sowie re Hoheit die Herzogin Elisabeth von Mecklen⸗ . mit Umgebungen theil. waren Ihre Majestät mit den genannten Höchsten Herr⸗ 61 3. Konzert des Wagner⸗Vereins in der Philharmonie anwesend.
Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten Nach⸗ weisung über die im Monat Dezember 1894 auf deutschen Bahnen (ausschließlich der bayerischen) bei den Zügen mit Personenbeförderung vorgekommenen Verspätungen haben auf 34 größeren Bahnen und Bahnnetzen mit einer Gesammtbetriebslänge von 38 0587, 40 km von den fahrplanmäßigen Zügen überhaupt sich ver⸗ spätet: 1194 , 2 ersonenzüge und 493 zur
ersonen⸗ sowie zur Güterbeförderung gleichzeitig dienende üge, zusammen 4296. Von den fahrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung wurden geleistet: 15 763 399 Zug⸗ kilometer, 296 NM 535 Achskilometer gegen 15 245 820 24 und 293 582 345 Achskilometer im Vormonat u gegen 15411 90 Zug- und 296576 937 Achskilometer in demselben Monat des Vorjahres. Von den Ver⸗ enn r wurden 1688 durch das Abwarten verspäteter An⸗ chlußzüge veranlaßt, sodaß den aufgeführten Bahnen selbst 2608 Verspätungen zur Last fallen, gegen 1098 im Vormonat und 207 in demselben Monat des Vorjahres. Von den auf eigener Bahn vorgekommenen Verspätungen entfallen auf 1 Million Zugkilometer 166, 1 Million Achskilometer 9, mithin auf 1 Million Zugkilometer 28 — 20 v. H. mehr als im Monat Dezember des Vorjahres und 93 — 68 v. H. mehr als im Vormonat, und auf 1 Million Achskilometer 2 — 29 v. H. mehr als im Monat Dezember des Vorjahres und 5 — 125 v. H. mehr als im Vormonat. Infolge der Verspätungen wurden 2807 An⸗ chlüsse versäumt (gegen 2158 in demselben Monat des Vor⸗ ahres und 1021 im Vormonat). Bei 4 Bahnen sind Zug⸗ verspätungen und bei 9 Bahnen Anschlußversäumnisse nicht vorgekommen. In der Nachweisung sind die Bahnen, auf denen Zugverspätungen vorkamen, nach der Verhältniß⸗ ahl (geometrisches enn zwischen der Anzahl der von den , der Personenbeförderung dienenden Zügen auf 1 Million Zugkilometer und der auf 1 Million Achs⸗ kilometer entfallenden eigenen Verspätungen geordnet. Danach nehmen die Werrabahn, die Bahnen im Bezirk der König⸗ lichen Eisenbahn⸗Direktion (linksrheinische) zu Köln und die— jenigen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗-Direktion zu Frankfurt a. M. die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihenfolge der Bahnen statt nach der Anzahl der Ver⸗ spätungen nach der Anzahl der Anschlußversäumnisse bestimmt, so treten die Bahnen im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion er g zu Köln, sowie diejenigen im Bezirk der Königlichen iel n⸗-Direktion zu Frankfurt a. M. und der Königlichen Eisenbahn⸗-Direktion (rechtsrheinische) zu Köln an die ungünstigsten Stellen. Infolge von . sind auf 1 Bahn 3 Züge ganz und 12 Züge streckenweise aus⸗ gefallen, sowie 2 Anschlüsse nicht erreicht worden.
Dem Regierungs⸗Assessor Steiner aus Hannover ist die kommissarische Verwaltung des Landrathsamts zu Hoya über⸗ tragen worden.
Nach einer an das Ober⸗ommando der Marine ge⸗ langten telegraphischen Meldung ist S. M. S. . Kommandant Korvetten⸗Kapitän Graf Heinrich von Moltke, am 9. Februar in Auckland angekommen, während S. M. S. Bussard“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Scheder, heute von Auckland nach Akaroa (Neu⸗Zealand) in See zu gehen beabsichtigt.
Hannover, 11. Februar. Der Provinzial⸗Landtag nahm in seiner heutigen Sitzung einstimmig den Antrag des Provinzial-Ausschusses an, die Staatsregierung zu ersuchen, gesetzlich die Krankenversicherung der Dienstboten in dem Sinne zu regeln, daß durch statutarische Bestimmung einer Gemeinde für ihren Bezirk oder eines weiteren Kom⸗ munalverbandes für seinen Bezirk oder Theile desselben die Krankenversicherung im Sinne des §1 des Gesetzes, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1883 eingeführt werden könne. Ferner wurde der Antrag des Provinzialausschusses: den Provinzialausschuß zu ermächtigen, behufs Unterstützung des Baues von Kleinbahnen nach Maßgabe des Beschlusses des siebenundzwanzigsten Hannoverschen Provinzial-Landtags vom 22. — 1894 eine mit 3 Proz. oder 3 Proz. verzinsliche und nach Ablauf von 6 Jahren, von der Ausgabe der Schuldver⸗ schreibungen an gerechnet, mit ½ Proz. und den zuwachsenden Zinsen zu tilgende Anleihe von 15 000 000 M zu Lasten des Provinzialverbandes nach Bedarf aufzunehmen, auch den Provinzialausschuß zu ermächtigen, bei den behufs Erwirkung des Privilegiums mit der Staatsregierung zu pflegenden Verhandlungen zu den von derselben etwa für erforderlich erachteten Aenderungen der Anleihebedingungen namens des Provinzial⸗Landtages seine Zustimmung zu erklären — zugleich mit dem Antrag des Abg. Ludowieg, die Kreise bei GSrunderwerbungen für Neben bahnen insoweit zu unterstützen, als ihnen von der Propinzialverwaltung die zu diesem Zweck oft schwierig zu beschaffenden Summen vorge⸗ schossen werden können, angenommen.
Bayern.
eine Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat hin⸗ sichtlich der diesjährigen größeren Truppenübungen bestimmt, daß beide Armee⸗Korps größere Truppenübungen unter möglichfter Berücksichtigung der Ernteverhältnisse abzu⸗ halten haben Beim J. Armee⸗Korps hat eine größere Uebung im Festungakrieg unter Betheiligung von Truppen aller Waffen stattzufinden. Die Rückkehr der Fußtruppen in ihre Standorte muß bis zum 30. September 1895, welcher Tag als der spãteste Entlassungetermin gilt, erfolgt sein.
Württemberg.
Der Staate⸗Anzeiger für Württemberg“ veröffentlicht eine e Verordnung, durch welche der Landtag auf den V. d. M einberufen wird. Die 26 nothwendig gewordenen Stichwahlen finden am 14 und 15. d. M. statt.
Nach der Tafel
Oesterreich⸗ Ungarn. . Aus Arco ist gestern Vormittag von amtlicher Seite
über das Befinden des Erzherzogs Albrecht, der an
einer leichten Lungenentzündung erkrankt ist, Folgendes mit⸗ getheilt worden: Die Lungenentzündung ist nicht fortgeschritten, die Nacht war recht gut, und das Fieber hat nachgelassen. Der Kräftezustand ist günstig. — Anderweitig meldet „W. T. B.“ aus Arco von gestern, das Befinden des Erz⸗ herzogs Albrecht sei zufriedenstellend. Der Erzherzog habe mehrere Stunden außer Bett zugebracht. Der Erzherzog und die Erzherzogin Friedrich seien in Arco einge⸗ troffen, auch die Herzogin Maria Theresia von Württemberg werde erwartet. — Von gestern Abend 1119 Uhr wird der „Neuen Freien Presse“ gemeldet, Nach⸗ mittags habe sich bei dem Erzherzog Albrecht Schwäche und Schlafsucht und Abends eine . des . gezeigt, sodaß die Umgebung mit neuer Besorgniß erfüllt sei.
Die „Neue Freie Presse“ meldet aus Innsbruck, der Statthalter Graf Merveldt habe in der Sitzung des Sub⸗ comités des Wehrausschusses des Landtags angekuͤndigt, daß die Regierung im Falle der Ablehnung der Landwehr⸗ vorlage durch den vorarlberger Landtag dem tiroler Landtage eine Vorlage . lassen werde, welche die Trennung Tirols von Vorarlberg in Wehrsachen
betreffe.
9. dalmatinische Landtag hat einstimmig den An⸗ trag des Abg. Trigari, worin die Entrüstung über den Vorfall am Gymnasium in Spalato ausgesprochen wird, sowie einen dula on e gn des Abg. Klaitsch angenommen, wonach der Landtag, um seine loyale Ge⸗ sinnung durch die That zu , den Landesausschuß beauftragt, in der nächsten Session Anträge zur würdigen Feier des fünfzigjährigen Regierungs⸗Jubiläums des Kaisers zu f. Der Regierungsvertreter sprach die Ueberzeugung aus, daß die gesammte Bevölkerung Dalmatiens, die sich stets als loyal und kaisertreu bewiesen habe, die Vor⸗ gänge von Spalato verdamme.
In Spalagto wurden gestern Vormittag in sämmtlichen Klassen des dortigen Gymnasiums neue Kaiserbilder in feier⸗ licher Weise angebracht. Vor den versammelten Professoren und 300 Schülern hielt der Direktor eine patriotische An⸗ sprache. Studenten sangen die Volkshymne.
Der „Budapester Korrespondenz“ zufolge ist der Oberst⸗ Kämmerer Baron Bela Orczy zum judex curiae, Graf Aladar Andrä ssy zum Oberst⸗Keämmerer, Graf Tassilo Festetic zum Oberst⸗Truchseß ernannt worden. Die gewesenen Abgeordneten Doery Latino vics und Geheimer Rath Emerich Ivanka sind zu Mitgliedern des Magnatenhauses auf Lebenszeit ernannt worden.
Großbritannien und Irlaud.
Im Unterhause erwiderte gestern der Parlaments⸗ Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey, die Pforte habe be— schlossen, . der Thätigkeit der Untersuchungs⸗Kom⸗ mission in Bitlis keine Zeitungskorrespondenten in Klein⸗ Asien zuzulassen. Der Praͤsident des Handelsamts Bryce bemerkte auf eine Anregung aus der Mitte des Hauses, er habe weder die Befugniß, das Wrack der „Elbe“ zu zerstören, noch auch die Berechtigung, durch ein TZeuchtfeuer oder durch Bojen die Stelle zu be⸗ eichnen, an welcher das Wrack liege. Uebrigens liege das⸗ .. näher der holländischen als der englischen Küste. In der darauf folgenden Fortsetzung der Adreßdebatte beantragte John Redmond einen Unterantrag, worin erklärt wird, daß die Zeit gekommen sei, das Parla⸗ ment aufzulösen und die Homerulefrage den Wählern zu unterbreiten. Im Jahre 1886 habe Irland den Weg verlegt, jetzt ertöne der Ruf, daß der Becher des Ober⸗ hauses bis zum Ueberfließen angefüllt werden müsse. Die bei Seite gelegte Homerule müsse belebt werden, selbst durch Auflösung des Parlaments. Auch wenn die Regierung falle, werde die ich der Homerule gefördert werden. Der Chef⸗ Sekretär für Irland Mörley erklärte, Redmond habe mit seinem Amendement einen schweren Hieb gegen Homerule ge⸗ . und ein eigenthümliches politisches Paradoxon aufge⸗ tellt, indem er die Regierung zu stürzen suche, welche Homerule im Unterhause durchgeführt habe. Das Rütteln an der unionistischen Regierung habe Balfour als die Be⸗ lebung der alten irischen Probleme und Auffrischung der Koertlon bezeichnet. Die Regierung, die Homerule an der Spitze ihres Programms behalte, habe die Vorlagen für England, Wales und Schottland nicht vernachlässigen können, ohne die britischen Wähler, ohne die Homerule unmöglich sei, zu ver⸗ stlimmen. Redmond's Schritt sei unpatriotisch. Balfour er⸗ klärte, er betheilige sich nur an der Debatte, um Morley's grundlose Andeutung zurückzuweisen, daß zwischen den Konservativen und den Parnelliten ein Abkommen kestehe. Ihre politische Ehre sei das höchste Gut der konservativen Partei. Er stimme für das Amendement Redmond, weil er die Auflösung wünsche, und er wünsche diese, weil das Volk über die jetzige Regierung zu einem Urtheil gelangt sei. Schließlich wurde das Amendement Redmond mit 256 gegen 236 Stimmen verworfen. .
Frankreich.
Der Deputirte Denis brachte, wie ‚W. T. B.“ meldet, in der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer eine Interpellation ein über die Absetzung des Schatzzahl⸗ meisters 16 Levaillant in St. Etienne. Auf Verlangen des Minister⸗Präsidenten Ribot wurde die Interpellation mit 268 gegen 206 Stimmen auf einen Monat vertagt und sodann in die Berathung des Unterrichtsbudgets eingetreten.
In der Kommission, die mit der Un terfuchung gegen den Deputirten Raynal wegen der Eisenbahnkonventionen betraut ist, wurde gestern Millerand verhört; derselbe he⸗ schränkte sich darauf, dagegen zu protestieren, daß die Deputirten der Opposition nicht in der Kommission vertreten seien. Darauf machte Allain Targsé seine Aussage und gab einen historischen Ueberblick über die Konventionen vom parlamen⸗ tarischen Gesichtspunkt aus. Allain Targs warf Raynal nur vor, den Ruckkckuf der Eisenbahnen seitens des Staates un⸗ möglich gemacht zu haben.
Die vom „Figaro“ gemeldete Abberufung des Oberst⸗ Lieutenants Mon teil wird offiziös dementiert.
Brazza ist, vom Congo kommend, in Oran eingetroffen und wird sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit einige Zeit in Algier aufhalten.
Italien.
Bei den Munizipalwahlen in Mailand sind 58 ge⸗ mäßigte Rlerikale und 22 Demokraten gewählt worden.
In Rom eing enen Privatmeldungen aus Provinz Faserta) zufolge, haben daselbst, wie W. T. . faͤhrt, ernste , stattgefunden. Gegen kausenh
rsonen griffen die Octroi⸗Aufseher wegen der au Hanf auf⸗ erlegten Steuer an. Die Massen, die mit Keulenstöcken bewa waren, zertrümmerten die Straßenlaternen, schlugen den Poften vor dem Steuerhause nieder, drangen in das Zentralbureau des Steueramts ein und beraubten den Geldschrant Darauf wurde der Vize⸗Steueragent überfallen und seiner Portefeuilles und seiner Uhr beraubt. Alsdann setzte die Menge das Zentralbureau in Brand, plünderte die? ürger⸗ meisterei und verbrannte die Stadtbibliothek. Nachdem der Versuch, das Gefängniß zu stürmen, mißglückt war, richtete die aufgeregte Menge an dessen Thoren durch Steinwürfe schwere Beschädigungen an. Aus Nola e ln, Militaͤr setzte dem Aufruhr ein Ziel und stellte die Ruhe wieder her Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Spanien.
In der Deputirtenkammer xichtete gestern Calzado die Anfrage an die Regierung, ob sie die Mittel besitze, die Loosobligationen der Stadt Madrid zu bezahlen. Der Finanz— Minister erklärte, er werde mit sich über die Mittel zu Rathe gehen, um die Zahlung zu sichern.
Türkei.
Die „Agence de Constantinople“ dementiert formell die Nachricht der „Central News“, daß die Christen in Syrien die Lage als kritisch bezeichnet hätten. Weder im ilajet Syrien, noch in Beiruth oder Jerusalem habe sich irgend ein Fall von Gewaltthätigkeit oder ein Mord ereignet Außer einem Unfall, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei, sei nichts vorgekommen, was auch nur annähernd zu einer solchen Meldung berechtigen könnte. — Dieselbe Agence“ erklärt ferner, die aus englischer Quelle stammende Nachricht, daß der Ju stiz⸗Minister ein . an die Gerichte erlassen habe, um diese in Zachen der angeklagten Armenier zu beeinflussen, ent— behre jeder thatsächlichen Begründung.
Griechenland.
Die Verfügung, betreffend Auflösung der Kam met, soll dem, W. T. B.“ zufolge Ende Februar veröffentlich werden. Die Neuwahlen sollen am 28. April stattfinden.
Serbien.
Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Belgrad gemeldet, der Koalition der Liberalen und Radikalen ö. jest sämmtliche kleinere Parteigruppen beigetreten, darunter auh diejenige des früheren Führers der Fortschrittler und ehe— maligen Ministers unter . Pirotschanatz, der auch der Anwalt der Königin Natalie in dem Ehescheidunge= 0 gewesen sei. Das Losungswort Aller sei die Wieder⸗ herstellung der Verfassung und die Entfernung des Königs Milan. Die vereinigten Gruppen hätten beschlossen, den ehe— maligen Regenten Ristic zu bitten, er möge sich an die Spitze der Koalition stellen.
Schweden und Norwegen.
Das Organ der Linken Intelligens Sedlerne“ berichtet einer Meldung des W. T. B.“ aus Christiania zufolge der König habe den Führern der Linken durch den Präsi— denten des Storthings Sievert Nielsen, mittheilen lassen, daß die Partei der Linken die Kabinetsbildung unternehmen solle unter der hauptsächlichen Bedingung, daß die Konsulats⸗ angelegenheit dem gemeinsamen schwedisch-norwegi⸗ schen Staatsrathe vorgelegt werde, nachdem die norwegische Regierung mit Schweden über die Trennung des jetzigen ge— meinsamen Konsulatswesens verhandelt haben werde.
Amerika.
Hill brachte gestern, wie ‚„W. T. B.“ aus Washington erfährt, im Senat eine Resolution ein, wonach die in Metall zahlbaren Obligationen in Gold gezahlt werden sollen, wenn die Regierung nicht die Gleichstellueng von Gold und Silber aufrechterhalten könne. Stew ard beantragte eine Resolution, worin ausgeführt wird, daß die Regierung keine Befugniß besitze, bei dem Ankauf von Gold und Silber dem ersteren den Vorzug zu geben, zu welchem Zweck dies auch geschehen möge.
Nach Meldungen aus Washington hatten Reed, Sherman, Aldrich und andere Führer der republik ani— schen Partei des Senats gestern eine Besprechung und kamen zu der Ueberzeugung, daß die Republikaner besser thun würden, den Gesetzentwurf, betreffend die dreiprozentigen Gold— Obligationen, zu unterstützen und dessen Annahme durch das Repräsentantenhaus wenn möglich zu fördern, da der jüuͤngste Ine fuß für den Verkauf von Obligationen dem Kredit der Vereinigten Staaten schädlich sei.
Aus Philadelphia wird der „Times“ gemeldet, daß das Comité für Mittel und Wege die Berathung der Bill bezüglich der Zprozentigen Goldobligationen fort— gesetzt habe. Bisher liege noch kein Anzeichen fuͤr das eventuelle Ergebniß vor.
Asien.
Aus Shanghai von heute meldet das „Reuter'sche
Bureau“, daß nach einem daselbst aus Peking eingetroffenen Telegramm das Tsungli⸗Yamen, nachdem es die aut— wärtigen Gesandten um Rath gefragt habe, die gegenwärtig in Japan weilenden Spezialgesandten auf telegraphischem Wege zurückberufen habe. In Yokohama ist von dem Kommandanten der japanischen Flotte folgende, vom 9. Februar datierte Depesche eingelaufen: Heute früh 8 Uhr eröffneten die in unserem Besitz befindlichen Forts in Wei⸗Hai⸗Wei das Feuer auf die feindlichen Schiffe; gleichzeitig beschossen unsere Schiffe die . auf der Insel Liu⸗kung- tau. Die chinesischen Schiffe zogen ich anfangs gegen die Stadt zurück, kamen aber spaͤter wieder gegen das offene Meer heraus. Zwei von dem Fort Lu⸗tschiau⸗tsoi geschleuderte Geschosse brachten den Kreuzer Tsching⸗ yuen zum Sinken. Von dem am Westeingang des . ge legenen Fort aus beschießen wir mit Mörsern die Insel Huang. In der letzten Nacht vernichteten wir, ohne Widerstand zu finden, bis zu m Entfernung von der Küste die über die Ost⸗ einfahrt des Hafens vertheilten schwimmenden Hindernisse und werden heute Nacht mit 3 Zerstörungswerk forifahren Seit der Flucht der chinesischen Torpedoboote feuern die chinesischen Schiffe nach Monduntergang fortwährend aus Schnellfeuerkanonen, sie mögen von japanischen Torpedobooten angegriffen sein oder nicht.
ö Parlamentarische Nachrichten. Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs tags und des Hauses der Abgeordneten befinden
sich in der Zweiten und Dritten Beilage.
— In der 3 G5.) Sitzung des Reichstags, welcher der Staatssekretär, Staats⸗Minister Dr. von Boet⸗ ticher beiwohnte, wurde die zweite Berathung des Reich s⸗
aushalts⸗Etats fortgesetzt, und zwar beim Etat für das . des Innern.
Abg. Dr. Hitze (Zentr) empfahl Vermehrung der Zahl der Fabrikinspektoren und Erweiterung ihrer Kompetenz. Die Änstellung von weiblichen Inspektoren sei zu erwägen. Besonderes Gewicht müsse auf die Heranbildung der Inspektoren und eine enge Ding der letzteen mit den Arbeitern gelegt werden. Die Verbindung der Kesselrevisionen mit der Thätigkeit der Fabrikinspektoren sei voll⸗ ständig gerechtfertigt, da die Kesselrevision einen wesentlichen Theil des Arbeiterschutzes darstelle. ö
Abg. Dr. Pachnicke (fr. 2 erklärte sich gegen die Ver= einigung dieser Aufgaben, die einen Rückschritt bedeute. Die Kessel⸗ rexisoren seien in erster Linie, Techniker, während die Fawrik⸗ inspektoren eine Wohlfahrtsthätigkeit entwickeln sollten. Redner , daß man auch Arbeiter zu der Stellung der Fabrikinspektoren zulasse.
Bei Schluß des Blattes nahm der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher das Wort.
— In der heutigen (18) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen bei⸗ wohnten, wurde die zweite Berathung des Etats der Eisenbahnverwaltung weiter fortgesetzt.
Zunächst erstattete im Anschluß an diesen Etat die Budget⸗ kommission Bericht in Betreff der Verwendung des aus den Ueberschüssen der Einkommensteuer angesam— melten Fonds.
Die Kommission beantragt: das Einverständniß des Hauses mit der Absicht der Staatsregierung zu erklären,
den gemäß § 49 Abs. 1 des Ergänzungssteuergesetzes vom 14. Juli 1893 aus Ueberschüssen der Einkommensteuer angesammelten Fonds zu einem noch festzustellenden, nicht über 106 Millionen Mark hinausgehenden Betrag mit Rücksicht auf die Bedürf— nisse der Staaatseisenbahn-Verwaltung zur Ver⸗ stärkung des Betriebsfonds der Generalstaatskasse, im übrigen zur außerordentlichen Tilgung von Staats— s f. lden bezw. zur Verrechnung auf bewilligte Anleihen zu ver⸗ wenden.
Berichterstatter der Budgetkommission, Abgeordnete Dr. Sattler (nl): Von dem Finanz- Minister ist die Bildung eines be⸗ sonderen Fonds für die Betriebsmittel der Eisenbahnen aweregt worden. Dieser Fonds soll aus den angesammelten Ueberschüssen der Einkommensteuer gebildet werden. Die Budgetkommission hat die Gründe der Finanzverwaltung geprüft und den Plan gegen eine Stimme gutgeheißen. Theilweise ist über die Ueberschüsse durch das Gesetz vom 14. Juli 1893 schon in Höhe von 4 Millionen verfügt; nunmehr soll der verfügbare Bestand zur Verstärkung des Betriebsfonds der General⸗Staatskasse und zur Schuldentilgung ver⸗ wandt werden. Die Materialbeschaffung der Eisenbahnverwaltung 8 bisher aus einem der General-⸗Staatskasse entnommenen Vor—⸗ chuß. Reichte dieser Vorschuß nicht aus und waren die Bedürfnisse auch nicht aus den Ueberschüssen der Einnahmen zu Lecken, so war der Finanz -Minister gezwungen, den ihm gewährten Staatskredit durch Ausgabe von Schatzanweisungen vorzeitig zu realisieren. Gegen diefe letztere Art der Deckung hatte die Finanzverwaltung Bedenken, und sie hat daher seit 1390 keine Schatzanweisungen ausgegeben, mithin auch die Zinsen für dieselben erspart. Der Finanz. Minister hatte Be⸗ denken gegen diese Art der Deckung, weil so das Eisenbahnmaterial gewissermaßen den Charakter einer Schuld annahm, die in gefährlichen Zeiten lästig werden könnte. Um diesen Vorschuß der General- Staatskasse für Material aus der Welt zu schaffen, hat der Finanz⸗Minister die Vorlage gemacht. Der Beschluß der Kommission hat die Bedeutung, darzuthun, daß die Kommission materiell mit der Maßregel einver- standen ist. Die Höhe des Fonds soll vorläufig offen gelassen werden und einer späteren Vereinbarung mit der Finanzverwaltung vorbehalten bleiben. Den Beschlüssen des Herrenhauses soll durch diese Resolution keineswegs präjudiziert werden, eben⸗ sowenig der formalen Behandlung der Maßregel. Diese kann ins Werk gesetzt werden: entweder durch einen Nachtrags⸗Etat, oder durch ein besonderes Gesetz, oder endlich auf einem außeretats⸗ mäßigen Wege dadurch, daß der Finanz ⸗Minister im nächsten Etat die formelle ,,, Landtags zur Verwendung für den Betriebssonds einholt. Welcher Weg eingeschlagen werden wird, bleibt offen. Unser Beschluß bat nur eine materielle Bedeutung und ist im Interesse einer soliden Finanzverwaltung gefaßt.
(Schluß des Blattes.)
= Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Bestrafung des Sklavenraubs und des Sklaven handels, zugegangen.
. — Der dem Hause der Abgeordneten zugegangene Ent- wurf eines Stempelsteuergesetzes . der allgemeinen Be⸗ gründung ist in der Ersten . zur heutigen Nummer d. Bl. a bgedruckt.
. — Von den Abgg. Dr. Bachem und Roeren ist im Hause der Abgeordneten der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Anlage konfessioneller . eingebracht worden. Der einzige Paragraph des Entwurfs lautet: Die Kirchengemeinden der anerkannten Religionsgesellschaften haben im ganzen Umfang der Monarchie das Recht, auf ihre Kosten Begräbnißstätten für ihre Konfessionsangehörigen zu errichten.
Statiftik und VBolkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Essen wird der . Voss. Ztg. geschrieben: Der Gewerk- vereinschristlicher Bergarbeiter, der im vergangenen Herbst gegründet wurde und sich aus katholischen und evangelischen Bergleuten des Revierg zusammensetzt, hatte zum letzten Sonntag vier große Berg⸗ arbeiterversammlungen anberaumt, die durchweg gut besucht waren. Als Redner traten nur Bergarbeiterführer auf, die unter Hinweis auf die schlechte Lage der Bergleute dringend zum zahlreichen Eintritt in den Gewer kperein aufforderten, um demnaͤchst die Forderungen der beim Berg⸗ bau beschãftigten Arbeiter e olgreich vertreten zu können. Der Verband habe bereits eine stattliche Mitgliederzahl, die sich noch fortwährend vergrößere, sodaß man heffe, bis Ende März d. J. 26 009 Arbeiter vereinigt zu haben. Anfangs April soll die erste Generalversamm⸗ lung abgehalten werden, auf der die zu unternehmenden Schritte wegen der Verbesserung der Lage berathen werden sollen. Am stärksten war die Versammlung in Borbeck befucht, wo zahlreiche Bergleute dem Verband beitraten.
Die von dem sozialdemokratischen Parteitag in Frank⸗ furt a. M. gewählte Agrar komm iffion (vgl. Nr. 354 d. Bl. v, 1894) trat, wie im Vorwärts“ berichtet wird, am Sonntag zu einer konstituierenden Sitzung jusammen. Es wurden drei UÜnter= ausschüsse für Nord.. Mittel- und Süddeutschland und ein Sekretär gewählt, dem die Vermittlung zwischen den Unterausschuͤssen obliegt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Koblenz. Der Stand der Weinberge im Regierungsbezirk Koblenz ist fast überall ein günstiger. Das Holz ist 9 r er , und ausgereift; die Setzlinge sind in den neu angelegten Weinbergen indessen nur theilweife gut fortgegangen.
Sandel und Gewerbe.
Die Königlich rumänische Regierung hat in Aus—
führung des Artikels 3 Absatz des deu tsch⸗rumänifchen
Handelsvertrags Folgendes verordnet:
In Rumänien sind die Distrikts Präfekturen die einzigen Be— 1 . zur Ertheilung von Gewerbe⸗Legitimationskarten be— ugt sind.
Die deutschen Handlungẽereisenden haben in Rumänien die Vor—⸗ schriften des Gesetzes üher den Handel im Umherziehen und des Reglements zu diesem Gesetz zu beobachten, welche wie folgt lauten:
Gesetz Art. V. Die Kommissionäre, Agenten und alle diejenigen, welche Geschäfte zwischen den . Gewerbetreibenden und Kaufleuten vermitteln, haben der Handelskammer und in Ermangelung einer solchen dem Ortsbürgermeisteramt schriftlich die Häufer anzu= geben, für welche sie thätig sind, sowie sich darüber auszuweisen, daß sie befugt sind, die betreffenden Häuser an dem Orte zu vertreten.
Sie sind ferner verpflichtet, der Handelskammer auch die etwaige Entziehung jener . anzuzeigen. .
Sie dürfen nur im Namen und für die Grossisten und Detail. händler, welche sie vertreten, Waaren anbieten und Bestellungen ent⸗ gegennehmen.
Reglement zum Gesetz, Kapitel III, betreffend die missionaͤre.
Art. XXVII. Diejenigen, welche das Gewerbe eines Kom—⸗ missionärs, Handels agenten oder Vermittlers zwischen den Fabrikanten und den Kaufleuten ausüben wollen, sei es, daß sie im Lande an— sässig sind, sei es als Handlungsreisende, können nur dann als solche thätig sein, wenn sie die nachstehenden Vorschriften erfüllen:
1) haben dieselben der Handelskammer oder mangels einer solchen dem Büůrgermeisteramt schrfftlich die Häuser oder die Fabriken an—= zugeben, für welche und in deren Namen sie thätig sind;
Y) baben sie zugleich mit dieser Erklärung beglaubigte Abschrift der Vollmacht zu hinterlegen auf Grund deren sie arbeiten.
Art. TX VIII. Keine Vollmacht darf von der Handelskammer oder von der Gemeindebehörde angenommen werden, die nicht authentisch . . . der Gesetze des Landes ausgestellt ist, aus dem sie
errũbrt.
Die von fremden Fabrikanten ertheilten Vollmachten müssen von der n, , Gesandtschaft in dem betreffenden Lande beglaubigt werden.
Art. TXIX. Die Handelskammer, welcher eine derartige Voll— macht vorgelegt wird, hat dieselbe einzutragen und . davon zurückzuhalten.
Wird die Vollmacht einer Gemeindebehörde vorgelegt, so hat diese dieselbe einzutragen und beglaubigte Abschrift davon der Handels- kammer des Bezirks zu übermitteln.
Art. XXX. Die Handelskammer oder die Gemeindebehörde hat eine dahin gehende Bescheinigung auszustellen, daß Abschrift der Voll⸗ macht hinterlegt worden ist.
Kom⸗
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kaks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 11 124, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 9. d. M. gestellt 4501, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht viehmarkt vom 9. Februar 1895. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 4083 Stäck. l K für 109 kg.) J. Qualität 118 - 124 66, II. Qualitat 1066 —- 114 1, III. Qualität 91 - 102 S, IV. Qualität S6 - 92 S — Schweine. Auftrieb 8188 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 96 6, Landschweine: a. gute 92-94 M, b. geringere 86-90 , Galizier — S. leichte Ungarn — M bei 20 de Tara, Bakonyer 86 —88 ½ bei 27,5 kg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1447 Stück. (Durchschnittzpreis für 1 kg.) I. Qual. 1,12 - 120 4AÆ, II. Qual. O 92 - I, 10 4A, III. Qualität O. 76 - 0, 90 MÆ — Scha f e. Auftrieb 10 862 Stuck. (Durchschninsprelt für J kg.) IJ. Qualität 0, 90 - 1,04 Æ , II. Qualität O, So — 0,8 4. III. Qualität — 4
— Die Berliner Buchbinder-Innung begeht in diesem Jahre ihr 300 jähriges Jubiläum, welches gleichzeitig mit dem 16. Verbandstage des Bundes Deutscher Buchbinder⸗ Innungen in den Tagen vom 27. bis 31. Juli d. J. stattfindet. Den hierzu zu erwartenden zahlreichen Fachgenossen will die Innun das Neueste und Hervorragendste auf dem Gebiete der Buchbinderei in einer Fach-Ausstellung vorführen, deren Dauer auf zehn Tage, einschließlich wei Sonntage, vom 28. Juli bis 6. August, festgesetzt ist. Die Ausstellung findet im Wintergarten des Zentral⸗Hotels stait. Die Einlieferung der Ausstellungsgegenstände kann vom 23. Juli ab erfolgen. Die Abräumung muß spätestens den 9. August beendet sein; die Ausstellungsgegenstände dürfen vor Schluß der Ausstellung nicht entfernt werden. Ueber die Zulässigkeit der Ausstellungsgegen—⸗ 6 wie Schluß der Anmeldungen entscheidet das Ausstellungs⸗
omits. Die Ausstellung umfaßt folgende Gruppen: J. Ein⸗ bände und Facharbeiten aus alter und neuer Zeit; II. Album, Lederwaaren, Kartonnagen und Etuiarbeiten; 11I. Kontobücher, Papier und Schreibwaaren; IV. Maschinen für Buchbinderei und alle derselben verwandten Gewerbe. (Zum Betrieb derselben steht gegen mäßige Entschädigung Betriebskraft zur Verfügung; V. Werk— zeuge für alle Zweige des Berufs; VI. Materialien für Buchbinderei und verwandte Gewerbe; VII. Arbeiten der Buchbinder⸗Fachschulen; VIII. Fachliteratur. Anmeldungen sind zu senden: an Herrn Albert Behrendt, Berlin 8. Wasserthorstr. 50.
— Der Aufsichtsrath der Königsberger Vereinsbank beschloß, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 5 o/ vorzuschlagen. . ö
— Zur Verstaatlichung der . ver; öffentlicht die Frkf. Ztg. folgende n hrift des Großherzoglich hessischen ,, der Finanzen: Die erste der Ludwigsbahn Gesellschaft ertheilte Konzession vom 15. August 1845 bezog sich ledig lich auf den Bau und Betrieb einer Linie von Mainz nach Worms und enthielt in 5 15 die Bestimmung, daß diese Linie nach Ablauf von 25 Jahren dem Verstaatlichungsrecht der Regierung und zwar g. en Erstattung der Anlagekosten' unterliegen solle. Diese und andere — ö der Konzessien gaben der Gesellschaft unterm 14. September 1845 Veranlassung zu einer Eingabe an die Regie⸗ rung, welche zu dem fraglichen Punkt die Bitte stellt, es möge aner kannt werden, daß unter den im Falle der Verstaatlichung zu er⸗ setzenden Anlagekosten auch die Auslagen für das Betriebs material zu verstehen seien. Auf diese Eingabe wurde der Gesellschaft unterm 24. September 1845 erwidert, daß es bei den Bestimmungen der Konzession sein Bewenden zu behalten habe, wobei es sich jedoch von selbst verstehe, daß bei der etwaigen Uebernahme der Eisenbahn von seiten des Staats für das noch vorhandene Betriebsmaterial eine vollständige Ent⸗ schädigung geleistet werde. Es war sonagch diese Zusage erbeten und ertheilt lediglich als Erläuterung des Begriffs der Anlagekosten der Bahn. Zehn Jahre später wurde aber alsdann § 165 der Kon⸗ zessien für Mainz — Worms überhaupt aufgehoben und auf Nachsuchen
der Gesellschaft bestimmt, daß auch bei dieser Linie wie bei allen übrigen der Gesellschaft damals und später noch konzessionierten, die
etwaige Verstaatlichung nicht gegen Erstattung der Anlagekosten, sondern vielmehr gegen . des zwanzigfachen Rein- ertrags erfolgen solle; zu vgl. das Laband'sche Gutachten S. 22 unter VI. Barüber aber, daß bei der Verstaatlichung nach dem Reinertrag eine besondere Vergütung des Betriebsmaterials nicht zu erfolgen habe, hat weder bei der Gesellschaft noch bei der Regierung jemals ein Zweifel bestanden und auch gerade das mehrerwähnte Laband sche Gutachten steht bezüglich der Reinertragsverstaatlichung ausdrücklich auf diesem Standpunkt; zu vergl. S. 5 daf. unter 3. Wir gestatten uns schließlich noch zu bemerken, daß auch der vorletzte Satz der e, ,. im gestrigen Abendblatt Ihrer Zeitung zu miß⸗ derstãndlicher Auffassung leicht Veranlassung geben könnte. Denn that⸗ sächlich kann es keinem Zweifel unterliegen, daß seit 4 April 1593 nicht nur die rbeinhessischen Linien der Gesellschaft sämmtlich und ohne Ausnahme, sondern auch die Starkenburger Linien mit alleiniger Ausnahme von . Eier e m e, und Hanau = Babenhausen dem Verstaatlichungsrecht der Regierung unter⸗ liegen, insbesondere also auch die wichtigsten Linien des ganzen Ludwigs⸗ bahnnetzes, nämlich Bingen — Mainz = Aschaffenburg, Mainz — Worms und Mainz — Hessische Grenze gegen Frankfurt in voller Ausdehnung.
Magdeburg, 11. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 92 G0. —, neue g. So — g,. 95. Rornzucker exkl. 88,0 Rendement 9,10 — g,. 30, neue 9, 25 — 9, 46. Nachprodukte exkl. ö olg Rendem. 6,40 — 5.55. Ruhig, wenig Geschäst und . Preise theilweise nominell. Brotraffinade I AI, 50. Brot⸗ raffinade II 2125. Gem. Raffinade mit Faß 2,25 —– 21,75. Gem. Melis JL mit Faß 20575. Still. Rohzucker J. Produtt Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 9.00 Gd, g. 6s Br., pr. März 9, Oz bi. 05 Br., pr. April 905 Gd., g, 19 Br. pr. Mal g, 15 bz u. Br. Ruhig.
Leäpzig, 11. Februar. (W. T. B.) Kamm zug⸗Termln= handel. La Plata. Grundmuster B. Dr. Februar 80 M1, pr. März 2, 82 A, pr. April 2826 , pr. Mai 2,85 M6, pr. Juni 24877 *, pr. Juli 2376 M, pt. August 2, 99 6, pr. September 290 M, pr. Oktober 2.90 M6. pr. Nobember 2923 41, pr. Dezember 2, 95 C, pr. Januar 2, 95. Umsatz 150 900 Eg.
Bremen 11. Februar. (W. T. B.) (Börsen⸗Schlußbericht) Raffinierte Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Detroleum Börse.) Steigend. Loko 5. 60 Br. — Baum wolle. Ruhig. lyland middl. loto 285 3. — Schm als Ruhig. Wilcox 366 A, Armour shield 359 , Cudahy 365 4, Fairbanks 299 3. — Bolle. Umsatz 134 Ballen. — Taback. Umsatz 377 Packen China, 18 Faß Kentucky, 32 Faß Scrubs, 314 Packen St. Felix, 29 Packen Am balema.
Hamburg, 11. Februar. (W. T. B. Kaffee (Nachmittags. bericht) Good average Santos vr. März 774, pr. Mai 7646, pr. Scp- tember 756. pr. Dezember 726. Ruhig. — Zuck ermarkt (Schlaßbericht.) Rüben ⸗Rohzucker J. Produkt Basis S8 G Rende—= ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Februar oz, pt. März A,.065, pr. Mai 9,20, pr. August 9.437. Ruhig.
London, 11. Februar. (W. T. B.) P6 oί&ί tᷣFJavazucker loko 11H ruhig, Rüben ⸗Rohzucker loko 9 ruhig. — Chile⸗Kupfer 3916 / is, pr. 3 Monat 40. ;
Glasgow, 11. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Ro heisen betrugen in der vorigen Woche 5121 Tons gegen 2998 Tons in der gleichen Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 11. Februar, (W. T. B. Wolle stetig. Preise behauptet, Garnspinner beschäftigt, Erxportgarne träge, in Stoffen guter Begehr für Amerika.
Amsterdam, 11. Februar. (W. T. B.) Ja va⸗ Kaffe: good ordinary 54. — Bancazinn 36.
Verkehrs⸗Anftalten.
Ueber Verkehrsstörungen, die durch die Witterungsverhält⸗ nisse 3 wurden bezw. deren Beseitigung liegen heute folgende Wolff'schen Meldungen vor:
Amtlich wird mitgetheilt; Durch Schneeverwehungen sind seit vorgestern, und zwar vermuthlich bis heute Abend, die Strecken Wismar-Dobbergn-Rostock und Wismar-Karow gesperrt.
Stettin, 11. Februar. Es ist gelungen, durch Eisbrecher die aht zwischen Stettin und Swinemünde offen zu halten. Die Eisbrecher sind auch angewiesen, Schiffe auf Verlangen nach und aug
See zu bringen.
Warnem ünze, 11. Februar. Das Eisenbahn. Betriebsamt macht bekannt: Die Dampferfahrt nach Gfedser wird am 12. Februar in planmäßiger Tagesfahrt 1 Uhr 16 Min. Nachmittags von Warnemünde durch den Eisbrecher Rügen“ ausgeführt.
Flensburg, 11. Februar. Bas Eisenbahn Betriebsamt giebt bekannt: Jede direkte Abfertigung zwischen Frederikshaven und Göteborg ist Eises halber aufgegeben.
Soldin, 11. Februar. Nach amtlicher Bekanntmachung ist die Verkehrsstörung auf den Strecken Stargard-Lippehne und ,, rlinchen der Stargard⸗Küstriner Eisenbahn wieder gehoben.
Neustrelitz, 12. Februar. Das Eisenbahn Betriebsamt macht bekannt: Der Betrieb auf der Strecke Blankensee — Woldegk — Strasburg (Uckermark) ist wieder aufgenommen.
Kopenhagen, 1. Februar Die in Helsingör eingetroffenen Dampfer melden: die Eisverhältnisse im Kattegat haben sich bedeutend verschlimmert. Die Eisbrecher vermitteln heute die Ueber- fahrt zwischen Helsingör und Helsingborg, die Ueberfahrt Korsör— Kiel ist vollständig eingestellt. Esbjerg ist passierbar, Frederikshavn ist heute für Dampfer wieder passierbar. — Das Warnemünder Post⸗ schiff ist heute Nachmittag planmäßig in Giedser eingetroffen. Die Ueberfahrt war sehr schwiserig. Die Bahnen nach Kopenhagen verkehren planmäßig. Ueber den Storebelt und den Lillebelt findet die Verbindung nur durch Dampfeisbrecher statt.
Antwerpen, 11. Februar. Den Schleppdampfern ist es gelungen, die Durchfahrt von Austruweed für den Augenblick frei zu machen. Die meisten der vom Eise eingeschlossen gewesenen Dampfer haben absegeln oder in den hiesigen Hafen einlaufen können.
Belgrad, 11. . Der Personen verkehr nach Kon⸗ stantinopel ist wieder aufgenommen; der Frachtverkehr bleibt noch eingestellt. Die Post wird über Saloniki befördert.
St. Peters burg, 11. Februar. Aus Hangoe wird gemeldet, daß die Schiffahrt durch Eis erschwert ist, die Schiffe versuchen die freie See zu gewinnen. Bei Baltischport ist die Rhede und das Fahrwasser frei, ein beladener Dampfer lief in See. Die Rhede von Reval ist nach wie vor mit Eis hedeckt; ein englischer Dampfer ver⸗ sucht dasselbe unter Beihilfe von Arbeitern zu forcieren.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die erste eng lische Post über Ostende vom 11. Februar ausgeblieben. Grund Sturm auf See. — Die zweite englische Post über Ostende vom 11. Februar ist ausgeblieben, weil die Dampferfahrt Dover — Ostende wegen Sturmes ausgefallen ist.
Laut Telegramm aus Goch ist die erste englische Post über Vlissingen vom 11. Februar ausgeblieben; Grund: Warten auf Anschluß in Queenborough.
Bremen, 12. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm 1.“ hat am 10. Februar Vorm. die Reise von Gibraltar nach New-⸗NVork fortgesetzt. Der Postdampfer Neckar hat am 10. Febr. Abds. Gibraltar passiert. Der Postdampfer Kronprinz Friedrich Wilhelm ist am 8. . Nachm., von NewYork nach Neapel abgegangen. Der e . Stuttgart ist am 11. Febr. Morgens auf der
ö n , Der Reichs Postdampfer Gera“ ist am Febr. Nachts in Genua angekommen. Die e, . Mark und Wille had haben am 10. Febr. Nachm. Lag Palmas passiert. ö
Lübeck, 11. Februar. (W. T. B) Der Dampfer Straß burg“ ist heute Nachmittag 3 Uhr nach einer Reise von 17 Wochen