1895 / 49 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Feb 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Die Zittau⸗Oybin-Jonsdorfer Gifen bahn vereinnahmte im Sktober 189 068 (— 1523) und bis Ende Oktober über

(W. T. B) Die

haupt 79 259 (- 4984) 400 London, 23. Februar.

zuf uhren ke Engl. Weizen 2853, fremder 38 948, eng

Verdingungen im Auslande.

Bulgarien. 28. Februar, 10 Uhr. verhandlung wegen Lieferung von 100 00 m

Futterleinwand. Superlizitation 4. März. jum 13. Juli in folgender Weise zu bewirken:

Vielfach gewebtes Baumwoll m m gewebe für Oberhemden 24 000 33 000 Leinwand für Unterwäsche. 48000 66 000 24 000 33 000

g000 m Zeltleinen, 2300 Decken,

Sofia 4000 m ö 1200 Philippopel 700 m ö 1500 Lastenheft und Bedingungen wie oben.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 24. Februar. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Werra“ ist am 22. Februar Abends von Der Reichs ⸗Postdampfer „Gera“ ist am 23. Februar Vormittags auf der We ser ange= kommen. Der Postdampfer Köln“ hat am 23. Februar Morgens Do ver passiert. Der Postdampfer München“ ist am 25. Fe⸗ Der Postdampfer „Pfalz“ ist am 21. Februar von Buenos Aires nach der Weser ab⸗ Der Reichs ⸗Postdampfer Habsburg“ ist am 23. Fe—

Neapel nach New-⸗JYork abgegangen.

bruar Vormittags in Dünkirchen angekommen.

ind, ; ruar Mittags in Antwerpen angekommen.

Ham burg, 23. Februar. (W. T. 9) Hamburg⸗Amerika⸗ nische Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesellschaft. Der Postdampfer Patria“ ist heute Morgen in Cuxhaven eingetroffen.

Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist beute Nacht hier eingetroffen. Der Lloyddampfer „Apollo“ ist, von Konstantinopel kommend, heute früh hier ein⸗ des

Triest, 24. Februar. (W. T. B.)

getroffen.

Glasgow, 24. Februar. (W. T. B) Thomas Henderson, Miteigenthüͤmer der Anchor⸗-Line' ist heute hier gestorben.

St. Petersburg, 23. Februar. (W. T. B.) Die Konferenz von Vertretern russischer und auswärtiger Bahnen, welche jüngst in Warfchau tagte, beschloß, daß die Kommission zur Klassi—⸗ Waaren und zur Herstellung von Tarif— tabellen für den direkten internationalen Verkehr im

fizierung der

Frühjahr in Dresden zusammentreten solle.

Mailand, 24. Februar. (W. T. B.) Heute Abend treffen die Delegirten der Schweiz zur Theilnahme an der wegen des Simplon-Tunnels stattfindenden internationalen Konferenz ein,

welche morgen eröffnet werden wird.

Theater und Musik. Königliches Opernhaus.

Die vorgestrige Aufführung von Friedrich von Flotow's romantischer Dper Alessandro Stra della“ vermittelte den orftellung die Bekanntschaft mit einem jungen Sänger, der in der Titelrolle seinen ersten theatralischen Versuch machte; Herr Petter besitzt, wie der erste Eindruck bereits erkennen ließ, nicht nur

Besuchern der

Gerste 1193, fremde 13 576, engl. Maligerfte 2 721, fremde engl. Hafer 1779, fremder 15 396 Orts., engl. Mebl 22 665, fremdes 23 188 Sack.

Kriegs-⸗Ministerium in Sofia: Offert⸗ Baumwollgewebe für

Oberhemden ꝛc., 200 000 im Leinwand für Unterwäsche, 100 9900 m Die Lieferung ist bis

in Softa in Philippopel in Rustschuk m

Getreide-

Aufgabe in gan Gelingen. Die

(Bassi) sang und spielte sehr tüchtig.

Zuschauern fand. Theater Unter den Linden.

45 000 423 000

nur vereinzelt hervortreten kann; leichte, ins

Libretto, das von

trmangelt der Einheitlichkeit und des echten Humors.

Abends dürfen die darstellenden

brachten im Spiel den Humor ihrer Rollen gut

Konzerte.

Durchführung nicht klar genug, rauschenden Drchestereffekte erschienen nicht

vier anmuthigen Klavierstücken, deren

Eindruck. Den Beschluß des Abends bildete

einen Tenor von angenehmer Klangfarbe, sondern auch recht bedeutende Stimmmittel und elne gewinnende Ausdrucksfähigkeit für das Gefüũhl⸗ volle und Innige. Die Liedervorträge waren daher jedenfalls beffere Thell der Kunstleistung. Als Darsteller konnte der Debütant en in der Woche vom I6. Februar bis 27. Februar: auch bescheidenen Anforderungen kaum genügen; es mangelt ihm vorläufig noch die ungekünstelte Bewegung und natürliche s aber der Gesammteindruck, den Herr Pekter binterließ, läßt von seiner weiteren kuünstlerischen Entwickelung das beste erwarten. Alt Leor trat Frau e,. als Gast auf und löste ihre an sich sympathische icher und schauspielerischer Hinsicht mit schönem eiden Banditen wurden von den Herren K und Tteban humorvoll und erheiternd dargestellt; auch Herr Krasa g. Die Gesammtvorstellung ver= diente daher völlig den reichen Beifall, den sie bei den Hörern und

Die Novität des vorgestrigen Abends Capitain Caxicciolo“ von Edmond Au dran fand, soweit die Musik dabei in Betracht kommt, bei den Hörern eine verdiente beifällige Aufnahme. Der Komponist S5 O56 hat schon früher seine feine Begabung für das Gefühlvoll-Launige be,

wiesen und jene Scenen der Operette, die unter diesen Gesichtspunkt

fallen, auch diesmal musikalisch eindrucksvoll ausgestaltet, Es liegt in der Natur der Operette, daß eine , des musikalischen Gehalts hr fallende und an

Melodien, die eine schnelle und unmittelbare Wirkung auf die St der Hörer üben, sind hier eine wesentliche Bedingung des Erfolges, und in der Erfindung solcher Weisen entwickelt Audran besonderes Ge⸗ schic. In der neuen Operette „Capitain Caricciglo. tommt das zenri Chivot und Alfred Duru herrührt, J den Absichten des Komponisten nur unvollkommen entgegen. J Handlung, wenn von einer solchen überhaupt geredet werden kann, Was an lied⸗

artigem Gehalt im Tert dargeboten wird, hat der Komponist mit glücklichem Griff sowohl im gesanglichen wie im orchestralen Theil verwandt. Als kompositorisch interessanteste Gabe erschien das Finale des ersten Akts; auch der zweite Akt enthält noch einige musikalisch werthvolle Nummern und außerdem die recht gefällige Balletmusik des Kapellmeisters Fer ron zu einem spanischen Tanz, in welchem nament⸗ lich Fräulein Elia und Herr Poggiolesi sich Beifall gewannen, Der dritte Akt war musikalisch wie textlich, wenn man von zwei komischen Liedern, die gleichsam nur Einlagen bilden, absieht, am wenigsten bedeutend. Einen wesentlichen Antheil an dem Erfolge des Künstler sichẽ Die Damen, Fräulein Cornelli als Herzogin und Fräulein Kramm (Antoinette) sangen ihre Partie temperamentvoll und zur Geltung. Jö. Wellbof in der Titelrolle des alten Seekapitäns, dem von einem Neffen Eugenio die hübsche Gouverneurstochter Antoinette durch einen listigen Streich abspenftig gemacht wird, spielte mit der gewohnten drastisch⸗komischen Wirkung, während der Lieutenant Eugenio Herrn Pauli für einen jugendlichen Liebhaber mehr Frische und Lebhaftigkeit hätte entfalten können. Ein intriguierender Herzog von geringen Geistesgaben fand in Herrn Klein, der auch hier wieder seine klare Vortragsweise bewährte, einen humorvollen Vertreter.

Ein junger Amerikaner, Herr Howard Brockway, der bei seinem hier lebenden Landsmann Boise seine Studien in der Musik gemacht hat, erschien am Sonnabend in der Sing-Akademie zum erften Mal mit eigenen Kompositionen. In einer Ballade (3-molh entwickelten sich die zum theil recht inkeressanten Motive in ibrer und die ,.

f egrüũndet. ließ die Sonate für Klavier und Violine, die von den Barth und Wirth vortrefflich gespielt wurde, ein nicht unbede Kompositionstalent erkennen. Die Motive der beiden Hauptsätze sind originell und die Durchführung ist klar und stilrichtig gehalten. In Vortrag Herr Barth nommen hatte, trat in etwas zu deutlicher Weise das Vorbild Schumanns hervor. Eine sehr melodiöse und stimmungsvolle Cavatine für Violine und Orchester machte einen

eintretenden

J ö

enen n n ü, , d. Kas Mahl re. nstler zu en offnungen, un j ließ es auch nicht an Beifall fũr r . tn

Im Königlichen Opernhause wird morgen Hanel und Gretel! Fräulein Rotbauser, Fräulein Dietrich ung Kapellmeister eingartner's Leitung gegeben. Sierauf solnt das Ballet „Die Puppenfee (Damen dell' Era, Urbantk Am Mittwoch, Abends 75 Uhr, findet die Aufführung von Händelg Oratorium „Josua“ unter Mitwirkung der Damen Heriog, Goeße der Herren Sylva, Krolop, des Königlichen Opernchors und der Köng. lichen Kapelle unter a des Kapellmeisters Dr. Muck statt.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Giil. parzer's König Ottokar's Glück und Ende“ mit Herrn Matkowshy in der Titelrolle wiederholt.

Das Programm des ersten Konzerts, welches der Pianist und Kom— ponist William H. Da vas (einer der letzten Schüler Liszt e) an 28. d. M. in der Sing⸗Akademie veransftaltet, bringt die Klavier. konzerte in Es-dur von Beethoven, Hé-moll von d'Albert und Es dur 1 den orchestralen Part übernimmt das Philharmonische

rchester.

Wie dem . W. T. B.“ unter dem heutigen Tage aus Hannover gemeldet wird, ist der Komponist Ignaz Lachner im 78. Lebent. jahre gestorben. Er war seit 1831 nacheinander als Musikdireltor und Kapellmeister in Stuttgart, München, Hamburg und vom Jahnn 1861 bis 1875 am Stadttheater in Frankfurt a. M. thätig, worauf er in den Ruhestand trat. Als Qmponist veröffentlichte Lachne Lieder, Schauspielmusiken, die drei Opern ‚Der Geisterthurm ‘, Di . und „Loreley, sowie zahlreiche Werke für Kammer, musik.

Mannigfaltiges.

Aus Anlaß der morgen in Wien stattfindenden feierlichen Bes setzung weiland Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Feld marschalls Erzherzogs Albrecht wird morgen Vormittags 11 Uh in der St. Hedwigskirche hierselbst ein Trauergottesdiens abgehalten werden.

Ueber das Wesen der Stenographie wird der Zweite Vorsitzende des ältesten Stenographischen Vereins (Stolze), Herr L. Loepert, am ö den 1. Marz, Abends 85 Uhr, im Hörsaal der Königlichen

kademie der Künste, am Schinkelplaz 6 (Bau⸗Akademie) einen bffent. lichen Vortrag halten, zu welchem Herren, Damen und Schülern der Zutritt unentgeltlich freisteht. Zu dem sich hieran anschließenden ünterrichts kursfus in der Stolze'schen Stenographie, welcher ebenda stattfindet, werden gleichzeitig Anmeldungen entgegen, genommen.

Dresden, 24. Februar. Heute früh kurz nach 6 Uhr brach in der ersten Etage des Palais des Prinzen Friedrich August am Taschenberg Feuer aus. Der Mobiliarschaden ist, wie. W. TB. meldet, bedeutend; auch die Sammlung, welche der Prinz von sciner Drientreise mitgebracht hat, ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Entstehungsursache wird in der Heizungsanlage vermuthet.

Hamburg, 24. Februar. Der Liverpooler 1499 Tons gichh Dampfer Kingdom“, welcher mit der Bestimmung neh Charleston am 18. Dezember Cuxhaven verließ und am 24. Deienbe Kap Butt of Lewis (Hebriden) passierte, gilt für untergegangen R dem W. T. B.“ zufolge seit dem 24. Dezember v. J. . Nach richt über ihn fehlt.

St. Petersburg, 24. Februar. Wie hiesige Blätter mee, wurde auf Kaiserlichen Befehl eine Kommission eingesetzt zur K— rathung des Projekts, betreffend die Gründung eines nach dem Kajser Alexander IIs. zu benennenden Hauses zur Versorg ung aller und kranker Schriftsteller, Künst ler und Sch au sxieler. Das Haus soll auf einem Kaiserlichen Apanagengut errichtet rina.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

Sätzen bestehende Symphonie (D-dur), deren erste drei Sätze von

P ——

Wetterberi 8

z ö 3 Bar. auf O Gr. ĩu. d. Meeressp. red. in Millim.

Wind. Wetter.

in O Celsius

ho C. 40R.

Temperatur

Bel mullet.. Aberdeen Chriftiansund Copenhagen. nr . ö. aranda.

nr, Moskau... Torł. Queens

=, Cherbourg

el der

inemünde Neufahrwasser Memel...

6 K ũnster. .. Rarlsruhe . Wiesbaden München.. Chemnitz.. Berlin...

CIS K N

ö .

Bien... Gres lau..

F a.. .

K O Q * dRν

k

t O

1) Gestern Schnee. 3) Nachts Schnee. ) Nachts Reif. 9 Gestern Schnee.

Nnebersicht der Witterung.

Das Minimum, welches gestern über dem Kattegat lag, ist mit abnehmender Tiefe nach dem östlichen Deutschland fertgeschritten, eine andere flache De⸗ vrefsion liegt über Frankreich. Das Hochdruckgebiet im Nordwesten bat an Höhe wieder zugenommen, sfodaß der Eintritt von Thauwetter noch nicht ju erwarten ist. Bei schwachen, vorwiegend nördlichen Winden ist das Wetter in Deutschland trübe und meist kälter; nur am Nordfuße der Alpen und in den östlichen Grenzgebieten ist es wärmer geworden; vielfach ist etwas Schnee gefallen. Im nordwestlichen und südlichen Frankreich herrscht Thauwetter.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

haus. 51. Vorstellung. Hänsel und Gretel 71 Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ .

Schiffbauerdamm 4. / 5

Dienstag: Die Waise von Lowood. Schau“ Anfang 7 Uhr: Konzert von Marie Löwe Alk) Charlotte Birch⸗Pfeiffer., und Walter Presting (Barit.).

Nenes Theater.

Mittwoch: Gastspiel des K. u. K. Hofburgschau⸗

Saal Bechstein. Linkstraße 42. Dienttz,

Donnerstag den

Zirkus Renz (Karlftraßze).

dinck. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt spie ister. - ; tzt spielets Bernhard Baumeister. Erster Abend Marz. Untotzerruflich lete Vorstellung (cin

vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung König Heinrich der Vierte. Schauspiel in 5 Auf⸗ ; tt. Dirigent: Kapell! zügen von William Shakesveare. meister Weingartner. Die Puppenfee. Pan. 2. Theil bearbeitet von Heinrich L

vom Ober⸗Inspektor Brandt. tomimisches Ballet⸗Divertissement von Haßreiter und vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musik⸗

Direktor Steinmann. Anfang 75 Uhr. Schauspielhaus. 56. Vorstel ung. König Ottokars

Glück und Ende. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Direktion: Julius Fritzsche. Dienstag: Mit neuer Kapltãn Cariecioso. en.

Franz Grillparzer. In Scene gesetzt vom Ober Ausstattung:

Ober⸗Inspektor Brandt. Anfang 71 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. k 57. Vorstellug. Wie di ulpi ¶Vorstellurg. e e Adolf Ferron. Alten fungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl itzsche⸗ Niemann. 2. 71 Uhr. ö Wisch Dentsches Theater. Dienstag: Nora. An fang 74 Uhr. Mittwoch: Der Mann im Schatten. Donnerstag: Weh dem, der lügt!

Berliner Theater. Dienstag: Sans Geéne. Anfang 79 Uhr.

Mittwoch: Madame Sans Gene

Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Cessing ˖ Theater. Dienstag: Der Geizige. Hierauf: Niobe. Anfang 74 Uhr. ittwoch: Ans Berlin W. Donnerstag: Der Fall Clémenceaun.

Gkauffeestraße 265 / 26. Dienstag: Der Obersteiger. 3 Akten von M. West und L. Held.

Kapellmeister Baldrei Anfang 77 Uhr.

; * ĩ Donnerstag: Wohlthätigkeits⸗Aufführung zum J Gaul. Musik von Josef Baver. In Scene gesetzt Besten der Hine r ret *. gie ff ent Peking).

Theater nter den Linden. Hehrenstt. 6 / SJ. Vamern Frl. Wall

; . 311 Novbitãät! Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Operette mit Ballet in 3 Akten von Henry Chivot

Dirigent:

Alte Zakobstraße Nr. 30.

Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Dienstag: Zum 11. Male: Madame Rentiers. Froße Posse mit Gesang und Tanz in 1 Akten von Wilhelm Mannstädt und Julius Freund. Se ga Musts von Justus Cinödsbofer. In Scene gesetzt Geboren. Ein Sehn: Hrn. Ober Stall mend vom Direktor Richard Schultz. Anfang 79 Uhr. Mittwoch: Zum 12. Male: Unsere Rentiers.

Zentral · Theater.

treten der ersten P

von Jonas

der Saison). . . Dienstag, Abends 74 Uhr: Grohe brillante Ber stellöng. TIjo Ni En. (Beim Jahres wechsel i Reue Mustk. Einlagen. Außerdem rh burgh. ostpreuß. Rapphengst, vorgeführt von Sem R. Renz. Konkurrenz⸗Schule, geritten von de Renz und Frau Renz Stat. as Schuspferd Liberator, ger. von PVerrn Re r. Wassilliams, Jockeyreiter. Die dornke— lichen excentrischen Clowns Gebr. Villaud . Mittwoch, Abends 77 Uhr: Extra. Verstellmg

. und Alfred Duru. Musik von Cdmond Audran. Der Konzert Aufführung n . im 2. Akt 36 der Schiff jungen T0 Ni Em, nz im 3. sowie die n n , , 7 Benefiz für den Schulreiter und Dresseur Hang

Kapellmeister Ferron.

Die Ballets arrangiert vom Balletmeister werrn .

Louis Gundlach. Anfang 7 Ubr. Mittwoch: Kapitãn Cariceiolo.

. . Sonnabend, 2. März: Parade⸗Gala⸗Vorsteluun ob. Renz und die Schulreiterin Frau Renz · Stat

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Charlotte Margot von Oble dorff mit Hrn. Lieu. Adolf von Marschall Se burg = Berlin). * Marie Waldschmidt a Dru. Berg ⸗Ajessor Ludwig Raak Web lat. 3 Kaethe Herrmann mit Hrn. Rittergut beftft:

lexander Pick (Breslau Haasenau).

Novitãt! Unsere

Grafen Wedel Berlin. Hrn. Rittmeistet ö bon Prittwiß und Gaffron (Sitznante reis Ohlau). Eine Tochter Eren, n. richter Lauffer (Glatz'. Hrn. Konsistortal⸗ Balan ( Posen).

Adolph Ernst Theater. Dienstag: Auf. ur t irouette⸗ und Courbette⸗Tänzerin Gestorben: Hr. (Heinrich Gr. bon we 1 3 Prince 9 2 . . ö . eater in London. n side orps. Große Ge⸗ Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. sa han gf ö Nach dem k Driginal ö ai rl Operette in arbeitet von Cduard Jacobson und Jean Kren. usik von Vorher: Gefindeball. Schwank in 1 Akt von Cd.

Carl Zeller. Regie: ** Fredy. Dirigent: Herr Jacobson und Jean Kren. Anfang 71 Uhr. = Mittwech: Dieselbe Vorstellung.

Davos). Hr. Major z. D. Ludwig Tdebur (Dresden. Hr. Predi . .. Wilbeim Änders (Streblen!. D, tte, besitzet Dr. jur. Louis Wänsche (Nieder manns dorf).

3.

idney frei be⸗

m

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Siem en roth in Berlin.

Mittwoch: Der Obersteiger.

Residen Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag. Fer.

in 3 Atten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ Hauses. arbeitung von Benno Jacobson. Anfang 3 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Fernand kontrakt.

Konzerte.

Konzert · aus. Dienstag (Fastnacht): Fast⸗ nand' s Ehekontrakt. Fil à la patte,) Schwank nachts⸗Feier. Billets 3 im Bureau des

Mittwoch, Abends 7 Uhr: Gesellschafts⸗Abend 6 Ehe Chor ⸗Aufführung).

Verlag der Crpedition (Sch ol) in Gerlir

z Verlag? Druck der Norddeutschen Buchdruckerei un. Verla Anstalt, Berlin Sm., Wilhelmstraße Nr. X

Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage)

tt des Evaugelischen J e g. gina in Bistzenser.

3334

e n , , ,

zum Deutschen Reichs⸗A

Mn 49.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten.

2. Sitzung vom Sonnabend, 23. Februar.

Die zweite Berathung des Etats des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten wird fortgesetzt.

Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden, wir tragen hier nur die Entgegnung des Ministers der geist⸗ lichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse auf die Rede des Abg. Schröder im Wortlaut nach.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich werde mich auf ein paar Bemerkungen be⸗ schränken als Antwort auf die beiden eben gehörten Vorträge des Herrn Abg. Dasbach und des Herrn Abg. Schroeder, und ich werde diejenigen Dinge, über die ich mich bereits gestern oder früher aus— giebig ausgelassen habe, nicht wieder in den Kreis meiner Betrach⸗ tungen ziehen. Ich wüßte nicht, wohin wir kommen sollten, wenn wir immer wieder ein und denselben Gegenstand ausführlich behandeln. (Sehr richtig! rechts.)

Beide Herren haben sich begegnet in der Behauptung, die Katholiken und, wie der Herr Abg. Schroeder hinzufügte, die Polen würden bei uns von den Regierungsbehörden als Preußen zweiter Klasse behandelt. Meine Herren, ich weise das auf das allerentschiedenste zurück. Die Staatsregierung kennt nicht Preußen erster und zweiter Klasse, sondern sie kennt nur Staatsbürger, die mit gleicher Gerechtig⸗ keit und gleichem Wohlwollen von ihr behandelt werden. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Sodann hat Herr Abg. Schroeder zur Begründung seiner Be⸗ hauptung darauf aufmerksam gemacht, daß in Bezug auf die Schulen, namentlich auf die Volksschulen, nicht die rechte Parität in West⸗ preußen geübt werde. Ich kann in dieser Beziehung nur anführen, daß in den Jahren von 1892 bis 1895 mit Staatsbeihilfe in West— preußen gegründet sind 48 evangelische und 54 katholische neue Schulen. Das ist doch keine Imparität, sondern das ist gewiß eine Behandlung, wie sie das lokale Bedürfniß erfordert ohne jede Rücksicht auf die eine oder andere Konfession.

Der Herr Abg. Dasbach hat dann die Beschwerden über die

Behandlung der polnischen Sprache hier behandelt. Ich kann da nur sagen, meine Herren: Polendebatte und kein Ende! Er sagt, er sehe in einer Polonisierung gar keine Gefahr für den preußischen Staat, es komme nicht darauf an, ob die Leute polnisch reden, sondern nur darauf, ob sie treu mit preußischer Gesinnung zu ihrem König und zu ihrem Vaterland ständen und da sich bewähren. Das ist ja an sich vollkommen richtig; aber die Gefahr ist unverkennbar vorhanden; wenn in den Schulen die Kinder polonisiert werden, so tritt auch die deutsche Gesinnung damit zurück, und wer die Aeußerungen der polnischen Gesinnung in der polnischen Presse verfolgt, der weiß, daß in der Verbreitung dieser Art nationalpolnischer Gesinnung mit sehr bestimmten gegen den preußischen Staat gerichteten Tendenzen in der That erhebliche Gefahren für unseren Staat liegen, und deshalb ist es die Pflicht der Staats— regierung, dieser Gefahr entgegenzutreten und ihr vorzubeugen, wo sie irgend kann. (Sehr richtig! rechts) Meine Herren, wir haben ganze und zwar katholische Gemeinden in der Provinz Posen, die vollkommen deutsch waren, gut katholisch, und die heute ganz und gar polonisiert sind; ich erinnere nur an die Bamberger. ; Der Vergleich mit Elsaß Lothringen paßt garnicht. Ja, meine Herren, gerade wie in Elsaß⸗-Lothringen haben wir nicht das geringfte dagegen, daß die Polen in der Provinz Posen polnisch sprechen; sie mögen unter sich und mit ihren Kindern soviel polnisch reden, wie sie wollen, daran wird sie niemand hindern. Aber wir lehren das Polnische nicht an den deutschen Schulen; wir lehren es nur soweit, als es nöthig ist, um die Kinder fähig zu machen, ihren Religionsunterricht zu fruktifizieren.

Wenn der Herr Abg. Schroeder sich auf eine Aeußerung auf einer Missionskonferenz in Halle berufen hat, so ist doch die Be⸗ handlung, die wir einem Kulturvolke wie den Polen gegenüber zu beobachten haben, etwas Grundverschiedenes davon, wie etwa unsere Missionare in Afrika die Heidenvölker, die keine Kulturvölker sind, behandeln. Im übrigen kommt es auch dort dahin, daß diese Völker im Verkehr mit den Missionaren mehr oder weniger in die Kultursprache der Missionare selbst eingeweiht werden.

Wenn dann der Herr Abg. Dasbach sich darübes beklagte, daß in den Provinzialbehörden ein großes Residuum von Kulturkampf stecke, so möchte ich doch glauben, daß es nicht richtig ist auch der Herr Abg. Schroeder hat in dies selbe Horn geblasen —, wenn hier war nicht immer, aber doch von vielen Seiten ausgesprochen wird, in den Provinzialbehörden sei nicht derselbe Geist und Sinn für Gerechtigkeit, Wohlwollen und Pflichttreue vertreten wie in der Zentral⸗ instanz. Ja, meine Herren, das müßten wir doch merken. Ich will

gar nicht in Abrede stellen, es kommen gewiß in den Provinzialbehörden

einzelne Mißgriffe vor, auch bureaukratische Mißgriffe; aber den Probinzialbehörden kleinliche Nörgelei, Unverstand, subalterne Auf— fassung und Böswilligkeit vorzuwerfen, das ist ein unbegründeter Tadel, gegen den ich die Provinzialbehörden unbedingt und mit aller Entschiedenheit hier in Schutz nehmen muß. (Bravo! rechts.)

Meine Herren, Integrität und Pflichttreue das sind die beiden Tugenden des preußischen Beamtenstandes, auf denen heute mehr als je unsere ganze Existenz und die Hoffnung für die Zukunft wenigstens zum großen Theil ruht, und die sind Gott sei Dank noch nicht angefressen. Das sollte man doch anerkennen und nicht immer diese Kreise dadurch verbittern, daß man ihnen ungerechterweise Vor⸗ würfe macht, die gar nicht begründet sind.

Sodann habe ich noch das Bedürfniß, dem Herrn Abg. Dasbach zu versichern, daß wir in der Anerkennung der ungemein verdienst lichen Thätigkeit der katholischen Orden in der Krankenpflege hinter niemanden zurückstehen. Er hat gesagt, ich könnte von großen, auch Protestantischen Autoritäten diese Anerkennung aussprechen hören.

Ja, meine Herren, ich spreche sie selbst aus; in meiner Eigenschaft

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 25. Februar

als preußischer Kultus⸗Minister erkläre ich, daß ich mit der höchsten Bewunderung diese hingebenden und ovpferwilligen Dienste anerkenne, die von den katholischen Orden in der Krankenpflege geleistet werden. Soviel an uns ist, hindern wir sie auch nicht. Aber wir sind gesetzlich in der Lage, daß wir die Provinzialbehörden fragen müssen, wenn solche Anträge an uns herankommen, ob die Verhältnisse in Wirklich keit sich so verhalten, wie sie uns dargestellt werden. Finden wir das, so werden wir gewiß die ersten sein, die in jeder Beziehung die Thätigkeit der krankenpflegenden Orden fördern.

Meine Herren, ich warne davor, den Weg zu betreten, den Herr Abg. Dasbach angedeutet hat. Er hat hier gesprochen von der Be⸗ setzung einer bestimmten Ober⸗Regierungs ⸗Rathstelle, für die er lieber einen Katholiken gesehen hätte. Es ist meines Erachtens ganz un— möglich, hier in die Erörterung solcher einzelnen Stellenbesetzungen einnutreten (sehr richtig! rechts), denn das führt nothwendigerweise schließlich dahin, daß man auf die Personalien der Beamten eingehen müßte, die dafür in Betracht gekommen sind (sehr richtig! rechts). Wohin und zu welchen verletzenden Erörterungen müßte das führen? Ich hüte mich auf das sorgfältigste, auch in solchen Fällen, wo man vielleicht Anlaß hätte, irgendwie derartige Andeu⸗ tungen auch nur andeutungsweise fallen zu lassen. Lassen Sie uns diesen Weg nicht beschreiten. Ich bin zu jeder privaten Auskunft bereit. Kommen Sie zu mir! Aber hier solche Personalien zu er— örtern, das ist ein Weg, der nur zum Verderben fürhren kann. Davor müssen wir uns hüten.

Endlich ist man noch zurückgekommen darauf, daß es doch mög lich sei, die Revision der Reste der Kulturkampfgesetzgebung vorzu⸗ nehmen, auch ohne Störung des konfessionellen Friedens. Das mag ja bis zu einem gewissen Grade möglich und richtig sein, ich bestreite das gar nicht. Aber ich glaube, es ist kein unbilliges Verlangen von der Regierung, wenn sie den Herren, die dies wünschen, anheimgiebt, daß sie ihr bestimmte formulierte Anträge unterbreiten, damit sie in die Lage kommt, sich darüber schlüssig zu machen. Es ist ein starkes Ansinnen an uns, daß wir uns hinsetzen und die ganzen Reste der Kulturkampfgesetzgebung durchgehen sollen und uns fragen, dies oder jenes könnte möglicherweise der katholischen Kirche unbequem oder unerträglich sein. Kommen Sie mit solchen Anträgen, und ich versichere Sie, daß sie mit äußerstem Wohlwollen und voller Gerech—⸗ tigkeit geprüft werden sollen, und wenn es das staatliche Interesse zu⸗ läßt, werden wir auch dafür eintreten. (Bravo!)

Im weiteren Verlauf der Berathung nimmt das Wort

Abg. Graf zu Lim burg-⸗-Stirum Eons.): Ich möchte

den Minister bitten, dafür Sorge zu tragen, daß im Ver— waltungswege die Entscheidung über die Niederlassung von Krankenschwestern beschleunigt wird. Ich halte das Aufsichtzs⸗ recht des Staats, über diese. Niederlassungen für selbst⸗ verständlich; aber wenn es richtig ist, wie der Abg. Freiherr von Heereman n,. daß die Entscheidung über eine Nieder⸗ lassung von Krankenschwestern. 3 monatelang aussteht, so halte ich das für unzweckmäßig. Die Sachen ließen sich rascher erledigen, wenn die Entscheidung, den Provinzialbehörden überlassen würde. Wenn es dazu nothwendig ist, das Aufsichtsgesetz zu ändern, so sind wir ö. ö h 9

Abg. Dr. Freiherr von Heereman Sentr.): Dem Abg. Gra zu Limburg⸗Stirum spreche ich meinen, Dank aus für das ö. kommen gegenüber einer von uns seit langem vorgebrachten Be— schwerde. Die Erleichterung der Niederlassung von Krankenschwestern wird in der katholischen Bevölkerung als eine Wohlthat und eine Beruhigung empfunden werden. Dem Abg. Gerlich möchte ich er— widern, daß wir für die Polen nicht deswegen eingetreten sind, weil sie Katholiken sind, sondern aus Gerechtigkeits⸗ gefühl. Die Polen erkennen die preußische Regierung als die ihnen von Gott gesetzte Obrigkeit an, und deshalb haben sie auch das Recht, zu verlangen, daß sie in gleicher Weise wie die anderen preußischen Unterthanen behandelt werden, und daß es ihnen frei steht, ihre Nationalität zu pflegen. Ich gebe der Regierung Recht, wenn sie verlangt, daß dh wn deutsch sprechen; es liegt das schon im Interesse der Polen. Aber man soll den Polen nicht das Recht nehmen, auch die polnische Sprache zu pflegen. Wir unterstützen die berechtigten Forderungen der Polen ohne Hinter- und Nebengedanken; unberechtigten Forderungen werden auch wir entgegentreten.

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Auf die Polenfrage will ich nicht nochmals ein— gehen, da ich glaube, daß sie schon genügend diskutiert ist. Was aber die Anregung anlangt, die der Herr Graf zu Limburg⸗Stirum gegeben hat, so kann ich allein mich darüber hier nicht definitiv erklären, weil der Herr Minister des Innern ressort⸗ und gesetzmäßig betheiligt ist. Es versteht sich aber von selbst, daß ich diese Anregung an den Herrn Minister des Innern und auch an das Staats⸗Ministerium geben werde; es wäre das in mancher Beziehung für uns eine Entlastung. Ob das in der Sache wirklich helfen wird, ist mir nicht ganz zweifellos. In denjenigen Fällen, in denen die Provinzialbehörden sofort zustimmen, geht die Genehmigungsertheilung sehr schnell, aber in den Fällen, wo sie die Niederlassung für unzulässig oder bedenklich halten, kommt es sehr oft vor, daß wir uns auf kirchlicher Seite näher informieren, und das würde künftig wahrscheinlich in zweifelhaften Fällen auch nöthig werden, also auch Zeit kosten. Indeß will ich diesen Anregungen gern Folge geben, und es sollte mich freuen, wenn das ein Punkt wäre, worin wir den Wünschen der katholischen Kirche entgegenkommen könnten.

Ich möchte nur noch diese Gelegenheit benutzen, um Ihnen mitzutheilen, daß doch im großen und ganzen die katholische Kirche mit den Niederlassungen, die ihr gewährt worden sind, unzufrieden zu sein kaum Veranlassung hat. Die Niederlassungen haben sich in neuerer Zeit gegen früher ganz außerordentlich vermehrt, und es ist Ihnen vielleicht von Interesse, diese Zahlen zu hören.

Es waren im Jahre 1882 in Preußen vorhanden 890 Ordens—⸗ niederlassungen mit 7248 Ordensmitgliedern, am Ende des Jahres 1893 jetzt sind es noch mehr, ich habe aber die Zahlen bis zum heutigen Tage noch nicht zur Hand hatten wir in Preußen gegen die 890 Ordensniederlassungen von 1882 1215 Niederlassungen (hört! hört) und gegen die Zahl von 7248 Ordensmitgliedern im Jahre 1382 14044. (Bewegung. Ja, meine Herren, das ift

nzeiger und Königlich Preußischen Staatz Anzeiger.

1895.

doch ein Zeichen, daß die Sachen wenigstens nicht mit Mißwollen bei uns behandelt werden, sondern daß wir mit großem Wohlwollen den Anträgen entgegenkommen, und das wird auch in Zukunft ge—⸗

schehen.

Abg. Hauptmann Sentr.) giebt der Ansicht Ausdruck, daß der Freimaurerorden großen rt auf die Bese 3. der er , ge amtenstellen habe und ihn benutze, um die Kat fen thunlichst von diesen Stellen auszuschließen.

Abg. Dr. Freiherr von Heereman (Zentr): Wir erkennen dankbar an, daß der jetzige Minister uns Wohlwollen entgegenbringt, können uns aber nicht om Wohlwollen der jeweiligen Minister ab⸗ hängig machen, müssen vielmehr für unsere Forderungen eine gesetzliche Unterlage haben. Die Zahlen, die der Minister von den Ordensnieder⸗ ln gen gegeben hat, ergeben; kein richtiges Bild. Zunächst fällt die ,. Zahl von Ordensniederlasfungen in die Zeit des Kultur kampfes, die höhere in die Zeit der Abbröckelung der Kulturkampf⸗ gesetze, dann aber ist auch eine Ordensniederlassung in Gemeinden alt vorhanden angesehen worden, wo vielleicht nicht mehr als zwei Schwestern zur Ausübung der Krankenpflege, weilen. Es ist an und für sich ein seltsames Bild, daß zwei Minister erst in Berathung darüber treten müssen, ob einer Gemeinde gestattet sein soll, zwei Krankenpflegerinnen zu berufen. ;

Abg. Br. Friedberg (ul.); Für eine Erleichterung der Be— rufung von katholischen Schwestern zur Ausübung der Krankenpflege würden auch meine Freunde eintreten. Jedenfalls finde ich es seltfam, daß der Abg. Hauptmann in demselben Augenblick die Freimaurer⸗ logen angreift, in dem die freie Ausübung der Thätigkeit der katholi⸗ shen he J .

; g. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.): Den Aus—⸗ führungen des Abg, Friedberg kann ich nur c, . Es ist, nicht meine Absscht, die tieferen igen der Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche, welche die Abgg. Dauzenberg und Frelherr von Heereman gestern berührt haben, zu erörtern; ich halte dies im err tien Zeitpunkt nicht für zweckmäßig und möchte nur

erwahrung dagegen einlegen, daß aus meinem Schweigen Kon— seqzuenzen im Sinne der Zustimmung oder der Ablehnung der von jener Seite vorgetragenen Ansichten gezogen werden. Sollten positive Vorschläge an uns herantreten, so werden wir sie gewissenhaft prüfen, aber uns in Erörterungen . Art einzulassen, scheint mir heute nicht am Platze. Ich bin mit dem Abg. Grafen zu Linburg⸗Stirum und dem Abg. Friedberg in dem Wunsch vollkommen einverstanden, daß in thunlichst coulanter Weise gegenüber den tre g rf gen nn, Orden seitens des Staats verfahren werde. Auch i erkenne den Segen, den Nutzen und den. Werth der krankenpflegenden Orden in vollem Maße an und bin mit meinen Freunden bereit, die Hand zur Beseitigung der vorhandenen Mängel zu bieten. Oh der vom Abg. Grafen zu Limburg-Stirum angedeutete Weg zum Ziel führen wird, ist mir zweifelhaft. Eine Dezentralisation dieser Angelegenheiten würde einer= seits die Möglichkeit abschneiden, einer zu s en Handhabung der Staatsaufsicht seitens der Provinzial⸗Behörden in der oberen Instanz sofort abzuhelfen, andererseits könnte eine gewisse Ungleichmäͤßigkeit in der Handhabung der Staatsaufsicht eintreten. Jedenfalls wollen wir 6 3. . . 3 3

g. Dittri entr.): In einer Zeit, wo man den Fürst

des Gees so viele Ehrungen zu theil werden läßt, muß ö. j fallen, daß dem großen Mathematiker und Astronomen Nikolaus Ko—⸗ Pernikus an der Stätte seines Wirkens, in Frauenburg, kein würdiges Denkmal gesetzt wird. Mit dem Uebergang Ermlands an den ,. schen Staat im Jahre 1772 ist auf. i. auch die moralische Pflicht übergegangen, dem got Ermländer ein Monument zu setzen. Friedrich 1J. hat auch 1773 gesagt, er werde über dem Grabe des großen Kopernikus ein Denkmal errichten; dieses Königliche Wort ist aber leider nicht in Erfüllung gegangen. Auch unter Kaiser Wilhelm J. wurde diese Frage angeregt, jedoch während, des Kulturkampfs nicht weiter verfolgt. Jetzt leben wir in friedlichen Zeiten, jetzt müssen wir unserer Pflicht nachkommen, Ueber die Art des Monuments werden wir uns verständigen. Vielleicht könnte der Thurm, in dem Kopernikus seine Forschungen angestellt hat, würdig ausgebaut werden.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich habe selten mit so großer Freude eine An⸗ regung aus den Reihen des Zentrums empfangen, wie die des ge— ehrten Herrn Vorredners. Ich will nicht auf den Eingang seiner Rede eingehen, auf die Dotation der Domkapitel; Sie wissen, daß die Staatsregierung auf dem Standpunkt steht, daß durch die Bulle de salute animarum die Dotationen für sie geschlossen sind.

Aber die Anregung, dem großen Astronomen Kopernikus in Frauenburg ein Denkmal zu errichten, stößt bei uns auf das denkbar größte Entgegenkommen; und sobald die Mittel dazu oder sobald die Aussichten dazu vorhanden sein werden, daß wir Mittel dazu be— kommen werden, würde ich mir eine Freude daraus machen, die Sach e in die Hand zu nehmen, die gewiß auch in weiten Kreisen Freude erregen und anerkennend aufgenommen werden wird. Ob es gerade in der Weise, wie der Herr Abg. Dittrich eben angedeutet hat, in dem Ausbau des Thurms geschehen wird, läßt sich jetzt noch nicht übersehen. Es wäre ja auch denkbar, daß man auf unsere Kunstfonds zurückkomme, die auch für solche Dinge bereit sein sollen und auch bereit sind. Vielleicht lassen sich auch beide Ideen vereinigen; in dem Thurme läßt sich vielleicht auch in irgend einer Weise eine künstlerische Verewigung für Kopernikus anbringen. Kurz, ich danke für die Anregung, und ich will ihr Folge geben, sobald ich in der Lage sein werde, irgend eine günstige Aussicht dafür zu sehen.

Abg. Dr. Graf (nl) beklagt, ĩ izinal⸗ abt heß lung des alta Honifff te . ,, eines vortragenden Raths nicht besetzt sei.

Minister der geistlichen 2ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:

Meine Herren! Ich kann mich ja nur darüber freuen, daß hier im Abgeordnetenhause für die reichliche Besetzung dieser Stellen in der Medizinal⸗Abtheilung ein so warmes Interesse zum Ausdruck kommt. Ich darf aber bemerken, daß zur Zeit, wie die Verhältnisse bei uns liegen, ich in der That sagen mußte: diese Stelle konnte ich entbehren; denn es ist diejenige Stelle, für welche früher Profefsor Geheimer Rath Dr. Frerichs berufen war, und sie war von vornherein bestimmt wesentlich für Universitätsangelegenheiten und für den Zusammenhang der Angelegen⸗ heiten der medizinischen Fakultät mit unserer Medizinal⸗Abtheilung. Ich kann versichern, daß jetzt innerhalb der Medizinal Abtheiung kein Mangel an Arbeitskräften herrscht, daß wir ausgekommen sind. Ich glaube auch nicht, daß, wenn ich noch einen vortragenden Rath ge— habt hätte, ich mit der Medizinalreform schneller vorwärts gekommen

wäre. Diese Dinge müssen überlegt und wiederholten Lesungen auch im