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zirks Belgard. Rasmus. Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gnesen, Wagner LJ, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks [J. Berlin, v. Hausen, Sec. Lt. von der Res. des Kür. Regts. von Seydlitz Magdeburg.) Nr. 7, Roter, Hauptm. von der Inf. 1. Aufge bois des Landw. Bezirks Mühl⸗ kaufen i Tb. Stahlfchmidt, Pr. Et. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Torgau, diesem mit der Landw. Armee. Uniform, Ebricht, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Altenburg, Pilling, Sec. Tt. von der Inf. 2. Aufgebots des selben Landw. Bezirks, Schultze, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Goͤrlig Evler, Hauptm. von der Infanterie J. Aufgebots des Landwehr ⸗Benrks Orpeln, diesemn mit seiner bisberigen Uniform, — der Abschied bewilligt. Schmölder, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bez. 1 Bochum, Eick, Yr. Lt. von der Inf. 2. nf er gte des Landw. Bez. Recklinghausen, Lampe, Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Montjoie, diesem mit der Landw. Armee. Uniform, Mende. Pr. Lt, Sepen, Rodewvyk, Ser, Lts. von der Inf. 2 Aufgebots des Landw. Bezirks Deutz, Alden boven , Yr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Andernach, Köster, Sec. ot, Von der Ref, des 2. Hannov. Feld ⸗ Art. Regts. Nr. 26 Cramer, Sec. Lt. Ton der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hamburg, Pogge, Ser. Lt. von der Kav. J. Aufgebots des Landw. Bezirks Rosteck, v. Arenstorff, Sec. Lt. von der Kap. 2. Aufg. des Landw. Bezirks Waren, Beckmann, Pr, Lt. von der Feld · Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kiel, Gram berg, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks 1 Oldenburg. Toppius, Sec. Lt. von der Feld. Art. 2. Aufgebots des Landw, Bezirks Hannover, Bulle, Ludewig, Sec. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks
rankfurt . M., Forke l. Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gotha, Wünzer, Boehm Li, Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Darmstadt, Kreutz, Sec. Ir. vom Train 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Siegen, Kühn, Pr. Lt. von der Feld- Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Karlsruhe, Bitzel, Pr Lt., von der Inf. 14. Aufgebots des Landw. Bezirks Sffenburg. Post, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mülbausen J. E.. Basse, Sec, Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Saargemünd, Lohse, Sec. Lt. pon der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hagenau, Klawitter, Pr. Lt. von der Feld Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Danzig, Kuntze, Hauptm. von den Jagern 1. Aufgebots des Land d. Bezirks Ohpeln, diesem mit seiner bisherigen Uniform, Klose, Pr. Tt. von der Fuß ⸗Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Münsterberg. Brandeis, Hauptm. von der Fuß Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Karlsruhe, diesem mit der Uniform der Res. Offiziere des J. Bad. Feld · Art. Regts. Nr. 14. Hud emgnn, Hauntm. ron der Reserve des Garde⸗Pion. Bats., mit seiner bisherigen Uni⸗ form, Stau ß, Sec. Et. von der Res. des Eisen bahn, Regts. Nr; 3, Raß mann, Pr. Lt., Genzmer, Ser. Et. von der Landw. 2. Auf⸗ gebots der Eisenbabn ⸗ Brig. — der Abschied bewilligt.
Rachweifung der beim Sanitäts-Korps im Monat Juni 1885 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver— fügung des General-Stabsarztes der Armee; b. Juni. Voigt, einjäbrig freiwilliger Arzt von der Kaiserlichen Marine, zum Unterarzt bei derselben, Niedner, einjährig⸗freiwilliger Arzt vom 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113, unter Versetzung zum 1. Bad. Leib⸗ Gren. Regt. Nr. 109, zum Unterarzt, — ernannt, -
ö 11. Funi. Dr. Huber, Unterarzt vom 1. Hess. Inf. Regt. Nr. 81, .
25. Juni. Dr. Schoder, Unterarzt von der Kaiserlichen Marine, .
29. Juni. Dr. Daacke, Unterarzt vom Inf. . Nr. 98, Pr. NMernhold, Ünterarzt dom Rhein. Pin. Bat. Nr. 8, Dr. Dieckmann, Unterarzt vom Feld. Art. Regt. Nr. 33, — sämmtlich mit Wahrnehmung je einer bei ihren Truppen oder Marinetheilen offenen Assist. Arnstelle beauftragt.
XI. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps.
Offiziere, Portepee-Fähnriche x. Ernennungen, Beferdetungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. I4. Juli. Herzog Albrecht von Württemberg Königliche HSobeit, Major und Bats. Kommandeur im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, bisher à la suite des Ulan. Regts. König Karl Rr. 19, unter Stellung à la suite des erstgenannten Regtẽ., als ttats mäß. Stabẽoffizier in das Drag. Regt. König Nr. 25 rersetzt. v. Werde r, Königl. preuß. Major, beauftragt mit der Führung des Ulan. Regts. König Karl Nr. 18, zum Kommandeur dieses Regts. er⸗ nannt. Frhr. v. Massenbach, Königl. preuß. Major, von der Stellung als etatsmäß. Stabsoffizier des Drag. Regts. Königin Olga Nr. 25 behufs Verwendung als Fübrer des Ulan. Regts. von Katzler Schles.) Nr. N enthoben. Fränzinger, Major und etate mäß. Stabsoffizier des Drag. Regts. König Nr. 26, in das Drag. Regt. Königin Olga Rr. 5 verfetzt. v. Don op. Königl. preuß. Major, aggreg. dem Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119. als Bats. Kommandeur in dieses Regt. eingetheilt. Ram vacher, Major, aggreg. dem Gren. Regt. König Karl Nr. 123, als aggregiert in das Gren. Regt. Königin Olga Nr. 15 versetzt. Trieb ig, Hauptm. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, Relchold, Hauptm. im Inf. Regt. König Wilbelm J. Nr 124, — den betreff. Regtrn. aggregiert. Vei el, Pr. Lt. à la zuite des 2. Feld. Art. Regis. Nr. 29 Prinz Regent Luitvold von Bavern, in das Regt. wiedereingetheilt. Wrede, Sec. Lt. im Ulan. Regt. König Wilhelm J. Nr. 20, zum überzähl. Pr. Et. Graf v. Urkulf. Sosfenband, Sec. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Rr. 119, Völter, Sec. Lt. im Inf. Regt. König Wilbelm J. Rr. 124, — zu Pr. Lts., vorläufig ohne Patent, — befördert. Bopp JL. Sec. Lt. im Drag. Regt. König Nr. 26, à la suite des Regts. gestellt. .
Im Beurlaubtenstande. 14. Juli. Kröner, Sec. Rt. von Ter Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, zum Pr. Et, Braun, Vize⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Ellwangen, zum Sec. St der Ref. des Inf. Regts. Kaiser Wilbelm. König von Preußen Rr. I20, Nolte nius, Vire⸗Feldw. vom Landw. Bezirk Reutlingen, jum Sec. St. der Ref. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, — befõrdert.
Abfchiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. 14 Juli. Bleek, Sec. Et. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich Don Baden, unter Ertheisung der Aussicht auf Anstellung im Zivil- dienft. 5 der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenst ande. 14. Juli. v. Schmeling, Rittm. von der Ref. des Ulan. Regts. König Wilhelm J. Nr. 20, unter Erteilung der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, Schemme l, Pr. St. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, — der Abschied bewilligt.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König haben, wie W. T. B.“ meldet, die Reise nach Borgholm und Helsingborg aufgegeben und werden morgen Abend von Nyland direkt nach Saßnitz in See gehen.
Auf Befehl Seiner Majestãät des Kaisers und Königs finden — laut Bekanntmachung des Kriegs⸗Minifters in dem te erschienenen „Armee ⸗Verordnungs⸗Blatt = folgende Truppen⸗Verlegungen statt⸗ Die II. Abthei⸗ lung des 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗ Regiments wird am
morgigen 2 und am 19. September d. J auch der Stab und die J Abtheilung von Berlin nach Potsdam verlegt, desgleichen am 17. September d. J die 3. Eskadron des Ulanen⸗ Regiments Kaiser Alexander von Rußland (West⸗ preußischeß Nr. 1 von Militsch nach Ostrowo und die 5. Eskadroön von Sstrowo nach Militsch, am 18. September die 4. Eskadron des Ulanen⸗Regiments Graf zu Dohna (Ost⸗ preußisches: Nr. 8 von Marggrabowa nach Lyck und die III. Abtheilung des 2. Rheinischen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 23 von Koblenz nach Köln.
Die im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt aufgestellte Uebers icht der Betriebs-Ergebnisse deutscher Eisen bahnen im Monat Juni 1895 ergiebt für 66 Bahnen, die schon im Juni 1894 im Betriebe waren, 1
Gesammtlänge: 38 887,46 km.
im gegen auf egen, Ganzen das Vorjahr 1 Rm das Vorjahr
J , e og
für alle Bahnen im Juni 1895 aus dem Per⸗ sonenverkehre 40 333 789 8918 292 1058 * 2X20 * 26,25 aus dem Güter⸗ verkehre . 641 952 092 — 1 974 098 16675 — 581 — 461 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April — 31. März in der Zeit vom 1. April 1895 bis Ende Juni 1895 aus dem Per⸗
fonenverkehre S3 502 922 47 472579 2672 1965 * 7,92 aus dem Güter⸗ verkehre . 169881552 — 181 504 5345 — 101 - 186 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar — 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende In ni 1895 aus dem Per⸗
soneferteht, si 1 389 4 41 299 4593 4 40 E. οss aus dem Güter⸗ verehre G60 807 415 2444553 8 S0 303 3,54 Eröffnet wurde am 12. Juni die Strecke Detmold Himmig⸗ hausen 19, 60 km (Königliche Eisenbahn⸗Direktion in .
Einnahme
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats- Anzeigers“ werden die im Kaiserlichen
Statistischen Am zusammengestellten Nachrichten über
den Saatenstand im Deutschen Reiche um die Mitte des Monats Juli veröffentlicht.
Der General-Lieutenant von Klitzing, Kommandeur der 1. Garde⸗Infanterie⸗Division, ist hierher zurückgekehrt.
Der Regierungs-Assessor von Trotha zu Lehe ist der Königlichen Regierung zu Magdeburg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen und der bisher mit der Vertretung des Landraths in Liegnitz betraute Regierungs⸗Assessor Rothe bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Lehe zur Hilfe— leistung zugetheilt worden.
Der Reglerungs-Assessor Schulz in Wongrowitz ist dem Landrath des Kreises Rendsburg, der Regierungs⸗ Assessor Zoberbier in Posen dem Landrath des Kreises Fulda und der Regierungs-Assessor Dr. Klau ser in Köln dem Landrath des Kreises Siegen zur Hilfeleistung in den landräthlichen Ge⸗ schäften zugetheilt worden.
Laut telegraphischer Meldung an das Qber⸗Kommando der Marine ist die J. Division des Manöver⸗Geschwaders, be⸗ stehend aus S. M. S. S. „Kur für st Friedrich Wil⸗ helm“, „Brandenburg“, „Weißenburg“, „Wörth“ und „Jagd“, — Geschwader⸗-Chef Vize⸗Admiral Koester — am W. Juli in Vigo eingetroffen und beabsichtigt, am 26. Juli wieder in See zu gehen.
Bayern. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent trifft heute Abend von Schloß Wildenwart wieder in München ein.
Mecklenbur g⸗Strelitz.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat am 21. d. M. den Königlich spanischen Boischafter in Berlin Don Mendez de Vigo in feierlicher Audienz empfangen und aus dessen Händen das Schreiben entgegen⸗ enommen, durch welches derselbe am Mecklenburg⸗-Strelitzer 9 als außerordentlicher Gesandter und bevollmãchtigter Minister beglaubigt wird. Während dem Botschafter dann von Ihrer Königlichen Hoheit der , , Audienz er⸗ theils wurde, empfing der Großherzog ebenso und aus gleichem Anlaß den Kaiserlich russischen Botschafter Grafen von Ssten-Sacken, welcher sodann ebenfalls von der Groß⸗ herzogin in Audienz empfangen wurde. Hierauf fand größere Galatafel im Schlosse statt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Bericht der Bu dget⸗-Kommission des Herren⸗ mk beantragt unveränderte Annahme des Finanzgesetzes ae Jahr 18955 in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung.
Der Präsident des österreichischen Abgeordnetenhauses Freiherr von Chlumecky hat in Znaim bei einer Abend⸗ unterhaltung, welcher die dortigen Abgeordneten und zahlreiche Bürger der Stadt beiwohnten, eine Rede gehalten, worin er die letzten politischen Ereignisse, insbesondere den Zusammen⸗ bruch der Koalition besprach. Er vertheidigte die hanf der vereinigten Deutschen Linken in der Cilli⸗Frage, spra sich für die Wahlreform und gegen den Antisemitismus aus und erklärte, er sei überzeugt, daß die künftige Gestaltung der Dinge nicht ohne enisprechende Bedachtnahme auf die Bedeutung des deut⸗ schen Elements im Volke erfolgen werde. Die Partei werde
ihr gewichtiges Wort erfolgreich in die parlamentarische Wag⸗ schale legen können, wenn sie es nicht durch ihr Verhalten unmöglich mache. Am Schluß seiner Rede, welche mit großem Beifall aufgenommen wurde, forderte Freiherr von Chlumecky die deutschliberalen Wähler zur Einigkeit und zum Vertrauen in ihre Abgeordneten auf.
Großbritannien und Irland.
Bis heute früh waren die Ergebnisse von 559 Wahlen bekannt. Gewählt wurden: 364 Uno nisten, 127 Liberale g Parneliiten, 5 Anti-Parnelliten und 2 Mitglieder der Arbeiterpartei. Die Unionisten gewannen II, die Liberalen 18 Wahlsitze. Sir W. Harcourt wurde in West⸗ Monmouthshire gewählt.
Rußland.
Die Taufe der Prinzessin Irina Ale zandromwna ist, wie W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, auf morgen in Alexandria bei Peterhof festgesetzi. Der Taufe werden bei⸗ wohnen: der Kaiser, die Kaiserin, die anderen Mitglieder des Kaiserlichen Hauses, die Königin von Griechenland, der Fürst und die Fürstin zu Schaumburg-Lippe, die Hofwürdenträger und die hohen Beamten.
Die abessinische Gesandtschaft war am Montag im Lager von Krasnoje Selo, wo sie dem Großfürsten und der Großfürstin Wladimir vorgestellt wurde und sodann militärischen Uebungen beiwohnte. Nachher war die Ge⸗ sandtschaft zu einem Frühstück bei dem Großfürsten Wladimir geladen. Zum Schluß wurden ihr die Reiterspiele der Kosaken des Kaiserlichen Convois gezeigt. — Dem „Swiet“ wird mitgetheilt, daß die abessinische Gesandtschaft den Wunsch aus⸗ gedruckt habe, daß russische Unternehmer nach Abessinien kämen, um dort Werkstätten und kleinere Fabriken zu errichten.
Italien.
Bei der gestern in der Deputixtenkam mer fortgesetzten Berathung der vom Schatzamt befürworteten Maßnahmen fand eine lange Debatte über den Artikel 26, betreffend die Sanktion des Abkommens zwischen dem Schatzamt und der ilalienischen Bank bezüglich des Schatzdienstes, statt. Der Deputirte Placido beantragte ein Amendement zu Gunsten der Meridionalbanken. Der Minister⸗Präsident Crispi be⸗ kaͤmpfte das Amendement Placido, welches schließlich mit 155 gegen 44 Stimmen verworfen wurde. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben.
Die „Agenzia Stefani? meldet aus Jerusalem von gestern, daß außer den Mitgliedern der Brüderschast der abessinischen Katholiken auch die Katholiken von Schoa und die Kopten des Klosters von Deire-Sult an ein— schließlich zweier Sekretäre und eines Superiors von Gondar, welche jüngst in Schoa angekommen seien, ital ie nischen Schutz nachgesucht und erhalten hätten. .
Der Papst hat, wie „W. T. B.“ meldet, beschlossen, französische Missionare des „Ordens von der Himmel⸗ fahrt Mariä“ mit der Leitung der in Konstantinopel und Kadiköi bestehenden Pfarren des griechischen Ritus und der
u denselben gehörigen Schulen zu betrauen, in welchen letzteren 6 den Unterricht in den Gymnasialfächern ertheilen werden. Ferner hat der Vatikan im Prinzip beschlossen, unter Mitwirkung des französischen Comités fuͤr die Verbreitung des Glaubens die Errichtung einer Anstalt für höhen literarische und theologische Studien in Konstantinopel zur Vervollkommnung des griechischen Klerus eifrigst zu fördern.
Niederlande.
Das niederländische Geschwader, welches nach Marokko entsandt war, ist, dem W. T. T.“ zufolge, gestern von Cadix nach Amsterdam in See gegangen.
Belgien.
Als der König gestern einem Ballspiel beiwohnte, wurde er mit den Rufen „Rieder mit dem Schulgesetz!“ empfangen, während andere mit dem Rufe „Es lebe der Köͤni „antworteten. Zehn Personen wurden verhaftet. Als die gien die Ver⸗ hafteten befreien wollte, zog die Polizei die Seitengewehre, verwundete eine Person und nahm noch weitere Verhaftungen vor. Zehn von den Verhafteten werden wegen Majestats⸗ beleidigung verfolgt werden. Sieben andere wurden wegen Verbreitung von Aufrufen ohne Angabe des Druckers unter
Anklage gestellt. Türkei.
Das „Reuter sche Bureau“ meldet aus Djeddah, ein Haufe von 150 Beduinen sei an Bord von fünf in der Nähe von Djebdah liegenden Lichterschiffen gedrungen und habe diese geplündert. Dabei seien neun Neger und sieben Matrosen schwer verwundet worden.
Griechenland.
Der König wird, der „Wien. Itg. zufolge, alsbald nach der für Ende dieser Woche zu erwartenden Rückkehr des Kron= prinzen eine Reise nach dem Ausland antreten und sich zunächst um Kurgebrauch nach Aix⸗les⸗Bains 3 Für die Dauer 1 Abwesenheit wird der Kronprinz die Regentschaft über⸗ nehmen.
Bulgarien.
Aus Sofia berichtet W. T. B.“, daß der zum Schuß mehrerer diplomatischen Agenten und der Wohnungen einiger Anhänger Stam bulow's eingeführte Sichet⸗ heitsdienst fortdauere, besonders Nachts, obwohl keine Ruhe⸗ störungen versucht worden seien.
Die „Swoboda“ veröffentlicht eine Erklärung der An⸗ hänger Stambulow's, wonach sich die Partei trotz des Todes ihres Führers nicht auflösen, sondern den Kamp für die Unabhängigkeit des Vaterlandes fortführen werde. Petkow, welcher die Führung der Partei übernom⸗ men hat, erklärt, das Parteiprogramm bleibe dasselbe wie bisher, nämlich Kampf gegen den russischen Einfluß und Hochhaltung des Grundsatzes der Unabhängigkeit Bulgariens. ö. Programm wurde von allen Pariei⸗ delegirten, die zum Begräbniß Stambulow's gekommen waren, angenommen. — In einem Artikel, betitelt: „Wer sind die Mörder Stambulow's?“ führt die „Swoboda“ eine Reihe angeblicher Thatsachen an, durch welche neuerdings ver⸗ sucht wird, dem Prinzen Ferdinand die Mitverantwortung für den Tod Stambulow's zuzuschieben.
Amerika.
Dem Madrider „Imparcial“ wird aus Havanna ge meldet: Die Truppenabtheilung des Generals Na varro sei in Bayamo eingetroffen, ohne auf die Aufständischen gestoßen zu sein. Die Verbindungen zwischen Bayamo und Manza⸗ nillo seien wieder hergestellt. Ein 6 Küsten⸗
wachtschiff habe den Dampfer „Childo', welcher sich mit 26 . err. . ** kor, . Cuba . abe, gen en. — Eine amtliche Depesche aus Havanna h det, der General Lachambre sei am 21. d. M. mit den
e Janeiro berichtet das Reuter sche Bureau“ der Waffenstillstand mit dem Staate Rio Grande do Sul sei verlängert worden.
Afien. Eine in Madrid eingetroffene Depesche von den Phi⸗
lippinen meldet, daß sich auf Min dan ao zwölf Häupt— linge unterworfen hätten.
Afrika.
Aus Tanger ist in Paris die Nachricht eingetroffen, daß der dortige Vertreter des Sultans in auswärtigen An⸗ gelegenheiten Mohamed Torres die spanischen Marine⸗ Offiziere auf dem Dampfer des Sultans „Hassam“ verab⸗ schiedet habe. Der spanische Gesandte habe energischen Protest dagegen erhoben.
Nach einer Mittheilung der „Italia militare“ hätten die Engländer in den letzten Tagen 20990 Gewehre be— schlagnahmt, welche durch die britischen Besitzungen in Ost⸗Afrika nach Abessinien eingeführt werden sollten.
Eine aus Majunga vom Montag datierte Depesche des Generals Ducheèsne besagt, daß der Marsch auf Andriba zwar fortgesetzt werde, die Beschaffenheit des Weges aber große Schwierigkeiten verursache. Nichtsdestoweniger sei Andgiejie erreicht worden.
Parlamentarische Nachrichten.
Amtliches Wahlresultat der am 20. Juli erfolgten Reichstags⸗Stichwahl im 3. Posener Wahlkreise (Bomst⸗Meseritz ): Es erhielten Rittergutsbesitzer von Dziem⸗ bowski, Meseritz, (Reichspartei) I181 Stimmen, Propst Szymanski, Groß⸗Dammer, (Pole) 8817 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.
— Bei der am Montag im Fürstenthum Waldeck und Pyrmont vorgenommenen Reichstags⸗Stichwahl erhielten nach einer Meldung des W. T. B.“ Müller (d. Refp.) 5069, Dr. Böttcher (nl. 3952 Stimmen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Entwendung von fremden Briefen, um sie als Beweismittel in einem Prezeß zu benutzen, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 12. Februar 1895, als Diebstahl zu bestrafen, wenn der Thäter bei der Wegnahme der Briefe die Absicht batte, sie sich zu dem erwähnten Zwecke anzu⸗ eignen. „Der Wille, sich ein Beweismittel zu schaffen, war der Beweggrund, durch den die Angeklagte zur Wegnahme der Briefe veranlaßt wurde, nicht aber die Absicht, welche sie bei der Wegnahme verfolgte. Ob nun diese Absicht die der Zueignung war, ob also die Angeklagte die Briefe an sich genommen hat, um darüber unter Aus schluß des Berechtigten wie ein Eigenthümer zu verfügen und daran die Rechte des Eigenthümers auszuüben, daruber hat sich die Vor— instanz nicht ausgelassen. Sie bat, indem sie das Motiv der An⸗ geklagten für ausschlaggebend erachtete, üäberseben, daß durch das Motiv eine Zueignungsabsicht nicht ausgeschlossen war. (4834 / 94.)
— Nach § 1 des Reichsgesetzes, betreffend den Ver kehr mit Wein, wein haltigen und weinähnlichen Getränken, vom 35. April 1892, därfen die nachbenannten Stoffe: nämlich lösliche Aluminiumfalje, Bayumverbindungen. Borsäure, Glycerin . dem Wein, weinhaltigen oder weinähnlichen Getränken, welche bestimmt sind, anderen als Nahrungs⸗ oder Genußmittel zu dienen, bei oder nach der Herstellung nicht zugesetzt werden. Unter diese Bestimmung fällt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 12. Fe— bruar 1895, auch der sogenannte „Kunstwein“. „Das Gesetz ent⸗ bält in den sS§ 1 und 2 gesundheitspolizeiliche, in den Ss. 3 und 4 verkehrspolizeiliche Vorschriften, beschränkt mit Rücksicht hierauf die leßteren Paragraphen auf den Naturwein und dehnt in den erstgren seinen Schutz auch auf solche Getränke aus, welche zwar nicht Wein sind, wohl aber solchen enthalten oder ibm ähnlich sind; auch sie sollen vor Beimischungen gewahrt werden, welche das Getränk zu einem der menschlichen Gesundbeit schärlichen machen können. Allerdings ge⸗ denkt der 8 1 4. . D. nicht besonders des Kunstweins es scheitert jedoch der aus diesem Umstande vom Angeklagten dahin gezogene Schluß, daß der Paragraph nur dem Naturwein seinen Charakter wahren wolle, an der Fassung des Paragraphen, wonach dem Natur- wein das weinähnliche Getränt zur Seite gestellt ist. Unter den weinähnslichen find aber, mit Rücksicht auf den gesundheitspol izeilichen Charakter der Verschrift, alle diejenigen zum menschlichen Genuß be⸗ stimmten Getränke zu verstehen, welche, sei es durch die Art ibrer Herstellung oder durch ibr Aussehen oder ihren Geschmack, dem Wein mehr oder weniger gleichen oder eine Nachahmung desselben dar⸗ stellen. ( 2/96)
Entscheidungen des Ober⸗VBerwaltungsgerichts.
Bei Ausmittlung des Ertrags für die Heranziehung zur Ge⸗ werbesteuer kommen nach 5 22 des Gewerbesteuergesetzes vom 24. Juni 1891 alle Betriebskosten und die Abschreibungen, welche einer angemessenen Berücksichtigung der Werthver⸗ minderung entsprechen, in Abzug. In Bezug auf diese Be⸗ stimmung hat das Ober⸗Verwaltungsgericht, VI. Senat, J. Kammer, durch Entscheidung vom 17. Januar 1895 ausgesprochen, daß Ab⸗
chreibungen gestattet sind für diejenigen zum gewerblichen Ver⸗ mögen gehörenden Aktiva, welche überhaupt einer Werthverminderung sählg sind, bis zur Grreichung der durch den wirklichen Werth zur Zeit der Abschreibung , Grenze, daß eee der diese Grenze nach unten hin überschreitendẽ Buchwert . die Ab⸗ schreibungen nicht maßgebend ist; hiernach ist auch eine Abschreibung auf Patente an sich zulässig. Wenn der 8 * ag. a. O. die Ab⸗ schreibungen, welche einer angemessenen Berücksichtigung der Werth⸗ derminderung entsprechen?, zuläßt, so kann für die Auslegung dieser Vorschrift nicht etwa auf den 14 des Einkommensteuergesetzed vom 24. Juni 1891 ur ck; angen werden, da dort nur die regel⸗ mäßigen jährlichen Abschreibungenꝰ zugelassen werden. Aus dem Bericht der zur Berathung des Entwurfs, des Gewerbesteuer· elches gebildeten Kommission. des Abgeordnetenhauses ergiebt sich mit Bestimmtheit, daß die Streichung des im 5 22 Der Regierungs⸗ vorlage enthaltenen Worts regelmäßig“ erfolgt und die jetzige Fassung der auf die Abschreibungen bezüglichen Bestimmungen des § 22 ge⸗ wählt ist, um die Abschreibungen in einem erweiterten unge, namentlich auch andere als regelmäßige. vor allem aber auch Ab⸗ schrei bungen auf Patente zuzulassen. — Nach der jetzigen Fassung im .=22 ist anzunehmen. daß für die Zulässigkeit und das Maß der Ab. schrei bungen der auch für die Aufstellung kaufmännischer Bilanzen
maßgebende wirkliche Werth entscheidend ist. Abschreibungen sind geflattet für diejenigen zum gewerblichen Vermögen gehörenden Aktiva, welche überhaupt einer Werthverminderung fähig sind, bis zur Erreichung der durch den wirklichen Werth zur Zeit der Abschreibung gebildeten Grenie. ꝛ der Buchwerth diese Grenze bereits errcicht oder nach unten hin überschritten. s0 ist eine weitere Abschreibung, wenn sie auch nach allgemeinen kauf⸗ männischen Grundsätzen oder besonderen geschäftlichen Rücksichten gerechtfertigt sein sollte, doch nach 5 22 a. a. O. nicht abzugsfähig. Hiernach ist auch eine e, ,,, Patente an sich zulässig; denn daß hinsichtlich dieser mit dem blauf der Zeit, wofür sie er⸗ theilt sind, eine fortschreitende Werthverminderung eintritt, insoweit also die allgemeine Voraussetzung des F§z 22 zutrifft, kann einem Zweifel nicht unterliegen. (VI. G. 564 / 94.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung,
Aus Solingen wird der Rhein. Weftf. Ztg.“ jur Lohn⸗ bewegung der Arbeiter der Taschen⸗ und Federmesser⸗ Industrie (vgl. Nr. 166 d. Bl) geschrieben: Am Sonniag fand eine Versammlung des Verbands sämmtlicher in der Solinger Taschen. und Federmesser⸗Industrie thätigen Arbeiter statt, um darüber Beschluß zu fassen, ob der Verband in Gemeinschaft mit den Reidern in den Ausstand eintreten solle oder nicht, damit die trotz des neuen Preisverzeichnisses vorgekommenen Unregelmäßigkeiten in der Bezahlung der Reiderarbeit abgestellt würden. Die Verbands- versammlung beschloß jedoch nach mehrstündiger Berathung, nicht ohne weiteres in den Ausstand einzutreten, sondern die weitere Regelung der Sache den Reidern zu überlassen. Die letzteren traten daraufhin am Montag zu einer Generalversammlung zusammen. In dieser Versammlung wurden wieder eine Menge Unregelmãßigkeiten in der Bezahlung zur Sprache gebracht, und na längerer Berathung wurde beschlossen, in den Ausstand einzutreten, und war wurde dieser Beschluß einstimmig gefaßt. Es wurde eine Kommission ge⸗ wählt, die den Auftrag het, diejenigen Fabrikanten, die angeblich gegen das Preisverzeichniß verstoßen haben, zu befragen, ob sie gewillt seien, sofort der Kommissien den zu wenig gezahlten Preis auszu⸗ zahlen und sämmtliche Uebelstände abzustellen. Im Weigerungsfalle hat die Kommission die Berechtigung, sofort gegen diese Fabrikanten den Ausstand zu erklären.
In Halle a. S. dauert der Aus stand der Bauarheiter, wie die Mgdb. Ztg. berichtet, ziemlich ur verändert fort. Von den etwa 800 Maurern, die vor dem Ausstand in Halle arbeiteten, sind etwa 550 ausständig geworden, während 50 zu dem geforderten Mindestlobn von 40 3 beschäftigt wurden und 200 gegen niedrigeren Lohn weiterarbeiteten. Von den Ausständigen sind 200 abgereist, 160 erhalten Unterstützung aus der Ausstandskasse, 200 haben, da ihnen 40 A Stundenlohn gewährt sind, die Arbeit wieder aufgenommen. Die Innungtmeister follen nicht gewillt sein, das Hewerbegericht als Einigungsamt anzurufen, da sie hoffen, daß der Ausstand bald, be⸗ sonders durch Zuzug auswärtiger Gesellen, ein Ende zu ihren Gunsten nehmen werde. (Vgl. Nr. 170 d. BI.)
In Leipzig ist, wie die Lpz. Ztg. hberichtet, der drohende Ausstand der Steinmetzgshilfen ygl. Nr. 172 d. Bl noch .. beigelegt worden. Vor einer Versammlung von 200 Ge⸗ zilfen wurde am Montag ein Schreiben der Innung ver— lesen, in welchem diese den Vorschlag macht, gewisse besonders sorg⸗ fältig auszuführende scharrierte' Arbeiten, die aber dann im voraus als solche zu bezeichnen wären, mit 2 4 40 3 für den Quadrat- meter, andere scharrierte Arbeiten aber mit 2 4 zu bezahlen. Die Versammlung erklärte sich hiermit einverstanden und die Streitig⸗ keiten für beigelegt.
In Dresden, haben, wie der Vorwärts. mittheilt, die Polierer der Möbelfabrik von Greifenhagen Nachflg. (Gröschel u. Pfeifer) wegen Lohnkärzung die Arbeit eingestellt.
In Mannheim befinden sich nach einer Mittbeilung desselben Blattes die Stuhlmacher der Fesenbecker'schen Werkstatt wegen Herabsetzung des Accordlohns im Ausstand.
Hier in Berlin nahm eine Lackierer-Versammlung am Montag folgende, von der Berliner Volks Ztg. mitgetheilte Ent⸗ schließung an; Die Versammlung beschließt, in eine Lohnbewegung einzutreten, deren Beginn in einer späteren Versammlung festgesetzt werden soll; inzwischen sollen Sammlungen für einen Ausstandsfonds eingeleitet werden.
Aus Przempsl wird der -N. Pr, Ztg.“ telegraphisch gemeldet: Die Maurer, Ziegelarbeiter, Zim merleu te und Müller⸗ , zufammen 2000 Mann, sind in einen Ausstand ein— getreten.
Bauten.
Zur Erlangung von Skizzen für ein Völkerschlacht Natlonal⸗Denkmal bei Leipzig schreibt dem „Zentr-Bl. d. Bauv. zufolge der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Patrioten, bundes zur Errichtung dieses Denkmals eine Vor konkurrenz“ unter den deutschen Künstlern aus. Für Preise sind 5000 M aus esetzt, deren Vertheilung dem Ermessen der Preisrichter überlassen gr Doch soll der erste Preis nicht unter 2000 6 betragen. Zu den zebn Preis- richtern gehören die Architekten Geheimer Regierungs · Rath, Professor Ende in Berlin, Baurath, Professor Weißbach in Dresden, Baurath A. Roßbach, Land⸗Bauinspektor 8. Hoffmann, Pwiessor C. Weichardt, Clemens Thieme und der Bildhauer Professor M. zur Straßen in Leipzig. Programm und Unterlagsplaͤne sind von Herrn Thieme, Leipzig, An der Pleiße 12, gegen Zahlung von 3 M zu beziehen. An denfelben Herrn hat die Einsendung der Entwürfe bis zum 15. November d. J, Abends 6 Uhr, zu erfolgen.
— Für die Erweiterung und den Umbau des Rath— hauses in Basel hat, nach einer Mittheilung des ‚Zentr. Bl. d. Banp.“, das Baudepartement des Kantons Basel⸗Stadt eine allge⸗ meine Ideenkonkurrenz“ ausgeschrieben. Dem aus den Herren Professor H. Auer in Bern, Münster⸗Baumeister Professor von Beyer in Ulm, Professor Dr. Blunschli in Zürich, Professor Fr. Burckhardt Finsler und Regierungs⸗Rath Reese in Basel zu— sammengesetzten ö stehen 5900 Fr. zur Auszeichnung der drei bis vier besten Entwürfe zur k Die Wettbewerbs⸗ Unterlagen können vom Sekretariat des Baudepartements kostenfrei bezogen werden; an diese Stelle sind auch die Arbeiten bis zum 31. Dezember d. J einzuliefern. ;
— Wie der Münch. . Allg. Ztg.“ zufolge verlautet, hat Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent von Bayern die Genehmigung des Von dem Ober Hof Baurath J. Hofmann ausgearbeiteten Projekts zu einer Votipkirche für König Ludwig II. (ↄgl. Nr. 164 d. Bl.) zurückgezogen. An Stelle der in romanischem Stil gedachten Kirche und der Treppenanlage soll ein im bayerischen Barock⸗ oder Rokokoftil gehaltener Zentralbau mit Kuppel treten, der, mit der um= gebenden Natur übereinstimmend, den Neigungen des verstorbenen Königs in seinen späteren Jahren Ausdruck geben würde.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Ungaxn.
Aus Budavest, 21. d. M., wird der Wien, Ztg.“ gemeldet: Nach den beim Ackerbau. Ministerium bis zum 15. Juli eingelangten Berichten ist der Saatenstand folgender; In der ersten 86 des laufenden Monats, bis zum 14. herrschte wechselndes Wetter mit öfterem Regen und stürmischen Winden. Auch Hagelschläge kamen an mehreren Orten vor und verurfachten beträchtlichen Schaden. Der Schaben, den der Brand verursachte, ist größer als die Einbuße durch den' Roft, und beträgt die Menge des brandigen Weizens 19 bis 13 , an einzelnen Stellen sogar 400 / é. Auch Würmer haben die Saaten beschädigt. Die geh der zahlreichen Schäden ist, daß der rtrag des Herbst⸗ und Frühjahrsgetreides ganz verschiedenartig ausfällt. Es ist bereits vorauszusehen, daß die
Ernte keineswegs über das Mittel hinausgehen wird. Weizen ist noch am besten, wird jedoch, wenn die Hitze anbält, unter Mittel bleiben. Von dem Frühjabrsanbau haben sich Gerste und Hafer gebessert. In Weizen hat die drückende 4 namentlich jenseits der Donau, einen Schaden von 10 bis 25 o, hier und da von 30 bis 33 do verursacht. Nach den bisherigen Probedruschen kann man konstatieren, daß der . Weizen zwischen 78 bis 82 Eg 26 und daß dessen Farbe nichts zu wünschen übrig läßt, Nachdem mit Weizen 5 30009090 Katastral⸗ joch bebaut sind und. die Ernte im Durchschnitt über 7 2 beträgt, wird das Resultat dem des Vorjahres gleichkommen. Der Drusch bat im Alföld und am rechten Donau⸗Ufer begonnen. Früh⸗ jahrs Weizen steht gut genug. Das Territorium von Korn und Halb⸗ frucht ist geringer als im vorigen Jahre, hauptsächlich aus dem Grunde, weil im Laufe des Winters sehr viel Herbst Kornsaaten zu Grunde gingen und auch das Frühjabr nicht sebr günstig war, sodaß besonders im Osten viele Saaten umgeackert wurden. Her eln, betrug das Kornterritorium 1,62 bis 1,73 Millionen Katastraljech. Die Ernte ist im besten Zuge, An vielen Stellen ist das Herbst⸗ Korn schon ganz geschnitten. Wegen der Qualität kann man mit Ausnahme einzelner Komitate kaum eine Klage hören. Das zu er— wartende Ergebniß bewegt sich per FKatastraljoch zwischen 5, S0 bis 6 3Ztr. Herbst⸗Gerste wird nur noch in den oberen, besonders in den gebirgigen Gegenden geschnitten, während anderswo die Ernte zumeist schon beendet ist. Der Ertrag war verschieden. An vielen Stellen hat der Brand geschadet, sodaß selbst bei befriedigendem quantitatioen Ergebniß die Qualität nicht überall zufriedenstellend ist. Frühjahrs- Gerste ist gut in die Aehren geschossen, nur sind diese, da das Stroh niedrig ist, zumeist klein, sodaß hinsichtlich der Quantität höchstens eine Mittelernte zu erwarten ist. Brand und in geringem Maß auch Rost haben eschadet. Ersterer hat stellenweise 25 bis 30 0½o Verlust verursacht. Wo der rand nicht verheerend aufgetreten ist, ist die Qualität gut, und es wird auch Braugerste reichlich geben, da die Körner schön und weiß sind. Auch Frükjahrs-Gerste wird schon geschnitten. Das bebaute Territorium beträgt 1,84 Millionen Katastralioch. Die Aussicht hat sich wohl gebessert; doch wird der Ertrag weit hinter dem vorjährigen zurückbleiben. Auch Hafer hat sich ,. Das schöne Wetter hat in wenigen Tagen viel zur Reife gebracht, sodaß man wahrscheinlich schon in einigen Tagen an den Schnitt wird gehen können. Der
fer wurde weniger von Elementarschäden betroffen wie z. B. die
erste, sodaß der Rost hier keine Verbreitung gefunden hat. Das mit Hafer bepflanzte Gebiet kann auf 1ů72 Millionen Katastraljoch ver⸗ anschlagt werden. Die Durchschnittsernte im Lande wird mit 6 Meter ⸗Ztr. per Katastraljoch beziffert.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
ö Spanien. . Durch Königliche Verordnung vom 17. d. M. ist die gegen Santos und Rio de Janeiro angeordnete Quarantäne unter den üblichen Bedingungen aufgehoben worden. (Vergl. . R.»Anz.“ Nr. 51 vom 27. Februar und Nr. 53 vom 1. März d. 2. Sine ministerielle Verfügung von demselben Tage bebt die für Herkünfte aus San Pablo (Brasilien) bestehende dreitägige Beobachtung auf. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 286 vom 5. Dezember v. J.) , Hinterindien.
Laut Bekanntmachung des Gouverneurs von Singapore vom 20. v. M. sind die gegen Bangkok wegen dort ausgebrochener Cholera an⸗ geordneten Schutzmaßregeln vergl. . R. Anz.“ Nr. 138 vom 12. v. M.) sowie die gegen den Hafen von Swatow angeordneten Schutz maßregeln gegen Einschlexpung der Beulenpest (vergl. ‚R. Anz. Nr. 138 vom 12. v. M. wieder aufgehoben worden.
. Der Gesundbheitsstand in Berlin war in der Woche vom J. bis 13. Juli ein der Vorwoche ähnlicher, und auch die Sterblichkeit blieb fast die gleich große wie in der Vorwoche; von je 1000 Ein⸗ wohnern starben, aufs Jahr berechnet, 21.5. — Unter den Todesursachen waren es zumeist akute Darm krankheiten, die besonders unter den Kindern im ersten und zweiten Lebensjahre viele Opfer forderten, obwohl die Zahl derselben (239 gegen 250) ein wenig kleiner als in der vorhergegangenen Woche war. Die Betheiligung des Säuglings- alters an der Gesammtsterblichkeit war, obwehl eine hohe, doch etwas kleiner als in der Vorwoche; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 101 Säuglinge. — Unter den Infektionskrankheiten waren Erkrankungen an Unterleibs- wphus selten, Erkrankungen an Masern und Scharlach etwas seltener, an Diphtherie ein wenig häufiger als in der Vorwoche; und zwar kamen Erkrankungen an Masern aus Moabit, an Scharlach aus dem Stralauer Viertel, an Diphtherie aus der jenseitigen Luisenstadt, dem Stralauer Viertel, dem Wedding und ganz besonders aus der Rosenthaler Vorstadt am zahlreichsten zur Anzeige, Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 2 bekannt; auch eine Erkrankung an Genick⸗ starre gelangte zur Meldung, In beschränkter Zahl blieben rosen— artige Entzündungen des Zellgewebes der Haut; auch Erkrankungen an Keuchhusten, die, sowie akute Entzündungen der Athmungsorgane, etwas häufiger zum Tode führten, waren nicht zahlreicher. Rbeumatische Beschwerden aller Art zeigten im Vergleich zur Vor⸗ woche gleichfalls keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Overschlesien. An der Rubr sind am 23. d. M. geftellt 11 848, nicht rechtzeitig gestelt 36 Wagen. In Oberschlesien sind am 22. . M. gestellt 4147, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs: Bersteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 22. Juli die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Lübecker⸗ straße 27, dem Tischlermeister Herm. Streu gehörig, giach? II, 43 a, Nutzungswerth 14060 M; für das Meistgebot von 260 9090 „ wurde der Maurermeister Herm. Stutz, Bellealliancestraße 190, Ersteher. — Camphausenstraße 16, dem Fabrikanten Reinhard Mohr 8331 Fläche 9, 48 a; Ersteher wurde der Steinhändler Ernst Vogel, Planufer 1, für das Meistgebot von 1651 500 M6 Borsig⸗ straße 28, Ecke Tie ckstraße 12513, dem Kaufmann Matth. Fr. Sirta ine gehörig, Fläche S, 5 a, Nutzungswerth 22 7090 M; für das Meistgebot von I47 500 S wurden der Rentier H. Untrott, Prinzen ⸗AllAee 83, und der Kaufmann Isaac Raczinski zu Char⸗ lottenburg Ersteher.
. — Am 2; Juli d. J. fand unter dem Vorsitz des Handels Ministers Freiherrn von Berlepsch und unter Betheiligung der Direktoren aller preußischen Webeschulen, einer größeren 3 von Fabrikanten der Textilbranche sowie einiger anderer Sachverständiger eine Berathung von Webes ulangelegenheiten statt, in der die vom Minister vorgeschlagenen Reformen bei der überwiegenden Mehrzahl der Theilnehmer volle Zustimmung fanden. Danach wird das Lehrziel der⸗ jenigen Anstalten, die es sich bisher zur Aufgabe gemacht hatten, Fabrikanten in allen re der Textilindustrie auszubilden, beschränkt und den Bedürfnissen desjenigen Industriezweiges angepaßt werden, der am Schulort selbst und in dessen näherer ümgebung besonders vertreten ist. Auch soll künftig zwischen solchen Schulen, die nur Werkmeister, und solchen, die au Fabrikanten und Fabrikdirektoren ausbilden, noch schärfer als bisher unterschieden werden, Die letzteren Anstalten heißen fortan höhere Webeschulen‘, erstere ‚Webeschulen ; die Bezeichnung Werkmeisterschule für Weber“ fällt fort. An den höheren Webeschulen wer⸗ den außer den ‚ Fabrikantenkursen und, Werkmeisterkursen ! nach Bedarf noch befondere Kurse für Musterzeichner und Textiltechniker ein- 6 auch ist die Verbindung der höheren Webeschulen mit
pinnerei,, Färberei⸗ und Appreturschulen in Aussicht genommen. Wo genügende Betheiligung vorhanden ist, sind noch besondere Kurse für Kaufleute vorzusehen. Die Einrichtung höherer Webeschulen ist