ö e „ 77
—
ö err / / — 26 — ö * * ö .
K ü. ö 23 . ꝛ . 2 * i ; 2 a ö — — — — — — — * — — 2 — 6 * — — , . // , ö . . e Q 0 . ma. u a.
Die Verleihung des Stipendiums für ausübende Ton⸗ künstler erfolgt auf Grund einer am 30. September cr. in Berlin durch das Kuratori um abzuhaltenden Prüfung.
Berlin, den 1. April 1895.
Das Kuratorium für die Verwaltung der Felix Mendelssohn-Bartholdy⸗Stipendien.
Ju sti ⸗Minister ium.
Der Rechtsanwalt Dr. Becker in Jüterbog ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Jüterbog, und . —
der Rechtsanwalt Beermann in Stettin zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Stettin, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Stettin, ernannt worden.
Bekanntmachung.
Die Buchhaltereien U, I und V bis XII des Ein⸗ zieh ungsamts der Gerichts kasse J bleiben des Jahrezabschlusses wegen in der Zeit vom 19. bis einschließlich 24. April d. J. für den e , , geschl ofsen.
Auszahlungen dagegen werden durch die Zahlstellen der Haupt⸗ kasse ohne Unterbrechung geleistet.
Berlin, den 5. April 1895.
Königliche Gerichtskasse J.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. April.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten wohnten, wie ‚W. T. B.“ meldet, am Gründonnerstag Abends um 6 Uhr dem Gottesdienst in der Dom⸗Interimskirche und am gestrigen Charfreitage Vormittags mit den vier ältesten Prinzen dem Gottesdienst in der Gnadenkirche bei.
Heute Vormittag 9 Uhr nahmen Seine Majestät der Kaiser und König die Vorträge des Chefs des Generalstabs und des stellvertretenden kommandierenden Admirals ent⸗ egen. Um 10 Uhr empfingen Seine Majestät zum Vortrag den Chef des Militäͤrkabinets und sodann zu persönlicher Meldung den General der Artillerie von Lewinski. Hieran schlossen . Meldungen und der Empfang des Dompropstes Dr. Scheuffgen, sowie der Domkapitulare Dr. Lager und Aldenkirchen.
Der General-Lieutenant Edler ven der Planitz, Kom⸗ mandeur der Garde⸗-Kavallerie⸗Division und der General⸗ Lieutenant Kuhlmann, Inspekteur der 1. Fuß-⸗Artillerie⸗ Inspektion, sind hierher zurückgekehrt.
Wiesba den, 10. April. In der gestrigen fünften Sitzung des Kommunal-Landtags wurde zunächst zu den vorgelegten Jahresrechnungen ständischer Fonds und Institute unter Genehmigung der vorgekommenen Etatsüberschreitungen die von dem Landesausschuß beantragte Entlastung ertheilt, die Rechnung des ständischen Wegebaufonds pro 189295 jedoch an den Landesausschuß zur nochmaligen Prüfung und mit dem Ersuchen zurückgewiesen, dem nächsten Kommunal ⸗Landtag ein neues Reglement für Reise⸗ kosten vorzulegen. Alsdann fanden die Wahlen zum Landes⸗ ausschuß statt. Es wurden wiedergewählt die Herren Dr. Meußenstamm, Flügel, Dr. der,. und Höchst, neu gewählt wurde Pf. Koenig, zu Stellvertretern wurden gewählt die Herren Dr. Flesch, Kröck, Epstein. Dr. Varrentrapp und Schmitt, und zum stellvertretenden Vorsitzenden wiederum Pf. Dr. Humser. Mit der von der Direktion der Nassauischen Landes⸗ bank beantragten Ausgabe einer neuen Serie Schuldverschrei⸗ bungen in Höhe von 10 Millionen Mark seitens der Landesbank erklaͤrte sich der Kommunal-Landtag mit der Maßgabe einver⸗ standen, daß der Zinsfuß dieser Schuldverschreibungen vom Landetzausschuß nach Maßgabe der zur Zeit der beabsichtigten Ausgabe maßgebenden Umstände bestimmt wird. Die von der Finanzkommission befürwortete Erhöhung der Zahl der selbst⸗ ständig verwalteten Landesbank-Agenturen wurde genehmigt und ebenso die zu diesem Zweck in den Etat der Landesbank eingestellten bezw. in einen Nachtrags-Etat noch einzustellenden Ausgabepositionen. Demnächst wurde der Antrag der Finanzkommission: die von dem betreffenden Bauaufseher erbetene Gewährung eines Ruhegehalts zu ge— nehmigen, angenommen. Das Gesuch zweier Landesdirektions⸗ Sekretäre um anderweite Regelung ihres Diensteinkommens wurde als nicht begründet abgelehnt. Alsdann wurde der Spezial-Etat des ständischen Wegebaufonds für 1895,96 un— verändert genehmigt, und ebenso auch der Spezial⸗Etat der Nassauischen Landesbank und Sparkasse für das Kalenderjahr 1895. Zu dem vorgelegten Entwurf einer Ordnung über die Errichtung und Verwaltung einer Ruhegehaltskasse für die Kommunal⸗ beamten des Regierungsbezirks Wiesbaden wurde dem Antrage der Finanzkommission gemäß beschlossen, eine gemeinsame Ruhe⸗ gehaltskasse für die genannten Beamten zu errichten und den vorgelegten Entwurf einer Ordnung i diese Kasse mit einigen von der Finanzkommission empfohlenen Aenderungen zu genehmigen. Das Gesuch des ꝛc. Haak zu Hirschhausen um HGewährung einer Entschädigung aus der Nassauischen Brand⸗ lasse für den in Folge einer Explosion an seinem Hause ent— standenen Schaden wurde abgelehnt. Zu der Eingabe von Einwohnern der Gemeinde Niedershausen, betreffend Her⸗ stellung des Weges Löhnberg— Biskirchen, wurde beschlossen, das Gesuch mit Rücksicht darauf, daß zu dem in Rede stehenden Zweck bereits als erste Rate 9000 é bewilligt seien, für er⸗ ledigt zu erklären. Bezüglich des Gesuchs des Gemeinderaths zu Altweilnau um Erhohung des Zuschusses zu den Kosten einer Wegeherstellung wurde beschlossen, die Petenten an den Kreis Usingen zu verweisen.
In der heutigen 6. Sitzung des Kommunal⸗Land⸗ tags wurde zunãchst der Spezial⸗Etat des Fonds für Errich⸗ tung einer zweiten Irrenanstalt unverändert angenommen, und ebenso der Haupt⸗Etat der ständischen allgemeinen Ver⸗ waltung pro 1895/96, letzterer jedoch unter Zufügung der Worte zu Kap. VII der Einnahme aus Darlehen:
Der Haupt⸗Ctat schließt also in Einnahme und Ausgabe ab mit 2 173 800 Es wurde ferner bei der Berathung des . der Beschluß gefaßt, 1) den Zinsfuß der Spar⸗ , . Litt. A. vom 1. Januar 1 ab auf 3 Proz. tzusetzen, und Y unter Aufrechterhaltung des Beschlusses vom 21. März 1892, betreffend Bildung von Spezialreserven zur Deckung von Kursverlusten, die Direktion der Landesbank anzuweisen, bei Aufstellung der Bilanz und Jahresrechnung von Landesbank und Sparkasse bis auf weiteres von einer Dotierung dieser Spezialreserven über den gegenwärtigen Be— stand hinaus abzusehen. Der Bericht der Kleinbahnkommission u der Petition des Kreistags von St. ern nm g, etreffend Unterstützung des Kleinbahnbaues im e⸗ ern . durch Beihilfen an die Kreise, wurde von er heutigen Tagesordnung abgesetzt und das gesammte Material dem Landesausschuß zur Vorbereitung einer Vorlage für den 30. Kommunal⸗Landtag überwiesen. n den Bericht des Landesausschusses über die Ergebnisse der Bezirksverwal⸗ tung vom 1. April 1893 bis Anfang 1895, der den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildete, wurden Bemerkungen oder Anträge nicht geknüpft. 3 wurde der Kommunal⸗Land tag durch den stellvertretenden Landtags⸗Kommissar, Regierungs⸗Präsidenten von Tepper⸗Laski mit einer Ansprache geschlossen.
Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz und Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Prinzessin Leopold sind vor—⸗ gestern zum Besuch Ihrer Majestät der Kaiserin von Hester⸗ reich über Brindisi nach Korfu abgereist. Höchstdieselben ge⸗ denken am 21. d. M. wieder in München einzutreffen.
Oldenburg.
(H) Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen ist zum Besuch am . en off eingetroffen. Vorgestern fand im Großherzoglichen
chlosse zu Oldenburg die Konfirmation Ihrer Hoheit der Herzogin Sophie Charlotte statt.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Bei Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog sind, wie die Cob. Ztg.“ meldet, sämmmtliche , . Influenza zurückgegangen. Das Fieber, das eine beträchtliche . erreicht hatte, ist seit Mittwoch Nachmittag geschwunden, sodaß Seine Königliche eit das Bett verlassen und sich ins Freie begeben konnte. Der noch bestehende katarrhalische gu fte dürfte in kurzer Zeit gehoben sein.
. Lippe.
Der Kabinets⸗-Minister von Wolffgramm ist, wie W. T. B.“ aus Detmold berichtet, vorgestern Abend gegen 7! Uhr gestorben. Der Staatsrath ist sofort einberufen worden. Der Landtag wird voraussichtlich am nächsten Donnerstag zusammentreten.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser nahm am Donnerstag Vormittag in der Hofburg an 12 Greisen mit dem üblichen k die gema schunn vor. Anwesend waren die in Wien weilenden
zherzoge und Erzherzoginnen, viele Hofwürdenträger, die Minister, die Botschafter und Gesandten.
Die „Pol. Korresp.“ bestätigt, daß der Kaiser am
8 Mai von Wien in Polg eintreffen wird, um dem Stapellauf des Küsten⸗Vertheidigungsschiffes Monarch“ und am 10. und 11. Mai den dortigen Flottenmanövern bei⸗ zuwohnen. In Pola wird um diese Zeit die gesammte aus—⸗ gerüstete Vanzer⸗ Kreuzer⸗ und Torpedoflotte versammelt sein. Franz Kossuth ist am Donnerstag Abend in Budapest eingetroffen; eine nach Tausenden zählende Menschenmenge empfing ihn am Bahnhofe mit . Eljenrufen. Wie die gestrigen Budapester Morgenblätter aus Nagy—⸗ Mihal“r melden, wurde Donnerstag Nacht gegen den Abg. Grafen Stefan Sztargy ein Atten tat verübt, indem eine Pulverpetarde in sein Schlafzimmer geworfen wurde. Der Schreibtisch wurde zerstört; der Abgeordnete ist unverletzt.
Großbritannien und Irland.
Das Handelsamt hat, dem ‚W. T. B.“ zufolge, eine Kommission ernannt, zur Untersuchung über die Ausdehnung des Imports von Waaren, die in fremden Gefäng— nissen angefertigt werden; ferner soll die Kommission untersuchen, ob und was für Maßregeln getroffen werden könnten, um eine derartige Einfuhr wirkungsvoll zu beschränken.
Frankreich.
Bei der am Donnerstag von der Deputirtenkammer fortgesetzten Berathung des Budgets beklagte der Deputirte Jaureés, daß der Senat systematisch alle im Budget ent— haltenen demokratischen Reformen beseitigt habe. Der Depu⸗ tirte Cochern vertheidigte die Schlußfolgerungen des Be⸗ richts Der Deputirte Pelletan verlangte die Einführung von Finanzreformen. Der Minister-Praͤsident Ribot bat die Kammer, nicht eine unfruchtbare Debatte fortzusetzen. Schwierigkeiten beständen, und sie würden für das Budget von 1896 noch größer sein. Wir haben,“ sagte der Minister⸗Präsident, „ein Budget an n, das in seinem Absch luß aufrichtig und loyal ist. Die Sozialisten reden, wir aber handeln.“ Der Minister⸗Präsident schloß mit der Bitte, die Kammer möge die Vorschläge der Kommission annehmen, welche alle Abänderungen des Senats, mit Ausnahme von dreien, billigten. Die General⸗ debatte wurde sodann geschlossen. In der Spezialdebatte nahm die Kammer die Anträge der Kommission mit Ausnahme zweier Amendements an. Der Minister⸗Präsident Ribot beantragte die Herabsetzung der Anfallsteuer für geistliche Genossenschaften, allein die Kammer genehmigte mit 301 gegen 235 Stimmen die Sätze der Kommission. Hierauf wurde das Gesammtbudget mit 421 gegen 83 Stimmen angenommen und alsdann die Sitzung geschlossen. Das Budget ging gestern an den Senat zurück, der sämmtliche von der Depu— tirtenkammer vorgenommenen Aenderungen, mit Ausnahme der Erhöhung der Kredite für die Pensionen der Wegewärter, 89 In ihrer gestrigen Abendsitzung lehnte die Deputirtenkammer die vom Senat bewilligte Ziffer für die Ruhegehãlter der Wegewärter ab, genehmigte aber den Zusatzantrag, betreffend die von den großen Magazinen zu erhebende Gewerbesteuer. Das Budget wurde dann zum dritten Mal an den Senat zurückverwiesen, der
Präsident Ribot legte das Budget nochmals vor. Daesselbe wurde an die Finanzkommission überwiesen, worauf sich der Senat bis heute Vormittag vertagte.
Der General Duchesne, Befehlshaber der Expedition gegen Madagaskar, hat 1 gestern Nachmittag mit seinem Generalstab in Marseille auf einem Packetdampfer eingeschifft. Die zahlreich versammelte Menge begrüßte den General mit begeisterten e e. und streute Blumen auf das Deck des Dampfers. Nachdem General Duchesne von den anwesenden Generalen Cannouge, Verrier und Charette Abschied genommen hatte, setzte sich das Schiff unter lebhaften Hochrufen auf Frankreich und die Republik in Bewegung.
Rußland.
Der Kaiser und die Kgiserin sind am Donnerstag aus Zarskoje Seelo nach St. Petersburg zurückgekehrt. . ie Kaiserin-⸗Wittwe ist vorgestern Nachmittag wieder in St. Petersburg ar
Der Großfürst Michael irn nenn h; und die Großfürstin Olga sind aus Gatschina in St. Petersburg , sso fol . sis
em „Grashdanin“ zufolge wird der russische Ge⸗ sandte in Lissabon demnaͤchst nach St. Petersburg zu Verhandlungen über den Abschluß des geplanten russis 2 portugiesischen Handels vertrags kommen.
Aus Odessa sind mehrere Abtheilungen Do n⸗Kosaken mit , . nach Wladiwostok abgegangen, um an der Assuri⸗Eisenbahn als Schutz gegen räuberische Ueberfälle angesiedelt zu werden. Vor der Abreise sandten sie ein , mn an den Kaiser, worauf folgende
ntwort erging:
Von Herzen danke ich den Don-Kosaken für den Ausdruck ihrer Gefühle. Ich bin überzeugt, daß sie auch im fernen Grenzgebiet getreu den Ueberlieferungen ihrer Vorfahren dienen werden. Gebe Gott ihnen eine glückliche Reise, mögen sie wohlbehalten in das Assurigebiet einziehen!
Italien.
Der König der Belgier ist heute mit Gefolge in Stresa am Lago Maggiore . in
Niederlande.
Die Königin und die Königin⸗-⸗Regentin gedenken, wie W. T. B. aus dem Haag berichtet, am 24. Mai nach Aachen zu reisen und am 25. die Reise nach Igels bei Innsbruck fortzusetzen, wo Allerhöchstdieselben sich eiwa fünf Wochen aufhalten werden.
Türkei.
Die „Politische Korrespondenz“ erfährt aus Konstanti⸗ nopel, daß bei der letzten Audienz des britischen Bot⸗ schafters Sir Ph. Currie die armenische An⸗ k zur Sprache gekommen sei. Es habe sich dabei eine Uebereinstimmung der beiderseitigen Inten⸗ tionen, betreffend die weitere K der Angelegen⸗ heit, ergeben und es sei Sir Ph. Currie mitgetheilt worden, daß eine türkische Kommission unter dem Vorsitz eines türkischen Pascha mit dem Studium der für Armenien ge⸗ eigneten Reformen betraut sei. Der allgemeinen Annahme . dürften die von den Botschaften der drei an der Unter⸗ uchung betheiligten Mächte bereits anerkannten Reform⸗ vorschläge angenommen werden, welche die Souveränetäts⸗ rechte des Sultans in keiner Weise tangieren.
Serbien.
Authentisch ist dem „W. T. B.“ zufolge festgestellt worden, daß bei den Wahl männerwahlen ae fe n Leute, die kein Wahlrecht besaßen, sich gewaltsam des Wahl⸗ lokals zu bemächtigen versucht hätten, indem sie in Masse in, dasselbe eingedrungen seien und die behördlichen Srgane mit Steinwürfen und Knütteln angegriffen hätten. Hierbei sei aus den Reihen der Ruhestörer ein Schuß vernommen worden; ein Gendarm sei von den Ruhestörern verwundet worden, die darnach den Bezirkspräfekten angegriffen hätten, welcher eine Militärpatrouille berufen habe. Einer der Aus⸗ schreitenden sei getödtet und mehrere derselben verwundet worden, worauf der Haufe sich zerstreut habe. Die Rädels⸗ N . 2 .
Die liberalePartei hat beschlossen, an den Skupschtina⸗ Wahlen nicht theilzunehmen. — Avakumowic hat die Leitung der liberalen Partei niedergelegt.
Amerika.
Die chilenische Gesandtschaft in Berlin hat dem „W. T. B. mitgetheilt, daß die alarmierenden in n, welche über die zwischen Chile und 6 herrschen⸗ den Beziehungen verbreitet würden, vollständig unbegründet seien; eine gleiche Mittheilung ist der argentinischen Ge⸗ sandtschaft in London vom Ministerium des Auswärtigen in Buenos Aires zugegangen: die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien durchaus freundschaftliche.
Afsien.
Nach amtlichen, in London eingegangenen Depeschen aus Sim la bereite sich Umra Khan, der von in g. Stämmen umringt sei und durch das Vorrücken der britischen Streükräfte bedroht werde, zur Flucht vor. Nach Berichten der Eingeborenen befände sich Umra Khan bereits auf der Flucht in der Richtung nach Asmar.
Der „Times“ wird aus Simla gemeldet, Umra Khan unterhandle mit General Low über die Bedingungen seiner Unterwerfung.
Nach einer Meldung der „Times“ aus Peking vom 1L.. April wäre die Mehrheit der dortigen amtlichen Kreise in Unkenntniß über den Stand der Friedens verhandlungen. Es hätten einige Berathungen mit den fremden Bevollmächtigten stattgefunden, eine Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen. Die frühere Kriegspartei sei noch stark. Es sei möglich, daß die Frage über Abtretung der Mandschurei Li⸗Hung⸗Tschang zur Entscheidung werde überlassen werden.
Das „Reuter sche Bureau“ berichtet aus Yokohama: In dortigen gut unterrichteten Kreisen verlaute, daß, falls während des Waffenstillstands ein Friedensschluß nicht zu stande kommen sollte, die Waffenruhe nicht weiter werde ver⸗ längert werden. Die japanische Armee würde alsdann sofort auf Peking vorrücken.
Aus Washington berichtet dasselbe Bureau, die dortige japanische Gesandtschaft habe amtliche Nachrichten empfangen, wonach zwischen den chinesischen und japanischen Be⸗ vollmächtigten eine Verständigung erreicht und die Nachricht von dem endgültigen Friedensabschluß jederzeit zu
„Durch Entnahme im Kontokorrent mit der Landesbank“.
gestern Abend um 9 Uhr wieder zusammentrat. Der Minister⸗
erwarten sei. Die genauen Friedensbeyingungen seien no nicht bestimmt; doch verlaute, daß, n , dem wieder⸗
mit zwei
dringenden Ersuchen Chinas um eine Herabminderung we, . Friedensbedingungen, Japan einige Zu⸗ gestãndnisse
ewilligt habe. Afrika.
In Tanger. eingetroffenen Nachrichten zufolge wäre, wie W. T. B.“ meldet, der deu tsche Handlungzreisende Rock
u (Y) auf dem Wege von Saffi nach Moga dor von maurischen Wegelagerern angegriffen worden. Derselbe sei
zwei Wunden am Unterleib und einer Wunde am Kopf södtlich verletzt aufgefunden worden. . .
Aus Tripolis erfährt die „Agenzia Stefani“, daß nach Meldungen aus dem Innern der Eroberer Kabah von dem Fönig von Bornu besiegt und getödtet worden sein solle.
Ein in Paris angel ene, amtliches Telegramm meldet:
Am 705. März habe eine Räuberbande eine kleine Patrouille in der Nähe von Timbu ktu angegriffen. Dabei sei ein Spahi etödtei, der kommandierende Lieutenant und ein Spahi ver⸗ wundet worden. Eine zufällig hinzugekommene Tirailleur⸗ Abtheilung habe die Räuberbande zerstreut, welche dann von iner Schwadron Spahis vefolgt worden sei.
——
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Bestimmung des § 139 des Strafgesetzbuchs:
„Wer von dem Vorhaben eines Hochverraths, Landesverraths, Münjverbrechens, Mordes, Raubes, Menschenraubes oder eines ge⸗ meingefährlichen Verbrechens zu einer Zeit, in welcher die Ver⸗ hütung des Verbrechens möglich ist, glaubhafte Kenntniß erhält und es unterläßt, hiervon der Behörde oder der durch das Verbrechen bedrohten Person zur . Zeit Anzeige zu machen, ist, wenn das Verbrechen oder ein strafbarer Versuch desselben begangen worden ist, mit Gefängniß zu bestrafen —
findet, nach einem Ürtheil des Reichsgerichts, Il. Strafsenats, vom 3. November 1894, nur dann Anwendung, wenn der die Anzeige lnterlaffende von dem Vorhaben eines der aufgeführten Verbrechen glaubhaste Kenntniß erhalten, a] so mindestens felbst an die Firklichkeit und Ernstlichkeit des Vorhabens geglaubt Fat. G38 / 54)
Statistik und Volksmirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung. .
Aus Wilhelmthaven wird dem .Verwärts., berichtet, daß die Lohnbewegung, in welche die dortigen Schneider eingetreten waren, infofern erfolgreich gewesen sei, als die meisten Arbeitgeber die Forderungen der Gehilfen bewilligt haben. Ueber einige kleinere Geschäfte ist die Sperre verhängt worden.
Hier in Berlin ist der Lohnstreit in der Korbmacher⸗ Werkstatt von Schügener (vgl. Nr. 72 d Bl), wie dasselbe Flatt mittheilt, durch Bewilligung der Lohnforderung der Arbeiter beigelegt worden. . .
Aut Verviers wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 11. April ge- schrieben: Durch den Fadnerausstand sind bis ietzt an 180 Odo Spindeln außer Betrieb. Auch die Fadner der r . von ö in Hodimont und Jean Devosse sowie Hackin in Dison aben sich den Ausständigen angeschlossen. Die Spinnereibesitzer ließen neuerdings eine Bekanntmachung an den Haupteingängen der Fabriken anschlagen, in welcher die Spinnerxeibesitzer, bevor sie alle hre Fabriken für geschlossen erklären, die Arbeiter auffordern, die Arbeit wieder aufzunehmen. ugleich wird der am vorigen Sonnabend gefaßte, den . der Vereinigung entsprechende Beschluß bestätigt, wonach kein Spinnexeibesitzer eher mit seinen Arbeitern unterhandeln darf, big die Arbeit in sämmtlichen Fabriken wieder aufgenommen ist (vgl. Nr. 89 d. Bl). — Bis Jetzt st diese Bekanntmachung ohne Wirkung geblieben. — Vom 12. April wird dann weiter gemeldet: Der Fadnerausstand hat sich gestern auf drei Fabriken in Theu x Juslenville ausgedehnt, sodaß gegen · wärtig an 200 000 Spindeln ruhen. Die vereinigten Spinnerei⸗ besitzer des Arrondissements Verviers beschlossen in einer neuen Ver⸗ sammlung, ihre Spinnereien auf acht Tage ganz zu ue wobei den Arbeitern, die ohne Verschulden feiern müssen, der albe Lohn ausgezahlt werden soll. Zugleich wurde durch Anschläge bekannt ge⸗ macht, daß die Fadner, welche die Arbeit wieder aufnehmen wollen, sich bis zum 16. April Mittags anmelden müssen. . .
In Pest sind, wie im Vorwärts“ mitgetheilt wird. die Arbeiter der ersten ungarischen Nähmaschinen; und Fahrräder ⸗ Fabrik, 150 an der Zahl, am 8. d. M. in den Ausstand ein⸗ getreten. Als Ursache werden die Bestrafung von vier Hilfsarbeitern und Lohnkürzungen angegeben.
Aut London kerichtet die A. C.. jum Aus stand der englifchen Schuhfabrikarbeiter: Die Vertreter der Schuh⸗ sabrikanten und der Schuharbeiter versammelten sich am Donnerstag wieder unter dem Vorsitz Sir Courtney Bovle's, des Beamten des ,, zu einer Sitzung. Es gelang nicht, über die strittigen
unkte Einigung zu erzielen. Ber Gewerkverein bekämpft namentlich die Forderung der Fabrikanten, . Verpflichtung und ö n f der Arbeiter, die innere Leifung der Fabriken, die Zahlung von. stück oder Tag⸗ lohn und die Einführung neuer Maschinen lediglich Sache der Fabrikanten fein, und daß diese Punkte daher nicht unter die Juris⸗ diktion des Schiedsgerichts fallen sollen. — In den Londoner Bau⸗ gewerken droht aufs neue ein großer Ausstand auszubrechen. Vor Monaten schon haben die Arbeitgeber den Gewerkvereinen das im Jahre 1892 getroffene Abkommen gekündigt. Am 1. Mai tritt die Kündigung in Kraft, wenn es bis dahin nicht n g einem neuen Einverständniß ju gelangen. Den Grund des Streits bildet die Forderung der Meister, daß es ihnen gestattet werden soll, Arbeit an Unterbethelligte ju vergeben. Die Gewerkvereine behaupten, daß damit die alte Stũͤck⸗ arbeit wieder eingeführt werden würde.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den biegen Standesämtern in der Weg vom 31. März bis inkl. 6. April er. zur Anmeldung gekommen; * , 694 Gheschließungen, 34 Tobtgeborene, 93
erbefalle.
Kunst und Wissenschaft.
Im 4 . deutsche s a3 fen er machte am Mitt woch Übend Herr Architekt Albert Hofmann Mittheilungen üher den kunst gewerblichen Kongreß in Paris im Ja hre 1894. Dieser Kongreß von Vertretern der dekorativen Künste hat in den Tagen vom 18. bis 25. Mai v. J. stattgefunden. Er theilte sich in drel Sektionen, deren erste, mik dem, Vorsitzenden Larroumet, be⸗ ata war, Mittel und Wege zu studieren, welche zu einer Hebung der dekorativen Künste in Frankreich ühren könnten, während die zweite, unter dem Präsidium des Herrn ed. mit dem Studlum der auf das Kunstgewerbe bezüglichen Gesetze betraut war, und die dritte, unter dem Vorsitz des stellvertrenden Rektors der Akademie, die Frage des künstlerischen Unterrichts für die Kunsthandwerker zum Gegenstand der Berathungen gemacht hatte.
aß man es für zweckmäßig erachtet habe, den Kongre einzuberufen, wollte der Vortragende als ein Anzeichen dafür berrachten, daß Frank⸗ reich auf dem Geblet der dekorativen Küänste sich von den Fortschritten des Autzkandes bedroht fehe. Pielleicht dürse inan dem deutschen Kunst⸗ gewerbe einen nicht, unbedeutenden Antheil an dem Zustandekommen des Kongresseg zuschreiben. Der Kongreß habe ein Jahr nach der Weltausstellung in Chicago getagt, wo es Deutschland nicht zum geringsten auf dem Gebiet der dekorativen Künste verstanden
habe, sich Frankreich, das in dieser Beziehung ja über eine fo reiche Vergangenheit verfüge, gleichwertbig an die Seite zu stellen, wenn nicht es in mancher Beziehung zu übertreffen. — In der Konkurrenz des Vereins für deutsches Kunstgewerbe um Ent⸗ ile gi einem Pianinogehäufe, welche der Verein für die 6 Bechstein ausgeschrieben hatte, haben erhalten; den 1. Preis 300 Æ Georg Kuhnert, den 2. Preis (290 M) Heinrich Bendixen, den 3. Preis (100 1). Paul Strauß. Mit lobender Erwähnung wurden bedacht: R. Wisniewski, H. Mieritz, Karl Spaeth (für zwei Entwürfe, Oscar Boecke, Hermann Schul (Firma G. Wenkel Nachf.) und Hermann Möckel.
— Der Chemiker Lothar von Meyer,
Universität Tübingen, ist, wie W. T. B.‘ meldet, in der ver⸗ gangenen Nacht infolge eines . gestorben. Meyer war geboren am 19. August 1830 zu Varel in Oldenburg, studierte anfangs Medizin in Zürich und Würzburg, dann in Heidelberg und Königsberg Chemie und mathematische Physik. 1839 übernahm er die Leitung des chemischen Laboratoriums im Physiologischen Institut der Universitat Breslau, wurde 1866 Professor an der Forst⸗Akademie Ebers⸗ walde, 1858 am Polytechnikum zu Karlsruh. 1876 in Tübingen, In seinen Untersuchungen über Die Gase des Blutes“ (Göttingen 1857) und „De sanguins osydo carbonico infecto“ (Breslau 1858) führte er den Nachweis, daß die Aufnahme des Sauerstoffs im Athmungs, prozeß nicht, wie man bis dahin annahm, durch einen einfachen Akt der Lösung erfolge sondern durch chemische Affinität des Blutfarbstoffs bedingt sei, und daß der Blutfarbstoff durch Aufnahme von Kohlen⸗ oxyd (bei Kohlenoxydgas vergiftung) zur Bindung des Sauerstoffs unfähig gemacht werde.
— Die diesjährige Generalversammlung des Gesammt⸗ vereins der deutschen Geschichts- und Alterthums⸗ Vereine wird in den Tagen vom 15. bis 18. September in Konstanz stattfinden. .
— Der „Agenzia Stefani“ in Rom wird aus St. Peters burg gemeldet: Die Nachricht von einer russischen wissenschaft⸗ lichen Expedition nach Zentral ⸗Afrika (vergl. Nr. 81 d. Bl.) ist unbegründet.
Professor an der
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Weizenernte in Indien.
Dem von dem „Department of Revenue and Agriculture“ in Kalkutta über die Aussichten der diesjährigen Weizenernte in Indien unter dem 9. v. M. veröffentlichten zweiten allgemeinen Bericht entnehmen wir folgende Angaben:
Die Lage hat sich seit dem Ende Dezember v. J. veröffentlichten 1. allgemeinen Bericht nur wenig verändert (eonf. R.-Anz.“ Nr. 23 vom 26. Januar d. J.). Die Anbaufläche im Punjab wird jetzt auf nur wenig geringer als im Vorjahr geschätzt. In Bengalen und den Nordwest⸗Provinzen ist die Aussaat durch Regen verzögert und bleibt um 2 bezw. 80 / hinter der vorjährigen zurück. Auch in den Zentral⸗ nh und Berar, sowie in den südlichen Distrikten von Bombay
at sich die Anbaufläche verringert, während sie im nördlichen Bombay und besonders in Sind eine Zunahme aufweist. Infolge heftigen Regens im Herbst und meist bedeckten Himmels während des Winters hat sich an vielen Stellen Rost gezeigt.
Verschont geblieben sind dem Anschein nach Punjab und Bengalen, dagegen findet sich Rost an vielen Stellen don Sind, Bombay, Berar und den Nordwestprovinzen und ganz besonders in den Zentral⸗ provinzen.
Die Ernte⸗Aussichten im Punjab und im nördlichen Bombay sind gut, in Sind ziemlich gut. In Bengalen wird eine Ernte etwas unter dem Durchschnitt erwartet. Dagegen ist der Stand im südlichen Bombay im allgemeinen wenig versprechend, und in Berar ist nur eine 11 anna Ernte zu erwarten. In den Zentralprovinzen geben die Frühfaaten Aussicht auf eine 14 bis 162anna Ernte, während die Spätsaaten voraussichtlich wohl nicht hinter einer 12 anna Ernte zurückbleiben werden. In den Nordwestprovinzen und Dudh schäͤtzt an, bevorstehende Ergebniß auf 4 Ernte im Osten bis * Ernte im Westen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrung d⸗ Maßregeln.
Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich während des 4. Vierteljahrs 1894 bat die Maul und Klauenseuche an räumlicher Ausbreitung erheblich zugenommen. Im Ganzen wurden neue Ausbrüche gemeldet aus: .
17 Staaten gegen 16 im 3. Vierteljahr 1894,
61 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken .
296 Kreisen ꝛc. 186 1026 Gemeinden 2c. k 3417 Gehöften ꝛc. 2209 ö h
Es wurden fomit während des 4. Vierteljahrs 1854 1 Staat, 9g Regierungs. ꝛc. Bezirke, 108 Kreise c., 576 Gemeinden ze. und 127 Gehöfte mehr ergriffen als im Vorvierteljabr. Am betrãcht⸗· lichsten hat die Seuche zugenommen in den südlichen und südweftlichen Gegenden des Reichs, ferner in den Thüringischen Staaten, im König⸗ 91 Sachsen und in den , . Regierung bezirken Potsdam, Breglau, Sppeln, Magdeburg, Merseburg, Düsseldorf und Sigma⸗ ringen.
gegen 15 bei Beginn, 16 37 0 *. 92
19 Staaten 42 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken 142 Kreisen ꝛc. JJ ö k 406 ö
1023 Gehöfteen. 868. ! — Verhältnißmäßig am stärksten verbreitet war die Seuche um diese gen im Königreich Württemberg, ferner in den dohenzollernschen anden, den hessischen ee g, Starkenburg und beinhessen, dem badischen Landes Kommissariatsbezirk Mannheim und in dem bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Von den Ende Dezember 1894 von der 2 ergriffenen größeren Verwaltungsgebieten gehörten 27 von 63 den nördlich des . und 165 von 21 den südlich davon ge⸗
legenen Bundesstaaten an.
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Rubr und in Oberschlesien. An der Rubr sind am 11. d. M. gestellt 11011, nicht recht- zeitig gestellt 23 Wagen. In c , zeitig gestellt keine Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht viehmarkt vom 10. April 1896. Auftrieb und Markt⸗ reife nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach ebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 282 Stũck. e r f rn, für 100 Kg) 1. Qualität — * n. II. Qualitãt — — 41, HII. Qualität 90-98 MÆ, IV. Qualitãt 80 * 86 MS — Schwein e. Auftrieb S254 Stück, (Durchschnittspreis für 100 Rg) Necklenburger J = 6 M, Landschweine; a. gute 90 - 92 6, b. geringere I6 = 83 M4, Gallzier — , leichte Ungarn = — M bei 20 0/o Tara, Bakonyer —— M bei — Eg Tara pro Stück. — Kälber. Auf. trieb 4650 Stück. (Durchschnittepreis für 1 19 I.. Qualitãt 13 = 20 4, 1. Qualität 1, ig. 1.16 A, i. Jualität 100 108 S — Scha fe. Auftrieb 1420 Stück. (Durchschnittspreis fũr 1 Kg) . Qualitat 0 8 —- 06 M, II. Qualität 0, 8o = 0,86 , III. Qualitãt —, —
— Im Verlage von M. . Nachfolger in Bremen ist eine für den . nützliche Tabelle erschienen, deren weck aus dem Titel Die Biehwage in der Tasche oder die Bestimmung des Lebend Gewichts des Rindes durch zwei Maße deutli
Am Schlusse des vierten Vierteljahrs 1804 herrschte die Seuche in
len sind am 10. d. M. gestellt 3980, nicht recht⸗
der landwirthschaftlichen Winterschule zu Neisse R. Strauch zu⸗ fammengestellt und verbessert worden und liegt jetzt in VI. Auflage . 13 wie die früheren, mit einer Anleitung zur Benutzung ver⸗ ehen ist. — Einer Mittheilung der Farbenfabriken vormals 66 Bayer u. Co. in Elberfeld zufolge ist die in dem ericht über die Pr ũfunj der Bilanz vom 31. Dezember 1894 durch den Aufsichtsrath ft. r. 89 d. Bl) enthaltene Angabe, daß der Gesammtgewinn inkl. Gewinnvortrag 4363 000 C betrage, unrichtig. Unter dieser fer ist vielmehr der Brutto⸗Nutzen zu verstehen, während der Netto. Nutzen nach Abzug der Generalspesen und Ab- schreibungen 2 487 000 6 beträgt. — Aus Mailand berichtet die Köln. Ztg.. An der Vor⸗ börse wurden Zahlungsschwierigkeiten eines hiesigen bedeutenden Unternehm ers bekannt, dessen Papiere vorgestern jwangsweise ver⸗ kauft wurden. Der Fehlbetrag beläuft sich ungefähr auf Million. Der hiesige Platz scheint nicht nennenswerth betheiligt. Auch sollen größere Vermögensstücke vorhanden sein. ; — Aus Philadelphia wird der Londoner Times“ gemeldet, das Defizit des Staatsschatzes werde für das Finanzjahr auf ungefähr 37 Millionen Dollars geschätzt. Wegen der Ungewißheit, die über das Schicksal des Einkommensteuergesetzes herrsche, sei eine genaue Schätzung crrerg
Magbehurg, 11. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl., von 2 0 — neue 1000-1020. Kornzucker exkl., S8 o/ Rendement 9. 35 — 5, 45, neue 9,50 — 9, 6h. Nachprodukte exkl. 7h o/ Rendem. 6,50 — 7,20. Still. Brotraffinade 1 2175. Brot⸗ raffinade 21,0. Gem. Raffinade mit Faß 21,50 — 2.090. Gem. Melis J mit Faß 21. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transtto f. a. B. Hamburg pr. April , 139 bez, 9, 15 Br., pr. Mai 9.20 bez., g.22 Br., pr. Juni 9,36 Gd., g, 333 Br., pr. Juli 8427 bez., , 45 Br. Schwach. — Wochenumsatz im Rohzuckergeschäft 102 609 Ztr.
Der Markt bleibt bis . 16. d. M., geschlossen. J Leipzig, 11. April. (W. T. B.) Kammzug - Term in handel. La Plata. rundmuster B. pr. April 2,925 A, pr. Mai 2.95 e, pr. Juni 2965 Æ, pr. Juli 2, 977 M., pr. August 3.00 6, pr. September 3,27 A*, pr. Oktober 3.3 , hr. November 3, 66 A, pr. Dezember 3,55 e, pr. Januar 3, 078 M, pr. Februar 3, 10 6, pr. März 3,190 M. Umsatz: 65 000 kg. Die während der Ostermesse in den Räumen der Leipniger Börsenhalle abzuhaltende Garnbörse wird Freitag, den 26. April, ihren Anfang nehmen. . Paris, 12. April. (W. T. B. Nach der amtlichen Statistik der Zolldirektion belief sich in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres der Werth der Einfuhr auf 908 59l 000 Fr. gegenüber TI76 135 000 Fr. im vorigen Jahr, der Werth der Ausfuhr auf 7537 866 000 Fr. gegenüber 736 326 000 Fr. im Vorjahr. Rew-⸗Pork, 11. April. (W. T. B.) Die Börse eröffnete bei weichender Tendenz, im weiteren Verlauf trat eine Steigerung ein. Der Umsatz der Aktien betrug 124 9090 Stück. —
Weizen eröffnete in träger 866 fiel dann während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge Verkäufe für auswärtige Rechnung. Schluß willig. — Mais fallend während des ganzen Börfenverlaufs mit wenigen Reaktionen entsprechend der Mat⸗ ligkeit des Weizens. Schluß träge. . . Waarenbericht. Baumwolle ⸗Preis in New Jork 65s, do. in New ⸗ Orleans 6. Petroleum Stand. white in New⸗JYort 8,50, do. in Philadelphia 8,45, do. rohes 835, do. . line cert. p. Mai 169 nom. Schmalz West. steam 726, do. Rohe K Brothers „bo, Mais Tendenz: Kaum behauptet. p. Mal 5ot, do. p. Juli ot, p. Sept. 51. Weizen Tendenz: Willig. Rother Winterweizen 618, do. Weizen p. April —, do. p. Mal 608, do. p. Juli 60g. do. z. Dei. S3, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 164, do. Rio Rr. 7 p. Mai 14,35, do. do. p. Juli 14,335, Mehl, Spring⸗ Wheat elears 2,55. Zucker 2u /g. Kupfer 9,50. .
Ehicago, 11. April. (W. T. B) Weizen fallend einige Zeit nach Eröffnung infolge großer Verkäufe und Verkaufsordres für fremde Rechnung, dann trat auf Deckungen der Baissiers Erholung ein, die jedoch später auf lebhafte Verkäufe wieder verloren ging. Schluß willig. — Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung, später Reaktion. Schluß träge.
Weizen pr. Mat 543, vr. Juli 553. Mais pr. Mai 455. Speck short elear nomin. Pork pr. April 12,17.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Post über Osten de vom 11. d. M ausgeblieben. Grund: Verspätete Abfahrt des Dampfers von Dover.
In Schweden ist, um die Einschleppung der Maul⸗ und Klauen seuche aus Dänemark zu verhüten, die Einfuhr von Wolle, Haaren, Horn, Klauen, sowie unbearbeite ten . und Fellen von wiederkäuenden Thieren, und von Schweinen mittels der Post auf dem Wege über Dänemark nur gegen Ursprungszeugnisse gestattet, welche durch einen schwedischen Konsul oder eine öffentliche Behörde beglaubigt sein müssen.
Bremen, 12. April. (W. T. B.) Norddeutscher Llevd. Der Schnelldampfer ‚Kaifer Wilhelm II.“ ist am 11. April Morgens in Genua angekommen. Der Schnelldampfer Fulda“ sst am 11. April Vormittags von Genua nach New⸗YJork abgegangen. Der Schnelldampfer ‚Traver ist am 11. April Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer Lahn“ hat am 10. April Abends die Reise von Southampton nach NewYork fortgefetzs. Der Postdampfer Pfalz“ hat am 19. April Nachts Do ver passiert. Der Reichs ⸗Postdampfer Darmstadt ist am II. April Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Post⸗ dampfer , Wil lehad“ ist am 11. April Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer Wittekind“ ist am 19. April Abends in Baltimore angekommen. Der Reichs. Postdampfer . Heinrich hat am 11. April Nachmittags Ouessant passiert.
London, 11. April. (W. T. B.) Der Union ⸗Dampfer „Tartar' ist heute auf der Heimreise von Kap stadt abgegangen.
Rin fi, nl , Die Nen feß*f bei Dom esnäs ist frei geworden. Das Eis an der Dünamündung ist durch ,,, gebrochen; der Beginn des Eisgangs wird täglich erwartet.
Theater und Mufik.
Konzerte.
Am gestrigen Charfreitage veranstaltete der Chor der Sing⸗ Akademie unter Leitung seines Direktors, Professors Martin Blumner, seine 64. Aufführung der Pafsionsmusik nach dem Evangelium Matthäi von J. S. Bach. Die tief verinner. lichten, wie die dramatisch belebten Momente dieses herrlichen Werks wurden von dem Chor und den Solisten in einer so vollendeten Weise wiedergegeben, daß die Aufführung anderen Vereinen zum Vorbilde dienen konnte. Der schöne Klang der Stimmen war vereint mit seelen voller, andachterweckender Ausdruckgweise. Die kunstvoll konstruierten Figurationen zu dem Choral O Mensch, bewein, dein Sünden groß. der Choral . O Haupt voll Blut und Wunden“, der energische Eintritt des Chors „Sind Blitze, sind Donner in Wolken ver schwunden ?“‘ sowie der à cappella gefungene Choral. Wenn ich ein- mal oll scheiden und der rührende Schlußchor Wir setzen uns mit Thränen nieder“ hinterließen einen tief ergreifenden und nachhaltigen Eindruck; auch trugen die Solisten: Fräulein Helene OQberbeck, Anna Stephan und die Herren Carl Dierich, Rudolf von Milde und Georg Rolle sehr wesentlich zu dem Gelingen der Aufführung bei. Die vortrefflichen Leistungen des Philharmoni⸗ schen Orchesters, seines Konzertmeisters Witek und des Musik= direktors Kawerau (Orgel) verdienen schließlich noch besonders
hervorgeht. Die Tabelle ist nach Klüver's Methode von dem Direktor
lobend erwähnt zu werden.