1895 / 97 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Apr 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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ühle, sich über einige prinzipielle Fragen der Verstaatlichung k Südbahn zu orientieren, was . habe, daß die Generalversammlung der Südbahn nicht in der . sein werde, sich über die Proyosition auszusprechen, und fomit für die Regierung jetzt schon die Unmöglichkeit ein⸗ getreten sei, im Laufe des gegenwärtigen Abschnittes der Session eine Vorlage zu machen. Da die Regierung aber an dem Grundgedanken ihrer Eisenbahnpolitik festhalte und mit der eventuellen Verstaatlichung eine Reihe eisenbahn⸗ politischer Maßregeln in Verbindung stehe, da andererseits das Abgeordnetenhaus überhaupt mit Arbeiten in diesem Sessions⸗ abschnitt so überhäuft sei, daß eine Beschlußfassung kaum er⸗ wartet werden könne:; so werde die , bei dem Festhalten an ihrer Eisenbahnpolitik sich kaum in der Lage befinden, noch in diesem Abschnitt der Session eine diesbezügliche Vor⸗ lage zu unterbreiten. Im weiteren Verlauf seiner Rede wies der Handels-Minister sodann darauf hin, daß von der Genehmigung der österreichischen 3 zur Errichtung einer ungarischen Donau⸗Schiffahrtsgesellschaft niemals die Rede gewesen sei und auch nicht habe sein können. Es sei aber gelungen, zwischen der österreichischen Donau⸗Dampfschiffahrts⸗ gesellschaft und der neuen ungarischen Schiffahrtsunternehmung ein Einvernehmen zu erzielen, das geeignet sei, den schädlichen Konkurrenzkampf auf der Donau zu ver—⸗ meiden. Mehrere Abgeordnete sprachen sich darauf für die Verstaatlichung der Eisenbahnen aus. Der Handels⸗ Minister Graf Wurmbrand stellte in Abrede, daß der augenblicklich minder günstige Stand der Handelsbilanz auf den Eisenbahnfrachtverkehr zurückwirke, dessen Zunahme sich aus den steigenden Transporteinnahmen der Privat— bahnen deutlich zeige; der Minister erörterte dann die Nothwendigkeit einer einheitlichen Handhabung der Eisenbahn⸗ politik mit der Handelspolitik, die auch anderwärts das

auptmotiv für die Verstaatlichung bilde, und besprach die

rage des Einlösungspreises vom Standpunkt der Wahrung des Staatsinteresses. Dann hob der Minister das günstige Ergebniß der bisher verstaatlichten Privatbahnen hervor und erklärte, der Grund, daß das Gesammtergebniß der Staatsbahnen ein geringes sei, liege darin, daß stets neue Linien, ohne Rücksicht duf das kommerzielle Moment, aus höheren staatlichen Rücksichten gebaut würden. Der Minister wies auf das fortschreitende Sinken des Zinsfußes hin und erklärte es für unzutreffend, die große Verstaatlichungsaktion als eine dem Kapitalismus günstige Aktion aufzufassen, zumal durch die Verstaatlichung der Bahnen der Macht des Kapitals theilweise der Boden entzogen werde. Eine große Aktion wie die beabsichtigte sei nur durchführbar, wenn die Regierung der Intentionen des Parlaments sicher sei. Auf die Anfrage des Abg. Kaizl, ob im Fall der geplanten Verstaatlichungsaktion die Nothwendigkeit einer Neu⸗ organisation der Staatsbahnverwaltung vorliege, erklärte der Präsident der General⸗Direktion der österreichischen Staats⸗ bahnen Dr. von Bilinski, daß die heutige Organisation der Staatsbahnen mehr oder weniger so beschaffen sei wie in Preußen; die Eisenbahn⸗Direktionen besäßen genügende Macht⸗ vollkommenheiten, die nöthigenfalls im amtlichen Interesse ver⸗ mehrt würden. .

Der ehemalige Land⸗Marschall von Nieder⸗Oesterreich Fürst Colloredo⸗Mansfeld ist gestorben.

Der Unterrichtsausschuß des ungarischen Unter⸗ hauses berieth gestern den vom Oberhause zurückverwiesenen Gesetzentwurf über die freie Religionsübung; der Aus—⸗ schuß nahm auf Antrag des Unterrichts-Ministers eine von dem Oberhause vorgenommene stilistische Abänderung an, stellte jedoch die vom Oberhause gestrichenen Paragraphen wieder her. Der Justizausschuß schloß sich den Beschlüssen des Unterrichts—⸗ ausschusses an. Der Minister-⸗Präsident Baron Banffy er— klärte, er könne keine Garantie für die neuerliche Abstimmung im Oberhause bieten, habe aber begründete Hoffnung, daß ein wen,, n zwischen den beiden Häusern werde hergestellt werden.

Großbritannien und Irland.

Der Herzog und der Erbprinz von Sachsen— Coburg und Gotha sind gestern Mittag in London ein⸗ getroffen.

Dem Oberhause wurde gestern die Königliche Genehmi—⸗ gung der Wahl Gully's zum Sprecher des Unterhauses mit⸗ getheilt, worauf fich das Haus bis zum 30. April vertagte.

Im Unterhause nahm der neue Sprecher Gully Besitz von dem ihm übertragenen Amt. Der Schatzkanzler Sir W. Harcourt theilte mit, er werde, nachdem die , . eingewilligt habe, dem früheren Sprecher Peel einen besonderen Gunstbeweis zu erzeigen, heute einen bezüglichen Antrag einbringen. (Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus London von heute früh ist Peel zum Viscount er—⸗ nannt worden) Der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Sir E. Grey erklärte, im Juni v. J. seien zwei Engländer, Duncan und Mackimmie, und im November ein dritter Engländer, Duncan junior, von den deutschen Behörden in Südwest⸗Afrika wegen Schmuggelns von Waffen und Munition für Witbooi über die deutsche Grenze . tet worden; Duncan junior sei seitdem aus der Haft entlassen worden. Wegen der langen Zeit, während welcher die Ge— nannten ohne Untersuchung in Haft behalten seien, sei die deutsche Regierung um Auskunft gebeten worden, ebenso auch wegen des Resultats der Untersuchung. Das Haus nahm im weiteren Verlauf der Sitzung die zweite Lesung der Fabrik⸗ und Werkstättenbill an.

Frankreich.

Der Präsident Faure besuchte gestern früh das Fort Sainte⸗Adresse bei Havre und nahm dann das Irmi hstuch in seiner Villa ein. Um 2 Uhr jtrat der Präsident die Rückreise nach Paris an, wo die Ankunft um 6 Uhr Abends erfolgte. Auf dem Wege vom Bahnhofe nach dem Elysse wurde der Präsident von der Menge lebhaft begrüßt.

Der „Temps“ schreibt, der Friede von Simonoseki gestatte Japan, in Zukunft die Macht Chinas zu seinem eigenen Vortheil zu konfiscieren. Das würde eine voll⸗ ständige Zerstörung des Gleichgewichts im äußersten Orient und eine schwere Verletzung der Rechte der an China angrenzenden Mächte bedeuten. Die Kabinette von St. Petersburg, Paris und Berlin hätten diese Gefahr erkannt und Japan von einem solchen Unternehmen ab⸗ n rt Die genannten Kabinette seien einig in dem Be⸗ treben, eine gütliche Lösung herbeizuführen und hierbei einen Japan genehmen Weg einzuschlagen, sei es, daß das Präcedenz des Berliner Kongresses nach dem Frieden von San Stefano nachgeahmt würde oder ein Gedankenaustausch der interessierten Mächte stattfände. Europa würde es unverzeih—

. wenn eine westliche Macht aus Egoismus isoliert e. Die Session der Generglräthe w 164

m, ,. eröffnet worden. , ,. Prã AUnsprachen, in denen sie die Eigenschaften des Präsidenten Faure rühmend hervorhoben, oder ließen eine Adresse unter⸗ zeichnen, worin der Präsident zu seiner Wahl beglückwünscht wird.

Der britische Kreuzer ‚„Australia“ hat gestern früh den Hafen von Havre wieder verlassen.

Die Ernennung des Grafen Kapnist zum Bot er in

Wien ist, wie W. T. B.“ meldet, heute amtlich bekannt gegeben worden. Das Panzerschiff „Kaiser Alexander II.“, der Kreuzer

„Rurik“ und das Kanonenboot, Grosiaschtschij“ sind dazu

bestimmt, an den Festlichkeiten in Kiel theilzunehmen. Italien.

Der Kassationshof berieth gestern über die Be⸗

rufung Giolitti's in den gegen ihn schwebenden Prozessen. Der Staatsanwalt führte aus, 3 einige Fragen müsse vor Durchführung des Verfahrens die Meinung der Deputirten⸗ kammer eingeholt werden, während für die anderen die Ge⸗ richts behörde zuständig sei. Die Vertheidiger Giolittüs be⸗ stritten die Zuständigkeit der Gerichte für saͤmmtliche Fragen und forderten die Berufung an die Kammer. Der Kassationshof vertagte seine Entscheidung auf die Sitzung vom Mittwoch.

Spanien. Infolge einer Besprechung mit den Ministern des Aus⸗ wärtigen und der Kolonien . der Minister⸗Präsident Canovas del Castillo beschlossen, die Regierung der Vereinigten Staaten freundschaftlichst , Maßregeln gegen die Agitation für die Cubaner zu ergreifen. Niederlande.

Die Köni gin⸗Regentin empfing gestern das Exekutip⸗ Comité für die Weltausstellung in Amsterdam und drückte ihre . Genugthuung über das Unternehmen aus, das sie stets mit großem Interesse verfolgt habe. Sie bedauere, verhindert 9 sein, persoͤnlich die Ausstellung zu er⸗ öffnen, doch werde si stimmt mehrere Male besuchen.

Rumänien.

Das Parlament hat gestern seine Thätigkeit wieder aufgenommen. Die Kammer begann die Berathung des Berggesetzes.

Serbien.

Der König Alexander ist in Begleitung des Königs Milan gestern Nachmittag in Nisch eingetroffen. Zum Empfang waren auf dem Bahnhof die Minister, die Bischöfe, die Generalität und sämmiliche Mitglieder der Skupschtina an⸗ wesend. Die Bevölkerung begrüßte den König lebhaft; die Stadt war reich beflaggt.

Bulgarien.

Der r erdinand von Sachsen-Coburg empfing gestern in Sofia eine Deputation des macedo⸗ nischen Kongresses behufs Ueberreichung einer Adresse, worin der Prinz gebeten wird, für die Rechte der Macedonier, eee im Vilajet Adrianopel, einzutreten, deren Blicke auf die be⸗ freiten, von dem Prinzen geleiteten Brüder gerichtet seien. Dabei erklärte der Prinz Ferdinand nach der „Agence Balcanique“ etwa Folgendes: Er selbst und seine Regie⸗ rung seien stets bemüht gewesen, zwischen der Pforte und Bulgarien gute Beziehungen zu unterhalten. Das Ergebniß dieser Bemühungen seien das Vertrauen des Sultans und jene Wohlthaten gewesen, welche die hohe Pforte den bulgarischen Unterthanen erwiesen habe. Der Prinz tadelte dann auf das strengste die macedonische Agitation, deren Folgen eine Erkaltung zwischen beiden Staaten, Mißtrauen der Pforte

egen Bulgarien und Repressivmaßregeln gegen die Bevölkerung ein könnten, welche unschuldig sei und jenen Agitationen fern⸗ stehe. Der Prinz rieth den in Bulgarien wohnenden Mace⸗ doniern, diesen unvernünftigen Weg zu verlassen und sich wieder friedlichen Beschäftigungen zuzuwenden, damit der Sultan mit der Wiederkehr des Vertrauens seine Wohlthaten für Bulgarien erneuere. Die Deputation versprach, diesen Rathschlägen folgen zu wollen. j

Der vor kurzem zu vier Jahren Gefängniß verurtheilte frühere Präfekt Lukanow ist, wie die „Swoboda“ meldet, neuerdings verhaftet worden. Es geschah dies auf Verlangen des Untersuchungsrichters infolge einer Anschuldigung des Bru⸗ ders des seiner Zeit im Gefängniß gestorbenen Tufektschiew.

Amerika.

In Havanna sind gestern infolge der Unterbrechung der telegraphischen Verbindung keine Nachrichten vom Marschall Martinez Campos eingetroffen.

Wie die „Agenzia Stefani“ aus Cara cas von gestern meldet, hat die Regierung von Venezuela der Forderung der italienischen e , zugestimmt, ungefähr 50) 009 Fr., welche für die im letzten Bürgerkriege geschädigten Italien er bewilligt waren, der italienischen Gesandtschaft zur direkten Vertheilung zu übergeben. Die erste Rate von 100 000 Fr. sei dem Gesandten bereits ausgehändigt worden. Der Rest werde demnächst übergeben werden.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Buenos Aires, der Kongreß werde in der zweiten Woche des Monats Mai zusammenireten. Von einer Absicht, sämmtliche Handels⸗ verträge mit den auswärtigen Staaten zu kündigen, sei in den offiziellen Kreisen von Buenos Aires nichts bekannt.

Asien.

Aus Yokohama von heute meldet das „Reuter sche Bureau“, Graf Ito Miyoji sei zum japanischen Bevoll⸗ mächtigten für die Auswechselung der Ratifikationen des Friedensvertrages mit China ernannt worden und werde sich zu diesem Zweck binnen kurzem nach Chefao begeben. Das Hauptquartier des japanischen Heeres werde am 2. d. M. von Hiroshima nach Kioto verlegt werden.

Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Fez gemeldet: Der britische Gesandte Satow wurde am 15. d. M. von dem Sultan in Abschiedsaudienz empfangen. Die britische Gesandt⸗ schaft verließ Fez am 18. d. M.

e dieselbe in Begleitung der Königin be⸗

erwartet in

Ras Mangascha befinde sich mit geringem Gefolge jn Tembien.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (56) Sitzung des Hauses der Ab— geordneten, welcher der Finanz-Minister Dr. Miquel und der Minister für Landwirthschaft 2c. 1 von Hammer⸗ stein beiwohnten, trat das Haus in die zweite athung des Gesetzes wegen Errichtung einer General-Kom— mission für die Provinz Ostpreußen ein.

Die Kommission beantragt, dem Entwurf zuzustimmen und zu erklären:

) von der Erklärung der Regierung, im Wege der Anweisung dafür Sorge tragen zu wollen, daß bei der Gründung von Renten— gütern der Beirath ortskundiger, von dem i , zu be⸗ ziichnender Sachverständiger eingeholt werde, mit Befriedigung Kenntniß zu nehmen;

2) eine gesetzliche Abgrenzung der Zuftändigkeit der General— Kommission von derjenigen der Behörden der allgemeinen Landes verwaltung sei nothwendig und jwar nach der Richtung, daß unter Sicherung der der General⸗Kommission zur Lösung ihrer Auf, gaben nothwendigen obrigkeitlichen Befugnisse, die Befugnisse der Behörden der allgemeinen Landesverwaltung, insbesondere auch der Selbstverwaltungsbehörden, thunlichst gewahrt werden und nament⸗ lich den nach dem Gesetz vom 25. August 1875 zur Mitwirkung bei Neuansiedelung und der Errichtung von Kolonien berufenen r, , eine 3 itwirkung gesichen werde;

3) die Erwartung auszusprechen, daß die Staatsregierung dem Landtag spätestens in der nächsten Session einen bezüglichen Geseß— entwurf vorlegen werde;

ferner die Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, Staatsmittel zur Verfügung zu stellen, auß welchen die Dunch. führung von Hypothekenregulierungen und Gewährung von Zwischen, krediten bei Bildung von Rentengütern erfolgen könne.

Der Berichterstatter Abg. Conrad -Flgtow (kons.) empfieblt die Annahme des Entwurfs, mit dem die Kommission einstimmig einverstanden gewesen sei.

Schluß des Blattes.)

Die Kartenwerke der Königlich prenßischen Landes⸗Aufnahme.

Der heutigen Nummer des Reichs- und Staats- Anzeigers“ ist als besondere Beilage ein Verzeichniß der von der König⸗ lich preußischen Landesaufnahme herausgegebenen Kartenwerke angefügt, auf welche hiermit hingewiesen sei. Zur Erläuterung der zwei hauptsächlichsten kartogravhischen Veröffent= lichungen, welche darin aufgeführt sind Id. Nr. I7 . Meßtisch⸗ blätter“ und lid. Nr. LI Karte des Deutschen Reichs“ mögen folgende Mittheilungen dienen: .

An Meßtischblättern d. h. mittels Steinstich vewiel— fältigten Meßtisch⸗Aufnahmen im Maßstab 13 25 009 sind bis jetzt rund 2060 veröffentlicht; sie vertheilen sich auf die Provinzen Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien. Sachsen, Schleswig. Holstein, Hessen Nassau, Westfalen und Rheinlande, die Bundes. staaten Mecklenburg⸗ Schwerin, Mecklenbur r freien Stãdte Hamburg, Bremen, Lübeck und die Reichslande. Jedes Meßtischblatt erstreckt sich über etwa 21 seösregen Quadratmeilen; jede mi einigermaßen beachtenswerthe Einzelheit des Geländes it darin aufgenommen, die Höhen und Tiefen, Bedeckung und Bebauung der Erdoberfläche, der Lauf der Gewässer, das Eisenbahn⸗ und Wegench finden auf diesen Blättern ihre genaue kartographische Wiedergabe. Die eingetragenen Gemarkungsgrenzen erleichtern dem Grundbesiber die Feststellung der Lage seines Besitzthums. Die Höhenschichtslinien, das sind die Umrisse der in senkrechten Abständen von 5 zu 5 m bei flacher Bodengestaltung auch von 23 zu 23 und stellenweise sogar von 11 zu 141 m gedachten Höhenschichten, bieten ausreichende An⸗ haltspunkte bei Ent. und Bewässerungsanlagen, Wege hauten u. dgl. Die Meßtischblätter gewähren somit einen trefflichen Einblick in alle topographischen Einzelheiten und dürften dem Grundbesitzer sich als zuverlässiges ilfsmittel erweisen. Aber auch dem Naturfreunde, dem Wanderer dienen sie als licher Berather; Richtwege darf er unbesorgt beschreiten, denn sein M tisch blatt zeigt ihm gengu „wohin“ und läßt ihn die Entfernungen bi zur Genauigkeit von Minuten erkennen; er wird dadurch vieler, on recht verdrießlicher Erkundi . die außerdem zumeist nur ungenügende

oben. .

Kupferstichverfahren keit und Klarheit der Darstellung riß zeichnung iebt ein übersichtliches wege bis einschließlich der Fußfsteige u. dgl.; = größeren fließenden Gewässer sind durch blauen Farbenton heren, gehoben; die Erdoberflächengestaltung wird durch elne, dem Maßsta angepaßte durchsichtige und dabei doch ausdrucksvolle Zeichnung n Bergschraffen und reichliche Angabe von Höhenzahlen veranschauli t. Auch der Mindergeübte kann sich auf diefen Karten zurechtfinden. seine Wanderungen danach bestimmen und ausführen. ö Beide Kartenwerke dürften eine werthvolle Unterlage für de Heimathskunde bilden; sie sollten bereits in den Schulen einen Vorzu FVlaz im Anschauungzunterricht finden und den Schülern auch * Volks. und Landschule Gelegenheit bieten, die Darstellungen Karte mit der Wirklichkeit zu vergleichen, das schnelle Jurechtsf ne im beimathlichen wie im fremden Gebiet zu erlernen und rent e, Fertigkeit zu gewinnen, die ihnen auch später bei Ableistung ihre militärischen Dienstpflicht nur zum Bortheil gereichen kann. —⸗ Der Königlichen Lan des- Aufnahme fällt die Aufgabe . vorzugsweise diese beiden Kartenwerke zu schaffen und mög 6 dem neueften Stand zu erbalten; 27 Offiziere und Beamte ständig mit Neuaufnahmen, Vervollständigung der älteren Au , und Bearbeitung des so gewonnenen Stoffs für die Verõffentlick nn beschäftigt, während die Behörden der Landeg⸗Verwaltung 0 . 6

lung ihrer Beobachtungen über entstandene Veränderungen u. . w... lich an der Richtighaltung der Karten theilnehmen. Durch die e

*

en pird es ermöglicht, in den von der Königlichen ahme herausgegebenen Kartenwerken eine vollendete Dar-

. der vaterländischen Bodengestaltung zu bieten, die ebenso den

faatlichen und gemeinnützigen, wie den Zwecken des Einzelnen dient. Am Schluß des n i en e n , findet sich, als besonders bemerkenswert für sämmtliche Militär- und Zivilver⸗ waltungs Behörden des Reichs, ein Auszug der beim Bezug von Karten für den Dienstgebrauch zu ermäßigten Preißen zu beachtenden Bestimm ungen und ein Beispiel für die ge ebenen Falls an die Plankam mer der Königlich vreußischen

des⸗Aufnahme zu richtenden Anmeldungen. Die dabei erwähnten Uebersichten. Vordrucke u. s. w. sind nach Mittheilung der vorgenannten Plankammer an die höheren Zivil verwaltungs Behörden bis einschließlich der Landratbs— Kreisbau⸗Katasterämter, Oberförstereien u. dgl.. sowie an sämtntliche Truppentbeile bis einschlicßlich Bataillone, Abtheilungen, Landwehr— Feilrks⸗Kommandos und Infanterie⸗Komwpagnien, übermittelt worden und dürften im Bedarfsfalle bei einer dieser Stellen wohl eingesehen

den können. Eine weitere Vertheilung dieser Unterlagen wird vor⸗ aussichtlich Mitte Sommer d. J. wieder stattfinden.

Nr. 16, der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗— fundbeitsamtsm, vom 13. April, hat folgenden Inhalt: Gesund— beitsstand und Gang der Volkskrankheiten. . Maß⸗ regeln gegen Cholera z. Cholera im Deutschen Reich, 1892393. Aus dem ungarifschen statistischen Jabrbuche, 1891 92. Sterblichkeit in Stockholm,. 1893. Gesundheitszustand in Niederländisch. Indien, 1894. 4. Vierteljahr. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen.) Diphtheriesetum. (Reg. Bez. Erfurt.) Halten von Hunden. (Reg.-Bez. Cassel.) Trichinenschauu. (Lübeck) Viehmarkt⸗ halle. Gang der Thierseuchen in der Schweiz, 4. Viertel⸗ jahr. Krankheit unter den Rindern in Tongking, 1894. ö. Meoßregeln gegen Thiersenchen. (Bayern, Württemberg, Baden, . Vermischtes. (Deutsches Reich.) Aus den Jahresberichten der Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten, 1893. (Preußen). Gesundheitsbüchlein. Sterblichkeit in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, 1894 (nach Monaten). Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 009 und mehr Ein wohnern. Deggl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in dentschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Nr. 16 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, berausgegeben im Min ister um der offentlichen Arbeiten, vom 20. April, hat folgenden Inbalt: Der Thalübergang bei Müngsten. Die neue Färberei⸗ und Appreturschule in Krefeld. Die Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Orpeln. Vermischtes: Festkommers zu Ehren des Fürsten Bismarck im Berliner Architekten⸗ Verein. Wettbewerb um ein Geschäftshaus in Dresden. Wett— bewerb um eine reformierte Kirche in Leipzig. Preisausschreiben des Klubs österreichischer Eisenbahnbeamten in Wien. Architektur⸗ Ausstellungen in München. Neue Vorschriften für die Benutzung der Königlich mechanisch⸗technischen Versuchsanftalt in Charlottenburg. Die Schreibpapiere des Papier⸗Kleinhandels. Dampfbagger mit Siebvorrichtung. Proftssor Dr. W. Fränkel in Dresden J. Bücherschau.

Kunsft und Wissenschaft.

Der Jury des von dem Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen ausgeschriebenen Wettbewerbs, welcher das Gebiet der Lan dschaftsmalerei betraf, baben 19 Bewerbungen vorgelegen. Es wurden ausgezeichnet mit erften Preisen die Land- schaften von Emmy Lippe München und Anna Gerresbeim-Ahrens⸗ boog, mit einem zweiten Preise eine Landschaft von Elisabeth von Gicken, mit einem dritten Preise eine Landschaft von Eva Stort; Luise Vollmann wurde ehrenvoll erwähnt.

Dem „Dresdner Journal“ zufolge sind mit Genehmigung Seiner Majestãt des Königs Albert die Maler Professor von Uhde in München, Professor Becker, Präsident der Akademie der Künste in Berlin, Professor Dr. Boecklin in Florenz, Puis de Chavan nes, Präsident der Gesellschaft der schönen Künste in Paris, und Sir Edward Burne-Jones in London zu Mitgliedern der Akademie der bildenden Künste in Dresden ernannt worden. ö

Der nächstjährige Chirurgen⸗Kongreß wird, wie die Vat.⸗tg.“ erfährt, mit Rücksicht auf die 25 jährige Jubelfeier der „Deutschen Gesellschaft für Chirurgie“ nicht wie sonst in der Oster woche, fondern in der Pfingstwoche stattfinden. Die Gesellschaft ernannte den Professor Karl Thiersch in Leipzig aus Anlaß seines am 20. April gefeierten 71. Geburtstags zu ihrem Ehrenmitglied.

Schulwesen.

Gewerbliches ,, im Groß her zogthum Baden. J. Gewerbeschulen und gewerbliche Fortbildungsschulen im Jahre 1894. .

Die Gewerbeschulen haben den Zweck jungen Leuten, die sich einem Handwerk oder einem Gewerbe widmen, welches keine höhere technische und wissenschaftliche Bildung erfordert und, das sie praktisch zu erlernen bereits begonnen haben, die zum verständigen Be⸗ triebe dieses Gewerbes erforderlichen Kenntnisse und graphischen Fertig⸗ keiten beizubringen. Sie knüpfen in ihrem Unterricht an die Volks. schule an und lehren technisches Zeichnen, Elementar- und Realfächer, industrielle Wirthschastelehre mit Anleitung zur einfachen Buchführung, Mechanik, angewendet auf die Gewerbe mit Beschreibung und Be—⸗ rechnung einjelner Maschinen. Wo Bedürfniß vorhanden ist, umfaßt der Unterricht auch Uebungen im Modellieren.

Die Schulen sind Gemeindeanstalten mit Staatsunterstützung. Die Beihilfe des Staats erstreckt sich neben Bezahlung des Wohnungsgeldes der etatsmäßigen Lehrer sowie der Umzugskosten bei Versetzungen von Lehrern auf die Leistung von ständigen und nicht standigen, nach der Höhe der Gehälter der Lehrer wandelbaren Bei—⸗ trägen, welche Leistungen sich für 1394 auf über 95 000 60 bezifferten. Der voranschlagsmäßlge Gesammtaufwand für die Gewerbeschulen einschl. des Aufwandes durch Gemeinden und Stiftungen betrug jür 1894 rund 323 000 M Außerdem kommen nach dem Staatsporanschlag für 1894/95 für die Gewerbeschul⸗Inspektion und zur Ausbildung von Gewerbe, und Zeichenlehrern, zur praktischen Weiterbildung von Gewerbelehrern und zur Abhaltung von Uebungskursen für Zeichen. und Gewerbelehrer, zur Beschaffung bon Vorlagen und Modellen zur Unterstützung besonderer Unterrichts. kurse an Gewerbeschulen je 23 600 M in beiden Jahren zur Verwen⸗ dung. Der gesammte voranschlagsmäßige Aufwand für das gewerb⸗ liche Unterrichtswesen aus Staate nittesn beträgt für 1574 im ordent= lichen Etat rund 430 000 S oder etwa 54 060 M mehr als bisher, und im außerordentlichen Etat für 1894 / 95 rund 92 000 d.

. Die Zahl der Gewerbeschulen beträgt zur Zeit 44; an denselben wirken 68 etatsmäßige Gewerbe.; und Zeichenlehrer, 22 Gewerbe und

ichenlehramts, Kandidaten als Hilfslehrer und 17 Nebenlehrer, also zusammen 195 Lehrkrafte.

Neben diesen eigentlichen Gewerbeschulen bestanden Ende 1894 6 48 gewerbliche Fortbildungsschulen (eine Anzahl weiterer Hd in der Errichtung begriffen) an Orten, deren wirthschaftliche

e a rn ff. nicht derart find, daß sie den Aufwand einer SHewerbe— 1 ule be treiten können, oder in welchen die Zahl der Lehrlinge nur . geringe ist. Der Unterricht wie der Lehrstoff derselben sind, . guch den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend '. nutlich g heiden. im allgemeinen doch denjenigen der Gewerbe⸗

leich. Reben gewerblicͤhem Rechnen und Geschäfts⸗

zu besuchen haben. betrug 64.

Der Besuch der angeführten Anstalten wies nach den Angaben der ‚„Badischen Gewerbezeitung' für Mitte Mai 1894 nach Gewerbe⸗ gruppen folgende Schülerzahlen auf:

Gewerbeschulen Schüler Hospitanten

Kunst und Handelsgärtnerei 125 11 Industrie der Steine und

Erden 136 45 Metallverarbeitung ... 1369 Maschinen, Werkzeuge, In⸗

strumente, Apparate. 947 Forstnebenyrodufte .. 3 Textilindustrie 20 Papier und Leder.. 333 HDolz⸗ und Schnitzstoffe . 705 Nahrungs⸗ und Genuß⸗

mittel 109 Bekleidung und Reinigung 212 Baugewerbe 1 Polygraphische Gewerbe. Künstlerische Betriebe. 51 Sonstiges Kleingewerbe. 1 7 Ohne Gewerbe 8 200 3 ;

Zusammen .. 1194 127

Der Gesammtbesuch hat sich gegen das Vorjahr, wo 5520 Schüler und 1332 Hospitanten bei den Gewerbeschulen und 991 Schüler und 135 Hospitanten bei den gewerblichen Fortbildungsschulen festgestellt wurden, um ein weniges (120 Köpfe) verringert.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Cholera. Djeddah, 22. April. R. B.“ meldet: er Ausbruch der Cholera in Mekka ist amtlich bekannt gegeben worden.

Gewerbliche Fortbildung schulen 2 Sospitanten

; *

Gewerbegruppen

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 10 930, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 20. d. M. gestellt 3474, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Von der Leipziger Ledermesse berichtet W. T. B.“: Die Zufuhren waren mäßig, die Preise fest bei normalem Geschäft.

Auf den Kögiglich bayerischen Staatsbahnen be trug die Einnahme im 3 d. J. 8 897 217 (— 313294) 4 und seit dem 1. Januar d. J. überhaupt 23 662 565 (— 518 741) 4

Verdingungen im Auslande.

DOesterreich⸗ Ungarn.

29. April, Mittags. General⸗Direktion der Oesterreichischen Staatsbahnen in Wien: Lieferung und Aufstellung der eisernen Brücken und Geländer an den im Bau begriffenen oder zum Bau kommenden Linien in Schlesien und Galizien.

Näheres bei der K. K. General ⸗Direktion der Oesterreichischen ,, in Wien, TV. Bez. Westbahnhof und beim Reichs⸗ Anzeiger).

6. Mai, 1 Uhr. K. K. General⸗Direktion der Oesterreichischen Staatsbahnen: Lieferung von 35 Lokomotiven, 35 Tendern und 45 Dienstwagen. Näheres bei der Unter Abtheilung 3 der K. K. General⸗ Direktion der Oesterreichischen Staatsbahnen in Wien, XV. Bez., Administrationsgebäude nachst dem Westbahnhofe und beim „Reichs Anzeiger).

Italien.

29. April, 2 Uhr. Ausrüstungs⸗Direktion des ersten Marine⸗ Departements in Spezia: Lieferung von Wollenzeug (Etamin) für Fahnen, den Meter für 1,75 Fr. Kostenvoranschlag 42787 Fr. e . 4280 Fr. Kosten 900 Fr. Definitiver Zuschlag am 21. Mai,

ittags.

365. Avril, 10 Ubr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten, General⸗Direktion der Eisenbahnen in Rom: Lieferung von 9483 t Bessemer⸗ oder Martis ⸗Stahlschienen. Kostenvoranschlag 1896600 Lire. Provisorische Kaution 95 000 Lire. Definitive Kaution 190 000 Lire.

1. Mai,? Uhr. Marine ⸗Artillerie⸗ und Ausrästungs⸗Direktion in Tarent: Lieferung von getheerten Hanf⸗Leinen für Segel. Kostenvoranschlag 87 951 Fr. Kaution 8795 Fr. Kosten 1000 Fr. Definitiver Zuschlag am 16. Mai.

25. Mali, 10 Uhr. Finanz ⸗Ministerium in Rom: Bedeutende Lieferung von Taback in Blättern.

Spanien.

28. Mai. Junta der Arbeiten am Gugdalquivir und im Hafen von Sevilla: Lieferung eines eisernen Molo für den Hafen von Sevilla. Provrisorische kann 1000 Peseta, definitive Kaution 6000 Peseta.

16. Juni, 1 Uhr. General-⸗-Direktion der öffentlichen Arbeiten (Fomente⸗Ministerium): Konzession einer Tramway mit gemischtem Betrieb (Dampf und Pferde) von Mureia nach Aleantarilla und Espinarelo. Auskunft bei dey n,. Verwaltungsstelle.

ortu gal.

29. Mai, Mittags. Königliche Gesellschaft der portugiesischen Eisenbahnen. Lieferung von Schmierbüchsen aus Schmiedeeisen für Lokomotivräder nebst Zubehör und verschiedenen Ersatzstücken, mit in—⸗ begriffen 200 Wagenkuppelungen. Auskunft im Bureau der Gesell—⸗ schaft Paris, Rue de Chategudun 28.

Niederlande.

25. April, 2 Uhr. Aufsichts ⸗Chef der Marine-Bäckerei zu Willem soord: Lieferung von 144 009 kg einjährigem weißen Weizen, 96 0900 kg einjährigem rothen Weizen. Bedingungen liegen täglich Sonntags ausgenommen von 10 bis 2 Uhr zur Einsicht bei dem vorgenannten Chef der Marine⸗Bäckerei und im Marine⸗ Departement im Haag auf und sind bei ersterem für 20 Cent erhältlich.

29. April, 109 Uhr. Ministerium für Wasserangelegenheiten, Handel und Gewerbe in den Lokalen der Provinzial⸗Verwaltung in Maestricht: Korrektion der Maas bei den Gemeinden Yi er Nordbrabant) und Bergen (Limburg). Kostenvoranschlag 32 375 Fl. . Nr. 74 bei Gebrüder van Cleef, Buchhändler, Spui 28 a im Haag,

30. April. TLimmerhuis Rotterdam: Lieferung von Röhren mit gqußeisernen Verbindungsstücken und Zubehör für die Stadt— wasserleitung. Bedingungen und Pläne für 4 Fl. bei Mme. vou ve P. van Waesberge & fils, Buchhändler, van den Houttuin Houttuin 73, Rotterdam.

30. April, ? Uhr. Gesellschaft für den Betrieb der Staats. bahnen, im Zentral⸗Vureau der Gesellschaft, bij de Moreelse Laan, Utrecht; Fundamentierungzßarbeiten einer Brücke für Eisenbahn. und gewöhnlichen Verkehr über die Issel bei Westervoort und Ausführung einiger Nebenarbeiten. Kostenvoranschlag 414 900 Fl. Bedingungen für 1,50 Fl. im Bureau des A. C. Broekman, Chef⸗Ingenieur, Willemsplein 13 in Arnheim.

8. Mai, 11 Uhr. Ministerium für Wasserangelegenheiten, Handel und Gewerbe, in den Lokalen der n, im Haag:

Korrektion der Maas bei der Gemeinde Megen (Nordbrabant). Kostenvoranschlag 18 8560 Fl. Lastenheft Nr. 79 bei Gebrüder van Cleef. Buchhändler, Spui 28a im Haag.

8. Mai, Mittags. Ministerium der Kolonien: Lieferung von (Loos Nr. 166) 22 Untergestellen, 11 m lang, für Personen⸗ und Güterwagen mit Bremse und von 100 Untergestellen mit dazu er⸗ forderlichem Eisenwerk für die Kasten, für geschlossene Güterwagen mit Bremse; ferner (Loos Nr. 166). Gußeiserne Koppelhaken 2c. Alles für den Betrieb der Staats⸗Eisenbahnen auf Java. Bedin gungen zur Einsicht im technischen Bureau des Ministeriums für die Folonien und ferner bei Franko ⸗Anfrage erhältlich bei Martinus a heff 6. Ha Nobelstraat Nr. 18, gegen Bezahlung von 5, 50 Fl. eézw. O, 9 Fl.

Belgien.

1. Mai, 3 Uhr. Zivil -⸗Hospiz in Lüttich, Rue St. Etienne 3: Lieferung von a. 102090 kg Butter in drei Abtheilungen, h. 610 m geköpertem Barchent für Stepydecken, 570 m schwarzem Cachemir, 1325 im weißem Kattun, 350 Mützen, 18 250 im roher Baumwolle, 1300 m Baumwolle für Steppdecken, 200 im lignierter Baumwolle für Blusen, desgleichen Lieferung von Zwillich, Leinwand u. s. w., . Lieferung von 4200 kg Zucker, 11 906 kg Salz, 3400 1 Apfel⸗ essig, 2560 kg Chokolade, 4000 gesalzenen Heringen, desgleichen Lieferung von Seifen, Bürsten u. s. w.

. Ru nien.

7. Mai. Heeresarsenal (Arsenalul de constructic al armatee zu Bukarest): 300 Säbel und 1000 Säbelgriffe.

11. Mai. General. Direktion der . und Telegraphen zu Bukarest: 2190 kg Messing in verschiedenen Stärken, 125 Eg Kupferdrähte, 129 Kg Kautschuk, 150 Packete verschiedener Eisen⸗ d 25 Packete do. Messingschrauben, 570 kg weiches gezogenes

isen.

31. Mai. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bu karest: Lieferung von 220 9000 Eichenschwellen für normale Spurweite. Koftenvoranschlag 220 000 Fr.

Dänemark. 1. Mai, 1 Uhr. Staatsbahnverwaltung (Maskinafdelingens Contoir, Colbiörnsensgade 6) Kopenhagen: Lieferung von

600 im Wagenborten,

1000 Stück Wagenquasten,

1600 m Nahtschnüren,

7000 Stück Schmierkissen, 400 m Schmierkissenzeug,

2000 Stück runden Lampendochten,

1000 Pfund Docht⸗Garn, 120 Pfund Bind Garn, 300 Pfund Schnür⸗Garn,

10900 Pfund Signalpfeifen⸗Schnüren, 250 Pfund Pack⸗Gann, 400 Pfund Seilen,

50 000 Pfund weißen Twistabfall.

Bedingungen und Angebotsformulare an Ort und Stelle und beim Reichs Anzeiger“ (in dänischer Sprache) . Proben zur Ansicht an Ort und Stelle.

Egypten.

10. Mai. Verwaltung der Eisenbahnen, Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Lieferung von Remorqueur⸗ Maschinen.

3. Mai. Ebenda: Lieferung von 8590 Schwellen für Kreuzungen von Eichen⸗, Karaman, Pechkiefer oder Rothtannen⸗Holz.

Verkehrs⸗Anstalten.

Postpackete nach den Bermuda-⸗Inseln können hinfort . Werthangabe bis zum Höchstbetrage von 1000 M versandt werden.

Der Postdampfer Amsterdam“ der Niederländisch⸗Amerika⸗ nischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 21. April in New⸗York angekommen.

London, 22. April. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Goth! ist auf der Ausreise Sonnabend von Southampton ab⸗ gegangen. Der Uniondampfer ‚Guelph“ ist auf der Heimreise Sonnabend in Southampton angekommen.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Am Sonnabend wurde die dreiaktige Tragikomödie „Das Lumpengesindel“ von Ernst von Wolzogen zum ersten Mal, gegeben. Schon vor einigen Jahren erlebte das Stück eine Aufführung, die den Verfasser veranlaßte, sein Werk stark umzu arbeiten. Aus fünf Akten wurden drei gemacht, und die neue Auf— führung bewies, daß Wolzogen recht daran gethan hat. LLumpengesindel, ist der Name eines der entzückendsten Märchen, die uns die Brüder Grimm überliefert haben. Hähnchen und Hühnchen unternehmen eine Spazierfahrt und kehren mit ihren Reisegenossen, einer Stecknadel und einer Nähngdel, bei einem Wirth ein. Am Morgen fliegen Hähnchen und Hühnchen davon, nicht ohne allerlei greuliche Streiche verübt zu haben. Der Wirth aber schwur, kein

umpengesindel mehr in sein Haus zu nehmen“, das zum Dank nur Schabernack“ treibe.

Hähnchen und Hühnchen sind in Wolzogen's Tragikomödie die beiden Brüder und Schriftsteller Dr. Friedrich Kern und Wilhelm Kern. Auch sie treiben Schabernack“, aber unbewußt. Das ist das Rührende an diesen beiden Typen der modernen literarischen Bobhême Berlins: sie wandeln durch eine Anzahl von Dummheiten und lustigen Streichen hindurch, sie prägen im Fluge Wahrheiten im Sinne Nietzsche's, wie das zweifelhafte Wort: „Tugend ist nur etwas für die oberen Zehntausend', und glauben damit wunder was gesagt zu haben. Sie haben nichts und lassen sich ausbeuten, sie philo— sophieren über das Weib und sehen neben sich ein liebendes Mädchen sich fast zu Tode grämen und all das im Zustande völliger Ahnungslosigkeit, mit einer Naivetät, die zum Lachen reizt und doch etwas Rührendes an sich hat. Dieser Zwiespalt in den Charakteren der beiden Brüder wirkt zwiespältig auf ihre Handlungen ein. Neben echter freier Anschauung steht die tönende Pbhrase, neden der Naivetät die Thorheit und neben genialen Ideen die flache Wirklichkeit mit ihrem allzu eifrigen Gerichtsvollzieber Dießse seltsame Mischung der Stil⸗ und Gefühlsarten bat Wolzogen wunderbar getroffen, und sie rechtfertigt die Bezeichnung ‚Tragi⸗ komödie.“

Wolzogen gehört zu den modernen Schrifstellern. Desbalb kann auch er ohne die bekannte Vorgeschichte vom Fleck auf d nicht auskommen.

seine Liebe erwidert, kann er doch nicht obne seinen leben, der mit ihm von Jugend auf alle Entbebrun bis herab zu den Sorgen und Aengsten vor dem ͤ getheilt hat. Sonderbares Literatenvoll, echtes Lumpengesindel

in seiner Wohnung aus und ein. Roderich Faßma

Jahren nicht weiß, ob er mehr zum Jambentrazöden Schauspieler geboren ist, der seine besten Freunde Idie Banausen nennt, weil sie seine Große“ nicht anerkennen wollen Kunibert Dippel, der Natienalökonom“, der für

gesammten Menschheit statistische Zadlen auf Zablen

waer er

er nicht weiß, wag er am Morgen essen