1895 / 203 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

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bei Mainz in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Hessen Truppen des XI. Armee⸗Korps. ij Majestät die Kaiserin trafen Vormittags zum Besuch auf Schloß Friedrichschof ein und wurden von Ihrer Maje stät der Kaiserin Friedrich am Bahnhof empfangen. Seine Majestät der Kaiser gedachten heute Nachmittag gleichfalls zum Besuch in Schloß Friedrichshof einzutreffen.

Aus Paderborn vom 24. August wird dem ‚W. T. B.“ berichtet: Heute fand in der Senne in Gegenwart Se iner Majestät des Kaisers eine Gefechtsübung der zur Zeit dort zusammengezogenen Kavallerie-Division siatt, die mit einer Parade abschloß. Es nahmen daran theil: 1) die 19. Kavallerie Brigade, Oldenburgisches Dragoner⸗Regiment

Nr. 19 und Königs- Ulanen-Regiment (J. Hannoversches

Nr. 13; 27) die 13. Kavallerie⸗Brigade, Kürassier-Regiment von Driesen (Westfälischesꝛ Nr. 4 und Husaren⸗Regiment Kaiser Nicolaus II. von Rußland (1. Westfälisches: Nr. 8 3) die kombinierte Kavallerie-Brigade vom IV. Armee⸗ Korps, Magdeburgisches Husaren⸗-Regiment Nr. 10

und Thüringisches Husaren⸗Regiment Nr. 12, ferner die

des 1. Westfälischen Feld⸗Artillerie—⸗ Regiments Nr. 7 und ein Detachement des Westfälischen Pionier⸗-Bataillons Nr. 7. Seine Majestät der Kaiser trugen die Uniform Seines Ulanen-Regiments.

reitende Abtheilung

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staals-Anzeigers“ wird die vom Reichs— Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be— triebs-Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Juli d. J veröffentlicht, auf welche am Sonnabend an dieser Stelle auszüglich hingewiesen wurde.

Am 22. d. M. verstarb zu Charlottenburg der frühere ständige Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt, Legations-Rath und Kammerherr Graf von Seckendorff.

Der General der Infanterie Golz, Chef des Ingenieur— und Pionier⸗Korps und General-Inspekteur der Festungen, ist hierher zurückgekehrt.

Der General der Kavallerie von Krosigk. à la suite des Leib-Garde⸗Husaren⸗Regiments und Inspekteur der 1. Kavallerie⸗Inspektion, hat Berlin verlassen.

Ter Wirkliche Geheime Ober-Baurath im Reichs-⸗Eisenbahn⸗ amt Streckert ist vom Urlaub aus Tirol zurückgekehrt.

Der Präsident der hiesigen Eisenbahn-Direktion Kranold ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Dienstgeschäfte wieder übernommen.

Nach telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Il tis“, Kommandant Kapitän⸗ Lieutenant Ingenohl, am 21. August in Hakodate ange⸗ kommen.

Sachsen.

Seine Majestät der Kaiser hat am 18. August d. J. Seiner Majestät dem Könige, dem „Dresd. Journ.“ zufolge, das nachstehende Handschreiben durch den General-Obersten der Kavallerie Freiherrn von Los, Oberbefehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin, überreichen lassen:

Durchlauchtigster, Großmächtigster Fürst, freundlich lieber

Vetter und Bruder!

Unter Eurer Majestät ruhmreicher Führung erwarb heute vor 25 Jahren das Königlich sächsische Armee Korps in heißer Schlacht bei St. Privat neue, unvergängliche Lorbeeren für seine Fahnen. Schulter an Schulter mit Meinen. Garden stũürmte das Korps unter schweren Opfern die durch Natur und Kunst fast uneinnehbmbar gemachte Stellung des Feindes und entschied damit das Schicksal des Tages. Weitere herr— liche Siege der unter Eurer Majestät Besehl gestellten Maas⸗Armee folgten dieser glänzenden Ruhmesthat und knüpften ein inniges Band engster Waffenbrüderschaft zwischen den sächsischen und preußischen Truppen, welche Eurer Majestät, dem Heldenführer, begeistert zu—⸗ jubelten. Ich kann den heutigen bedeutungsvollen Erinnerungstag nicht vorübergehen lassen, ohne Eurer Majestät und des tapferen Saächsischen Armee⸗Korps in wärmster Dankbarkeit zu gedenken. Ich darf Eurer Majestät erneut aussprechen, daß Ich und Meine Armee stets voll Verehrung zu Eurer Majestät aufblicken und alle Zeit dessen ein⸗ gedenk bleiben werden, was Eure Majestät in Krieg und Frieden, mit Geist und Schwert für die Einigung und Erhaltung des Reichs ge— wirkt und errungen haben. Mögen Eure Majestät uns noch lange Jahre in voller Kraft und Frische zum Segen und Heile des Vater⸗ landes erhalten bleiben!

Genehmigen Eure Majestät die Versicherung der vollkommensten Hochachtung und wabren Freundschaft, womit Ich verbleibe

Curer Majestãt freundwilliger Vetter und Bruder Wilhelm. Berlin, den 13. August 1895. An des Königs von Sachsen Majestät.“

Seine Majestät der König hat hierauf folgendes Schreiben an Seine Majestät den Kaiser gerichtet:

Durchlauchtigster, Großmächtigster Fürst, freundlich lieber

Vetter und Bruder!

Eurer Majestät sage Ich für das am Gedenktage der Schlacht von St. Privat durch General-⸗Oberst Freiherrn von Los Mir überbrachte Schreiben Meinen berzlichsten und tiefgefübltesten Dank, zugleich auch im Namen Meiner Truppen, welche Eure Majestät durch Verleihung von Fahnenbändern an das 2. Grenadier⸗ Regiment Nr. 101 Kaiser Wilbelm, Känig von Preußen“ noch besonders zu ehren die Gnade gehabt haben.

Wenn es Mir vergönnt war, in der nunmehr 25 Jahre hinter uns liegenden großen Zeit einen kleinen Theil haben beitragen zu dürfen zu den herrlichen Erfolgen, die wir unter Führung des un⸗ vergeßlichen Kaisers Wilhelm erkämpften, so verdanke Ich das nächst dem allmächtigen Gott den herrlichen Truppen, welche Meinem Kom⸗ mando unterstellt waren. Eurer Majestät Garde und das IV. Armee⸗ Korps unter Meinem Befehl gebabt zu haben, sie zum Siege haben führen zu können, wird stets Meine stolzeste Erinnerung bleiben.

Sollten Eute Majestät gezwungen sein, uns dereinst wieder unter die Waffen zu rufen, dann werden die Söhne Meines Landes ihre Schuldigkeit thun, wie bei St. Privat, und auch Ich stehe, so Gott Mir die Kraft beläßt, des Rufes Eurer Majestät gewärtig.

Genehmigen Eure Majestät die Versicherung der vollkommensten Hochachtung und wahren Freundschaft, womit Ich verbleibe Eurer Majestãt 64. kern mn, . und Bruder

bert. Dresden, am 20. August 1895. An des Kaisers und Königs Majestät.“

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Statthalter von Galizien, Graf Badeni, ist dem „W. T. B.“ zufolge vorgestern von Wien nach Lemberg

zurückgekehrt. Frankreich.

Die Kaiserin von Oesterreich bestellte, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Paris, für den 1. Septem⸗ ber Wohnung in Aix⸗les⸗Bains.

Eine Mittheilung englischer Blätter über die angebliche Erkrankung des Generals Duchêsne auf Madagaskar wird vom französischen Kriegs-Ministerium für falsch erklärt. Dem Ministerium sei keine darauf bezügliche Depesche zugegangen.

Rußland.

Der Kaiser hielt vorgestern, wie W. T. B. aus St. Petersburg berichtet, in Kraßnoje Selo eine Tru ppen⸗ revue ab. Sodann versammelten sich beim Kaiserzelt die Abiturienten der Militärschulen, welchen der Kaiser zu ihrer Beförderung zu Offizieren gratulierte. Später kehrten der Kaiser und die Kaiserin nach Peterhof zurück.

Die Großfürstin Alexandra Josephowna ist in das Ausland abgereist.

Da die Krankheit des Kriegs⸗Ministers andauert und der General-⸗Adjutant Obrutschew auf zwei Monate ins Ausland beurlaubt ist, wurde der General-⸗Adjutant Sofiano mit der Verwaltung des Kriegs-Ministeriums betraut.

Italien.

Aus Palermo meldet W. T. B.“, daß in dem vierten Wahlkreise der Deputirte Garibaldi Bosco mit 1136 von 1751 Stimmen wiedergewählt wurde.

In Favara (Sizilien) verhaftete die Gendarmerie und Polizei in der vorletzten Nacht 42 Personen unter der An⸗ schuldigung, aus gegenseitiger Rache zwischen verschiedenen Mafia⸗Gesellschaften mehrere Mordthaten begangen zu haben.

Spanien.

Die für Cuba bestimmten Truppen wurden gestern in Barcelona, Cadix und Coruña eingeschifft. Der Zeitung „Diga“ zufolge verzichte die Regierung darauf, im Oktober weitere Verstärkungen von 25 000 Mann nach Cuba zu schicken. Marschall Martinez Campos bekämpfe die Entsendung eines General— Lieutenants nach Cuba und würde seine Entlassung geben, wenn die Regierung auf der Entsendung bestände. Wie das „W. T. B.“ erfährt, ist der Ausbruch von Unruhen zu be⸗ fürchten. In Valencia seien militärische Maßnahmen getroffen. Die cubanischen Freibeuter würden Emissäre nach Spanien schicken, um eine Bewegung hervorzurufen, damit die Ab— sendung von Verstärkungen nach Cuba verhindert werde. Die Regierung habe jedoch volles Vertrauen zur Armee und treffe überall Maßregeln, um allen Eventualitäten gegenüberzutreten.

Zehn Erzbischöfe und 49 Bischöfe sandten an den Papst ein Vrotestschreiben gegen die Feier des 20. September in Rom.

Belgien.

Betreffs der Hinrichtung des britischen Händlers Stokes im Congostaate schreibt das Antwerpener Blatt „Matin“ vom 24. August: Schon seit längerer Zeit wußten die belgischen Offiziere, daß die Mahdisten im Besitze von Winchester⸗ Gewehren waren; da aber die Mahdisten keine Munition er—⸗ halten konnten, so waren keine Recherchen angestellt worden, auf welche Weise die Waffen an den Congo gebracht und verkauft worden seien. Bei einem Zusammenstoß zwischen Vorposten und Mahdisten wurden nun mehrere Schwarze getödtet und eine Anzahl verwundet. Bei Entfernung der Kugeln aus den Wunden stellten die belgischen Offiziere fest, daß die Kugeln von Winchester⸗Gewehren herstammten. Ein in die Gewalt der Belgier gefallener Feind gestand dann, daß die Winchester⸗Munition von einem Engländer geliefert sei, der zum Transport den Nil benutzte. Es gelang, den Engländer, Namens Stokes, festzunehmen, als er Kriegskontrebande machte. Die Bestrafung erfolgte unmittelbar, da ein Spezial⸗ fall vorlag, der dem Gerichtshof in Boma nicht überwiesen zu werden brauchte. Elfenbein und Stoffe, wogegen Stokes die Munition austauschte, wurden konfisziert.

Türkei.

Die Antwort der Pforte bezüglich der Reformen in Armenien ist dem „W. T. B.“ zufolge von den Bot—⸗ schaftern Englands, Rußlands und Frankreichs ihren Re— gierungen behufs Einholung von Instruktionen übersandt worden.

Der Khedive hat seinen Aufenthalt in Konstantinopel über das am 31. d. M. stattfindende Fest des Jahrestages der Thronbesteigung des Sultans hinaus verlängert.

Der diplomatische Agent Bulgariens Dimitrow hat bei der Pforte die Versicherungen bezüglich der von der bulgarischen Regierung zur Eindämmung der mace— donischen Bewegung sowie zur Verhinderung der Bildung von Banden und der Grenzüberschreitung getroffenen strengen Maßregeln erneuert. Hierdurch ist, wie versichert wird, die durch den Ueberfall von Janakli sehr erbitterte Stimmung der türkischen Regierungskreise wesentlich beruhigt worden.

Die zweite Division des englischen Geschwaders ist bei Metelino angekommen. Programmgemäß soll dieselbe dann Thasos und Salonichi besuchen.

Vorgestern Abend wurde in Stambul ein Armenier Namens Ughurlian, welcher im Dienst der geheimen Polizei stand und Mitglied des Preßbureaus war, ermordet. Man glaubt, daß der Mörder Agent des revolutionären Comités sei.

Serbien.

Die serbische Presse bezeichnet das seitens Oesterreich⸗ Ungarns erlassene Verbot der Einfuhr von Schweinen aus Serbien, welches vollständig seuchenfrei sei, als eine Verletzung des Handelsvertrags und der Veterinärkonvention und weist dabei besonders hin auf die der Produktiv⸗ genossenschaft Wiener Fleischer ertheilte Erlaubniß, aus verseuchten Gegenden Be eich ⸗Ungarns Schweine ein⸗

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führen und zu schlachlen, während die Anschaffung von

chweinen anderer b d Die

der Handelsbeziehungen

stehenden Handelsvertrages mit Oesterreich⸗Ungarn angedroht werde, wird von offizieller Seite als völlig unwah— bezeichnet. Der serbische Gesandte in Wien Simitsch ha lediglich eine Reklamationsnote betreffs des Einfuhrverbon von Schweinen aus Serbien nach Ungarn überreicht, welche auf die veterinärärztlich festgestellte Seuchenfreiheit Serbiens hinweise.

Die Polizei verhaftete zwei bulggrische Lehrer aus Ochrida, welche beschuldigt werden, in Verbindung mit den Revolutions-Comités in Sofia zu stehen. Man beschlagnahmte bei denselben Briefe, welche die Entsendung von Banden in das Vilajet Monastir ankündigten.

Bulgarien. Prinz Ferdinand von Coburg ist gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, zu längerem Aufenthalt in Euxinograd eingetroffen.

Schweden und Norwegen. Die Zolleinnahmen Schwedens bis Ende Juli dieses Jahres betrugen 20 384348 Kron. und übersteigen die gleich⸗ zeitigen des Vorjahres um 119 019 Kron.

Amerika.

Offizielle Nachrichten aus Havana melden von mehreren kleinen Zusammenstößen zwischen Insurgenten und spanischen Truppen auf Cuba. Die Spanier waren jedes Mal siegreich.

Aus Lima wird dem „W. T. B.“ mitgetheilt, daß vor— gestern zwischen den Vertretern von Peru und Bolivig eine Konferenz stattfand. In derselben wurde vereinbart, daß die been err che Regierung eine Note erlasse, in welcher das Bedauern über den Angriff auf das peruanische Konsulat in Lapaz ausgesprochen wird.

Afien.

Infolge des festen Auftretens der Regierungen von Gre britannien und der Vereinigten Staaten gestatteten du chinesischen Behörden, wie die „World“ aus Futschan meldet, die Anwesenheit der Konsuln bei dem Prozeß gegen die wegen der Gewaltthaten gegen die Missionare An— geklagten. Sechs Eingeborene sind bereits des Mordes bei der Christenmetzelei überführt. Täglich finden weitere Ver— haftungen statt.

In der Provinz Kansu soll der „Times“ zufolge ein Aufstand der Mohamedaner ausgebrochen sein und sich in bedenklicher Weise verbreiten.

Afrika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Majunga (Madagaskar) beabsichtigte General Duch s ne, am 21.8 mit der Brigade Voyran zum Angriff auf die befestigte Stellung von Andriba vorzugehen. Der Gesundheitszustand der Truppen soll befriedigend sein.

Die Nr. 34 des ‚Zentralblatts der Bauverwaltung herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 24. August, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Rund. Erlaß vom 12. August 1895, her treffend die Anwendung des Porto⸗Aoersionierungsvermerks. Dien t= nachrichten. Nichtamtliches: Die Berücksichtigung des Fischerer= wefens beim Ausbau der Flußläufe. Das Seehospiz Kaisermn Friedrich auf Norderney. Wettbewerb um ein Museum mn egyptische Alterthümer in Kairo. Vermischtes: Ehrenbezeigung. Das deutsche Bauernhaus. Deutsche Techniker im Auslande, Wettbewerß um Entwürfe für die Kornhausbrücke in Bern. Wenn bewerb um Entwürfe für ein Rathhaus in Hannover. Wettbewer um Entwürfe für zwei Bogenlichtträger in Dresden. Wettbewerk ui Pläne für die Bauten der Ausstellung in Kiel 15945. Nert

atente.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Schafft ein Miether seine Illaten aus seiner Wohnung sm den Rillen des Vermiethers, welcher noch Ansprüche aus dem Mitt. vertrag geltend macht, so ist der Miether nach einem Urtheil de. Reichsgerichts, JV. Strafsenats, vom 26. Februar 1895, im Gebic des Preußischen Allgemeinen Landrechts wegen Vergehens gegen 8 ?2* Strafgesetzbuchs (sogenannten Rückens) nicht zu bestra fen, wen er zur Zeit der Wegschaffung seiner Sachen eine die Ansprüch do Vermiethers aus dem Mieihsbertrage deckende Gegenferderng? gehabt und diese bei oder vor der Wegschaffung der Sachen dem Vermietk⸗ gegenüber geltend gemacht hat, auch wenn der Vermiether i Gegenforderung bestritten hat. „Irrig ist es zunächst, wenn die Ver. instanz die Behauptung eines Gegenanspruchs der Angeklagten sur 8 Thatbestand des 8 239 Str. G.-B. deswegen als unerheblich ansiehn, weil die fragliche Forderung vom Vermiether bestritt en gewele Die Illiquidität der Gegenforderung bildet kein Hinderniß, dieselbe . Zweck der Aufrechnung geltend zu machen. Die entgegenstehende Versch Re 359 ü 16 . Lee ift nur prozeffualer tatur und daher durch s. Ziwilprozeßordnung beseitigt. . Die Aufhebung einer Schuld durch . pensation mit einer Gegenforderung des Schuldners setzt voraus,. 4 letzterer von der gesetzlichen Befugniß zur Aufrechnung . ö. macht, d. h. den Kompensationswillen dem Slänbich⸗ gegenüber kundgiebt. So lange dies nicht geschieht, wird di

zorderung allein durch das thatsächliche Gegenüberstehen einer Gegen.

rerung in ihrem Bestande nicht berührt, und bleibt mithin au . mit ihr accessorisch verbundene Pfandrecht in Kraft. (4920/9.

Eine Ausbeutung des Leichtsinns im Sinne des Wuchergesetzes vom 19. Juni 1833 ist, nach einem Urtheil des Reichs= gerichts. J. Strafsenats, vom 11. Februar 1895, zwar nicht schon dann anzunehmen, wenn ein Darlehn unter neberschreltung des üblichen Iinzfußes einem, Menschen von verschwenderischer Lebens⸗ Deife gewährt wird; sondern nur dann, wenn das Verhalten des Schuld. ners bei dem speziellen Rechts geschäfte und dessen Eingehung ein leichtsinniges ist. Leichtsinni 8 bandelt derjenige, welcher den Folgen seiner Handlungen aus Sorglosigkeit oder aus Mangel zenügender Ueherlegung die ihnen zukgmmende Bedeutung nicht keilegt. Beispielsweise. kann in der Entnahme von 25 Flaschen sogenannten Schaumweins zu 753 M seitens eines bedürftigen Dar⸗ sebnsfuchers von einem Weinhändler, um diesen zur Gewährung eines Darlehns zu bewegen, ein Leichtsinn gefunden werden, dessen Aus- beutung seitens des Darlehnsgebers als Wucher zu bestrafen ist. gd / 4.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Barmen und Elberfeld haben etwa 100 Sattler, die in drei Militäreffekten⸗Fabriken beschäftigt waren, wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt. Ueber die Ursache des Ausstandes 'rfährt die Barmer Ztg.“: Die Lohnkommission der Sattler habe in einem gedruckten Rundschreiben vom 17. August an die Militär- effekten⸗ Fabriken die Forderung gestellt;, den Lohn, vorläufig ctwa um 25 60 zu erhöhen. Die Inhaber der Fabriken haben diese Forderun einmüthig abgelehnt und den Arbeitern anheimgestellt, falls ihnen die Arbeit zu den bisherigen Lohn— sätzen, bei denen die Arbeiter 35 bis 40 4 wöchentlich verdienen. nicht mehr gefalle, nach 14 Tagen oder nach Belieben auch sofort die Arbeit einzustellen. Die Arbeiter haben daraufhin den Ausstand erklärt; sie dürften aber schwerlich mit ihren Forderungen durchdringen, da nunmehr die Anfertigung der dringenden Arbeiten außerhalb der Fabrik geschieht.

Aus Bochum wird der „Köln. Ztg.“ über die finanzielle Lage des alten (sozialdemokratischen Bergarbeiter⸗Verbandes ge⸗ schrieben: Die Rechnung für die Zeit vom 22. Oktober 1893 bis 31. Juli 1895 schließt mit einem Fehlbetrag von 2868 ab. Im Oktober vorigen Jahres hatte man noch einen NUeberschuß von D500 S herausgerechnet, jetzt ist nichts mehr vorhanden von den rheblichen Summen, über die der Verband vor einigen Jahren noch verfügte. Unter jenem Ueberschuß befanden sich 16 000 6 Forderung an den Konsumverein, der inzwischen in Konkurs gerathen ist. Die Beiträge der einzelnen Zahlstellen werden immer geringer, sodaß die Kosten der Verwaltung kaum noch gedeckt werden können. Durch nachträgliche Eingänge ist der Fehlbetrag bis zum 18. August auf etwa 1600 M herabgemindert.

Aus Amsterdam wird demselben Blatt unter dem 22. d. M. berichtet: Der Ausstand der Zigarrenarbeiter Amsterdams (vgl. Nr. 185 d. Bl hat während der letzten Tage einen größeren Umfang angenommen, da einige weitere Fabriken dem Verein der Fabrikanten, die ihre Räume für die Mitglieder des Niederländischen Internationalen Zigarrenmacher⸗ und Tabackarbeiterbundes“ geschlossen haben, beigetreten . Wenn man die von dem Arbeiterbunde auf gestellten Forderungen sieht, begreift man, daß ein Ausgleich noch ehr fern steht. Die Forderungen lauten: Die Fabrikanten dürfen keine anderen Arbeiter beschäftigen als solche, die Mitglieder des sozialdemokratischen) Bundes sind; wollen die Fabrikanten neue Ar⸗

beter einstellen, daun haben sie sich an den Vorstand des Bundes zu wenden; ohne Grund darf kein Arbeiter entlassen werden; bei Streitig⸗ fetten zwischen Fabrikanten und Arbeitern entscheidet in letzter Instanz die Hauptversammlung des Bundes.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Getreideernte Spaniens im Fahre 1894 und diesjährige Ernteaussichten.

Ueber die Ergebnisse der Getreideernte des Jahres 1894 liegen nunmehr amtliche Angaben vor. Hiernach wurden in ganz Spanien folgende Mengen geerntet:

total:

Weizen 3 38 258 972 hl Gerste . 20 382 191 10,53 6 143 572 4367 125 ; 6 685 451 . 2080810

Ueber das Ergebniß der diesjährigen Getreideernte läßt sich eine zahlenmäßige Schätzung bis jetzt noch nicht geben; es hat aber allen Anschein, daß sie geringer als die vorjährige ausfallen wird, sodaß sie im Ganzen nur als eine Mittelernte wird bezeichnet werden können. Gut lauten die Nachrichten aus Catalonien, Arago, Fastilien, Coruñsa, Guadalajara, nur ziemlich gut aus Oviedo, Caceres, Toledo, Burgos, Logroña, Valencia, Salamgnea, Badajoz, Orense, Leon, Cordoba, Granada, Huelva, Lußo, Malaga, und geradezu schlecht aus Sevilla, Cadiz, Mureia.

Ernte-Ergebniß in der Türkei.

Die Ernte, welche im Monat Juli begonnen hat, ist zum größten Theil be endigt. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, hat dieselbe im Großen und Ganzen den auf sie gesetzten guten Er⸗ wartungen entsprochen.

Getreideernte Serbiens. Die Halmfrüchte sind gemäht und eingebracht; der Drusch be⸗ friedigt in jeder Beziehung. Die in den letzten Tagen niedergegangenen Regen haben den Stand des Mais günstig beeinflußt, sodaß in dieser Frucht eine vorzügliche Ernte in Aussicht steht.

Gesnudheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Rußland. ; Wie der ‚Regierungsboter meldet, sind an Bord des am 6. August aus Tschifu in Wladiwostok eingetroffenen Dampfers Baikow“ neun Cholera fälle, darunter sieben mit tödtlichem Ausgange, vor⸗ gekommen. Seit dem genannten Tage bis zum 20. August seien in Wladiwostok 16 Cholera⸗Erkrankungen, von denen 12 tödtlich verliefen, festgestellt worden. . Serbien.

Ein Erlaß des Ministers des Innern verbigt et die Einfuhr on Schweknen, Schweinefleisch und Fettwaaren aus Oesterreich-Ungarn und Bosnien.

Handel und Gewerbe.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 25. August weist einen n wied, dern auf von 16057 078 000 M, d. i. der Vorwoche gegenüber mehr 1 807 000 M der Metallbestand allein hat sich um 3 572 000 vermehrt. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 35 335 06 M eine Abnahme um 2198 90 und der Bestand an Lombardforderungen mit 72 584 000 M1 eine solche um 2020 005 6; auf diesen beiden Anlagekonten zusammen stellt sich also ein Rückgang um 4218 900 M6 heraus. Auf passiwer Seite hat sich der Betrag der umlaufenden Noten um 19 58 O60 X auf 1 Gio 581 C0 ι ermäßigt, während die onstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten um 10 569 606 auf 514 960 O00 10 angewachsen sind.

Tägliche Wag engestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 24. d. M. gestellt 11288, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 4922, nicht recht zeitig gestellt 653 Wagen.

Zwangs ⸗Bersteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 24. August die nachbeꝛeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Sieg mundshof 8, dem Maurermeister P. 3 gehörig;

läche 11,31 a; Nutzungswerth 16100 ; Ersteher wurde der

aufmann G. Glinicke, Klopstockstt. 60, mit einem Gebot von 245 500 Wolgasterstr. 1, dem Lippmann Steinauer und dem Louis Guttmann, Kaufleuten zu Berlin, gehörig; Flache 60 a; Nutzungswerth 6960 M; für 106 000 * wurden die F. Maedler'schen Erben Ersteher.

Beim Königlichen Amtsgericht zu Charlottenburg wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Charlottenburg Band 137 Blatt Nr. 49530 auf den Namen des Maurermeisters Gustav Herold zu Charlottenburg eingetragenen, ebenda Berlinerstraße 44 belegenen Grundstücks aufgehoben. Die Termine am 7. Oktober d. J. fallen fort.

Berlin, 24. August. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülfenfrüchte von Max Saberskr, Berlin W. 4I. 1a. Kartoffelmehl 166 17 S, a. Kartoffelstärke 165 17 46, fa. Kartoffelmehl 13 15 16, feuchte Kartoffelstärke Fracht parität Berlin —— 6, gelber Sprur 18 —19 Æ. Kap. Spyrup 1855 20 6, Kap. Export 206-21 , Kartoffelzucker elber 183 19 M, do. Kay. 206 - 21 *. Rum-⸗Kuleur 33— 34 4,

ier⸗Kulcur 32— 34 S6, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 23 24 4, do. sekunda 202 . Weizenstärke (kleinst 3233 6, Weizenstãrke ere ft: 37— 3838 „, Hallesche und Schlesische 38— 39 6, Reisftärke (Strahlen) 49—- 50 S, do. (Stücken) 7 —48 S6, Maisstärke 33— 34 S6, Schabestärke 34— 35 „6, Viktoria⸗Erbsen 15—19 6, Kocherbsen 14 9 K*. grüne Erbsen 14 —19 46, Futtererbsen 12 —121 , inländische weiße Bohnen 22— 24 S6, weiße Flachbohnen 23— 25 M, ungarische Bohnen 19— 21 6, galizische und russische Bohnen 17—19 4, große Linsen, neue 34 = 45 M, mittel do. neue 20 34 , kleine do. neue 16 20 S, Mohn, blauer nom. 28 40 1, do. weißer nom. 40 —54 (, Hirse, weiße 135-20 , gelber Senf 16-24 M, Hanfkörner 22 bis 33 , Winterrübsen 17,29 174 0, Winterraps 1750-18 , Buchweizen 14— 16 , Wicken 1213 . Pferdebohnen E 12 0, Leinsaat 1 —22 ,. Mais loko 114 12 , Kümmel 50 58 S, Leinkuchen 121 —14 , Rapskuchen 95 105 , pa. marseill. Erdnußkuchen 12 135 6, pa. doppelt gesiebtes Baum⸗ wollensamenmehl 58 o 105 126, va. helle getr. Biertreber 28 bis 30 0/0 8 9 ½ς , pa. getr. Getreideschlempe 31 340 11—12 , pa. getr. Mais⸗Weizenschlempe 35 409½ 11H 12 „M, pa, getr. Maisschlempe 40-42, 114 12 160, Malzkeime 7— 87 M, Roggen ˖ kleie 747 5 „66, Weizenkleie 73 I A (alles per 100 Eg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg).

Laut Zirkular des Zentralverbandes deutscher Industrieller vom 29. Mai d. J. ist dessen japanisches Reklameheft mit dem von Max Nößler's Verlagsbuchhandlung in Bremen herausgegebenen „Industrie-Katalog für Japan“ verschmolzen worden. Die nun ver— einigten Unternehmungen werden unter dem Titel Deutscher In⸗ dustrie-Anzeiger“ in japanischer Sprache erscheinen.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt be— richtet die Schl. Ztg.“: Die Lage des oberschlesischen Eisenmarkts bat auch im Laufe der letzten acht Tage eine wesentliche Aenderung nicht erfahren. Für Roheisen blieb die Stimmung fest, da die Produktion in vollem Umfange bei den Werken selbst und zur Ab⸗ wickelung laufender Abschlüsse Verwendung fand und Vorräthe von Belang im Revier nicht vorhanden sind. Nach, dem Aus— lande wurde Roheisen fast gar nicht ausgeführt, da sich die russischen Produzenten von HolzkohlenRoheisen durch den gänzlichen Mangel an Absatz gezwungen sahen, ihre Forderungen den Marktverhältnissen anzupassen, und in DOester⸗ teich⸗Ungarn die neuen großen Hochöfen in Witkowitz und Vajda— Hunyod nunmehr in Betrieb gesetzt worden sind, wodurch die Jahres produktion um etwa 2000 000 Zfr. gesteigert wird. Die Preise für Puddelroheisen haben eine kleine Aufbesserung erfahren, dagegen machen sich für Gießereiroheisen höhere Notierungen bis jetzt noch nicht bemerkbar. Im Walzeifengeschäft gestaltete sich die Lage weiter befriedigend, was theils dem großen Bedarf im Inlande und Auslande, theils den Verhandlungen wegen Wieder herstellung des deutschen Walzwerks-Verbandes zuzuschreiben ist. In Okerschlesien baben sich die Werke, wie vor— auszusehen war, ohne Schwierigkeiten wieder vereinigt. Inzwischen sind die Preise für Walzeisen um eine Kleinigkeit erhöht worden; es steht zu erwarten, daß die Tendenz ihre aufwärts strebende Richtung beibehält, da alle Werke mit Aufträgen für das Inland und das Ausland reichlich versehen sind und ihre sämmtlichen Strecken flott betreiben können. Vom Ausland wird namentlich Bandeisen rege gefragt, welches denn auch in großen Posten die russische Grenze passiert. In Schienen und anderem Eisenbahnmaterial sind, die Werke verhältnißmäßig gut beschäftigt, und auch in Blechen, Trägern und sonstigem Konstruktionseisen erhält sich die bereits früher gemeldete lebhafte Nachfrage. Die Maschinenfabriken und Gießereien sind gut beschäftigt und deshalb wieder in der Lage, bei ihren Kalkulationen einen entsprechenden Nutzen ju berücksichtigen. Das Drahtgeschäft wickelt sich günstig ab und hat gleichfalls Preiserhöhungen zu verzeichnen. Für Zink war der Begehr ein befriedigender, und die Produzenten konnten ihre Forderungen voll durchsetzen. Daß für Lieferung auf theilweise weit in das nächste Jahr reichende Termine einzelne Geschäfte zu stande kamen, zeugt von einer recht günstigen Meinung für den Artikel. Unter 30 * ab hier ist für gew. Marken nicht anzukommen. G. v. Giefche's Erben WH⸗Marke ist zu 32 6 mehrfach gehandelt worden. Weder die Zinthütten, noch die Zinkwalzwerke haben Bestände auf- zuweifen, weil die Nachfrage das Angebot noch immer übersteigt. Er= hebliche Versendungen von Roh⸗ und Walzzink fanden nach England und Sesterreich stakt. Für Blei haben sich die günstigen Absatz- verhältnisse erhalten. Für Zinkstaub ist die Nachfrage normal und findet die Produktion schlanten Absatz.

Wie dem . W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, fallierte das Bankhaus Roffi in Grosseto mit Passiven von einer Million Lire. Das Defizit soll 150 000 Fr. betragen. Die Chefs des . wurden unter der Anklage zahlreicher Unterschlagungen verhaftet.

Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus Belgrad gemeldet: Der russische Gesandie Baron Rosen habe im Auftrage, der rufsischen Finanzverwaltung die im Besitze der russischen Regierung befindlichen 5prozentigen serbischen Titres zum Umtausch in 4 prozentige angemeldet.

Magdeburg, 24. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker, exkl., von 92 ½υ neue —. Kornzucker exkl., 88 /o Rendement ——, neue ö0 9, 6h. Nachprodukte exkl., 75 oo Rendement 6, 75— 7,35. Ruhig. Brotraffinade 1 22,75 23,00. Brotraffinade (J 22,50. Gem, Raffinade mit 39 22,75 23. Gem. Melis J mit Faß 22, 00—- 22,25. Ruhig. ohzucker J. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 9,30 Gd., 9,35 Br., pr. September 9,325 Gd., 35 Br.,, pr. Oktober Dezember 9,65 Gd., g,7 Br., pr. Januar⸗März Nor bez. u. Br. Ruhig, stetig.

CEssen, 21. August. (W. T. B. Der Vorsitzende des Beiraths des Kohlen⸗Syndikats theilt, wie die ‚Rh.-Westf. Ztg. meldet, durch ein Rundschreiben mit, daß eine Umlage von é zur Deckung der gesammten Syndikatskosten nicht genüge; der Beirath schlägt deshalb für das dritte Vierteljahr eine Umlage von 69 vor.

München, 24. August. (W. T. B.) Die Börse bleibt am 2. September geschlossen.

Leipzig, 24. August. (W. T. B.) Kam mzug⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 3,30 6, pr. September 3,333 A, pr. Oktober 3,35 ½, vr. November 3,377 „, pr. Dezember 340 Æτé, pr. Januar 3,40 M, pr. Februar 3, 40 0, pr. März 3,425 MS, pr. April 3.42 S6, vr. Mai 3,42 M, pr. Juni 3,45 M, pr. Juli 345, Umsatz 0 000 kg. Fest.

Leipzig, 24. August. (W. T. B). Der Gehelme Kommerzien, Rath Do del, früher Mitinhaber der Firma Gauchy u. Klug, ist heute Morgen am Schlagfluß gestorben.

Mannheim, 24. August. (W. T. B. Produkten markt. Weizen pr. November 14,10, pr. März 1450. Roggen pr. November 11,60, pr. März 12,00 Hafer pr. November 12,00, pr. März 12,30. Mais pr. November 10,50, pr. März 10550.

Bremen, 24. August. (W. T. B.. Börsen ⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. Offizielle Notierung der Bremer

etroleum Börse.) Ruhig. Loko 6,20 Br. Baumwolle. Steigend. pland middl. loko 383 3. Schmalz. Ruhig. Wilcor 35 3, Armour shield 32 , Cudahy 34 3, Fairbanks 28 3. Wol le. Umsatz 1063 Ballen. Syeck. Ruhig. Short elear middling loko 305. Taback. Umsatz 34 Faß Kentuckv, 140 Seronen Carmen.

Hamburg, 24. August. (W. T. B.) Kaftee. (Nachmittags bericht Good average Santos pr. September 744, pr. Dezember 731, vr. März 723, pr. Mai 724. Behauptet Zuckermarkt.

Schlußbericht, Rüben⸗Robzucker J. Produkt Basis 88 / Rende⸗ ment neue Ufance, frei an Bord Hamburg pr. August 9, 323, pr. Oktober 9 623, per Dezember 9.80, pr. März 16,05. Behauptet.

Wien, 24. August. (W. T. B.) Ausweis der öster reichisch⸗

ungarischen Staatsbahn Cösterreichisches Netz) vom 11. bis 2. August 732 234 Fl. Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 59 547 Fl. Die Brutto⸗Einna hm en der Orientbahnen betrugen in der 32. Woche (vom 6. August bie 12. August 1895) 185 161 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 29 395 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres (vom 1. Januar bis 12. August 1895) betrugen die Brutto Einnahmen 6 184 234 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 116971 Fr. .

Wien, 26. August. (W. T. B.) Der Internationale Saagtenmarkt ist heute eröffnet worden. Anwesend waren 3000. Personen. Das Handels-Ministerium und das Agerbau⸗ Ministerium sind durch Sektionschef von Weigelsperg und Hofrath Hohenbruck, die Stadt Wien durch Bezirkshauptmann Friebeis ver⸗ treten, auch die Statthalterei und das Reichs⸗-Kriegs⸗Ministerium hatten Vertreter gesandt. von Weigelsperg versicherte die Versamm⸗ lung des lebhaften Interesses der Regierung, Friebeis begrüßte die Versammlung namens der Stadt Wien und betonte, die Institution des Saatenmarkts sei geeignet die Handelsinteressen Wiens zu fördern und den Fremdenverkehr zu stärken und zu beleben. Er sprach den Wunsch aus, daß die anwesenden Fremden sich in Wien heimisch fühlen möchten. Präsident Schöller dankie für das ausgedrückte Wohlwollen. Hierauf wurde die ziffermäßige Darstellung des Ergebnisses der Ernte der ganzen Welt verlesen.

Pest, 24. August. (W. T. B.) Produ ktenmarkt. Weizen loko besser, pr. Herbst 6,34 Gd., 6336 Br., pr. Frühjahr 677 Gd., 6.78 Br. Roggen pr. Herbst 5.81 Gd., 5,82 Br., pr. Frühjahr 5,43 Gd., 5,44 Br. Hafer pr. Herbst 582 Gd, ö, 84 Br., Pr.

Frühjahr 5,61 Gd., 5üß3 Br. Mais pr. Juli-August 28 Gd., 5,30 Br.. pr. August ˖ September 5,28 Gd 5,39 Br., pr. Mai⸗Juni . ö Gd., 4.50 Br. Kohlraps pr. August. September 9,40 Gd., 5 .

London, 24. August. (W. T. B.) An der Küste 19 Weizen ladungen angeboten.

ö Javazucker 11 ruhig, Rüben-⸗Rohzucker loko 9 ruhig.

26. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 17. bis 25. August: Engl. Weizen 2639, fremder 78 511, engl. Gerste 382, fremde 21 990, engl. Malzgerste 23 725, fremde engl. Hafer 1368, fremder 155 240 Qrts.,, engl. Mehl 18512 Sack, fremdes 57 628 Sack und 201 Faß.

Amsterdam, 24. August. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 554. Baneazinn 393.

Brüssel, 24. August. (W. T. B.) Die Einnahmen der 1. Heinrich Bahn betrugen in der zweiten August⸗Dekade: Aus dem Bahnbetriebe 79 591 Fr.,, aus den Minen 9094 Fr., Gesammteinnahmen 88 595 Fr., Mindereinnahmen gegen die vor⸗ läufigen Einnahmen im entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 23 450 Fr.

NewYork, 24. August. (W. T. B) Die Börse eröffnete in ruhiger Haltung, wurde im weiteren Verlauf träge und schloß lustlos, aber bei festen Kursen. Der Umsatz der Aktien betrug Sd 000 Stück. .

Weizen eröffnete in fester Haltung und nahm, da man einen bedeutenden Ausfall in den Welterträgen annimmt, eine steigende 6 an, die noch durch Käufe für Rechnung des Auslands und

eckungen der Baissiers unterstützt wurde. Später trat jedoch infolge geringerer Kauflust Abschwächung ein, die bis zum Schluß anhielt. Schluß schwach. Mais fallend während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge unbedeutender Nachfrage und Reali- sierungen, sowie auf Berichte aus dem Westen, welche besagten, daß der . nothwendige Regen eingetreten ist. Schluß schwach.

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗JYork 713 /i, do. do. in New-Orleans 73, Petroleum Stand. white in New⸗York 710, do. do. in Philadelphia 7, 05, do. rohes (in Cases) —, do. Pipe line Certific. pr. Juli 125 nom., Schmalz Western steam 6,360, do. Rohe u. Brothers 6, 5h, Mais per August do. per September 418, do. per Oktober 415, Rother Winterweizen 684, Weizen per August 673, do. per September 675, do. pr. Oktb. 673, do. per Dezember 693, Getreidefracht nach Liverpool 14. Kaffee fair Rio Nr. 7 163, do. Rio Nr. 7 per September 14575, do. do. per November 14,75, Mehl, Spring-⸗Whengt elears 2,80, Zucker 2u / is, Kupfer 125285. Nachbörse: Weizen z, Mais ee. niedriger. .

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10343 981 Doll. gegen 11 287710 Doll. in der Vor⸗ woche, davon für Stoffe 3 226 814 Doll. gegen 3 079793 Doll. in der Vorwoche.

Chicago, 24. August. (W. T. B.). Weizen setzte höher ein und konnte sich infolge besserer Kabelmeldungen auch einige Zeit noch gut behaupten. Später trat jedoch, da die Haussiers verkauften, sowie infolge großer Ankünfte im Nordwesten Abschwächung ein. Schluß träge. Mais einige Zeit steigend, später Reaktion. n gh er. Der Markt wurde durch die Fluktuationen des Weizens eherrscht.

Weizen pr. August 613, pr. Dezember 645. Mais vr. August 364. Schmalz pr. August 5,g62, pr. Oktober 5, M7. Speck short elear nomin. Pork pr. August 9,30.

Verkehr s⸗Anstalten.

Der Schnelldampfer, Spaarn dam“ der Niederländisch⸗ Amerika nischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft ist am 25. August in New⸗Pork angekommen.

Bremen, 25. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Erefeld' ist am. 24. August Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Reichs, Postdampfer Hohen—⸗ staufen“ hat am 23. August Nachmittags die Reise von Port Said nach Neapel fortgesetzt. Der Postdampfer Straßburg“ hat am 23. August Nachmittags Las Palmas . Der Post⸗ dampfer Wil lehad? hat am 253. August Nachmittags Dover paffiert. Der Postdampfer Möwe hat am 25. August Nachmitags St. Vincent passiert.

Triest, 24. Augßust. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Thalia! ist heute Nachmittag hier eingetroffen. ;

25. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer ß ist, von Konstantinopel kommend, heute früh hier eingetroffen.