ersten Male in Scene. Fräulein Hiedlen Außerdem sind in rau . beschã Im Königlichen Schau sp iel bause gelan Torquato Tasso neueinstudiert mit folgender ährung:; Alphons f.. Derr Ludwig Feonore von oppe, Leonore Sanvitale: Frãulein rede Antonio: Herr Klein. viel vom Ober ⸗Regisseur Grube.
Mannigfaltiges.
In Scene gesetzt i
ter dem Vorsi hrer Majestät der Kaiserin und r, . 8 im Saale des Ministeriums der
die diesjährige Delegirtenversammlung
Königin fand beute offentlichen Arbeiten des Vaterländischen Frauenverein waren Delegirte aus allen Theilen Der sãchsische Albertverein hal, der Baverische Frauenverein durch Rath Baron von der Tann Rathsamhausen, Institut der Frauenvereine ; . durch den Geheimen Hofrath von Bojanowski, verein durch den Gesandten Dr. von Jagemann, Wohlthätigkeitsverein durch den Pf verein in Hessen durch den Geheimen treten. erner waren
statt.
der Ba
lichen Gesundheitsamt anwesend,
Die Delegirtenversammlun wurde sodann im
Auftrag von dem Staats, n Dankes für das zahlreiche Erscheinen erö
Graf H
ff net.
entstanden ist. Weite Gebiete sind kulkurunfähig
schon in der Entwickelung iffe Sommerbestellung ist theils unmöglich geworden, zögert; durch Zerstörung von uamittelbarer Schaden entstanden; deren Mitglieder schon im einzelnen ; schwere Belastung durch die nöthig gewordene Wieder
ichen Mitteln geholfen werden
offent 00 000
zahlen, werden immerhin 1 erst hö00 6 aufgebracht. Gra . einzelnen Frauenvereine die dringende Bitte, de Beachtung zu schenken und Sammelstellen einzurichten.
Br. Dsius, Gaffel über den im Vorjahr zu Cassel begründeten . ĩ und Schwestern . Ausbildunge⸗
Verband deutscher Krankenpflegerinnen⸗
ffsätten, der dem Zentral Comité des Rothen Kreuzes
Bereits im Jahre 1557 war in Bremen ein äbnlicher Verband be⸗ der sich aber 1885 wieder auflöste. aufnehmen. Er be⸗ insbesondere die nvaliditätsversicherung und den Schutz der Abzeichen der Schwestern. — Den Hauptgegenstand der Verhandlungen
Besprechung der
ründet worden, . Fee will das Werk nun wieder a zweckt die Vertretung gemeinsamer Interessen, Sorge um Alters und der Delegirtenversammlung bildete die den Frauenvereinen zu ergreifenden Maßregeln bruch der Cholera und zum Schutze gegen Besprechung wurde eingeleitet durch Hauptmann Kalthoff; Stabsarzt Dr. Kimmle verbreitete
und Frau Schmidt-
richtung von Küchen in die Hand zu nehmen, , e bereit zu halten. Endli Frauenvereine für das allem auch für Desinfektoren, zu
wurde, mit den Sanitätskolonnen
Fühlung zu treten.
niedere Personal Sorge
der
flege für Linderung der dur 7 4 durch Entschädigung für die Desinfektionskosten erluste, Rath Meyer berichtete
heraus entstandene Krankenhaus in Eberswalde,
singt die ößeren Rollen Betz, nkel und . ge . . ian das morgen Goethe's esetzung zur Auf⸗
indner, Torquato Tasso: Herr st das 864 =
Deutschlands
wurde durch Frau Gräfin von den
das Patriotische im Großherzogthum Sachsen
der Wünttembergische farrer . der Alice⸗Frauen⸗
Rath von Eigenbrodt ver⸗ der Chef des . = . Generalstabsarzt Dr. von Coler und Hr. PJannwitz vom Kailer-= erg Ihrer Majestät. der Kaiserin, in Allerhochstderen Gefolge sich die Ober⸗Hofmeisterin Gräfin Brockdorff, der Sber⸗Hofmeister Freiherr von Mirbach, Graf und Gräfin Keller sowie der Fammerherr von dem Knesebeck befanden, wurden zunächst die neu— ernannten Vorftandsmitglieder der einzelnen Vergine und andere um die Thätigkeit des Rothen Kreuzes verdiente Personen vorgestellt.
inister von Hofmann mit Worten des . Regierungs. Prãsident ue de Grais lenkte sodann die Aufmerksamkeit der Delegirten auf die Noth, die durch die Ueberschwemmungen im unteren Elbgebiet
begriffene Wintersaat ist zerstört, die theils stark ve Geräthen und Gebäuden ist auch viel außerdem wird den Gemeinden, schwer betroffen sind, noch eine
foll, die keine Einkemmensteuer „ erforderlich sein; bisher sind
Graf Hue de Grais richtete daber an die dem Hilfswerk größere
. Wege, Brücken u. dgl. erwachsen. Wenn auch nur denjenigen aus
sich besonders über die bei der vorjährigen Epidemie in Tolkemit gemachten Erfahrungen, enzen, welche damals in Tolkemit die Frauen⸗ hilfe ⸗organifierte, ergänzte diese Mittheilungen, Es wird sich für die
Frauenvereine vor allem darum handeln, die Verpflegung durch Ein⸗ sowie die noth⸗
ten Ausstattungsgegenstände für Lazarethe und Kleidungsstũcke erscheint es noch erforderlich, daß die
welchem Zweck ; Kriegervereine in Nach dem Erlöschen von Epidemien wird
es Aufgabe der Frauenvereine sein, in Ergänzung der Gemeindearmen⸗ ch die Epidemie entstandenen Noth zu
durch Pflege der Rekonvalescenten u. dergl. sodann über das aus seinen Anregungen
125 000 M6 durch den mit
ildegard. 3 das
e: Frãulein
An dem Hau ( berichtet, jetzt über dem Eingang für den Philosophen Josef von früheren Justiz⸗Ministers, angebracht
Potsdam. Nach eststellung
Zu derselben station für das westliche erschienen. Hohen⸗
Legations⸗
deren Anwohner zur Einholung
dische Frauen Gebiet sowie
beit ist auch anzunebmen, was dem Arbeiter⸗ und sein wird.
Kyritz. Markurth einen Vertrag geschlossen, Stadt Kyritz bis zum 1.
Allerhöchsten und Plätzen 19
gemacht, die Görlitz,
ver.
herstellung be⸗ folgende bedeutende Stiftungen. Gruson hat: a. Armenpflege Buckau zu mentarisch: 1) dem P
Darauf sprach vermacht. II. Dr. Hermann Geheimen Kommerzien⸗Raths, unterstellt ist. gefallenen Pflanzensammlungen burg geschenkt und zum
Der neue
30. Geburtstage, am 21. Februar d.
würdige Raufmann. Hoflieferant Selmar kaufmännischen Verein
von beim Aus⸗ diese. Die von Kleist⸗
Harburg, brach heute ein
der hiesigen lan
tragen, vor empfohlen Paderborn, 8. Mai.
kam gestern bei heftigem Winde F re,, zerstõörte.
agen. und die Lohn⸗
Landes⸗ Frankfurt a. M., 7. Mai.
tion meldet: Durch unvorsichtiges
dessen Kosten
ovinzialverein zusammengebracht sind.
unter den Linden?! ist, wie die N. Pr. Ztg. a, , ,
„Hier wohnte von 1843 bis 1854 der
ef von Schelling. geboren den 27. J Auguft 1 835 Andenken die Stadt Berlin 1895.“
ebiet sind nunmehr einige dem l gehörige Kanäle der inneren Stadt für eröffnet .
der Genehmigung zu Grundstũckt anschlũffen veranlaßt worden. Es ist sichere Aussicht vorhanden daß in den nãchften Monaten der bei weitem größte Theil der übrigen Kanãle des west ˖ lichen Gebiets gleichfalls betriebsfäbig wird. Die Grundstücke im östlichen in der Berliner und Teltower Vorstadt, woselbst der letzte Straßenkanal (der Persiusstraße) anfangs Januar d. J. betriebs-
äbig wurde, find zum größten Theile anges kilo ö n in diesem Jahre die Arbeiten zur
Ranalifation und Wasserleitung für Span dau beginnen werden, Handwerkerstande von großem Nutzen
Die Stadtvertretung hat mit der Müblenfirma nach welchem diese Firma in der ö ane, , Straß Straßenbeleuchtung einrichte 8 wer auf den aßen ñ Bogenlampen zu je 500 Normalkerzen und 62 Glüh⸗ lampen zu je 25 Normalkerzen leuchten, wofür die Stadt eine jährliche Entschädigung von 3000 * zablt. Außerdem werden sich die meisten Dienft⸗ und Privatgebãude der elektrischen Beleuchtung anschließen.
7. Mai. Nach einer Meldung des Neuen Görlitzer Anzeigers wurden in dem Dorfe Arnsdorf bei Ruhland 13 Birib= schaften durch eine Feuersbrun t eingeãäschert. Die von dem Brande betroffenen Bewohner waren meist und
Mag deburg. Der Stadt Magdeburg sind im ersten Quartal 1895
30. Januar d. J. verstorbene Geheime Kommerzien · Rath Hermann bei Lebzeiten: den Vereinen für Kranken und einem neuen Kinderheim 8650 466, , testa. enftonsverein der Beamten und Meister des Grusonwerks, 2) der Arbeiter ⸗Unterstützungskasse des Grusonwerks,
3) dem Verein für Kranken und Armenpflege Buckau je 109 000 4A Gruson, der Sohn des verstorbenen
hat die seines Vaters der Stadt Magde⸗ Bau eines, neuen Gewãchshauses ꝛc. im Verein mit seiner Mutter dem Magistrat 100 000 4 üũberwiesen. III. Der Geheime Kommerzien Rath Neubauer hat an seinem
Stiftung von 10 000 M vermacht, deren Zinsen alljährli Geburtstage an zehn, nicht unter 60 Jahre alte, Bren von Magdeburg vertheilt werden sollen.
10 009 M zur Unterstützung von Wittwen und Waifen aus kaufmännischen Familien geschenkt.
7. Mai. Im benachbarten Dorf Em mendorf Feuer aus, welches 13 Gehöfte, darunter 3 Voll · geböfte mit sãmmtlichen Nebengebäuden, in Asche legte. Eine Frau erlitt leichte Brandwunden. Es ist viel Vieh umgekommen. Der Schaden beläuft sich ie Io0 900 S6. Die Gebäude waren bei
dwirthschaftlichen Brandkasse versichert. Die land⸗
wirthschaftlichen Geräthe sind mit verbrannt.
Im benachbarten Dorfe Schwaney euer aus, welches nach dem Bericht
des Westf. Volksbl. 52 Gebäude e Verluste an Menschenleben sind nicht zu be⸗
den am Bahnsteig in Soden stehenden Zug,
den Namen ein Wa er
eitigt.
Schelling, den Vater des worden. ie Inschrift lautet: bhauses eine hilosoph . Wilhelm
anuar 775, gestorben den hin, daß das
der Betriebsfähigkeit der Klär⸗ Laibach, 7.
teren an⸗ art und
chlossen. — Mit Sicher⸗ einzelne Personen,
gesetzt. bei seinem
J. eine elektrische
mit dem französis
flüchtete sich. ersichert.
auch kein lonsti gt Schaden , Alle ttentat von den welche die drei vorhergehenden Attentate verübt haben.
Nachmittag hier ein und wurde 3 ; Bahnhofe empfangen. Nachdem Seine Majestät sich ein ebend nach der Lage der Bevölkerung erkundigt hatte, betonte der W. T B. zufolge, die Rothwendigkeit der thatkrãftigsten Unterstũtzung. stellte hierfür weitere Staatshilfe für ihre rasche Hilfeleiftung und Kaiser besichtigte sodann sãämmtl ; ĩ die Krankenbaracken, unterhielt sich mit zahlreichen Kranken, ließ sich die sich in der dient gemacht hatten, x aus. Nach dreistündigem Aufenthalt wurde die Fahrt nach Die Bevölkerung von Laiba Erscheinen mit lebbaften Kundgebungen.
Bu da pest, 7. Mai. Komitat ist laut Meldung des W T. niedergebrannt; 150 Häuser und 3 Kirchen
Paris, 7. Mai. r zufolce, im Gascogner Golf der englische Dam fer . Woo dlanzs.
Buenos Aires, ⸗ Mendoza wurden einige Erdstöße
*
Uhr 57 Minuten Vormittags von Soden nach ö en 3. *. entgleist, 6 . e
sich im
Wien, 8. Mai. Einer Blättermeldung aus Brünn zufolge explodierte daselbst gestern Abend 9 Uhr im Vorgarten eines Gast⸗ om be. Durch die Erplosion wurde niemand verletzt.
deuten darauf elben Tkätern ausgeführt worden ift,
Mai. Der Kaiser Franz Joseph traf heute von den Spitzen der Behörden am
aiser, dem
Aussicht und dankte den Behörden ar das warkthätige Eingreifen. Der Stadttheile und besonders eingehend
ersten Schreckensnacht besonders ver⸗ vorstellen und sprach ibnen Dank und 15
ola fort ⸗ ch begrüßte den Kaiser überall
Die Ortschaft Galszeez im Zempliner B. zum größten Theile wurden eingeãschert.
Gestern Nacht kollidierte, dem. W. T. B.“
en Dreimaster Danuben'. Der Danube“
sank, wobei 5 Franzosen ertranken.
T. B.“ meldet In
7. Mai. B. X. B. verfpürt; die Bevölkerung
überwiesen worden: 1. Der am
7 nr hier
gaben ihm testamentarisch zu⸗
gab sich derselbe
Stadt Magdeburg eine auf die
an seinem hilfsbedürftige und 1V. Der Kaufmann hat dem biesigen
J., der
Kaälnoky:
Rom,
Banffy:
darunter die Kirche und das
Die Eisenbahn⸗Betriebs⸗Inspek⸗ Anfahren der Lokomotive an der fahrplanmäßig um
Karl Stefan und den hier anwesenden
empfangen worden. : alutschüsse ab; die Bevölkerung begrüßte den Kaiser mit lebhaften Eyviva⸗Rufen. Nachdem der Kaiser auf die Ansprache des Buürgermeisters mit huldvollen Worten gedankt hatte, be⸗
Wien, 8. Mai. und das „Budapester folgende Handschreiben des Kaisers an den Grafen
Romano“ bemerkt zu dem Telegramm über den 3 zwischen dem Grafen Kälnoky und dem Baron
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
ola, 8. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser ist heute früh
Erzherzog .
e im Hafen
eingetroffen und von dem
Die Forts und die Schi
nach dem Exerzierplatz, um die Parade über
bie hiesige Garnison abzuhalten. Der Kaiser begab sich später Yacht „Miramar ‘.
W. T. B) Die „Wiener Zeitung“ mtsblatt“ veröffentlichen das nach⸗
„Indem ich Sie meines vollsten Vertrauens versichere und Ihre mir Während einer langen Reihe von Jahren geleisteten treuen und erfolgreichen Dienste, ; anerkenne, finde ich mich nicht bestimmt, Ihrer am 2. 8. M. ge tellten Bitte um Enthebung von Ihrem Posten als gemeinsamer Minister des Aeußern Folge zu geben.
auf deren Fortdauer ich Werth lege, dankbar
Mai. (W. T. B) Der „Osservatore Noten⸗
„Wir gestatten uns über die Genauigkeit des Telegramms Vor⸗ behalte zu machen, weil darin der Wiener Nuntius wegen der Reise nach Ungarn getadelt wird, während wir wißen, daß ö. vorausgegangener Kenntniß des sowohl der Minister a latere, aneiferten, die Einladung des Kardinalprimas Vaszary,
suchen, anzunehmen.“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
e Reise nach Grafen Kaälnoky erfolgte, und daß als auch Baron Banffy 8 2 ihn zu be⸗
——— ——— — — — — —
6 cod
O0
8 — *
—— —
Stationen.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim Temperatur
T in o Celsius So C. — 460 R.
—
Belmullet .. Aberdeen. n, . openhagen. Stockholm. 6. . t. Petersbg. Moskau ... bedeckt Cort. Queens; town... heiter Cherbourg heiter ö wolkenlos . O wolkenlos
. 34 wolkenlos winemünde wolkenlos Neufahrwasser
2 wolkenlos bedeckt
wolkenlos wolkenlos
wolkenlos
still O 2 wolkenlos
.
SW . DD 4wolkenlos Uebersicht der Witterung. Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets über Skandinavien und Umgebung und einer umfang- reichen Deyression über i n r e, dauert die ziemlich lebhafte östliche Luftströmung bei beiterem und trockenem Wetter über Zentral⸗Europa fert.
Ueber den Britischen Inseln ist beim Herannahen arometer
Deutschland ist das Wetter
einer Depression vom Dijean ber das B
stark gefallen. In
durchschnittlich normalen Wärmeverhältnissen. Zu Grünberg und Breslau fanden Gewitter mit geringem Regenfall statt. In Sdfrankreich und Nordöster⸗ reich ist allenthalben Regen gefallen, 35 mm zu
Clermont.
Deutsche Seewarte. — — —— — — —— Theater ⸗Anzeigen.
Königliche Schanspiele. Donnerstag: Opern ⸗ haus. 117. , Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und 3 nach einer Rovelle des Prosper Mörimése. Tanz von Emil Graeb. In Scene esetzt vom Ober⸗Regifseur Tetzlaff. Dirigent: apellmeister Weingartner. Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus. 123. ,, Neu ein⸗ studiert: Torquato Tasso. r fiel in 5 Auf⸗ zügen von Wolfgang von Goethe. In Scene 94 t vom S* R fen Max Grube. Anfang 73 Uhr. Freitag: Opernhaus. 118. ö Der Evangelimanun. Mufikalisches chauspiel in 2 Auffügen, nach einer von Dr. Leopold Flor. Meißner erzählten wahren Begebenheit, von Wilhelm Kienzl. Anfang 74 Uhr. Schauspielhaus. 124. Vorstellung. Halali. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von Richard Skowronnek. — Die stille Wache. wank in 1 Aufzug von Richard Skowronnek. Anfang 7 Uhr.
Ludovic
Dentsches Theater. Donnerstag: Die Wewer. Anfang 71 Uhr.
Freitag (33. Abonnements. Vorftellung): Prinz Fried von Homburg.
Sonnabend: Weh dem, der lügt!
Berliner Theater. Donnerstag: Die Läfter . schule. n. . Uhr. Freitag (34. Abonnements . Vorstellung): Die Ehre. Sonnabend: Fest⸗Vorstellung zur Feier des 70. Geburtstages Gustav von Moser's: Zum ersten Male: Der Lebemann. Lustspiel in 3 Akten von
Lessing · Theater. Donnerstag: Der Herr Senator. Anfang 73 Ubr, . . Madame Bonivard. onnabend: Fest⸗Vorstellung zur 70. Geburtstages Gustav von Moser's: Spochonder.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 / 26.
Donnerstag: Der Obersteiger. Dyerette in
3 Akten von L. Held 3 Musik von
Carl Zeller. Regie: 8 redy. Dirigent: Herr
Kapellmeister Dahms. Srmäßigte Preise der Plätze.
Anfang 73 Uhr.
Freitag: Der Obersteiger.
Neunes Theater. Schiffbauerdamm 4/5. Donnerstag: Die zweite Frau. The second Mrs. Tanqueray). Schauspiel in 4 Akten von A. Pincro. Deutsch von Carl. Lindau. Regie: Siegfried Jelenko. Anfang 718 Uhr. Freitag: Demi⸗Monde. Sittenbild in 5 Akten von Alexandre Dumas. ; Sonntag, Nachmittag 3 Uhr: Zu halben Preisen: Demi ⸗Moeoou
Residenz Theater. Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund dautenburg. . nand! gs ( Eil à la patte.) wank in 3 Akten von Georges Feydeau, deutscher Be⸗ arbeitung von Benno Jacobson. Anfang 74 Ubr.
Freitag und folgende Tage: Fernand ds Ehekontrakt.
Theater Unter den Linden. Behrenstr. S6 /57. Direktion: Julius Fritzsche. — Donnerstag: Pariser Leben. Komische Operette in 5 Bildern nach dem Französischen des Meilhae und Halévy von Jaques Offenbach. Regie: Herr Epstein. Dirigent: Herr Kavellmeister Ferron. Anfang 74 Uhr.
Freitag: Pariser Leben.
Bentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. — Donnerstag: Zum
Feier des Der
München: Figaro bei Hof. (Roxcoco.) Dyerette in 3 Akten (nach Beaumarchais? Memoiren] von Bohrmann. Riegen. Musik von Alfred Müller ⸗ Norden. Anfang 77 Uhr.
Freitag: Figaro bei Sof.
Adolph Ernst . Theater. Letzte Woche. Donners · tag: Madame Snzette. Vaudeville ⸗ Posse in 3 Akten von Ordonneau. von Edmond Audran. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. reitag: Madame Suzette.
Sonntag Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Kassen⸗ preisen: Eharley's Tante.
im 2 0 d . Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Freiin Marie von Reibnitz mit Hrn. Sr n r ne rer s glägge zn erehelicht: Hr. ergutsbesitzer e m Frl. Hedwig von Kupsch (Blumenhagen, 3 Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major a. D. Casa!
Grafen von Korff gen. Schmsing · Ker ssenbroc Schurgast⸗.— Hrn. von Czettritz (Seitendorf⸗.! ine Tochter? Hrn. Hauptmann von Bode meyer (Schweidnitzß — Hrn. Pastor Heyse (Pfarrh. Paschkerwitz⸗. — Srn. Sanifäts⸗Rath Pr. Jander . Hrn. Yrem. Tieutenant von Holleben J. Gestorben: Hr. Justin Rath Ferdinand Brandis nnobery. — Dr. Sanitäts⸗Rath Dr. Eduard riedberg (Berlinz. — Hr. Baurath Ottomar eller (Dũsseldorf. — hi Bũrgermeister un Prem. Lieutenant a. D. Wilheim Ewe Criebsers) — Verw. Fr. General von y. geb. Freiin von Fanftein (Potsdam.! — Hr. Ftittmeister Heintic Abegg (Trier).
m
in Berlin. Verlag der Expedition (Scholy in Berlin.
Druc der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin 8sW., W
Sechs Beilagen
Gustav von Moser.
nahejun wolkenlos, im Norden warm, im Sẽden bei
6. Male: Unter artistischer Leitung des Herrn Adolf Brakl vom Königl. Gärtnerplatz ⸗· Theater in
len schie lich Börsen. Beilage
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth
trage Rr. 35.
zum Deutschen Reichs⸗Anz
M IEC.
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 8. Mai
Deutsches Reich. uebersicht
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1895.
der in den deutschen Münzstätten bis Ende April 1895 vor genommenen Ausprägungen von Reichs münzen.
Goldmünzen
1) Im Monat April
Silber münzen
Nickelmünzen Kupfer münzen
Doppel ⸗ kronen M0
89s sind geprãgt galre
Kronen Kronen
Hiervon auf
Privat⸗
rechnung 6
9 8
Ein⸗ Fünfzig;
markstũcke pfennigstůcke ee g
pfennigstũcke
Zwei 2 markstũcke
5 3
Zwanzig⸗ pfennigfstũͤcke
Zwei⸗ pfennigstũcke
Fünf⸗ pfennigstũcke
8
5 OQꝛ2 000
5 022 000
1434
11 .
1166 8 3 8 8
2
— .
12 71450
— —
.
5 022 0090
ö 120 985111966 266 184 992 554
3) Gesammt· Ausprãgung 4 Hiervon sind wieder eingezogen
5) Bleiben 35777 Fb d Töss F
2 935 21 210
1616295250 86 126 085i II g66 2566 i834 393 55]
5 2 35 U gen so 3000 860 8 31 261 081 8 16 333 25
6 213 207 4 6 62 z16 19
A 4186 38622 iss sss - ff s-
19220 1536 12123 4653 30 13 0070 d d d d . 7
5 005 ö. 31 261 . 40
805 85 1 3 645656
d oss TI dßᷓs
63238 30290 D Ti d L T s
nö ßs Fõ -
os6 75 TDI TF
35 77 . 182730
T7 240 036 30
) Vergleiche den Reichs⸗Anzeiger vom 11. April 1895, Nr. 39.
Berlin, den s. Mai 1895.
Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
52 610 455, 959 4 12 876 348, 850 4
Denutscher Reichstag. 86. Sitzung vom Dienstag, 7. Mai.
Ueber den Beginn der Si ist ᷓ . g tzung ist gestern berichtet
Nachdem in namentlicher Abstimmung die Wahl des Ab Dr. Böttcher⸗Waldeck (nl) für ungültig erklärt war, ging pe Haus zur Berathung des Berichts der Wahlprüfungskommission über die Wahl des Abg. von Dieren r ern r un (Rp.) über. Die Kommission hat hauptsaͤchlich gestützt auf einen im Meseritzer Vereins- und Wochenblatt abgedruckten und vom Landrathsamtsverwalter mitunterzeichneten , worin sie eine amtliche Wahlbeeinflussung erkennt, den Antrag ge— stellt, die Ungültigkeit der Wahl auszusprechen.
Abg. von Stau dy (dkons.) beantragt, die Wahl zu nochmaliger Berichterstattung an die Wahlprüfungskom⸗ mission zurückzuverweisen.
Nach einer kurzen Darlegung der eingegangenen Protest⸗ behauptungen seitens des Referenten Abg. Dr. 5 2 6 . . Wort
g. Gamp (Rp.): n dem gegenwärtigen Stadium kommt es ganz ar gl auf den Wahlprotest, betreffend den Wahlaufruf im nichtamtlichen Theil des Meseritzer Vereins- und Wochenblattes, an. In diesem Protest ist mit keiner Silbe von dem Aufruf die Rede, auf den die Kommission die Auffassung gründet, die Behörden bätten die Wahl in ungerechter Weise beeinflußt. Die Wahl⸗ prüfungekommission ist nicht berechtigt, andere Thatsachen in den Kreis ihrer Erwägungen zu ziehen, als in dem Protest ent⸗ halten sind. Das entspricht der Geschäftsordnung und der stãndigen 3. des Hauses. Die Kommission hat aber in öffentlichen Blättern und dem Wahllokal, nachgesucht, um neues Material zu finden. Ist der in Rede stehende Aufruf wirklich so schlimm? Nehmen Sie doch die Wahlaufrufe anderer Parteien, namentlich der Sozialdemokraten und Antisemiten; dort finden Sie Verdãchtigungen und Einwirkungen auf die Wähler in Hülle und Fülle. Ich habe noch keinen Wahlaufruf in Händen gehabt, der sich einer so zornehmen Zurückhaltung befleißigte, wie dieser. Selbst die . werden anerkennen müssen, daß darin kein Wort von einer
mdãchtigung des Gegners, von Hervorhebung von Gegensätzen steht. In Ddiesem ahlaufruf hat die Kommission einige Stellen fett drucken lassen; aus welchem Grunde, ist mir unerklärlich. lang kann es doch nicht sein, wenn es z. B. in dem Aufrufe heißt: „Wer sein deutsches Vaterland, wer deutsche Sitte und deutsche Kultur liebt, der wähle in der Stichwabl deutsch! oder: Was uns im ersten 8 trennte, sei vergessen vor der nationalen Auf- gabe, unseren deutschen Wahlkreis der deutschen Sache zu erhalten“. Diesen Aufruf hat ein Herr von Roell unterzeichnet mit dem Zusatze Landrathsamtsverwalter '. Hierin soll nun eine Wahl⸗ beeinfluffsung liegen. Ich glaube nicht, daß jemand durch diese Unterschrifi verleitet worden ist, seine Stimme für den Abg. von Dziembowski abzugeben. Hervorragende Richter und andere Beamtenkategorien aller Parteien haben sich bisher bei Wablaufrufen und Erörterungen der Wahlen in der Deffentlich⸗ keit stets ihrer amtlichen Titel bedient. Nimmt denn ein Landraths.« amteverwalter eine solche exceptionelle Stellung ein, daß man mit ibm eine Ausnahme machen muß? Ein Bahnhofsverwalter, der
underte von Arbeitern unter sich hat, kann viel eher die Wahl eeinflussen. Nach der Motivierung des Antrags der Kommission dürfte man niemals einen er n, einen Amtsrath, einen Kreis- richter als Kandidaten aufstellen. Es wäre eine Degradierung der Beamten, wenn sie nicht berechtigt sein sollen, einen Wahlaufruf mit anderen Personen zu unterzeichnen. Ich bitte, den Antrag der Kommission abzulehnen. ⸗ Abg. Wolslegier (Pole): Der Aufruf stimmt inhaltlich mit 33 Angaben des Protestes vollkommen überein. Er besagt ganz
ehnliches Wer den großen Einfluß der Verwaltungsbeamten kennt, . ermessen können, welche Bedeutung die Mitunterschrift eines andrathsamtsverwalters unter dem Wahlaufruf hat. Die Wahl prüfungskommisston hat daher dieser Unterschrift mit Recht eine große , . ,,. *
„Abg. Dr. von Marguardsen (nl): Wir treten für die , . der Wahl ein, vor allen Dingen gegen die sofortige Un⸗ ülti eitserklärung. Wir treten der e des Abg. Gamp bei. — . hlprüfungskommission hat alles Andere als nebenfaͤchlich be⸗ a elt und den Hauptfehler darin gesehen, daß Herr von Roell den *r hlaufruf in seiner Cigenschaft als Landratheamts verwalter unterzeichnet * Der Protest hat sich aber darauf nicht rechtzeitig bezogen, und . Wahlbeeinflussung ist darin allein nicht g und das ist kein n, weshalb der Deutsche Reichstag eine Wahl kassieren soll. Die luftlirung über die anderen Punkte des Protestes haben zu Gunsten ö angefochtenen Kandidaten geführt. ir werden also für den
tn . 1 *
Abg. Spahn (Sentr.) erklärt sich für Ungültigkeit der Wahl, 6 Landrathsamts verweser bei der n n den, des . .
ö agitationen als ei i . angesehen werden 6 ö
Abg. von Staudy (kons.): Bei der Abstimmung über die Wahl in der Kommission haben drei Herren gefehlt, die kar Gültig keit der Wahl gestimmt haben würden. Der Kommsssionk— beschluß wäre dann nicht mit 7 gegen 3, sondern mit 7 gegen 6 Stimmen gefaßt worden. Der Wahl⸗ aufruf, der wegen der Unterschrift des Landrathsamtsver⸗ wesers beanstandet worden ist, ist der Kommission nur deshalb auf gefallen, weil er in derselben Nummer enthalten war wie der Artikel, auf den der Protest sich bezieht und dessen beanstandete Aeußerung allerdings zu scharf und ungehörig war. Solche Schärfe liegt aber in den Verhältnisfen der dortigen Gegend, die ich genau kenne. Wenn jeßt eine Neuwahl stattfinden müßte, s9 würde abermals eine Ver⸗ hetzung der Nationalitäten und Konfessionen eintreten. Die Unter⸗ schriften von Staatzanwalten und anderen Beamten mit Beifügung des Titels unter Wablaufrufen werden nicht beanstandet, nur dem Landrath allein soll das verwehrt sein. Weshalb soll er nicht dieselben staats bürgerlichen Rechte genießen wie andere Beamte? Wenn Lin Landrath, in der Mitte von 130 Personen, wie dies hier thatsächlich der Fall ist, seinen Namen unter einen Wabhlaufruf setzt, so kann von keiner Beeinflussung die Rede sein. Das ist nicht zu bestreiten, daß auch ein solcher Beamter einen ungehörigen Druck aus⸗ üben kann; ob aber ein solcher stattgefunden hat, das muß erst fest gestellt werden. Deshalb habe ich meinen Antrag gestellt, den ich dahin modifizieren will, daß die Beschlußfassung 2 die Wahl des Abg. von Dziembowski ausgesetzt und über verschiedene in den Wahl⸗ an . Punkte Beweis erhoben werde.
g. Dr. von Jazdzewski (Pole): Es handelt sich hier nicht
um den Charakter des Abg. von Dziembowski, . um .
. ö 4 gart 1 . . 6 amtliche Wahlbeein⸗ ung ist so zweifellos festgestellt, daß der Reichstag garni
kann als die Ungültigkeit der Wahl 1 J
Abg. Dr. Friedberg (nl): Wenn der Reichstag die Ansicht der
Wahlprüfungskommission zu der seinigen macht, so . wir dahin, daß jedem Verwaltungsbeamten die Betheiligung an einer Wahl⸗ agitation unmöglich gemacht wird. Die Kommission stützt ihre An—⸗ sicht darauf, daß der Landrathsamtsverweser, um den es sich handelt, den Wahlaufruf für den Abg. von Dziemboweki mit Angabe seines amtlichen Charakters unterzeichnet hat. In dem Bericht der Wahl⸗ prüfungskommission über die Wahl des Abg. Dr. Meyer wird moniert, . ein Landrath einen Wahlaufruf — Angabe seines amt⸗ lichen Charakters unterzeichnet hat. Wie es also der Landrath auch macht, seine Unterschrift unter einem Wahlaufruf wird von der Wahlprüfungẽkommission beanstandet. Die Wahlprüfungekommission übertreibt entschieden das Gewicht der Beeinflussung der Wähler durch einen Landrath. Im Interesse des deutschen Volks möchte ich dagegen protestieren. Der Wahlaufruf für den Abg. von Dziem— bowski war durchaus maßvoll gehalten, und der Reichstag sollte durch sein Votum aussprechen, daß ein deutscher Beamter nur seine Pflicht und Schuldigkeit gethan hat, als er diesen Aufruf unterzeichnete. Abg. Dr. von Komierowski (Pole): Ich möchte die National- liberalen nur daran erinnern, daß der frühere Landrath von Baumbach im Reichstag vom Fürsten Bismarck angegriffen wurde, weil er den verstorbenen Abg. Lasker auf einer Wahlreise begleitet hatte. Sie ur Rechten) wollen nur für die Beamten Freiheit der Wahlbeein⸗ flufsthg wenn sie gegen die Polen gerichtet ist. ö Abg. Dr. Bachem (Sent): Ein Landrath in den polnischen Landestheilen sollte nie vergessen, daß er Beamter ist für die ge sammte Bevölkerung und daß er nicht die Aufgabe hat, speziell für einen Theil der Bevölkerung Partei zu nehmen. Ich bedauere, daß man das Gegentheil hier im Reichstag ausgesprochen hat. Wir werden für den 6 der Kommission stimmen.
Abg. von Staudy (d. kons.): Ich erinnere nur daran, daß die Wahl, um welche es sich bei Lafker's Begleitung durch den . Landrath von Baumbach handelte, nicht für ungültig, sondern für gültig erklärt wurde. Wie soll das eine Bedeutung für das Wahl ergebniß haben, * ein Landrath unter Beifügung seines Amts charakters den Aufruf unterschreibt? Jedermann kennt ihn ja so wie so. . Abg. Dr. Friedberg: Ich habe keineswegs gemeint, daß ein Beamter einseitig für einen Deutschen Partei ergreifen solle, ich reklamiere nur für die Staatsbeamten dieselben Rechte wie für jeden Anderen. Ich kann mir aber keinen Landrath denken, der für einen Polen seine Stimme abgiebt.
Abg. Auer (Soz.: Es kann eine Zeit kommen, wo Leute auf⸗ treten, die da sagen, sie könnten sich keinen Landrath denken, der für einen Nationalliberalen seine Stimme abgiebt. Im übrigen bin auch ich der Ansicht, daß dem Beamten als Bürger und Wähler das gleiche Recht zusteht, wie jedem andern; aber in seiner Gre aft als Beamter sollte er sich eine gewisse Beschränkung auferlegen. Dieser Grundsatz ist auch im Gesetz anerkannt, indem Beamte von den Funktlonen als Wahlvorstände m . sind. Der Beamte nimmt eine erklusive Stellung ein, die z. B. bei der Be amtenbeleidigung zum Ausdruck kommt. Will der Beamte ö. diese exklusiwwe Stellung bewahren, so muß er sich dafür gewisse ö kungen auferlegen. Nun aber steht der ganze Beamtenapparat unter dem Einfluß des Landraths, daher verbietet es eine gewisse Noblesse des Charakters den Herren, in die Wahlagitation beeinflussend ein zugreifen. Nur gegen eine solche Beeinfluflung wenden wir uns.
Abg. Bindewgld (d. Refp. führt Hr vel unzulässigen Ein⸗ greifens von Landräthen in die hlagitation an, indem er u. a. erwähnt, daß der in Rede stehende Landrathsamtsverwalter von Roell
für ein solches Vorgehen schon einmal versetzt worden sei. Wollte man den Oberbeamten dieses Recht der Betheiligung an der Wahl⸗ agitation einräumen, so müßte man es auch den Unterbeamten ge—⸗ währen. Ich bitte den Minister von Köller, die Landräthe anzuweisen, ej . der Wahlbeeinflussung enthalten, um nicht ihr u schãdigen. ;
Abg. Dr. Ennec cerus (nl): Niemand kann Wahlbeeinflussungen
durch Landräthe abgeneigter sein als ich. ö Hier handelt 3 aber nur um die Frage, ob in der Unterzeichnung eines Aufrufs, dessen Gesammtinhalt lautet: Wählet einen Deutschen! — eine unberechtigte Wahlbeeinflussung, ein Mißbrauch der landräthlichen Autorität liegt. Das muß ich verneinen. onft müßte auch die Unterschrift eines Amtsrichters ebenso bebandelt werden, und dann sind wir beinahe alle ungültig gewählt. Ich bitte Sie, den Antrag Staudvy anzunehmen; . 2 eidet ja nicht über die Protestpunkte, sondern will eine Nach⸗ ung. 3 Dr. Freiherr von Heereman (Zentr.): Die Grundsätze welche die Abgg. Gamp, Dr, an und Dr. Enneccerus . vertreten, decken sich nicht mit denen, nach welchen wir bisher ver⸗ fahren haben. Erklären wir in diesem Falle das Eingreifen des Randrathzamts verwalters für zulässig, so wird man in anderen Fällen die Konseguenzen ziehen.
Abg. von Kardorff (Rp.): Der Abg. Dr. von Komierowski hat darauf hingewiesen, daß selbst Fürst Bismarck die Betheiligung der Landräthe an der Wahlkampagne getadelt habe, als er darauf auf⸗ merksam machte, daß. der Landrath Baumbach den Abg. Lasker auf seinen Wahlreisen begleitet habe, daß Lasker in seinem Wagen gefahren sei u. s. w. Niemand im Reichstage wird annehmen, daß Fürst Bismarck das ernsthaft gemeint hat. Er hat das ironisch Eg um die Art und Weise lächerlich zu machen, wie gegen die andräthe hier gesprochen wurde. Glauben Sie wirklich, daß die Landräthe die Wahl auch nur um ein Atom beeinflussen? Der Land⸗ rath kann wohl sehr 6. Einfluß haben, wenn seine Person bei ö. ö beliebt ist; aber als Landrath an sich hat er ihn nicht. ;
Abg. Dr. Friedberg (nl; Der Abg. Dr. von Heereman meint, ich hätte etwas Unglaubliches von dem Landrath . was selbst der Minister von Köller nicht billigen würde. Ich weiß nicht, wie der Minister denkt; aber dessen bekenne ich mich gern schuldig, daß ich wünsche, daß auch ein Landrath die Rechte jedes Staatsbürgers für sich in Anspruch nehmen kann. Weiter habe ich a , h 8
g. Dr. Bachem (Sentr.): Zuerst sagte der Abg. Dr. Fried⸗ berg, der Landrath sei verpflichtet fuͤr einen . . Polen linzutreten Jetzt spricht er nur von einem Recht des Land⸗ raths als Staatsbürger und Wähler. Dieses Recht haben wir dem Landrath niemals bestritten, wenn er nur dabei seine amtliche Autorität aus dem Spiel läßt. Daß aber jeder Deutsche gegen einen Polen ein⸗ treten müsse, bestreite ich. Ich selbst habe für Herrn Szpmanski ge⸗ vrochen, weil er mir größere Garantien für die Ausübung des Reichstagsmandats zu bieten schien als sein Gegenkandidat. ich Recht lasse ich mir nicht nehmen. Die Polen sind voll gültige Bürger des Deutschen Reichs, sie bilden eine politischen Partei des Deutschen Reichstags. Der Landrath soll nicht die Rechte der Deutschen seines Kreises, sondern aller Kreiseingesessenen vertreten, vor allem aber darf er nicht zur Verschärfung der nationalen Gegensätze beitragen. . 6 Fürst Radziwill (Pole) erklärt sich für die Üngültigkeit
Um 5 Uhr wird die Diskussion geschlossen.
Der Antrag der Abgg. von Staudy und Gamp wird ab⸗ gelehnt und hierauf der Antrag der Kommission, die Wahl des Abg. von Dziembowski für ungültig zu erklären, in namentlicher Abstimmung mit 201 gegen 112 Stimmen an⸗ genommen. .
Um 5i/ Uhr vertagt sich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr.
nsehen
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstag ist folgender Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend die Fürsorge 6 die Wittwen und . der Personen des Soldatenstandes des Reichs heeres und der Kaiserlichen Marine vom Feldwebel abwärts, zu⸗ gegangen: .
§ 1. Die Wittwe und die hinterbliebenen ehelichen eder dur nachgefolgte Che legitimierten Kinder einer dem 22 Heere —— der aktiven Marine angehörenden Person des Soldatenstandes vom . abwärts erhalten aus der Reichskasse Wittwen⸗ und
zaisengeld, wenn der Ehemann oder Vater nach Ablauf einer mindestens zehnjäbrigen Dienstzeit verstorben ist.
Ist der Tod die Folge einer bei Ausübung des Dienstes ohne eigene . erlittenen Beschädigung, so ist Wittwen und
aisengeld auch schon bei kürzerer als zehnjähriger Dienstzeit und selbst dann zuständig, wenn der Ehemann oder Vater zur Zeit seines Todes dem aktiven oder der aktiven Marine . mehr ange⸗ ,,,
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vom 2. Mai 1874. k