,
abgeschlossenen Jahr — 323 000 t Grubenhölzer, d. h. mehr als die Hälfte des Gesammtverbrauchs, bezogen.
Abg. von Eynern (nl): Ich kann mich im großen und ganzen mit den Ausführungen des Herrn Grafen Kanitz nur einverstanden er= klärenz nur seinem Vorschlag, höhere Tarife für Kohlen und Koks nach Belgien einzuführen, kann ich nicht zustimmen. Der 66 Finanz⸗ Minister hat auch heute wieder betont, daß er nur folche Tarif. ermäßigungen befürworten könne, welche keine . der Ein⸗ nahmen veranlassen. Wir dagegen verlangen, daß die Reglerung auch das Risiko einer eventuellen vorübergehenden Mindereinnahme über- nehme. Wir sind der Ansicht, daß jede Tarifreform auf die Dauer auch finanziell sich vortheilhafter erweisen wird, aber das läßt sich nicht in jedem einzelnen Falle ziffermäßig nachweisen. Wenn der Derr Finanz. Minister das berlangt, so heißt das in der That jede gesunde Tarifreform ad calendas 'traecas vertagen. In solchen Fragen sollte man nach größeren Gesichtspunkten vorgehen. .
Abg. Goth ein (fr. Vg.) dankt dem Minister der öffentlichen Arbeiten für die Verbesserungen im Schnellzugs verkehr nach Schlesien. An der Forderung der Tarifreform werde seine Partei festhalten, selbst wenn eine vorübergehende Mindereinnahme durch einen prozentualen Zuschlag zur Einkommensteuer gedeckt werden müßte.
lesien habe von der Eisenbahnverstaatlichung keinen Vor⸗ theiDl gehabt. Bei einer Ermäßigung der Fracht müßten juerst die Stückgüter an die Reihe kommen, bei denen die Erhöhung der Tarife um 25 ,o vom Jahre 1873 noch nicht be⸗ seitigt sei. Das sei ein dringender Wunsch namentlich der Textil⸗ industrie. Von Schlesien nach Süddeutschland gingen in großer Menge ungefärbte Garne, nicht aber als Stückgut, sondern auf dem Wege des Postverkehrs, weil der letztere sich billiger stelle. Eine Tarifermäßigung für Rohzucker sei im Interesse der landwirthschaft⸗ lichen Industrie sehr erwünscht, sie würde keinen Ausfall an Ein nahmen zur Folge haben. t .
Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Fleck erwidert, daß über die Ermäßigung der Tarifsätze für Stückgüter Verhandlungen schweben. Eine Tarifermäßigung für Zucker würde wohl nicht von Nutzen sein, da das Ausland den Hauptvortheil daraus ziehen würde. Der Vorwurf, daß von der Staatsverwaltung nichts gethan worden sei, was nicht auch die Pripatbahn⸗ Verwaltungen gethan haben würden, sei ungerecht. Speziell auf der Oberschlesischen und der Rechten Oder—⸗ ufer⸗Bahn seien vor der Verstaatlichung die Kohlenfrachten höhere gewesen als später. Die Privatverwaltung der Ober⸗ schlesischen Bahn habe freilich auf Veranlassung der Regie—⸗ rung ihre Sätze nach und nach schon herabgesetzt, die Ver—⸗ waltung der Rechten⸗Oderuferbahn aber habe sich den Wünschen der Regierungen gegenüber ablehnend verhalten. Ermäßigungen der Frachten habe diese Bahn nur eintreten lassen, soweit sie durch die Konkurrenz der Oberschlesischen Bahn dazu gezwungen gewesen sei. Auch die Oberschlesische Bahn habe den niedrigsten Frachtfatz erst für den 1. Januar 1885 in Aussicht genommen. Da die Bahn vier Monate vorher verstaatlicht worden sei und die Regierung den für den 1. Januar in Aussicht genommenen Tarifsatz sofort habe eintreten lassen, hätten die Interessenten auch bei der Verstaatlichung dieser Bahn noch besonders gewonnen. .
Abg. Bartels (kons.) erklärt dem Abg. Grafen Kanitz gegen⸗ über, daß ihm von einem Umschwung der Auffassung der weftlichen und mittleren Provinzen in Bezug auf die Sta elle nichts bekannt geworden sei. Er wisse als Bewohner der Provinz Sachsen, daß man während der Zeit des Bestehens der Staffeltarife Gerste aus Mähren billiger habe nach Frankfurt a. M. schaffen können, als aus der Saalegegend. Daß das Eystent der Staffeltarife ein logisch richtig entwickeltes sei, gebe er zu. Die Verhältnisse feien aber im Often und im Westen wie in den Mittelprovinzen nach beiden Seiten hin völlig verschiedene. Durch Einführung der Staffeltarife würden die Getreidepreise im Westen gedrückt werden. Wenn das System aber zur Geltung kommen sollte, dann bitte er auch um Maßnahmen, die es ermöglichen, den Produktionspreis für Getreide zu ermäßigen.
Abg., Ring (kons.) hält seine Forderung aufrecht: der Cisenbahn⸗ sistus müsse die Landwirthe in den Stand setzen, Tags vorher, ehe die Wagen gestellt werden, durch einen nach der Station geschickten Boten erfahren zu können, ob sie die Wagen erhalten oder nicht. Nur so seien sie im stande, zu Hause in der Wirthschaft richtig zu disponieren und wesentliche Verluste und Unkosten zu sparen. Er bitte den Minister nochmals dringend, die Straffrachten den Land— . wieder zurückzuzahlen und die Verfügung möglichst bald auf⸗ juheben.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Ich bedauere sehr, nochmals die Erklärung ab— geben zu müssen, daß die Verfügung ohne schwere Nachtheile für Verkehr und Betrieb nicht aufgehoben werden kann. Der Herr Abg. Ring ist aber im Irrthum, wenn er glaubt, daß, wenn nun bei Be⸗ stellung eines Wagens von 10t ihm ein solcher von 15 t gestellt wird, er dann die Fracht für 15 t zu bezahlen hätte. Das ist nicht richtig; er hat nur die Fracht zu bezahlen für 10 t, aber nach dem Normaltarif; der Ausnahmetarif ist nur gewährt für die volle Ladefähigkeit des Wagens.
Dann bedauere ich, daß der Herr Abg. Ring meinen Scherz miß⸗ verstanden hat bezüglich der Genossenschaften; ich habe damit nur ausdrücken wollen, es möchte der Herr Abg. Ring nachweisen, daß außer ihm noch einige andere Interessenten für den Anschluß an das Fernsprechnetz vorhanden seien, dann würde der Fernsprechanschluß hergestellt werden. Ich glaube, die übrigen Herren im Hause werden das wohl richtig aufgefaßt haben.
Was nun die theilweise unbedingte Zusage der Stellung einer bestimmten Anzahl bestellter Wagen betrifft, so ist die Eisenbahn⸗ Verwaltung dazu nicht verpflichtet; sie würde aber auch damit Ver— pflichtungen übernehmen, die sie nicht erfüllen kann. Ich nehme an — der Herr Abg. Ring hat das vorhin nicht ausdrücklich gesagt, aber das steht doch im Hintergrund — daß, wenn nun die Zusage nicht erfüllt wird, der Herr Abg. Ring eine Schadensrechnung aufmacht, die von der Eisenbahn ⸗Verwaltung bezahlt werden soll. (Widerspruch des Abg. Ring.) Wenn das nicht die Meinung des Herrn Abgeordneten Ring ist, dann ist doch die Zusage, die ich ertheilt habe, mindestens ebenso viel werth: daß nach Möglichkeit für die Stellung der Wagen und die Benachrichtigung des Bestellers, im Fall die Wagen nicht gestellt werden können, gesorgt werden soll.
Abg. von Riepenhau sen (kons.) tritt seinem Fraktionsgenossen Ring in dessen Forderungen bei und meint, der Minister könnte dennoch in wohlwollende Erwägung ziehen, ob die betreffende Ver⸗ fügung nicht aufzuheben wäre. Dem Abg. Bartels gegenüber hält es Redner nicht für unbedenklich, die einzelnen Intereffen einer Pro—⸗ dinz derartig in den Vordergrund zu rücken und zwar zu Ungunsten der östlichen Provinzen. Den Nachtheil, auf die Preise zu drücken, brächten mehr noch als die Eisenbahnen, die sogenannten Transitlager, mit sich, welche die Möglichkeit böten, in jedem Momente über kolassale Mengen von Getreide zu verfügen. as die Wasserstraßen betreffe, so hält Redner es für gerechtfertigt, wenn stromaufwärts eine Wasserstraßenabgabe für eingeführtes Getreide erhoben würde. In
diesem Falle würde im Inlande des Preis des Getreides nicht in der intensiven Weise durch die Auslandseinfuhr gedrückt werden, wie
es jetzt geschehe.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Die Ausführungen des Herrn Abg. von Riepen—⸗ hausen veranlassen mich, doch noch einmal auf die Frage der Gestellung der Wagen mit erhöhter Ladefähigkeit zurückzukommen. Die Frage ist so eminent wichtig für das Verkehrs. und Betriebsinteresse der
Eisenbahnen, daß ich mir gestatten möchte — zum tbeil allerdings in Wiederholung der vor der Budgetkommission bereits ausgeführten Gründe — auf die Sache zurückzukommen. Die wesentlichen Vortheile der erhöhten Tragfähigkeit der Güterwagen sind im allgemeinen folgende: ein besseres Verhältniß der Brutto⸗ zu der Nutzlast, damit eine sehr erhebliche Ersparniß an Zug⸗ kraft; das Durchschnittsgewicht des Wagens zu 10 t beträgt 6510 kg, das des Wagens zu 15st 7350 kg. Aus diesen Ziffern ersehen Sie bereits, daß das Verhältniß der Tara, also der todten Last zur Nutzlast, ganz erheblich besser ist bei den Wagen von 15 als bei denen von 10 t. — Zweitens eine erhebliche Verminderung der im Betriebe zur Beförderung einer gewissen Last nothwendigen Wagen; infolge dessen erstens Verkürzung der Züge; der Wagen zu 10 t ist lang 6375 mm, der Wagen zu 15 t ist 6775 mm lang. Es beträgt also die Gleislänge auf einen Wagen von 10 t 630 mm, auf einen Wagen zu 15 t 652 mm. Es ist also auch hier wieder ein erheblich besseres Verhältniß der zur Nutz⸗ last erforderlichen Gleislänge bei den Wagen zu 15st als bei den Wagen zu 10 t. Es ist drittens eine sehr erhebliche Verminderung der Anschaffungskosten. Der Wagen zu 10 t kostet 2100 A6, der zu 15 kostet 2335 M; es ergiebt das für die Nutzlast ein Verhältniß wie 100 zu 74. Alle diese Umstände haben die Eisenbahnverwaltung wesentlich mit in den Stand gesetzt, den Rohstofftarif mit seinen sehr mäßigen Sätzen einzuführen. Es be⸗ stand kein Zweifel darüber, daß man, wenn man die Vortheile des Rohstofftarifs, in den die Rüben auch eingereiht sind, ausnũtzen wolle, sich auch der Ausnützung der Ladefähigkeit unterwerfen müsse. Ist die Ladefähigkeit aus irgend einem Grunde nicht auszunutzen, so tritt die Erhöhung auf die Sätze des Spezialtarifs III ein. Meine Herren, der Provinzialverein für die Mark Brandenburg und die Handelskammern zu Halle, Magdeburg und Halberstadt haben sich auf das lebhafteste dafür ausgesprochen, daß die Rüben in diesen Tarif gesetzt werden. Auf Grund von Beschwerden infolge dieser Anordnung hat eine sehr eingehende Untersuchung stattgefunden; zugleich aber ist die Anordnung getroffen, daß erstens, wenn eben thunlich, die Versender von der Gestellung von Wagen mit höherer Tragkraft zu benachrichtigen sind, damit sie sich mit ihren Gespannen darauf einrichten, wenn sie 300. oder 260⸗-Sentner⸗Wagen gestellt be⸗ kommen statt 200⸗Zentner⸗Wagen, und daß bei kleineren Versendern, wenn irgend thunlich, nur Wagen von 10 t gestellt werden. Was ist schließlich das thatsächliche Verhältniß gewesen? In den Monaten November und Dezember sind innerhalb des Bezirks der Direktion Magdeburg, also des Bezirks, in dem die größte Rübenverladung stattfindet, im ganzen 3? 295 Wagen zu 10t und 3762 Wagen zu 16 t gestellt worden. Von den 3762 zu 165t sind 3481 Wagen oder 92,5 0 voll ausgenutzt; es sind also da keine Schwierigkeiten entstanden. 281 oder 7,5 o sind nicht voll ausgenutzt; von diesen 281 Wagen sind aber 70 noch ausdrücklich als 15⸗- Wagen bestellt worden, aus irgend einem Grunde aber nicht ausgenutzt. Hieraus ergiebt sich erstens, daß die Maßregel an sich berechtigt ist; sie giebt für die Ermäßigung der Selbstkosten ermäßigte Tarife; sie gewährt die Möglichkeit, soweit irgend thunlich, sich an die Trag⸗ fähigkeit der Wagen anzupassen. Es ist ferner das vorgetragene Ergebniß der genauen Zählung aus den Monaten Nobember und Dezember ein sicherer Beweis dafür, daß große Schwierigkeiten nicht entstanden sein können. .
Das Haus tritt hierauf im Anschluß an die Position der Gütertarife in die Berathung der Petitionen von land— , Vereinen Schlesiens ein, welche die generelle Einführung der Staffeltarife und die Ausdehnung der in den Direktionsbezirken Berlin, Breslau und Broömber . niedrigen Frachtsätze für lebendes Vieh . as Gesammtgebiet der preußischen Staatseisenbahnen erbitten.
Die Budgetkommission beantragt, die Petitionen der Regierung zur Erwägung zu überweisen.
Berichterstatter Abg. Br. Sattler (nl) weist darauf hin, daß diese Petitionen ihre Entstehung a ef ich einer Broschüre des Herrn Geheimen Kommerzien Raths Schöller verdanken, der in der⸗ selben geschichtlich die Bedeutung der Staffeltarife in national⸗ 5konomischer Beziehung dargestellt habe. Mit Bezug auf diese Aus— führungen werde die generelle Einführung der Staffeltarife gewünscht. Insbesondere aber werde die Ausdehnung der niedrigen Frachtsätze für lebendes Vieh vor allem aus dem Grunde verlangt, weil, durch die jetzt geltenden ver⸗ schiedenen Frachtsätze vornehmlich nur die Interessen des Berliner Viehmarkts berücksichtigt seien. In der Kommission habe man sich zu den Petitionen verschiedentlich sympathisch gestellt und namentlich auf die Bevorzugung von Berlin hingewiesen. Im ganzen habe man das System der Staffeltarife als theoretisch richtig anerkannt; andererseits habe man die Befürchtung ausgesprochen, daß man mit den Staffeltarifen den Schutzzöllen entgegenwirke und das Ausland Vortheil von ihnen haben werde. Für den Standpunkt der Kom— mission sei die Erklärung des Ministers der öffentlichen Arbeiten entscheidend gewesen, daß er das System der Staffeltarife wirthschaftlich und finanziell als richtige Grundlage für die Gütertarife betrachte. Freilich könne nicht plötzlich eine allgemeine Neuregelung vorgenommen werden, es müsse bielmehr nach dem Maße der Nothwendigkeit individualisiert werden. Die Budgetkommsssion habe mit 11 gegen 8 Stimmen beschlossen, die Petitionen der Regierung zur Erwägung zu überweisen.
Abg. Jerusalem (Zentr.): Die Zeit seit Aufhebung der Staffeltarife ist noch zu kurz, um ein Urthell über die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel zu fällen; ich beantrage daher, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. : .
Abg. Ehlers (fr. Vgg.): Der Ruf nach Staffeltarifen ist gleichsam ein Kriegsruf geworden, der lediglich das Bedürfniß nach einer Tarifreform ausdrücken soll. Das Prinzip ermäßigter Tarife nach dem Wachsen der Entfernung und einer demgemäß fallenden Skala ist ein durchaus gesundes; es kommt nur darauf an, wie es durchgeführt wird. Besonders wichtig ist die Klassifikation der Güter, die mit dem gemischten Spystem unserer Ausnahmetarife nöthig ge⸗ worden ist. Wir befinden uns jetzt in einem System von Differential tarifen, wie es ehemals nicht schlimmer war, und wir müssen suchen, auf eine gesundere und natürliche Basis zu kommen. Derhalb kann ich dem Kommissionsbeschluß nur zustimmen, daß die Regierung die schwierige Frage in Erwägung nehmen möge. .
Abg. Br. Eckels (nI.): Ich halte ein Votum des Hauses über diesen ,, Gegenstand im gegenwärtigen Augenblick nicht für zweckmäßig, bin aber damit einverstanden, daß die Regierung die Frage erwägt, ohne daß das Haus einen prinzipiellen Standpunkt dazu ein⸗ nimmt. Wenn heute neue generelle Gesichtspunkte über Einführung von Staffeltarifen aufgestellt werden, so können sich auch diejenigen, die die früheren Staffeltarife im Interesse des Westens bekämpft haben, einer Prüfung dieser Vorschläge nicht entziehen.
Abg. Seer 63 tritt für Staffeltarife für Vieh⸗ und Getreide—⸗ transporte ein. ie früheren Staffeltarife hätten keine Gegnerschaft gefunden, wenn sie sich nur auf Getreide bezogen härten; die Aus— dehnung auf Mühlenfabrikate habe alles verdorben.
Abg. Gothein (fr. Vgg. :; Wenn man von einer Tarifreform immer wirthschaftliche Nachtheile fürchtet, so werde man niemals zu
einer 2 der Verkehrsmittel kommen. Die Staffeltarif⸗. seien nach Aufhebung des Identitätsnachweises für den Westen keiner. wegs mehr gefährlich gewesen; der Westen beziehe den größten Theil des dort gebrauchten Getreides auf dem Wasserwege und aut Auslande. Allerdings würde eine einseitige Einführung von Staffel. tarifen, wie sie früher bestanden, die Errichtung künftlicher Scheide. wände bedeuten. Als Aequivalent für den nur dem Westen ju . taffel.
kommenden Mittellands⸗Kanal sollte man dem Often generelle Abg. von Czarlinski . tritt zu Gunsten der Staff
tarife nicht vorenthalten. tarife für landwirthschaftliche Produkte aus dem Osten ein.
Abg. Stengel ffr. kons ):; Einer Erwägung der Frage der Staffeltariff will auch ich nicht entgegentreten. Wir können den schlesischen Vereinen und. Herrn Geheimem Rath Schöller nur dankba— sein, wenn sie uns praktische Borschläge in diefer Frage machen. Die Herren überschätzen aber doch wohl die Wirkung der Staffeltar fe denn während von Schlesien nach Sachsen ebenso ermäßigte Tarif für Viehtransporte bestehen wie nach Berlin, gebt doch das i Vieh über den Berliner Viehmarkt mit seinen praktischen Einri tungen nach Sachsen. Wenn Herr Graf Kanitz meint, daß die allgemeine Meimm Staffeltarife fordert, so muß ich ihm doch entgegen halten, daß wir hie im Hause selbst, eben so wie der Landes. Eisenbahnrath, gegen die Staffel. tarife entschieden baben. Vielfach wird doch auch die Ersparniß bon Transportkosten auf weitere Entfernung bestritten; bei Stückgütern und Wagenladungen, die öfter auf andere Strecken übergehen, tritt diese Ersparniß nicht ein. Wenn Herr Graf Kanitz an verantwort. licher Stelle stände, würde er selbst wohl nicht fo leicht für enn System eintreten, was so schwere wirthschaftliche Verschicbungen zur
olge haben muß. Die Zuckerkrisis auf Tarifänderungen zurückzu⸗ ühren, halte ich nicht für richtig; sie ist eine Folge des Zuckersteuer, gesetzes von 1891. Ein prinzipieller Gegner der Staffeltarife bin auch ich nicht; wir haben ja Staffeltarife schon auf verschiedenen Ge. bieten. In einzelnen Fällen kann man ja die Nützlichkeit prüfen, aber man darf sie nicht generell einführen. Ich hoffe, daß die Regierung die Frage mit Objektivität und Ruhe in jedem einzelnen Falle er⸗ wägen wird.
Abg. Dr. Gerlich (fr. kons. ); Ich freue mich, daß auch der Herr Vorredner kein prinzipieller Gegner der Staffeltarife ist. Daß die Händler aus Sachsen hierher kommen, um ihr Vieh einzukaufen, kann kein Beweis gegen die Staffeltarife sein; sie kommen hierher, weil sie am günstigsten am hiesigen großen Markt kaufen. Dal finanzielle Ergebniß der Aufhebung der Staffeltarife ist für mich ausschlaggebend, und der Herr Minister würde uns einen Dienst er, weisen, wenn er uns angabe, wie viel sich die Einnahmen der Eisenbahn seit Aufhebung der Staffeltarife verringert haben. Ein großer Theil der Getreidetransporte aus dem Osten ist auf den Seetrantport und zwar sehr häufig auf einen solchen auf ausländischen Schiffen angewiefen. Beim Mehl ist dieser Weg allerdings ausgeschloffen. Das westere Sinken der Getreidepreife im Osten ist nicht durch Aufhebung des Identitätsnachweises, sondern durch schlechte Ernten aufgehalten worden. Industrielle Unternehmungen sind im Osten unmöglich ge⸗ macht, weil der Absatz erschwert ist. Die natürlichen Kräfte für bie Industrie sind vorhanden, man muß sie nur durch billige Trangporte am Leben erhalten. Das Prinzip der Staffeltarife ist allgemein an⸗ erkannt; gewisse Sphären von Interessenten werden allerdings dadurch geschädigt, die Gesammtheit aber hat nur Vortheile. Gegenüber den erleichterten Zollbedingungen für das Ausland muß man im Inland . . Staffeltarife sind wirthschaftlich und
nanziell richtig.
Geheimer Ober Regierungs⸗Rath Möllhlausen: Ich komme der Bitte des Herrn Vorredners, ihm Zahlen über die Wirkungen der Staffeltarife auf die Eisenbahneinnahmen zu geben, nach. Die Güter, welche über 200 km überhaupt transportiert wurden, machten in dem Ighre der Einführung der Staffeltarife 10,2 5/9 der ge— sammten Transporte aus, sie stiegen dann in den drei Jahren der Staffeltarife auf 18,5 ,, und fielen nach Aufhebung der letzteren wieder auf 10,36s9. Die Einnahme auß den! Ge— treidetransporten betrug 29,6 o der Gesammteinnahmen vo Einführung der Staffeltarife, sie stieg in den drei folgendn Jahren auf 36 go / . 46,6 o und 49 06s und fiel dann nach der Aufhebung der Staffeltarife, also seit August 1894, wieder auf 3 3 osp Die Klagen, die hauptsächlich erhoben werden, gehen dahin, daß das Getreide von Osten jetzt nicht mehr nach der Provinz Sachsen ge⸗ führt werden kann; ob die Ursache dafür in der Aufhebung der taffel⸗ tarife oder nicht theilweise oder ganz in anderen Verhältnissen liegt, will ich hier nicht untersuchen. .
Nachdem sich auch die Abgg. Schmieding (nl.) und Hirt (kons.) für den Kommissionsantrag gusgesprochen haben, stimmt das Haus der Ueberweisung der Petition an die Regierung zur Erwägung zu. .
Um 41M Uhr wird die Weiterberathung auf Montag, 11 Uhr, vertagt.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Der Verleger einer fachwissenschaftlichen Zeit— schrift ist. nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenatz, vom 11. Oktober 1894, nicht wegen fahrlässigen Nach druckt eines von seinem Redakteur aus eigenem Antriebe widerrechtlich auf⸗ genommenen fremden wissenschaftlichen Artikels zu bestrafen, wenn er im Vertrauen auf die bessere Sachkenntniß seines fachwissen. schaftlich gebildeten Redakteurs felbst den Artikel auf die Legalität nicht geprüft hat. ‚Der Angeklagte Dr. B. ist lediglich Verleger und Drucker einer von Dr. S. redigierten Fachzeitschrift. deßterer sendet der Offizin des B. das zu veröffentfichende Material zu, Angeklagter hat einen seiner Komtoristen damit beauftragt, die Welterbeförderung an die Druckerei weiter zu beauf— sichtigen, und solchergestalt ist es geschehen, daß ohne Wiffen und Willen des Angeklagten B. von S. aus einer anderen Fachzeitschrift entnommene, als „wissenschaftliche Ausarbeitungen! zu qualifizterende Artikel zum Abdruck in der von B. verlegten Zeitschrift gelangt sind. Die Einrede Bus, daß er sich auf S., dessen wissenschaftliche Be= fähigung und die von S. erfolgte Vorprüfung des i den Abdruck in jeder einzelnen Nummer bestimmten Stoffes verlaffen habe, wird mit der Erwägung abgewiesen, es enthielte schuldhafte Fahrlãssigleit. daß B. das von S. gesammelte Material weder selbst auf die Legalität geprüft“, noch auch den fraglichen Komtoristen „mit eingehender In— struktion zu solcher Prüfung versehen hat. Erwägt man jedoch, daß die ganze Strafbarkeit des fraglichen Nachdrucks von der wissenschaftlichen Qualifikation der fraglichen Artikel abhing. daß es sich hierbei um Fragen der Wissenschaft der Optik, Mikroskopie und der damit zu— sammenhängenden Technik handelte, so springt das un gn ge, der obigen Begründung der Fahrlässigkeit in die Augen. Es ist nicht abzusehen, wie durch solche Vorprüfung des B. oder seines Komtoriften nothwendig der wissenschaftliche Charakter der fraglichen Aufsãtze erkannt werden mußte, wenn man es nicht etwa gleichzeitig Beiden zur Schuld anrechnen will, daß sie sich mit dem Verlag einer Fach— zeitschrift befaßt haben, ohne selbst Fachgelehrte zu . Unter den vorliegenden konkreten Umständen muß es als entschuldbar gelten, wenn der Verleger dem besseren Sachverstande des Redakteurs mehr vertraute, als seinem eigenen Urtheil. Die in Entscheidungen des
Reichsgerichts in Strafsachen Bd. 20 S. 430 befindliche Entscheidung!
des Reichsgerichts hat einen Rechtsfall zum Gegenstande, in welchem der Verleger einer politischen Zeitschrift selbst den von ihm gesammelte⸗ Stoff den Redakteur zum Abdruck übergeben hat und die allerdingt verfehlte Einrede erhoben wurde, die Existenz eines verantwortlichen Redakteurg exculpiere ohne weiteresß den Verleger. Der vorliegende Fall ist in jeder Hinsicht anders gestaltet. (2713/94)
zum Deutschen Reich
M 37.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Aachen berichtet die „Köln. Volksztgn!“, daß der in der Weberei der Firma M. Meyer u. Co. ausgebrochene Aus stand durch die Vermittelung der Beamten der Königlichen Gewerbe⸗ die Arbeiter angerufen hatten, schnell wieder beigelegt wurde. Bereits Februar fand eine Besprechung der Inhaber der „eiter statt, die infolge beiderseitiger Zuge— ständnisse zu einer vollständigen Einigung führke. (Vgl. Nr. 34 d' Bl) Tuchfabrik von Arnold u. Sch üll in Aach en haben am Sonnabend, wie der Köln. Ztg. telegraphiert wird, 110 Weber
am 6. den Vertretern der Arbeiter
In der
die Arbeit niedergelegt und fordern Lohnerböhung.
In Schmölln dauert, wie die Geraer Itg. einer früheren Nachricht entgegen berichtet, der Ausstand der Kn opfarbeiter der Firma Naundorf u. Wagner fort, da die Firma den neuen Lohntarif nicht zum Aushang brachte und daraufhin mit der Ärbeiter— e Die von dem Bürgermeister eingeleiteten Vergleichs verhandlungen sind ohne Ergebniß geblieben.
kommission nicht verhandeln wollte. (Vgl. Nr 32 d. BI.)
In Lissabon haben, wie . W. T. B. meldet, achthundert Arbeit er in den Werkstätten der Königlich portugiesifchen CFisenbahngesellschaft die Arbeit eingestellt.
hat Sicherheit smaßregeln getroffen. Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 10 928, nicht rechtzeitig im
ellt keine Wagen. un In Obers ö. zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlia gelangten die nachbenannten Grundstücke zur 4 Das im Grundbuch Blatt Nr. 1093 auf den
Namen des Maurermeisters August Vogel zu Deutsch⸗Wil merß⸗ zu Deutsch⸗Wilmers⸗ elegene Grundstück; Fläche 5,77 a; eistgebot von 96 000 M wurde der Kaufmann Leopold Cohn zu Berlin, Lindenstraße 3, Ersteher. — Das im Grundbuch von Tempelhof Band 11 Blatt Nr. 501 auf den Namen der Frau Bauunternehmer Minna Albrecht, geb. . zu Tempelhof, Ringbahnstr. 58, eingetragene, zu Tem pelho f, Ringbahn. straße . belegene Grundstück; Fläche 9579 2; Nutzungswerth 7350 6 Mindestgebot 996 „; für das Meistgebot von 121 000 ½ wurden die Handelsgesellschaft Kuhnert u. Kühne zu Charlottenburg- Martinikenfesd, die Frau Fabrikant Minna Bourbiel, geb. Lück, zu Berlin, a ,. 50, und der Malermeister Carl Drabandt
von Deut sch⸗Wilmersdorf Band 36 dorf, Günzelstraße 39, eingetragene, dorf, Hannoverschestraße,
Mindestgebot 879 M; für das
zu Berlin, Hagelsbergerstr. 55, Ersteher.
Berlin, 9. Februar.
Ia. Kartoffelmehl 17—177 11,
Fay. Syrup Sher 185 —19 4,
do. sekunda 20-22 4. Weizenstärke Veizenstãrke ef fh 33234 *, Hallesche 36 —– 36 A, eisstärke (Strahlen) 49— 50 M, 4 — 48 M, Maisstärke 30-32 Viktoria ⸗Erbsen 14—19 S, Kocherbsen Erbsen Bohnen 22 — 24 S, weiße
1 —128 A1, Leinsaat 20- 2 ½ , Mais
1. Unter en ,
2. 1 ote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc.
Inspektion, welche
lesien sind am 8. d. M. gestellt 4723, nicht recht⸗
Wochenbericht für Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa bers ky. Ia. Kartoffelstärke 17 174 , a. Kartoffelstärkemehl 12 —16 „, feuchte Kartoffelstärke Fracht⸗ parität Berlin 9,9 „, Frankfurter Syrup- Fabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht fr. Fabrik 8 90 n, gelber Syrur 185 — 19 4, 191 — 204 A. Kap. Export 21 - 213 4M, Kartoffelzucker do. Kap. 20 — 21 6. Rum-⸗Kuleur 3334 , ier⸗Kuleur 32-34 M6, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 23 —- 24 A, Ekleinst.) und Schlesische
S6, Schabe stärke 13—18 4 13 —19 M, Futtererbsen 12 — 125 M, inländische weiße Flachbohnen 23 — 25 4, Bohnen 19 21 4, galizische und russische Bohnen. 17— 19 4, große neue Linsen 28 - 3838 M, mittel Linsen 16—–- 28 , kleine Linsen 12 16M, Mohn, blauer nom. 25 — 40 M, do weißer nom. 44-56 S6,, Hirse, weiße 18— 20 M, gelber Senf 16— 22 , Hanfkörner 19 bis 2 * Buchweizen 13 — 15 16, Wicken 12— 12 6, Pferdebohnen loko 11-123 4, Kümmel 4 - — 60 , Leinkuchen 12— 13 6, Rapskuchen 11—12 , Roggenkleie7— 76 M, Weizenkleie J — 76 M, pa. helle getr. Biertreber
Oeffentlicher Anzeiger.
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Speck. Fest. Abladung —.
bericht.) tember 75, pr. Dezember 721.
67372 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Otto Andreas Abel, welcher sich berborgen hält, ist in den Akten U. R. J 378. 94 die Untersuchungs⸗ haft wegen wiederholten Betruges und betrüglichen Bankerutts verhängt. Es wird ersucht, den ze. Abel zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß hier, Alt. Moabit 122, abzuliefern.
Berlin, den 5. Februar 1895.
Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht J.
Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. am 18. August 1868 in Stolpe, Größe 1K 71 m, Statur untersetzt, Haare blond, Stirn frei, Bart fehlt, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase ge⸗ wöhnlich, Mund hn fg; Zähne gut, Kinn oval,
Gesicht breit und voll, Gesichtsfarbe gefund, Sprache deutsch.
67369 Beschluß .
Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Militärpflichtigen Friedrich Rummel, eboren zu Durmersheim, zulez; wohnhaft in
eidenau, wegen Vergehens gegen § 140 St. G. B. Ras Hauptverfahren vor der Strastammer bel dem öniglichen Amtsgericht zu Siegen eröffnet.
Zugleich wird beschlossen, daß das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der ihn möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der f des Verfahreng in Höhe 7 =. 86 mit Beschlag zu belegen. (6 140 Abs. 5
Arnsberg, 23. Januar 1895.
Königliches Landgericht. Strafkammer III. Schneldewind. Brisken. Schwemann.
67342 Garnison Ludwigsburg.
Vermögensbeschlagnahme. Durch Urtheil des Kgl. Mllitär⸗Revisions-Gerichts Stuttgart vom 31. Januar 1895 wurde der Dragoner Heinrich Miller aus Baierbach, O.. A. Dehringen, der Fahnenflucht — 5. 69 M. St. G. Bz. — in contumaciam für schuldig erklärt und das ibm gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Ver⸗ mögen mit Beschlag belegt. Den 7. Februar 1895. Dragoner · Regiment Königin Olga (1. Württ.) Nr. 25.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 67397]
Versteigerungs⸗ Bekanntmachung. .
In Sachen der Sparkasse in Lamspringe, Klägerin, wider den Kleinköther Wilhelm Wielert und dessen Ehefrau Caroline, geb. Schmidtmann, in Linnenkamp, Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die ,, . des der Mitbeklagten 9 Wielert gehörigen Kleinkothhofs No. ass. 17 zu Linnenkamp sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 29. Ja—⸗ nuar 1895 verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche an demselben age erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Mittwoch, den O0. April 1895, Nachmittags 24 Uhr, vor unterzeichnetem ,, ,. Amtsgerichte in der Kreikenbohm'schen Gastwirthschaft zu Linnenkamp angesetzt, in welchem die. Hypothekengläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Stadtoldendorf, den 390. Januar 1895.
Herzogliches Amtsgericht. ehlmann.
pa. Getreideschlempe 31 - 33 0, va. Maisschlempe 40 - 420 124 — 15 A, Mal zkeime (Alles per 100 Kg ab Babn
— In der Mongtsversammlung des Berliner Bezirks- Fergins deutscher Ingenieure am 6. Februar d. J hielt Herr 6, 8g Br. E. der Berlin. Anhaltischen Maschinenbau Aktien- über Ermittelung der Selbst«
welche es für eine Fabrik hat, ohne die im Maschinenbau schwierigen und kostspieligen Inventuraufnahmen jederzeit das Gewinnergebniß eines abgelaufenen Bruchtheils eines genũgender ö ermitteln zu können. Die Vortheile einer solchen ; Beurtheilung der laufenden und neu abzuschließenden Geschäfte wurden hervorgehoben und der Weg angegeben, wie Lohn⸗ in Verbindung mit Kalkulations⸗ en, um porstehenden wurde, darauf hingewiesen, daß zur Feststellung der Unterlagen die Mitwirkung des Ingenieurs Bedingung fei, und der Wunsch aus— , daß der JIngenieurstand sich mehr mit dieser kaufmännischen Die zahlreichen Formulare und Tabellen, wesche
der Vortragende vorlegte und welche zur Wiedergabe des reichen In— halts nöthig sind, verbieten es, auf den Vortrag näher einzugehen; es sei jedoch bemerkt, daß voraus sichtlich eine Veröffentlichung desselben in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure stattfinden wird Studium des Vortrags empfohlen
— Die Einnahmen der Lübeck-Büchener Eisen bahn betrugen Monat Janu ar 1895 nach vorläufiger Feststellung 333 371 6, gegen 302 316 M im 5 Januar 1894, mithin mehr 31 055 S
Februar.
und daß allen Industriellen das
neue 9 80 = 9,95. 88 0/0 Rendement 9, 15 — 9, 30, neue 9, 25 — 9, 40. l Ruhig. Brotraffinade II 21,25. Gem. . mit till. Hamhurg pr. Februar 9, 05 Gd., 9, 124 Br., pr. Mär; g, 74 bz., 9.0 Br., pr. April 9 10 bz, 15 Br. pr. Ma Y 26 bz u. Br. Ruhij, (W. T. B) Die Vereinigte Stral⸗ sunder Spielkarten - Fabrik Aktiengesellschaft hat, wie hier verlautet, die Hallesche Spielkarten Fakrit Ludwig u. Schmidt
Der Aufsichtsrath des Halleschen die Vertheilung einer Dwidende gen, 49 B. ie Die heutige Verdingung von 4462 verschiedenen Güterwagen bei der Königlichen EisenbahnDirektion Köln, rechtsrheinisch, brachte im wesentlichen die gleichen Preise, wie die letzte Vergebung“ Neu ist der Mitbewerb der vereinigten Königs. und Laurahütte. Das Ausfand be⸗ theiligte sich diesmal bis auf eine Mailänder lieferung der sämmtlichen Wagen wurde bis Mitte August, bezw. für einzelne Gattungen bis Oktober 1895 angeboten, woraus hervorgeht, daß die Fabriken noch vor Herbst einen dringlichen Arbeiterbedarf
(W. T. B.) Kammzug - Term in—⸗ ster B. pr. Februar 3,75 M, pr. e, pr. Mai 2.77 M, pr. Juri
(W. T
Grundmu
2,829 AS, pr. Juli 2, 8h MS, pr. 2.85 *, pr. Oktober 2.87 ,. pr. Nobember 2 87 M, pr. Dejember 2.87 MS, pr. Januar 2, 99. Umsatz 19000 Eg. i (W. T. B.)
Weizen pr. März 13,90, pr. Mai 13,75, pr. Juli 13,76. Roggen pr. März 11,30, pr. Mai 11,40, pr. Juli 11,50. Hafer pr. Mär; 11,50,
(W. T. B.) 1. (Offizielle Petroleum ⸗Börse.) Fest. Loko 5.50 Br. — Baumwolle.
361 A, Armour shield 36 3, Cudahy 366 , Fairbanks 299 3. — Short clear middling loko 31, Januar-Februar—⸗
Ham burg, 9g. Februar. (W. T. B.) Kaffee (Nachmittags- Good aperage Santos pr. März 77, pr. Mai 76, pr. Sep-
ois!
11 bis Berlin bei Partien pon
Er wies auf die Bedeutung hin,
Jahres aus den Büchern mit
weck zu erreichen. Es leihe in der
Konkurrenz
absichtigt das
Athen, . (W. T. B.) Zuckerbericht.
Kornzucker exkl., Nachprodukte exkl. Brotraffinade 1 21,50.
aß 21,25 — 21,75. Gem. Rohzucker J. Produkt Transito
in träger
gesunken. Weizen Bankvereins beantragt
„Köln. Ztg. meldet:
Schluß fest.
Schluß träge.
Hi / is,
irma nicht. Die Ab- Schmalz
e. niedriger. August 2,85 M0, pr. September
Produ ktenmar kt. der Vorwoche.
Mais pr. Marz 11,55, pr. Mai
(Börsen⸗Schlußbericht.) Notierung der Bremer Stetig. Wilcox
— Schmalz. Fest.
Schleppend. — Zuck ermarkt.
(Schl ußbericht ment neue Usance, frei an Bord März 9.00, pr.
Pesst, 9. Fedruar. preishaltend, pr. Frühjahr 6,51 Gd, 6.52 Br., pr. Herbst 6 87 Gd., k Roggen pr. Frühjahr 5,42 Gd., 5,44 Br. jahr 601 Gd, 6,02 Br. Kohlraps pr. August⸗Sevtember 1050 Gd., 1080 Br.
Lendon, 9. F It ruhig, Räben⸗Rohzucker lote 9 ruhig.
— II. Februar. trugen in der Woche vom 2. 3026, fremder 52571, Maljgerste 24 122, fremde 276, engl. DAfer 1922, fremder 62 641 Qrts., engl. Mehl 17637, fremdes 35 242 Sack.
London, 11. Februar. . Montevideo vom 10. d. M.: Die Emission einer inneren An? ͤ Höhe von vier Millionen Dollars ist für die nächste Zeit bevorstehend. schlossen, das Projekt der deu tschen Firma Luther fur die Ent. würfe der in Montevideo geplanten Hafenbauten anzunehmen.
St. Petersburg, 10. Februar.
Spiritus fabrikanten
Reaktion und Abschwächung auf erwartete Zunahme der
kaum behauptet, Weizen behauptet, rother Winterweizen 553, do. 5er, do. p. März Nz, do. p. April —, do. Getreidefracht nach Liverpool 14, Kaffee fair Rio Nr. 7 do. Rio Nr. 7 Spring elears 2,40, Zucker 21 /i, Kupfer 10.
Der Werth der in der ver Waaren betrug 9 698 195 Doll. 9 woche, davon für Stoffe 3 513 233
Chieago, 9. steigend infolge besserer Kabelberichte, dann Reaktion au und unbedeutende Realisierungen, später trat Erholung ein. nach Eröffnung, später Reaktion und Abschwächung. Schluß träge.
Weizen pr. Februar bot, pr. Mai 53. 421. Speck short elear nomin.
Buenos Aires, 11. Februar. Einfuhr hat im Jahre 1894 um fünf Million nommen, wogegen sich der Werth der Ausfuhr um neun Millionen Pesos erhöht hat.
Tunis, 19. Februar. (W. T. B. Das amtliche Blatt ver— öffentlicht ein Dekret, durch welches die Oeffnung des Hafens von Biserta für den Handel gestattet wird.
chen Stuatz⸗Anzeiger.
1895.
Rüben Rohzucker J. Produkt Basis 88 e / Rende⸗ Hamburg pr. Februar H, 00, pr. Mai 9,124 vr. August 9.35. Flau.
(W. T. B.) Produkten markt. Weizen Hafer pr. Früh⸗ Mais pr. Mai⸗Juni 6,19 Gd., 6,21 Br. (W. T. B.) 969 Javazucker loko (W. T B) Die Getreidezufuhren ke⸗ Fehruar bis 8. Februar: Engl. Weizen engl. Gerste 1799, fremde 11634, engl.
ebruar.
(W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Wie mitgetheilt wird, hat die Regierung be—
W. T. B.). Wegen der zwischen den ausländischen und den russischen auf den asiatischen Märkten be— inanz⸗Ministerium den nach diesen Märkten aus—=
geführten russischen Spiritus von der Aecise zu befreien.
Amsterdam, good ordinary 45. — Ban cazinn 363. 11. Februar. zufolge erklären die neuen Minister sich bereit, neue Vorschläge der Inhaber griechischer Werthe ernstlich und unbefangen in Erwägung zu ziehen. sind, wird die Regierung bereitwillig Ein etwaiges Arrangement könnte aber Deputirtenkammer abgeschlossen werden.
New- Nor k, 9. Februar. (W. T. B. Die Börse eröffnete altung, im weiteren Verlaufe gaben die Kurse etwas nach. Der Schluß war schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 64 0606 Stück.
Die Reserve des Schatzamts ist auf 41 493 333 Dollars
eröffnete fest
Haussiers und Baissiers, später trat auf die Mattigkeit des Mais
und infolge einiger Verkäufe
— Mais einige Zeit steigend nach rh fung spãter n
9g. Februar. (B. T. B.) Ja va⸗Kaffee
(W. T. B.) Einer Meldung des
Falls die Vorschläge günstig auf Unterhandlungen eingehen. nicht ohne die Ratifikation der
und etwas steigend auf Käufe der Reaktion ein, dann wieder steigend.
künfte.
Waarenbericht. Baumwolle, New⸗JYork be, do. New Orleans
Petroleum fest, do. 6.00, do. rohes 6,86, do. West. steam 6,87, do. Rohe K Brothers 7, 15, Mais
do. Philadelphia
New⸗JYork 6,05, Februar 10,
Pipe line cert. p.
do. p. Februar 486, do. p. März — do. p. Mai 483, Weizen p. Februar p. Mai 58, 166, Mai 14,A30, Mehl,
Nachbörse: Mais
gangenen Woche eingeführten egen 9 020 821 Doll. in der Vor⸗ oll. gegen 3 875 076 Doll. in
(W. T. B.) Weizen anfangs fest und
n h Verkaufe sowie auf günstige Wetterberichte, Schluß fest. — Mais einige Zeit steigend
p. März 14,60, do. do. p.
9. Februar.
Mais pr. Februar Pork pr. Februar 9,77.
(W. T. B.) Der Werth der en Pesos abge⸗
6. Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch.
Ausfertigung. Wenyl⸗Vertheilung.
In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Postsekfretär . D. Friedrich Weyl in Berlin, Thurmstraße Nr. 80, aus dessen Pension beigetriebenen und hinter⸗ legten Betrages von 361,36 M, ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 8. April E895, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst im II. Stock, Zimmer Nr. 9, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 1. April 1895 ab auf der Gerichtsschreiberei 1V., Zimmer Nr. 92, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden ö. auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.
Breslau, den 5. Februar 1895.
Schur, . e, n . des Königlichen Amtsgerichts.
n 1) den Agenten Herrn August Daniels, angeblich in England, 2) die Schuhmacher A. Silcherodt'schen Erben aus Berlin, jetzt unbekannten Aufenthalts.
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Maurer A. Rehm chen Wohnhauses . P. B. IV Nr. 15 c. an der Plauerstraße zu Güstrow ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Er— klärung über den Theilungsplan sowie jur Vor- nahme der Vertheilung Termin auf Montag, den . März 1895, Vormittags 11 Uhr, be stimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 22. Februar 1895 an zur een der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei, Abtheilung für Zwangsvollstreckungen und Konkurse, niedergelegt sein. 67543
Güstrow, den 4. Februar 1895.
Großherzogliches Amtsgericht.
7. Erwerbs⸗ und 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 9. ,, n, 10. Verschiedene
irthschafts · Genossenschaften.
ekanntmachungen.
63360 Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Urkunden beantragt:
J. folgender Depotscheine der Reichsbank zu Berlin:
L Nr. 162 138 vom 2. April iss, ausgestellt auf Anordnung des Vormundschaftsgerichts für Dr. Rudolf Loewenftein hier als Pfleger des minder jährigen Paul Hofmann über 1600 M6 4 0n0 preuß. kons. Stagtsanleihe mit Zinsscheinen vom 1. Juli 1881 ab,. und Anweisung, von dem Buchhändler Paul Richard Franz Hofmann hierselbst,
2) fällt fort,
3) fällt fort,
) Nr. 476 564, ausgestellt auf Anordnung des Vormundschaftsgerichts am 3. August 1888 für
ermann Ketzlin hier als Vormund der ' n, .
eschwister Wilhelm und Erich Netzebandt über 2100 M 4 oO Berliner Stadtanleihe mit Zingz⸗ scheinen, fall 1. April 1889 folgende und Anweisung, von dem Vorgenannten, Milchhändler Hermann Ketzlin zu Berlin,
5) Rr. 788 7650, ausgestellt am 7. Februar 1894 für den Unter⸗Lieutenant zur See Walter Frommann in Kiel über 4600 Fl. 4 0½ ungarische Goldrente mit Zinsscheinen, fällig 1. Juli 1594 folgende und Anweisung, von dem Vorgenannten Frommann, jetzt auf S. M. Schiff „Gneifenau“,
6) Nr. 360 981, ausgestellt am 6. Mai 1886 für den Maler Robert Horn zu Berlin als Vormund des minderjährigen Friedrich Karl Wilhelm Vallet über 900 S 4 0,0 preuß. kons. Staatsanleihe mit Zinsscheinen, fällig 1. Juli 1886 folgende und An⸗ weisung, von dem Vorgenannten Horn ö
II. des Depotscheins der Kur⸗ und Neumãrkischen , ,. Darlehnskasse zu Berlin Nr. 3044 a., ausgestellt am 28. April 1892 für den Lieutenant Erich von Langenn - Steinkeller zu Neu-Strelitz, zur Verfügung des Rittergutsbesitzerß von Langenn— Steinkeller zu Birkholz über 3600 M landschaftliche Zise oo Zentral⸗Pfandbriefe mit Kupons Nr. 17 bis