der Sing · Akade mie stattfindet, gelangen Mozart 's Streichquartett
Cis- moll, op. ; Haydn'sches Quartett zu Gehör. — Das Programm des morgigen
in E dur, Beethoven's Quartett in
Tiederabends, welchen der Komponist und Sänger
nagel zum
Manuskriptwerken.
eihe von
Mar Schillings und Hugo Wolf
Im Konzerthguse wird der Cornet à Piston Virtuose Herr
Werner morgen die Phantaste Edelweiß vom Semmering; von Hoch * ö rtf. und „Canzonetta“ für die Violine
pon Godard vortragen. Der Schluß der Konzert ⸗Saison findet, wie
und Herr Carnier. bereits gemeldet, am 28. d. M
statt.
Aus Weimar vom 21. . . ö . 1 ‚Faust“ Aufführungen, welche gestern und heute zu Ehren de 8am ii r g of⸗Lapellmeisters Dr. Lai s en mit ber von wem Jubilar dazu komponierten Musit und in der 8. Devrient schen Einrichtung stattfinden, erhielten am . ersten Abend einen
56 . ö
barstellers, Ober ⸗Regisseurs P. Brock als dieser am uß de Hire ts (Herrn Weiser, der unverletzt blieb) auf dem zusammenbrechenden Zweisitz des Wolkenwagens aus Faust s Studierstube in die Luft sich erheben sollte. Hätte ein Kollege nicht so wäre ein Hals— Der unglückliche Künstler wurde mittels Droschke in seine nahe Wohnung geschafft und verbrachte eine fehr qualvolle Nacht. Auch heute ist noch keine wesentliche Ihre Konigliche
rzogin war eine der Ersten, die sich nach dem Be⸗ Eine Katastrophe gilt für ausgeschlossen, jedoch wird eine innere Entzündung befürchtet. Heute wird mit theil⸗ weise neuer Besetzung die Vorstellung wieder aufgenommen. = Herr Pr. Lassen ist von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherjog zum General-Mußikdirektor ernannt worden und erhielt von Seiner Majestat dem Kaifer und König, Allerhöchstwelcher den Jubilar bei feinem hiesigen Besuch im Audienzzimmer des Großherzoglichen Schloffes empfing, persönlich die große goldene Medaille für Kunst
o jährigen Künstleriubiläums des
flörenden Abbruch infolge eines sehr ung zweiten Akts mit
den Stürzenden mit seinen Armen aufgefangen, bruch unvermeidlich gewesen.
Besserung erfolgt; die Theilnahme ist allgemein. Hoheit e e., finden erkundigen ließen.
und Wissenschaft.
Nug!- Bremen schreibt man: Für die Auf führungen den Rubinste in' schen geistlichen Oper Christus“ hierfelbst ist Mai bis 10. Juni festgesetzt, und zwar wird an folgenden Tagen gespielt werden; am 265., 26, 28., 30, 31. Mai, am 53., 4, 6. 8. und 9. Juni. Die Vorstellungen beginnen Abends s Uhr! Die Preise der Plätze sind folgende: Prosceniums⸗Logen (im
die Zeit vom 26.
Parterre und J. Rang) ganze Loge S0 4Æ, J. Rang
Balkon. Logen Platz 10 16, Sperrsitz 7 66 50 3, Parterre⸗Logen⸗ Platz 6 4, ge, w platz 5 MÆ., II. Rang Amphitheater und Balkon 5 1, Logenplatz 4 10, Parterre 3 6, III. Rang Amphitheater 21. Balkon
Vorausbestellungen können für jeden dieser Tagẽè an Herrn Mar Telle, Stadttheater in Bremen, gerichtet
1œ5I6 503, Galerie 50 8.
werden. Mannigfaltiges.
In der letzten Sitzung
Prignitz verursacht hat. letzteren Gebiete und über die Verceinen und Linderung des zu Prignitz von wurde
reisung der Behörden,
nahmen zur ĩ . Dieselben sollen für die einheitlich geleitet werden. Es
Privateomitès
sändifchen Frauen⸗Vereins zu Dannenberg. Rhinow
500, 500 und bezw. 3000 96 zu übersenden, um dieselben zu der erforderlichen ersten Hilfsleistung in den Stand zu setzen. Beihilfen wurden den Zweigvereinen zu Stolp und Rummelsburg in Pommern, zu Krossen, zu Schwarzstein, Kreis Rastenburg, für Zwecke inderpflege, dem Berliner Verein zur Unterstützung
andi ö in. Die Wiener Rettungs- Gesellschaft ömr, . e he von 3. . Volksküchen heute Mittag
der Kranken⸗ und verschämter Armen und
für das Fürstenthum Lippe bewilligt. Der
Wetterbericht vom 22. April 8 Uhr Morgens.
16 R.
Wind. Wetter.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim. Temperatur in o Celsius
50 C.
3 bedeckt
heiter
wolkig Nebel
ill Nebel
Nebel
halb bed.
bedeckt wolkig ill bedeckt i) Regen halb bed. ill halb bed.) Nebel bedeckt Dunst 12 bedeckt 13 wolkig 13 wolkig 10 bedeckt?) 12 wolkig 12 bedeckt 7 2 Dunst 8 woltig 13
ill wolkig 13 wolkenlos 14
Belmullet.. JI50 Aberdeen .. 7.56 Kopenhagen. Stockholm. 767 gr. . 768 t. Peters bg. 1.66 Moskau ... 770 Therbourg . 762 elder.... I63 , 3 761 amburg .. 1.62 winemünde 163
Neufahrwasser Ibh Memel ... I]66
Herr w ünster. .. 1.61 Karlsruhe.. 1.66 Wiesbaden. I.64 München.. 165 Chemnitz.. I64 Berlin.... 762 Wien .... 1766 Breslau... 765 Ie dAlx. . I66 Rizza .... I64
,
2A D 821 — —
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) Nachts Regen. 9) Nachts Nebel. 3) Gestern Gewitter.
Uebersicht der Witterung.
Ein barometrisches Minimum ist westlich von Irland erschienen, daselbst ziemlich lebhafte südliche Winde verursachend; im übrigen Eurspa ist die Luft⸗ druckvertheilung andauernd gleichmäßig und daher die Luftbewegung allenthalben schwach. In . land ist das Wetter ruhig, mild, im Westen vorwiegend trübe, im Osten meist heiter; vielfach ist Regen gefallen; in Magdeburg, Chemnitz und Bamberg fanden auch Gewittererscheinungen statt. 3 der milden Witterung mit gelegentlichen
iederschlägen wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte.
Besten der Unterstützungskasse des Berliner Musik⸗ lehrervereins im Saal Bechstein veranstaltet, bringt fast aus⸗=
seßlich Kompositsonen noch lebender Autoren, darunter eine große hei ich or ft jn 3 Vertreten sind u.
Humperdinck, Hermann Behn, Richard Strauß, Felix Weingartner,
des Haupt⸗Vorstandes des Vater⸗ ländischen Frauen ⸗Vereins kamen die Ueber schwemm ungen zur Sprache, welche das Hochwasser der Elbe im Kreise Dannenberg in Hannover, in der Gegend von Rhinow und namentlich in der Herr Regierungs⸗Prãsident . 6 k de Grais machte Mittheilung über die von ihm ausgeführte e. rn tn gr ze hehe,
vereinbarten Schluß des ersten Quartals des Ja
erwartenden Perleberg aus beschlossen, aus
Mitteln des Hauptvereins sofort den Zweigvereinen des Vater⸗
* in unter . n zur
dortigen Kinderheilanstalt eine
Mãdchen
131, und ein
E. O. Nod ⸗ anst für 1 Krieges der werden soll und bel deren Einri a. Engelbert e des Vaterländischen Frauenvereins diesen Bau. — Neue vereins haben sich in
Theater erhalten. Na Stile Gontard's ausgestaltete
Der ganze
ständlich bleiben zu lassen. Theater Alt ⸗ Berlin it Revue geplant: eine, Reihe aus der C ie Berlins, deren Schriftsteller zum Verfasser hat. mittags und Abendvorstellungen. linger hat soeben mit der mit dessen Leitung Herr Lobetbeater betraut wurde. rative Ausstattung fungiert der Schriftsteller Paul B
Amphitheater sich 3 Knaben.
iss Knaben, 80 Mädchen),
(41 Kn., 14 Mäd ). In der Bestand am 31. März er. 1056 Familienpflege 132 Personen (68
zwischen mir
Nothstandes. verpflegen.
eingegangen: und Perleberg Laibach, 20. April. Weitere folgte. Wohnräumen, sonst auch Baracken und Zelten. traf der Bundes ⸗Präsident des.
letztere Ver⸗ ihre Thätigkeit.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern haus. Io. Vorstellung. Häusel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ dinc. Text von Adelheid Wette. In Scene gesetzt vom Ober ⸗ Regisseur 343 Dekorative Einrichtung vom Dber⸗Inspektor Brandt. Dirigent: Kapell- meister Sucher. — Cavalleria rusti gana (Bauern Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Magcagni. Tex nach dem gleichnamigen Vo ostũck von G. Verga. In Scene gesetzt vom Ober · Regisseur . Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang .
Schauspielhaus. 107. Vorstellung. Der Sturm. Zauber⸗Komödie in 5 Aufzügen von William Shake⸗ speare. Nach August Wilkelm von Schlegel s Ueber⸗ setzung. Musik von Wilhelm Tauhert. Tanz von Emil Graeb. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 75 Uhr. ö ;
Mittwoch: Opernhaus. 102. , , Die Meiftersinger von Nürnberg. Grohe Oper in 3 Akten bon Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaug. 108. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. — Die stille Wache. Schwank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. Anfang 75 Uhr.
Dentsches Thenter. Dienstag: Das Lumpen⸗ gesindel. Anfang 71 Uhr.
Mittwoch: Pastor Brose.
Donnerstag: Die Weber.
Berliner Theater. Dienstag: Der Probe⸗ pfeil. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Der Herr Senator. (
Donnerstag: Gastspiel von Fr. Haase. Der Königslentnaut. — Eine Partie Piquet.
Lessing Theater. Dienstag: Artitel 214.
— Vorher: Die Generalin. Anfang 76 Uhr. Mittwoch: Das Urtheil der Welt. Donnerstag: Zwei Wappen.
Friedrich · Wilhelmstüdtisches Theater. Chausseestraße 25/26.
Dienstag: Der Oberfteiger. Operette in 3 Atten von L. Held und M. West. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Unger. Dirigent: Herr Kapellmeister Ferron. Ermäßigte Preise der Plätze. Anfang 76 Uhr
Mittwech? Der Obersteiger.
Irderung seitens Ihrer
auf 50 Betten chnete Heil. ; egrundet, welche im Falle eines Theilbetrãg eiwilligen ö zur Verfügun
ng auf. Rücksicht genommen ist., Im Hinblick hierauf gewähren sowohl das Zentrascomite der Vereine vom Rothen Kreuz wie der
weigvereine des Vaterländischen Frauen, ohenfelde⸗Schmöl, Kreis Plön, und in Tegel fer gebildet, sodaß der Verein jetzt 826 Zweigvereine zãhlt. rei
Die Berliner Gewerbeausstellung soll auch ein eigenes ch den uns von der Direktion zugehen den Mittheilungen wird das von der Aktiengesellschaft für Monierbauten nach Plänen von Bernhard Sehring zu errichtende Haus seine im . agade direkt gegen die Front des Haupt⸗Ausstellungsgebäudes wenden. z die annähernd so angeordnet sind wie im Festspielhause zu Bayreuth. Bau mit allen seinen Einrichtungen und Anlagen ist durch⸗ gehends Ausstellungsobjekt und wird als sole des Treptower Parks den ganzen Tag über geöffnet sein. Sowohl die für das Publikum bestimmten Räume, wie gan besonders das Bühnenhaus sollen den höchsten Ans tilation und Leistungsfähigkeit genügen, fam bedacht war, jedem einzelnen l der Bühne frei zu legen, so sollen auch hinsichtlich der Akustik Vor ; kehrungen getroffen werden, um das gesprochene Wort überall. ver⸗ Zur Aufführung in
prüchen an Bequemlichkeit, Ven⸗
chronologisch geordneter jedes einen anderen, n In ÄAussicht genommen sind Nach- Die Theateragentur Ludwig Cre⸗ usammen irektor Fritz Witte Wild vom Bres lauer In großartigem Maßstabe soll die deko
n n , u dieser eigenartigen Theater · Unternehmung herrührt.
In Waisenpflege der Stadt Berlin befanden sich am zl. März d. J. 4513 Kinder (6b9 Knaben, 2253 Mädchen), in erziehung an demselben Tage 439 Kinder Gb Knaben, 72 Entlaufen waren 24 Knaben und 5 Mädchen, im Gefängniß befanden
In der Irrenanstalt der Stadt Berlin zu Dalldorf be⸗ fanden sich am 31. März 1895 1201 Personen (679 Männer, 522 Frauen), in Privatanstalten 108 Personen (187 M., 221 Fr.] . ra und 'in Privatrflege 159 Personen (635 M, 98 Frz, In der . Idiotenanstalt daselbst befanden sich zu derselben Zeit 219 Personen in Privatpflege Anstalt Herzberge war der ,. (537 M., 469 Fr.), in
237 Perfonen (893 M., 144 Fr. h Gpileptische zu Wu hlgarten befanden sich am 31 März er. 662 Per⸗ M., 252 Fr.,), in der Abtheilung für Kinder S3 Per⸗ Mithin hatte die Stadt Berlin am hres 1895 4243 solcher Kranken zu
Ueber das Erdbeben in Krain sind heute folgende Nachrichten
In der vergangenen Nacht fanden geringe Erdschwankungen statt, denen um 91 Uhr früh ein stärkerer Stoß Die Bevölkerung verbrachte die Nacht vielfach in ihren in Schulräumen, Das Regenwetter hält an,
in Verbindu mit der i ersonen speisen. D
viele Hundert gestellt
eut t. chon jetzt auf diesen Zweck kee
durch das Erdbeben stark gelitten
Die kommissarischen Er
uptverein Ergebnissen.
Beihilfen von je 1 66 für
ferner eingetroffene chend, da sich die
Es wird 7ö0 Plätze enthalten, solches den Besuchern
Lage hat sich gebessert.
Wie der Baumeister sorg⸗ Zara, 20. April.
Platze im Hause das volle Bild
diesem eine Art von
namhaften
stellung des Personals begonnen, Bukarest, 21. April.
finden. Als technischer Leiter menreich, von dem der Plan zu
cbeit J eingetroffenen beträchtlichen Sreiscorräthe ür. re. 3 .
le en von 10 bis 20 Gulden hat gestern begonnen und wird Die Drtschaft Kosarje im Bezirk Adelsberg hat
k
i.
Jer Kaijersperdtinß
Wien, 21. April. 2. Blättern wird aus Laibach gemeldet
ebungen führen neuerdings zu traurigeren Eine ungeahnt große Anzahl von Häusern muß abge⸗ tragen werden. Die Geschäfte wurden aufs neue geschlossen. Eine ionier ⸗ Kompagnie erweist h als unn. chäden durch den Regen zusehends erweitern. Mittags hatte der Regen nachgelassen, Abends regnete es wieder in Strömen. Um 5i Uhr Abends wurde ein neuer schwacher Erdstoß verspärt. Bis jetzt sind keine Erkrankungen vorgekommen.
Hechingen, 198. April. Der Schwäb. Merkur! meldet: Hier ist in verfloffener Nacht, kurz vor 4 Uhr, ein ziemlich starker Erd⸗ stoß verspürt worden. Die Temperatur betrug heute 15 Grad R. im Schatten. Gestern Abend war der südliche Horizont mit schweren Gewstterwolken bedeckt, ohne daß jedoch eine Entladung erfolgte.
Budapest, 21. April. Das Wasser der Do nau und der Theiß ift, wie. W. T. B. meldet, im allgemeinen gesunken; die
Der Dampfer Miramar“ ist, laut Meldung des W. T. B.“, bei der In sel G ; don Selbe aufgefahren, wobei der Kiel zerbrach. Die Bergung dez i Dampfers ist unmöglich. Die Mannschaft wurde auf der Insel historischer gelandet, das Schiffsgeräth theilweise ebendorthin gerettet; morgen Bilder wird bei günstiger Witterung die Mannschaft nach Selve ühersetzen. Der Zelldampfer Ragusa“ ist zur Hilfeleistung und zur Bergung des Schiffsmaterials dahin abgegangen.
ruizza in der Nähe
1
Das Wasser der Donau und der meisten anderen Flüsse ist laut Meldung des W. T. B.“ im Steigen begriffen und verursacht theilweise Ueberschwem mungen wodurch an vielen Orten Schaden entstand.
3. Nach Schluß der Redaktion eingegangene
wangs⸗ adchen).
beglückwünschen. Belgrad, 22. April. ordnet an,
55 Personen
64 Fr.), in Privatanstalten In der städtischen Anstalt für
richtung Angehörige.
Eisenbahnwaggons, Heute früh othen Kreuzes Falkenhayn bier begann heute früh
Chitral.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a /5. Wagner.
Dienstag: Andrea. Sittenbild in 4 Akten von Victorien Sardou. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Iãwn Forsthause. 4 Akften von Richard Skowronnek. — Tausend Küsse. Lustspiel in 1 Akt. ; .
Donnerstag: Ferr sol. — Vorher: Wiener in Ke eg, Zn Forfthens reitag: Im Forsthause. Sonnabend: Zum ersten Male: Die Nervösen.
Schauspiel in
Vorher: Die Massagekur.
Depesch
St. Petersburg, 22. April. ; traf hier eine außerordentliche bucharische Gesandtschaft unter Führung des Präsidenten des bucharischen Staatsraths ein, um den Kaiser und die Kaiserin zur Vermählung zu
B.) Ein Erlaß des
(W. T. B.)
(W. T. daß das on opol vom 13. Mai ab in Kraft treten soll. Bisher sind 57 Krondeputirte ernannt, 37 Fortschrittler und 20 Liberale sind. Soweit die Zusammen⸗ setzung der Skupschtina sich vorläufig übersehen läßt, wird bieselbe aus etwa 180 Fortschritt lern und der Fortschritts— partei zuneigenden Neutralen und Den Rest bilden Radikale oder e
lbanesen darunter einige Frauen, Die Stadt soll von
Fra Diavolo‘, Auber. Margarethen⸗Walzer von Medding. Canzonetta f. Violine von Godard (Hen FTarniers. Edelweiß vom Semmering f. Pisten von Akt HI Scene N aus, Lohen⸗
zum Tanz von Weber.
Vorher: Hoch (Herr Werner). grin von Wagner.
Saal Bechstein. Linkstraße 42. Anfang 8 Uhr: Lieder⸗Abend von G. O. Nod=
Schwank in 3 Akten von Victorien Sardou. nagel.
Gestern
Zünd hölzch en⸗
von denen
40 Liberalen bestehen. iner unbestimmten Partei⸗
Cetinfe, 22. April. (W. T. B) Nach hier eingelaufenen Berichten soll bei Plava ein Zusammenstoß a den türkischen Truppen und den A haben, bei welchem mehrere Personen, getödtet oder verwundet worden seien. den türkischen Truppen zerniert sein.
Simla, 22. April. Meldung des, Reuter schen Bureaus.) Ein heute eingetroffenes Telegramm des Generals Low be— stätigt feine gestrige Meldung von dem Entsatz der Stadt
tattgefunden
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Aufforderung
Dienstag,
Schwank in 1 Akt ᷣ
von Robert Misch. Residenz Theater. Blumenstraße Nr. 9.
Direktion: Sigmund Lautenburg. Dienstag: Zum
atte) Schwank in 3 Akten von Georges F deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson. — Vorher: Ein Pariser Kind. Prolog⸗Soloscene, verfaßt von Benno Jacobson, gesprochen von Frida Brock. Anfang 74 Uhr.
Mittwoch und folgende Tage: Fernand's Ehekontrakt.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. Sb / pe. Direktion: Julius Fritzsche. — Dienstag: Mit voll (Wiesbaden). ständig neuer Ausstattung: . um Wien.
Pantomimisches Ballet in 3 Bildern von Franz (Hoffelde). Haul und A. M. Willner. Musik von Josef Beyer. auf
Der choreograpbische Theil von Josef Haßreiter. Dirigent: Herr Kapellmeister Baldreich.— orher: Dorothea. Operette in 1 Akt von Jaques Offen⸗ bach. Anfang 76 Uhr.
Mittwoch: Rund um Wien. — Dorothea. 36
Bentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. — Letzte Woche. Rur noch acht Vorstellungen. Emil Thomas a. G. Dienstag: Unsere Rentiers. Große Pofse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Wilhelm Mann-. slädt und Julius Freund. Musik von Julius Ginödsbofer. Anfang 7 Ubr.
Rentiers.
Verehelich t: Sr
, . von Bod anstein (Berlin).
Graf von Pourtalès mit F
Mittwoch: Bene ice für Josefine Dora. Unsere gli Gofeh.
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elly Gemmel mit Hrn. Prem=
; ; vntrakt. (Ei Lieutenant Johannes Dorn (Königsberg i. Pr) = ma w, nn,, k . Else Kreidel mit Hrn. Staatsanwalt
Alfred
ckermann (Gleiwitzy. — Frl. 6. Gãdeke
mit Yrn. Rittergutsbesitzer und
d. R. Kurt Heydenreich Königẽ berg — Nesselbech,
Frl. Heloife von Loeper mit Hrn. Pastor Paul anker (Stargard, Pnröm. —Mulkenthin).
Prem. Lieutenant d. R.
e mit Margarethe Freiin ven
ec. Lieutenant
Walter
t Cat
big . E
. . st
Hrn. erungs⸗
inrich Grun. r. Regierung
Vemn. gr, Siegert, gc.
,
Adolph Ernst. Theater. Dienstag: Madame Suz ette. Vaudeville ⸗Posse in 3 Akten von Ordonneau. Rut von Edmond Audran. In Scene gesetzt von Adolyh Ernst. Anfang 73 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorftellung.
Konzerte. Konzert⸗Haus. Dienstag: Karl Meder
Konzert. Ouv. . Euryanthe ', Weber. Rienzi',
Verantwortlicher Redakteur: Siemen oth in Berlin.
Verlag der Crpedition (Scho lh in Berlin
Druck der Norddeutschen Anstalt Berlin 8W.,
Buchdruckerei und Vel Wilhel mstraße Rr. R
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
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Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Mn 96.
Königreich Preußen.
; Privileg i um wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihe scheine der Stadt Hildesheim im Betrage von 5
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ze. Nachdem die städtischen Kollegien der Stadt Hildesheim darum , haben, daß der Stadtgemeinde . e ver⸗ schiedener, bei der städtischen Sparkasse zu. Hildesheim bis zum 1. Januar 1895 kontrahierten Darlehen sowie zur Aufbringung der Mittel für den Neubau eines Krankenhauses und für Erweiterung der Wasserleitung und des Gaswerks die Aufnahme einer Anleihe im Gesammthet rage von 3 000 099 0 . auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene Anleihescheine gestattet werden möge, so wollen Wir, da sich hiergegen nichts zu erinnern gefunden hat, gemäß Fz 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 der Stadtgemeinde Hildesheim durch gegenwärtiges Privilegium die Befugniß ertheilen, auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, seitens der Gläubiger unkündbare, nach dem anliegenden Muster auszufertigende Anleihe⸗ scheine im Hesammtbetrage von 3 990 900 „, in Buchstaben: Drei Millionen Mark“, in folgenden Abschnitten: 500 Stück zu 2000 Æ — 1000000 , 1050 Stück zu 1000 46 1060000 , 1500 Stück zu 500 4 750 000 , 1665 Stück zu S606 * — 200 O66 M auszustellen, welche mit jährlich 3400/9 zu verzinsen und nach dem fest⸗ gestellten Tilgungsplane mittels Verloosung jährlich vom 1. Januar des auf die Ausstellung folgenden Kalenderjahres ab mit wenigstens einem und vier Zehntel Prozent des Kapitals unter Zuwachs der in von den getilgten Obligationen und unter Heranziehung der ewinnüberschüss⸗ des Wasserwerks zu amortisieren sind. Die Er⸗ theilung des Privilegiums erfolgt mit der xechtlichen Wir⸗ kung, daß ein jeder Inhaber der Anleihescheine die daraus sich ergebenden Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der 1 des Eigenthums verpflichtet zu sein. Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte QYritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung seitens des Staats nicht über⸗ nommen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. J ö Gegeben Berlin im ***. den 1. April 1895. Wilhelm R. Miguel. von Köller.
Regierungsbezirk Hildesheim. e . Anleiheschein der Stadtgemeinde Hildesheim. te Ausgabe Buchstabe .. . Nr. ... ((ber.. Mark Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom 1. April 1895. (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Hildesheim vom. ten 1895 Nr. . . . Seite .. und Gesetz⸗ Sammlung für 1895 Seite ... laufende Nr. . ..)
Auf, Grund des von dem Bezirksausschuß des Regierungsbezirks vBildes heim genehmigten Beschlusses der staäͤdtischen Kollegien der Stadt Hildesheim vom 1. Dezember 1894 wegen Aufnahme einer Schuld von 3 000009 KA bekennen sich Magistrat und Bürger⸗ vorsteher der Stadt Hildesheim namens der Stadtgemeinde Hildesheim durch diese, für jeden Inhaber gültige, seitens des Gläubigers un⸗ kündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von ... Mark, welche an die Stadtgemeinde baar gezahlt worden und mit 33 vom Hundert jährlich zu verzinsen ist.
Die Rückzahlung der ganzen Schuld von... . Mark erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1896 bis spätestens 1932 einschließ⸗ lich aus einem Tilgungsstock, welcher mit wenigstens einem und vier Zehntel vom Hundert des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen und unter Heranziehung der Gewinnüberschüsse des Wasserwerks gebildet wird, Die Ausloosung eh ehr in dem Monat Dezember jeden Jahres. Der Stadtgemeinde leibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.
Die durch die perstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben ⸗ falls dem Tilgungsstock zu. .
Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Betrage, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungetermine, in dem „Deutschen Reichs und Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtseblatt der Königlichen Regierung zu Hildesheim und dem Kreisblatt zu Hildesheim. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt don dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗ Präsidenten in Hildesheim ein anderes Blatt bestimmt.
Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährigen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, . an gerechnet, mit drei und ein halb vom Hundert jährlich
zinst.
Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieser Schuldverschrei bung bei der Kämmerei⸗Kasse zu Hildesheim, und jwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Schuld⸗ derschreibung sind auch die dazu gehörenden Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag pom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapital ⸗ betrãge, welche innerhalb dreißig. Jahren nach dem Rückzahlungs⸗ termine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nach
blauf des Kalenderjahres, in welchem sie faͤllig geworden, nicht er. bobenen Zinfen verjähren zu Gunsten der Stadtgemeinde. Das
Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Schuld⸗ verschreibungen erfolgt nach Vorschrift der 88 838 ff, der Zivilprozeß ardnung fůr das Deutsche Reich bom 30. Januar 1877 (R.⸗G. Bl. S. 33) beziehungsweife nach 8 20 des. Ausführungsgeseßes zur Deutschen Zivisprozeßordnung vom 24. März 1859 (-S. S. 26).
Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat an⸗ meldet und den . Besitz der Zinsscheine durch Ver— Ei gung der Schuldverschreibung oder sonst in 66 Weise arthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der ange⸗ meldeten und bis, dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen
uittung ausgezahlt werden. ; . J ; Mit diefer Schuldverschreibung sind halbjährige Zinescheine bis un chu se des Jahres 15065 ausgegeben, die ferneren Zins scheine heren für zehnjährige . ausgegeben werden. Die Ausgabe ines een Reihe von Jinsscheinen ö bei der Kämmerei asse ge Dildesheim gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe bei⸗
ruckten 3 Beim Vefust der Anweisung erfolgt die
Provinz Hannover.
Berlin, Montag, den 22. April
Aushändigung der neuen Zingscheinreihe an den Inhaber der Schuld⸗ verschreibung, sofern deren Vorzeigung ber,, , ,,. ist. . Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen erpflichtungen haftet die Stadtgemeinde mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.
Dessen zur Urkunde haben wir in Gemäßbeit der S8 71 und 74 der hannoverschen revidierten Städteordnung vem 24. Juni 1858 diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.
Hildesheim, den.. ten 189..
Der Wortführer
Der Magistrat. des Bürgervorsteher ⸗Kollegiums.
Regierungsbezirk Hildesheim. Zinss ö ein. ; . Reihe zum Anleiheschein der Stadtgemeinde Hildesheim .. te Ausgabe Buchstabe .. Nr. ... zu 34 vom Hundert Zinsen über . Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rück⸗ gabe in der Zeit vom . 1L.. ab die Zinsen der vor⸗ benannten S uldverschreibung für das Halbjahr vom .. ten bis... ten . t Mark . . Pf. bei der Kämmerei⸗ Kasse zu Hildesheim. Hildesheim, den. ten 13 ; Der Wortführer ö. Der Magtftrut. des Bürgervorsteher Kollegiums Doieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht h Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit oben wird.
Provinz Hannover.
Regierungsbezirk Hildesheim. e n zum Anleiheschein der Stadtgemeinde Hildesheim te Ausgabe Buchstabe .. Nr.... über Mark. Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die.. te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre bis bei der KãmmereiKasse zu Hildes⸗ heim, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleibescheins dagegen Widerspruch erhoben wird. Hildesheim, den .. ten 16. . Der Wortführer Der Magistrat. des Bürgervorsteher⸗Kollegiums.
Provinz Hannover.
Literatur.
Handelspolitik.
Die Zukunft Ost-Asiens. Ein Beitrag zur Geschichte und zum Verstaͤndniß der ostasiatischen Frage von M. von Brandt, Raiserlich deutschem Gesandten a. D. (Verlag von Strecker und Moser in Stuttgart. — Seit Marco Polo seinen italienischen Landsleuten die Pracht beschrieben, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts am Hofe des . Khan zu Peking herrschte, war mit dem Namen des „himmlischen Reichs bis in die neuere Zeit in freilich etwas un⸗ klarer Weise der Begriff größter irdischer Herrlichkeit verbunden ge⸗ blieben. Die Berichte der katholischen Missionare aus dem 17. und 18. Jahrhundert haben dazu beigetragen, diesen Eindruck zu verstärken, und das, was über die bei der Zerstörung der Residenz Vuen-ming⸗ vuen im Jahre. 1860 dort aufgehäuft. gewesenen Schätze in die, Oeffentlichkeit drang, erinnerte lebhaft an die blendenden Reichthümer, deren Anblick die. Wunderlampe. Aladinis er- staunten Augen verschaffte. Wie es mit der Zuverlässigkeit der Berichte des Venetianers und der Jesuiten ausgesehen haben mag, läßt sich jetzt schwer feststellen. Allerdings war das, was Mareo . gesehen und beschrieben, eine Blüthezeit des großen ostasiatischen Reichs, dessen Herrscher soeben seinen Hof nach Peking verlegt gehabt hatte; die Berichte der Mifflonãre andererseits behandeln die Zeiten der Kaiser Kanghi, und Kienlung, unter denen Kunst und Wissenschaft sich in China in ähnlicher Weise entwickelten, wie unter Ludwig XIV. und seinem Nachfolger in Frankreich. Seitdem waren aber böse Zeiten über Ching gekommen; auswärtige Kriege und innere Aufstände hatten das Reich dem Unter⸗ gange na egebracht. Unzählige Kunstschätze waren zerstört worden, die Sitze der Industrie verwüstet, die Arbeiter vertrieben oder getöͤdtet, die Geheimnisse der Fabrikation verloren gegangen, die Kauflust und Kaufkraft der Begüterten erlahmt,, Um so größere Fortschritte machte seit diesen Heimsuchungen Chinas ein, zweiter
taat Ost-Asiens, der seine erste Zivilisation wesentlich chinesischen Einflüssen verdankt hatte, nämlich Japan; und daß seit einigen zwanzig Jahren die Entwickelung dieses Staats auf der Grundlage der Erfolge europäischer Kultur stattgefunden, hat nicht wenig dazu beigetragen, daß sich die Sympathien vieler den Japanern zugewendet haben. An den im Juli 26 . Jahres zwischen Ching und Japan ausgebrochenen Krieg und den Sieg des letzteren knüpfen sie die Erwartung einer ähnlichen, vollständigen Wandlung Chinas, wie dieselbe sich in Japan vollzogen hat. Aber auch einer Besserung in den Beziehungen zu diesem Staat, einer weiteren wirthschaftlichen Eröffnung Japans nach dem riedensschluß wird von dem europäischen Kauf— mann und Fabrikanten mit großen Hoffnungen entgegengesehen. Vor einem solchen Optimismus glaubt. nun der frühere Vertreter des Deutschen Reichs in China in seiner oben⸗ genannten Schrift warnen zu müssen. An der Hand der Vergangenheit unterfucht er darin, was die Zukunft bringen könnte, und giebt auf Grund seiner Kenntniß der nationalen und individuellen Eigenthümlichkeiten der in Betracht kommenden Völler, ihrer früheren und jetzigen Beziehungen untereinander und zum Aus— lande, wie ihrer Beduͤrfnisse, Bestrebungen und Hoffnungen in großen Zügen eine Schilderung der gegenwärtigen wirthschaftlichen und polstischen Lage Ost⸗Asiens mit ihren Ursachen und möglichen oder poraussichtlichen Folgen, die allerdings mancherlei Erwartungen — hier und da hoffentlich mit Unrecht — von vornherein als aussichtslos bejeichnet. Von besonderer Wichtigkeit sind die interessanten Auf⸗ schlüsse über die Verhältnisse von Handel und Industrie in Japan und China und über die Gefabren, welche von der asiatischen Industrie der europäischen drohen sollen.
Die Entwicklung der industriellen Thätigkeit in Japan, heißt es da, ist während des letzten Jahrzehnts eine ganz außerordentliche gewesen und hat sich auf mehr als einem Gebiet derjenigen Europas und Indien nicht allein ebenbürtig, sondern überlegen gezeigt. ie Gründe dafür sind leicht zu finden. Durch die im Jahre 1875 er- folgte Ablösung der dem hohen und niedrigen Adel bis dahin gezahlten lebenslänglichen und anderen Pensionen, die im Staatshaushalt für 1875 bis 76 noch mit ungefähr 223 Millionen Jen — 90 Millionen Mark aufgeführt wurden und zu ihrem fünf ⸗ bis vierzehnjährigen Betrage kapitalisiert und in Regierungsobligationen ausgegeben worden sind, ist das für industrielle und andere Unternehmungen zur Verfügung e e , einerseits sehr vermehrt worden, während anderer⸗ eits die Ausnutzung desselben in solcher Weise fast zur zwin⸗ ee Nothwendigkeit wurde, wenn nicht sofort ein sehr bedeutender
ückgang im Furs der Obligationen eintreten sollte. Das Nicht vorhandensein eines Patentschutzgesetzes in Japan hat den Japanern gestattet, sich zu billigen Preisen die neuesten und besten Maschinen
1895.
zu verschaffen, wobei ihnen die Ausbeutun derjenigen, welche gut⸗ mäüthig genug waren, ihnen einen Einblick in ihre Fabriken zu ge⸗ statten, von nicht geringem Nutzen gewesen ist; billige Arbeit (nach dem englischen Konsularbericht über den fremden . in Japan für 1883 betrugen die Durchschnittslöhne für änner 17,4 sen (Cent), für Frauen 83 sen täglich für einen Arbeitstag von 111 Stun⸗ den mit Pausen für Mahlzeiken, d. h. 37 resp. 19 ), keine Fabrik- gesetzgebung und billiges Brennmaterial haben die schnelle Ent⸗ wickelung gefördert. uch wo Transportkosten den Preis des Roh⸗ materials zu erhöhen drohten, haben Schiffahrt und Industrie sich zu ver⸗ ständigen gesucht und gewußt. Eine Fabrik z. B., die Baumwollspinnerei von 3 mit über 35 009 Spindeln, arbeitet ununterbrochen Tag und Nacht mit etwas über 2100 Männern und 3700 Frauen, hei einer Arbeitszeit von 12 Stunden, von der 40 Minuten für Mahl- zeiten und 15 Minuten für Kleiderwechsel am Schluß der Arbeit ab- gehen. Der Lohn für Frauen in dieser Fahrik beträgt zwischen 4 und 19 sen, d. h. 8 —38 täglich. Ein Theil der in der Fabrik be⸗ schäftigten Mädchen findet in den zu derselben gehörigen Gebäuden Unterkunft, Mahlzeiten werden von der Fabrik zum Preise von 4 4 per Mahlzeit geliefert. Eine obligatorische Sparkasse ist eingeführt, bei der jeder Arbeiter und jede Arbeiterin mit einem Monatsgehalt von 4 bis 7M mindestens 10 3 monatlich einzahlen 2 während von höheren Lohnen Ho /o einzuzahlen sind. Die eingezahlten Beträge werden nur bei Krankheit oder Ausscheiden aus der Fabrik zurückgezahlt. . besteht eine freiwillige Sparkasse, die 100 Hinsen per Jahr gewährt. Die letztere Einrichtung, die erst im Frühjahr 1892 eingeführt wurde, hatté solchen Beifall gefunden, daß nach einem Jahre die Gesammteinlagen bereits über 3600 , die höchste für eine einzelne Person 115 „ betrugen. Die Zustände in den meisten 666 6 sind dieselben oder ähnlicher Art. Wie will, fragt der Ver⸗ asser, solchen Verhältnissen gegenüber die europaische Industrie konkurrenzfähig bleiben? Die nachstehende Zusammenstellung der J,. zu denen japanische und europäische Artikel in Singapore ver⸗ auft werden können, zeigt ihm zufolge am besten die Gefahr, die der europäischen Industrie drohe. Japanisches Fabrikat
Sicher heits⸗Streichhölzer ....
Schwefelhölper 11
Seidenstoffe
Regenschirme, gewöhnliche... ] per Dutzend 5 2
J seidene Stück 4 Messingnãgel . 32 Handtücher aller Art) . 0,6 Unterjacken (gewöhnliche) l̃ .. . 2 per Dutzend 4,6
45 8,50
Wanduhren 3 Ho per Qußend 1-1, 25 38 . Stuck 12
Außerdem produziert und exportiert Japan Schreib und Druckpapier, Messingbleche, Eisendraht, Seife, Bier, Mineralwasser, Baumwoll⸗ manufakturen, Metallknöpfe, Strumpfwaaren, Petroleumlampen und Kohlen. Es ist den Japanern, so heißt es in den Berichten der englischen Konsuln, bereits gelungen, europäische Streichhölzer voll- ständig aus den Märkten in China und der Straße von Malacea zu verdrängen, und japanische Kohle dringt rasch nach Westen vor und wird bereits viel von Schiffen benutzt, die in Singapore Kohlen einnehmen. Nach den Berichten des englischen e n, in Hiogo hätten allein in diesem Konsular⸗Distrikt 21 japanische Spinnereien 1891 im Durchschnitt 17 90 Dividende gegeben, von denen die höchste 28 99, die niedrigste 8G gewesen sei, und im Jahre 1893 hätten von s Baumwollspinnereien zwei 20 , eine 120,9 und drei 100 Dividende gezahlt. Die Zah! der in Japan vorhandenen Spindeln wird auf 345 4730 angegeben, das Gewicht des im ersten Halbjahr 1893 angefertigten Garns auf 43 853 475. Pfund, der verarbeiteten Baumwolle auf 52 196 458 Pfund, die Zahl der Arbeiter auf 5780 Männer und 19219 Frauen mit einem Durch⸗ schnittslohn von 16,79 Cents (33 3) für die Männer und 8,42 Cents (17 ) für die Frauen, und im Halbjahr durchschnittlich 159 Arbeits- tage von 22 Arbeitsstunden. Von anderen Gesellschaften bestanden in Japan nach japanischen Quellen:
1006 Aktiengesellschaften mit einem Kapital von 101 762 349 Doll.
. (der Dollar gleich ca. 2 Æ)
131 Nationalbanken mit einem Kapital von . 48 416100 ,
73 124 000 ,
Europãisches Fabrikat Dollar 25 — 32 nicht eingeführt konkurrenzunfãhig
5 0
und Eisenbahngesellschaften mit einem JJ 11 Gesellschaften für elektrisches Licht mit einem eingezahlten Kapital von 1 674713
Doll. bei einem nominellen von 2472590
und 7 Maklerbörsen mit einem Kapital von 2700 000
Um Japan vom Auslande auch in Bezug auf seinen Bedarf an
86. unabhängig zu machen, war in Osaka die Errichtung einer
uckerraffinerie mit einem Aktienkapital von einer Million Dollars in Aussicht genommen, während eine solche mit einem Kapital von 50 009 Doll. in Jasgama auf den Liukiu⸗Inseln bereits fertiggestellt sein soll. Es würde ö bauptsächlich um die Verarbeitung von ein geführtem Rohzucker handeln, da die Produktionskosten des in Japan erzeugten zu erheblich sind. Der Wunsch der Erwerbung Formosas, dessen ganze Ausfuhr von Zucker, über eine Million Dollars im Werth, direkt oder über Hongkong nach Japan geht, hängt wesentlich mit der , zusammen, wie eine solche Besitzveränderung Japan auch das Monopol des ostasiatischen Kampferhandels geben würde. Auch die Frage, ob Japan in der Lage sein werde, seinen in der nächsten Zeit vorcussichtlich sehr zunehmenden Bedarf an Eisen (jetzt 0. —– 130 008 t) selbst zu decken, wird im Lande vielfach erörtert. Nach einer Er⸗ klärung des Direktors des Bergbau⸗Departements lägen allein an drei Orten der Provinzen Chikuzen, Akita und Etchigo 30. Millionen Tonnen Eisenerz zu Tage und neue Lager würden fortwährend ge⸗ funden. In der hat machen einzelne Eisengießereien in Japan bereits nicht allein gute Geschäfte, sondern auch der fremden Einfuhr ernst⸗ hafte Konkurrenz, so z. B, in der Anfertigung von eisernen Röhren. Daß ein großer Theil der Erzeugnisse der japanischen Industrie durch aus minderwerthig ist, verringert, dem Verfasser zufolge, die Ge⸗ fahren, die der europäischen Industrie durch die industrielle Entwicke⸗ lung Japans drohen, nicht, da der Asiate im allgemeinen billige, wenn auch schlechte Waare der theuren und besseren vorziehe.
In China entwickelt sich, den Verhältnissen des Landes und der Bevölkerung entsprechend, die Fabrikindustrie sehr viel langsamer. Mit Autznahme von einigen Baumwollen⸗Cgrenierfabriken, Spinnereien und Webereien in der Nähe von Shanghai, die theilweise im Bau begriffen sind resp. theilweise seit kurzem zu arbeiten begonnen haben und von denen die einen ungefähr 200090 Spindeln enthalten sollen, ist von Privatleuten nichts nach dieser Richtung hin geschehen. Die Ursache dafür liegt nach den Ausführungen des Herrn von Brandt hauptsächlich in der Einmischung der Behörden und Beamten, von denen die ersteren die Betheiligung von Kapital und Intelligenz der Fremden an solchen Unternehmungen möglichst verhindern sollen, während die letzteren die Industriezweige, von denen sie sich Gewinn versprechen zu konnen glauben, zu monopolisieren ee Die von den Behörden angelegten , und Fabriken aber können bis jetzt kaum als der fremden Industrie ernsthafte Konkurrenz machend an
gesehen werden; sie leiden an Mangel an Betriebsmitteln und tüch⸗ tigen Beamten.