Königreich Prenßen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den ö Engels zu Klausthal und Foitz ick
zu Breslau den arakter als Geheimer Bergrath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Rechnungs⸗Revisoren bei der Ober⸗ RVechnungskammer, Rechnungs⸗Räthen Karl Wilhelm 5 Kutschmann und Dietrich den Charakter als Geheimer Rechnungs⸗Rath, den Geheimen Rechnungs⸗Revisoren bei derselben Be⸗ hörde Meißner, Möllermann und Schmüser den Cha— rakter als Rechnungs⸗Rath, dem Geheimen Registrator bei derselben Behörde, Kanzlei⸗ . . den Charakter als Geheimer Kanzlei⸗ ath, un den Geheimen Registratoren bei derselben Behörde Roth, her und Kops den Charakter als Kanzlei-Rath zu ver⸗ eihen. .
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Kataster⸗Inspektoren Neugebauer zu Gumbinnen,
Neumann zu ö Rewald zu Frankfurt a. O. den Charakter als Steuer⸗Rath, sowie
dem Kataster⸗Kontroleur, Steuer⸗Inspektor Fell zu Kre⸗
feld den Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rendanten der Justizoffizianten⸗Wittwenkasse Becker
den Charakter als Rechnun ien und dem Geheimen i free. Fürstenberg im Justiz— Ministerium sowie dem Geheimen expedierenden Sekretär H daselbst den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu ver⸗ eihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst ge⸗ ruht, den Provinzial-Landtag der Provinz Westfalen zum 10. Februar 1895 nach der Stadt Münster zu berufen.
Finanz⸗Ministerium.
Auf den Bericht vom 1. d. M. — III C. 106. 11. 94 —, die Heranziehung der landwirthschaftlichen Brennereien zur Gewerhesteuer betreffend, wird der Königlichen Regierung er⸗ widert, daß eine endgültige Entscheidung darüber, ob beziehungs⸗ ij in welchem Maße die im landwirthschaftlichen Betrieb selbstgewonnenen Noh⸗ und Hilfsstoffe von der Roheinnahme der Brennerei in Abzug zu bringen seien, nur durch das zur Entscheidung über die Gewerbesteuerbeschwerden berufene Ober— Verwaltungsgericht erfolgen kann.
Na e fr Auffassung müssen die aus der Land⸗ und Forstwirthschast an die Brennerei gelieferten Roh⸗ und Hilfsstoffe nach ihren Marktpreisen zu den Betriebsausgaben der Brennerei gerechnet werden, da ihr Werth zu dem Ertrage nicht des allein der Gewerbesteuer unterliegenden Brennerei⸗ betriebs, sondern der Land⸗ oder Forstwirthschaft gehört. Dieser Auffaffung entspricht es aber auf der anderen Seite, daß bei der Berechnung des Ertrags der Brennerei auch der Werth der von ihr an den landwirthschaftlichen Betrieb ab⸗— gegebenen Rückstände (Schlempe) nicht außer Betracht bleibt.
Berlin, den 13. Dezember 1894.
Der Finanz⸗Minister. Miquel. An die Königliche Regierung in Köslin.
) Abschrift erhält die Königliche Regierung zur Kenntniß⸗— nahme. Berlin, den 17. Dezember 1894. Der Finanz⸗Minister. Miquel. An die übrigen Königlichen Regierungen (ausschließlich Sigmaringen).
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Der Regierungs- und Baurath Anderson zu Köslin ist an die Königliche Regierung in Danzig versetzt worden.
Der Regierungs⸗ und Baurath Schattauer zu Cassel ist an das Königliche Ober-Präsidium in Koblenz versetzt und ihm die dortige Rheinstrom Baudirektorstelle verliehen worden.
Der Regierungs- und Baurath Schlichting zu Danzig ist an die Königliche Regierung in Gumbinnen, und
der Regierungs- und Baurath Biedermann zu Posen an die Königliche Regierung in Köslin versetzt worden.
Ju st iz⸗M iniste rium.
Der Rechtsanwalt Bruno Obuch in Stolp i. P. ist zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Stettin, , seines Wohnsitzes in Stolp i. P., ernannt worden.
Der Gerichteschreiber, Sekretär Becker ist zum Geheimen Registrator, . die Kalkulatur⸗Assistenten Bartels und Voelcker sind zu Geheimen Kalkulatoren im Justiz⸗-Ministerium ernannt.
Bekanntmachung.
In Gemäßheit des 3 123 ad 2 der Deutschen Wehr⸗ ordnung vom 22. November 1888 wird hierdurch bekannt emacht, daß die verstärkten Ersatzkommissionen behufs der
tscheidung über Gesuche um zeitweise Zurückstellung bei nothwendigen Verstärkungen oder Mobilmachungen bezw. bei Bildung von Ersatz-⸗Truppentheilen am 8. April 1895 ihre nächste Sitzung halten werden.
Diejenigen in Berlin wohnenden Mannschaften der Re⸗ er arine⸗Reserve, Landwehr, Seewehr, Ersatzreserve und
arine⸗Ersatzreserve, welche auf Zurückstellung Anspruch machen, werden aufgefordert, ihre Gesuche unter Angabe ihrer Militärverhãltni e und der Nummern, unter denen * in den Listen der Königlichen Bezirks⸗Kommandos J bis IV Berlin
in Smyrna eingetroffen; S. M. S. „Alexandrine“, Kom⸗ mandant Kapitän zur See Schmidt, am 22. d. M. in Che⸗ mulpo eingetroffen und wollte am 25. d. M. wieder in See
geführt werden, im Laufe des Monats Januar 1895 . Militärbureau des hiesigen Magistrats ein⸗ zubringen. Ebenso werden die auf Zurückstellung Anspruch machenden und sich hier aufhaltenden, ausgebildeten Landsturmpflichtigen des II. Aufgebots aufgefordert, ihre Gesuche unter Angabe ihrer bisherigen Militärverhältnisse in der angegebenen Zeit bei dem bezeichneten Bureau einzureichen. Hierbei wird ausdrücklich bemerkt, daß die bereits früher berücksichtigten Mannschaften ihre Anträge auf weitere Zurückstellung im Bedarfs— falle zu erneuern haben und die nach dem 31. Ja— nuar k. J eingehenden Gesuche nicht berücksichtigt werden können. Nach Abhaltung des Termins am 8. April k. J. werden die Namen derjenigen Mannschaften, deren Gesuche für be⸗ gründet erachtet worden sind, durch das „Intelligenz⸗Blatt“ öffentlich bekannt gemacht werden. Berlin, den 19. Dezember 1894. Die Königlichen Ersatzkommissionen der Aus hebungs⸗ bezirke Berlin.
Die Nummer 33 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter ANr. Noß die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Düren, Gemünd, Jülich, Malmedy, Montjoie, Bonn, Eitorf, Euskirchen, Hennef, Geldern, Lobberich, Ahr⸗ weiler, Koblenz, Kirchberg, Mayen, Simmern, Sinzig, Trar⸗ bach, Bensberg, Lindlar, Wipperfürth, Köln, Bergheim, Opladen, Solingen, Lennep, Wermelskirchen, Völklingen, Tholey, Prüm, Hermeskeil und Bitburg. Vom 17. De⸗ zember 1894 I Berlin We, den 27. Dezember 1894. Königliches Gesetzsammlungs⸗Amt. Weberstedt.
Abgereist:
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch, nach Mecklenburg⸗Schwerin.
Angekommen:
Seine Excellenz der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Rath Brefeld, aus der Rheinprovinz.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, N. Dezember.
Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin kamen, wie „W. T. B.“ meldet, mit den vier ältesten Prinzen heute Mittag nach Berlin, um der Matinée im, Königlichen Opernhause beizuwohnen. Nach be⸗ endigter Vorstellung — es wurde die Oper „Hänsel und Gretel“ aufgeführt — begaben Sich Ihre Majestäten mit den Prinzen⸗Söhnen in das Königliche Schloß, woselbst um 2A Uhr Frühstückstafel stattfand. Im Laufe des Nachmittags gedachten Allerhöchstdieselben nach Wildpark bezw. dem Neuen Palais zurückzukehren.
ö. Diejenigen Personen, welche durch Abgabe von Karten Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ihre Glückwünsche zum Neujahrstage darzubringen beabsichtigen, werden gebeten, die Karten im Laufe des 31. Dezember bei Ihrer Excellenz der Frau Ober⸗-Hofmeisterin Gräfin von Brockdorff im Einschreibzimmer unter Portal IV des König⸗ lichen Schlosses hierselbst, vom Lustgarten aus links, abzugeben.
Der General der Infanterie von Keßler, General⸗ Inspekteur des Militär-Erziehungs⸗ und Bildungswesens, und der General⸗Lieutenant von Scheel, Präses der Militär⸗ Ober⸗Examinationskommission, sind hierher zurückgekehrt.
Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Rath Graf von Alvensleben hat einen ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungiert der etatsmäßige Legations-Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legations⸗Rath Prinz von Thurn und Taxis als Geschäftsträger.
Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler hät einen kürzeren Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit . der Königlich württem⸗ bergische Militärbevollmächtigte Dberst und Flügel⸗Adjutant Freiherr von Watter als Geschäftsträger.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist: S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, am 22. d. M.
gehen; S. M. S. „Stosch“, Kommandant Kapitän zur See von Schuckmann, am 22. d. M. in Jamaika eingetroffen und . am 12. Januar n. J. nach Havana in See zu gehen.
Der Ablösungstransport S. M. Schiffe „Möwe“ und „Seeadler“ ist mit dem , ,. „Admira!“ von Sansibar kommend, am 22. 8. M. in Hamburg eingetroffen.
8
Württemberg.
ordentlichen Abgesandten des Kaisers von Rußland, General— Adjutanten, General der Infanterie von Swetchine, der dem König die Thronbesteigung des Kaisers an zu eigen beauftragt war, in Audienz empfangen. Unmittelbar nach der Audienz bei Seiner Majestät dem König hatte der General die Ehre, von Ihrer Majestät der Königin empfangen zu werden. Abends war Galatafel im Schier des Königlichen Residenzschlosses. zu der General Swetchine, die Mitglieder der russischen Gesandtschaft, der Prä⸗= sident des Königlichen Staats ⸗Ministeriums, Staatt— Minister der auswärtigen Angelegenheiten Dr. Freiherr von Mittnacht, der kommandierende General des Württembergischen Armee⸗Korps von Wölckern, der Staats⸗Minister des Kriegs—⸗ wesens General-Lieutenant Freiherr Schott von Schottenstein, die oberen Hofchargen, der H die Flügel⸗ Adlutanten sowie die Beamten des Ministeriums der aus—⸗ wärtigen Angelegenheiten eingeladen waren.
Wie der „St.⸗A. f. W.“ vernimmt, werden die Neu⸗ wahlen zum Landtag am 1. Februar n. J. stattfinden.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Am Großherzoglichen Hofe ist das Weihnachtsfest ganz still, nur im Kreise der Familie, begangen worden. Auch die aht üblichen Neujahrsempfänge werden nicht stattfinden.
Ihre Hoheiten der Ferze ß und die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin trafen am Sonntag zum Besuch am Großherzoglichen Hofe in Weimar ein. Höchstdieselben werden sich Anfang nächsten Jahres mit dem Reichs⸗Postdampfer der ostasiatischen Linie „Prinz Heinrich“, der am 2. Januar Bremerhaven verläßt, nach Ceylon begeben. Ihre Hoheiten werden in Neapel voraus sichtlich am 16. Januar an Bord gehen.
Der Rechnungsausschuß des Landtags hat vor einigen Tagen seine Arbeiten beendet.
Oldenburg. (H.) Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfin am 21. d. M. den ber n e n des Kaisers von . land, Fürsten Barclay de Tolly in Audienz, um aus dessen Händen das Notifikationsschreiben über die Thron— besteigung des Kaisers Nikolaus II. entgegenzunehmen.
Sachsen⸗Altenburg.
Der Landtag hat am 22. d. M. die Berathung über das Einkommensteuergesetz beendet und das Gesetz in namentlicher H fünf Stimmen angenommen. Der Entwurf über die Vorausleistungen gewerblicher Unternehmungen zum Wegebau wurde von der Re— gierung zurückgezogen, da der Landtag beschlossen hatte, daß auch k unter das Gesetz fallen sollten. Der Staats⸗Minister von Helldorff erklärte darauf den Landtag, dessen Periode mit Ende dieses Jahres abläuft, für geschlossen. Mit einem dreimaligen Hoch auf Seine Hoheit den Herzog ging der Landtag auseinander.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Der russische General⸗Major à la suite Fürst Dolgoruki ist gestern in Coburg von Seiner Königlichen Hoheit dem H . behufs Notifizierung der Thronbesteigung des Kaisers Nikolaus II. in Audienz empfangen worden.
DOesterreich⸗ Ungarn.
Der . hat sich gestern zu n,, Aufenthalt nach Bu dap est begeben. Allerhöchstderselbe hat die Dem ission des ungarischen Ministeriums angenommen und es zugleich mit der Fortführung der Geschäfte bis zur Ernennung eines neuen Kabinets betraut.
Wie „W. T. B.“ meldet, wird das un garische Unter⸗ haus am 29. d. M eine Sitzung abhalten, worin der Minister⸗ Präsident Dr. Wekerle die erfolgte Demission des Kabinets amtlich ankündigen und die Gründe der Demis— sion angeben wird.
Frankreich. Der Präsident der Republik Casimir-Perier empfing vorgestern den General Tschertkow, der ein Handschreiben des Kaisers Nikolaus überreichte, worin Allerhöchstdessen Thronbesteigung notifiziert wird. Der General hielt da— bei eine Ansprache, auf welche der Präsident mit dem Ausdruck warmer Wünsche für den Kaiser von Ruß⸗ land erwiderte. Der Minister-⸗Präsident Dupuy war bei dem Empfang anwesend. Später fand zu Ehren des Generals Tschertkow bei dem Präsidenten der Republik ein Diner statt, zu welchem die Mitglieder der russischen Botschaft, die Minister und mehrere Generale ge⸗ laden waren. Der Präsident Casimir⸗Perier brachte bei der Tafel einen Trinkspruch auf den Kaiser Nikolaus, die Kaiserin Alexandra Feodorowna und die Kaiser⸗ liche Familie aus. Der General Tschertkow erwiderte den Trinkspruch mit einem Toast auf das Wohl des Prä⸗— sidenten der Republik und dessen Gemahlin. Der Minister des Auswärtigen Hanota ux ist von seinem Unwohlsein noch nicht vollständig wiederhergestellt und noch immer gezwungen, das Zimmer zu hüten. Gegen Ende der Woche gedenkt sich der Minister nach Cannes zu begeben. Der Minister⸗Präsident Du puy wird während der Abwesen⸗ heit des Ministers Hanotaux die Geschäfte des Auswärtigen Amts wahrnehmen. In französischen Blättern wird ungeachtet wiederholter halbamtlicher Berichtigungen noch immer die deutsche Bot⸗ schaft mit dem Prozeß Dreyfus in Verbindung ge⸗ bracht; insbesondere wird behauptet, der deutsche Bot⸗ schafter Graf Münster habe auf Ausschluß der Oeffentlich⸗ keit gedrungen, weil, die Anklage auf ein bei der, Botschaft entwendetes Schriftstück gegründet sei. Demgegenüber wird, wie „W. T. B.“ meldet, von berufener Seite nochmals auf das nachdrücklichste erklärt, daß alle diese Beha n, . ledig⸗ lich tendenziöse Erfindungen seien und einen drelsten Versuch darstellten, den Thatbestand zu verschleiern. Die deu tsche Botschaft habe mit Dreyfus weder direkt noch in— direkt jemals die geringste Verbindung h bi, und es könne daher von der Entwendung eines von Dreyfus her—⸗ rührenden Schriftstücks ebenso wenig die Rede sein, wie von einem Eintreten für geheime Verhandlung. . Die Deputirtenkammer genehmigte am Montag mit
1457 gegen 55 Stimmen das Budgetprovisorium von zwe
Zwölftein. Der Kriegs⸗Minister General
Mercier brachte
Seine Majestät der König hat am 22 d. M. den außer⸗
* . ö ; .
sodann einen 3 ein, wonach jede Militärperson,
bie sich des Verrathe schuldig gemacht hat, sei es im Frieden oder während eines Krieges, mit dem Tode bestraft werden soll. Der Entwurf wurde der Armeekommisston überwiesen. Der De⸗ putirte Jaur es (Sozialist brachte einen Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe aus dem Militärstrafgesetzbuch ein, da sie nur an gemeinen Soldaten vellstreckt werde. Er behauptete, trotz des Einspruchs des Präsidenten und des Widerspruchs des entrums, daß das Gesetz die Verurtheilung des Hauptmanns reyfus zum Tode zulasse, und verlangte die Dringlich— keit für seinen Antrag. Der Minister-Präsident Dupu y beantragte Uebergang zur Tagesordnung; er beschuldigte die Internationalisten, daß sie die Hierarchie im Heere anzugreifen suchten, und stellte die Vertrauensfrage. Hierauf bemerkte Jauresz es sei vermessen, vom Inter⸗ nationalismus zu sprechen, nachdem die Regierung am Sonn⸗ abend eine Gesellschaft kosmopolitischer Ausbeuter gegen die Kundgebung der Kammer zu schützen gesucht habe. (Großer Lärm.) (Der Arb rn gshnister Barthou rief: „Sie lügen!“ Lebhafte Zwischenrufe. Ba rthou und Rouanet wurden zur Ord⸗ nung gerufen) Jauréês erwiderte: „Das Lügen ist nicht auf unserer Seite, sondern bei der Regierung, die sich auf den Patriotismus aufspielt.! Der Kammer⸗Präsident Brisson beantragte, die zeitweilige Ausschließung gegen Jaurès aus⸗ zusprechen; die Ausschließung wurde mit großer Mehrheit beschlossen, worauf Jaurès den Saal verließ. (Hef⸗ tiger Laͤrm auf der äußersten Linken; der Prä— sident hob die Sitzung auf.) Nach 5 Minuten wurde die Sitzung wieder aufgenommen und unter lebhafter Be⸗ wegung mit 437 . en 85 Stimmen der Uebergang zur Tagesordnung beschlossen. Der Deputirte Gauthier zog seine Interpellation über die Angelegenheit Dreyfus zuruͤck, beantragte aber die Dringlichkeit für die Vorlage des Kriegs⸗ Ministers. Der Kriegs⸗Minister schloß sich dem Antrag Gauthier an. Der Deputirte Millerand (-Sozialist) suchte nachzuweisen, daß Dreyfus mit dem Tode hätte bestraft werden können. Die Dringlichkeit für die Vorlage des Kriegs-Ministers wurde mit 542 gegen 2 Stimmen ange⸗ nommen nnd darauf die Sitzung geschlossen. .
Im Senat brachte Morellet (Republikaner) einen Antrag ein, wonach das Verbrechen des Verraths niemals als ein politisches behandelt werden soll. .
Bei der am vergangenen Sonntag im 13. Arrondissement von Paris vorgenommenen Wahl zur Deputirtenkammer erhielt GSrault Richard (revolutionärer Sozialist), der sich zur Zeit im Gefängniß Sainte Pélagie befindet, die größte Stimmenzahl; doch ist eine Stichwahl erforderlich.
Zwischen dem Minister der öffentlichen Arbeiten Barth ou und dem Deputirten Jaurès fand infolge der Vorgänge in der Deputirtenkammer am Dienstag ein Duell statt. Keiner der beiden Duellanten wurde verletzt.
Der Kommissar Clément hat am Dienstag einen ge⸗ gewissen Müirm ande, den Direktor eines Winkelblättchens in Vevallois-Perret, der in eine Erpressungs⸗Angelegenheit ver⸗ wickelt sein soll, verhaftet. In derselben Sache wurde in der vergangenen Woche der ö Dauria c verhaftet, dessen Opfer ein Banquier in Senlis ist.
Rußland.
Der Kaiser und die Kaiserin haben sich, wie, W. T. B.“ aus St. Petersburg erfährt, am vergangenen Sonntag nach Zarskoje⸗Selo begeben, wo Allerhöchstdieselben bis zum 5. Januar zu verweilen gedenken. ;
Die Reise der Kaiserin⸗Wittwe nach dem Kaukasus ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Der Kaiser hat den Großfürsten Sergius zum Vor— sitzenden des Comités für Errichtung eines Denkmals für den Kaiser Alexander III. ernannt.
Einer offiziellen Bekanntmachung zufolge hat der Kaiser die Würde des Ehren⸗Präsidenten der Artillerie⸗Akademie übernommen und dem Großfürsten Mich agel Nikolaje⸗ witssch die Würde des Ehren⸗Vize⸗Präsidenten dieser Akademie verliehen. .
Durch Kaiserliche Ordre vom 25. d. M. ist der bisherige Botschafter in Berlin Graf Schuwalow zum General⸗ Gouverneur in Warschau und Kommandierenden des Warschauer Militärbezirks ernannt worden. Der General Gurko ist gestern von Warschau ins Ausland ab⸗
ereist. Die Behörden sowie eine Abtheilung Militär gaben . das Geleit zum Bahnhof.
Italien.
A0 Deputirte aller Parteien haben dem Präsidium der Kammer am Montag folgende Resolution übermittelt: Die Kammer, beseelt von den Prinzipien des Völkerrechts, die . seine Existenz gaben, drückt den rumänischen
ölkern, die ebenso edel kämpfen, um ihre Unabhängigkeit und die gemeinsame lateinische Nationalität zu vertheidigen, ihre tiefe 269 mpathie aus, ö
Bezüglich dieser Resolution weist die „Italie“ darauf hin, daß sie noch nicht die Sanktion der Kammer erhalten habe. Zahlreiche Deputirte hätten die Erklärung unterzeichnet, ohne zu wissen, wovon dieselbe handle; wenn sie vor die Kammer komme, werde sich die Regierung der Berathung, jedenfalls aber der Annahme widersetzen. . .
Cavallotti hat ein Schreiben an seine Wähler . worin er, wie W. T. B. meldet, unter heftigen
ngriffen auf den Minister-Präsidenten Crispi gegen die Vertagung der Kammer protestiert.
Der Leiter der „Correspondance de Rome“ Darco urt⸗ ist gestern aus Italien ausgewiesen worden. Der Fanfulla“ bemerkt dazu, der wahre Name desselben sei Delafosse und die Ausweisung wegen zweier von französischen Gerichtshöfen aus⸗ gesprochenen ,, wegen Betrugs und versuchten
etrugs erfolgt. ö.
In der am . an die Kardinäle gehaltenen An⸗ sprache (siehe Nr. 302 d. Bl) stellte der ö wie W. T. B. weiter berichtet, das Wiedererwachen des Glaubens bei den Nationen fest. Die Nationen seien infolge der Enttäuschungen und Unglücksfälle, die sie erfahren hätten, sowie infolge der wachsen⸗ den in, zu der Erkenntniß gelangt, daß die bürgerlichen
Tugenden und Gesetze sowie strenge Maßnahmen allein nicht aus⸗
reichten, die Massen im Zaum zu halten. Es erscheine des⸗ halb von höchster Wichtigkeit, daß alle usammenwirkten, damit der Glaube das öffentliche und das Privatleben durch⸗ dringe, der Name Gottes in den gesetzgebenden Versammlungen, in den Vereinen und Familien mit Ehrfurcht ge⸗ nannt werde und die Regierenden die Religion in den Heeren und der Bevölkerung förderten. Gestern empfing der Papst den Kommandanten und
neun Offiziere des amerikanischen Kriegsschiffs
1
„Detroit“. Der ö. sprach in warmen Worten seine Sympathie für die Vereinigten Staaten aus und lobte deren raschen Fortschritt unter den . Nationen; besonders glücklich sei er darüber, daß die Vereinigten Staaten in Religiosität voranschritten. In einigen Wochen werde er eine Encyelica an den Episkopat der Vereinigten Staaten richten, worin er ihm sein Wohlwollen bezeugen werde. Nach der Audienz folgten der Kommandant und die Offiziere einer Einladung zu einern offiziellen Diner im ,, ,. Kollegium, woran auch der amerikanische Botschafter, der amerikanische Konsul und die Mitglieder der Botschaft theil⸗ nahmen. Epanien.
Die Königin⸗Regentin hat am Dienstag in feierlicher Audienz den mit der Notifikation der Thronbesteigung des Kaisers Nikolaus von Rußland beauftragten Fürsten Im eretinsky empfangen. .
Die Einnahmen in den ersten fünf. Monaten des laufenden Finanzjahres ergeben ein Mehr von 9 768 351 Pesetas gegen den gleichen Zeitraum des Jahres 1893/94.
Türkei.
Nach einer Meldung des Reuter schen Bureaus“ aus Konst antinopel vom 25. d. M. hat der Sultan die Ge⸗ nehmigung zur Theilnahme des amerikanischen Konsuls Jewett an der Reise der armenischen Untersuchungs⸗ kommission bestimmt abgelehnt. Es sei daher sehr zweifelhaft, ob die Vereinigten Staaten sich überhaupt an der Unter— suchung der armenischen Angelegenheit betheiligen würden.
Numãänien.
In der am Dienstag abgehaltenen Sitzung der Depu⸗ tirten kam mer beantragte die Opposition, wie „W. T. B.“ berichtet, das Bureau der Kammer solle der italienischen Kammer danken für den Antrag einer Anzahl von italienischen Deputirten, den Rumänen für die Vertheidigung ihrer Nationalität Sympathie auszu⸗ drücken. Im Laufe der Debatte erklärte der Minister des Auswärtigen Lahovaxry, die Nachricht sei nicht offiziell bestätigt worden; da die italienische Kammer zur Zeit vertagt sei, könne die Kundgebung der italienischen Deputirten nur eine private sein, und es würde daher nicht passend sein, sie mit einem feierlichen Kammervotum zu beantworten. Die Regierung müsse die Verantwortung dafür ablehnen. Mit der Erklärung des Präsidenten der Kammer, er werde über den Antrag nicht abstimmen lassen, war der Zwischenfall erledigt. In ihrer gestrigen Sitzung hat die Kammer einstimmig einen Gesetz— entwurf angenommen, wonach Mais an bedürftige Landleute zur Vertheilung gelangen soll. Im Senat erklärte am Dienstag der Handels⸗Minister Carp bei der Fortsetzung der Adreß⸗ debatte, durch das Hineinziehen der Regierung in die sieben⸗ bürgische Frage benehme man letzterer ihren nationalen und kulturellen Charakter und verleihe ihr einen politischen Charakter. Die rumänische Regierung erlaube niemandem eine Ein mischung in die inneren Angelegenheiten Rumäniens, und das gleiche Recht könne man Ungarn nicht bestreiten. Die rumaͤnische Politik könne sich nicht ausschließlich um die sieben⸗ bürgische Frage drehen; jede Intervention müsse als gefährlich zurückgewiesen werden, denn das würde heißen, die Gegenwart einer ungewissen Zukunft opfern. . .
Der Deputirte Nikolaus Filipesco hat eine Adresse verfaßt, welche von allen Deputirten unterzeichnet und ohne Vermittelung des Kammer⸗Bureaus direkt an die italienischen Deputirten versendet werden wird.
Das Budget für das Finanzjahr 1896196 balanciert mit 210,3 Millionen Francs bei einem Mehraufwand von 7129 235 Francs gegen das Vorjahr. Mehr als die Hälfte dieser letzteren Summe entfällt auf die Annuität der neuen Anleihe von 120 Millionen.
Serbien.
In dem Prozeß Cebinac wurden die Verhandlungen am Sonnabend fortgesetzt. Bei der Konfrontation der Ange⸗ klagten Cebina( und Dimic erklärte der erstere, der Prinz Peter Karadjiordiewie habe ihm und Dimic bei einer Zu⸗ sammenkunft in Wien mitgetheilt, daß der Fürst von Monte⸗ negro die Verwahrung verfaßt habe, die der Prinz Karadjior⸗ diewie im vorigen Jahr in einem Wiener Blatte gegen die Meldung veröffentlicht hatte, daß er, Peter Karadjiordjewic, auf seine Thronrechte verzichtet habe. Das betreffende Manu⸗ stript sei ihnen vorgezeigt worden. Unter den am Montag vernommenen Zeugen befand sich auch der frühere Minister des Auswärtigen Rikolic, der bestätigte, daß der Angeklagte Dimic seine Begegnung mit dem Prinzen Peter Karadsior⸗ djewic nicht verheimlicht hahe. In der Verhandlung am Dienstag sagte der fruͤhere Gesandte in Berlin Christic aus, er habe keinerlei Verbindung mit Cebinac gehabt und diesem kein Schreiben für den Prinzen Peter Karadjiordjewie übergeben.
Bulgarien.
Bei der gestrigen Spezialberathung des Budgets in der Sobranje verlangten Takew, Dogramadjew und die ozi alistischen Abgeordneten die Herabsetzung der Zivil⸗ sliste des Prinzen Ferdinand von Sachsen⸗Coburg., Der Minister⸗ Präsident Stoilow bekämpfte, von wiederholtem großen Beifall der Majorität unterbrochen, dieses Verlangen, indem er ausführte, die Zivilliste könne nur durch ein besonderes Gesetz abgeändert werden, und mit warmen Worten die Noth— wendigkeit der Aufrechterhaltung und Festigung des monarchi⸗ schen Prinzips hetonte. Nachdem sich der Präsident der Sobranje in gleichem Sinne ausgesprochen hatte, wurde der Titel n Fivilliss' unter dem Beifall des Hauses angenommen.
Amerika.
Der „Times“ wird aus Philadelphia gemeldet, der Abg. Bland habe die Absicht ausgesprochen, nachdem das Repräsen⸗ tantenhaus wieder zusammengetreten sein werde, einen Antrag auf freie Silberprägung einzubringen als Ersatz für den Münzgesetzentwurf. Ob sein Antrag die Zustimmung der Mehrheit erlangen werde, sei zweifelhaft.
Asien.
Das japanische Parlament ist am Montag mit einer Thronrede eröffnet worden, worin dem „W. T. B. zufolge auf die von den japanischen Truppen errungenen Siege hin⸗ gewiesen und hervorgehoben wird, daß die Truppen unauf⸗ haltsam in des Feindes Land vordrängen. Ungeachtet der
errschenden Kälte und der den Truppen auferlegten Ent⸗ . sei ihre Haltung vorzüglicher denn zuvor. Die Be⸗
. der neutralen Mächte J . seien so freund⸗ Revisi
chaftliche, wie nur je. Die on der Verträge, den
Wünschen Japans entsprechend, sei mit mehreren Staaten bereits zum L uf 3 ; mit anderen Ländern 0 itte.
mache sie bedeutende In so ruhmreicher Lag habe Japan den festen Willen, in der . ion *. Thronrede schließt mit dem Rath, das
zuschreiten. Die Parlament möge die innere und gußere Lage des Lanbes in Erwãgung 3 und dadurch die vollständige Uebereinstimmung zwischen der Regierung und dem Volk sicherstellen. Dem Reukter'schen Bureau“ wird aus Yokohama ge⸗ meldet:! Nach den japanischen Blättern seien in der Schlacht bei Haitscheng am 19. d. M. u n,, Seite 2 Offiziere, 52 Soldaten gefallen und 13 Offiziere und 356 Soldaten verwundet worden. Die ,, Regierung habe beschlossen, bei Japan eine Anleihe von 5 Millionen Dollars aufzunehmen und für 5. Millionen Bankbillets auszugeben. Die Tongha ks hätten Haiju, die 8 der Provinz Hwanghelbo, eingenommen, den ouverneur vertrieben und einen ihrer Häuptlinge als Gouverneur eingesetzt. Ferner hätten sie drei Städte im Süden des Landes in Brand gesteckt.
Von 6. meldet dasselbe Bureau, der General No dzu, der Befehlshaber der ersten japanischen Armee, hake tele⸗ graphiert, daß die Lage in Feng⸗Huang⸗Tscheng unverändert sei. Eine Depesche des Generals Katsura aus . cheng vom 24. d. M. melde, daß der ern g
eneral Sung nach der Niederlage bei Kogasai sich nach Niutschuang zurückbegeben, sodann aber letzteren Ort verlassen und sich mit dem größten Theil der dort liegenden Truppen nach Denschodai . zurückgezogen habe; in Niutschuang befänden sich jetz keine chinesischen Truppen. Die chinesischen Streitkräfte in Naisambarsi seien seit dem 18. d. M. mit der Ausdehnung der Ver⸗ schanzungen und der Verstärkung der Kavallerie beschäftigt. In der Richtung von Potschi ausgesandte Rekognoscierungs⸗
Truppen von Cilco die Küste entlang vorrückten. Afrika. Die „Times“ erfährt aus Kairo, Nu bar einem Spaziergang auf seiner Besitzung in geglitten und habe sich das Bein gebrochen.
asch e sei bei hoobra aus⸗
Nr. 51 des „Zentrglblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. Dezember, hat folgenden Inhalt: Die Melioration des Nil⸗ thales und die Insel Philae. (Schluß. — Das neue Lehrer Seminar in Ragnit. — Landhaus Kalisch⸗ Lehmann in der Kolonie Grunewald bei Berlin. — Regulierung der Flüsse für das Niedrigwasser — Vermischtes: Großschiffahrtsweg der oberen Oder. — Die Provinzial⸗ kommission zur Erhaltung der Denkmäler in Brandenburg. — Architekt August Kloth in
Kunst und Wissenschaft.
Das Weihnachtsgeschenk, welches, wie in Nr. 302 d. Bl. unter Niederlande“ berichtet wurde, der Flügel⸗Adjutant Major Graf von Moltke im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs Ihrer Majestät der Königin der Niederlande im Haag über⸗ reichte, war dem W. T. B. zufolge ein Jugendporträt Wilbelm's von Oranien, dessen Original sich in der Galerie zu Cassel befindet. Da in den Niederlanden kein ähnliches Porträt aus der Jugendzeit Wilhelm's von Oranien existiert, so ließ Seine Majestät eine Kopie des Casseler Originals anfertigen und machte diese Ihrer Majestät der Königin der Niederlande zum Geschenk.
— Das Lehrprogramm der Humboldt ⸗Akademie für das am 7. Januar 1895 beginnende Vierteljahr, enthaltend die ausführ⸗ lichen Anzeigen von 49 Vortragscyelen und Unterrichtskursen aus fast allen Wissensgebieten, ist erschienen und wird in einer Anzahl be⸗ kannter Buchhandlungen, im Verein junger Kaufleute Beuth⸗ straße 20 11), im „Invalidendank“ und in den Bureaus der Akademie Zentralbuchhandlung, Zentralhotel Laden 14, und Buchhandlung von
aase u. Mues, Potsdamerstraße 1162) unentgeltlich ausgegeben. Die Vorlesungen und Kurse werden an den Wochenabenden oder Nachmittagen in den zwei Lehrstätten, dem Dorotheenstädtischen und dem Falk, Realgymnasium, für Herren und Damen gehalten. Neben den bisherigen bewährten Lehrkräften werden die neu gewonnenen Dozenten Baumeister OD. Joseph (Baukunst des klassischen Alter thums), Dr. Moritz Meyer, Dozent der Königlichen Technischen Hoch= schule und Redakteur bei der Vossischen Zeitung? (Geld und Wertb⸗ papiere), Dr. Paul Oertmann, Privatdozent an der Königlichen Universität (Einführung in die Rechtswissenschaft und Handels. und Wechselrecht), Dozent Gustavs Sacerdoti (italienische Literatur und Grammatik) im naͤchsten Vierteljahr thätig sein. Im letzten Lehr⸗ quartal waren 45 Vortragzeyelen und Kurse von zusammen 1310 ein⸗ geschriebenen Hörern besucht: die höchste bis jetzt in einem Vierteljahr erreichte Ziffer.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Preußen. Der Stgatskommissar für das Memel⸗Pregelgebiet hat durch Bekanntmachung vom 16. Dezember 1894 die Aufhebung des Ueberwachungsdienstes im Bezirk Lapsau zum 18. desselben Monats angeordnet. . . ; Es sind nunmehr sämmtliche Stromüberwachungsstellen im dortigen Gebiet geschlossen. . Regierungsbezirk Der Präsident hat unterm 29. November 1894 die e n,, n. dom 24. Mai 1894, betreffend das Verbot des Uebertritte von — aus Rußland über die preußische Grenze innerhalb der eisfe Neidenburg und Ortelsburg, aufgehoben. (Vergl. . R. A. Nr. 121 vom 25. Mai 1894.) .
Königsberg. Reg terung s⸗
*
Königliches Schauspielhaus. .
Halali, das die Zuschauer wieder eh. belustigte, ein einaktiger Schwank desselben Verfassers Die
Beifall des Publikums gegeben. Der neue Schwank harmlosses, fröhliches kleines Theaterstüch, das . am Wei nachtsabend in einem soldatischen ag n pielt und durd den lichten Weihnachtsbaum rechte Weihnachtsstimmung ver. breitet. Ein Elnjähriger., dem seing heimliche Braut in der Wachtstube beschert, wird von dem Ronde Lieutenant und den Vater feiner Braut überrascht, der nun gezwungen ist, seine Ein gung zu dem bis dahin heimlichen Bunde zu geben. Die dramatis⸗ Kleinigkeit wurde fehr beifallswürdig von Fräulein von Ma
Herrn . (Einjähriger), Herrn Keß ler (Lieutenant), Sberlaänder (Vater der Braut und Herrn Hartmann
der den Putzer des Ginjährigen, in polnischem Dialekt sprechen komisch gestaltete. ö
Abtheilungen hätten gemeldet, daß 8000 Mann chinesischer
erlin 4. — Bücherschau. — Neue Patente.
Theater und Mufik. .
Gestern Abend wurde nach Richard Skowronnek' s Lustspiel stille Wache“ unter dem
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