aber überhaupt nicht an, weil aus einem möglichecweise zukünftigen Ereigniß ein Schaden in der Gegenwart nicht folge, wobei sogar von dem , , Eintritt besonderer Ereignisse abgesehen werden könne. Diese Ausführung er— scheint als rechtsirrthümlich, wenn damit . werden soll, daß bei einer auf die Tödtung eines ernährungepflichtigen Sohnes gestützten Schaden. ersatzklage prinzipiell eine erst in der Zukunft zu erwarten gewesene Realisierbarkeit der nach Art. 2965 des Bürgerlichen Gefetzbuchs bestehenden Ernährungspflicht bei Lösung der ge ob durch die herbeigeführte Unmöglichkeit, den Sohn wegen Unterstützung in An— e zu nehmen, dem Kläger ein Schaden entstanden sei, nicht in Betracht gezogen werden koͤnne. Auch dann, wenn bereits vor dem Unfall Ernäbrungsbeiträge entrichtet wurden, setzt die Berurtheilung zu Schadenersatz die Annahme voraus, daß ohne den Unfall die Er⸗ nährungspflicht fortgesetzt erfüllt worden wäre, wofür eine jede andere Möglichkeit ausschließende Gewißheit niemals vorhanden . kann, wohl aber eine so hohe Wahrscheinlichkeit, daß eine Ver⸗ urtheilung gerechtfertigt erscheint. Ist dagegen der Fall, in welchem eine Unterstützung einzutreten hat, erst e, so wird allerdings eine richterliche Ueberzeugung, daß dem Kläger Unterstützungsgelder, auf die er rechnen konnte, entgangen seien, schwerer zu gewinnen sein; allein ausgeschlossen erscheint dies keineswegs, insbesondere nicht in
ällen, wo, wie im vorliegenden, der verunglückte Sohn trotz seiner ugend schon einen erheblichen Arbeitsverdienst besaß und der 54 Jahre alte Vater krank zu sein behauptete. Es widerspricht daher dem Recht auf vollen Schadenersatz, wenn die dem Kläger entgangene f . . durch den Verunglückten ausgeschlossen wird. . .“
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.
Die Ortspolizeibehörde ist, nach einem Urtheil des Ober ⸗Ver⸗ waltungsgerichts, IV. Senats, vom 4. Juli 1894, befugt, hinsichtlich eines Grundstücks, welches vermöge einer Servitut über ein Nachbar grundstück hinweg, an dessen Entwässerungskanal es an⸗ geschlossen ist, entwässert, in sanitätspolizeilichem Interesse anzu⸗ ordnen, . dieses Grundstück direkt an den nächsten Entwässerungs« kanal angeschlossen werde und nach diesem entwässere, wenn auch da⸗ durch die Ausübung der Servitut aufgehoben wird. — Ein an der Theodorenstraße zu Wiesbaden gelegenes Grundstück entwässert vermöge einer ihm zustehenden ser vitus eloacas über ein Nachbargrundstück hinweg, an dessen Entwässerungskanal es angeschlossen ist, nach einer anderen Straße. Nach der für Wiesbaden ergangenen Polizeiverordnung vom 1. August 1889, betreffend die Errichkung und den Betrieb von Tief⸗ bauanlagen, ist aber eine gemeinschaftliche Leitung für die Entwässe⸗ rung mehrerer Privatgebiete, oder die Führung elner Entwässerungs— leitung durch ein anderes Entwässerungsgebiet nur mit befonderer polizeilicher Erlaubniß und mit Zustimmung der Gemeindebehörde und nur in dem Falle statthaft, wenn eine andere Art der h nicht wohl ermöglicht werden kann‘. Unter Bezugnahme auf diese Bestimmung gab die Polizei. Direktion dem Eigenthümer des gedachten Grundstücks an der Theodorenstraße auf, sein Grundstück nach dem Kanal in der Theodorenstraße zu entwässern, da die bestehende Entwässerungsanlage nicht länger geduldet werden könne. Die ,. vom Eigenthümer erhobene gj wurde vom Bezirksausschuß abgewiesen. Auf die Be⸗ rufung des Klägers wurde vom Ober-⸗Verwaltungögericht die Ent⸗ scheidung des Bezirksausschusses bestätigt, indem es begrün⸗ dend, ausführte: „Wenn die Ortspoltzeibehörden eine Ver⸗ pflichtung der Hausbesitzer zum Anschluß ihrer Grundstücke an die städtische Kanaälanlage, durch polizeiliche Vorschriften eingeführt und über die nähere Regelung dieser Angelegenheit be⸗ sondere 3 getroffen haben, so bewegen sie sich damit durchaus auf dem ihrer Sbhut anvertrauten Gebiete der „Sorge für geben und Gesundheit! der Einwohner. Von einem unerlaubten ff in das Privateigenthum kann hiernach keine Rede sein. Dieser Erwägung. gegenüber kann auch der fernere Einwand des gere nicht stichha ltig sein, daß ihn die polizeiliche Verfügung des⸗ hal in seinem Privatrechte verletze, weil sie ihm die Ausübung seiner Fervitus eloacae unmöglich mache und diese Servitut überhaupt be— , ,
Kunst und Wissenschaft.
Die Comenius-⸗Gesellschaft hat für 1895 zwei Preis⸗ aufgaben ausgeschrieben; die erste fordert eine Darstellung des Unterrichte in der Sittenlehre nach Comentus“, die zweite hat „Das
chulwesen der böhmischen Brüder bis zur Auflösung der Brüder— schule in Lissa“ zum Gegenstand. Unter den Reformgedanken des Comen tus, die heute noch der Verwirklichung harren, ist die Erhebung der Sitten lehre zum selbständigen Lehrgegenstand keiner der unwesent⸗ lichsten, und es bietet diefs Frage gegenwärtig ebenfo wie die nach Rer Einrichtung des vorzüglich organ ifierten Schulweseng der böhmischen Brüder zu leich ein wissenschaftliches und ein praktisches Interesse dar.
ie erste Ärbelt ist bis zum 31. August, die zweite bis zum JI. De— jember bei dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Archiv Rath Dr. Keller
in Münster (Weif), eintureichen. Das Preiggueschreiben selbst wird
von der Geschäftsstelle der Comenius⸗Gesellschast auf Anfordern kostenlos übersandt.
— Auf die von dem Verein für Eisenbahntkunde aus— geschriebene Preisaufgabe Beitrag zur Geschichte des preußischen Eisenbahnwesens“ waren sechs Arbeiten eingegangen. Vom Begut⸗ achtungsausschuß ist, nach dem ‚Centr. - Bl. d. Bauperw.*, der erste Preis von 1500 „ der Schrift des Obersten a. D. Fleck in Halle a. S., der zweite von 500 M derjenigen des Regierungs⸗Raths Dr. Eger zu⸗ erkannt worden.
— Die Akademie der Inschriften in Paris hat laut Meldung des. W. T. B.“ vom gestrigen Tage den Sanskritforscher Professor Web er⸗Berlin und den Archäologen Professor Helbig⸗ Rom zu auswärtigen Mitgliedern gewählt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien. .
Durch Königliche Verordnungen vom 16. und 17. d. M. ist die gegen Kronstadt, St. Petersburg, Hango und Rigg nebst Umkreis von 166 km angeordnete Quarantäne unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. R. Anz.! Nr. 158 vom 7. Juli, Nr. 160 vom 10. Juli, Nr. 167 vom 18. Juli und Nr. 200 vom 25. August d. I)
Rumänien.
Mit Rücksicht auf das Erlöschen der Cholera in der Bukowina hat die Königlich rumänische Regierung beschlossen, sämmtliche an den Grenzyunkten von Burdujeni (Botuschani, Michaileni, Mamornitza (Dorohoi) und Cornu, Luncu (Suceawa) bisher in Kraft gewesenen gesundheitlichen Revisions und Deginfektionsmaßregeln vom 13. d. M. ab außer Kraft zu setzen. Nur auf Massenzuzüge von Arbeitern über die genannten Grenzpuͤnkte finden die Maßnahmen auch fernerhin An wendung. (Vergl. Reicht ⸗Anzeiger! Nr. 145 vom 22. Juni d. J.)
Cholera.
Breslau, 23. November. Bei der Regierung zu Oppeln ist gestern ein Cholergfall aus Myslowitz gemeldet worden.
Wien, 23. November. Nach den gestern hier eingetroffenen Nachrichten über den Stand der Cholera kamen in Galizien 48 Erkrankungen und 31 Todesfälle, in der Bukowina 1 Erkran⸗ kung und 1 Todesfall vor.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 12 420, nicht recht⸗ zeitig gestellt 290 Wagen.
In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 5192, nicht recht. zeitig gestellt keine Wagen.
. . Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 22. und 23. November die nachbezeichneten Grundstücke zur Ver⸗ steigerung: Heinersdorferstraße 5 / 6, der Frau Rentier Am alie Jacob gehörig; Nutzungswerth 7600 S und 7860 ; mit dem Gebot von 145 010 SM und 147 010 „ blieb der Kaufmann R. Ra⸗ witz. Blücherstraße 32, Meistbietender. — Langestraße 103, dem Buchdrucker H. Schröder gehörig; h, . 14 720 4; für das festgesetzte geringste Gebot von 276 S0 6 wurde der Apotheker Otto Friedericin zu Friedenau Ersteher.
Berlin, 23. November. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: (Preise im Berliner Großhandel zum Wochendurchschnitt per komptant) per 50 kg. Hof⸗ und Genossenschafts⸗ Butter Ja. 110 M, 1Iia. 95 S6, IL a. —, abfallende S0 1. Land⸗, Preußische 68—- 70 4, Netzbrücher 68 - 79 S6, Pommersche 68 - 30 6, Polnische 68-70 , Baherische Sennbutteer — 1, do. Landbutter —— 6, Schlesische 68 70 S, Galtzische —— n, Margarine 35— 65 Sn — Käse: Schweizer, Emmenthaler 85 — 90 S, Bayerischer 60 —– 68 S, Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 - 70 MS, do. IIa. 45 — 35 , Holländer 78 85 M, Limburger 37 — 40 60. Quadrat · Mager · läse La. 20-25 , do. IIa. II- I5 MM — Schmalz: Prima Western 17 999 Tara 44 00 -45 00 M, reines, in Deutschland raffiniert 46 47 S, Berliner Bratenschmalz 47 — 48 — Fett, in Amerika raffiniert 37 M, in Deutschland raffiniert 53 n Tendenz: Butter: ruhig. Schmalz: ruhig.
— Die Aktiengesellschaft Görlitzer Maschinenbau⸗ Anstalt u. Eisengießerei macht bekannt, daß nachdem die Frist zur Abstempelung der 5. Goigen Obligationen in 4b ige, am 15. No⸗ vember 1894 abgelaufen ist, die noch im Umlauf befindlichen 5H ooigen Obligationen der Gesellschaft am 1. April 1895 an der Gesellschafts⸗ kasse oder bei dem Bankhause . Elimeyer in Dresden zur Rück⸗ zahlung gelangen. Die Verzinsung der gekündigten Obligationen hört mit diesem Tage auf. .
— Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die „Schl. Ztg.““ Auf dem Roheisenmarkt ist eine Aenderung nicht eingetreten, auch die Anzahl der im Feuer stehenden Hochöfen blieb unverändert. Sowohl in Gießerei⸗ wie in Puddelroheisen ist der Absatz unzureichend, sodaß ein Theil der frischen 2 wie vorher in die Bestaͤnde gebracht werden mußte. — Vom Walz ⸗ eisen geschäft ist neues ebenfalls nicht zu berichten Die Unsicherheit der Lage, die vor der Verlängerung des oberschlesischen Waljwerks ver⸗ bandes bestand, ist nicht a geschwunden, da nicht, wie bisher, ein Normalpreis für das laufende Vierteljahr festgelegt worden ist, sondern die Verkaufsstelle von Fall zu Fall anbietet, wobei im allgemeinen eher noch eine Herabsetzung der bisherigen Preise heraus— kommt. Der Grund für diese Erscheinung ist lediglich in der Kon⸗ kurrenz der rheinisch⸗westfälischen Werke sowie in dem Umstande zu finden, daß die mitteldeutschen Werke noch nicht wieder geeinigt sind. Das Geschäft hat an Lebhaftigkeit zwar noch nicht gewonnen; der In und Auslandsbedarf ist um diese Jahreszeit erfahrungsgemäß der schwächste des Jahres; doch scheinen die Läger der Händler der Ergänzung zu bedürfen, sodaß die Aussichten für die nächste Zukunft sich wenigstens einigermaßen günstiger gestalten. Der Absatz nach dem Inland ist anhaltend gering, und das Ausland hält ebenfalls mit Bestellung zurück. Insbesondere hat der 3 nach Rumänien, woselbst die i g. Ernte schlecht war, erheblich nach⸗ gelassen. Die Verladungen nach Rußland sind infolge der Beisetzungs⸗ seierlichkeiten, die das Geschäft . gänzlich zum tocken brachten, quantitativ zurückgegangen. uch die beim Verkauf nach Rußland erzielten Preise lassen zu wünschen übrig und decken kaum noch die Selbstkosten der Werke. Der dortige Bedarf wird sich indeß mit dem kommenden Frühjahr hoffent⸗ lich wieder heben, sodaß auch im Auslandsgeschäft für die Zukunft nicht ungünstige Aussichten vorhanden sind. Der Beschäftigungsgrad hat infolge des schwächeren Eingangs russischer und sonstiger Äus—= landsordres bereits hier und da die Einstellung von Walzenstrecken ö gemacht, und nur noch auf den beliebteren Werken wird voll, gearbeitet. Insbesondere läßt der Bedarf an Fein⸗ eisen sehr zu wünschen übrig, während grobe und mittlere Sorten noch leidlich Absatz finden. In Stahl liegt das Geschäft nach wie vor darnieder, und auch die übrigen Branchen klagen über zu ern Eingang an Aufträgen und über schlechte Preise. Die Lage der Eisengießereien blieb 1 die der . unverändert. — Im Zinkgeschäft blieb die Tendenz zunächst noch eine matte, und die Preise waren im Anschluß an die Londoner Notierungen weichend. In den letzten Tagen aber trat in London ein Stillstand in der rückläufigen Bewegung und eine . des Markts ein, die sogar in einer kleinen Preisbesserung ihren Ausdruck fand. Daß lediglich Ge—= 1 über noch fortdauernde Bestrebungen, die Produktionskonvention doch noch wieder zu verlängern, i. irkung hervorgebracht haben sollten, erscheint wenig glaublich. Weit eher dürften die an sich
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niedrigen Preise zu Deckungskäufen gereizt haben. Hiesige Preise sind
augenblicklich schwer festzustellen. Bei 29 4 wird den K von den Kommission Aussicht auf ein Ges en. Die Pro- duzenten verhalten sich abwartend. Die Bestände scheinen den
schlesischen Hütten recht gering zu sein.
— In einer . 3. in Cssen abgehaltenen Sitzung des Beiraths des Kheinisch-⸗Westfälischen en,, ats wurde, wie die „Rh. Westf. Itg.“ berichtet, u. a. beschlossen, eine Kommission zur Vorhereitung der Verlängerung des Kohlen yndikats- vertrags zu wählen, sowie die nächste . am Freitag, den 30. d. M., nach Essen einzuberufen. Der d e, versammlung wird vorgeschlagen werden, die Fördereinschränkeng für den Monat Dezember d. J. auf 5 oo festzusetzen. Die Förder- einschränkung für den laufenden Monat beträgt 10 9. Die that⸗ sächliche Einschränkung wird 2 ebenso wie im Monat Oktober und November unter 5 0 bleiben.
— Das „Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen“, Zeitschrift des Landesgewerbvereins, hat in der Nr. 47 vom November 1894 folgenden Inhalt: Zur Nachricht. — Das Ver⸗ dingungswesen im Großherzogthum Hessen. — Zu unserer Abbildung. — 2 Kanaleinlaufroste. — Aus den Brts⸗Gewerbevereinen. Nidda. Affenbach. Roßdorf. Wimpfen. — Verschiedene Mitthei⸗ lungen. Patente von im Großherzogthum Hessen lebenden Erfindern. Verschrift für benen we, Jinkanstrich. — Literatur. Lexikon der gesammten Technik. Martin's Allgemeiner Drechsler ⸗Kalender. Jubel ⸗Ausgabe des Hauptkatalogs der Maschinenfabrik und Gifen⸗ gießerei von Erdmann Kircheis zu Aue in Sachsen. Baukalender der Baugewerks. Zeitung. Kalender für Betriebsleitung und praktischen Maschinenbau 1895. Maurer, E., Die Berufswahl der Knaben. Auf⸗ gaben für den Unterricht im Fachzeichnen.
. Wie die „Frankf. Itg. aus Basel meldet, wird der Prospekt für die Konversion der ö schweizerischen Zentra . Prioritäten von 1883 am Diengtag erscheinen. Von den ing— esammt auszugebenden 30 Millionen ranks neuer 390
rioritäten haben der Basler Bankverein, die Basler Handelsbank und die Basler Depositenbank 28 Millionen übernommen. Die An- meldungen zur Konversion finden vom 27. November bis zum 4. De⸗ zember statt, die Baarsubskription erfolgt am 4. Dezember. Für die Konversion und die Baarsubskription ö. der Kurs auf 100 960 fest⸗ gesetzt worden.
Leipzig, 23. November. (W. T. B) Kammzug-⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B pr. Rovember 3 85 M, pr. Dezember 2.85 A, pr. Januar 2, 83 M, pr. Februar 2,87. M, pr. März 2873 , pr. April 2,90 AM, pr. Mai 2, 23 M6, pr. Juni 2,95 1M, vr. Juli 2, 974 M, pr. August 3, 00 SM, per September 3,023 A, per Oktober 3,05 S. Umsatz 85 000 Eg.
Verdingungen im Auslande.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
27. November, Mittags. K. K. General. Direktion der Oester⸗ reichischen Staatsbahnen in Wien: Lieferung von 1) Lokomotiven und Tender; 2) Personenwagen; 3) Dienstwagen; 4 Güterwagen. Näheres beim .
ieder lande.
28. November, 11 Uhr. Bürgermeister und Magistrat in Til bur 7 Lieferung und Aufstellung vgn 4 gegossenen eisernen Reinigungt⸗ behältern mit glatteisernen Deckeln sowie der nöthigen Rohr⸗ leitungen . für die Gemeinde⸗Gasfabrik. Bedingungen für E, 50 FI. bei dem Direktor der Gasfabrik erhältlich; durch letzteren wird auch nähere Auskunft ertheilt.
39. November, 2 Uhr. Bürgermeister und Magistrat in Vlissingen im Rathhause daselbst; Herstellung von Rohrleitungen auf dem sog. Eiland daselbst. Bedingungen zur Einsichtnahme in der Gemeente Secretarie in Vlissingen und käuflich für 0 50 Fl. bei dem Gemeinde ⸗ Haumeister welcher auch nähere Auskunft ertheilt.
1. Dejember, 3 Uhr. Landbauer⸗Vereinigung zu Hontenisse „Eigen Hulp“ bei Herrn P. Verbist in Kloosterzan de (Zeeland): Lieferung von 200 000 kg Superphosphat. Bedingungen bei dem Sekretär J. Buysrogge erhẽsllich.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 23. November. (W. T. B. Nord deu tscher Lloyd. Der ,,, „Gera“ hat am 21. November Vor⸗ mittags die Reise von Neapel nach Port Said fortgesetzt. Der Postdampfer . Weimar hat am 21. November Vormittags Prawle Point passiert. Der Postdampfer Pfal;j' ist am 16. November in Mon tevideo angekommen.
— 24. November. (W. T. B. Der Postdampfer Mark, vom La Plata kommend, hat am 22. November, z Uhr Abends, St. Vincent passiert. Der Postdampfer Wei mar?, von Balti⸗ more kommend, ist am 23. November, 3 Uhr Morgens, auf der Weser angekommen. Der Postdampfer 3 S. Meier hat am 23. November, 85 Uhr Morgens, die Reise don Antwerpen nach Southampton .
Hamburg, 23. November. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Postdampfer Flandria!“ ist gestern in St. Thomas eingetroffen.
London, 23. November. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer Harlech Castle“ ist heute auf der Ausreise von London ab⸗ gegangen. ĩ
New-York, 22. November. Heute ist die Tehuantepee⸗ Eisenbahn, welche den Atlantischen und Stillen Ozean verbindet, vollendet worden. Die Bahn ist, wie die Londoner A. K. mit- theilt, 130 engl. Meilen lang und geht über den im südlichen Mexiko liegenden Isthmus von Tehuantepec. ö
Theater und Musik.
Konzerte. R
Die Sopranistin Fräulein Eugenie Böttcher gab am Donnerstag ein Konzert im Saal der sie mehrere Gesänge von Mendelssohn, Bach, Schumann, Weber und anderen zu Gehör brachte. Sie ließ eine recht klangvolle und wohl- geschulte Stimme erkennen, doch war die Vortragsweise nicht belebt genug, um die Hörer tiefer zu ergreifen. Der Cellist Herr Eugen Sandow von der Königlichen Kapelle erfreute durch den wohl⸗ gelungenen Vortrag einer Cello⸗Sonate von Corelli und eines Adagios von Kes und wurde darin von dem Pianisten Herrmann Qurrag aufs wirksamste unterstützt. Allen Leistungen folgte lebhafter Beifall.
An demselben Abend fand im Saal da rn das zweite Konzert des bereits kürzlich mit großem Er z aufgetretenen , Streichquartetts der . Hoffmann, J. Suk, O. Nedbal und Prof. SH. Wihan statt. Im Vortrag zweier Quartette von Dvoräk und Smetana ließen die ausgezeichneten Künstler wieder die schon gerühmte Präzision und Feinsinnigkeit des Spiels erkennen und erfreuten am Schluß des Abends n durch das ebenso vortrefflich ausgeführte Fedur-Quartett von Beethoven, welchem lebhafter und, anhaltender Beifall folgte. Die jugendliche Sängerin . ein Albertine Beer aus Graz, welche sich hier zum ersten Mal hören ließ, sang einige Lieder von Schumann, Franz und Schubert, in denen * mehr ihre klangvolle Stimme (Mc ofcpran) als Belebtheit des Vortrags, der unter Befangenheit zu leiden schien, geltend machte. Aufmunternder Beifall folgte den Leistungen der begabten Künstlerin. ⸗
Den zweiten Klavierabend, den Fräulein Clara Igniszewsk gestern im Saal Bechstein gab, eröffnete die Beethoven's Sonata pastorale (D-dur) op. 28, die si Verständniß und gewandter Technik zu Gehör brachte. Variationen von
ing⸗Akademie, in welchen