Theater und Muftk.
Im Königlichen Opernhause gebt morgen zum ersten Mal die dreiaktige Oper „Frauenlob. von Reinhold Becker, Tert von Franz Koppel ⸗Ellfeld, unter Kapellmeister Weingartner's Leitung und mit folgender Besetzung in Scene; Kaiser Ludwig der Baver: Herr Betz, Ritter Wolf von Thurneisen: Herr Stammer, Servazio di. 221 Herr Fränkel, Ottker von Scharfenstein; Herr Krasa, Hildegund, sein Mündel: Fräulein Hiedler, Heinrich zur Meise, genannt der Frauenlob‘: Herr Kraus, Klas: Herr Krolop, Sizyga; Frau Goetze. Jost: Herr Schmidt. Thurmwächter: Herr Mödlinger, Bursche:
Herr Lieban, Mädchen: Fräulein Krainz. die Oper vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Die bei und in Mainz im Jahre 1318. 100. Geburtstag wird durch Aufführungen der Opern
und Der Vampyr im August d. J. festlich begangen. Im O
In Siene gesetzt ist Handlung spielt Heinrich Marschner's
Hans Heiling“, ktober d. J.
gelangt die Oper Benvenuto Cellini von Hektor Berlioz erstmalig
zur Aufführung. Als nächste Neueinstudierung
wird Beethoven's
„Fidelio? mit Dekorationen nach Entwürfen des Malers Professor
Hertel vorbereitet.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Nicolay
Gogol's Lustspiel .Der Revisor“ gegeben.
Zu Ehren der Anwesenheit
von Frau Christiane Hebbel, der Wittwe des großen deutschen Dichters, welche aus Wien hier eingetroffen ist, wird in nächster Woche eine
Gesammtaufführung von Friedrich Hebbel s
Nibelungen! stattfinden.
Herr Intendant Prasch hat für die nächste Saison des Berliner
Theaters folgendes Personal verpflichtet:
die Damen Teresina
Geßner, Auguste Prasch⸗Grevenberg, Margarethe Tondeur und Maria
Pospischil, die Herren Ernst Formes. Siegfried Kraußneck, Schindler, Otto Sommerstorff und Arthur Wehrlin. Das Friedrich⸗Wilhelmstädtische am 31. d. M. seine diesjährige Spielzeit. Die Obersteiger“ bleibt bis dahin auf dem Spielplan. Das Vaudeville Tata ⸗ Toto“,
Jelenko, aul Nollet, Dr. Max Pohl, Wilhelm Rieckhoff, Albert
Theater
Arthur
beschlieỹt Operette Der
von Léon und Zell nach dem
Original der Herren Bilhaud und Barré bearbeitet und von Antoine Ban es musikalisch illustriert, gelangt, wie bereits gemeldet, morgen
im Neuen Theater zur ersten Aufführung und
wird, von den
Kräften des Carl Schultze⸗Theaters in Hamburg dargestellt, bis zum
Ende des Monats Juni das Rrpertoire beherrschen. das Stück am Theater in der Josephstadt geführt.
Mannigfaltiges.
mehr als
In Wien wurde 180 mal auf⸗
Die Einweihung der Auferstehungskirche, der auf dem
Terrain des alten Armenkirchhofs
erbauten Tochterkirche von St.
Marcus, hat heute in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold, Höchst⸗ welche Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin vertraten, in
Der Osten
feierlicher Weise stattgefunden.
der Stadt,
namentlich
die nähere Umgebung des neuen Gottes hauses war aufs xeichste ge— schmückt. Am Landsberger Thor erbob sich ein Triumpbbogen mit
einer Blumenkrone; gerichtet, welche Cartouchen der Mitte prangte ein
Grund ist der Sieg, der
Velarium mit der die Welt
ver dem Kirchplatz waren hohe Masten auf— mit religiösen Bildern trugen. In Inschrift: überwunden hat.“
Unser Mit
der Gemeinde hatten sich zahlreiche Ehrengäste zur Einweihungsfeier
eingefunden.
Unter den Anwesenden befanden sich der Minister der geist⸗
lichen c. Angelegenheiten Dr. Bosse, der Minifter des Königlichen Hauses von. Wedel, der Gouverneur von Berlin, General ⸗Oherst der Kavallerie Freiherr von Los, der Präsident des Exangelischen Ober ⸗Kirchenraths,
Wirkliche Geheime Rath D. Dr. Barkhaufen, der Vi
ze⸗Präsident des
Evangelischen Ober⸗Kirchenraths Propst D. Freiherr v. d. Goltz, der Konsistorial⸗Präsident D. Schmidt, die General⸗ Superintendenten Faber und DDr. Brückner und zahlreiche Geistliche, der Geheime Ober ⸗Baurath Adler, der Dirigent der Königlichen Ministerial⸗Baukommission, Geheime Qber⸗Regierungs⸗Rath Kayser, der Vorsitzende der vereinigten Kreis- Syngaen Präsident von Meveren und zahlreiche Mitglieder der Synode,
der Ober⸗Bürgermeister Zelle und der Dr. Langerhans.
3el d Stadtverordneten⸗Vorsteher Vom Hofstaat Ihrer Majestät der Kaiserin war
der Ober ⸗Hofmeister Freiherr von Mirbach erschienen. Die Anfahrt Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold geschah unter dem Geläut der Glocken. Der Prinzessin wurden von den Damen Marie Rauchfuß und Charlotte Vogel duftige Rosen überreicht.
Der Prinz begrüßte den General-Superintendenten Faber und den erfolgte goldener Seiner Unter den Klängen der
Ober- Bürgermeister Zelle. In üblicher Weise der Akt der Oeffnung der Kirche, deren durch den Regierungs⸗Baumeister Menken lichen Hoheit überreicht wurde.
sodann Schlüssel König⸗ vom
St. Marcus ⸗Kirchenchor gesungenen Motette Nun aber ist Christus auferstanden wurde hierauf in das Gotteshaus eingetreten. Nach dem
von Posaunen begleiteten Gemeindegesang Jesus
meine Zuver⸗
sicht' begann der Akt der Weihe, den General-Superintendent Faber
im Anschluß an das Wort aus Joh. 11. 25, das die Kaiserin in die von Allerhöchstderselben bibel geschrieben hatte, vollzog.
geschenkte Nach dem
Ihre Majestät Altar⸗ Weihegebet
erklang der Choral Jesus, er, mein Heiland lebt“. Der Chorgesang Auferstehn, ja auferstehn' leitete sodann zur Liturgie des Super⸗ intendenten Lig. Kreibig über. Die erste Predigt im neuen Gottes— haus hielt Pfarrer Fischer, der Erste Geistliche der Mutter—⸗ gemeinde, über Joh. 17. 24, jenes Wort, das Ihre Majestät in die von Allerhöchstderselben gleichfalls geschenkte Kanzel⸗Bibel eingetragen. Unter Orgel⸗ und Posaunenbegleitung wurde danach der Choral Lobe den Herren‘ gesungen, worauf mit Gebet und Segen des General⸗Superintendenten Faber sowie Gesang und Orgel⸗ spiel die Einweihungsfeier endete.
Das neue Gotteshaus ist unter Zugrundelegung eines Grund risses des Stadtbauraths Blankenstein durch den Regierung Baumeister Menken als dreischiffige Hallenkirche in märkischem Backsteinstil mit romanischen Anklängen) erbaut worden. Das Schiff ist 31 m lang und 215 m breit, der achteckige Chor ist 75 m tief und 9 m breit. Im Ganzen sind 1500 Sitzplätze vorgesehen, bon denen 539 auf die Emporen kommen. Das große Mittelfenster des Chors, das Maria vor dem Auferstandenen darstellt, ist eine Stiftung Ihrer Majestät der Kaiserin und von Burckhardt u. Sohn in München ausgeführt; der Taufstein ist ein Geschenk des Brauereibesitzers Breithaupt, die Fenster im Sitzungssaal der Aeltesten sind von der Stadtmission gestiftet, die Christusfigur an dem 77 m hoben Thurm ist eine Stiftung des Hoflieferanten G. A. Schulz. Die gesammten Baukosten für die Kirche betragen 455 000 S6
Ju der gestrigen Sitzung der Stadtvergrdneten erstattete der Stadtverordnete Scheiding namens des Ausschusses zur Berathung der Vorlage wegen Herabsetzung der Gaspreise Bericht über die Bedingungen, unter welchen das Gas aus den städtischen Gas⸗ anstalten für den Privatgebrauch abgegeben werden soll. Der Aus⸗ schuß hat an den bisber geltenden Bedingungen, entsprechend seinen voraufgegangenen Anträgen, einige Abänderungen vorgenommen. Zum § 2, welcher lautet: Auf den Antrag der Konsumenten wird die Anstalt auch Gaslichteinrichtungen hinter den Gaszählern, sowie Veränderungen oder Ausbesserungen an denselben unter ihrer Verantwortlichkeit durch ihre Arbeiter auf Kosten der An⸗ tragsteller ausführen lassen. — Für alle durch Privat⸗ unternehmer hinter den Gaszählern ausgefübrte Arbeiten übernimmt dagegen die Gasanstalt keinerlei Verantwortung, auch behält sie sich das Recht vor, die Zuführung des Gases zu ver—⸗ weigern, falls die Gaslichteinxichtung mangelhaft angelegt sein sollte“, hat der Ausschuß beschlossen, hinter den Worten im ersten Absatz durch ihre Arbeiter die Worte einzuschieben: in der Regel“. Der § 3, Abs. J ist vom Ausschuß in folgender Fassung angenommen worden: Die Zuleitungsröhren vom Hauptrohr werden, soweit nicht in Gemäßheit der Bedingungen für Gasabgabe zu gewerblichen Zwecken die Rohrlegung bis zum Gasjähler kostenlos erfolgt, bis 1,88 m von der polizeilich festgestellten Straßenfluchtlinie auf Kosten der Gasanstalt gelegt und verbleiben Eigenthum derselben. Im 59 hat der von 33500 Rabatt handelnde 3. Absatz die Fassung erhalten: Der Preis für das zu anderen als Beleuchtungsjwecken verwendete Gas beträgt zur Zeit lo 4 pro Kubikmeter.“ Dem 4. Absatz dieses Paragraxhen, lautend: „Für die Tarifflammen ist ein besonderer Tarif nach Maß⸗ abe der Größe der Brenner und der Zeit, während welcher dieselben ö werden sollen, festgestellt, bei welchem der Preis von 25 4, in Worten: Fünfundzwanzig Pfennigen, pro Kubikmeter Gas zu Grunde elegt ist, und wird der danach für die einzelne Flamme zu zahlende i. dem Gasabnehmer vor Eröffnung der Leitung mitgetheilt“, hat der Ausschuß unter der Voraussetzung zugestimmt, daß die englische Gasgesellschaft den Gasverbrauch für Tarifflammen ebenfalls nach dem Grundpreise von 25 für das Kubikmeter berechnet. Falls diese Vorgus⸗ setzung nicht zutreffen sollte, was durch Erkundigungen seitens des Ma— gistrats festzustellen ist, soll der bei derenglischen Gesellschaft zur Anwendung gelangende Grundpreis dem obigen Preise von 25 3 substituiert werden. Ferner hat der Ausschuß, um der Gasverwaltung das Recht zur Kündigung eines Vertragsverbältnisses mit den Gasabnehmern zu geben, den Bedingungen als neuen 5 18 angefügt: Eine Auf⸗ hebung oder Abänderung dieser Bedingungen bleibt nach voran—⸗ gegangener dreimonatlicher Kündigung vorbehalten. Letztere kann durch Bekanntmachung in den für die amtlichen Veröffentlichungen des Magistrats bestimmten hiesigen Zeitungen ꝛc. erfolgen. Die Bedingungen, unter welchen Gas zu gewerblichen Zwecken ab⸗ gegeben werden soll, sind vom Ausschuß in der Fassung des
Kubikmeter
Magistrats mit der Aenderung genehmigt worden, daß statt 334 80 Rabatt von 16 3 pro Kubikmeter der Preis von 160 3 rro zu setzen ist. Die Stadtverordneten. Versammlung ge⸗ nehmigte ohne Debatte die Bedingungen für den Bezug von Gas nach der Fassung des Ausschusses. — Stadtverordneter Frentzel berichtete über den Antrag des Stadtverordneten Wohlgemuth und Gen., betr. die Verbreiterung der Potsdamer Straße um zwei Meter auf jeder Seite vom Potsdamer Platz bis zur Lätzow— straße. Nach dem Antrag des Ausschusses ersucht die Ver⸗ sammlung den Magistrat, baldigst eine darauf bezügliche Vor⸗ lage zu machen, und ermächtigt ibn, das zu diesem Zweck etwa erforderliche Enteignung verfahren gegen die betheiligten Grundbesitzer sofort einzuleiten. — Der Versammlung lag ferner der
Entwurf eines zwischen der Stadt Berlin und den Testamentsvol,.
streckern des verstorbenen Geheimen Kommerzien⸗Raths G Breichröder über die Errichtung einer milden St gin
ilung und Pflege von brustkranken Personen zu schließenden
ertrages vor, Die Stiftung soll, wie schon mitgetheilt, mit einem Kapital von einer Million Mark ausgestattet werden. Aus der Mitt: der Versammlung waren hierzu mehrere Anträge geste llt, welche rhei Ausschußberathung, theils Begutachtung der Vorlage durch die Dehutatien für Krankenanstalten empfahlen. Nachdem Stadtverordneter Dr. Neumann einige Bedenken gegen die Vorlage geltend gemacht, wurde letztere an den Magistrat zurückverwiesen mit dem Ersuchen, zunächst daͤg Gut. zchten der Deputation für die Krankenanstalten einzubolen. — Rach Erledigung der Tagesordnung gelangte noch der dringliche Antrag dez Ausschusses um Genehmigung der von der Firma Siemens u. Halske prsjektierten elektrischen Bahn von der Wasserthorbrüc— bis zum Ausstellungsplatz in Treptow zur Beratbung, weil am nächsten Donnerstag (Himmelfahrtstag) eine Stadt yerordnetensitzung nicht stattfindet. Die Anträge des Ausschusses unterscheiden sich nich wesentlich von der Magistratsvorlage und wurden ohne Debatte an- genommen.
Der Zoologische Garten hat in diesen Tagen von dem Zoll. Direktor Boeder in Togo (West- Afrika) zwei interessante Raubvõgel, den Schmarotzermilan und den Gaukler, erhalten. Der erstere zeichnet sich durch seine Verwegenheit und List beim Rauben aus; der Gaukler ist berühmt als Flugkunstler: stundenlang ziebt er seine Kreise in der Luft, dann stößt er, sich überstürzend, in die Tiefe, um sofort wieder in den schönsten Spiralwindungen emporzusteigen.
Marseil le, 16. Mai. . W. T. B. meldet: Hier herricht ein sehr beftiger Sturm, welcher nicht gestattet, daß die Schiffe den Hafen verlassen. .
a, 17. Mai. Das Austreten des Dniepr hat dem
zufolge in Cherson eine Ueberschwemmung der
ederen Stadttheile und Anlegeplätze verursacht. Der Schaden ist erheblich; das Wasser fallt jedoch jetzt wieder.
Bern, 16. Mai. Seit gestern ist ein allgemeiner starker Temperaturwechsel eingetreten. Seit heute früh treffen Meldungen von Schneefällen aus allen Theilen der Schweizer Alpen, dem Jura und der Hochebene ein. Der Verkebr auf der Bündner Berg— straße ist sehr erschwert. Auf dem Flüela⸗Paß sind heute Mittag die Po stwagen beider Thalseiten im meterbohen Schnee stecken geblieben. Die Passagiere mußten nach dem Hospiz zurückkehren.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Wien, 17. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser empfing Ei. Vormittag den Großherzog von Mecklenburg— Schwerin.
Rom, 17. Mai. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ meldet:; Der Chef der Lazaristenmission in Harrar, Monsignore Taurin protestierte gegen die Unterstaͤtzung, welche die französische Regierung den russischen Missionaren in Abessinien en,,
Washington, 16. Mai. (W. T. B.) Bei der hiesigen japanischen Gesandtschaft eingelaufene amtliche Telegramme stellen fest, daß zwischen Japan und den europäischen Mächten ein befriedigendes Schlußabkommen getroffen worden sei.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Wetterbericht vom 17. Mai
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. d. Meeressp
red. in Millim. in o Celsius
Temperatur 50 C. — 460 R.
Deutschland ist
und andauernd kühl; berrscht andauernd milde Witterung, zu Memel liegt
die Temperatur
München 10 Grad unter dem Mittelwerthe. In
Westdeutschland erwarten sein.
das Wetter trübe, regnerisch nur im äußersten Nordosten
Lessing · Theater.
Bonivard. Anfang 75 Uhr. 94 Grad über, zu Bamberg und
dürften stellenweise Nachtfröste zu
Deutsche Seewarte. Sonnabend:
3 bedeckt
b bedeckt
2 wolkig
4 Regen
4 wolkenlos 2 wolkenlos L wolkenlos 1wolkenlos
*
Belmullet. . Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda St Petersbg. Moskau ... Cork, Queens town.. Cherbourg. K 32 W 6 Regen A S 2 bedeckt Vamburg.. OSO 2 bededt Swinemünde 18 MO 4pedeckt Neufahrwasser O 2 heiter Memel OS 3 heiter agris .. NNW 2 halb bed.
. ro r W
do cd ss.
— = O = O
.
* —
5 heiter 5 bedeckt
2
5
89 — — K O C O M 0 —
do
OO O — M „ — O 8 —
Nünster .. 2 bedeckt Karlsruhe.. S 4 Regen Wiesbaden 4 bedeckt
d wolkig
2 Regen
1 Regen
k ; 2 Regen Breslau. 3 Regen Ile d'Aix .. 5 wolkig . heiter . 1 Regen
Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern über Vordwestdeutschland lag, bat sich mit abnehmender Tiefe ostwärts nach Nordostdeutschland fortgepflanzt, während die Depression jenseits der Alpen sich nach Südösterreich verlegt hat. Ueber den Britischen Inseln ist der Luftdruck in Abnahme begriffen. In
*
3 Akten von L.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Dvern— haus. 126. Vorstellung. Zum ersten Male: Frauen⸗
lob. Oper in 3
von Franz Koppel ⸗Ellfeld.
Ober Regisseur Weingartner.
9
Kind (nach der Apel's).
„I Uhr. Dentsches
Lumyengesindel. Anfang 78 Uhr.
Sonntag, 23
Der Widerspenstigen Zähmung. Montag: Der Widerspenstigen Zähmung.
Berliner Theater.
Anfang 7 Ubr.
Sonntag, 2 Uhr: Die Ehre. — 75 Uhr: Die
Lãfterschule.
Montag: Die Ehre.
Anfang 73 Uhr. Schauspielhaus. 152. Vorstellung. Der Revisor. Lustspiel in 5 Auföügen von Nicolay Gogol, deutsch von Elsa von Schabelskv. Ober ⸗Regisseur Max Grube. Sonntag: Opernhaus. 127. Romantische Oper in 3 sarl Maria von Weber. Dichtung von Friedrich
Anfang 795 Ubr. Schauspielhaus. Male: Alt⸗Berlin. 8 Aufzügen von Wilhelm Wendlandt. gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube.
Carl Zeller.
Anfang 73 Uhr. Sonntag: Der Obersteiger.
Akten von Reinhold Becker. Text In Scene gesetzt vom Dirigent: Kapellmeister
Neues Theater. Tetzlaff. Direktors Joss Ferenczv. Toto. Vaudeville in In Scene gesetzt vom
Anfang 74 Uhr. Der
Vorstellung. Akten von
Ban és. In Scene
Dirigent:
Antoine Ferenezy.
73 Uhr.
gleichnamigen Erzählung August * 133. Vorstellung. Zum ersten siden Theater.
Vaterländisches Schauspiel in In Scene
Anfang
Sonntag und folgende Ehekontrakt.
Das Uhr: Die Weber. — 73 Uhr:
Sonnabend:
Theater.
Sonnabend: Heimath. TX Schnitzer. Musil. von Jo Kapellmeister Ferron. Anfang 77
ballabile.
Sonnabend:
Sonntag: Der Herr Senator. Montag: Der Herr Senator.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25/26. Der Obersteiger. Held und M. West. Regie: Herr Fredy. Kapellmeister Ferron. Ermäßigte Preise der Plätze.
Schiff bauerdamm 42. / 5
Sonnabend: Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des Carl Schultze Theaters (Hamburg) unter Leitung des
Zum ersten Male: Tata⸗ 3 Akten nach Bilhaud und Barrs von Victor Lson und F. Zell. Musik von gesetzt von Joss Kurt Goldmann.
Sonntag und folgende Tage: Tata⸗Toto.
Blumenstraße Nr. 9. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Fer⸗ nand s Ehekontrakt. (Eil à la patte,) Schwank in 8 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Be⸗ arbeitung von Benno , Anfang 74 Uhr. A.
age:
Theater Unter den Linden. Behrenstr. S5 /57. Direktion: Julius Fritzsche. — Sonnabend: Neu einstudiert! Der Zigennerbaron. 3 Akten nach einer Erzählung M. Jokai's von T an Strauß. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche.
Madame Zentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30 Sonnabend: Zum 15. Male: Unter artistischer Leitung des Herrn Adolf Brakl vom Königl. Gärtner platz Tbeater in München; Figaro bei Hof. Rococo.) Dperette in 3 Akten (nach Begumarchais Memoiren) von Bohrmann - Riegen. Musik von Alfred Müller Norden. Anfang 74 Uhr. 1 an, . : J Sonntag: Figaro bei Sof.
Musik von 3 Tirl car Ser. — m .
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Miß Luch Mabel Pigott mit Hrn. Dr. phil. Max Rieß (Berlin).
Verehelicht: Hr. Prediger Ernst Schmitz mit Frl. Marie Hildebrand (Pölitzji. — Hr. Drem- Lieutenant Fritz von Glasow mit Frl. Marie von der Osten (Berlin). — Hr. Geheimer Regierungs⸗Ratk Max Gloeckner mit Frl. Gertrud Anders (Dresden).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem. Lieutenant Werner Anders (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Fabrik ⸗Direktor Dr. Henseling (Vienenburg a. Harz). — Hrn. Rittmesster von NostitzWall⸗ vitz (Borna). — Hrn. Landrath Weidlich (Merse⸗ burg).
Gestorben? Hr. Gymnasial-⸗Oberlehrer a. D Theodor Scholz (Oppeln). — Hr. Proviantamtẽ⸗ Direktor Joseph Elsner (Friedland OS.).
Stadtkämmerer a. Eduard Bejn
Berlin). — Hr. General Major 3. D. Maximilian
Jungs (Hannover).
Anfang
Fernand s
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholy in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdrudterei und Verlagt
Operette in
Dirigent: Herr
ur. Anstalt Berlin 8SW., Wilbelmstraße Nr. 32. Sonntag: Der Zigennerbaron. — Grande
Sechs Beilagen leinschließlich Borsen Beilage).
e
n 11S.
Tenutscher Reichstag. 934. Sitzung vom Donnerstag, 16. Mai.
Ueber den Beginn der Sitzung ist gestern berichtet worden.
In der ersten Berathung des zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1895186 in Verbindung mit dem Nachtrag zum Etat für die Schutzgebiete erhält das Wort der
Abg. Graf zu Limburg⸗Stirum (dkons. ); Die Etatsansätze für die Verwaltung des Nord-⸗Ostsee⸗Kanals haben in mir Bedenken wachgerufen, die es mir wünschenswerth erscheinen lassen, die Vorlage der Budgetkommission zu überweisen. Dieser Etat ist in einer Groß⸗ artigkeit aufgestellt, die einer sparsamen und praktischen Verwaltung widerspricht. Ich will nur ein Beispiel herausgreifen. Man will den Posten eines Kanal-Präͤsidenten schaffen und ihn gleich dem eines EGisenbabn⸗Prãsidenten mit 10500 S dotieren. Nun wird aber die Tkätigkeit eines solchen Kanal⸗Präsidenten im Vergleich zu der eines Eisenbahn⸗Präsidenten winzig sein. Dem Eisenbahn⸗Präsidenten sind 13 Direktionsmitglieder untergestellt, dem Kanal-Prasidenten nur zwei. Ebenso bat der Kanal⸗Präsident nur einen Betriebsinspektor, zwei Bauinspektoren, einen Maschineninspektor, während der Eisenbahn⸗ Präsident eine weit größere Zabl dieser Beamten hat. Warum lso wird der Etat so großartig gemacht? Man scheint z
daß, weil der Kanal ein so großartiges Werk
und wiel gekostet bat, nun auch die Verwaltung
auf einen so großartigen Fuß gestellt werden muß. Zudem
schuf man eine ganze Kategorie von Beamten, die das Reich bisher
nicht gehabt hat, und diese Beamten werden besser gestellt als die
entsprechenden preußischen Beamten, deren Thätigkeitskreis ein größerer
ist. Statt dieses Präsidenten könnte man einen Regierungs⸗Rath an⸗
stellen, statt des Bertriebsinspektors einen Baumeister. Ich beantrage, die Vorlage der Budgetkommission zu überweisen.
Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Dr. von Boetticher:
Gegen den Vorschlag des Herrn Vorredners, den Etat zur Vor⸗ berathung an die Budgetkommission zu verweisen, habe ich selbft⸗ verstãndlich keinen Widerspruch zu erheben, obwohl ich betonen will, daß es für die Verwaltung außerordentlich wünschenswerth ist, an⸗ gesichts des nahe bevorstehenden Termins für die Kanaleröffnung nun auch bald Sicherheit dafür zu gewinnen, wie die einzelnen Stellen in der Verwaltung dotiert werden sollen, um da⸗ durch die Möglichkeit zu haben, diese Stellen vor Beginn des Betriebs zu besetzen. (Zuruf rechts) — Der Herr Vorredner wirft mir ein, wir hätten Alles überhegt, und nun solle der Reichstag Ja“
Das klingt beinahe so, wie die gestrige Bemerkung des Herrn g. Singer, wonach der Bundesrath den Reichstag mit souveräner Verachtung behandelt haben soll. Ich kann auch diesen Einwurf nicht für begründet erachten. Ich habe ja meine Rede damit begonnen, 5 ich gesagt habe: ich habe selbstredend nichts gegen die Verweisung n die Budgetkommission zu erinnern, und werde mich in die Folgen d. h. ich werde die Ueberhetzung, die dadurch für uns demnächst erweise eintritt, mit Gelassenbeit tragen. die Etatsaufstellung doch nicht ohne eine Bemerkung vorüber lassen, wenngleich ich mir auch in dieser eren Ausfübrungen für die Kommissionsberathung jweite Berathung dieses Etats im Plenum vorbehalten muß. Der Herr Vorredner hat die Auffassung ausgesprochen, daß dieser Etat mit einer Opulenz und Großartigkeit entworfen sei, für die es ein Beispiel bisher bei der Etatsaufstellung nicht gegeben habe. Wenn der Herr Vorredner die Güte gehabt hat — und das muß ich ja an⸗ nehmen, daß er die Güte gehabt hat —, sich die Denkschrift durch⸗ zulesen, die dem Etat beigegeben ist, so wird er gefunden haben, daß fast für jede einzelne Etatspesition ein Analogon angeführt ist. Hieraus ergiebt sich, daß man nicht mit freigebiger Hand und lediglich nach Willkür die Positionen, die in den Etat eingestellt sind, ausgeworfen bat, sondern daß man die Gründe dafür angegeben hat, weshalb die einzelnen Positionen der Etatssätze in der vorliegenden. Art gewäblt worden sind. Also den Vorwurf einer besonderen Großartigkeit und Dpulenz kann ich als begründet nicht anerkennen.
Nun hat der Herr Vorredner sich im einzelnen zunächst mit
em Präsidenten des Kanalamts beschäftigt. Er scheint damit ein— f zu sein, daß man ein besonderes Kanalamt errichtet der nicht? Dann werde ich auf die Frage ein⸗
zugehen ob es möglich ist und sich empfiehlt, die verwaltung in andere Hände zu legen. Es liegt der Gedanke nicht alliu fern, daß die Verwaltung des Kanals durch Preußen manche Vorjüge haben werde. Das preußische Staats-Minifterium sowohl Bundesrath haben sich indessen einstimmig dafür entschieden, verwaltet werden soll, und auch sehr gute Gründe. daran, daß an sich die Verwaltung von gemäß geführt werden kann und aus— ürfen aber nicht vergessen, daß wir es ehmen zu thun haben, welches inter⸗ ehrsbeziehungen dient, und daß diese internationalen in erster Linie von der Reichs verwaltung zu pflegen und zu hegen sind. Außerdem kommt hinzu, daß, obwohl ja Preußen die weitaus längste Seeküste hat unter den Küstenstaaten, doch auch die anderen Küftenstaaten an der Benutzung dieses Kanals außerordentlich betheiligt sind, und daß diese anderen Küstenstaaten schon um deswillen, weil die Geltendmachung ibrer Interessen beim Reich vermöge ihrer Eigenschaft als Bundesglieder viel leichter ist, als bei dem Partikularstaate Preußen möglich ist, naturgemäß den Dunsch hegen müssen, daß die Verwaltung beim Reich gelassen werde. Luñerdem hat das Reich den Kanal gebaut, allerdings mit einem Zuschuz von Preußen. Es liegt also in der Natur der Sache, daß man ohne zwingende Gründe nicht die Verwaltung in andere Runde legt, als wie in diejenigen Hände, von denen der San Ausgefũbrt ist. Solche zwingende Gründe sind aber von . Seite geltend gemacht worden. Auch der Grund, daß Preußen die Verwaltung wesentlich billiger führen könnte als das Reich, ist
* beute von niemand herangezogen worden; erst gegenwärtig macht
e n 2 13 7
6. — 2
* .
c —
Ungen
Er st e Beilage
zun Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preuf
Berlin, Freitag, den 17. Mai
ihn der Herr Abg. Graf Limburg⸗Stirum geltend. Ich glaube nicht, daß dieser Grund zutrifft. Der Reichstag wird, wie ich meine, auch schon im nationalen Interesse mebr geneigt sein, sich auf den Standvunkt zu stellen, daß es den Vorzug verdient, wenn man den Kanal unter Reichsverwaltung beläßt. Man kann gewiß das Bedenken hegen, ob nicht daraus, daß das Reich hiermit eine neue Organisation schafft, für die wenigftens innerhalb der Zivilressorts noch nicht die entsprechenden Kategorien von Beamten vorhanden sind, aus die Stellen bei de, J=analamt besetzt werden kõnnen, die der Gefahr erwächst, daß die Verwaltung in ein gewisses kommen würde. Allein, meine Herren, auch dieses Bede g außerordentlich leicht; denn wir haben in der Marine mit ihrer sehr ausgedehnten Verwaltung gerade auf allen diesen Gebieten, die hier in Frage kommen, eine Schwesterverwaltung, die uns helfen wird, wenn wir ihre Kräfte brauchen, und um⸗ gekehrt werden auch wir gern auf einen Austausch von Kräften ein— gehen, wenn solcher im Interesse der Marine liegt. Damit komme ich — obwohl es nicht in der Reihenfolge der Ausführungen des Herrn Vorredners liegt — auf einen Punkt, über welchen ich gleich an dieser Stelle eine Bemerkung machen möchte. Der Herr Graf Limburg— Stirum sagte, wir schaffen hier Bau⸗Inspektoren, Maschinen—⸗ Inspektoren, Lootsen u. s. w. Das haben wir alles bisher im Reich nicht. Doch, Herr Graf, das haben wir alles bereits in vollem Maße. Die Marine mit ihrer ausgedehnten Verwaltung besitzt Bau⸗Inspektoren, Maschinen⸗Inspektoren, Lootsen, sie besitzt alle die Kategorien von Beamten, deren wir hier bedürfen. Also ist es durchaus nicht etwas Neues für das Reich, was wir hier schaffen. Und wenn nun der Vorwurf erhoben wird, daß wir die Stellen zu hoch dotiert haben, und wenn zum Beweise dafür der Herr Vorredner die Thätig⸗ keit des Präsidenten des Kanalamts in Parallele zieht mit Thätigkeit eines preußischen Eisenbahndirektions-Präsidenten und zu dem Schlusse kommt, daß der eine, nämlich der Präsident des Ke amts, eine minimale Thätigkeit zu entwickeln habe gegenüber der umfassenderen Thätigkeit eines preußischen Eisenbahndirekti Präsidenten, dann thut der Herr Vorredner einen weit schauenden Blick in die Zukunft. Denn wie die Verwaltung Kanals sich ausbilden wird, das wissen wir, die wir seit nahen 10 Jahren uns mit der Sache beschäftigt haben, nicht, und wenn der Herr Vorredner uns ein klares Bild darüber geben könnte, wü wir außerordentlich dankbar sein. (Sehr gut! Was wir gestrebt haben, und gerade aus Rücksichten der Sparsamkeit und Vereinfachung der Verwaltung angeftrebt haben, ist das, daß Dotation nicht höher bemessen werden soll, als wie dies dringend geboten ist auch bei minimaler Benutzung des Nord⸗Ostsee⸗Kanals. Es kann heute kein Mensch sagen, ̃ ̃ den Kanal gehen werden. Es wird das welchen Eindruck der Kanal im Auslande wir feststellen werden, und wie koulant und essenten, die durch den Kanal fahren, die mit auch nur annähernder
er 8 erfun s 1
T 161
rruft, welchen Tarif eguem wir den Inter⸗ zenutzung des Kanals icherbeit — und das ie zum Etat gemacht emand bestimmen. Und Stelle des Vorsitzenden eines so verantwortlichen, enig befstimmbaren Amtes, das namentlich in der
Entwickelungszeit nicht allein die volle Aufmerksamkeit ihres Trägers, sondern auch eine ausgezeichnete Schulung, einen freien Blick, eine vollendete Sachkunde auf dem Feld, das er zu beackern hat — und d handelt es sich nicht bloß um Baggern und um Bauen, sondern da handelt es sich um sehr wichtige handelsvpolitische Interessen, die er fördern soll —, ich sage, wenn wir für eine solche Stelle einen Mann von tadelloser Qualifikation heraussuchen, und wenn wir diesen Mann nicht unter dem ausgeworfenen Betrage gewinnen können — sollen wir ihm diesen nicht geben, sollen wir auf die Aussicht hin, ein paar hundert, oder ein paar tausend Mark zu sparen, uns mit schlechterem Material begnügen? Hier handelt es sich darum, Er⸗ fahrungen zu sammeln; hier bandelt es sich darum, das Terrain für die volle Ausnutzung des Kanals vorzubereiten, und dazu bedürfen wir eben eines solchen Mannes. Der Herr Vorredner hat auch die übrigen Stellen im Ansatz bemängelt, er hat sie zu hoch befunden.
ö
haltspesition so hoch gegriffen, wie wir sie gegriffen haben.
Bei den meisten Stellen ist ja doch angeführt, weshalb wir die Ge—
Wir Der Herr Vorredner exempli⸗ Ja, der Nächste am Kanal in Kiel, Holtenau, Brunsbüttel: sind eben die Marinebebörden. Da
haben exemplifiziert auf die Marine. fiziert auf die Eisenbahnverwaltung.
kann ich die Parallele mit der preußischen Eisenbabnverwaltung nicht gelten lassen. Uebrigens bemerke ich, daß einige der Ansätze auch niedriger sind als die entsprechenden preußischen Sätze.
Also, meine Herren, geftatten Sie uns, daß wir nach dem Ihnen vorgelegten Plane innerbalb der Etatsgrenze, wie wir messen haben, wirthschaften dũrfen. Es soll Ihnen im Zeit keine einzige Erfahrung vorenthalten bleiben, die wir bei der Verwaltung machen. Haben wir zu hoch dotiert, haben wir ein Personal angenommen, das wir nicht in vollem Umfange verwenden können — so werde ich der Erste sein, der dem Reichstag empfiehlt, den Etat einzuschränken.
Meine Herren, bei dieser Gelegenheit möchte ich — es liegt zwar nicht unmittelbar auf dem Felde des Etats — aber noch eine Bemerkung über den Kanal mir gestatten. Es gehen seit einiger Zeit Gerüchte durch die Zeitungen, und man begegnet ihnen auch in der Privatunterhaltung, wonach es im höchsten Grade zweifelhaft sei, ob der Kanal am 20. Juni, an dem Tage, an dem die Festfahrt durch den Kanal gemacht werden soll, wirklich in betriebsfähigem Zustande hergestellt sein wird, und ob nicht, wenn auch das der Fall wäre, doch die Gefahr eine sehr nahe liegende ist, daß durch irgend welche Rutschungen das Fest eine unliebsame Unterbrechung erfahren könnte. Ich wünsche von dieser Stelle aus einige Worte der Beruhigung in Bezug auf diese Frage zu sagen.
Als die erste größere Rutschung beim Kanal eintrat, gerieth ich auch außer mir, erforderte — ich befand mich damals in den Alpen
c — w =
ischen Staats⸗Anzeiger.
1895.
— telegraphischen Bericht und erhielt die Antwort: Rutschungen dürfen uns nicht aufregen, sie sind ja programmmäßig, dafür ist ja eine Position im Etat ausgeworfen. (Heiterkeit) Nun, das beruhigte mich nicht vollständig; ich ging der Sache nach und habe dann zu meiner Freude wahrgenommen, daß alle solche Hindernisse in ver⸗ hältnißmäßig kurzer Zeit beseitigt warden sind. Jetzt liegt am Kanal die Sache so, daß mit dem 1. Juni die volle Tiefe überall berzestellt sein wird, die volle Breite an einer kurzen Stelle noch nicht; abe eine Breite, die größer ist als die Breite des Suezkanglz u es auch unseren größten Schiffen gestattet durchzugeben. . Rutschungen eintreten können, das kann ich allerdings nicht in Abre wenn der Himmel einstürzt, sind alle Spatzen todt ich kann nicht behaupten, daß der Kanal absolut gefeit sei
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uns die Technik in dieser Beziehung an die Hand
ist benutzt worden, und die sämmtlichen Techniker,
amtieren — und die verstehen das besser als ich — sin Sorge um eine Unterbrechun
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können. meine Herren, lassen Sie sich die Perspektive ar ich solche Zeitungsnachrichten verleiden.
ber (Zentr.): Dem Antrag auf ir nicht widersprechen, zumal auch wi inen solchen halten, der besser vorher in ni Gerade eine Kommissionsbe schnellen Erledigung der Angelegenheit zu gute kor ommission wird man am besten die einzelnen F enken prüfen können. Auch die Erörterung der Frage, ng des Kanals besser durch das Reich oder durch meine Freunde objektiv führen, obschon ich nn, daß uns nur zwingende Gründe im allgemei önnen, Reichssachen in die Hände eines Einzelst ative Charakter des Reichs spricht dagegen. chwe ir uns dazu entschließen, als in den Einzel Landtagen mehrf eten ist, sich in unzulässiger Weise i Im allgemeinen stehen wir es Nachtrage⸗Etats freundlich gegenüber. Wir halten Nachtrags⸗Etat nicht nur die Forderungen selbst zu prüfen. onservativer Seite erhoben n als unbegrũndet. Wi der An der Verwaltung viel zu weit gef— ; ei der Konzeption
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ichtige, Verwaltung zu betrauen, an de einem technischen und einen Konstruieren wir ein ganzes ; schwerfällig und es werden zahlreiche Kompe allen diesen Gründen sind wir für eine F Abg. Richter (fr. Volksp. ): Auch ich wenn in den Einzel⸗Landtagen in Reichsfragen e ; Lieber aber daran, daß der i eingebrachte Wãhrungsantrag s den vorliegenden Nachtrags. Etat anlangt,
e,, , m,, m, n sruber eingebrach
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für unangemesfen, griffe ;
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zunächst,
die Forderung für
bei dem Haupt ˖ E
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nach
nahmen
decken lassen. Abg. Graf zu Lim burg⸗Stirum (d. kons.): ᷣ
uns nicht nehmen lassen, uns auch im preußiscken Abgeo
darüber zu unterhalten, welche Stellung die preußische Reg
Reichsfragen einnehmen sollte. Was die Frage anlangt, ob
unter die Verwaltung des Reichs oder Preußens gestellt we
Frage dennoch entschieden werden müssen,
mehr Beziehung zum Reichs⸗Marineamt oder zur vr
waltung haben wird. Das Beste wäre, daß wir vorläͤ
quantum bewilligten.
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te ags und der St
Anlat bietet, ' in der Frage des Bimetallismus
ird, zu proteftieren.
des Innern, Staats-⸗Minister Dr. Meine Herren! Es scheint jetzt festzustehen, die Einrichtung der Verwaltung des; getkommission weiter zu unterbalten h mit Freude. Ich werde dann Gelegen Positionen näher darzulegen,
ein Wort
Pauschquantums i es Kanalbetriebs ein Pauschquantum nahe. Wenn wir diesem Gedanken hat das einmal seinen Grund darin, daß wir auf die Beamten ? sicht zu nehmen wünschen, die während
g der Gedanke,
zu erbitten,
5 — 2 — ö auỹperordentli E55 6 2 ⸗ keine Folge
gegeben
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1 noch länger und namentlich kommissarische
Es schien uns eine Unbilligkeit zu sein, nach Einrichtung der definitiven Verwaltung die Stellung dieser Herren aufrecht zu erhalten.
Der zweite noch wesentlichere Grund war aber der, daß wir den Reichstag von vornherein in Mitthätigkeit zu zieben wünschten rücksichtlich der Frage der Gestaltung der Kanal⸗ verwaltung. Es ist klar, daß, wenn wir ein Pauschquantum uns erbitten, wir dann innerhalb dieses Pauschquantums zu wirth⸗ schaften freie Hand baben, und daß der Reichstag erst später, wenn wir an der Hand der gewonnenen Erfahrungen zu einem bestimmten Organisationsplan kommen, die Gelegenheit finden würde, auch seiner⸗ seits ein Wort mitjzusprechen. Das wünschten wir zu vermeiden. Aber wir werden uns, wie gesagt, des näberen darüber noch unter⸗ halten, und ich hoffe, daß wir die Herren davon überzeugen werden, daß es doch wohl gerathen ist, einer definitiven Organisation mit