1894 / 288 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Dec 1894 18:00:01 GMT) scan diff

Der Senat setzte 86 die Berathung der Mada⸗ gaskgrvorlage fort, Der Senator Lamarzelle beschul⸗ digte die englischen Missiongre, die . gegen 6 aufgereizt zu haben. Der Senator Mac wandte sich gegen en ö rn, der für die Sicherheit fährlich sei. Der Minister des Auswärtigen Hanota ux hrte aus, die ö die än die Sicherung es französischen otektorats bezwecke, sei um der nteressen und der Ehre Frankreichs willen nöthig; ie sei weder eine That der Eroberung noch der Gewalt; er gte hinzu, Frankreich wolle auf . lediglich thun, was es in Tunis gethan habe. Der Vorsitzende der Kom⸗ mission Freyeinet setzte die Nothwendigkeit der Expedition auseinander; die Regierung könne e Rechte nicht aufgeben und müsse dem Vertrage von 1885 Achtung ver⸗ schaffen. Hierauf wurde die ganze Vorlage mit 270 gegen 3 Stimmen angenommen. In der Deputirtenkammer setzte gestern der Deputirte . seine Rede vom Dienstag mit einer ausführlichen ritik der von den Eisenbahnen verursachten Ausgaben fort und erneuerte seine Angriffe geg fn die Eisenbahn⸗ konventionen. Der Redner schätzte die Kolonialausgaben auf jährlich 110 Millionen, deren Gewinn er als ö. ull bezeichnete; diese Ausgaben seien höher als ie entsprechenden Englands, Bre red) Spaniens und Portugals zusammen. e in schloß, indem er sich gegen die Verschwendung in den Ausgaben für das Heer und k die Flotte wandte und auf die Enquséte von Toulon verwies. U Der Ertrag der indirekten Steuern im Monat No⸗ vember weist eine Mindereinnahme von 10 Millionen Franes gegenüber dem Budgetvoranschlag und eine Mindereinnahme . 7 . Frances im Vergleich zu dem November 3 auf.

Rußland.

Der . veröffentlicht Kaiserliche Erlasse an den Ackerbau⸗Minister, an die Kaiserliche freie ökonomische Gesellschaft und an die Kaiserliche Mos—⸗ kauer Gesellschaft der Landwirthe. Darin werden die nützlich. Bedeutung der landwirthschaftlichen Ge— sellschaften für die fernere Entwickelung des vater⸗ ländischen Ackerbaues sowie der damit verbundenen Industrie⸗ zweige anerkannt und den genannten Gesellschaften als Ausdruck des Wohlwollens des Kaisers die von seinen Vorgängern verliehenen Rechte bestätigt. Ueberhaupt sei allen landwirthschaftlichen und ökonomischen Vereinen zu erklären, daß ihre fruchtbringende Arbeit zum Nutzen der russischen Landwirthschaft von seiten des Kaisers stets Schutz und Unterstützung finden werde.

Anläßlich der gestern begangenen Jubel feier des 75 jährigen Bestehens der Militär⸗Ingenieur⸗Akademie at, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kaiser die Würde. des

hren⸗-Präsidenten dieser Akademie angenommen.

Das „Journal de St. Pétersbourg“ hebt aus der Thron— rede zur Eröffnung des Deutschen Reichstags die Er— klärung hervor, daß das Vertrauen in die Aufrechterhaltung des Friedens neuerdings verstärkt worden sei, und die Be⸗ iehungen Deutschlands zu allen Mächten gute und freund⸗ m , seien. ;

Nach einer Meldung der „Times“ aus Odessa vom 3. d. M. hätten die Transportdampfer „Orel“ und „Saratow“ Befehl erhalten, Truppen aus Sebastopol und Odessa nach Batum zu transportieren, um die russischen Truppen an der türkischen Grenze zu verstärken. Man glaube, daß dieser Schritt mit den Unruhen in Armenien im Zusammenhang stehe.

Italien.

Das gestern erschienene Amtsblatt des JZustiz—⸗ Mini steriu ms veröffentlicht den Bericht der Kom mission, die durch Verfügung des Justiz-⸗Ministers vom 4. August 1894 mit dem Auftrage eingesetzt wurde, die Verantwortlichkeit der Beamten, die an der Untersuchung über die Vorgänge bei der Banca Romana betheiligt waren, festzustellen. Der Be⸗ richt tadelt das Verhalten dieser Beamten und ersucht den Justiz-Minister, Maßnahmen in der Verwaltung zu treffen, um das Ansehen der Rechtspflege wiederherzustellen.

Das Amtsblatt veröffentlicht ferner einen Ministerial⸗ erlaß vom 5. Dezember, durch den der General⸗Staatsanwalt beim Appellhof in Rom aufgefordert wird, gegen den Rath Dilorenzo wegen der in dem Bericht der besonderen Unter— suchungskommission gegen letzteren erhobenen Beschuldigungen die Disciplinarklage anzustrengen. Bezüglich des ersten Untersuchungsrichters am römischen Gerichtshof und des Unter⸗ suchungsrichlers im Prozeß Tanlongo ist ein Gutachten der obengenannten Kommission eingefordert worden.

n der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer elangte der Antrag des Finanz⸗Ministers, den Montag für as Finanz Exposs e enn ur Annahme. Der Minister⸗

Präsident Crispi erklärte, I., die Interpellation über die Vorfälle in Istrien nicht eingehen zu können, um keinen Prä—⸗ zedenzfall zu ff andererseits acceptiere er alle Inter⸗ pellationen über die innere Politik. Darauf wurde die Debatte über innerpolitische Anfragen und ß auf Dienstag angesetzt, Der Minister⸗Präsident Crispi erklärte hierauf noch, er könne die Interpellation Barzilai's über die Beziehungen zu Oesterreich⸗- Ungarn nicht annehmen, wenn sie die gleiche Tendenz wie diejenige Inibriani's hezüglich Istriens verfolge. Imbriani erwiderte er wolle die Interpellation nicht geheimhalten; sie ziele darauf ab zu erfahren, ob die Beziehungen zu Oesterreich⸗ Ungarn heute, insbesondere nach den das italienische Nationalgefühl verletzenden Vorfällen in Istrien noch die gleichen seien, wie vor drei Monaten. Der . Crispi, ant⸗ wortete, die Regierung bedürfe keiner . über National⸗ efühl; sie lehne die auf die Organisation in fremden Staaten 3 beziehenden Interpellationen Barzilai's und Imbriani's ab. Beide zogen hierauf ihre Interpellationen . Der Minister des . Baron Blanc legte den Gesetzentwurf vor, durch den der handelspolitische modus vivendi mit Spanien auf eine bestimmte Zeit verlängert werden soll; er verlangte für die Vorlage die Dringlichkeit, die von der Kammer angengmmen wurde. Der Minister legte weiter den Handels- und Schiffahrts⸗Vertrag mit Japan vor, ferner den diplomatischen Notenwechsel bezüglich der Vorfälle in Melilla, der Thronfolge in Marokko, sowie über die Reklamationen der Italiener in Venezuela und derjenigen in Brasilien wegen des . Bürgerkrieges. .

ie angekündigte apostolische Konstitution, 9rien-

talium dignitas ecelesiarum“ ist gestern erschienen.

rankreichs

* *

Sie gedenkt zunächst der ruhmreichen orientalischen Kirchen, der Beweise von Liebe und der Chren, die ihnen seitens der römischen Kirche zu theil geworden sind, seitdem etrus den Bischofsstuhl in der die Welt beherrschenden Stadt bestiegen. Die Konstitution erwähnt sodann die kirchlichen Kolleglen, welche die Päpste in Rom und im Orient begründeten und die der Papst Leo XIII zu Gunsten der Angehörigen der grientalischen Kirchen zu entwickeln beabsichtige. Ferner wird die Noth⸗ wendigkeit betont, die Lehren der orientalischen Kirche unver— ändert aufrechtzuerhalten, weil sie trotz ihrer Mannig⸗ faltigkeit doch ein . Ausdruck der Einheit und der Dogmen der katholischen Kirche seien. Nachdem die Kon— stitution die von Benedikt XIV. erlassenen Bestimmungen zu Gunsten der Aufrechterhaltung der Riten der erientalischen Kirche angeführt, dieselben bestätigt und erläutert hat, sanktioniert sie 13 Punkte, die im wesentlichen besagen: Jeder lateinische Missionär, welcher Angehörige einer orienta—⸗ lischen Kirche verleiten würde, zum latelnischen Ritus überzu⸗ treten, soll ipso facto der Suspension und dem Verlust seines Amtes verfallen. An solchen Oertlichkeiten des Orients, wo den Gläubigen ein eigener Priester fehlt, können die— selben die Eucharistie nach dem einen oder anderen Ritus empfangen, ohne dem Vorwurf zu verfallen, den eigenen Ritus verlassen zu haben. Die im Orient zur Leitung der Kirchenkollegien begründeten religiösen Orden werden Sorge tragen, daß die der orientalischen Kirche angehörenden Dig linge nach ihrem bezüglichen Ritus unterwiesen werden.

hne päpstliche Ermächtigung darf kein weiteres Kolleg von lateinischen religiösen Orden im Orient werden. Alle orientalischen Gläubigen, die außerhalb des Patriarchatsprengels lebenden inbegriffen, werden auch fernerhin in den Kirchenbüchern ihres Ritus eingetragen bleiben. Zur lateinischen Kirche Uebergetretenen soll der Uebertritt zum orientalischen Ritus gestattet sein. In Eheangelegenheiten werden die nr alf r nbi? in ge⸗ wissen Fällen an die congregatig de propaganda fide ver— wiesen. Der griechisch⸗melchitische Patriarch wird seine Juris⸗ diktion auf alle Gläubigen seines Ritus im gesammten Gebiet des ottomanischen Reichs ausdehnen. Schließlich kündigt die Konstitution an, daß Papst Leo XIII. die Seminarien und Kollegien im Orient vermehren und denselben mit dem edel⸗ müthigen Beistand der Katholiken aller Länder reichliche Mittel zuwenden werde.

gegründet

Belgien.

In der gestrigen Sitzung der Repräsentantenkammer brachten die Sozialisten bei der Berathung des Budgets der Dotationen eine Erklärung zur Verlesung, worin sie im Namen ihrer republikanischen Ueberzeugungen gegen die Zivil⸗ liste und die Dotation des Grafen von Flandern Protest ein⸗ legten. Als am Schlusse der erregten Berathung der Minister⸗ Präsident die Versammlung zu einem Hoch auf den König aufforderte, rief die Kammer, die liberale Linke und die k mit eingeschlossen, lange: „Es lebe der König!“

ie Sozialisten erwiderten mit dem Rufe: „Es lebe das Volk! Nieder mit den Kapitalisten!“

Türkei.

Der Marschall Fuad Pascha ist gestern von Konstan— tinopel nach St. Petersburg abgereist, um den Kaiser von Rußland anläßlich seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen und ihm den Imtiaz-Orden zu überbringen.

Rumänien.

Auf der gestrigen Tagesordnung der Deputirten— kammer stand eine Petition eines Studentencomités, worin gegen die Vorfälle vom 14. September, durch welche die Studenten verhindert wurden, auf den Straßen zu demonstrieren, protestiert wird. Die Kommission beantragte, die Petition zurückzuweisen, da das fragliche Studentencomité 3. behördlichen Charakter sei. Die Kammer stimmte die sem

ntrage zu. Serbien.

Wie die amtliche „Srpske Novine“ meldet, wird sich der König Milan auf fünf Wochen in das Ausland begeben.

Dänemark.

Der König ist gestern Mittag auf der Station Gientofte eingetroffen und wurde von der Königin und den Herzo⸗ ginnen von Cumberland und Fife empfangen. Der König begah sich sogleich nach Schloß Bernstorff.

Wie „W. T. B.“ meldet, hat sich der König auf der Rückreise von Itzehoe einen leichten Blasenkatarrh zugezogen, der bei der Ankunft in Korsör ärztliche Behandlung nöthig machte; beim Eintreffen in Schloß Bernstorff war das Be⸗ finden des Königs ziemlich befriedigend. In der vergangenen Nacht hat der König gut geschlafen, muß aber heute das Bett hüten. Der Zustand ist beinahe unverändert.

Amerika.

. einer Meldung der „Times“ aus Buenos Aires hat die Kammer die Gesetzvorlage angenommen, durch welche die Nationalregierung ermächtigt wird, die auswärtigen Schulden der Provinzen zu über nehmen.

Asien.

Aus Tokio vom 6. d. M. wird Londoner Blättern ge⸗ meldet, infolge der Entdeckung einer Korrespondenz zwischen koreanischen Ministern und den Insur 6 . habe der . Resident die japanischen Truppen, hie zur Unterdrückung des gegen die Regierung gerichteten Aufstands entsandt waren, zurückberufen. Der König von Korea, der über die Angelegenheit sehr aufgebracht sei, habe den Minister des Innern entlassen.

Einem in ew⸗HJork 3 Telegramm aus Chefoo zufolge hätte, nachdem der amerikanische Gesandte in Peking dem . davon Kenntniß gegeben habe, daß er und der amerikanische Gesandte in Tokio Vorbereitungen

etroffen hätten für direkte Verhandlungen, das Tsungliyamen

,, einen besonderen Abgesandten nach Tokio zu senden mit Vollmachten zu Unterhandlungen über den Frieden. Wie der „Times“ aus Shanghal vom 6. d. M. be⸗ richtet wird, erklärten die chinesischen Behörden, der Zoll⸗ kommissar Detring sei durch ein Kaiserliches Dekret zum Gesandten für den . des Friedens ernannt gewesen, aber die , chen Minister hätten sich geweigert, seine Beglaubigungsschreiben zu prüfen.

Londoner Blätter melden aus Hiroshima vom 6. d. M., der Plan, Mukden zu erobern, sei für diesen Winter aufgegeben. Yamagata werde sich mit Oyama vereinigen.

Aus Port Arthur wird vom 3. d. M. gemeldet, die

einzigen chinesischen Schiffe, die dort genommen worden eien, seien ein Torpedoboot, zwei Kauffahrtei⸗Segelschiffe und ein Kreuzer, der sich auf der Werft im Bau befunden habe.

A frika.

Die neueste, in Liverpool eingegangene Post bringt Nach⸗

richten aus Acera vom 8. November, . das britische Protektorat über das Aschanti land im Dezember prokla— miert werden sollte; der englische Ministerresident werde seinen

Wohnsitz im Coomassie nehmen. Australien.

Nach einer Meldung des „Reuter schen Buregus“ aus Apia vom 1. d. M. hätten die Rebellen die Absicht kund⸗

gegeben, Apia anzugreifen.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ist bei einem Hauskauf der Miethsertrag z. . Kauf⸗ betrüglich verschwiegen und, dafür die höheren Miethen an egeben worden, welche die derzeitigen Miegther sich verpflichtet hatten, N. zu zahlen, so ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Zivilsenats, vom 29. September 1894, der Schad ens betrag nicht durch Herabsetzung des gezahlten Kauspreises im Verhältniß zu der Differenz zwischen den von dem Verkäufer angege—Q benen und den zur Zeit des Kaufabschlusses wirklich gezahlten Miethzinsen zu bestimmen, sondern der Schaden besteht nur in dem— jenigen Abzuge von dem gezahlten Kaufpreise, den der Käufer vor— aussichtlich gemacht haben würde, wenn er gewußt hätte, daß zwar zur Zeit des Kaufes gewisse niedrigere, als die ihm angegebenen Miethen gezahlt wurden, daß aber die angegebenen Beträge nach Ab⸗ lauf der ersten Miethsjahre vertragsmäßig gesichert waren. (109 / 94.)

Nach Art. 278 des Handelsgesetzbuchs hat bei Beurtheilung und Auslegung der Handelsgeschäfte der Richter den Willen der Kontrahenten zu erforschen und nicht an dem buchstäblichen Sinn des Ausdrucks zu haften. In Bezug auf diese . hat das Reichsgericht, VI. Zivilsenat, durch Urtheil vom 4. Oktober 1894 ausgesprochen, daß landesgesetzliche, mit dem im Art. 278 aus—⸗ gesprochenen Grundsatz in offenbgrem Widerspruch stehende Aus⸗ legungsvorschriften un gültig sind. „Wenn auch anerkannt ist, daß durch Art. 278 H.—⸗G. B. die landesgesetzlichen Aus⸗ legungsvorschriften nicht beseitigt sind, so gilt dies doch nur unter der Voraussetzung, daß sie nicht mit der Vorschrift des Art. 278 S.⸗G.⸗B. in Widerspruch treten, mit den in Art. 278 zum Ausdruck gelangten Grundsätzen somit vereinbar erscheinen. Wie die Aus legungsregel des § 267 L. 5 des Allg. Preuß. Landrechts für Handels⸗ sachen als ein dem Handelsrecht entsprechender Grundsatz, daß das Gewöhnliche und Regelmäßige als von den Kontrahenten gewollt an— zunehmen sei, als gültig anerkannt wird, so muß diese Anerkennung im gegentheiligen Falle versagt werden, wenn die landesgesetzliche Vorschrift in offenbarem Widerspruche mit dem Grundsatze des § 278 H. G. ⸗B. steht. (407 /93.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Hier in Berlin haben, wie der „Vorwärts“ mittheilt, die Musikinstrumenten⸗Arbeiter der Pianofabrik von Görs u. Kallmann, 80 bis 90 Mann, meist Familienväter, am 4. d. M. die Arbeit niedergelegt. Die Hauptveranlassung soll die Entlassung von fünf Arbeitern gewesen sein. Die Streitigkeiten in der Filz⸗ schuhfabrik von Simon u. Co. sind zu Gunsten der Arbeiter durch Fer amm der Forderungen beigelegt worden. (Vergl. Nr. 286 d. BI.

Aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen wird berichtet, daß der Zug der Arbeiter nach dem Westen immer noch nicht aufgehört hat, wenngleich er allmählich etwas schwächer zu werden beginne. Es sei dies um so auffallender, als die Lage der dortigen Arbeiterbevölke—⸗ rung bei den hohen Löhnen und den niedrigen Getreide und Kartoffel preisen nach wie vor eine durchaus zufriedenstellende sei.

Kunst und Wissenschaft.

In der gestrigen Sitzung der Akademie zu Paris wurde der Historiker Henri Houssaye mit 28 Stimmen jum Mitglied ge— wählt. Emil Zola erhielt keine Stimme.

Von dem römischen Standlager Novaesium bei Neuß wurden kürzlich im Auftrage des Bonner Provinzial Museums verschiedene Theile neu aufgedeckt. Es sind, nach der K. V.-3.*, ein 300 m langer Theil der Umfassungsmauern der Nordwestseite des Mittel⸗ und Vorderlagers (latera praetorii und Prastentura) Theile des linken Seitenthores (porta principalis sinistra), Theile von drei, für vier Zenturien (je etwa ig9 Mann) bestimmten, etwa 30 im langen Kasernen, ferner drei Gebäude für höhere Offiziere. Außerdem liegt ein Querschnitt des Umfassungsgrabens bloß, und mehrere Abflußkanäle und zwei Querschnitte des das ganze Lager— Innere (über 109 Morgen Fläche) umfassenden Hauptenkwässerungs⸗ kanals treten zu Tage. Auch die einzelnen, die vorgenannten Woh— nungen begrenzenden Kieswege sind bloßgelegt worden. Schließlich kamen noch nicht recht erklärbare Theile eines Kolossalbaues zum Vor⸗ schein, der rechts vom Feldherrngebäude (praetorium) liegt. Die einzelnen Gräben, in welchen die Baufundamente liegen, sind wie nach der Schnur gezogen. Ebenso sorgfältig sind die guten und schlechten Boden- massen gesondert neben den Hräben aufgehäuft. Während man bisher wohl ein Bild des römischen Marschlagers durch die alten Schrftsteller gewinnen konnte, fehlte jede nähere Andeutung über die Lagerung der römischen Legion im Standlager. Niemand berichtet darüber; die bisher aufgedeckten Theile von Standlagern geben ebensowenig Aufschluß. Weder die bekannten Theile der ae stuhß der legio III Augusta von Lambaesis am nördlschen bhang des Oschebel Aures, noch die zu Tage tretenden Reste des Lagers von Carnuntum, 2 km vom heutigen Petronell entfernt, zeigen in ihrer feststellbaren Beschaffenheit die Lagerweise der Truppen. Sie tragen einen mehr , Charakter; die militärische Abgeschlossenheit fehlt. Das ehemalige Lager war augenscheinlich bereits mit der Lagerstadt zu einer est in verbunden. Die aufgedeckten Limes⸗Kastelle haben nur leineren oder größeren Theilen dieser oder jener Legion gedient, kurz: ein römisches Legionsstandlager lernt man erst jetzt und zwar durch die von Jahr zu Jahr fortschreitende Aufdeckung der Kastra von No⸗ vaesium kennen. .

Bauten.

Bei dem Ausbau des Hochschlosses in Marienburg wurde in letzter Zeit an die Fertigstellung der Wandmalerei im dritten Pfeilersaal gegangen. Auf dem Nordparcham wurde die zweite Hälfte der Wehrmauer bis zum n,, auf dem Westparcham die Rampenmauer zum Pförtnerhäuschen hergestellt. Im Pförtner häuschen selbst wurden die Keller gewölbt, die Wände geputzt und der

1730 Pferde

ete Ausbau mit den Zimmer, Tischler, und Schlosserarbeiten ge= . In dem Kfer ln. wurden Ballkenlagen, fie ret 6 Treppenanlagen ausgeführt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ ; Maßregeln.

Preußen.

Reg. Bez. Posen. Der Regierungs. Präsident hat die Auf— hebung der Ueberwachungsstationen zu Po fen (bom 5. November ab) und Pogorzelige (vom 25. dess. Mis. ab) sowie der sonstigen zur Verhütung der Einschleppung der Cholera durch Flößer und Schiffer getroffenen Maßnahmen (ebenfalls vom 5. November ab) angeordnet. Vergl. . Reichs⸗Anzeiger Nr. 159 vom 9. Juli 1894)

Verbreitung des Rotzes (Wurms) der Pferde im Deutschen . im Jahre 1893. t

Nach dem schon erwähnten, im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten achten Jahresbericht über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich (Verlag von Julius Springer in Berlin) ist der Rotz (Wurm) der Pferde im Berichtsjahre erheblich zurückgegangen. Es sind nicht nur weniger Erkrankungsfälle und Verluste an Thieren gemeldet, sondern es ist auch, die raumliche Verbreitung der Seuche mehr beschränkt gewesen als im Vorjahre. Es war ferner die Zahl der Pferde in den neu betroffenen Gehöften geringer und der Stand der Seuche am Jahresschluß günstiger als im Jahre 1892. Erkrankt sind 564 (gegen 823 im Vorjahr), gefallen 32 (gegen 50, getödtet 43 Pferde (i026), davon auf polizeiliche Anordnung 713 (hoh), auf Veranlassung der Besitzer 30 (36). Der Gesammtyverlust an Pferden betrug mithin 775, das sind 301 28,0 G weniger als im Vor—⸗ jahre. Von den auf polizeiliche Anordnung gektödteten Pferden wurden 285 36,1 c (einschließlich von 7, der Seuche oder der Ansteckung verdächtigen , aus seuchefreien Beständen) bei der Sektion frei von Rotz befunden. In den 211 im Berichts jahr neu betroffenen Gehöften (1892: 251) waren insgesammt (1892: 2276) vorhanden. Auf je 10000 Pferde nach dem Stande vom 1. Dezember 1892 ergaben sich im Reiche 1447 rotzkranke (1822: 215) und 2,02 gefallene oder getödtete

1892: 2.330) Pferde. Die Erkrankungs fälle vertheilen sich auf 14

taaten (gegen 14 im Porjahre) 47 Regierungs 2c. Bezirke (3) und 152 Kreise c. (168). Am stärksten betroffen wurden wieder die öst⸗ lichen, in der Nähe, der polnischen Grenze gelegenen preußischen Gebiete, verhältnißmäßig wenig die nordwestlichen. In den we tlichen Theilen des Reichs traten als verseucht hervor besonders die Kreise ꝛc. Melsungen, Gelsenkirchen, Wittgenstein, Einbeck, AÄrnstadt und südlich des Mains Nagold, sowie ein größerer zusammen— hängender Bezirk im württembergischen Donaukreise. Hohe Erkran— kungsziffern wiesen nach wie im Vorjahre die Regierungsbezirke Posen (86 gegen 67 im Vorjahre), Gumbinnen (61 gegen 39), Marien— werder Gl und 73), Oppeln (40 gegen 76), Bromberg (35 gegen A) ; außerdem Breslau (46 gegen 14J. Von Kreisen sind in dieser Hinsicht zu nennen: Ragnit (27 gegen 7), Thorn (23 gegen 9), Obor- nik (z gegen 0). Die im Vorjahre stark verseuchten Kreise Schwetz und Viederbarnim sind diesmal überhaupt nicht, Berlin schwächer und Schubin, Hamm, Schmiegel und Ottweiler bedeutend weniger betroffen worden. Von Rotz. (Wurm) Fällen verschont sind wie im Vorjahre Oldenburg, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha,

chwarzburg Rudolstadt, Waldeck, Reuß ä. C, Reuß j. L, Schaum⸗ burg⸗Lippe, Lübeck, Bremen; außerdem Sachsen⸗Weimar, Mecklenburg Strelitz und Lippe. Innerhalb der betroffenen Staaten sind Seuchen fälle nicht gemeldet aus 22 Regierungs— 2c. Bezirken (9 preußischen, 4 bayerischen, 2 sächsischen, 1 württembergischen, 3 badischen, Z hessi⸗ schen, 1 elsaß⸗lothringischen) und 807 Kreisen ꝛe. Im ganzen find mithin von der Seuche verschont geblieben 12 Staaten (12 im Vor— jahre), 37 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke (I) und 880 Sh, 3 o sämmt⸗ licher Kreise ꝛc. (gegen 864 85,7 gh.

Eine Einschleppung der Seuche aus dem Auslande hat mehrfach stattgefunden. So durch aus Rußland eingeführte Pferde in den Kreisen Insterburg, Angerburg, Ragnit, Tilsit, nin und Brieg; ferner durch den. Handel mit russischen Pferden in den Kreisen Namẽlau und Rosenberg i. O⸗S. Ebenso sind Einschleppungen aus Sesterreich⸗ Ungarn, Belgien und Luxemburg festgestellt. Im Inlande wurde der Ausbruch des Rotzetz (Wurmé) vielfach durch den Ankauf bereits erkrankter oder angesteckter Pferde verursacht. Die Ermittelung der Seuche fand in verschiedenen Fällen bei der thierärztlichen Beauf— sichtigung der Pferdemärkte, Pferdeschlächtereien und Äbdeckereien, ferner auf offener Straße, sowie gelegentlich der nach bestimmten

eiträumen ausgeführten Untersuchung der Hausiererpferde statt. Zur eststellung der Diagnose ist in Preußen mehrfach das Mallein in . verseuchten Pferdebeständen mit Erfolg angewandt worden. on Uebertragungen der Seuche auf Menschen sind 5 Fälle, wovon 2 tödtliche, berichtet.

Handel und Gewerbe.

Vor nachstehend aufgeführten Amsterdamer Firmen wird seitens der dortigen n r mhh gewarnt:

Reinier Quint, sich nennend Diepgrond, Gerhard u. Co., ö. ö, Siehl u. Dits (Négociants en gros), telegraphische Adresse: iehld, J. Huisman, X. Contant u. Co, Jégociants, ICnport Export en gros, C. B. Oosterdorff, Import Export, B. van Ommeren, sich auch van Veen nennend, W. E. Vis, sich auch C. M. Vis schreibend.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 12 163, nicht recht— zeitig gestellt 30 Wagen.

In Oberschlesien sind am 5. d. M. gestellt 51b6, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin wurde das Verfahren der Zwangsvollstreckung in den nachbenannten Grundstücken aufgehoben, da , erfolgte Bärwal dstraße 5e, der

rau Clara von interfeld gehörig Thurneysser⸗ tra ße 5, dem Zimmermeister C. Hoppe gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht 14 Berlin standen am 53. Dezember die nachbenannten Grundstücke zur Versteigerung: Das im Grundbuch von Schöneberg Band 43 Blatt Rr. 1575 auf den

amen der Erben des perstorbenen Maurermeisters Karl Ludwig Bork, nämlich der Wittwe M. L. A. Bork und der Ge—⸗ schwister Bork, ein etragene, zu Schöneberg, Nollendorfstraße 27, belegene Grundstück; 6 8,82 a; Mindestgebot 224 199 M; für das Meistgebot von 248 900 S wurde der Schlossermeister Paul

chwenbt zu Berlin, Steglitzerstraße 89, Erfteher. Daz im Hrundbuch von Schöneberg Band 49 Blatt Rr. 1647 auf den Namen dez Maurermeisters Lo renz Walth er eingetra ene, zu Schöne⸗ berg, Coburgstr. 9, belegene Grunndstück; Fläche 6,51 a, Mindest⸗ 67 17021 „S; für das Meistgebot von 17022 wurde die

ktien geferlschaft für, Grundbesitz und Hypotheken derkehr zu Berlin Ersteberin. Vertagt wurde das Verfahren der, Zwangsversteigerung wegen des Grundftücks des Maurermeisters Wilhelm Evers jun. zu Steglitz, Rugestraße ? belegen.

Netzbrücher 4,

Baherische Sennbutter J . 3 Schlesische = c, Galizische —— Sn, Margarine 35— 65 n Käse: Schweizer, Emmenthaler 856 –90 6, Bayerischer 609 —=68 6, Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 70 6, do. IIa. 45 65 66, Holländer 78 85 M, Limburger 37 40 , Quadrat · Mager · läse La. 20 - 25 ½, do. ILa. 1I0- 14 . Schm al: Prima Western 17 969 Tara 43,50 44.00 M, reines, in Deutschland ra finiert 45 46 M, Berliner Bratenschmal 46— 47 M Fett, in Amerika raffiniert 37 6, in Deutschland raffiniert 3 6 Tendenz: Butter: geschäftslos. Schmalz: ruhig.

Die gestrige ordentliche Generalversammlung der Aktien brauerei Gesellschaft Moabit“ genehmigte den vorgelegten Jahresabschluß für 189394 und ertheilte der Verwaltung die Ent— lastung. Zum letzten Punkt der Tagesordnung, i ufa n, über Reduktion des Grundkapitals, erklärte der Vorsitzende, es werde vorgeschlagen: a. durch Zuzahlung von 3000 des Nominal⸗ werths wird eine Stammakte à 390 M in eine Vorzugsaktie gleichen Betrages umgewandelt (dieser Betrag beträgt 10 5 3. als für die jebigen Vorzugsaktien seiner Zeit eingezahlt wurde); P. die⸗ jenigen Aktien, auf die eine Zuzahlung nicht geleistet wird, werden im Verhältniß von drei zu einer Aktie bezw. einer Vorzugsaftie zufammen⸗ gelegt; die sämmtlichen neuzuschaffenden Vorzugsaktien sind dividenden⸗ berechtigt ab 1. Oktober 1894. Die bisherigen Vorzugsaktionäre, welche in Summa 14 069 Dividende aus den Vorjahren nachzufordern haben, sollen auf diese Nachzahlung verzichten. Diefer Antrag wurde mit einem Amendement, wonach fünf alte Aktien à 300 M unter Zuzahlung von 300ͤ0 des Nominalwerths in eine Vorzugsaktie A 1500 M umgeändert werden sollen, genehmigt.

J oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt be— richtet die ‚„Schles. Ztg.: Die Geschäftslage des oberschlesischen Eisen. markts war auch in letzter Berichtswoche recht matt, da die Aufträge im allgemeinen noch schwächer eingingen als vorher und da beim Jahresschluß der Inventur wegen die Bezüge stets geringer zu fein pflegen. In Roheisen ist das Geschäft nach wie vor schwach, weil die Werke im Revier des schwächeren Beschäftigungsgrades wegen einen geringeren Roheisenbedarf haben und das geringe Quantum an Gießerei⸗Roheisen, welches nach Breslau und darüber hinaus ab— gesezt wird, kaum nennenswerth ist; es läßt sich deshalb nicht ver⸗ meiden, daß trotz der verminderten Produktion ein Theil des frisch erblasenen Gießerei⸗ und Puddel⸗Roheisens in die Bestände gelegt wird. Bezüglich des Walzeisenmarkts ist Günstigeres ebenfalls nicht zu berichten; es werden nur noch diejenigen Sorten und Quantitäten bezogen, welche zur sofortigen Verarbeitung nöthig sind. Infolge dessen gehen die Auf— träge nur spärlich ein, und die Werke sind genöthigt, theils den Betrieb zu reduzieren, theils einen Theil der frischen Produktion aufs Lager zu bringen. In gleicher unerfreulicher Lage befinden sich auch die anderen Branchen, als Blechwalzwerke, S* fim nn Eisen⸗ gießereien, Maschinen⸗ und Kesselfabriken, da auch diese, wie all⸗ jährlich im Dezember, über nicht genügenden Eingang an Aufträgen zu leiden haben. Nur wenige bevorzugte Werke sind noch in der Lage, für einzelne Qualitäten einigermaßen Absatz nach dem Auslande zu haben, Konstruktions⸗ und Reparaturwerkstät ten find noch leidlich beschäftigt, dagegen ist in Wellblechen das Geschäft schwächer, und die Verzinkerelen sind ebenfalls nicht voll beschäftigt. Nach dem kleinen Aufschwung in der Vorwoche ist in der lau— fenden wieder eine Verflauung des Zink markts eingetreten, und mußten die Preise dementsprechend nachgeben; namentlich machte sich in London die mattere Stimmung durch den Rückgang der dortigen Not ierungen bemerkbar.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 6. Dezember 1894) Der Kohlen markt ist unverändert. In Roh eisen sind in letzter Zeit größere Abschlüsse zu stande ge— kommen; für Fertigfabrikate f stellenweise etwas stärkere Nach⸗ frage zu verzeichnen, da sich die Ueberzeugung Bahn zu brechen scheint, daß ein weiteres Sinken der Preise ausgeschtossen ist. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk).

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morrostro f. o. mit Roheisen: Her ies ö 36 acht ab mit Fra a schiffungshafen —, gif. Rotterdam —— 7) Thomaseisen frei uddeleisen (Luxemburger Qualität) 37,00,

4 .

2)

= Die Ausbeute des Heringsfanges in Schottland ein , der Schottlands-Inseln war in diesem Jahre außer gewöhnlich groß; in Holland war der . dem vorjährigen ziemlich gleich, dagegen blieb der norwegische gegen das Vorjahr zurück.

Magdeburg, 6 Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 0/9 —, neue 9,50 9,55. ornzucker exkl., S88 / Rendement 8, 900 -g, 05, neue 8, 90 9, 073, Nachprodukte exkl., o o/ Rendement 600 - 6,959. Schwach. Brotraffinade 1 22,00. Brotraffinade 11 21,75. Gem. Raffin. mit Faß 21, 06— 22,00. Gem. Melis 1 mit Faß 20,25. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f., . pr. Dezember 8, 90 bez., 8, 92 Br., pr. Januar 9,023 Gd.

O7 Br., yr. März 9,229 Gd., 9,274 Br., pr. April Mai 9, 373 bez., 9,40 Br. Ruhig.

Frankfurt a. M., 6. Dezember. Getreidemarktbericht von Joseph Strauß. Im Anschluß an die Stimmungsberichte, die von den tonangebenden Getreidemärkten vorlagen, bekundete unser Markt eine recht feste Haltung, doch fehlte dem Verkehr noch immer eigentliches Leben, und nur ausnahmsweise erreichte er größere Aus— dehnung. Die Bewegung in den Kursen entsprach den geschäft⸗ lichen Umsätzen; in der, Regel handelte es sich um kleine Quantitäten. In Weizen behielt der Verkehr den freund- lichen Charakter bei; Kauflust reger als seit geraumer Zeit. Kurse bleiben: Weizen ab Umgegend 125— (½, frei hier ca. 13 1 416, fire Sorten: Redwinter ca. 15— S, La Plata, Kansas und russischer 134 166 46 Für Roggen zeigte sich reger Begehr, der nur unter dem Zugeständniß von Preiserhöhungen Deckung fand; hiesiger 11,ů75 S0; Abschlüsse in alfi em wurden nicht bekannt. Gerste hatte zwar keine 8 g zu fixierende Steigerung, doch ist eine ausgesprochene Befestigung der Tendenz zu konstatieren. Man notierte: Wetterauer 1-4 66, grüne bayerische ab Ochsen · furt 154 4 M; Thüringer und Saale 153 17 4 gefordert; Pfälzer 166 16 , . 174 —– 198 S; Futterwaare 9 M Für Sa , war die Tendenz bei äußerst geringem Geschäft unentschieden;

eschäftsunlust war vorherrschend. Der letzte Kurs war: Russische

Serten 1 406: 114-13 S; ho fene R 10 - 11 0 einigen Absatz, d fila

leie

e

e zu erwarten war; für

. über letzte Preise

̃ Verkehr unverändert.

rotmeh! in Verband 371 3904 A6, Nord⸗

G

Roggenmehl loko hier Nr. 204 M.

Nr. 9 4 ö . 6 1 .

eipzig, 6. Dezember. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin⸗

handel. La Plata. Grundmuster B pr. Dezember 47, M, pr. S0 M, pr. März 2, 89 HS, pr.

pr. Juni 2,900 M, pr. Juli 2.90 A,

tember 2.925 M, per Oktober 2,52 M.

Bremen, 5. Dezember. (W. T. B.) Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der . Petroleum · Börse.) t. Loko h,'ö5. Baum wolle. Ruhig. Upland middl. loko 24 3. Schmalz. Ruhig. Wilcox 3835 8, Armour shield 37 4, Cudahy 383 3, Fairbanks 39 3. Sp ec Ruhig. Short clear middl. loko —, Dezember⸗Januar⸗Abladung 35. Taback. Umsatz: 45 Faß Kentucky. Wien, 6. Dezember. (W. T. B. Ausweis der Südbahn in der Woche vom 26. November bis 2. Dezember 853 026 Fl. Mehreinnahme 10517 Fl.

London, 6. Dezember. (W. T. B) Wollauktion. (Schluß.) Tendenz fest.

An der Küste 1 Weizen ladung angeboten.

96. so Jangzucker loko 124 ruhig. Rüben Rohzucker loko 83 ruhig. Chile⸗Kupfer 461,is, pr. 3 Monat 40.

Liverpool, 6. Dezember. (W. T. B.) DOfszielle Notie⸗ rungen. American good ordin. Aus / il, do. low middling 2is / is, do. middling 36 / z. do. good middling 34, do. middling fair zu /ig, Pernam fair 36, do. good fair 313 /iz, Ceara fair 33, do. good fair zi / is Egyptian brown fair 36 / ig, do. do. good fair is, do. do. good 43, Peru pf good fair 5g, do. do. good 53, do. do. fine 6 do. moder, rough fair 4m / ig, do. do. good fair 47sis, do. do good 43 do. smoyth fair 37 do. do. good fair 3, M. G. Broach good As / is, do. fine ö / is, Dhollerah good 23, do. fully good 234, do. fine As sis, Domra good 25, do. fully good 23, do. fine 2is sCs, Scinde good fair 2. do. good 246, Bengal fully good R/ 18, do. sine 2üsus.

Bradford, Dezember. (W. T. B.). Wolle stetig, Garne 6 in Botany⸗Garnen gutes Geschäft; in Stoffen Geschäft für Amerika zunehmend. .

Irun 6. Dezember. (W. T. B) Die neuen, gestern in Kraft getretenen Reglements untersagen die direkte Einf uhr von allen Waaren und selbst Waarenproben in Spanien durch Reisende. Die Geschäftsagenten und Kommissionsgeschäfte protestieren hier- gegen. -Alle Agenten der Kom missionswaarenhäuser beschlossen, jeden Geschäftsperkehr mit dem Zollamß zu vermeiden. Man laubt, daß dieser Beschluß von den Kommissionäͤren auf alle Hauptzollämter Spaniens wird ausgedehnt werden.

Amst erdgem, 6. Dezember. B. T. B) Java gaffee good ordinary 5. Bancazinn 371. New-⸗Vork, b. Dezember. (W. T. B. Die Börse er⸗ öffnete fest wurde im weiteren Verlauf unregelmäßig und schloß lustlos. Der Umsatz der Aktien betrug 265 000 6.

Weizen eröffnete träge und schwächte sich nach Eröffnung infolge besserer Ernteaussichten noch weiter ab. Später trat auf Deckungen der Baissiers und lg von Käufen der Exporteure und Spekulanten Erholung ein. Schluß sehr fest. Mais anfangs fest, gab im weiteren Verlauf infolge der Mattigkeit in den Weizenmärkten etwas nach, stieg aber schließlich wieder 3 Deckungen.

Chieago, 6. Dezember. (W. T. B.) Weizen anfangs niedriger guf Grund des Regierungsberichts über den Verbrauch zu Futterzwecken, stieg später, da die Exporteure in New⸗Nork reichlich laufen, und schloß nach häufigen und lebhaften Schwankungen fest. Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs.

Verdingungen im Aus laͤnde.

Niederlande.

20. Dejember, 1I1è Uhr. Bureau der Gemeente ⸗Gasfabrieken zu Rotterdam: Lieferung von gezogenen eisernen Röhren, rothem und gelbem Kupfer, Laternen, diversen Eisen., Glas., ft, und Fett⸗ waaren für den Bedarf der Fabrik. Bedingungen käuflich für 25 Jents bei den Buchhändlern Wed. P. van Waesberge u. Zoon zu Rotterdam.

Serbien.

13. Dezember. 8 Uhr. Kriegs⸗Ministerium, Technische Abthei⸗ lung für die Artillerie in Belgrad: 100) Säbel für Artillerie⸗ Wachtmeister.

17. Dezember ebendaselbst: 200 000 kg raffinierten Salpeter. Muster und Bedingungen daselbst. Kaution 106 für Einheimische, 20 0½υ für Fremde.

Verkehrs⸗Anstalten.

Neufahrwasser. Die im April 1891 begonnene Quai- mauer am linken Ufer des Hafenka nals hierselbst ist nunmehr in ihrer ganzen projektierten Länge ausgeführt. Der Leuchtthurm auf dem Lootsenberg und die Zentralstation für die elektrische Beleuch⸗ tung des Hafenkanals und Leuchtthurms sind in Wirksamkeit getreten.

London, 6. Dezember. (W. T. B.) Der Union Dampfer Scot ' ist heute auf der Heimreise in Plymouth angekommen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Die Herren Carl Laufs und Wilhelm Jacoby haben mit ihrem neuen Schwank Der höchste Trumpf“, der gestern Abend zum ersten Mal aufgeführt wurde, weniger Glück gehabt als mit ihrem „Ungläubigen Thomas. im vorigen Jahre. Die Verfasser wollten sichtlich nach französischem Muster eine Ehekomödie schreiben, in der sich aber trotz einer leichtsinnigen w alle Ver wickelungen tugendhaft und bürgerlich solide lösen. Es handelt si um ein Vermummungsspiel, dessen , recht gu elang, wenn auch die konspirierenden drei Ehefrauen und hemänner sich zu merkbar aus dem Wege gingen, bis die geplante Verwickelung handlungsreif war. Die Zu auer waren froher Dinge und nahmen ruhig die n , Voraus setzung hin, daß zwei junge Ehemänner in dem Glauben sein sollen, die Kunst des Friseurs reiche aus, um sie den eigenen Frauen gegenüber unkenntlich ju machen. Auf einer heimlichen Vergnügungsreise, die sie antreten, treffen sie im Hause von Verwandten mit ihren Frauen zusammen. Einige lustige und 2 Scenen reichten aber nicht aus, dem Schwank einen durchschlagenden 63 erfolg zu i Der ganze theatralische pparat m Wetten, Verwechselungen und anderen Verwirrungen entwickelte 6 zu ö und wurde auch ju umständlich gehandhabt. Haltung des Publikums ermattete allmählich, und der Beifall wurde nach dem zweiten und dritten Aktschlusse 9 er. Die Darstellung that das Mögliche um einen Erfolg herbeluführen. Herr Sugke n, Mehling) spielte einen älteren Pantoffelhelden mit guter une, und Frau von Pöllnitz, als kluge die imme einen Trumpf in der Hand hat, um ihren Willen dur