Angekommen:
Seine Excellenz der General der Infanterie von Lin de- uist, General Ad utant Seiner Majestãt des Kaisers und önlgs und kommandierender General des XIII. (Königlich
Württembergischen) Armee⸗Korps.
Nichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, XY. März.
hre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden haben heute fruͤh 8 Uhr 20 Minuten Berlin verlassen und sich zunächst zum Besuch der Großherzoglich sächsischen errschaften nach Weimar be⸗ 894 Die Abreise von dort ist für mergen Nachmittag und ie Ankunft in Karlsruhe für die Nacht zum Sonntag in
Aussicht genommen.
n der am 28. d. M. zunächst unter dem Vorsitz des Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretärs des Innern Dr. von Boetticher und sodann unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten ꝛc. Grafen von Lerchenfeld⸗-Koefering abgehaltenen Penarsitzun des Bunbesraths wurde dem Entwurf von Vorschriften, betr end die Vermessung der Schiffe für die Fahrt durch den Suezkanal, und der Vorlage über die Erweiterung des Bezirks der Nord⸗ deutschen Knappschafts⸗Pensionskasse in Halle a. S. die Zu⸗ stimmung ertheilt. Das vom Reichstag unverãndert angenommene Gesetz, betreffend die Vornahme einer Berufs⸗ und Gewerbezählung im Jahre 1896, wird zur Allerhöchsten Vollziehung vorgelegt werden. Den zuständigen Ausschüssen wurben überwiesen die vom Reichstag zu dem Gesetz über die Berufs- und Gewerbezählung gefaßten Resolutionen, sowie der Entwurf eines Regulatios über den zollamtlichen Verschluß der die Elbe und ihre Nebenflüsse befahrenden Schiffe, und der Antrag Preußens wegen Zulassung der Privattransit⸗ lager ohne amtlichen Mitverschluß für die in Nr. 9 des Zoll⸗ tarifs aufgeführten Waaren (Getreide u, s. w.. Endlich wurde über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.
Der Bundes rath trat auch heute zu einer Plenarsitzung zusammen.
Bei den preußischen Staatseisenbahnen werden bekanntlich auf ministerlelle Anordnung den langjährig be⸗ schäftigten Arbeitern bei Vollendung einer fünfund wanzig⸗ fünfunddreißig⸗ und fünfzigjährigen zufriedenstellenden Be⸗ schäftigung im Eisenbahndienst , Anerkennungen in Form einmaliger Geldbelohnungen zum Betrage von 25 bis 100 S zu theil. Im Jahre 1894 a in ö. Weise 315 Arbeiter bei Vollendung des 25. 277 Arbeiter bei Voll⸗ endung des B. und 14 Arbeiter bei Vollendung des 50. Be⸗ schäftigungsjahres belohnt und dafür im ganzen annähernd 53 G66 MS aufgewendet worden. Ferner haben] der ältesten Arbeiter der Staatseisenbahnverwaltung durch Verleihung des , Ehrenzeichens eine Allerhöchste Auszeichnung er⸗
alten.
Der General der Infanterie z. D. von Woelckern ist hier eingetroffen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Fürstlich schwarz⸗ burg⸗sondershausensche Staats⸗Minister Petersen ist von hier wieder abgereist. .
Der Regierungs⸗Assessor Böcking in Trarbach a. d. Mosel ist der Königlichen Regierung zu Königsberg als Hilfsarbeiter des Vorsitzenden der Einkommensteuer⸗Veranlagungskommission fuͤr den Stadtkreis Königsberg überwiesen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Bank aus Danzig ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Niederung zur Hilfeleistung zugetheilt worden.
Nach einer an das Ober⸗Kommando der Marine gelangten telegraphischen Meldung ist S. M S. „Irene“ — Flagg⸗ schiff der Kreuzerdivision, Chef: Kontre⸗Admiral Hoffmann nebst S. M. S. „Iltis“, Kommandant Kapitän⸗Lieutenant Ingenohl, am 26. März in Taku angekommen; von dort ist S. M. S. „Irene“ mit S. M. S. „Wolf“ Komman⸗ dank Korvetten⸗Kapitän Kretschmann, am 28. März nach Chefoo in See gegangen.
S. M. S. „Alexandrine“, Kommandant Kapitän zur See Schmidt, ist am 28. März in Colombo angekommen und beabsichtigt am 30. März nach Aden in See zu gehen.
Stendal, A. März. In einer gestern hier abgehaltenen Berathung von Vertretern der sämmtlichen altmärkischen Stãdte ist, dem „Hann. Kour.“ zufolge, einstimmig beschlossen worden, dem Fürsten Bismarck das Ehrenbürgerrecht für alle Städte der Altmark zu verleihen. In den auszufertigenden Ehrenbürgerbrief soll auch eine Erklärung namens der Stãdte Stendal, Bismark und Arneburg, deren Ehrenbürger der Fürst bereits ist, aufgenommen werden, worin diese Gemeinden
ch der gemeinsamen altmärkischen Kundgebung wieder an⸗
schließen.
Kiel, 28. März. Das Schiffsjungen⸗Schulschiff Moltke“
ist von der s:chsmonatigen Reise aus Westindien hierher
zurũckgekehrt. Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat an den
Fü rsten Bismarck ein Handschreiben gerichtet, welches dem
arften mit einem vom bayerischen Gesammt⸗
Hrn sst erzum unterzeichneten Glückwunschschreiben zu⸗
gegangen ist. Sachsen.
Seine Majestät der König hat angeordnet, daß alle militärischen Gebäude innerhalb des sachsischen Korps an⸗ läßlich des Geburtstags des Fürsten Bismarck am 1. April Flaggenschmuck tragen sollen.
Württemberg. Ihre Majestät die Königin ist vorgestern aus Bordighera wieder nach Stuttgart zurückgekehrt. . z Aus Anlaß des a 80. Geburtstages des — Bismarck werden mit Genehmigung Seiner ajestät des Königs die Hof⸗ und Staatsgebaude beflaggt werben. Auch die städtischen Gebäude in Stuttgart werden, wie der „St M. f. W. vernimmt, an diesem Tage Flaggen⸗ schmuck tragen. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Der Landtag hat in seiner vorgestrigen Sitzung die umgearbeitete Gemeindeordnung mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. ;
Braunschweig.
Das Stadtverordneten⸗Kollegium hat, wie der „Magd. Ztg.“ berichtet wird, in seiner gestrigen Sitzung gegen die vier sozialdemokratischen timmen die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den Fürsten Bismarck
beschlossen. Bremen.
Auf der . der Aktiengesellschaft ‚Weser“ ist gestern Nachmittag 6 Uhr der für die deutsche Marine erbaute Ayvifo F eglücklich vom Stapel gelaufen. Das Schiff wurde auf den Namen „Hela“ getauft. Die Taufe vollzog der Korvetten⸗Kapitän von Bodenhausen.
Elsaß⸗Lothringen.
Der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗ Langenburg ist mit dem Erbprinzen a von Detmold wieder in . eingetroffen.
S8 des „Gesetzblattes für Elsaß⸗Lothringen“ ver⸗ öffentlicht das Gesetz, betreffend die Feststellung des Landes⸗ haushalts-Etats von Elsaß⸗Lothringen für das Etats⸗ jahr 1895196. Der Etat ist in Einnahme und Ausgabe auf 55 699 840 M festgestellt, und zwar im ordentlichen Etat in Ausgabe auf 50 go 323 Me, nämlich auf 48 877 5053 66 an fortdauernden und auf 2 031 820 M an einmaligen Aus⸗ gaben, in Einnahme auf 50 999 323 M6; im au ßerordent⸗ kichen Etat in Ausgabe und Einnahme auf 4 190 517
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Die Erzherzogin Augusta, zweite Tochter des Prinzen Leopold von , . und der Erzherzogin Gisela von Oester⸗ reich, ist gesten Abend in Brünn von einem Prinzen ent—⸗ bunden worden.
Das österreichische Abgeordnetenhaus sttzte gestern die Berathung des Budgetprovisoriums fort. Der Abg, Menger rechtfertigte den Standpunkt der liberalen Partei und der Koalition. Die liberale Partei werde so lange in der Koalition verbleiben, als ihre Ideale in derselben besser gewahrt würden als außechalb derselben. Der Abg. Lueger
riff die Regierung heftig an und warf dem Unterrichts⸗
inister die Begünstigung von Verwandten des Ministers vor. Der Unterrichts⸗Minister Dr. von Madeynski sprach eine Entrüͤstung über die wiederholten Ausfälle gewisser lätter aus und lehnte es ab, auf Thatsachen, die angebliche ,, , beweisen sollten, einzugehen. (Der Abg. ueger rief: Warum?“) — „Weil ich es unter meiner Würde halte. Der Minister führte des weiteren aus, er werde sich durch keinen Terrorismus in der Ausübung eines freiwillig übernommenen Amtes und seiner . einschüchtern lassen. Der Abg. Abr ahamo vicz protestierte namens des Polen⸗ klubs gegen die ungerechtfertigten Beleidigungen des Ministers. Hierauf wurde das Budgetprovisorium angenommen.
Bei den gestern vorgenommenen Ergänzungswahlen um Wiener Gemeinderath im dritten Wahlkörper siegten ie Kandidaten der Antisemiten. Letztere gewannen einen . .
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter⸗ haufes wurde der Antrag der Opposition auf Entsendung einer parlamentarischen Untersuchungs⸗Kommission wegen der Neutraer Wahl abgelehnt. Die e, . hatte wiederholt erklärt, daß die kompetenten Verwaltungsbhehörden viel zweck⸗
entsprechender seien. Der Antrag des Ausschusses, die Inarti⸗ kulierung der Verdienste Kossuth's dem Archiv einzuverleiben, wurde angenommen.
Graf Julius Szapary und acht andere opposi⸗ tionelle Abgeordnete, welche der Wahlpräͤsident in Neutra Tarnoczy in seiner vorgestern von den Zeitungen ver—= öffentlichten Erklärung „feige Verleumder“ genannt hatte, haben, obwohl die Parteien erklärten, die Er⸗ klärungen Tarnochh's könnten niemanden beleidigen, Tar⸗ noczy fordern lassen. Mit dem Grafen Szapary ist die Sache durch eine Erklärung Tarnoczys beigelegt worden, worin dieser feststellte, daß Graf Szapary weder das Wort ergriffen noch Zwischenrufe gemacht habe, weshalb er die Be⸗ leidigung gegen den Grafen Szapary bedauere und dieselbe zurücknehme. — Die Sekundanten der Abgeordneten von Pazmandy, Bartok, Julius Lukacz und Fernbach forderten gestern Nachmittag die Einberufung eines Ehrengerichts, während die Sekundanten Tarnoczy's an der Forderung un⸗ bedingter Satisfaktion festhielten. Letztere erklärten daher ihrerseits die Angelegenheit als für ihren Mandanten beendet.
Die nationale und die Ugron-Fraktion des Unter⸗ hauses machen bekannt, daß die Parteien von den Angriffen Tarnoczy's nicht berührt würden und sie es für n n , er⸗ achteten, daß die angegriffenen Abgeordneten deswegen auf privatem Wege Genugthuung suchten, und daß dadurch die An⸗
elegenheit vom Gebiet der Parlamentsverhandlung in das eblet des Persönlichen hinübergespielt werde.
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause gab gestern der Parlaments⸗Sekretär des
Auswärtigen Sir E. Grey die Erklärung ab, der Regierung sei nichts davon bekannt, daß eine ,, ,, Expedition auf dem Wasserwege nach dem Nil abgegangen sei. Die Niger⸗Kompagnie habe die Regierung benachrichtigt, daß zwei große Expedifionen auf dem Territsrium der Kompagnie an⸗ gelangt seien. Der französischen Regierung werde 9 unverzüglich Mittheilung gemacht werden. Im weiteren Ver⸗ laufe der Berathung führte Sir E. Grey aus, die Verpachtung gewisser Gebietsthelle seitens der britischen Regierung an den Tongostaat habe zur Folge gehabt, daß damit von dem Congostaat das fragliche Gebiet als innerhalb der britischen Einflußsphäre liegend anerkannt worden sei. Durch die
Verträge mit! Deuischland und 1891 sei ferner anerkannt worden, da lthal in der britischen Ginflußsphäre liege. Diese Verträge seien seit fün Jahren aller Welt bekannt, und obgleich die englischen ni
talien von 1890 das obere Ni 8
f durch andere als die an den Verträgen betheiligten Mächte nicht anerkannt worden seien, seien sie doch den anderen Mächten wohl bekannt gewesen und von denselben nicht an . worden. Uebrigens habe Egypten Ansprüche auf das fragli Gebiet, die von England vertreten und von Frankreich nicht bestritten würden, und es sei zweifellos, daß die Ansprüche von . und England zusammen sich über das ganze Nilthal erstreckten. Das Auswärtige Amt habe keinen Grund zu der Annahme, daß Frankreich en. in das Nilthal einzudringen beabsichtige. Ein solches Vor⸗ rücken seitens Frankreich würde eine unfreundliche Handlungs⸗ weise sein, und es sei der fran sf en Regierung wohl⸗ bekannt, daß sie von England als solche angesehen werden würde. In Bezug auf die franzoͤsischen Expeditionen nach dem Nigergebiet erklärte Sir E. Grey noch, die Regierung habe um Aufklärungen ersucht. Sie habe sich währen der letzten 2 Jahre bemüht, zwischen den wider⸗ streitenden Interessen Frankreichs und Englands eine Einigung zu erzielen und die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufrechtzuerhalten. Die Regierung werde in dieser Richtung keine 6 sparen, . die gehörige Ver⸗ tretung der britischen Ansprüche zu beeinträchtigen; aber um zu dem Ziele zu gelangen, könne sie der Mitwirkung der fran⸗ zösischen Regierung nicht entbehren. Die britische Regierung vertraue, wie sie früher nicht ohne Erfolg gethan, auf den Gerechtigkeitssinn der fran ösischen Regierung und des fran⸗ zösischen Volks, um die Wahrung der beiderseitigen Interessen mit der Erhaltung der freundlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern in Einklang zu bringen.
Der Feldmarschall Sir Patrick Grant ist gestern, 91 Jahre alt, gestorben. J
Frankreich.
Der Präsident Faure hielt gestern im Lager von Sathonay nach der Uebergabe der Fahnen eine Revue über die dortigen Truppen ab. Eine zahlreiche Zuschauermenge, welche den Präsidenten lebhaft begrüßte, wohnte dem militä⸗ rischen Schauspiel bei. Bei dem Frühstück, das sodann unter einem Zelt abgehalten wurde, erwiderte der Präsident . auf ihn ausgebrachten Trinkspruch mit folgender An⸗ prache:
Die Armee, der Schutz und die Hoffnung des Vaterlandes, ist der befländige Gegenstand der Fürsorge der Reglerung und des ganzen Landes. Das Land bat seit 25 Jahren allen Opfern für die Armee zugestimmt, und diese wußte den Erwartungen des Landes zu ent⸗ sprechen. Sie wird auf dem Wege der Arbeit ausharren, die schönen Üeberlieferungen der Tapferkeit und der Manneszucht bewahren und die nöthige Kraft erlangen, um den Frieden durch die Größe des Vaterlandes sicherzustellen. .
Nachdem der Präsident dann noch bei strömendem Regen das Lager besichtigt hatte, trat er, unter erneuten Dvätionen, um 2 Uhr Nachmittags die Rückreise nach Paris an.
Die Deputirtenkammer genehmigte 96 mit 457 gegen 33 Stimmen ein viertes provisorisches Zudget wölftel.
Zu Ehren des Präsidenten des deutschen Reichs⸗Ver iche⸗ rungsamts, Wirklichen Geheimen Qber⸗-Regierung Ss⸗Raths Dr. Boediker fand gestern, wie W. T. B. berichtet, in Restaurant „Voisin“ ein Abschiebsmahl statt, bei welchem Jules Simon, Léon Say, ferner die Vorsitz enden des „Comité permanent des accidents“, der Arbeiterversicherungs⸗ Kommissibnen des Senats und der Kammer, der Vorsitzen des Musée social, Präsident Sie gfried und andere hervor— ragende Personen anwesend waren. ö dem Toast auf den
Präsidenten Dr. Boediker und in dessen Erwiderung wurde
gegenfeitig den Gefühlen des Dankes, der Sympathie und der allgemeinen Befriedigung Ausdruck gegeben.
Italien.
Wie die „Opinione“ und die „Italie“ melden, würden die Wahlen zur Deputirten kammer am 12. oder 19. Mai stattfinden.
Spanien.
Die Königin-Regentin hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, die Ernennung des Generals Rivera zum General-Kapitän von Madrid unterzeichnet.
Der Ministerrath beschloß, größere Verstärkungen nach Cuba zu senden, als ursprünglich beabsichtigt war, auch sollen dem Marschall Martinez Campos 10 Millionen , . für die Kriegführung auf Cuba zur Verfügung gestellt werden.
In der Deputirtenkammer griff gestern Salmeron das frühere Kabinet aufs heftigste an und sagte: es hätte schon längst verdient, mit Gewalt weggejagt zu werden. Die Kammer ging darauf zur Bud , über und genehmigte das Ausgabenbudget und das Budget des Minister⸗Präsidiums.
Einem Berichterstatter . soll der Minister⸗Präsi⸗ dent Tanovas del Castilko geäußert haben, daß die Er⸗ eignisse auf Cuba ernster Art seien. Alle Mittel mußten an⸗ . werden, um die Frage zu lösen. 2000 Mann seien
ereit, den 7000 Mann, welche jetzt abgingen, zu folgen. Es
würden 20 000, ja sogar 100
wenn es nöthig sein sollte.
einem Male erledigt werden. Schweiz.
Anläßlich der Berathung der Eisenbahnnovelle im Ständerath erklärte der Bundes-Präsident Zemp. die von verschiedenen Blättern gebrachte Nachricht, in den Verhand⸗ lungen mit Italien bezüglich des Simplondurchstiches sei eine Stockung eingetreten, für unrichtig, wobei er hinzufügte, daß die He geen ngen einen erfreulichen Fortgang nähmen.
Serbien.
Der der Skupschtina zur Berathung vo . Budgetvoranschlag beziffert den Ertrag des neuen onopols auf Zigarrettenpapier auf 1 800 900 Dinars.
Dänemark. .
Der Herzog und die Herzogin von Cumberland
sind gestern in Kopenhagen eingetroffen.
Asien. —
Aus Naushana meldet das „Reuter 'sche Bureau“, die Expedition nach Chitral werde am 39. März beginnen, norbwärts vorzurücken. Man erwarte, daß die Swatis so⸗ wohl am Malakund⸗Paß, als am Swati⸗Fluhe sich der Expe⸗ dition entgegenfstellen würden. — Aus Kalkutta wird be—
009 Mann abgesandt werden, Die Angelegenheit müsse mit
.
bel die Arbeit wieder auf. waren die Schichten vollzählig. — Auch die letzte Rachtanfahrt war zahlreicher als Abends zuvor. Die
werkverelne der Bergleute zu Seraing, Flemalle, Tilleur, Fleron haben sich auf Anfrage der Lütticher gegen einen augenblicklichen Aus- stand ausgesprochen, aber den Ausstäͤndigen Unterstützungen zugesagt.
richtet, daß am 25. d. M. 75 Meilen von Ja balpur der arsuch gemacht worden sei, einen Eisenbahnzug, welcher uppen kansßortierte, zu zerstören. Der Zug sei indessen hne Schaden vongekommen. * Jus Simonoseki von heute wird gemeldet, der an der Zehandlung Li⸗Hung⸗Tschan g's betheiligte japanische Fhirurg Jshiguro berichte, daß das Befinden des Kranken günstig fortschreite. Die antiseptische Wundbehandlung sei vollkommen wirksam gewesen, die Wunde eitere nicht, Puls und Temperatur seien normal, und es sei keinerlei Anlaß zur Beunruhigung vochanden. Die von Japan der koreanischen Regie rung an⸗ gebotene Anleihe von drei Millionen Yen ist nach einer eldung aus Yokohama auf der von Japan vorgeschlagenen HIrundlage der Rückzahlung innerhalb der Zeit von fünf Jahren zu stande gekommen. — Die in Shanghai erscheinenden Blätter veröffentlichen Telegramme aus Nanking von heute, wonach eine Anzahl japanisch er Kriegsschiffe und Transportschiffe auf ber Höhe von Haitschou gesehen worden sei. Die Transport⸗ schiffe seien na Norden weitergegangen., Es werde ein An⸗ griff auf Haitschou oder einen anderen Hafen erwartet.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Hongkong, daß, dort eingetroffenen Nachrichten zufolge die Japaner be⸗ absichtigten, Takau im südlichen Theile von Formosa heute u beschießen. Aus Amon von heute wird berichtet, daß die . und Kinder der Europäer Formosa verließen, da ein Angriff der Japaner erwartet werde.
Afrika.
In Tripolis aus dem Sudan eingetroffene Karawanen⸗ führer berichten, wie W. T. B.“ aus Tunis erfährt: der Eroberer von Bornu, Kabah, befinde sich auf dem Marsche nach Sinder. Das Ziel seines Zuges sei Sokoto, wo infolge dessen große Panik herrsche. Die Karawanen aus Tripolis, welche für Kano bestimmt seien, löschten ihre Waaren in Ghat, um nach Tripolis zurückzugelangen.
Aus Massow ah von gestern wird berichtet, Ras Man⸗ gascha sei noch auf dem Rückzuge nach Süden begriffen. Das Land' fei ruhig. Eine italien ische Koionne sei bei Ambarh, im Norden von Tomat, auf Derwische gestoßen, habe diese n n. verschiedene getödtet und eine Anzahl Gefangene gemacht.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstags, des Herrenhauses und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Der heutigen (72. Sitzung des Reichstags wohnten der Reichskanzler Fürst zu Hoh enlohe, die Staats⸗ sekretäre Staats⸗Minister Dr. von Boetticher und Freiherr von Marschall, der Staatssekretär Dr. Graf von Posadowsky, sowie die Staats⸗Minister Freiherr von Berlepsch und von Köller bei.
Der schleunige Antrag der Abgg. Auer und Genossen (Soz) wegen Einstellung eines beim Landgericht zu Stettin gegen den Abg. Herbert schwebenden Strafverfahrens wurde angenommen.
der Gesammtabstimmung genehmigte das Haus den Reichshaushalts-Etat auf Grund der Be⸗ schlüsse dritter Berathung. .
Darauf folgte die Berathung des von den Abgg, Holtz, Graf von Kanitz-Podangen, von Kardorff, Graf zu Limburg-Stirum, Lotze, von Ploetz, Graf von Schwerin⸗-Löwitz eingebrachten Antrags wegen An kau fs und Verkaufs ausländischen Getreides nur für Rechnung des Reichs. ⸗
ur Begründung des Antrags nahm das Wort der
bg. Graf von Kanitz (dkons.). Derselbe führte aus, der vorliegende Antrag sei aus der Erkenntniß hervorgegangen, daß etwas Durch⸗ greisendes geschehen müsse, um die Landwirthschaft vor dem völligen Ruin zu schützen. Die Nothlage,. der Landwirth⸗ schaff sei evident. Die festen Getreidezölle hätten ihre Aufgabe nicht erfüllt, da die Schwankungen des Ernteausfalls ibre Wirkungen aufhöben. Gleitende Gekreidezölle aber hätten sich in der Praxis nicht bewährt. Der Antrag enthalte etwas Neues, Ungewohntes und habe dadurch zuerst Bedenken hervorgerufen. Die abfaͤllige Kritik habe aber schon der ruhigen Erwägung Platz gemacht. Die Steigerung der Getreidepreife auf eine Höhe, welche die Pro⸗ duktionskosten decke, fei die Vorbedingung für alle Maßnahmen zu Gunsten der Landwirthschaft. Die Einwände, welche gegen den Antrag erhoben worden seien, bezögen sich zunächst auf die praktische Durch- führbarkeit des Vorschlags; ferner habe man von dem Antrag eine Brotvertheuerung befürchtet. Weiter sei die Unvereinbarkeit des
Antrags mit den bestehenden Handelsverträgen behauptet worden, und
schließlich habe man dem Antrag eine sozialistische Tendenz nachgesagt. Redner wandte sich fodann gegen diese Einwände im einzelnen.
(Schluß des Blattes.)
— In der heutigen (8) Sitzung des Herxrenhauses, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten Thiel en, der Minister für e, , . 2c. Freiherr von Hammer⸗ stein-Loxten und der Minister des Innern von Köller beiwohnten, wurde zunächst der Antrag von Pfuel: im
Sitzungssaal des Herrenhauses eine Marmor⸗Büste des
Fürsten von Bismarck aufzustellen, ohne Debatte ein⸗
timmig angenommen. Hierauf setzte das Haus die Berathung des Staatshaus⸗ halts⸗Etats fort, und zwar beim Etat der Domänen⸗
und Forstverwaltung.
(Schluß des Blattes.)
Statiftik und Bolkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Lüttich wird der Köln. Ztg.“ über den Ausstand der il chen Bergarbeiter vom 27. d. M. berichtet: Heute hat
ie Lage wefentlich gebessert; über 900 Ausständige nahmen n Seraing, Tilleur, Jemeppe und Dugrse Vom gestrigen Tage wird gemeldet:
Der Ausstandsausschuß hat die Direkteren ersucht, mit ihm wegen
der Aufnahme der Ärbeit zu unterhandeln.
Aus Monz wird demselben Blatt geschrieben: Infolge eines Beschluses der Leitung der Stein brüche von Tgequenier u. Ce, in Leffines, zur Beschränkung der Förderung Manta die Arbeit n zu lassen, erklärten 356 Arbelter der Gesells den Aus⸗
and.
Aus Charleroi meldet B. T. .* Das Schiedsgericht, welches den Arbeitgebern vorgeschlagen wurde, um den Ausbruch des allgemeinen Glazarbeiter ausstan des am 1. April zu verhindern, ist zu stande gekommen. Es sind neue Vorbesprechungen eingeleitet.
Aus Verbiers wird der Köln,. Ztg. gemeldet, aß der Aus⸗ stand der Weber bei der Firma Simon is (vgl. Nr. 68 ur flde. d. Bl) beigelegt worden ist. Die Wiederaufnahme der Arbeit ist der Vermittelung des Herrn Pierre Limbourg, Mitglieds des staatlichen Gewerbe ⸗ und Arbeitsraths, zu verdanken, aber nur als Waffen⸗ stillstand zu betrachten, der auf einem vorläufigen Ueberein⸗ kommen wegen der Arbeit an Doppelwebstühlen beruht. Die von den Arbeitern gestellte Bedingung, daß kein Arbeiter der Firma wegen des Ausstands entlassen werden dürfe, wurde erfüllt. — Die Firma Peltzer u. Söhne machte heute durch Anschlag in ihrer 3 bekannt, daß alle Weber oder Weberinnen, die sich nicht bis
onnerstag Abend 7 Uhr zur Arbeit stellen würden, endgültig ent⸗ lassen seien und nie mehr auf Wiedereintritt zu rechnen kat Gestern Abend wollte der allgemeine Weberverband eine Versammlung abhalten, um das weitere Verhalten der Ausständigen zu berathen.
Im Jura ist, wie der „Frkf. * aus Zürich gemeldet wird, ein allgemeiner Aus tand der Uhrenarbeiter ausgebrochen; bis zum Mittwoch hatten 2000 Mann die Arbeit en,
Aus Tondon meldet W. T. B.“: Eine gestern hier abgehaltene Konferenz von Vertretern der Grubenarbeiter und ihrer Arbeitgeber beschloß, die gleitende Lehnskala für weitere 17 Jahre beizubehalten. Hierdurch ist der Ausstand von 10 000 Bergleuten in Wales ab⸗ gewendet. (Vgl. Nr. 75 d. B.)
Kunst und Wissenschaft.
Der Deutsche Kunst-Verein hat, die für 1894 ange⸗ kauften Oel gemälde, Aguarelle, Skulpturen c, die unter den Mitgliedern zur Verloosung elangt sind, bevor die Ausantwortung er g, im Interesse der Mitglieder und aller Kunstfreunde im Kunstsalon von Am sler u. Ruthardt hierselbst (Behrenstr. 28 a 1) öffentlich zur unentgeltlichen Besichtigung ausgestellt. Die sehr inter⸗ essante Ausstellung wird boraussichtlich nur bis zum 6. April geöffnet sein. Ihre Majestät die Kaiserin hat dieselbe bereits mit Allerhöchst ihrem Besuche beehrt.
— Der Museums⸗Direktor der Naturforschenden Gesellschaft“ zu Görlitz, Rein hard Peck, Doctor honoris causa der Univer- sität Breslau, ist nach einer Meldung des . W. T. B.“ vom gestrigen Tage gestorben.
— Der gestrigen, anläßlich ihres Stiftungsfestes abgehal⸗ tenen Sitzung der Bayerischen Akademie der ö sch aften wohnte, wir. W. T. B.“ aus München berichtet, der Staats⸗Minister des Aeußern, Freiherr von Crailsheim, bei. Der Präsident der Akademie, Geheime Rath von Pettenkofer, widmete den derstorbenen Ehrenmitgliedern Graf A. Schack und Khedipe Jsmail Pascha längere Nachrufe und verkündete sodann die diesjährigen Zu⸗ ertheilungen der Stiftungspreise, Der Professor der Archäologie Flasch in Erlangen hlelt die Gedächtnißrede auf Heinrich von Brunn.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Egypten.
Zufolge Beschlusses deg internationalen Gesundheitsraths in Alexandrien vom 13. d. M. sind die gegen den Golf von Adalia an⸗ geordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben worden. (Vergl. Reichs- Anzeiger Nr. 7 vom 9. Januar d. J..
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 11 032, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 27. . M. gestellt 4277, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht⸗ viehmarkt vom A. März 1895. Auftrieb und Marktpreise nach Schlachtgewickt mit Ausnahme der Schweine, welche na debendgewicht gehandelt werden. Rin der. Auftrieb 166 Stüg. (Durchschnittspreis für 100 kg.) I. Qualitätꝛtü( - S6, II. Qualitãt 166, III. Qualität 92-98 S, 1IV. Qualität 84-88 , Schweine. Auftrieb 7346 Stück. (Durchschnittspreis für 1090 kg. Mecklenburger 98 M6, Landschweine; . gute 94 - 96 S, b. geringere 38 - 92 S, Galizier — M leichte Ungarn — M bei 20 9 Tara, Bakonver 2 = 94 1 bei N, Eg Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 1869 Stück. (Durchschnittspreis für 1 kg.) JI. Qual. 114-1, 20 6, II. Qual. O98 - 112 *, III. Qualität O 88 - O96 — Schafe. Auftrieb 622 Stück. (Durchschnittspreis für 1 , I. QDualitãt — S, II. Qualität — M. III. Qualität
— Liguidationgkurse der Berliner Börse für Ende März 189865. 30/09 Deutsche Reichs- Anleihe 8 30, 3 0/o Preuß. Konsols 98,60, Oesterreichische Kredit Aktien 253,25, Lombarden 4750, Franzosen 18350, Berliner Handelsgesellschaft 156. 50, Darmstädter Bank Aktien Mark⸗St. 150, 90. Deutsche Bank⸗Aktien 181,75, Dis⸗ konto⸗Kommandit. Antheile 217,50, Dresdner Bank 159,25, National⸗ bank für Deutschland 129,16, Russische Bank für auswärtigen e, 129 00, Wiener Bank ⸗Verein 15590, Aachen⸗
aastricht 79, 09), Dortmund⸗ Gronau 159.00, Lübeck ⸗Büchener 167,50, Mainz Ludwigshafener 11899, Marienburg⸗Mlawka 78,50, Fit eg sche Südbahn 89,50, Werrabahn 75,50, Böhmische Nordbahn 200,00, Buschtehrader 285,75, Kanada Paeifie 37,50, Gotthardbahn 181,56, Italienische Meridional 25. 50, do. Mittelmeer gr, Ib, Jura⸗ Simplon (konv. Schwz. W.) 30, 9, Desterreichische Nordwestbahn 139,6, do. do, Elbe⸗ thal 146,75, Prince Henri 10300, Schweizer Zentralbahn 132,25, do. Nordosthahn 13400. do Union 93,Vʒ5, Warschau⸗ Wiener, 264,99), Egyptische Anleihe 40,9 unifiz. 105,00, Italienische 5o/ / Rente 88,75, . 6 0½ Anleihe S0, 75, do. v. 1890 80, 50, Oesterr. 1860er Loose 168,00, Russische 4 00 Konsols 103,50, do. 409 80er Anl. 102,25, do. 4 060 Rente 68, 10, do. 1j o Gold 98,60, Türken konv. 27, 95, Türken⸗Loose 127,265, Türkische Taback 259,00, Ungarische 400 Gold⸗Rente 105,20, do. Kronen- Rente 97,75, Bochumer Gußstahl 145,75, Konsoli⸗ dation 173,659, Dannenbaum 92, ), Dortmunder Union 6o / Stamm⸗ er 67,25, Gelsenkirchen 16000, Guano 130,25, Hamburg. acketfahrt. Akt. 37659, Harpener 140,25, Hibernia 14200, Königs⸗ und Laurahütte 129,25, Norddeutscher Lloyd 90,59, Trust Komp. 148. 25, Russische Banknoten 2189.99. et ge. amtlicher Durchschnitts⸗ kurs ir deutsche Fond und Eisenbahn ⸗Aftien. g urch schnittskurs vom 25. d. M. für Oesterr. Noten, Wechsel pr. Wien und St. Petersburg.
— In den Tagen vom 20. bis 28. März sind die preußischen Regierungs, und Gewerberäthe zu Konferenzen im Ministerium für Handel und Gewerbe versammelt gewesen. Dlese Konferenzen verfolgten neben der Erörterung verschiedener, den Ge⸗ werbeaufsichtsdienst betreffender Fragen von allgemeiner Bedeutung namentlich den Zweck, die Durchführung der am 1. April d. J. in Kraft tretenden. Bestimmungen über die Sonntags⸗ ruhe im Gewerbebetriebe durch eingehende Besprechung
etwaiger Zweifel und Schwierigkeiten zu erleichtern. — Einen
.
weiteren Gegenstand der Besprechung bildeten iedene Fragen ves ö der Gewerbe⸗Hygiene und e r er. pflege, woran sich Besichtigungen von , en Anlagen und ge⸗ meinnützigen. Anstalten, die auf diesen Gebieten besonders Bemerkens.⸗ werthes geleiftet haben, anschlossen. Endlich wurden den Beamten im Glektrotechnischen Laboratorium der Technischen Hochschule in Char · lottenburg vom Geheimen , s- Rath Dr. Slahy Vorträge über die neuesten Ergebnifse der Elektrotechnik gehalten. Eine alljährliche Wiederholung diefer Konferenz der Regierungs⸗ und Gewerberãthe ist in Aussicht genommen.
— In der gestrigen Sitzung des Aussichtsraths der Aktien · Gesellschaft Ludwig Lowe u. Cg. wurde die Bilanz für das ab⸗ gelaufene Jahr vorgelegt. Der Gewinn beträgt inklusive Vortrag 643 653 35 Davon sollen zu Abschreibungen verwendet werden: a. auf Immobilien ⸗ Konto 420 850 S6, b. au Betriebs Inventarien⸗ und Utensillen⸗ Konto 888 613 64 Von dem dann verbleibenden Rein gewinn werden dem Spezial⸗Reservefonds 171 703 66 überwiesen und diefer dadurch auf rund 509 9009 16 erhöht. Ferner werden dem Beamten und Arbeiter Unterstützungs fonds 50 00 0 zugewiesen; alsdann soll eine Dividende von 20 0/0 an die Aktionäre zur Vertheilung gelangen, wonach ein Gewinn⸗ vortrag verbleibt von 28 725 . Das gute Resultat des vergangenen Jahres, welches zum theil auch auf ö Gewinne zurũck⸗ zuführen ist, ermöglicht, eine wie oben vorgeschlagene außerordentliche Abschreibung auf die Grundstücke Hollmannstraße 32/35 vorzunehmen, welche die Verwaltung für um so a hält, als sich eine Konzentrierung der Betriebe und eine Erweiterung der Betriebs stãtten als immer nothwendiger erweist. Auch für die elektrische Abtheilung stellt sich die Nothwendigkeit einer erheblichen Erweiterung als drin ⸗ gend heraus; die Gesellschaft beahsichtigt deshalb eine angemessene Vergrößerung ihrer Anlagen in Martinikenfelde. Zur Deckung der hierdurch erforderlichen Aufwendungen, sowie auch zur . der Betriebsmittel beantragt die Verwaltung bei der auf den 24. pril d. J. einberufenen Generalversammlung die Erhöhung des Grund⸗ kaystals um 3 000 060 4, wovon den Aktienären 2 250 000 4 zum Kurs von 150 00 zur Verfügung gestellt werden. Es. wurde ferner beschloffen, die noch im Umlauf befindliche 4500 Anleihe der Gesell⸗ schaft zum 1. Oktober d. J. zurückzuzahlen bezw. in eine zu 40/0 verzinsliche, von der Gesellschaft auszugebende Anleihe zu konvertieren.
— Vom oberschlesischen Stein kohlenmaxrkt berichtet die Schl. Ztg.“ Mit dem Eintritt des milderen Wetters hat sich die Lage im Kohlenhandel vollständig verändert. Die Nachfrage nach Hausbrandkohlen, Würfel! und. Nußkohlen ist vollständig zurück⸗ gegangen, und der Bezug von Eisenbahnbetriebskohlen, also an Stüũck⸗ err! ist augenblicklich größer als der Absatz in den beiden genannten Sorten, eine Erscheinung, die im letzten Winterhalbjahre zum ersten Male eingetreten ist und nur dadurch ihre Erklärung findet, w ihre Lager ausreichend versorgt haben und den Eintritt der Sommerpreise abwarten, während die Eisen⸗ bahn, welche von dem Preiswechsel unabhängig ist, nunmehr ihre Bestände an Betriebskohlen wieder kompletlert. Der Wasser. verkehr dürfte in nächster Zeit auch wieder beginnen und seinen Einfluß auf lebhafteren ö der grobkörnigen Sortimente äußern. In Gas. und Kokskohlken kann man bereits von Kohlen mangel sprechen. Der Reichthum an Benzol des Pochhammer⸗ resp. Sattelflötzes macht diese Marke derartig begehrt, daß die Nachfrage die Produktisn bedeutend übersteigt. — In der Kokes fabrikation ist keinerlei Aenderung eingetreten. Die Produktisn findet theils bei den hiesigen Werken, theils im Ausland noch genügenden Absatz, In Theer und Theer produkten ist die Nachfrage in letzterer Zeit ge—
stiegen.
Magdeburg, 28. März. (W. T. B.). Zuckerhericht. Kornzucker exkl, von 2 Yo — neue 1095 — 10,165. Kornzucker exkl., S8 o / Rendement 9, 40-9, 5g, neue 9,65. NMachprodukte exkl., 75 os9 Rendem. 6, 80 — 7,30). Ruhig. Brotraffinade 1 2175. Brot- raffinade I 2169. Gem. Raffinade mit Faß 21,50 - 22,0900 Gem. Melis 1 mit Faß 21. Fest. Rohzucker J. Produkt Transito f. 3. B. Hamburg Pr. März 9,39 Gd. O35. Br., pr. April 935 Gd., 5.375 Br., vr. Mai 9,473 Gd., 9.50 Br., pr. Juli 9,677 Gd.,
9g. 70 Br. Ruhig, stetig.
. 25. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. a Plata. Grundmuster B. vr. März — S6, pr. April 300 0, pr. Mal 3, 026 4, pr. Juni 58, 05 A, pr. Juli 3 078 , pr. August 3, 77 M, pr. September 307 A, pr. Oktober 3, 19 , pr. November 3,125 , pr. Dezember 3, 125 4A, pr. Januar 3, 15 4A, pr. Februar 3, 15 e, Umsatz 55 009 kg.
Bremen 28. März. (W. T. B.) (Börsen ⸗ Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer , ,. Stetig. Loco 6,090 Br. — Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 31t 3. — Schmalz. Ruhig. Wilcor 376 3. Armour sbhield 367 3, Cudahy 38 , Fairbanks 3065 3. — Speck. Ruhig. Short elear middling loko 314. — Tab ack. Umsatz: 184 Seronen Carmen.
Hamburg, 28. März. (W. T. B.) Kaffee. Nachmittags bericht.) Good average Santos pr. März 784, pr. Mai 774, pr. Sey- tember 771. pr. Dejember 5. Ruhig. — Zuckermarkt. (Schlußbericht) Rüben ⸗Rohzucker J. Produtt Basis S8 C69 Rende⸗ ment neue Üsance, frei an Bord Hamburg pr. März 9, 30, pr. Mai 9, o, pr. August 9,75, pr, Oktober 9,825. Stetig.
Paris, 28. März. (W T. B.). Das Syndikat der Wechsel⸗
makler hat beschlossen, daß die pa nischen Nordbahn⸗Obliga⸗ tio nen deren Kupon jetzt in Pesetas bezahlt wird, an der Pariser Börse nicht mehr gehandelt werden sollen. St. Peters burg, 27. März. (W. T. B.) Die „Rußkija Wjedomosti“ melden, in einer der nächsten Sitzungen des Reichs⸗ raths werde die Vorlage des Finanz⸗Ministers berathen werden über die Abänderung des Reglements für die Beaufsichtigung der Ope⸗ rationen, welche die Kreditinstitute und Bankanstalten mit der Gold valutg machen.
— 29. März. (W. T. B.) Die Eisenbahn ˖ Gesellschaft Mos kau⸗ Jaroslaw⸗Archangel ist ermächtigt worden, vom Staate garan— tierte vierprozentige Obligationen im Nominalbetrage von 27 590 000 Kreditrubeln für den Bau der Archangel-Linie zu emittieren.
Am sterdam, 28. März. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 535. — Bancazinn 385.
(W. T. B.) In der heute von der Niederländischen . . abgehaltenen Zinnaukti on wurden 52 200 Blöcke Bankazinn zu 384 =38ĩ durchschnittlich zu 381 und 1676 Blöcke Singkep zu 375 — 371 Fl. verkauft.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark.
4. April, 1 Uhr. Staatsbahnverwaltung (Maskinchefens Contoir. DVolbisrnsensgade 6) Kopenhagen: Lieferung des Bedarfs an Gußeisen in den Betriebsjahren 1895 — 1900. Bedingungen an Ort und Stelle und beim „Reichs ⸗Anzeiger (in dänischer Sprache).
16. April, 10 Uhr. Staatsbahnverwaltung (2. Telegraphsections Contoir) in Aarhus: Lieferung von 149090 Scheiben Telegraphen-⸗ papier. Bedingungen erhältlich an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 28. März. (W. T. B.) Der Postdampfer Persia!“ ist heute Nachmittag in Cuxhaven . ö.
Theater und Musik.
Konzerte. Im Saal Bechstein gab das Wiener Quartett Udel“
am Dienstag seine erste diesjährige Soirge. Für die Beliebtheit der Sänger zeugten der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal und der