r · /
w
.
ö ; / 7 Q Q 7 7 7 777 7 ;
Nosobufer Weiber und Vieh entfernt seien und man dort sowohl wie in Otyinoanana einen Angriff erwarte, ritt Assessor von Linde⸗
quist am folgenden Morgen mit einem Unteroffizier und dem Unter Kapitän Assa Riarug vorgus, um den Platz= kapitän von Otyiheinena, den alten Kahimemoa, sowie die dort versammelten Unter⸗Kapitäne und Großleute, vor allem Nicode⸗ mus, vorzubereiten, daß der Major seinen vorausgesandten Briefen emäß in friedlichster Absicht komme. Kahimemoa war aber nicht in einer Werft, und die den Ort umgebenden ö und Gebüsche waren dicht mit schußbereiten Hereros besetzt. ie noch auf dem 2 selbst Befindlichen liefen trotz aller Friedensversicherungen gleich⸗ alls eilends in die Schanzen. ö
Erst nach halbstündigem Suchen und Warten erschienen Nieo⸗ demus und Kahimemoa, welche die feindselige Haltung ihrer Leute mit den umlaufenden Kriegsgerüchten entschuldigten. .
Nachdem die alsbald heranrückende Truppe unter den Klängen des Musikkorps in eine ausgezeichnete natürliche Stellung auf dem linken Nosobufer eingerückt war, ritten der Major und Assessor von Lindequist, nur von Assa Riarua und zwei Reitern begleitet, auf das jenseitige Ufer, wo die Leute noch kampfbereit in den Schanzen lagen. Auch Kahimemoa und Nicodemus waren wieder verschwunden und kamen erst nach einiger Zeit zum Vorschein mit denselben Ent—
uldigungen wie zuvor. ⸗ . n 3a m eine Versammlung in Kahimemoa's Werft für den Nach⸗ mittag festgesetzt war, ritt Major Leutwein zurück. während die Hereros noch bis in den Nachmittag hinein in den Schanzen blieben.
Es wäre nun ein Leichtes gewesen, den Hereros die deutsche Waffenüberlegenheit handgreiflich vor Augen zu führen, doch zog Major Leutwein den Weg friedlicher Verständiqung vor. Nach um stãndlichen ö Verhandlungen hat er damit einen glänzenden riedlichen Sieg erfochten. , ö. . Hauptgegenstand der Berathungen bildete die Ober. Kapitän⸗ schaft, wie sich denn auch die Feindseligkeit und das Mißtrauen der Hereros viel mehr gegen Samuel Maharero als gegen die ihn stöützende deutsche Regierung richtete. Die Unter⸗ Kapitäne Tiethoo und Nicodemus scheinen die Hereros auf- gehetzt zu haben, um ihre egoistischen Pläne durchzusetzen. Außer ihnen und dem Platzkapitän Kahimemoa waren noch sämmtliche Groß⸗ leute von Okahandia ostwärts zugegen, vor allem der sehr großen Einfluß besitzende Rathgeber des verstorbenen Kamahagrero, der alte Riarua, ferner sein bereits erwähnter Sohn Assa Riarua, die am Nosoh wohnenden Großleute Mambo, Kajata, Kanangati, Baradio.
Der Major brachte sie, indem er ihnen die Frage vorlegte, wen sie denn statt Samuel zum Ober- Kapitän wählen wollten, schließlich alle dazu, daß sie Samuel Maharero öffentlich als den Dber⸗ Häuptling des ,, anerkannten. Gleichzeitig wurde eine vollstaäͤndige ersöhnung zwischen Samuel und seinen feindlichen Verwandten Tietyoo und Nicodemus her beigeführt. Dem Ehrgeize des Letzteren ist dadurch Genüge geschehen, daß Samuel Mahgrero ihn mit Genehmigung des Landeshaupt manns zum Kapitän des Ostens einsetzte, womit sich der hiervon hauptsächlich betroffene Kabimemoa einverstanden erklärte. Tietyoo untersteht als Unter ⸗ Kapitän direkt dem Oberhäuptling. .
In der, Versammlung vom 21, besprach Major Leutwein die Grenzfrage, indem er die Nothwendigkeit der Festsetzung einer sicheren Grenze zwischen dem Hererolande und dem für die Weißen bestimmten Gebiete betonte, ohne auf irgend welchen Widerstand zu stoßen, so daß die Grenze so bestehen bleibt, wie sie früher festgesetzt ist.
Das zunehmende Vertrauen der Hereros zeigte sich dadurch, daß sie schaarenweise — Männer und Frauen — zur Begrüßung in unser Lager kamen. .
In Qtvincananag waren weit über 1000 Hereros versammelt gewesen. Das, Gerücht von der Kriegsmöglichkeit hatte mit großer Schnelligkeit die Anhänger des Ober Häuptlings in etwa gleicher Zeit herbeigeführt, so daß sich mehrere Tausend Hereros in diesen Tagen gegenũberstanden. ; ö —
Als bezeichnend für das wachsende Verständniß der eingeborenen Kapitäne dafür, daß sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben, sei noch erwähnt, daß nach Aussage des hierbei an⸗ wesenden Dolmetschers Kleinschmidt. der Ober- Häuptling Samuel Maharero seinen Vetter Nicodemus im Zwiegespräch daran erinnerte, daß er mit der Kapitänschaft über den Often eine große Verantwortung übernommen habe, da er für alle Unregel. mäßigkeiten, die sich dort ereigneten, dem Landeshauptmann und ihm Rede zu stehen habe. Insbesondere ermahmte er ihn, dem Munitions⸗ schmuggel energisch entgegenzutreten. ö ö
Am Nosod ist Friede und Ruhe völlig wiederhergestellt. Der deutsche Einfluß kann nunmehr auch im Osten des Herero⸗ landes als gesichert angesehen werden. Hierzu wird der Zug des
Majors Leutwein nach Gobabis das weitere beitragen. Er .
tigte am 22. Mai Nachmittags von Otvinoanana aufzubrechen, wäh⸗ rend Assessor von Lindequist bereits morgen mit dem einen Geschütz nach Windhoek zurücktritt. ;
Defterreich⸗Ungarn.
Wie der „Pester Lloyd“ mittheilt, soll der ungarische Staatsvoranschlag für 13935 in der am 17. d. M. statt⸗ findenden Sitzung des Ministerraths zur Verhandlung ge— langen. Der Voranschlag kommt, dem genannten Blatt zufolge, in seinen Schlußziffern, obwohl in den Ressort⸗ budgets einiger Ministerien nicht unerhebliche Mehr⸗ ausgaben eingestellt und die Einnahmeposten in rigoroser Weise festgesetzt wurden, dem Budget des laufenden Jahres sehr nahe. Die Staatseinnahmen sollen in den letzten Monaten sich sehr günstig gestaltet haben, sodaß der Einnahme⸗ ausfall im ersten Semester bereits eingebracht sei. Besonders zufriedenstellend liefen die direkten Steuern ein, namentlich wiesen Taback , Salz⸗ und auch Lotteriegefälle steigende Ein⸗ nahmen auf, während die Spiritussteuer eine beständige Neigung zum Sinken bekunde, und die Einnahmen des Staats aus dieser Steuer eine weitere Abnahme erfahren haben.
Großbritannien und Irland.
In der Thronrede der Königin, welche gestern im Parlament verlesen wurde, heißt es: „Die Mittheilungen, welche ich von den fremden Mächten erhalte, versichern mich des fortgesetzten Wohlwollens der Mächte. Ich bin glücklich, sagen zu können, daß keine inter⸗ nationalen Komplikationen irgendwo entstanden sind, welche dazu angethan wären, den europäischen Frieden zu ge⸗ er de Der Krieg, welcher bei Eröffnung der letzten Session zwischen China und Japan bestand, ist durch einen Frieden, der, wie ich hoffe, dauernd sein wird, zum Abschluß gebracht. Ich habe strikte Neutralität während des Krieges beobachtet und bezüglich desselben keine Aktion er⸗
iffen, außer derjenigen, welche mir der Beendigung der gn mn. günstig erschien· Die Königin be⸗ dauere tief die höchst abscheulichen Gewalithätig⸗ keiten gegen die englischen Missionare in der rovinz Fukien. Infolge der auf Anordnung der önigin an die chinesische Regierung gerichteten ernsten Vor⸗ stellungen würden thaikräftige Maßregeln, welche sich hoffent⸗ lich wirksam erweisen, zur Bestrafung der Mörder und aller für die Verbrechen irgendwie verantwortlichen Personen ge⸗ troffen. Dann heißt es weiter: „In den arm enischen Distrikten der asiatischen Türkei sind neue Unruhen , und von Greuelthaten begleitet gewesen, welche die Ent⸗
äshng der Hristkichen Völter Cararag h inbest nter die
enige meines Volkes erregen. Mein are und die Bot⸗
chafter des Kaisers von Rußland und der Französischen Republik haben gemeinschaftlich der Regierung des Sultans Reformen vorgeschlagen, welche nach ihrer Meinung noth⸗ wendig die Wiederholung beständiger Unruhe verhindern. Diese Vorschläge werden jetzt von dem Sultan erwogen, und ich erwarte sehnlich den Beschluß des Letzteren. Die Königin erklärt schließlich, angesichts der vorgerückten Jahres⸗ zeit werde es wahrscheinlich für angemessener befunden werden, die Berathung irgendwelcher wichtigen Gesetzentwürfe, aus⸗ enommen derjenigen, betreffend die Verwaltungskosten des Finn auf eine andere Session zu verschieben.
In der sich an die Verlesung der Thronrede anschließenden Adreßdebatte erklärte der Premier-Minister Lors Salis⸗ bury im Oberhause hinsichtlich Chinas; die Regierung habe allen Grund zu glauben, daß die chinesische Regie⸗
rung entschlossen sei, die Schuldigen zu bestrafen. Hin⸗
ichtlich Armeniens habe das Kabinet die Politik einer Vorgänger. acceptiert. Es glaube, daß gegen⸗ wärtig keine Gefahr vorliege, daß die Gewaltthaten in Armenien sich wiederholen. Der Sultan habe den Vorschlägen der Mächte noch nicht beigestimmt; England habe aber die Versicherung der loyalen Unterstützung Rußlands und Frank— reichs für seine Bemühungen. Der Sultan wisse, daß keine Regierung mehr als die englische wünsche, das ottomanische Reich aufrecht zu halten; der Sultan würde aber einen ernsten Irrthum begehen, wenn er, um sich seine formelle Unabhängigkeit zu erhalten und um sich möglichen Ver— gewaltigungen seiner nominellen Prärogative zu widersetzen, sich weigerte, die Hilfe der europäischen Mächte anzunehmen und auf deren Rathschläge zu hören, die nur bezweckten, in seinen Ländern Anarchie und Graufamkeiten auszurotten.
Im Unterhause gab der Erste Lord des Schatzes Balfour im Verlauf der Debatte Erklärungen über die auswärtige Politik der Regierung ab, ganz analog denjenigen des Lord Salisbury im Oberhause. John Redmond beantragte ein Amendement, welches um Aufklärung ersucht über das Verhalten der Regierung gegen— über dem Hause hinsichtlich der Regelung der Landreform der Wiedereinsetzung der vertriebenen Pächter und der industriellen Lage Irlands; Dillon ein Amendement dahin gehend, daß die Regierung Gesetzvorlagen über die vorgenannten Gegenstände noch während der gegen— wärtigen Session einbringen solle, Gerald Balfour er⸗ widerte, daß es nicht nothwendig sei, Gesetzentwürfe über die irische Landfrage in dieser Session zu berathen; er werde aber einen Entwurf über diesen Gegenstand sogleich am Anfang der nächsten Session einbringen. Während der Debatte unterbrach Tanner die Rede Harrington's, indem er dessen Aeußerungen mit einem beleidigenden Ausdruck bezeichnete Zur Ordnung gerufen, weigerte er sich, den Aus⸗ druck zurückzunehmen, worauf der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain die Ausschließung Tanner 's von der Sitzung beantragte; diese wurde ohne besondere Abstimmung angenommen. anner entfernte sich mit dem Rufe: er ver—⸗ lasse das Haus mit größerem Vergnügen, als er in dasselbe eingetreten sei; und bereits an der Thür schrie er, auf Cham⸗ berlain zeigend: „Judas, Judas!“ Darauf wurde die Debatte vertagt. ⸗
Das Comits zur Berathung der Frage der Anlegung einer Eisenbahn zwischen Mombassa und dem Victoria Nyanza genehmigte den Entwurf, sprach sich aber dahin aus, daß die Terrains- und anderen Kosten von 2270 000 Pfund Sterl, auf 1755 900 verringert werden könnten. Das Comité schätzt die Betriebskosten der Linie auf 40⸗ bis 50 000 Pfund jährlich und glaubt, daß die Einnahmen diesen Betrag überschreiten würden, und daß die Regierung, wenn sie das Unternehmen unterstützen wolle, selbst das nöthige Kapital aufbringen und die Eisenbahn herstellen sollte.
Frankreich.
Der ehemalige Napoleonstag, der 15. August, wurde gestern, wie, W. T. B. berichtet, durch ein von dem bonapartistischen „Comitè plèébisęcitaire“ in Saint Mands veranstaltetes Festmahl gefeiert. Den Vorsitz führte der Deputirte Cunso d'Brnano; etwa tausend Personen nahmen an dem Bankett theil. Cuno d'Ornano hielt eine Rede, in welcher er das Kaiserreich feierte und das Plebiscit verherrlichte. An den Prinzen Victor Vapolson wurde ein Ergebenheits-Telegramm gerichtet. Ein Zwischenfall ist nicht vorgekommen.
Rußland.
Die St. Petersburger Blätter besprechen den Artikel des Wiener „Fremdenblatts“ betreffs Bulgariens und finden denselben bemerkenswerth. Die „Nowoje Wremja“ sagt: die Ausführungen des „Fremdenblatts“ bekundeten den Wunsch des Wiener Kabinets, der Annahme zuvorzukommen, als wollte es die von der St. Petersburger Reise der bulgarischen Deputation erwarteten Resultaie paralysieren. Der Artikel scheine ferner die Ueberzeugung der leitenden Kreise Oesterreich⸗ Ungarns anzudeuten, daß eine normale Ordnung der bulgarischen Verhältnisse auch ohne Entfernung des Prinzen hergestellt werden könne. Alles dies sei neu und in gewissem Sinne schon deshalb interessant, weil den Ausgangspunkt der Erklärungen des „Fremdenblatts“ die Anerkennung der Thatsache bilde, daß man in Sofia geneigt sei, sich von den Weisungen der aus St. Petersburg zurückdefehrten Deputation leiten zu lassen. Die „Nowosti! finden, der Artikel des „Fremdenblatts“ bekunde eine Aenderung der öster— reichischen Politik hinsichtlich Bulgariens, was ein erfreuliches Ereigniß sei. „Birschewyja Wiedomosti“ meinen, die Aus⸗ führungen des „Fremdenblatts“ kündigten die Möglichkeit einer Einigung Rußlands mit Oesterreich⸗Ungarn und den anderen Mächten des Dreibunds an über die Mittel zur Herstellung 5 den Berliner Vertrag in Bulgarien vorausgesehenen
rdnung.
Spanien.
Die Königliche Familie, ist dem ‚W. T. B.“ zufolge, wieder in San Sebastian eingetroffen. Gestern begab sich die Königin⸗Regentin in Begleitung des Militärstaats nach Vittoria, um die Parade über die für Cuba bestimmten Truppen, bestehend aus 8 Bataillonen Infanterie, 3 Batterien Artillerie und 3 Eskadrons Kavallerie, , ,., Nach der Inspizierung des Expeditionskorps ertheilte der Nuntius den Truppen den päpstlichen Segen, unter hegeisterten Zurufen der zahlreichen Volksmenge. Das Expeditionskorps wird sich am 20. August nach Cuba einschiffen.
Echweiz.
Der Nationalrath genehmigte gestern, wie ‚W. . meldet, mit 199 gegen 18 Stimmen das s har een französische Handelsabkommen. ö
Zum Bundesrath an Stelle Schenk's wählte Bundesversammlung in ihrer gestrigen Sitzung den Sh en Müller⸗Bern (Radikal⸗Demolrat mit 136 von 161 gültigen Stimmen.
Bulgarien.
Die Unter suchung wegen der Ermordung Stam— bulow's wird, wie die Agence Balcanique“ de rn, gesetzt. Die Freilassung Tufektschiew's erfolgte, well der Appellgerichtshof bei Prüfung der Akten konstatierte, daß die gegen Tufektschiew vorliegenden Verdachtsgründe nicht hin reichten um die Umwandlung der vorläufigen Haft in eine definitive zu rechtfertigen. Tufektschiew bleibt übrigens zur Ver figung des Untersuchungsrichters. Außer Bone Georglew und
em Kutscher, welcher den Wagen Stambulow's führte, hat sich die Gerichtsbehsrde noch einer Anzahl anderer Individuen bemächtigt. Obwohl der Untersuchungsrichter behauptet, g . nur fest, daß der noch unauffindbare Haliu der Haupt⸗ urheber des Attentates sei, versichert der Staatsanwalt do daß er schon bei dem gegenwärtigen Stand der Angelegenhell auf Grund gewisser Feststellungen und Entdeckungen, welche noch geheim bleiben müͤssen, im stande sei, die Anklage zu er— , Die Untersuchung wird vermuthlich noch einen Monat auern.
Bei dem gestrigen Begräbniß des Deputirten Ki tan— tschew, welcher Präsident des macedonischen Hauptcomitez war, am Dienstag todt im Bett aufgefunden worden ist und anonymen, dem Untersuchungsrichter zugesandten Briefen zu⸗ folge vergiftet worden sein 6 äußerte ein Redner: Kitan— tschew sei infolge der schlechten Behandlung während seiner e len Haft unter Stambulow gestorben. Die erregte Volksmenge eilte hierauf zu dem Grabe Stam bulow's, welches von Gendarmen bewacht war, zertrümmerte die Grablampen und zerstörte einige Kränze.
Montenegro.
Gestern fand in Anwesenheit des Fürsten Nikolauz und der Mitglieder des fürstlichen Hauses in Cetinje zi feierliche Grundsteinlegung für eine neu zu erbauende graßt Kaserne statt. Der Feierlichkeit wohnten, dem „W. T. B“ zufolge, das diplomatische Korps, die Zivil- und Milität— Würdenträger, die Truppen und eine große Volksmenge bei.
Schweden und Norwegen.
Die Kronprinzessin traf mit ihren beiden ältesten Söhnen vorgestern an Bord der Yacht „Lady Sophia“ un— erwartet zu einem kurzen Besuch in Tullgarn ein und fuhr alsdann wieder nach der Schonenschen Küste ab.
Der norwegische Kabinetsrath acceptierte gestern, wie „W. T. B.“ erfährt, das von der Christiania⸗Handelsbant für ein ausländisches Konsortium eingereichte Angebot auf Uebernahme der inneren Staats⸗-Anleihe von 12 Millionen Kronen. Es waren im ganzen 23 Angebote eingelaufen.
Dänemark.
Die großen Kantonnements-Uebungen sollen i diesem Jahre auf Seeland, in der Gegend zwischen Kjöge und Nastved, stattfinden. Es werden daran theilnehmen: de 1LSeeländische Brigade, die Fünensche Brigade, das 3. Infanterie⸗ Regiment, das Linien-Bataillon der Leibgarde, das Garde— ,,,, das 4. Dragoner⸗Regiment, sechs Batterien Artillerie, zwei Ingenieur⸗Kompagnien, ein Train⸗Detachement und eine Ordonnanz⸗Abtheilung. Der kommandierende General des ersten Generalkommando-⸗Distrikts, General⸗-Lieutenant Bahnson ist zum Kommandeur der gesammten Truppen er— nannt worden.
Amerika.
Die in Washington versammelte demokratische Silberkon vention hat gestern eine Adresse veröffentlicht, in welcher mitgetheilt wird, die Mitglieder der Konvention würden die demokratische Partei nicht verlassen, sie hofften aber eine Nati og al-Konvention für die freie Prägung von Silber im Verhältniß von 16 zu 1 zu gründen. — In Baltimore (Maryland) haben dagegen die Republikaner nach einer Meldung des „W. T. B.“ eine Resolution zu Gunsten der Goldwährung beschlossen.
Aus Santiggo berichten die, Times“ daß der chilenische Kongreß die Anleihe von 6 000 000 Pfund Sterling genehmigen dürfte, um die Eisenbahnen und die Docks im Hafen von Talcahuano zu vollenden, den Erfolg des Konversionsgesetzes zu sichern und die nationale Industrie zu fördern.
Afrika.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Majunga vom gestrigen Tage befindet sich General Duchesne auf dem e gegen die Hovas, welche sich bei Kinajy zwischen Andriba und Antananarivo verschanzt haben. 4000 Hovas sollen in Bemarivo, wei Tagemärsche nördlich von Marovoay, angekommen i, augenscheinlich in der Absicht, die fan che Zufuhren ab⸗ zuschneiden. Infolge der Malaria⸗Krankheit soll die Sterblich— keit unter den französischen Truppen sehr groß sein.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte sich nach den Ermittelungen des Kaiserlichen 5 Amts im Juli 1895 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im Juli 1894 1051 1257 Deutsche Häfen zusammen . . 2308 Antwerpen 261 Rotterdam 118 Amsterdam ( 14 Ueberhaupt . 983 No Aus deutschen Häfen wurden im Juli d. J. neben den vor⸗ enannten 2462 deutschen Auswanderern noch 8552 Angehörige . Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 4609, Hamburg 3693.
zur wirthschaftlichen Lage der Arbeiter im Jahre 1893.
Jahresberichten der Königlich preußischen Regierungs⸗ und . und Bergbehörden für 1594. (Verlag von W. * Bruer See, berg bei Berlin; find folgende welleren Mittheilungen (al. r ö d. Bl) entnommen: Im Regierungsbezirk Düsseldorf sind während des Be⸗ richtgsahrs ein. oder mehreremal zum Zwecke der Reviston besucht wien: 4015 gewerbliche Anlagen mit 166 012 Arbeitern oder 2 den im gewerblichen Kataster der Inspektionen aufgeführten Bölo Anlagen nit Ag 3. Rirbeitern 43 Jo mit. Jo 9 coder, Ce sammtarbesterzahl. Die Gesammtzahl der Revisionen betrug 50568. Pie Benutzung der Sprechstunden war nach dem Bericht des Gewerbe Inspektore ju Solingen bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleich Age Der Gewerbe⸗Inspektor zu Barmen bemerkt, daß die Sprech- stunden etwas besser und zwar von annähernd 50 Arbeitern besucht, wobei oft 1 oder 2 Arbeiter als Vertreter ganzer Gruppen ihrer Kameraden erschienen. Der Gewerbe⸗Inspektor zu Duisburg berichtet, daß eine große Zahl von Arbeitgebern sowebl bei den Revisionen, all auch schriftlich und persönlich in den Dienststunden den Rath der Beamten in gewerblichen Angele enheiten in Anspruch nahm. Auch die Arbeitnebmer scheinen der Thätigkeit der Gewerbeauffichts. kbeamten allmählich mehr. Vertrauen und Verständniß entgegen ju bringen. Ungünstig lauten in dieser Richtung die Berichte us den Bezirken M. Gladbach, Krefeld und Düffeldorf. Die Gesammtzahl der Anlagen, worin jugendliche Arbeiter beschäͤftigt mwesen sind, ist fast unverändert geblieben. Die Zahl der beschäftigten inder unter 14 Jahren betrug 156 (— 31), nämlich 385 ( — 37 Fnaben und 18 C4 6) Mädchen. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren betrug 17570 (— 658), davon waren 11 360 — 223) männliche und 6210 ( 435) weibliche Arbeiter. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter hat sich also um 689 oder um 3,7 M ver- mindert. Die Zahl der Anlagen, worin erwachsene Arbeiterinnen während des Berichts jahres beschäftigt wurden, ist im Vergleich mit dem Vorjahre von 1543 auf 1624, d. h. um 81 oder 6.20 gestiegen, dagegen hat die Zahl der Arbeiterinnen von 40 492 auf I5 g09 oder um 1,4 , abgenommen. Von diesen Arbeiterinnen standen im Alter von 15 — 21 Jahren 20157 (—414); über 21 Jahre alt waren 15 757 (— 169). Von der Gesammtzabl der erwachsenen Arbeiterinnen beschäftigte die Textilindustrie 32 697 oder S1, 8 Ho. Ueber die Arbeiter im allgemeinen wird bemerkt: Die Geschäftslage im verflossenen Jahre war nicht der Art, daß sie zu Arbeiterausständen ermuthigte. Demzufolge ist auch keine solche Bewegung hier vor— gekommen. Städtische Arbeitsnachweisstellen wurden bis jetzt errichtet in Elberfeld, Duisburg, Krefeld, M. Gladbach, Rhevdt, Vlersen und Grevenbroich. Die Zahl der Unfälle aus Betrieben, die der Gewerbe⸗ aufsicht unterstehen, belief sich auf 11 468 ( 131) bei einer Gesammt—⸗ zahl von 236 478. In der Herstellung billiger und guter Arbeiter wohnungen ist im verflossenen Jahre kein Stillstand eingetreten. Die Zabl und Größe der zur Benutzung der Arbeiter stehenden Bade⸗ anstalten nimmt von Jahr zu Jahr zu. . m Regierungsbezirk Köln wurden 1466 Besichtigungen ewerblicher Anlagen vorgenommen. Mit den Arbeitgebern haben die 5 der Gewerbe-Inspektionen in gutem Einvernehmen gostanden. Der Rath der Aufsichtsbeamten wurde in vielen Faͤllen eingeholt. Eine gleich günstige Erfahrung konnte hinsichtlich der Arbeitnehmer nicht gemacht werden. Die Zahl der in Fabriken beschäftigten Kinder unter 14 Jahren betrug 44 (— 49), davon waren 32 (— 15) Knaben und 12 (— 34) Mädchen. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren betrug 5125 (— 405), davon waren 3066 — 347] männliche und 2069 ( — 58) weibliche Arbeiter. In der Art der Besckäftigung und beim Zusammenarbeiten mit Grwachsenen haben sich besondere Uebelstände nicht bemerkbar gemacht. Die Zahl der beschäftigten erwachsenen Arbeiterinnen betrug 9689 (E öl, davon standen im Alter von 16 bis 21 Jahren 5533 ( 577) und über 21 Jahre alt waren 4156 (4 166). Die Durch führung der Vorschriften über die Beschränkung der Arbeitszeit weib—⸗ licher Personen in Fabriken kann als beendet angesehen werden. Eine besondere Wirkung der Vorschriften ist nur theilweise hervor- zktreten. Entlassungen hat die Beschränkung der Arbeitszeit nur in einzelnen Betrieben zur Folge gehabt. Beklagenswerth st die mehrfach beobachtete Umgehung der gesetzgeberischen Ab— schten durch Ueberweisung von Arbeiten in die Hauzindustrie. Das die Löhnungsfrage im Zusammenhang mit der gefetzlichen Be— shränkung der Arbeitszeit an Sonnabenden betrifft, so ist, wo Stundenlohn herrscht, ohne weiteres ein Lohnausfall an Sonnabenden eingetreten. Bei Tagelöhnen hat in etwa 420 der befragten Betriebe eine Verkürzung, stattgefunden. Bei Accordarbeiten ist ein all⸗ gmeines Urtheil schwer möglich. Die Beschränkung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen hat auch für die männ— lichen Arbeiter zum theil eine Arbeitskürzung zur Folge gehabt. Was die Arbeiter im allgemeinen anbetrifft, fo liegt kein Grund vor, bedeutendere Bewegungen in der Zahl der beschaͤftigten Arbeiter anzunebmen. Die Arbeitszeiten haben sich ebensowenig geändert. Ausstandsbewegungen in größerem Umfange sind nicht zu verzeichnen gewesen. Zur Anzeige gelangten 3311 Unfälle (gegen 3155 im Vor— jahre), worunter sich 35 Todesfälle (gegen 41) befanden. Die wirth⸗ baftlichen Verhältnisse der Arbeiter haben im allgemeinen keine Aenderung erfahren.
Die zehn größten Städte Württembergs weisen nach der neuesten Zählung vom 14. Juni d. J. folgende Bevölkerungs—⸗ lahlen auf: Stuttgart mit Vororten: 151 330 (1890: 159 817; Zuwachs 11 513 — s22*½ 5, Um: Ig G36 (is9o: S6 181, Zuwachs Bas — 786 o/), Heilbronn: 32 438 (Zuwachs seit 1896. 2497 S 853 oso). Eßlingen: 23 30ꝰ (Zuwachs 1068 — 480 oo), Cannstatt: 32 osg (Zuwachs 1827 — Joo), Reutlingen: 1965651 (Zu⸗ bachs 1109 — 5, 968 o / ́. Ludwigsburg: 19146 (Zuwachs 728 — 3M v, Gmünd: 17771 (Zuwachs 683 — 4, 06 5), Göppingen: 69MM (Zuwachs 1718 = 1317 9οά ), Tübingen: I3 Soo (Zum ächs hi7 = 4 O6 o o.
Zur Arbeiterbewegung.
In Weißenfels haben, wie im Vorwärts mitgetheilt wird, r, e ider der Schuhfabrik von August Barnutz die Arbeit ergelegt. In Greifswald haben nach demselben Blatt die Former wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt. . . ; Aus Lütt ich wird der Köln. Itg. gemeldet: Die Ausständigen Waffenfabrit von Pieper vgl. Nr. 185 d. Bl) stellten ö. jur Arbeit, wurden aber durch einen Angestellten der Firma gnachrichtigt, daß nur ein Theil von ihnen wicder angenommen würde. er Ausstand dauert infolge deffen fort.
Literatur.
z Der deutsche Student am Ende des 19. Jahr— za ngetts. Vorlesungen, gehalten im Winter ⸗Semester 1834,95 an fi. Tfiser W ibejmz iin i tät zu Straßburg von Dr. Theobald Fissler. S. J. Göschen che Perlagshandinng in Stuttgart. — Henne nnter. obigem Titel von,. dem bekannten. Straßburger nl esfsttätg- Profc fer. der Heffentlichkeit äherge bene Buch erthellt flielUl unserer studierenden Jugend eine laute, beherzigenswerthe ie nungt In 17 Vorlesungen beschäftigt sich das Buch mit der e weise und dem Studium des Studenten, mit der akademischen
. und Ehre, dem Trin ken ꝛc. und schließlich mit der Beziehun tudenten zur fozialen Frage. Interessant und beachtenswerth zuglei manches, was Professor Ziegler über diesen letzteren Punkt . snyin Familie ist der Ginzelne Individutm und hat das Recht, fich Af duell zu halten und zu bethärigen; die Schult ist der Srt, wo ian generell und eben damit soztal, d. h. zum wahrhaft sittlichen zendreftäogen wird; im Leben. draußen muß dann de; Mann diefe elle und soziale Gefinnung bethätigen. Und nun die
8
Studentenzeit, — sollte fie lediglich eine Unterbrechung in der Snmichesung sonialer Gessnnung, Line? irt ärmer lem d häuslichen verwandten Individualismus sein? Gewiß ist für das Individuelle, die freie Bewegung und die indivsduelle Selbfterziehung hier der richtige Platz; das ist Recht und Pflicht des Studenten zugleich. Aber das Eine thun heißt darum nicht das Andere laffen. Und so feblt ja auch unter den Studenten Flbst das soziale Clement nicht ganz; sie afson ieren sich, in ihren a ist Raum für soziale Bethätigung. Nur genügt das nach Ansicht des Verfaffers nicht, und zwar nach verschiedenen Seiten bin nicht. Ursprünglich war die Studentenschaft Korporation und. Zunft, weil das Mittelalter, in dem die uͤniersttaͤten entstanden, alles zunftmäßig organistert wissen wollte; dann im Zeit⸗ alter des Individualismus wurde auch sie immer individualistfscher und löste sich immer isolierter los und ab von dem übrigen Volk. Jeßt, im Zeitalter der sozlalen Bewegungen, muß natürlich auch die Studentenschaft dem modernen Milieu fich anpassen und in dem sitt · lichen Sinn des Wortes sozial werden; die Absonderung der Studenten von der übrigen Welt wird in der alten Weise nicht mehr aufrecht erhalten werden können und soll es auch nicht. Namentlich nach einer Seite hin muß die soziale Bewegung draußen zuerst bei den Studenten einen sittlich hebenden und umgestaltenden Einfluß ausüben: nämlich in ihrem Verkehr mit Handwerkern. „Der Student“, sagt der Ver? fasser, ist ein schlechter Zahler, ein unsolider Kunde, ein unbequemer Schuldner. Jeder unsolide Kunde ist aber mit schuld an dem Ruin des einzelnen Handwerkers nicht nur, sondern des ganzen Hand⸗ werkerstandes. Auf der Universitt schon beginnt jenes über seine Verhältnisse leben mit allen seinen üblen Folgen; das ist nicht nur individuell unmgralisch, sondern auch sozial schädlich. Und dann wie geht der Student persönlich mit den kleinen Leuten, dem Geschäfts! und Bürgersmann, dem Wirth und dem Nachtwãchter, , und dem Kellner um? Gar mancher macht das thörichte art: „Wissen bläht! durch seine Thorheit zu leidiger Wahrheit. Man klagt so oft, ö unsere Arbeiterwelt von heutzu⸗ tage nur noch die Handarbeit als Arbeit gelten lassen wolle und auf die Kopfarheit wie auf ein ,,,, . herabsehe. Das ist leider wahr und ist thöricht genug; aber dieser Verkennung von der einen Seite ging die von der anderen voran. Ein Handwerker — nur ein Hand⸗ werker! ein Arbeiter — nur ein Arbeiter! das ist der Ton, in dem doch recht viele Studenten, und nicht etwa nur Herrenföhne, sondern auch Söhne von Arbeitern und Handwerkern, mit denfelben verkehren; und wenn nun diese Arbeiter sehen, wie wenig ein solcher Student arbeitet, dann ist der Gegensatz und jenes Vorurtheil fertig. Es ist freilich nicht viel, was die Studenten direkt praktisch leisten können; die Hauptsache bleibt auch hier, sich mehr theoretisch und innerlich vorzubereiten auf solches Leisten und vor allem sein Herz offen zu halten für Lie Noth und die Leiden der Menschen. Eines aber können sie dabei doch thun: mitarbeiten an der Ausfüllung jener gefährlichen Kluft zwischen Gebildeten und Arbeitern durch ihr ganzes Verhalten.“
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 11 303, nicht recht—⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 4282, nicht recht⸗ zeitig gestellt 398 Wagen.
Zwangs- BVersteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15.. August die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wi lefstr. 2, dem Maurermeister Gustav Kräutlein gehörig; Fläche 1475 2; Nutzungswerth 15 300 M; Meistbietende blieb die (. Rechtsanwalt Müseler, Elise, geb. Lehm ann, Bellevue⸗ traße 6a. — Grünagauerstr. 16, dem Kaufmann W. Matthes, gehörig; Nutzungöwerth 13 310 M; Meistbie⸗ tender blieb der Reichsbank ⸗ Buchhalter B. Frantz zu Charlottenburg, Kantstraße 146, mit dem Gebot von 200 050 60 — Ecke Schulstraße und Ruheplatzstraße, dem Bauunter— nehmer Fr. Reetz gehörig; Fläche 11,63 a; Meistbietender blieb der Kaufmann Moritz Alexander-⸗Katz, Ritterstraße 79, mit dem Gebot von 230 960 4. — Lietz mann straße 9, der Kaufm. kö Klakow gehörig; Fläche 3,40 a; Nutzungswerth 5730 M; Meist⸗ bietender blieb der Kaufmann Eduard Elkan, Beuthstraße 14, mit dem Gebot von 99 500 4
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmgrkt vom 14. August 1895. Auftrieb und Markt- preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 383 Stück (Durchschnittspreis für 100 Kg.) J. Qualität — — „06, II. Quasitãt w 6, HI. Qualität 92 - 104 MÆ, 1V. Qualität S2 - 88 S — Schweine. Auftrieb 7818 Stück. (Durchschnittspreis für 106 Kg.) Mecklenburger 94 „M, Landschweine: 2. gute 50 - 92.40, b. geringere 36 288 , Galizier —— «, leichte Ungarn — — 4, bei 20 /g Tara, Bakonyer —— M bei — kg Tara pro Stück. — Ka sber. Auftrieb 17338 Stück. (Durchschnittspreis für 1 Kg.) I. Qualität 1, 16— 1,20 AM. II. Qualität 110 1,14 M, III. Qualität 1,00 - l, 06 SÆ — Schafe. Auftrieb 1563 Stück. ( Durchschnittspreis für 1L Eg J.. Qualität 1, 0M -- 1,16 M, II. Qualität 0, 966 - 100 III. Qualitãt —, —
— Der Aussichtsrath der Paulinenaue⸗Neuruppiner Eisenbahn hat der B. B.⸗Ztg. zufolge beschlossen, für das Jahr 1894/95 eine Dividende von 55 Fo für die Prioritäts⸗ und die Stamm⸗ Aktien in Vorschlag zu bringen. .
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt be⸗ richtet die Schl. Ztg.: Die Lage des oberschlesischen Eisenmarkts zeigte auch in der verflossenen Woche im allgemeinen eine steigende Tendenz, und sowohl seitens der Werke wie der Händler waren Preis erhöhungen zu verzeichnen. Auf dem Roheisenmarkt fängt der Verkehr an reger zu werden; auch für Gießerei ⸗Roheisen hat sich die Nachfrage gehoben. Thomaseisen gelangt vollständig zur Abfuhr auf die Werke, da ihr Bedarf. mit jeder Woche steigt. Die Anfuhr von aus⸗ und inländischen Eisenerzen zu den Hütten geht in verstärktem Maße weiter. — Der Beschäftigungsgrad der Walzwer ke ist außerordent- lich lebhaft; die Spezifikationen gehen fortdauernd recht zahlreich ein, und selbst die kleineren, weniger bevorzugten Werke nehmen neue Aufträge nur gegen Lieferfristen von mindestens zwei bis drei Wochen an. Da nach Lage der Verhältnisse anzunehmen ist, daß die Lebhaftigkeit im Eisengeschäft längere Zeit anbalten dürfte, so ist die Verbands verkaufsstelle bemüht, weitere Preis- erböhungen zu erzielen. Auch, in CFisenblechen, sowohl Fein= wie Grobblechen, ist das Geschäft recht lebhaft, fodaß auch hier neue Aufträge nur gegen längere Lieferfristen angenommen werden. Bei den Stahlwerken liegen namhafte Aufträge vor; dieselben haben daher ebenfalls recht flott zu thun. Maschinen- und Kessel ⸗ fabriken sind gut beschäftigt und mit größeren Aufträgen für längere Zeit gedeckt. Die Röhrenwalzwerke, Draht- und Nägelwerke arbeiten nach wie vor flott weiter, und es mangelt ihnen gegenwärtig nicht an Absatz — Bei den Gleßereien sist die Lage befriedigend, auch die kleineren Werke sind mit Anfertigung von Maschinen und n n Platten und Ofen Armaturen beschäftigt. Eine Erhöhung der Preise ist infolge der Konkurrenz unter den Werken selbst bis jetzt nicht erfolgt. In gußeisernen Röhren liegt das Geschäft nach wie vor recht . die Gießereien sind kaum in der Lage, selbst bei angestrengtem Betrieb, ihren Lieferungs⸗Verpflichtungen nachzukommen. — Für Walz⸗ zink ist die Nachfrage außerordentlich stark, und die Zinkwaljwerke sind vollauf beschäftigt. Die Magazine sind sämmtlich leer, und neu eingehende Lieferungsaufträge können vor 10 bis 14 Tagen nicht erledigt werden. Auch hier ist eine Preiserhöhung erfolgt, und zwar um 56 3 per 100 kg Zinkblech. In Rohzink war das Geschäst in
der letzten Woche wiederum lebhafter; auch die Produzenten beharren
auf ihren letzten Forderungen von 30 bis 30 25 S6 für gute gewöhn -
2 ö Zinkweiß und Zin kstaub finden genügende nahme.
Magdeburg, 15. August. (W. T. B.) uckerbericht. Kornzucker, exkl, von 92 60 — neue ——. Kornzucker exkl., S8 o/o Rendement 1095 – 10 20, neue 19.05 10 20, Nachprodukte erkl, 75 0 Rendement 00 — 7, J5. Still. Brotraffinade 1 22,75 = 23, 06. Brotraffinade IL. 2250. Gem. Raffinade mit Faß —. Gem. Melis 1 mit Faß 22121 — 2,59. Rubig. Rohbzucker J. Produrt Transito f. a. B. Hamburg Pr. August 9,70 bez. u. Br., pr. temher 9, 80 bez. u. Br, pr. Oktober ⸗Dezember 19, 15 Gd., 15 20 Br., pr. Januar⸗-Maͤrz 19447 bez. u. Br. Stetig.
Leipzig, 15. August. (W. T. B.) Kammzug-⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,171 46, pr. September 3, 20 S, pr. Oktober 3, 29 4, vr. November 3.225 M, pr. Dezember 3226 M, pr. Januar 3, 25 MÆ, pr. Februar 3,27 4M. Er. März 3,274 66, pr. April 3,277 S6, vr. Mai 3,277 , pr. Juni 3, 30 A1, pr. Juli 3,30. 4 95 000 kg.
Bremen 15. August. (. T. B). Börsen⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse) Fest. Lok 6,70 bez. Baum wolle. Ruhig. Upland middl, loko 37 3. Schmalz. Ruhig. Wilcox 335 3. Armour sbield 33 3, Cudahyr 34 3, Faitrbanks 28 3. Speck. Ruhig. Short clear middling loks 31. Wolle. Umfatz 73 Ballen. Taback. Umsatz 162 Faß Kentucky.
Hamburg, 15. August. (W. T. B.) Kaffee. e, ,. bericht. Good average Santos pr. September 759, pr. Dezem 741. pr. März 73. pr. Mai 73. Behauptet. — Zuckermarkt. Schlußbericht . Rüben⸗Robzucker J. Produkt Basis S8 o /9 Rende⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. August g, 65, pr. Oktober 10 0241, per Dezember 10, 2), pr. März 10, 45. Ruhig.
Wien, 15. August. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der , m 6. August bis 12. August 892 372 Fl., Mehreinnahme 5 Fl.
Liverpool, 15. August. (W. T. B.) Offizielle Notierungen. American good ordin. Z3iis, do. low middling 3131s, do. middling 315 / ig, do. good middling 4*/a2, do. middling fair 4m M, Pernam fair 4, do. good fair 43, Ceara fair 3i5/is, do. good fair 43/1, Egyptian brown fair 53, do. do. good fair i ig, do. do. good 6a is, Peru rough good fair 5isis, do. do. good Hosis, do. do. fine z, do. moder. rough fair 45/18, do. do. good fair 45/1, do. do, good Hiis, do. smogth fair 4. do. do. good fair 45, M. G. Broach good 3i6 zz, do. fine 37 / z, Dhollerah good 3usis, do. fully good 33118, do, fine 33, Oomra good zi / ig, do. fully good 33/18, do. fine 33. ,, good fair 23, do. good 25, Bengal fully good 24, do. fine 3.
London, 15. August. (W. T. B.) 96, Javazucker 12 rubig, Rüben⸗Rohzucker loko 95 ruhig. — Fhile⸗-Kupfer 4613/18, pr. 3 Monat MNösis. .
Bradford, 15. August. (W. T. B.) Mohair-⸗Wolle an⸗ ziehend zu 24 Sh., Alpacea zu 2 Sh. verkauft; Garne steigend, in Stoffen lebhaftes Geschäft zu höheren Preisen.
An sterdam, 15. August. W. T. B.) Javpa-⸗-Kaffee good ordinary 54. — Bankazinn 39.
New; Jork, 15. August. W. T. B.) Die Börse eröffnete in träger Haltung, wurde im weiteren Verlauf fest und schloß fest. Der Umsatz der Aktien betrug 130 000 Stück.
Weizen eröffnete infolge matter Kabelmeldungen und auf Ver—⸗ käufe des Auslandes in träger Haltung; dann trat infolge reichlicher Deckungen der Baissiers eine Preissteigerung ein, die bis zum Schluß anhielt. Schluß fest. — Mais setzte niedriger ein und schwäͤchte sich nach Eröffnung noch etwas ab, nahm dann auf Berichte über trockenes, kaltes Wetter eine steigende Haltung an und schloß fest.
Wagrenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗York Fé/ig, do. do. in New-Orleans 7a / is, Petroleum Stand. white in New-⸗Hork 710, do. do. in Philadelphig 7,05, do. rohes (in Cases) — do. Pipe line Certific. pr. Juli 127 nom., Schmalz Western steam 6,40, do. Rohe u. Brothers 6, 70, Mais per August — do. ver September 4353. do. per Oktober 423, Rother Winterweizen 723, Weizen per Augu Ai, do. per September 713, do. pr. Oktb. 72, do. per Dezember 74, Getreidefracht nach Liverpool 23, Kaffee fair Rio Nr. 7 164, do. Rio Nr. 7 per September 15,530, do. do. per November Ih, 20, Mehl. Spring Wheat clears 2 85, Zucker 3, 00. Kupfer 12,25.
Chieag o, 15. August. (W. T. B.) Weizen anfangs etwas niedriger infolge schwächerer Kabelmeldungen. Dann folgte, da Käufe für den Export und Deckungen der Baissiers stattfanden, eine Erhöhung der Preise. Später zogen infolge geringer Ankünfte die Preise weiter an. Schluß fest. — Mais schwächte sich nach Er⸗ oͤffnung etwas ab, erholte sich jedoch später auf Berichte über Ernte— schäden durch Dürre und schloß in fester Haltung.
Weizen vr. August 66, pr. Dezember 695. Mais pr. August 383. Speck short clear nomin. Pork pr. August 9,55.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
22. August, 19 Uhr. Bureau des Genie-corps zu Am sterdam, r rn. Lynbaansgracht Nr. 1: Lieferung und Aufstellung von rückenmaterial bei dem Fort, Waver-Amstel . Schätzung 3b Fl. Bedingungsheft liegt zur Einsicht in dem bezeichneten Bureau und ist dort erhältlich. Dänemark.
23. August, 1 Uhr. Staatsbahn⸗Verwaltung (Maskin-afde- lingens gontoir, golbjörnsensgade 6) Kopenhagen: Lieferung von 115 0090 Pfd. Steinöl Abfall zur Gaentwickelung. Bedingungen und Angebotsformulare an Ort und Stelle und beim „Reichs⸗ Anzeiger (in dänischer Sprache).
2. September, 11 Uhr. Statsbaneanlaegenes Contoir, Reventlowsgade 10, Kopenhagen: Lieferung fur den Eisenbahn— bau Kolding —-Eytved: eg. 800 Tons Eisenbahnschienen, ca. 50 Tons Winkellascken, ea. 4,5 Tons Vollzungenschienen. Bedingungen an Ort und Stelle, bei Herrn Landinspettor Pingel in Kolding und beim Reichs⸗Anzeiger (in dänischer Sprache).
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die zweite englische Post über Ostende vom 15. August ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in Belgien.
en . 15. August. (W. T. B.) Hamburg ⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt- Aktiengesellschaft. Der Postdampfer Patria“ ist gestern Abend in New-⸗Nork eingetroffen. Der ,, Persia! ist heute früh in Cuxhaven angekommen.
er Postdampfer Dalmatia“ ist gestern in St. Thomas an
. Der Schnelldampfer ‚„Augusta Victoria“ hat heute ' 9 . Scill y passiert.
ondon, 15. August. (W. T. B.) Der Uniondampfer Moor! ist gestern auf der Heimreise von Kap stadt abgegangen.
Theater und Musik.
Deutsches Theater. Bei der gestrigen Aufführung von Schiller's „Don Carlos“ gewann die Gestaltung der Titel und Hauptrolle durch Josef Kainz, wie seit Jahren, das größte Interesse. Aus der dahinhastenden Rede, die in kleineren Scenen den Worten einen minder ,. Nach⸗ druck verlieh, hob sich stets im geeigneten Augenbli der Sturm der Leidenschaften ge und bedeutungsvoll hervor. Die oft erprobte Macht des Darstellers über die Seelen der Hörer und Zuschauer er⸗ reichte auch diesmal in der großen Scene mit dem König und
bei der Klage um den verlorenen Freund ihren Höhepunkt. An dem