1895 / 191 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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Der General-Lieutenant von Hoffbauer, Inspekteur der Feld⸗Artillerie, ist hierher zurückgekehrt. .

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich . Hofe Graf von Leyden ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Sinaia zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Nach telegraphischen Meldungen an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M „Kaiserin Augusta“, Kom⸗— mandant Kapitän zur See Lavaud, am 11. August von Cowes nach Wilhelmshaven in See gegangen; S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Brink⸗ mann, ist am 8. August in Bassorah eingetroffen und am 11. d. M. von dort nach Bushire (Golf von Persien) weiter gegangen; S. M. S. „Marie“, Kommandant Kor— vetten⸗ Kapitän Credner, ist am 11. August in Gibraltar eingetroffen.

, Sachsen.

Seine Majestät der König begab fich mit Ihrer König— lichen Hoheit der Prinzessin Mathilde am Sonntag früh von der Bahnstation Niedersedlitz aus nach Leipzig und wohnte der feierlichen Eröffnung der Bienenwirthschaft⸗ lichen Ausstellung bei, die daselbst aus Anlaß der vierzigsten Wanderversammlung deutscher, österreichischer und ungarischer Bienenwirthe im „Schloß Drachenfels“ veranstaltet worden ist. Im großen Saale des Etablissements vollzog Kreis⸗ hauptmann von Ehrenstein die Ecöffnung der ze elfter In seiner Ansprache begrüßte Redner die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, entbot ihnen im Namen der versammelten deutschen, österreichischen und ungarischen Bienenwirthe ein herzliches Willkommen und schloß mit einem von der Ver— sammlung begeistert aufgenommenen Hoch auf den König, als den Protektor der Ausstellung, und die Prinzessin Mahhilde. Hierauf unternahmen die Allerhöchsten und Höchsten Herr— schaften einen Rundgang durch die Ausstellung, an der sich 104 Aussteller betheiligt haben. Seine Majestät zeichnete ver⸗ schiedene Aussteller durch huldvolle Ansprachen. aus. Nach— mittags 1 Uhr 55 Minuten reisten der König und die Prin⸗ zessin nach Niedersedlitz und Pillnitz zurück.

Württemberg.

Seine Majestät der König ist gestern mit Ihrer König⸗ lichen Hoheit der Prinzessin Pauline aus Nachod in Böhmen wieder in der Villa Seefeld eingetroffen.

Elsaß⸗Lothringen.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Hessen sind gestern Abend in Metz zu zweitägigem Besuch der Stadt und der Umgegend eingetroffen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Erzbischof von Erlau, Dr. Samassa, erließ, wie „W. T. B.“ berichtet, einen Hirtenbrief, in welchem er unter Betonung der kirchlichen Vorschriften für die 9. schließung deren Einhaltung als diejenige Bedingung be— ., unter der die Gläubigen unbehindert das ungarische ürgerliche Ehegesetz befolgen dürften. Der Hirtenbrief macht wegen der gemäßigten und loyalen Sprache einen ausgezeich— neten Eindruck.

Zu dem mehrfach erwähnten „Nationalitäten— Kongreß“ in Bu dapest veröffentlicht jetzt der sächsische Ahg. Adolf Zay in den Blättern eine Erklärung des Inhalts, daß die siebenbürgischen Sachsen der Einberufung und Abhaltung dieses Kongresses durchaus fernständen. gan habe niemand auch nur den Schein eines Rechts gehabt, die Sachsen zu vertreten.

Großbritannien und Irland.

Gestern Nachmittag trat in London das neue Parla— ment zusammen. Im Unterhause wurde Gully einstimmig um Sprecher wiedergewählt. Darauf vertagte sich das Haus is heute Mittag. Im Oberhause fand die Vereidigung der neuen Pairs statt, worauf sich das Haus gleichfalls vertagte.

Frankreich.

Der Präsident der Republik Felix Faure besuchte gestern die Städte Fécamp und Dieppe und wurde an beiden Orten von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Abends erfolgte die Abreise nach Havre.

Der Minister des Innern Leygues hat den Präfekten strenge Vorschriften ertheilt 5 der sofortigen Aus⸗ weisung der Ausländer, welche an antipatriotischen Kundgebungen theilnehmen. Der Erste, der auf Grund dieser Verfügung ausgewiesen wurde, ist dem „W. T. B.“ zufolge ein Mitarbeiter der Metzer Zeitung Messin“, Namens Fosset aus Pagny, das er täglich zu besuchen pflegte. nr welcher aus Novéant stammt, fungierte in dem Hanne'schen Hochver⸗ raths-Prozeß als Zeuge.

Rußland.

Der Kaiser hat, dem W. T. B.“ zufolge, dem Botschafter in Paris Baron von Mohrenheim anläßlich dessen fünfzig— jaͤhrigen Dienstjubiläums den Wladimir-Orden erster Klasse ver— liehen unter gleichzeitiger Uebersendung eines Reskripts, in welchem unter anderem gesagt ist: Ihre gegenwärtige Thätig⸗ keit, welche auf die . freundschaftlicher Beziehungen zwischen Rußland und Frankreich gerichtet ist, trägt zur günstigen Lösung der meinem Herzen theuren Aufgabe, den allgemeinen Frieden zu befestigen, bei.

Italien.

Der Kriegs⸗Minister dementiert nach einer Meldung des „W. T. B.“ das Gerücht von einer außerordentlichen Anwerbung von Freiwilligen für die Kolonialtruppen.

Türkei.

Die Pforte hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, den Beginn der Arbeiten zu der von der montenegrinischen Regierung ge⸗ wünschten Trockenlegung des Drin in der Umgebung von Skutari angeordnet.

Bulgarien.

Prinz Ferdinand von Coburg ist gestern Abend in Sofia eingetroffen. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ hatte die gesammte Garnison mit der Musik auf den zu passierenden, festlich geschmückten Straßen Paradeaufstellung

e Der Minister⸗Präsident Stoilow war dem 2 is Zaribrod entgegengefahren. e, kam allein an. Auf dem Bahnhof waren anwesend: die Mitglieder der Synode, die Metropoliten, die Geistlichkeit der übrigen Konfessionen; Klement war nicht erschienen. Ferner waren anwesend: sämmtliche Minister, die höheren Offiziere, die bulgarischen offiziellen Kreise und zahlreiche ausländische Journalisten. Beim Ein⸗ laufen des prinzlichen Sonderzuges intonierte die Musik die Nationalhymne, die Ehrenkompapnie präsentierte, das auf dem Bahnhofe nr er versammelte Publikum brach in Hurrahrufe aus. ach dem Verlassen des Zuges besichtigte der Prinz, welcher ernst aussah, die Ehrenkompagnie. Der Bürgermeister von Sofia, Mollow, bewillkommnete den Prin en mit einer Ansprache, in welcher er auf den seitens der Be⸗ völkerung dem Prinzen bereiteten Empfang hinwies. In seiner Antwort hob der Prinz gleichfalls den glänzenden Empfang hervor und zog sich dann in den Wartesaal , wohin ihm die Minister und die Geistlichkeit folgten. Bald darauf verließ der Prinz den Bahnhof und fuhr unter dem begeisterten Hurrah der Truppen und der zahlreichen Menge in das Palais. Das Wetter war prachtvoll. Die Damen begrüßten den Prinzen von den Balkons durch Schwenken der Taschentücher. Später empfing Prinz Ferdinand zahlreiche Persönlichkeiten, welche zur ö. im Palais er⸗ schienen waren. Wie verlautet, wird der Prinz nur drei . in Sofia verbleiben und sich sodann nach Euxinograd egeben. .

Das Blatt „Swoboda“ bestätigt, daß Besprechungen in . einer Fusion der Stam bulowisten und Rados⸗ lawisten stattfinden, und fügt hinzu, die darauf bezüglichen Verhandlungen seien auf dem besten Wege.

Dänemark.

Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen nebst ihren beiden Prinzen Söhnen kamen vorgestern Mittag an Bord der Yacht „Lady Sofia“ auf der Höhe von Charlottenlund an und begaben sich ans Land, um im Schloß Charlottenlund dem dänischen Kronprinzlichen Paare einen Besuch abzustatten. Der Kronprinz begleitete als— dann die schwedischen Herrschaften nach Schloß Bernstorff, wo auch den dänischen Königlichen Majestäten ein Besuch ab⸗ gestattet wurde. Das schwedische Kronprinzliche Paar fuhr n nach Kopenhagen und kehrte dort an Bord der Yacht zurück.

Amerika.

Zum Präsidenten der Republik Peru wurde gestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ Pierola, zum Ersten . Billinghurst, zum Zweiten Augusto Seminario gewählt.

Asien.

Der amerikanische Gesandte in China, Denby, hat, wie dem W. T. B.“ aus Washington mitgetheilt wird, dem Tsung-⸗li-⸗amen dringende Vorstellungen wegen der Plün⸗ derung des Eigenthums der amerikanischen Missionare gemacht und darauf die Zust her n des Schutzes und der Entschädigung erhalten. enby meint, daß man nicht zu Repressalien schreiten solle. Admiral Carpenter befindet sich auf der Fahrt nach Tschifu.

Zwischen China und Japan werden gegenwärtig Unter— handlungen gepflogen über einen Handelsvertrag, welcher Japan die Rechte einer meistbegüͤnstigten Nation einräumt. Der Vertrag soll Japan auch das Recht geben, Konsulargerichts⸗ barkeit in China zu üben.

Die „New York World“ meldet, daß in Tokio eine Kabinetskrisis entstanden sei, weil Graf Ito und Graf . die Annahme des ihnen verliehenen Ranges eines

arquis verweigern, solange gewisse andere Ministerkollegen ohne Auszeichnung bleiben.

Afrika.

Das englische Geschwader ist gestern von Tanger wieder abgefahren, während Spanien am 11. August noch ein weiteres Kriegsschiff, den ‚Alfonso XII.“ dahin gefandt hat.

Aus Sansibar meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß gestern die englische Strafexpedition nach Mombassa abging, um die Veste des Häuptlings des aufständischen Stamms anzugreifen, da derselbe das an ihn gerichtete Ultimatum unberücksichtigt gelassen hat. Die Expedition, welche von dem britischen Admiral Rawson, dem General Mathews und dem General⸗Konsul Hardinge begleitet wird, besteht aus 400 britischen Matrosen, Sudanesen und Askaris n . Trägern und ist mit zwei Maximgeschützen aus— gerüstet.

In Unioxro ist der Kampf beendet, nachdem die Engländer alle Streitkräfte Kab arega's vernichtet haben.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Bestimmung des Art. 259 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs: „Wenn innerhalb eines Jahres vor Eröffnung des Konkurses über das Vermögen des Inhabers des Handelsgewerbes durch Vereinbarung zwischen ihm und dem stillen 96 . schafter, das Gesellschaftsperhältniß aufgelöst worden ist, so können die Konkursgläubiger verlangen, daß der stille Gesell— schafter die ihm zurückbezahlte Einlage in die Konkursmasse einzahle, unbeschadet seines Rechts, die in dem Zeitpunkt der Auflösung ihm aus dem Gesellschaftsverhältniß zustehende For= derung als Konkursgläubiger geltend zu machen.“

findet, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Zivilsengts vom 6. März 1895, zwar keine Anwendung, wenn das Gefellschasts. perhältniß wegen Betrugs aufge löst worden ist, wohl aber findet sie Anwendung, wenn die Gesellschaft zwischen dem Inhaber des e, ,, . und dem von ihm betrogenen stillen Gefellschafter durch Uebereinkommen aufgelöst worden ist. ‚Der Art. 259 Abs. I des H-G.-B. setzt nichts weiter voraus, als ein bestandenes Besellschaftsverhältniß und Auflösung desselben durch Ueberein⸗ kunft innerhalb Jahresfrist vor Eröffnung des Konkurses über das. Vermögen des Geschäftsinhaberz. . . . Das Gesellschafts. verhältniß besteht nach 5 350 1 5 des Preußischen Allgemeinen Landrechts bis zur Anfechtung , . Betruges, auch wenn es durch Betrug herbeigeführt worden ist. Der Grund und Zweck des 8 trifft auch ee r. Denn auch der betrogene stille Gesellschafter hat auf gabe der Einlage, die Eigenthum des Geschäftsinhabers trotz des Betruges geworden ist (Art. 252 Äbs. 1 BeGe B.), nur eine persönliche Forderung, die er im Konkurse wie jeder andere Gläubiger als Konkursforderung geltend zu machen hat, Und durch Rückzahlung seiner Einlage wird er, wenn er die Präsumtion des Gesetzes nicht widerlegt, vor den anderen Gläubigern ebenso bevorzugt, wie in dem Falle, daß das Gesellschaftsverhältniß nicht durch Betrug herbeigeführt worden ist.. ¶öII9 / 4.)

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Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts.

Versich erungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit be⸗ treiben, nach einer Enischeidung des VI. Senats, 1. ö. ö 31. Januar 1895, der Regel nach kein steuerpflichtigez 6* werbez sie können aber zu Gewerbetreibenden werden, wenn sie in der Absicht der Gewinnerzielung, sei es auch nur, um durch die Ver. wendung des Gewinns zur Verringerung der Beiträge ihrer Ni. glieder . ihre . Fonds zu ö verwen n welche ibrem Wesen nach als Gewerbebetrieb erscheinen, sich namentlich als eine 3 , . am alle! meinen wirthfchaftlichen Verkehr darstellen. Sie k zinsbare Anlegung der verfügbaren Fonds hat die e Charakter nicht. „Ebensowenig wie der Kapitalist zum Gewerbe treibenden wird, wenn er seine verfügbaren Gelder ausleiht, auf Hypo. theken giebt, zum Ankauf von Effekten u. s. w. verren ret ee. treibt die Versicherungsgesellschaft auf Gegensęitigkeit ein Gewerbe, wenn sie in solcher Weise ihre Kapitalien anlegt. Hier liegt nur Nutzung des Kapitals, kein Gewerbebetrieb vor; es fehlt hier die berufsmäß ige Betheiligung am wirthschaftlichen Verkehr, denn sein Kapital in den allgemein üblichen Formen anzulegen und zu nutzen, ist kein Beruf. Damit die Versicherungsgesellschaft auf. Gegen. seitigkeit, wie der Privatkapitalist, zum Gewerbetreibenden wird, muß die Kapitalnutzung solche Formen annehmen, daß sie als berufgh mäßige Thätigkeit, B. als Betrieb eines ankgeschaäftz, erscheint. Da die Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit regelmäßig nicht als Gewerbetreibende erscheinen, müssen, um die Heranziehung zur Gewerbesteuer zu begründen, die thatsächkichen Umstände, welche als Ausnahme von der Regel einen Gewerbe- betrieb annehmen lassen, im einzelnen nt. fun werden. (VI G. 554 / 94.)

In einer anderen Entscheidung desselben Senats von demselben Tage hat das Qher, Verwaltungsgericht in Bezug auf eine Lebeng. versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit ausgesprochen, daß die Bildung eines Sicherheitsfonds durch Zurückbehaltung der den Versicherten gehörigen Ueberschüsse, mögen diese Ueberschüsse auch noch länger als fünf Jahre zurückbehalten werden, niemals dann als Unterlage für Feststellung eines steuerpflichtigen Gewerbe— betriebs anzusehen ist, wenn dieselben nicht zinsbar oder nur im Interesse der Versicherten, behufs Wahrung vor Zins- verlusten, zins bar angelegt werden. Werden die Kapitalien zinsbar angelegt, so kommt zunächst der hierfür bestimmende Grund in Be—⸗ tracht. Durch die Erhebung eines höheren Vorschusses als Prämie wird derjenige Betrag, der nachträglich als nicht verbraucht zurück— gewährt wird, dem Versicherten, der in der Lage gewesen wäre, denselben zins bar anzulegen, zugleich mit den Zinsen entzogen. Legt die Gesellschaft die ihr zu viel gezahlten verfügbaren Gelder zinsbar an, so thut sie dies demnach in erster Linie in der Absicht, um ihre Versicherten, die Prämienzahler, vor Schaden, nämlich vor Zinsverlusten, zu bewahren. Die Gefellschaft handelt hierbei gewissermaßen als Mandatarin der Prämienzahler. Die zins— bare Anlegung von Geldern an sich ist aber niemals Gewerbebetrieb, und zwar auch dann nicht, wenn große Geldsummen in Frage stehen; es wird niemandem einfallen, einen Millionär, der in der üblichen Art und Weise der Kapitalnutzung, in Hypotheken und Werthpapieren u. dergl., ohne jede Spekulation, seine Millionen zins— bar anlegt, deshalb, weil es Millionen sind, für einen Gewerbe— treibenden zu halten. Eine abweichende Auffassung kann daher auch der Beschwerdeführerin gegenüber (mit einem zinsbar an- gelegten Sicherheitsfonds von nahe an 31 Millionen Marh nicht zulässig, erscheinen. Die Art und Weise, in welcher die zur Verfügung stehenden Gelder zinsbar belegt werden, über— schreitet . die Formen der nichtgewerblichen Kapitalnutzung. Auch die Darlehen auf Policen und die Kautionsdar— lehen können wegen der ihnen beiwohnenden Eigenart und, weil sie völlig innerhalb der Aufgaben einer Gegenseitigkeits-Versicherungs⸗ gesellschaft liegen, nicht zu einer abweichenden Beurtheilung führen. Ferner ist nach allgemeinen wirthschaftlichen Grundfätzen die Be⸗ schwerdeführerin verpflichtet, die verfügbaren Mittel des Sicherheits⸗ fonds zinsbar anzulegen und davon Nutzungen zu ziehen. Mit Rück⸗ sicht auf die obigen Erwägungen über den durch Aufbewahrung der Gelder in der Kasse den Versicherten entstehenden Schaden könnte unter gewissen Umständen die Verwaltung der Beschwerdeführerin auf Ersatz des durch Nichtanlegung entstandenen Schadens seitens der Versicherien sogar rechtlich in Anspruch genommen werden.“ VI G. 613/94.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel.

Im Juli 1895 betrugen die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel im preußischen Staat für 16060 kg Weizen 144 (152 4, Roggen 121 (131) S6, Gerste 121 (123) S6, Hafer 126 (127 , Kocherbsen 207 (214) S, Speisebohnen 287 (2384) S6, Linsen 3859 (387) M, Esßkartoffeln 55,1 (65,9) „S6, Rindfleisch im Großhandel 1075 (1082)

Die großstädtische Bevölkerung als Theil der gesammten in Europa und Nord -⸗Afrika.

(Stat. Korr.) Unter Großstädten versteht man Städte von mehr als 109 000 Bewohnern. In Europa und Nord-⸗Afrika giebt es deren jetzt 129, von denen nur 4 auf Nord-Afrika entfallen. . Serbien, Bulgarien, Montenegro, Luxemburg, Liechtenstein, Monaco, San Marino und Andorra sind keine Großstãdt: vorhanden; in den hier nicht in Be⸗ tracht gezogenen Theilen von Afrika giebt es nur eine solche (Johannes burg in der Südaftikanischen Republik mit jetzt gegen 140 000 Bewohnern. Es ist nicht ohne Interesse, zu vergleichen, wie hoch der in der betreffen⸗ den Landeshguptstadt bezw. in den übrigen Großstädten wohnende Antheil der Gesammtbevölkerung der einzelnen Staaten ist. Es zeigen sich hierbei bemerkenswerthe Verschiedenheiten. Im allgemeinen lebt ein großer Theil des Volks in Großstädten, wo die Bevölkerung sehr dicht beisammen wohnt; doch macht Egypten, welches dichter als irgend ein europäisches Land bewohnt ist, hiervon eine Ausnahme. Die folgende Uebersicht gewährt einen Einblick in diese Verhältnisse.

Vom Tausend der Gesammt⸗ bevölkerung entfallen auf Groß⸗ Groß die die übrigen stãdte stãdte Landes · Groß⸗

; überhaupt hauptstadt städte Deutsches Reich . 1890 26 135,2 34, 101,5 Europ. Rußland . 1892 16 38,R9 29,h Schweden.. 1890 76,4 22,7 Norwegen... 1891 7H, h Dänemark.. 1890 143,2 Großbritannien und ö 4160 285,5 Niederland .. 1893 179.565 1893 169,0 1891 119,3 1878 84,6 1887 67, 8 1893 100,8 Schweiz 1888 41,0 Desterreich. .. . 1890 81,6 Ungarn 16899 29,0 Rumänien... . 1893 33,6 Griechenland. . . 1889 49, 0 Europ. Türkei. . 1885 84,6 96,6

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g 119889 Tunesien. 1891 ma. ö.

Reich ist die Bevölkerung auf den jetzigen Gebiets. zu der g nel. nach der Zählung vom 1. Dezember 1880 an- anfang der ag europäische Rußland ist mit Cinschluß von 3 m Kaukasusländern iu verstehen. In Schweden ist die Zahlung Dejember 1890, in Norwegen die vom 1. Januar 1891, in in die vom 1. Februar 1850, in Großbritannien die vom ighf, aber unter Ausscheidung der außerhalb des Mutter befindlichen Militär. und Marinepersonen sowie der See⸗ der Handelsflotte, benutzt worden. Für die Niederlande und a , konnten amtliche Schätzungen der Vellszahl der Länder und l, ehe, Großstädte für den 31. Dezember 1893 verwerthet der e für Frankreich die Zählung vom 13 April 1851, für Her al . vom 1. Januar 1878, für Spanien amtliche Angaben are sf, für Ttalien amtliche Schätzungen für den 31. Dezember tz für die Schweiz die Zählung vom 1. Dezember 1888. Für 6 nl ic und Ungarn war die Zählung vom 31. Dezember 18990 Din Ggyhten die vom 4. Mai 185 maßgebend; für Friechenland n ene amtliche Aufnahme aus dem Jahre 1889 vor. Auch für die cpäische Türkei (ohne Bulgarien, aber mit dem zum Stadtgebiet en Fonftantinepel gezählten Skutari) konnte das Ergebniß einer 3 begonnenen, aber auch jetzt noch nicht in allen Theilen des Reichs i en Volkszählung benutzt werden, wogegen für Rumänien, . und Tunesien nur Schätzungen vorhanden sind.

Allenthalben ist die volkreichste Großstadt zugleich Landes haupt⸗ Et; nur Italien macht Line Autnahme biervon, da Neapel bekannt. 1 volkreicher als Rom ist. In der Schweiz hat die Regierung ihren h nicht in der einzigen Großstadt des Landes.

Ordnet man die Hauptstähte nach der Höhe des auf sie ent Jlenden Antheils der Gesammtbevölkerung, so entsteht folgende Reihe: onstantinopel, Kopenhagen, London, Tunis, Amsterdam, Brüßtel, söristiania. Paris, Lissabon. Wien, Kairo, Stodhholm, Athen, Berlin, Hatarest, Budapest, Madrid, Fes, Rom und St. Petersburg. Drdnet man ,. die Länder nach der Höhe der in ihren Grefstädten lebenden Bevölkerung, so entsteht folgende, von der vor⸗ sebenden sehr abweichende Reihe: Vereinigtes Königreich Groß—⸗ kritannien und Irland, europäische Türkei, Niederlande, Belgien, Dinemark, Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Tunesien, harten. Portugal, DOesterreich. Schweden, Notwegen, Sxanien, Grtchenland, Schweiz, europäisches Rußland, Rumänien, Ungarn nd Marokko.

Zur Arbeiterbewegung. . . In Leipzig beschlossen, wie die ‚Lpz. Ztg.“ berichtet, die Netallarbeiter in einer Versammlung, den vor 16 Wochen in r Motorenfabrik von Grob u. Komp. in Leipzig⸗Eutritzsch hezonnenen, für die Fabrikleitung aber schon längst nicht mehr be— seenden Ausstand der Monteure für beendet zu erklären, da von en 16 ausständigen Arbeitern nur noch zwei ohne Beschäftigung seien. Die ausständigen Steinsetzer Leipzigs hielten gestern eine von 120 Per- men besuchte Versammlung ab, in der mitgetheilt wurde, daß sich ) Gehilfen im Ausstande befänden, 40 sich dem Ausstand nicht an- fön 29 . gleiche Zahl Leipzig bereits verlassen hätten. (Vgl. Il. . . ; ; j Hier in Berlin haben die Former und Gießereiarbeiter aner Versammlung am Sonntag beschlossen, vom gestrigen Montag diwecks Abschaffung der Arbeit nach Gewicht in eine Lohnbewegung frtreten. Die Verhandlungen der Lohnkommission mit den Fabri⸗ knen haben, wie die Berliner . Vglksztg. berichtet, zu einer Reihe un Zugeständnissen an die Arbeiter geführt. Diese Ab⸗ michungen der Lohnkommission wurden von der Versamm, lng genehmigt. Die Forderung: Abschaffung der Arbeit e. Gewicht bewilligten die Fabrikanten nicht, sie sicherten jedoch den Arbeiter in jenen Fällen, wo die Kilo-Arbeit einen geringeren Ver— dienft abwirft, als die Kastenarbeit, eine Vergütung zu. Die Ver samnlug beschloß, die bedingungslose Abschaffung der Arbeit nach Gewicht zu verlangen. In Fabriken, wo die Abschaffung der Kilo—⸗ Arbeit an Montag nicht stattfindet, sollte die Arbeit niedergelegt werden. Einer Mittheilung der ‚Voss. Ztg.! zufolge waren es gestern Abend nur noch drei Firmen, welche die AÄbschaffung der Pfundarbeit nicht bewilligt hatten. Bei der Firma W. Bruns (ygl. Nr. 190 d. Bl) ist nach dem Vorwärts der Ausstand im Sinne der Ar- beiter erledigt worden. In Treptow bei Berlin haben gestern ormittagsZs sämmtliche, am Bau des Hauptgebäudes der Gewerbe⸗ R'stelung im Treptower Park beschäftigten Zimmerer der nma hun un u. Ko,, 95 an der Zahl, die Arbeit ergelegt; sie forderten eine Lohnerhöhung von 50 auf. 55 4 für „Stunde. Am Nachmittag versammelten sich die Ausständigen auf m linksseitig von der Treptower Chaussee belegenen Theil des kö, um die am Fischereigebäude, dessen Zimmerarbeiten gleichfalls n der Firma Pumplun u. Ko. ausgeführt werden, be⸗ öftigten Kollegen zur Arbeitseinstellunß zu bewegen, was nen jedoch in wenigen ällen gelang. Ein Theil der zimnmerleute, der sich an diesem Auftritte nicht betheiligt hatte, nahm m . die Arbeit wieder auf. In der Lederfabrik von Römer haben, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, sämmtliche beiter, 50 an der Zahl, wegen Tohnstreites, die Arbeit niedergelegt.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Künste beabsichtigt, aus An⸗ 5j ihrer 200 jährigen FJubelfeier im Jahre 1856 eine Er⸗ nerungs⸗Medaille oder -Plaguette herzustellen, die dem llethöchsten Protektor in Gold, dem Kurator, den Mitgliedern, den ngehörigen Und Eingeladenen, überhaupt weiteren Kreisen in Bronze erreich, werden wird. Die Medaille folks die Beziehungen des Fglisters der Akademie, nachmaligen Königs Friedrich L., und Seiner mäsestt des regierenden Kaisers und Königs zur Kunft in sinniger Deise darstellen. Die Akademie ersucht ihre Mitglieder, die Skizzen nr diese Medaille bis zum J. Oktober 1855 einzureichen.

In Coburg wurde gestern die 41. Versammlung der Deutschen Geologischen Gefertschaft von dem Candesgeblogen Dr. , , . eröffnet. Zum Vorsitzenden wurde Professor von enen, Göttingen gewählt. Vorträge hielten Professor Tula. Wien iber seine Reise an der kleinasiatischen Küste des Marmara⸗Meeres; be Vayst Gotha über die Platten des Gothaer Museums it fossilen Thierfährten im Rothliegenden; Profeffor Blanken⸗ m- grlangen über pseudoglaciale Erscheinungen und Pro— or. Klemm-⸗Darmstadt über die krystallinen i n. des esart. Anwefsend sind u. a. die Professoren Benecke⸗ und ücking⸗ aßburg, Kaiser-Marburg, Baltzer⸗Bern, der Anglo⸗Indier Joung ber geoicgical Surgery gt Fast Indi. Wichmann. Utrecht, nclengraf-Amfferdam. Nachmittags fand eine Besichtigung der nhistorischen Sammlungen auf der Coburger Feste statt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Getreipeernte Italiens. . ach den bisher vorliegenden Nachrichten ist die a nernte in Italien weniger günftig . als man erwartet . So wird jetzt das Ergebniß in Ober⸗Italien kaum auf eine ; tielernte und in Mittel., und Süd. Italien sowie auf den Inseln 1. auf eine Mittelernte geschätzt. Die Haferernte ist sowohl in ; ttel. als in Ober⸗Italien befriedigend ausgefallen, und der Mais trspricht eine äußerst reiche Ernte.

desundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßzregeln.

Uruguay. st Durch Verordnung der Regierung zu Montevideo vom 16. v. M. e. dafen von Santog für feuchenfrei erklärt und demgemäß die n ntäne für Herkünfte aus demselben aufgehoben worden. (Vgl. t. nz. Nr. 177 vom 79. Mal d. F)

Wien, 12. August. Eine Bekanntmachung der niederösterreichi⸗ sten Statthaliere verbietet wegen der auf dem Borstenviehmarkt

dies jãhrige

in Steinbruch vorgekommenen Schweineseuche die Einfuhr serbischer 8. nach Niederösterreich. 9

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 10 995, nicht recht⸗ n, r rern ; M. gestellt n er esien sind am 10. d. M. geste S813, nicht recht⸗ zeitig gestellt 75 Wagen. ) .

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlacht viehmgrkt vom 10. Augu st 1895. Auftrieb und Markt. preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach K gehandelt werden. Rin der. Auftrieb 2523 Stüqh (Durchschnittepreis für 100 kg) J. Qualitat 126- 128 6, II. Qualitãt 116 124 An, III. Qualität 86 108 , IV. Qualität S6 - G3 S Schwein e. Auftrieb 7733 Stück. (Durchschnittspreis für Jos kg.) Mecklenburger 88 6, Landschweine: a. gute 94 566 46, b. geringere 88 =* 82 116, Galizier n, leichte Ungarn A bei 20 8/9 Tara, Bakonyer 6 bei Kg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1225 Stack. (HYurch fei ei für 1 g.) I. Qualität 1,18 1,20 4M, II. Qualität 1,10 - 1,16 Æ, 1II. Qualität 1,00 - l, 08 g Scha fe. Auftrieb 20 364 Stück. (Durchschnittspreis für 1ẽERgL L. Qualität 104 - 120 M, II. Qualität O, 98 - I, 0) M6, III. Qualitãt 0

Wie die „Köln. Ztg. meldet, wird der Aufsichtsrath der Rheinischen Stahlwerke in Ruhrort der Hauptversammlung eine Dividende von 100ͤ0 vorschlagen. .

Die Einnahmen der Lübeck-Büchener Eisenba hn betrugen im Juli 1895 nach vorläufiger Feststellung 594 725 6 gegen 504 987 MS im Monat Juli 1894, mithin mehr 89 738 S6 Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis ultimo Juni 1895 betrugen nach vorläufiger Feststellung 2 938 6690 SM gegen 2821435 M im gleichen Zeitraum des Vorjahres, mithin mehr 117225 46 =

Breslau, 12. August. (W. T. B.) Die hiesigen Eisen Großhändler erhöhten den 6 für Walzeisen und denjenigen für Feinbleche um 5 , pro Tonne von 125 auf 130 4 resp. von 145 auf 150 M6.

Magdeburg, 12. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn zucker, exkl., von 92 , neue —. Kornzucker exkl., S8 So Rendement 1015-1930, neue —. Nachprodukte erkl., 75 0/ Rendement 7, 9 7.75. Ruhiger. Brotraffinade 1 22575 23, 0(. Brotraffinade II 22.50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75 —– 23,00. Gem. Melis Lmit Faß 22, 123 —– 22.50. Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transito f. 4. B. Hamburg pr. August 9.70 bez., 9729 Br., pr. Sep- tember 9, 80 bez, 9,323 Br., pr. Oktober. Dezember 10,221 bez. u. Br., pr. Januar⸗März 10,50 bez. u. Br. Matt.

Essen a. d. Ruhr, 12. August. (W. T. B) Der Rhein. Westf. Ztg.. zufolge betrug die thatsächliche Förderungseinschränkung des Rheinisch-⸗Westfälischen Kohlensyndikats im Juli nach ö. den Syndikatszechen zugegangenen vorläufigen Abrechnung rund

7 0so.

Leipzig, 12. August. (W. T. B.) Kammzug-⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,10 „, pr. September 3,12 S6, pr. Oktober 3, 15 4, pr. November 3, 15 „M, pr. Dezember 3,178 ½e, pr. Januar 3,178 M, pr. Februar 3, 20 , pr. März 3,20 4M, pr. April 3, 223 S, vr. Mai 3,223 „„, pr. Juni 3,225 M, pr. Juli 3229. Umsatz 50 000 kg.

Bremen 12. August. (W. T. B.) Börsen . Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse) Fest. Loko 6.20 Br. Baumwolle. Steigend. Upland middl. loko 369 3. Schmalz. Ruhig. Wilcox 34 , Armour shield 335 3, Cudahy 345 3, Fairbanks 289 3. Speck. Ruhig. Short elear middling loko 31. Wolle. Ümsatz 58 Ballen. Taback. Umsatz 46 Faß Kentucky, 266 Packen St. Felix, 114 Seronen Havannah. .

Hamburg, 12. August. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags bericht Good average Santos pr. September 754, pr. Dezember 74 pr. März 735, pr. Mai 7534. Behauptet. Zuckermarkt. (Schlußbericht.. Rüben⸗Rohzucker J. Produkt Basis 88 o½0 Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August 9,65, pr. Oktober 10 0748, per Dezember 10,274, pr. März 10,528. Matt.

Ham burg, 12. August. (W. T. B.) In der heutigen Auf— sichtsrathssitzung der Jute⸗Spinnerei und Weberei Ham burg⸗ Harburg wurde die Dividende für das mit dem 30. Juni . . Geschäftsjahr auf 8o½ festgesetzt gegen r o/ im

or jahre.

London, 12. August. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen ladung angeboten.

6550 Javazucker 12 träge, Rüben Rohzucker loko 95 matt. Chile⸗Kupfer 465/16, pr. 3 Monat 48/16.

Glasgow, 12. August. (W. T. B. Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5707 Tons gegen 3777 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 12. August. (W. T. B.) Wolle fest, Croß⸗ breds Merino anziehend, Mohair Alpacea eher theurer, Garne fest, in Stoffen gutes Geschäft. ö.

St. Petersburg, 13. August. (W. T. B.) Rußlands Getreide Export. In der Woche vom 5. August bis 10. August er. sind über die Haupt -Zollämter 9 546 000 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 4086 000 Pud (gegen 53785 0909 Pud in der Vorwo ö. Roggen 1 457 000 Pud (gegen 2093 690 Pud in der Vorwoche), Gerste 2944 9009 Pud (gegen 723 909 Pud in der Vorwoche), Hafer 1773 000 Pud (gegen 1 490 000 Pud in der Vorwoche), Mals 186 000 Pud (gegen 4395 000 Pud in der Vorwoche).

Am sterdam, 12. August. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 554. Bankazinn 399.

New⸗Hork, 12. August. (W. T. B.) Die Börse eröffnete mit weichender Tendenz, erholte sich darauf und gab später wieder nach. Der Schluß war ruhig. Der Umsatz der Aktien betrug 159 og Stüst .

Für morgen sind 1 650 000 Doll. Gold zur Ausfuhr bestimmt.

Weizen anfangs stetig, dann fallend während des ganzen , mit wenigen Reaktionen entsprechend der Mattigkeit in Mais, sowie auf Realisierungen und auf die reservierte Haltung der Haussiers. Schluß schwach. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs infolge des Regierungs Berichts, auf günstiges Wetter und allgemeine Liquidation. .

Waagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗Jork 786 / is, do. do. in New Orleans 7isis, Petroleum Stand. white in New-⸗Jork Ulo, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 12s nom., Schmalz Western steam 6,45, do. Rohe u. Brothers 72. Mais per August 4346, do. ver September ö. do. per Oktober 41l. Rother Winterweizen 72, Weizen per Augu ot, do. ver September 714, do. pr. Oktb. 718, do. per Dezember 753, Getreidefracht ur; Liverpool 13, Kaffee fair Rio Nr. 7 161, do. Rio Nr. 7 per September 15,40, do. do. per November 15,365, Mehl, Spring⸗Wheat elears 3,00, Zucker 3, 0, Kupfer 12, 25.

Visible Supply an Weizen 37 3840 000 Bufhels, do. an Mais 4613 000 Busphels. .

Chieago, 12. uni (W. T. B. Weizen einige Zeit steigend nach Eröffnung infolge guter Platznachfrage, später Reaktion auf den Bericht des Washingtoner Ackerbau⸗Amts, große Ankünfte im Nordwesten und Goldengagements. Schluß träge. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge 8. , n , sowie auf günstiges Wetter und lebhafte

erkãufe.

Weizen Pr. August 65, pr. Dezember 68. Mais pr. August 365. Speck short elear nomin. Pork pr. August 9,60.

Montreal, 12. August. W. T. B.) Die Ca nadische Paeifie⸗Eisenbahn erklärte für das letzte Halbjahr eine vier- prozentige Jahres⸗Dividende der Vorzugs⸗Aktien.

Verdingungen im Auslande.

Spanien.

3. September, 1 Uhr. II. Submission.) Gleichzeitig in der Stadtverwaltung von Sevilla und im Ministerium 48 14 Gober- nacion, General Direktion der Lokalverwaltung in Madrid: Bau eines metallischen Stegs für Fußgänger und Ueberführung der Wasser⸗ leitung über den Guadalquivir in Sevilla. Anschlag 299 000 Pesetas. Kaution 5o/ des Submissionsbetrages.

Portugal. 21. August, 1 Uhr. ä e , ien ge. in Lissabon: Lieferung von Stoff ꝛc. zur Garnierung von Passagierwagen. Bed.⸗ Heft und Muster in den Bureaux der Gesellschaft, 25 Rue Chateaudun

in Paris.

31. August, 1 Uhr. Verwaltung der Süd und Südwestbahn in Lissab on: Lieferung von 14 0990 mt Kohlen. Provisorische Kaution 1610 Milreis. Definitive Kaution 59/0 des Submissionsbetrages. . im Sekretariat der Direktion, 22 Largo de S. Roque in Lissabon.

25. Seytember, 1 Uhr. Zivil⸗Verwaltung von Oporto: Liefe⸗ rung von jährlich 40 000 Tannen und 10000 Eichenschwellen für die Verwaltung der Eisenbahnen von Minho 6s Duero für einen Zeit- aum von 3 Jahren. Proyisorische Kaution 1859 Milreis, definltive Kaution 3690 Milreis. Bed.⸗Heft und Auskunft bei der Strecken⸗ und Bauverwaltung der Station Oporto.

Niederlande. ;

21. August. Kolonial⸗Ministerium, technisches Bureau im Haag: Herrichtung des metallischen Oberbaues von zehn Brücken Bed. Heft Nr. 1753); desgl. von sieben Brücken für Sekundär= Bahnen (Bed Heft Nr. I76); Lieferung von 178 000 eisernen Klammern und 149 8090 galvanisierten Schraubennägeln (Bed. Heft Nr. 177). Alles für die Eisenbahn. Verwaltung in Java. Lieferung von eisernen Telegraphenstangen für die Telegraphenver- waltung von Niederländisch⸗Indien. Bed. Hefte bei M. Martinus Nyboff., und zwar das Heft Nr. 175 für 50 Gld., Nr. 76 für 6,50 Gld., die beiden anderen Hefte für je 1 Gld.

23. August, 12 Uhr. Ministerium für Waterstaat, Handel en Nij verheid, Provinzial⸗Verwaltung in Leeuwarden: Vergrößerung des Hafens Willem bei Harlingen (Friesland). Voranschlag 74 105 Gulden. Bed. Heft (Nr. 166) bei Gebrüder van Cleef, Buchhändler, Spui 28 a im Haag. ö

Rumänien.

20. September. Minifterium der öffentlichen Arbeiten. Ver⸗ längerung der Steinpflasterung im Hafen von Turn-Severin. Vor⸗ anschlag 268 532 Fres.

Bulgarien.

24. August, 2 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Kanzlei der permanenten Distriktskommission in Sofia: Lieferung bon 20 Spezial⸗Eisenbahnwagen für den Transvort von Holz (8 m lang) und Steinkohle. Kaution 5o / des Submissionsbetrags. Liefer⸗ zeit drei Monate. Auskunft an allen Nichtfeiertagen bei der ge— nannten Kanzlei.

Dänemark.

26. August, 12 Uhr. Staatsbahn⸗Verwaltung (Maskinafdelin- gens Regnskabsförer) Aarbus: Lieferung von 12500 Bogen Schmirgelleinewand, 1000 Bogen Sandpapier, 460 Dutzend Feilen und Raspeln, 3085 Gros eisernen Schrauben, 50h Gros Messing⸗ schrauben, 893 500 Stück Nageln verschiedener Art, 590 0600 Stück eisernen Drahtstiften, 25 000 Stück Unterlagsscheiben, 61 000 Stück Nieten, 12 009 Stück Kesselnägeln, 30 Stück Messingplatten, 149000 Stück Messingdrahtstiften, 150 Stück verzinkten Wassereimern, 18 000 Pfund Asbest⸗Pappe, 1609 Pfund Asbestdraht, 56060 Stück Pappe, 309 Borstenpinseln, 450 Stück Pinseln mit gedrehtem Schaft, 30 Stück Gratpinseln, 190 Stück Piasavabesen. Bedingungen und Angebotsformulare erhältlich an Ort und Stelle.

Egypten.

20. August. Verwaltung der Daira.Sanieh in Kairo: Lieferun verschiedener Artikel, als Säuren, Krystallröhren, Riemen, Kautschuk, Tauwerk, Eisen, Stahl, Kupfer, Eisenblech und Nieten, Feilen und Reibeisen, Garöhren nebst Zubehör, Glas⸗, Quincaillerie, und Telegraphie Artikel, Holz ꝛc. Nähere Auskunft im technischen Bureau der Daira⸗Sanieh in Kairo.

Verkehrõ⸗Anstalten.

Bremen, 13. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Trave“ ist am 10. August Vormittags von New⸗York nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer Saale“ hat am 11. August Nachmittags die Reise von Southampton nach Bremen fortgesetzt; überbringt 276 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm IJ. hat am 11. August Abends die Reise von Gibraltar nach NewYork fortgesetzt. Der Schnelldampfer . Ems“ hat am 11. August Abends die Reise von Southampton nach NewYork fortgesetzt. Der Postdampfer Wittekind‘ hat am 16. August Nachmittags Lizard passiert. Der Postdampfer Straßburg“ ist am 10. August von Bahöia nach der Weser abgegangen. Der PostdampferWeser“ ist am LI. August Nachmittags in Oporto angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer Gera“ ist am 11. August Morgens in Genua ange⸗ kommen. Der Reichs Postdampfer, Darm stadt“ hat am 1I. August Morgens die Reise von Genua nach Southampton fortgesetzt. Der Schnelldampfer Werra“ hat am 12. August Morgens die Reise von Gibraltar nach Neapel fortgesetzt. Der Postdampfer ‚Crosc“ ist am 12. August Morgens in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer ‚Willehad‘ hat am 11. August Abends Lizard Passtert. Der Reichs -Postdampfer „Bayern? ist am 11. August Nachmittags in Aden angekommen.

Landon, 12 August. (W. T. B.) Der Castle⸗ Dampfer „Norham Castle“ ist Sonntag auf der Heimreise in London an—⸗ gekommen. Der Castle⸗ Dampfer Dunottar Castle“ ist Sonn⸗ abend auf der Ausreise von Southampton abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer Tantallon Castle! ist Freitag auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen. Der Castle⸗Dampfer Lismore Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Kapstadt angekommen.

Theater und Musik.

In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Wilhelm Kienzl's Oper „Der Evangelimann“ unter Kapellmeister Weingartner's Leitung und in folgender Besetzzung zur Aufführung: Mathias: Herr Sylva; Johannes: Herr Bulß; Magdalena: Frau Götze; Justitiar: Herr Mödlinger; Zitterbart: Herr Lieban; Schnappauf: Herr Krolop; Hans: Herr hin! Aibler: Herr Stammer; dessen Frau; Fräulein Kopka; Martha: Frau Pierson.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Lope de Vega's Lustspiel „Der Tugendwächter“' in Eugen Zabelis Bear beitung zum 25. Mal zur Aufführung. Die Besetzung ist nach- stehende: Königin: Fräulein Poppe, Ramon: Herr Keßler, Diana: Frau von Hochenburger, Celia: Fräulein von Mayburg, Lisardo; Herr Purschian. Hierauf folgt Benedir' „Die Dienstboten“ (Christiane: Frau Schramm, Buschmann: Herr Vollmer),

Ferdinand Hummel's komische Oper „Ein treuer Schelm“ gelangt r. laufenden Spielzeit im Königlichen Ope rn hause zur Auf⸗ ührung.

Im Deutschen Theater muß infolge der Erkrankung Ema nuel Reicher's die für Donnerstag angesagte Vorstellung des Don Carlos eine theisweise Neubesetzung erfahren. Den König Philipp wird Hermann Müller spielen, Nina Sandow giebt die Königin Elisabeth, Josef Kainz den Don Carlos, Margarethe von Lazar die

rinzessin Eboli, Ferdinand Gregori den Marquis Posa, Ernst

ittschau den Herzog Alba, Emil Marx den Graf Lerma, Hans

ischer den Beichtwbater Domingo. Die Aufführung am Donnerztag wird ausnahmsweise um 7 Uhr beginnen, alle andern Vorstellungen jedoch wie bisher um 77 Uhr.