Der im ganzen preußischen Staat versteigerten Grundstücke
Zahl in den Größenklassen von
Umfang in Hektar nach Größenklassen von
unter
. o 75bis 2 bis 3 bis O, 75ha 2 ha
20 bis Hg bis gz bis 2d ante 0 ha 100 ha 200 ha. PMI oha
5 ha 20 ha
.
o 7õbis
2 bis 3 tis is 5 ha a
zo a wg und
2 ha mehr ha
2
110 063 S1 681 81 280
61 801 55 310 62 351
89 266 69327
1886/87 1887,88 1888 / 89 1889/90 1890,91
1891 / 92 1892/93
b70 664 622 510 861
339
873 658 623 533 662
425
. 1415 1535 12956 1179
450
3566
549 759 513 669
T F]
289 107 315
3 7I2 16 762 17 550 15 351 12935
Ts Sd 1299. 719 289 163. 535 6636 5621 56738 33
1164
1893/94
Landwirthschaftliche Hauptbetriebe über-
336 300 422 6066 149 678 30 4 6 zas 11 805
140 115 8 tza a39 8 39e zas 2 138 goa 141 183 720, är ie =, bl. io n lc = 3 z dia = 29 6e
haupt (nach den Ergebnissen der Be—⸗
rufszählung vom Jahre 1882). ... 1 232 166 24123 733
Wie man sieht, hat die Zahl der Zwangsversteigerungen land— und forstwirthschaftlicher, von Landwirthen im Hauptberuf bewirth⸗ schafteter Grundstücke von 1886/87 bis 1891/92 erheblich abgenommen, in den beiden nächsten Jahren allerdings sich wieder beträchtlich ver⸗ mehrt, ohne indeß die Ziffer von 1886,87 wieder zu erreichen. Aehn— lich ist die Bewegung hinsichtlich des Im fan gs der versteigerten Grund⸗ stücke; nur fällt hier die geringste Ziffer in das Jahr 1890,91 statt 1891/92. Vergleicht man damit die Anzahl und den Umfang der bei der Berufszählung bon 1882 überhaupt ermittelten, in obenstehender Uebersicht nach denselben Größenklassen wie die Versteigerungen angegebenen land— wirthschaftlichen Hauptbetriebe, so ergiebt sich, daß im Jahre 1886, 87, in welchem die Zahl wie die Fläche dieser Versteigerungen am größten war, auf 961 203 Hauptbetriebe von mehr als 2 ha Fläche 2309 ver⸗ steigerte, also noch nicht 3 vom Tausend, entfielen, während auf 23,735 Millionen Hektar Umfang dieser Betriebe 109 190 ha Umfang der zwangsweise versteigerten, also noch nicht 5 vom Tausend, kamen. Bei Einrechnung aller Zwangsversteigerungen von land- und forst⸗ wirthschaftlichen Grundstücken von weniger als 2 ha Fläche, bei denen als Hauptberuf des Besitzers Land⸗ oder Forstwirthschaft an= gegeben war, steigt die Zahl der Versteigerungen für das Jahr 1853/94 von 1623 auf 1998; dagegen verschiebt sich der Gesammt⸗ umfang der versteigerten Besitzungen nur sehr wenig: von 68 844 auf 69 327 ha.
Es zeigt sich in den obenstehenden Ziffern für den Gesammtstaat eine auffällige, mit fast mathematischer Regelmäßigkeit alljährlich wiederkehrende Verschiedenheit des Antheils der verschiedenen Besitz⸗ klassen an den Zwangsversteigerungen. Die kleineren und mittleren Betriebe sind in sämmtlichen Jahren in ungleich geringerem Umfange bei den Zwangsversteigerungen betheiligt, als man nach ihrem An— theile an der Gesammtfläche der landwirthschaftlichen Hauptbetriebe, wie er durch die Erhebung vom 5. Juni 1882 festgestellt wurde, hätte erwarten sollen; bei den größeren Betrieben trifft dementsprechend das Umgekehrte zu. In den Jahren 189192, 1892/93 und 1893, 94, in welchen die Trennung nach Besitzklassen bei den Versteigerungen am meisten eingehend durchgeführt worden ist, ergaben sich nämlich für die Betriebe von 200 ha und darüber regelmäßig rund 60 vom Hundert Antheil von der versteigerten Fläche, während ihnen nach ihrem Antheil an dem Gesammtumfange der landwirthschaftlichen Hauptbetriebe nur rund 30 vom Hundert zugekommen wären. Auch der Antheil der Grundstücke von 100 bis 200 ha ist stets fast um das Doppelte zu groß, während derjenige der Grundstücke von 50 bis 100 ha schon etwas hinter dem rechnungsmäßig zu erwartenden zurückbleibt und derjenige der kleineren Grundstücke nicht die Hälfte desselben erreicht. Diese Erscheinung wiederholt sich im Großen und Ganzen in allen Propinzen, wenngleich sich hier im einzelnen Abweichungen ergeben. ; So verschieden der Antheil der Besitzklassen, so verschieden ist auch der Gesammtantheil der einzelnen Provinzen an der Zahl und dem Umfang der Versteigerungen. Im Jahre 1893,94 kam fast die Hälfte der versteigerten Fläche von 69 327 ha auf die Provinzen Westpreußen und Posen, während die westlichen Provinzen ganz zurücktraten; in Hessen⸗Nassau waren nur 56 Versteigerungen mit 211 ha, in der Rheinprovinz 155 mit 538 ha Fläche zu verzeichnen. Seit dem 1. April 1886, dem Beginn der statistischen Erhebungen, wurden ermittelt:
im Gesammtstaat .. in Ostpreußen ... 2 . Westpreußen Brandenburg
Pommern.
Posen
Schlesien
Sachsen .
Schleswig⸗Holstein
wann n,,
Westfalen
Hessen⸗Nassau
Rheinland .
Hohenzollern. .. 83 416 . .
Die gesammte, seit 1886/‚387 der Zwangsversteigerung verfallene Fläche landwirthschaftlicher Hauptbetriebe berechnet sich hiernach auf rund 25 vom Hundert der Gesammtfläche landwirthschaftlicher Haupt⸗ betriebe (24,12 Millionen Hektar). In Wirklichkeit ist die Fläche, welche durch Zwangsversteigerung den Besitz gewechselt hat, noch etwas kleiner, da zahlreiche Grundstuͤcke wiederholt der Versteigerung ver⸗ fallen sind. Die beiden Provinzen Westpreußen und Posen (mit je 1,91 bezw. 2,33 Millionen Hektar landwirthschaftlicher Hauptbetriebe überhaupt) haben in den acht Berichtsjahren zusammen gegen 7 bezw. über 5 vom Hundert ihrer Fläche der Zwangsversteigerung verfallen sehen; ganz besonders gering ist während der Berichtszeit der Umfang der Zwangsversteigerungen in Hessen⸗Nassau gewesen, wo nur eine Fläche von 4128 ha, also noch nicht eine Quadratmeile landwirth— schaftlich oder forstwirthschaftlich benutzten Bodens zur Versteigerung gelangt ist.
Berücksichtigt man auch die Zwangsversteigerungen von solchen zur Land⸗ oder Forstwirthschaft dienenden Grundstücken, deren Besitzer nur im Nebenberuf Land oder Forstwirthschaft treiben, sowie die Zwangeversteigerungen behufs Auseinandersetzung zwischen Mitbesitzern und zu Erbtheilungszwecken, dann erhöht sich freilich die Gesammt⸗ zahl der Versteigerungen erheblich; im Jahre 1892 / 93 ist allein die⸗ jenige der Versteigerungen, bei welchen es sich um Landwirthe im Nebenberuf handelte größer gewesen als diejenige bei Landwirthen im Hauptberufe. Die Fläche und der Grundsteuer⸗Reinertrag der versteigerten land⸗ und forstwirihschaftlichen Grundstücke vermehren sich indessen dadurch nur mäßig, so im Jahre 1893/94 die Fläche bon 69 37 auf 79 161 ha, der Ertrag von 595 365 auf 704 936 6
Im Großen und Ganzen ist während der Berichtszeit der Umfang der Zwangsversteigerungen land⸗ und forstwirthschaftlicher Grundstücke kein bedeutender gewesen; selbst in den am meisten betroffenen Landes—⸗ theilen und Besitzklassen hat er sich bis zum Schluß des Jahres 1893.94 überwiegend noch in mäßigen Grenzen gehalten.
17847 Versteigerungen mit 611 079 ha Fläche 98 200 ö 129 252 . 47 652 . 120 881 ‚ 81293 (, 14448 - 16170 ‚ 12032 ö. 6115 . 4128 s 8 440
a ,,, 8 n , 9 , h
Zur Arbeiterbewegung.
In Dortmund befinden sich die Dachdeckergehilfen im Ausstande, nachdem, wie im „Vorwärts“ berichtet wird, die Meister ihre Forderungen abgewiesen haben. Die Arbeiter verlangen: Zehn⸗ stündige Arbeitszeit mit Mittags«, Frühstücks., und Vesperpause; einen
270 965
glo /t 50 oꝛʒ
flach Mindestlohn von 45 3 für die Stunde; bei Ueberstunden einen
uschlag von 20 3 für die Stunde; für Sonntagsarbeit doppelten Stundenlohn u. s. w. .
Arts Waldenburg i Schl. wird der Köln. Ztg.“ telegra⸗ phiert: Nachdem die Forderungen von 390 ausständigen Porzellan ⸗Arbeitern in Altwasser (ogl. Nr. 9 u. 86 d. Bl.) abgelehnt wurden, verließ die Mehrzahl der Ausständigen, die bereits durch Zuzug ersetzt sind, die Stadt. .
In Karlsruhe haben, wie der ‚Frkf. Itg. berichtet wird, die Maler, Anstreicher und Lackierer sich vereinigt, um an die
Meister folgende Forderung zu stellen: Die 99 stündige Arbeitszeit für
Malergehilfen und Mindestlohn von 38 3 für die Stunde; für An⸗
streicher einen Lohn von 35 3. Bis gestern war eine Einigung noch
nicht erzielt. ö 4 . In Tuttlingen war kürzlich in der Adam Storz 'schen
Fabrik chirurgischer Instrumente ein Ausstand ausgebrochen, der, wie
der Vorwärts“ mittheilt, jetzt insofern sein Ende erreicht hat, als die Ausständigen, 35 an der Zahl, ihre Entlassung erhalten haben. Ein Theil von ihnen hat in den anderen Fabriken Tuttlingens bereits wieder Arbeit gefunden. .
In Stockholm haben am Montag sämmtliche Hafenarbeiter die Arbeit eingestellt; sie fordern statt der jetzigen Bezahlung von 30 Oere für die Stunde 40 Oere, zehnstündige Arbeitszeit und 50 Oere für die Stunde Ueberarbeit. Aller Verkehr im Stockholmer Hafen ruht.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 11 039, nicht recht⸗ zeitig gestellt ? Wagen. ; In Dberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3661, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15. Mai die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Karl⸗ straße 5a, dem Gutsbesitzer W. Dahse gehörig; Nutzungswerth 5000 S; Mindestgebot 278 000 „M; mit dem Gebot von 360 000 . blieb die Handelsgesellschaft in Firma A. Ruß jr., Unter den Linden 16, Meistbietende. — Luisenstraße 18, dem Gutsbesitzer W. Dahse gehörig; Nutzungswerth 18170 S; Mindest⸗ gebot 491 0060 S, mit welchem der Stadt⸗Baurath Paul Bratring zu Charlottenburg, Leibnizstr. 4, Meistbietender blieb. — Reichenbergerstr. Z6a, dem Bauunternehmer Johann Wilke gebörig; Fläche 12,95 a; Nutzungswerth 18 200 S; Mindestgebot 1050 S6; Meistbietender blieb der Fabrikant Carl Baumann, Weberstr. 8, mit dem Gebot von 241 500
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Das im Grund⸗ buch von Schöneberg Band 41 Blatt Nr. 1535 auf den Namen des Rohrlegers, jetzigen Fabrikanten Karl Kohlase zu Berlin, Mariendorferstraße 10, eingetragene, zu Schöneberg, Sedanstraße 54, belegene Grundstück; Fläche 5, 1 a; Mindestgebot 27 321 ½ ; für das Meistgebot von 90 500 S wurde der Kaufmann Gu stav Glienicke zu Berlin, Klopstockstr. 60, Ersteher. — Das im Grundbuch von Wilmers⸗ dorf Band 36 Blatt Nr. 1090 auf den Namen des Restaurateurs Hermann Held zu Charlottenburg, Kalkreuthstr. 9, eingetragene, zu Wilmersdorf, Uhlandstr. 124, belegene Grundstück; Fläche 9,57 a; Mindestgebot 8922 M; für das Meistgebot von 190 000 S wurde der Hof-⸗Schlächtermeister Carl Maaß zu Charlottenburg, Barbarossastr. 80, Ersteher. — Vertagt wurde das Verfahren der
wangsversteigerung wegen des zu Schöneberg, Goltzstr. 12 und Barbarossastr. 3, belegenen Grundstücks, dem Maurermeister Carl Streckenbach zu Berlin gehörig.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 15. Mai 1895. Auftrieb und Markt⸗ preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 224 Stück. (Durchschnittẽpreis für 190 kg.) J. Qualität —— An. II. Qualität — — 66, III. Qualität 88 - 96 S, IV. Qualität 74 - 834 M6 — Schweine. Auftrieb 9146 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 78 — 80 4½, Landschweine: a. gute 74 — 76 6, b. geringere 68 -= 72 16, Galizier — — , leichte Ungarn — — M bei 20 * /g Tara, Bakonyer — 6 bei — g Tara pro Stück. — Kälber. Auftrieb 2350 Stäck. (( Vurchs faite eis für 1 kg) I. Qualitãt LOS — 1, 16 A, II. Qualität 0, 990-1, 06 „S6, III. Qualität O, 72 - o, 88 S6 — Schafe. Auftrieb 399 Stück. (Durchschnittspreis für 1g) I. Qualität 0, 90- I, 00 4Æ, II. Qualitãt O, S4 - O, 88 4, III. Qualitãt —, —
— Aus Prag meldet die „Frankf. Ztg.: Der Verwaltungs⸗ rath der Böhmischen Nordbahn hat die Dividende für 1894 auf 8 o festgesetzt gegen 7M im Jahre 1893.
— Aus Bern meldet die „Frankf. Ztg.: Bon der 34 0 Berner Stadt⸗Anleihe im Betrage von 48 697 000 Fr. wurden 315 Millionen konvertiert. Auf die restlichen zur Zeichnung auf— gelegten 17 Millionen Franes der 3 o Anleihe wurden insgesammt 209 Millionen Franes gezeichnet, sodaß die Subfskribenten nur etwa S Go erhalten werden.
Magdeburg, 15. Mai. (W. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker exkl., von 92 0 —, neue 11,15 — 11,35. Kornzucker exkl. 88 0/9 Rende⸗ ment 19,50 — 19,70, neue 10 60 - 10,75, Nachprodukte exkl, 75 o, Rende⸗ ment 7,55 — 8, 25. Ruhiger. Brotraffinade J 23,00. Brotraffinade II 2,75. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 — 2325. Gem. Melis 1 mit
aß 22,23 — 22,59. Stetig. Rohzucker J. Produkt Transito f. a. B.
mburg pr. Mai 10,25 Gd., 10,0 Br., pr. Juni 10,32) bez., 10,374 Br.. vr. Juli 10,425 bez., 10,47 Br., pr. August io, 5h bez. u. Br. Schwächer.
Leipzig, l5. Mai. (W. T. B.) Kammzug Termin handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 2,0 M, pr. Juni 2,924 , pr. Juli 2,99 4A, pr. August 2, 977 A, pr. Seytember 3, 0 AM, pr. Oktober 3 00 , pr. November 3,24 M, pr. Dezember 3, 023 . pr. Januar 3, 05 A. pr. Februar 3, 05 M, pr. März J, 074 4, pr. April — * Umfsatz: 15 000 Eg.
365 7668 — 1,52 0s der Gesammt⸗
12 53 goꝛ 11071 063 5g Hg os A5. g0 d 2 P
Mannheim, 15. Mai. (W. T. B) Produktenmarkt. Weizen pr. Mai 15,15, pr. Juli 15,15, pr. November 15,35. Roggen pr. Mai 13,40, pr. Juli 13 50, pr. November 13,0. Hafer pr. Mai 12,609, pr. Juli 12, B, pr. Nobember 13,00. Mais pr. Mal 12655 pr. Juli 11,B75, pr. November 11,50. . ö
Bremen, 15. Mai. (W. T. B.) (Börsen⸗ Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. Offizielle Notierung der Bremer Petroleum ⸗Börse.) Fest. Loko 7.50 Br. — Baumwoll Ruhig. Upland middl. lokJ 344 8. — Schmalz. Ruhig. Wilcox 366 . Armour shield 354 3, Cudahy 366 8, Fairbantz 30 J. — Speck. Ruhig. Short clear middling loko 31. = Taback. Umsatz: 106 Seronen Carmen. .
Hamburg, 15. Mai. (W. T. B.). Kaffee. (Nachmittaga. bericht, Good average Santos pr. Mai 77. pr. September 6, pr. Dezember 735, pr. März 721. Schleppend. — Zuckermarkt. Schlußbericht.) Rüben Rohzucker J. Produk Basis 88 0,½ Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg vr. Mai 106274, pr. Juni 1035, vr. August 10,55, vr. Oktober 10,65. Behauptet.
Bu dapest, 15. Mai. (W. T. B.) Gewinnziehung der Ungari— schen 100 Fi- Loofe: 120 505 Fi. Ser. 6563 Rr. 9, 13 6659 51. Ser. 3166 Nr. 38, 5000 Fl. Ser. 207 Nr. 2, je 10090 Fl. Ser. 2409 Nr. 23, Ser. 3224 Nr. 26, Ser. 5090 Nr. 7, Ser. 917 Nr. 28.
Pest, 15. Mai. (W. T. B.) Produkten markt. Weizen matter. pr. Mai⸗Juni 7,49 Gd., 742 Br., pr. Herbst 7,38 Gd, 739 Br. Roggen pr. Herbst 6,55 Gd. 6,67 Br. Hafer pr. Herbst 623 Gd., 6,25 Br. Mais pr. Mai⸗Juni 6,65 Gd., 6.67 Br., yr. Juli⸗August 6,80 Gd., 6,81 Br. Kohlraps pr. August⸗September 1150 Gd., 11,60 Br.
London, 15. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Preise un— verändert, lebhafte Betheiligung.
An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.
96 o½ss Javazucker loto 113 stetig, Rüben⸗Rohzucker loko 107 fest. — Chile⸗Kupfer 4315 1s, pr. 3 Monat 443.
London, 15. Mai. (W. T. B.. Die Vertreter der amerika—⸗ nischen Kupferproduzenten beschlossen in einer heute hier ab⸗ gehaltenen Versammlung, die Metallverschiffungen auf 60 0090 t jähr— lich einzuschränken. Der Vertrag bleibt ein Jahr lang in Kraft. Die europäischen Produzenten erklärten sich bereit, die Förde⸗ rung um ungefähr 700½ jährlich zu verringern. .
Am sterdam, 15. Mai. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 53. — Bancazinn 42. .
New⸗York, 15. Mai. (W. T. B.) Die Börse eröffnete schwach und mit niedrigeren Kursen, im weiteren Verlauf war das Geschäft durchweg unregelmäßig. Schluß vorherrschend träge. Der nnn der Aktien betrug 451 000 Stück.
; eizen anfangs schwach, dann steigend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen auf Käufe für Rechnung des Inlandes und ungünstige Ernteberichte. Schluß sehr fest. — Mais entsprechend der Festigkeit des Weizens und auf Befürchtungen von Frost während des ganzen Börsenverlaufs steigend mit wenigen hre ltio en .
Waarenbericht. Baumwolle Preis in New-⸗Jork 61s / is, do. in Nem Orleans 64. Petroleum Stand. white in New⸗JYork 8. 50, do. in Philadelphia 8,45, do. rohes nom., do. Pipe line cert. p. Juni 1725 nom. Schmalz West. steam 6,85, do. Rohe & Brothers TI. Mais pr. Mai 55, do. vr. Juli 563, do. pr. September 563. Rother Winterweizen 705, Weizen pr. Mai 693. do. pr. Juli 706, do. pr. September 703, do. pr. Dezember 723. Getreidefracht nach Liverpool 2. Kaffee fair Rio Nr. 7 16, do. Rio Nr. 7 pr. Mai 1420, do. do. pr. August 14 60. Mehl, Sxring Wheat elears 2.75. Zucker 3. Kupfer 160,50. — Nachbörse: 1 C. höher.
Chicago, 15. Mai. (W. T. B.) Weizen allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs auf gemeldete Ernteschäden und Deckungen der Baissiers. — Mais allgemein fest während des ganzen Börsenverlaufs auf ungünstiges Wetter und Deckungen der Baissiers. Der Markt wurde beherrscht durch die Fluktuationen in Weizen.
Weizen pr. Mai 653, pr. Juli 663. Mais pr. Mai ö0z, Speck short elear nomin. Pork pr. Mai 11,92.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite eng⸗ lische Post über Ostende vom 15. Mai ausgeblieben. Grund: Der Bahnpostwagen ist in Brüssel ausgesetzt worden.
Fran kfsurt a. M., 15. Mai. (W. T. B.) Die „Fankf. Itg.! meldet ans Bern: Die vom Eisenbahn-Devartement ausgearbeitete Verfassungsnovelle schlägt für die Verstaatlichung der Eisenbahnen als Erwerbsarten vor: den konzessionsmäßigen Rück⸗ kauf, den freihändigen Kauf und die Expropriation.
Bremen, 16. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyvd. Der Schnelldampfer Havel“ hat am 15. Mai Morgens Dodb'r paffiert; er überbringt 180 Passagiere und volle Ladung. Der Schnell dampfer „Saale“ ist am 14. Mai Vormittags von Rew-⸗Por nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer Trave hat am 14. Mai Morgens Dover passiert. Der Postdampfer ‚Weser hat am 14. Mai Abends Vlissingen passiert. ; .
, 15., Mai. (W. T. B.) Hamburg ⸗Ameri— kanifche Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Postdampser Phoenicia“ hat heute Morgen Lizard passiert.
Triest, 15. Mai. (W. T. B.). In der heutigen General, versammlung des österreichischen Lloyd wurden die Vorschliße des Verwaltungsrathes genehmigt und die Dividende auf 21 Gulden festgesetzt. .
London, 15. Mai. (W. T. B.) Der Ca st le Da ng et Ror ham Castle“ hat heute auf der ,,, Made ina pa fern, Der Union-⸗Dampfer Moor“ ist Mittwoch auf der Ausreise 9 Kapstadt angekommen. Der Union Dampfer Trojan Oi Dienstag auf der Heimreise von Madeira abgegangen. *r sinion⸗'Dam pfer Goth“ ist Montag auf der Ausreise in Kar stadt angekommen.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
n 117.
Berlin, Donnerstag, den 16. Mai
1895.
——
Literatur.
Geschichte.
fk. Politische Geschichte der Gegenwart. Begründet von Wilhelm Müller und fortgeführt von Dr. Karl Wipper⸗ mann. XXVII. Das Jahr 1894. Berlin, Julius Springer. 1595. 4 M6 — Dieses Buch verfolgt den Zweck, durch die Dar⸗ stellung der Geschichte der Gegenwart dem Tagespolitiker die Mög—⸗ lichkeit zu bieten, sich auf bequeme Weise die unentbehrliche Kenntniß der letzten Ereignisse anzueignen und dem späteren Historiker für die Erforschung unserer Zeit eine gewisse Vorarbeit zu liefern. In diesem Bestreben berührt sich das Werk mit dem von demselben Autor herausgegebenen Deutschen Geschichts kalender (zeipzig, Grunow) und mit Schultheß Europäischem Geschichts kalender (München, Beck). Der Unterschied zwischen den drei Publikationen ist, daß der ‚Deutsche Geschichtskalender' die einzelnen Eceignisse sachlich gruppiert und außer diesen chronikalischen Notizen nichts enthält, während das vor— liegende Buch eine rein erzählende Geschichte bietet. Der Euro— päische Geschichtskalender dagegen bringt die Ereignisse nach Staaten geordnet in chronologischer Folge stellt sie aber außerdem in einem genauen Negister nach sachlichen Gesichtspunkten zusammen und giebt jum Schluß in erzählender Form eine orientierende Uebersicht über die Geschichte der Kulturstaaten, vereinigt aiso in sich den Inhalt der beiden anderen Werke, wobei naturgemäß die erzählende Darstellung kürzer ausfallen muß als in dem vorliegenden Buche. Was dieses nun betrifft, sö wird niemand eine unbedingte Vollständigkeit oder eine mit der Genauigkeit archivalischer Forschung gearbeitete Darstellung erwarten; bei derartigen Werken kommt es in erster Linie auf die Auswahl des histerisch Wichtigen an, und hierin ist dem subjektiven Ermessen selbstverständlich ein großer Spielraum gelassen. Lücken sind uns da nicht aufgefallen; im Gegentheil könnte manches, z. B. die Auszüge aus parlamen— tarischen Verhandlungen, unbedenklich eingeschränkt werden. Deutschland nimmt natürlich den größten Raum ein; den übrigen europäischen Großmächten ist je ein besonderes Kapitel gewidmet, während die kleineren europäischen und die außer—⸗ europäischen Länder in Gruppen zusammengefaßt sind. Die Ueber⸗ sichtlichkeit ist durch ein gutes Inhaltsverzeichniß erhöht.
ff. Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Alterthum s kunde. Band 7, Heft 2. Lübeck, Schmersahl, 1895. — Einen für die Geschichte des Lübecker Handels und Verkehrs sehr wichtigen Beitrag liefert in diesem Heft Adolf Wohlwill. Er schildert die wiederholten Versuche, den zur Zeit der höchsten Blüthe Lübecks gebauten und in der Zeit des Niedergangs allmählich verfal⸗ lenen Stecknitz⸗Kanal wiederherzustellen und den gestiegenen Anforde—⸗ rungen der Schiffahrt anzupassen. Im 17. Jahrhundert machte sich bereits das Bedürfniß nach einer beferen Verbindung Lübecks mit der Elbe geltend, aber die zerrütteten Finanzen ließen die Verbesserungs⸗ pläte nicht zur Ausführung kommen. Auch im 18. Jahrhundert trug sich die Lübecker Regierung mit derartigen Projekten, die aber infolge der politischen Umwälzungen nach der Französischen Revolution aufgegeben werden mußten. Erst mit der Annexion Lübecks durch Napoleon (1810) schien die Hoffnung der Lübecker in Erfüllung zu gehen, da Napoleon großen Werth auf die Verbindung zwischen Elbe und Ostsee legte und den Bau eines neuen Kanals in Angriff nahm. Der Zusammenbruch seiner Herrschaft machte jedoch auch diesem Plane ein Ende, und in der Zeit des Deutschen Bundes waren derartige Arbeiten vollends unmöglich. Erst die allerjüngste Zeit hat mit der Herstellung einer ausreichenden Wasserstraße zwischen der alten Travestadt und der Elbe begonnen. — Ein Stück aus der mittelalterlichen Verfassungsgeschichte Lübecks schildert M. Hoff— mann in der Biographie des Bürgermeisters Heinrich Rape⸗ sulber's. Wie alle großen Städte Deutschlands hatte auch Lübeck im 14. und 15. Jahrhundert unter inneren Unruhen zu leiden. Die Handwerker und das niedere Volk suchten die einseitige Herrschaft des Raths zu brechen und entweder ein Aufsichtsrecht über ihn zu erlangen oder die Regierung ganz an sich zu bringen. In Lübeck gelang die Ver⸗
drängung der Geschlechter um die Wende des 14. Jahrhunderts, das demokratische Regiment zeigte sich aber den politischen Aufgaben des Vororts 6. Hansa nicht gewachsen — namentlich in den Ver⸗ wicklung? Mit den skandinavischen Staaten —, und der Rath erlangte unter Führung Rapesulver's bald wieder seine alte Autorität. In der auswärtigen Politik stand Lübeck um diese Zeit nicht mehr auf der Höhe seiner Macht; in den Kriegen mit Dänemark, die Rapefulper mit großer Energie führte, konnte es seine Privilegien nur mit Mühe aufrecht erhalten; es ward allmählich seit Mitte des 15. Jahrhunderts offenbar, daß der lockere deutsche Städte⸗ bund den sich immer mehr konsolidierenden nördlichen Königreichen nicht mehr überlegen war. — Zum Schluß ist zu erwähnen die Ge—
schichte mehrerer bei Lübeck gelegener Dörfer von C. Wehrmann, die einen guten Einblick in die ländlichen Besitzverhältnisse des Mittel⸗
alters, u. a. in den Gewerbebetrieb auf dem Lande, gewährt.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Die Zivilrrozeßordnung für das Deutsche Reich nebst den auf den Zivilprozeß bezüglichen Bestimmungen des Gerichts- verfassungegesetzes und den Einführungsgesetzen, erläutert von Br. J. Struckmann. Wirklichem Geheimen Ober. Justiz⸗ Kath und Ober— Landesgerichts-Präsidenten in Köln, und Dr. R. Koch, Wirklichen Ge— heimen Rath und Präsidenten des Reichsbank. Direktoriums. 6. ver— mehrte und verbesserte Auflage. Verlag von J. Guttentag in Berlin. — Die Lieferung 4, umfassend Bogen 44 — 66, bringt den Schluß der Zivilprozeßordnung und beginnt das Reichs Einführungsgesetz. Gegen⸗ über allen übrigen Kommentaren zeichnet sich der vorkiegende dadurch aus, daß neben der Rechtsprechung des Reichsgerichts auch die des Obersten Gerichtshofs in München berücksichtigt ist, sodann aber vor— nehmlich dadurch, daß die gesammte Literatur scharf gekennzeichnet wird. In dieser Beziehung ist das Werk nicht nur ein Ergebniß sorgsamen Fleißes, sondern auch kritischer, rechtswissenschaftlicher Thätigkeit.
— Der Begriff der Polizei und der Umfang des polizeilichen Verfügungs⸗ und Verwendungsrechts in
reußen. Von Dr. Heinrich Rofin, ordentlichem Professor der Rechte an der Universität Freiburg i. B. Berlin 1895, Carl Hey— mann's Verlag. (Preis 2 t 40 3.) — Den Lesern der interessanten Sckrift seien als Vorbereitung die Vorträge empfohlen, welche Suarez auf Befehl des Königs Friedrich Wilhelm IJ. 1751 dem damaligen Kronprinzen ‚über das Recht der Polizei“ gehalten hat. Dieselben sind im Auszuge bereits von Stölzel publiziert, jetzt aber vollstãndig
veröffentlicht von Resin in der „Zeitschrift für Literatur und Ger schichte der Staatswissenschaften . Band Ii1 Heft 5, 5 ff. u. . Auf diefer wissenschaft,
Grundlage fortbauend, legt der Verfasser in der vorliegenden Schrift die Entstehungsgeschichte des 8 10 Th. IL Tit. I7 A. Pr. .- R in Verbindung mit SS 6. 16 Th. II Tit. 13 dar. gend nach⸗ ö daß in S 19 11 17 keineswegs eine Umgren;ung
-. griff ests dung der Polizei gegeben ist. S. 114 heitzt es: Der Begriff der Polizei im allgemeinen umfaßt nach preußischem Recht von den spezifischen Verfassungs- und Landeshoheitsrechten abgeseben) die gesammte innere Verwaltung, d. h. unter Ausscheidung der Justiz, Finanz⸗ und Militärverwaltung, die ganze, nach innen gerichtete, dem Gemeinwohl gewidmete staatliche Thätigkeit. Ob sie mehr auf Sicher— heit oder Wohlfahrt, mehr auf Schutz oder auf Förderung gerichtet ist, ob sie als zwingende Beschränkung individueller Handlungsfreiheit (Polizei in neuem staatswissenschaftlichem Sinn) oder als des Zwangs entrathende Pflege sich darstellt, ist für den Begriff der Polizei nicht entscheidend.. . S 116: Der Umfang des polizeilichen Verordnungt⸗ rechts ist nicht durch 10 Th. II Tit. 17 1. .- R beschränkt und nie durch ihn beschränkt gewesen, mochte die politische und staatsrechtliche Grundlage dieses Satzes auch im Laufe der Zeiten und Gesetzgebung gewechselt haben... Die Rechtsprechung des Ober⸗Verwaktungsgerichts und in dessen Nachfolge des Kammergerichts, Strafsenat, ist S. 4, 6, 105 belehrend zusammengestellt. Zu F 3 sei die Bemerkung gemacht, ob es denn nicht gerathen wäre, das Wort „Differenzierung“ durch ein
alten kommerziellen
ständig dargeboten. seinen Sohn in solcher Weise belehren ließ!“ —
heimathlich deutsches Wort zu ersetzen, trotzdem sich in den Werken
anderer hochgeachteter Rechtsgelehrten sogar das Wort „Indifferen⸗ zierung, findet. Die Gründlichkeit der geschichtlichen Darftellung ver— dient allg'meine Anerkennung, dagegen dürfte, die Rechtsprechung an— langend, doch der Standpunkt des Dber⸗Verwaltungsgerichts und des Kammergerichts festzuhalten sein. — — Zeitschrift für Literatur und Geschichte der Staatswissenschaften, herausgegeben von Dr. Kuno Franken; stein. (Verlag von C. L. Hirschfeld in Berlin) — Das vorliegende 5. und 6. Heft des dritten Bandes der Zeitschrift bringt zunächst eine Abhandlung von Professor Dr. von Stengel Würzburg Zur Literatur über das Dreiklassenwahlsystem in Preußen“. Besonders beachtenswerth ist der Ueberblick über den Gang der Wahlrechts. Gesetz⸗ gebung seit dem Erlaß des Wahlgesetzes vom 30. Mai 1849 bis zur Novelle vom 29. Juni 1893. Daran schließt sich eine Beurtheilung der Aus— führungen Gneist's und Jastrom 's. — Von herborragendem Intereffe ist die Mittheilung, welche Professor Dr. S. Rosin-⸗Freiburg i. Baus den Vorträgen macht, die Suarez im Jahre 1791 dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (III.) gehalten hat. Stölzel's Verdienst in seiner klassischen Biographie Carl Gottlieb Suarez, ein Zeitbild aus er zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“ ist es, auf diese Vorträge bingewiesen und monumentale Stellen daraus veröffentlicht Mn haben. Vorliegend sind die Vorträge „über die Rechte der Polizei“ voll⸗ Ehre dem König Friedrich Wilhelm II., der Literaturberi bilden den Abschluß des Hefts. . — Juristischer Literaturbericht 1884 bis 18931, unte Mitwirkung von Professor H. Erman in Lausanne, Professor A Frantz in Kiel, Geheimem Justiz-Rath C. Gareis in Königsberg, Profeffor G:; Kleinfeller in Kiel, Rechtsanwalt, Justis-Rath C. F. Reatz in Gießen, Professor L. R. von Salis in Basel. Ober⸗Amtsrichter SY. Sommer in Blankenburg, Professor F Stoerk in Greifswald bergusgegeben von A. von Kirchen he im, Professor in Heidelberg. — Während das „Zentralblatt für Rechts wissenschaft“ sebenfalls' seit Jahren von Professor Dr. von Kirchenheim geleitet und jetzt bereits bis zum 14 Jahrgang gediehen) aus der Feder berufener Sach verständiger kurze Berichte über die neueste Fachliteratur des In- und Auslandes bringt, soll dieses neu in Angriff genommene Unternehmen eine kurze Uebersicht über die Literatur der letzten zehn Jahre geben. Rasch aufzufinden soll sein, was vorhanden ist, und mit Sicherheit soll der Inhalt überblickt werden. Nur erfahrene Fachmänner durften sich an das Werk wagen: die obigen Namen ergeben, daß sich berufene Gelehrte hierzu zusammengethan baben. Den Verlag hat die J. C. Hinrichs'sche Verlage buchhandlung in Leipzig übernommen. Bis jetzt liegen Heft 1 und 2 vor: Rechtsphilosophie, vergleichende Rechts⸗ sienschaft, deutsche Rechtsgeschichte und Geschichte der Rechts= wissenschaft von L. R. von Salis und H. Sommer.; römisches Recht ven H. Erman. Das Werk empfiehlt sich als gutes Hilfsmittel
für Gerichtsbibliotbeken.
— Sächsisches Archi für bürgerliches Recht und Prozeß, herausgegeben von Ober⸗Justiz Rath J. Hoffmann und Landgerichts Rath Dr. Friedr. Wulfert in Dresden. Verlag der Roßberg'schen Hofbuchhandlung in Leipzig. — Bd. V. Heft T. 3 bringt die Fortsetzung der Bemerkungen zu dem zweiten Entwurf eines Bürger⸗ lichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich vom Senats-Präsidenten Dr. Bünger Leipzig, ferner über das zeitliche Verhältniß zwischen dem Be— streiten und Verweigern der Pflicht zur Leistung des Offenbarungseides von Landrichter Dr. Lob e⸗Leipzig. Den Abschluß macht eine Aus— wahl anderweit nicht veröffentlichter Entscheidungen.
— Zum Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs (f. Fegg! und Staats⸗Anzeiger“ 1895 Nr. 5 Blg. I) giebt Rechtsanwalt Raus nitz⸗-Berlin eine Kritik in Form eines abgeänderten Entwurfs als Begründung. (J. J.
Heine's Verlag in Berlin; Pr. 60 .)
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 1. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 3. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
. Unters , .
Deffentlicher
Anzeiger.
Verkaufstermin für das beregte Grundstück ein Bo
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗ Gefell z J. Erwerbs. und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
Bank ⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen,
h untersuchungs. Sachen.
II099] K. Staats anwaltschaft Heilbronn. Oeffentliche Bekauntmachung.
Durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hier vom 9. Mai 1895 ist gemäß 5 326 180 Str. P.⸗-O. das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der folgenden Personen mit Beschlag .
Josef Bertsch, geb. 11. März 1874, von Hagen⸗ bach, O. A. Neckarfulm,
2) Johannes Fischer, geb. 9. Mai 1874, Pleidelsheim, O- A. Marbach,
3) August Anton Fischer, geb. 2. Oktober 1874,
geb.
don Neckarsulm,
4 Eugen Gailing, 14. Mai
Dedheim, O. A. Neckarsulm,
»” Christian Friedrich Göz, geb. 13. September 1834, von Widdern, O.-A. Neckarjulm,
s) Ernst Wilhelm Grimm, geb. 6. Januar 1874, en Züttlingen, DA. Neckarfulm,
) Jakob Wilbelm Hay, geb. 2. Dezember 1874, don Steinheim, Or A. Marbach,
8) Karl Gottlieb Käß, geb. 21. Juni 1874, von Vinzerhausen, D. A. Marbach,
IG. Petrus Keicher, geb. 26. Juni 1874, von Dedheim. S. A. Neckarsulm,
10 Wilhelm Gottlob Link, geb. 24. Januar 1874, bon Pleidelsheim. O. A. Marbach,
3 Wilhelm Friedrich Sammet, geb. 21. Mai
di don Hößlinsülz, O.-A. Weinsberg,
19 August Julius Max Sauter, geb. 16. No- dember 1874, von Bittelbronn, D. A. Neckarfulm, gin Hermann Schrank, geb. 25. März 1874, von
ottingen, O. A. Neckarfulm,
u dam Georg Michael Sinn, geb. 22. März 6 don Brettach, Gde. Maienfels, O.A. Weins⸗
13 Friedrich Wilhelm Wolf, gebe 10. Januar 34, von Steinheim, S.A. Marbach, 6d Jaoß Johann. Wolf., geb. T6. Oktober 1874, n Jagsthausen, O. A. Neckarfulm. Den Iz. Mai ih Staatsanwalt Gartmann.
von
1874, / von
Y Aufgebot, Zustellungen und dergl.
(11188 Zwang sversteigerung.
Im Wege der , . soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder- barnimschen Kreise Band gs Blatt Nr. 3901 auf den Namen des Fabrikanten Max Schweichler und des Kaufmanns Albert Meyer, beide hierselbst, einge⸗ tragene, hierselbst in der Wildeno m straße, nach dem Kataster Nr. 7 belegene Grundstück am 5. Juli 1895, Vormittags 107 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel O.,, parterre, Sagal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5940 M Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige n, , . und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D. Zimmer 41, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstäcks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5. Juli 1895, Nachmittags 12 uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 19. Mai 1595.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 85.
11187
Zur Zwangsversteigerung des dem Erbpächter W. Bull zu Prisannewitz bisher gehörigen Erbpacht⸗ gehöfts Nr. VII daselbst steht nach dem vom Groß. herzoglichen Amtsgerichte am 20. Februar 1895 erlassenen Verkaufsproklam der Ueberbotstermin auf Montag, den 10. Juni 1895, Vormittags 11 Uhr, an. Derselbe wird vorschriftsmäßig hier ⸗ durch öffentlich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem gestern staktgefundenen ersten
von 19000 M abgegeben worden ist.
Schwaan, den 14. Mai 1895.
ö Wilken, A⸗G.⸗Aktuar, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.
11197 Ausfertigung. ⸗ Aufgebot.
Der Amtsschulze und Gutsauszügler Franz Kirste von Heiersdorf bei Niederwiera hat das Aufgebot der am 1. Juli 1882 ausgefertigten 30, gigen Obli⸗ gation Herzoglicher Landesbank zu Altenburg über 300 S — J. D. 3497 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 5. Juli 1898, Vormittags E11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Burg⸗ straße 11, zwei Treppen, Zimmer 4, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Altenburg, den 2. Mai 1895.
Herzogliches Amtsgericht. Abth. Ila. (gez) Reichardt. Ausgefertigt: , , ,, den 14. Mai 1895. Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgericht. Abth. IIa. (L. S.) Schack, Aktuar.
19906 Aufgebot. Nr. 12162. Die ledige Rosa Vaith von Igers⸗ heim, Oberamt Mergentheim, hat das Aufgebot: I) der 4 ½ bad. Partialobligation Litt. B. Nr. 10 675 über 1000 S von 1880, 2) der 40,½ bad. Partialobligation Litt. D. Nr. 10 666 über 390 6 von 1880, 3) der 400 bad. Partialobligation Litt. D. Nr. 10 667 über 300 M von 1880, 4) der 40/9 bad. Partialobligation Litt. D. Nr. 10 671 über 300 MS von 1880, deren Besitäß und Verlust glaubhaft gemacht sind, beantragt Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 20. Februar 1909, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gr. Amtsgerichte hier, Akademiestr. 2, JI. Stock, Zimmer Nr. 14, anberaumten Aufgebotstermine seine
widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er— fol wird. Karlsruhe, den 6. Mai 1895.
5
Rapp, Gerichtsschreiber Großherzoglichen Amtsgerichts.
11196 Nachstehendes Aufgebot: Nr. 2379. Der Gastwirth August Timmermann, in Lenne, als Polley'scher Kurator, hat das Aufgebot bezüglich der abhanden gekommenen 30, igen Leibhaus= Obligation Litt. S. Nr. 63 über 360 , ausgestellt von en, Leihhauskasse zu Holzminden unterm 15. April 1875 und auf den Namen des Schmiedes Wilhelm Frohme in Lenne als Kurators für den ab— wesenden Christian Pollev daher lautend, beantragt. Der Inhaber der Obligation wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Dezember 1895, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte an. zumelden und die Obligation vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Holzminden, den 9. Mai 1895. Herzogliches Amtsgericht. (gez. H. Cleve,“ wird damit veröffentlicht. F. Bach, Gerichtsschreiber.
3829 Aufgebot.
Die Erben des Kaufmanns Johann Wolf in Nürnberg, Elise, Karl und Christian Wolf, minder jährig und vertreten durch ihren Vormund, Privatier Christian Schlegel zu München, haben das Aufgebot der Police Nr. 4152 E. Nr. 1I1 847 der Frankfurter Lebensversicherungsgesellschaft zu Frankfurt a. M., lautend über 1000 Gulden auf den Tod des Kauf— mange Johann Wolf von Nürnberg, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 4. Dezember 18935, Vormittags 10 Ühr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 29, anberaumten Aufgebotstetrmine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
Frankfurt a. M., den 3. April 1895.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. IV.