besonders festlichen Eindruck macht der Schmuck der Kirch⸗ thürme, von deren Zinnen mächtige Fahnen wallen. Einen Glanzpunkt bildet die Siegessaule auf dem Königs⸗ platz; von dem obersten Gitter, das mit Guirlanden umwunden ist, wehen lange Fahnen; auch die Säulenhalle
ieren Guirlanden, welche durch Schleifen in den deutschen
arben gehalten werden. Auf den vier Ecken des Unterbaues ö. ch hohe, goldig und roth drapierte Sockel, die goldene Adler tragen. Den Fuß des Denkmals innerhalb des Gitters umgeben herrliche Gruppen von Blattpflanzen. Die Kuppel des Reichstagsgebäudes ist reich mit Fahnen geschmückt. Glanz einer Porta triumphalis zeigt sich das Brandenburger Thor. Die Säulen sind mit dichtem Laubwerk umwunden, an den Seiten hängen Festons herab; die Siegesgöttin schmuͤckt ein Eichenkranz; den Adler, den sie hält, ziert ein Band in den deutschen Farben, das Geschirr des Gespanns umzieht Eichenlaub; am Sockel des Viergespanns liest man in großen goldenen Lettern auf rothem Grunde „Sedan“, darunter liegen silberne Palmen⸗ zweige. Am Frontispiz ist gleichfalls in goldner Schrift der denkwürdige Ausspruch des hochseligen Kaisers Wilhelm J. angebracht: Welch eine Wendung durch Gottes ügung!“ Ueber der Mitteldurchfahrt breitet sich auf der
tadiseite ein großes goldenes Velarium aus, das den preußi⸗ schen Adler 6 Das Denkmal Friedrich's des Großen ist geschmackvoll und reich mit Laubgewinden dekoriert. Vorn und hinten heben sich von dem mit rothem Sammt drapierten unteren Sockel Eichenkränze mit schwarz- weißen Schleifen ab. Zu beiden Seiten sind Pflanzengruppen aufgestellt. Das kranzgezierte Gitter ist durch schöne Laubgewinde mit den Kandelabern verbunden. Am Gerüst des Domneubaues prangt auf mächtiger weißer Cartouche ein goldenes Kreuz. Die ar hen Gebäude haben reichen Flaggenschmuck angelegt, die städtischen Gebäude sind auch mit Laubgewinden geschmückt.
In hervorragendem Maße haben sich ferner die großen Bank- und Waarenhäuser und zahlreiche Wohngebäude von Privatleuten in allen Stadtgegenden an der Ausschmückung betheiligt. Insbesondere sind in den Hauptstraßen, Unter den Linden, Friedrichstraße, geibh ger r , wo der regste Verkehr herrscht, die umfassendsten Änstalten dieser. Art getroffen. Kaiserbüsten, Guirlanden, Transparente, sinnige Blumen⸗ arrangements, Schilder mit patriotischen Sprüchen sind in bunter 6. und verschwenderischer Ausstattung überall zu sehen. Vorkehrungen zu einer glänzenden Illumination sind allerorten in Gange.
Für die Schulen der Stadt war der n National⸗ festtag ein Tag besonderer Freude. Auch äußerlich zeichneten sich die Schulbauten durch ihren reichen Festschmuck aus.
Bereits am Sonnabend hatte das Lehrerkollegium des Sophien⸗ Gymnasiums eine Vorfeser des Sedantags begangen, indem es den
vier Professoren dieser Anstalt, welche im Kriege von 18790571 mit⸗
gefochten haben und mit dem eisernen Kreuz geschmückt sind, ein solennes Festmahl gab. Heute früh begann die Feier im Hörsfaal mit dem Choral Nun danket alle Gott“ und dem von der ersten Gesangsklaße vorgetragenen 199. Psalm von Mendelssohn und der Kreutzer'schen Motette „An das Vaterland“. An die Festrede des Professors Bußler, die mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser endete, schloß sich der Gesang der National⸗ hymne, der Wacht am Rhein“ und eine Praͤmienvertheilung an würdige. Schüler. — Die Friedrich⸗Werdersche Ober⸗Realschule hielt die —ᷣ. da die neue Aula noch nicht fertiggestellt ist, unter den Bäumen des festlich geschmückten Hofes ab. In der Fest— rede führte Professor Dr. Parois Jubiläumsgedanken aus. Nachdem Direktor, Professor Dr. Ulbrich dem Vaterland und den Kämpfern von 1870f51 ein Hoch geweiht hatte, folgte ein Schauturnen.
Dann marschierten 146 Schüler der ohersten Klassen mit der Schulfahne nach dem Lustgarten. — Im Humboldt⸗ Gymnasium wurde das vaterländische Festspiel „Sedan!“ von
Professor Thouret und Musikdirektor Cebriag von Schülern in Koftüm dargestellt. Der Marsch nach dem Schlosse wurde mit Mufik angetreten. — Das Königliche Wilhelms⸗Gymnasium ver— anstaltete drei Feiern. Um 8 Uhr sprach Oberlehrer Dr. Paul Schultze vor den Schülern der oberen und mittleren Klassen. Alsdann kamen 190 Exemplare des Lindner'schen. Kriegs⸗ buches, welche Herr; Buchhändler Behrend geschenkt hatte, an
ärmere Schüler zur Vertheilung, während über 2909 Exemplare von den Schülern selbst angeschafft waren. Um 10 Uhr e. Direktor Dr. Kübler den Schülern der unteren und Vorschulklassen die Be⸗ deutung des Tages dar. Nachmittags fand in Gegenwart der Eltern ein Schauturnen statt; dasselbe schloß mit einem Wettturnen um einen Eichenkranz der dem Bilde Kaiser Wilhelm s J. in der Aula geweiht wurde. — Im Sophien⸗Realgymnasium, dessen i mit Kern 's Viktoria“ eröffnet wurde, sprach Professor Dr. Brecher über die Bedeutung der Siege von 1870 für die Weltstellung des Deutschen Volks. Nachdem Direktor Martus werthvolle Bücher an 37 Schüler aller Klafsen vertheilt hatte kam ein von dem Lehrer der Anstalt Professor Leisering verfaßtes Festspiel zum Vortrag. Zu der Spalierbildung rückten 150 Schüler mit der Schulfahne ab, Auch am Luisenstädtischen Gymnasium wurde ein patriotisches Fest⸗ spiel in Kostümen zur Aufführung gebracht. Nach der Feier unter- nahm die Schule einen Ausflug. Festredner in der Luisen⸗ städtischen Ober ⸗ Realschule war Professor Gerlach. Alsdann kamen Prämien zur Vertheilung. — Einen ganz besonderen Schmuck, hatte die Aula. des Falk. Realgymnasiums er. halten: In der Mitte des Podiums war eine Zusammenstellung der Büsten des Heldenkaisers und seiner Feldherren arrangiert; gegenüber dem Eingang aber sah man die Statue der Germania, umgeben von Emblemen, welche die Namen der Schlachten trugen. Vor den älteren Schülern schilderte Professor Dr. Köhne eigene Kriegserlebnisse; zu den unteren Klassen sprach Oberlehrer Dr. Glaser. Hierauf wurde das Festspiel Sedan“ aufgeführt. 5 Schüler jeder Klasse erhielten das Lindner'sche Werk. — In der Aula des Luisenstädtischen Rea lgymnasiums prangte zum ersten Mal der von Schülern der Anstalt bei der Grünauer Ruderregatta gewonnene Kaiserpreis. Festredner war Prof. Kiesel, der selbst als Kämpfer am Kriege theilgenommen hat. Nach der Rede sang der Chor das Preislied Von Protze mit Tremmelbegleitung; dann trugen sechs Sekundaner die -Siegeschronik in Wort und Lied“ von Pr fessh Lasson und Musik-⸗Direktor Urban vor. Direktor Rose brachte das Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus. — Das Askanische Gymnag— sium verschob die Sedanfeier wegen der Parade. — Das Friedrichs Gymnasium wird erst. morgen einen Ausflug nach Finkenkrug unternehmen. Dort werden nach der Festrede des Professors Dr. Goldschmidt Wettspiele veranstaltet; der würdigste Schüler jeder der 18 Klassen erhält ein Exemplar von Lindner's bekanntem Geschichtswerk. — Das Friedrichs Realgymngsium begab sich bereits gestern nach inkenkrug zur Abhaltung von Wett⸗ spielen. Nachmittags hielt bei der Prämiierung der Sieger der Direktor Dr. Gerstenberg eine markige n n he. — Vom Dorotheenstädtischen Realgymnasium kethetligten sich 160 Schüler und 6 Lehrer an der Spalierbildung. Morgen wird die Schule
mit den Angehörigen der Schüler, mittels Dampfers wach Schildhorn fahren, wo die Schüler das Festspiel „Der Tag von Sedan aufzuführen gedenken. Die Festrede will Direktor Schwalbe felbst halten. — Im Leibnitz⸗
Gymnasium hatte Oberlehrer r. Rudolf Meyer die Festrede über⸗ nommen. Deklamgtionen von Gedichten, welche sich auf die Haupt⸗ ereignisse des Krieges bezogen, wechselten im übrigen mit patriotischen Gesängen. 1260 Schüler und 5 Lehrer zogen als— dann nach dem Lustgarten - Um 8 Uhr begann die Feier im Friedrich Wilhelms Gymnasium. Nach, der Festrede des Professors Dr. Wezel wurden Prämien ausgetheilt. Seiner Ma⸗ jestät des Kaifers gedachte der Direktor Noetel. Nachmittags zogen die Schüler mit den Lehrern hinaus nach dem Turnplatz in der Hasenhaide, wo Thouret's Sedan“ von Schülern und Gästen auf— geführt wurde, und zum Schluß ein Parademarsch stattfand. — In der neudekorierten Aula des Königlichen Realgymnasiums, in welcher auf hohem Postament die Büste Kaiser Wilhelm's J. stand, sprach Ober⸗ lehrer Br. Schmidt. . Im Lessing · Gymnasium, dessen Aula mit den Büften Seiner Majestät des Kaisers, des Fürsten Bismarck und des Grafen Moltke dekoriert war, hielt Oberlehrer Dr. Klatt die Rede. Nach einer Prämienvertheilung sang der Chor das Melodrama von Stelnhäuser „Die Schlacht bei Sedan. — Das Königstädtische Gymnasium führt morgen das Festspiel Sedan‘ von Thouret und Cebrian auf.
Die vier Berliner Turngaue begingen schon am gestrigen Nachmittag den Nationa Festtag durch ein volks⸗ thümliches Turnen auf dem Tempelhofer Felde, welches mit Gesang und einer Ansprache des Ober⸗Turnwarts, Professors Dr. Angerstein eingeleitet wurde. Nach dem Turnen mar⸗ schierten die einzelnen Abtheilungen nach Tivoli.
In würdiger Weise feierte der Osten Berlins das An— denken an die Gefallenen der letzten Feldzüge. Das Krieger⸗ denkmal im Friedrichshain, am Landsberger Platz, war in reichster Weise geschmückt. Den Platz umsäumten 12 hohe Masten, die mit buschigen Laubgewinden verbunden waren. Im Hintergrunde hing ein mächtiges goldglitzerndes
Wetterbericht vom 2. September 8 Uhr Morgens.
rm // —
3233 328 33 33 * Stationen. 2365 Wind. Wetter. 365 j 333 8 38 Theater. 22 * 2 Belmullet.. 755 S 5 halb bed. 17 Aberdeen. 7598 S 2 halb bed. 16 Christiansund 759 SDO Regen 3 und Gretel. Ropenhagen. 766 W 2 heiter 14 Engelbert Humperdinck. Tert von Stockholm. 764 N 2 bedeckt 8 Wette. Haparanda . 1.60 still wolkenlos 6 Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Inspektor gGork. Queens⸗ Brandt. Dirigent: Kapellmeister town... 758 SSW ANebel 15 = Die Puppenfge,. Cherbourg. 168 RB wolkig 17 rn , ,. von Haßreiter und Gaul. Helder... 8 wolkenlos 17 von Josef Baver. In Scene gesetzt vom Balletmeister
wolkenlos 16
Sylt.. i h Nebel 15 Anfang 74 Uhr
mburg .. 1767 winemünde 767 Neufahrwasser 766 Memel ... 763
. w tünster .. 764 Karlsruhe .. Ib
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heiter 16 bedeckt 15
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ehe. e . gemeldet. ,, ruhigen trockenen und warmen etters bei im Rordwesten zunehmender Bewölkung wahrscheinlich. la Cemmne Anfang. Uhr,
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. (Kroll's Theater.) 33. Vorstellung. Hänsel (mn fil . lla pattè.) Märchenspiel in 3 Bildern von Georges Feydeau.
Emil Graeb. Dirigent: Musik⸗Direktor Steinmann.
Fortdauer des Lessing ⸗ Theater.
Deutsche Seewarte. Sonntag Nachmittag:
ü schlacht.
Residenz · Theater.
Infang 797 Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Weingartner. kontrakt.
Pantomimisches Ballet. Musik
Carl und Theodor Rosenfe
. . 3 Ihr n nn den m dem Mars. Großes Ausstattungsstück mit Gesang
Mittwoch: (Kroll's Theater.) Der Prophet. eyerbeer. des Gugone Seribe, deutsch bearbeitet von Ludwig Rellstab. Ballet von Emil Graeh. Anfang 7 Uhr.
Gre Sper in 3 Akten von Brelten hach.
ext nach dem Französischen Neues Theater.
180. Vorstellung. Wie die Dienstag;
Mittwoch: Der Veilcheufresser. Die Schmetterlings. Kuplets von. Ed. Jacobson und Gustav Görß.
Direktion:
Lautenburg. Diengtag: Fernands Chekontrakt.
in 35 nr e m ee rr, 21 Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G.
Adelheid Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund In Sꝑene gesetzt vom Ober Regisseur Lantenburg, ! ersten Mae: Eine tolle Nacht.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 — 26. Jeden Abend 7 Uhr: Gesammtgastspiel der Schau⸗
heiter 15 Sa ic g, 1 r , , ,. e n , ,. n . v er e Verlobt: Frl. Elise Jumpertz mit Hrn. Post⸗
Schiffbauerdamm 4a. / 5. Der natürliche Sohn.
Velarium, auf dem die Worte prangten: „Dankbar 1. das Volk der gefallenen ,. zwischen den Masten ingen Fahnen und Banner. s Denkmal selbst war mit Guirlanden und Kränzen geschmückt; vor 2 breitete ich ein Teppichbeet aus, auf dem aus weißen Astern die ahreszahlen 187090 und 1895 gebildet waren, während Ornamente aus bunten Astern die Zahlen umgaben. Nach einem Dank⸗ und Festgottesdienst in der Samariter⸗Kirche begaben sich die Veteranen und die Vereine des Ostens mit anderen Deputationen nach dem Denkmal, um dort Kränze niederzulegen. Heute Abend wird das Denkmal durch vier größere Gaskörper illuminiert werden.
Im Hohenzollernsaal des Kaiserhofes wurden am Sonnabend Abend vom 37. Lokal⸗Kommissariat der Stiftun „Nationaldank für Veteranen“ 18 Veteranen festli bewirthet. Jeder der Bewirtheten erhielt außerdem ein Ehren⸗ geschenk von 50 M6
Die neun Bürgervereine des 2. Wahlkreises feierten den Sedantag gestern durch ein Jubelfest in der Bock⸗ brauerei. Die Festrede hielt der Reichstags⸗-Abgeordnete Dr.
Freiherr von Langen; auf der Bühne kam ein militärisches
Genrebild Am Sedantage“ zur Aufführung. Die Kapelle des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments konzertierte.
Für die jüdischen Kriegsveteranen wurde gestern Vormittag in der Synagoge in der Oranienburgerstraße ein Festgottesdienst abgehalten. Rabbiner Dr. Maybaum hielt die Festpredigt.
Von auswärts te. über Vorfeiern und Vor⸗ bereitungen zum Sedantage folgende Berichte des „W. T. B.“ vor:
Po ts dam, 2. September. Gestern Vormittag fand in der Nikolai Kirche Festgottesdienst statt, an welchem die Spitzen der Be⸗ hörden theilnahmen. An dem Festgottesdienst in der Garnisonkirche betheiligten sich die Kriegerbereine mit ihren Fahnen. Der heutige Tag wurde früh 7 Uhr durch Kanonenschüsse vom Brauhausberge , sowie durch Läuten sämmtlicher Kirchenglocken feierlich eingeleitet. Von der Nikolai-Kirche herab ertönten Choräle und Patriotische Weisen. In sämmtlichen Schulen finden Vormittags Festakte statt. Um 4 Uhr marschieren sämmtliche Schüler in feierlichem Zuge nach dem Bornstedter Felde; dort werden Tuinspiele und Festakte mit Gesang und Ansprachen veranstaltet; den Schluß wird die Abbrennung eines Feuerwerks bilden. Die heutige Illumination der Stadt und die festliche Beleuchtung der öffentlichen Gebäude versprechen großartig zu werden.
Hannover, 1. Seytember. Nachdem heute Vormittag in sämmtlichen Kirchen Festgottesdienst stattgefunden hatte, begaben sich Nachmittags die Krlegervereine mit Musik und Fahnen zur Ge— dächtnißfeier nach dem Militärkirchhof. Militär⸗Oberpfarrer Pr. Rocholl hielt die Gedächtnißrede; alsdann wurden die Gräber der auf dem Friedhof ruhenden 179 deutschen und französischen Krieger gleichmäßig geschmückt; am Denkmal der Franzosen wurde ein Kranz niedergelegt, der die Inschrift trug; „Die deutschen Veteranen ihren franzöfischen Kameraden. Die Stadt ist bereits heute prachtvoll geschmückt.
Wigsbaden, 2. September. Die Sedanfeier begann gestern mit der Bekränzung der Kriegerdenkmäler. Daran schloß sich Nach mittags ein Vglksfest an dem Wartthurm, wo Admiral Mensing und Intendant von Hülsen die Festreden hielten. Abends erglänzten auf den Bergen Freudenfeuer, in der Stadt ein Fackelzug der Vereine, und eine prächtige Illumination. Heute findet nach dem Gottesdienst am Denkmal Kaiser Wilhelms J. ein Festakt, Nachmittags Volksfeste auf dem Neroberge, Abends eine Fest⸗ vorstellung im Theater statt.
Rüdeshe im, 1. September. Die Sedanfeier am National- Denkmal ist unter Theilnahme von etwa 3000 Personen glänzend verlaufen. Bürgermeister Alberti hielt die Festrede, welche mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser schloh. An der Feier nahm die Besatzung des Torpedoboots 8 55, welches bei Caub liegt, theil. Der Kommandant Graf Platen⸗-Hallermund legte einen Kranz am Denkmal nieder. Zum Schluß des Festakts erfolgte eine Parade der 12 Kriegervereine, die General⸗Major von Bardeleben Mainz abnahm.
(GFortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
Dienstag:
Adolph Ernst Theater. Dienstag: Zum ersten Male: Paradebummler. Gesanggposse in 4 Akten von Cduard Jacobson und Leon Treytow.
Chexrcher
Mußsik von Gustav Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Kein Aufgeld.
Bentral Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
Sigmund
Novitãt! um
Mittwoch, den 4. September: t Große Aus⸗
Fernands Ghe⸗ stattungs poss⸗ mit Gesang und Tanz in 5 Bildern
von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Jullus Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz.
ö /// / Familien⸗Nachrichten.
fekretär Carl Müller (Saalfeld, . Verehelicht: Hr. Amtsrichter Schünemann mit
34. Vorstellung. und Tanz in 4 Akten und 13 Bildern von Robert e bühe s Tehnen eefchh S. e.
Geboren? Ein Sohn: Hrn. Wilhelm Grafen feil ,, — Hrn. Ingenieur A. Arends . au). — Hrn. Max von Poncet (Wolfs
ain R..). — Tine Tochter: Hrn. Prem
(la lil: Lieut. Arthur von Rosenberg Lipinsty (Berlin).
Ghemnitz?. 16 still woltenloz 15 6, ö Vorstel er ; gen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl nature) Komödie in 4 Akten und 1 Vorspiel von ö ; 656 * ; . ö . si ,,. ö. Niemann. (Annalise; Frau Clara Meyer, CGhren⸗ Alexandre Dumas. Deutsch von Paul Lindau. In . ö Johanna HIreglau .. I66 tin Dunft 15 5 des Königlichen Schauspiels) Anfang . gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang i geb ö . ö. e,, Fie d 3 ö . . oritz von ülen remen). — Hr. General⸗ ,, Mitwoch: Der earn iche Senn, ö e Te e, ü ehr e . z ; Dessau). — Hr. Oberförster a. D. Carl Koerner Telit... ö mii een n,, ,. n n, nett. Dien tag: Die Weber. ö 52 Uebersicht der Witterung. Helin och Weh dem, der lügt! Theater Unter den n n, . Aachen). . Während ein norhwestlich der Britischen Inseln Donnerstag: Die Weber. Die Chansonnette i , m e n eng istnr Drawer mmer Fedcftenr; Gi m ern,
lagerndez Minimum seinen Bereich über diese aus, gedehnt hat, ist das Hochdruckgebiet etwas westwärts wandert und bedeckt heute mit 765 mm über-
Oftfee und Desterreich⸗Ungarn, hat sich aber gleich⸗ gf . nn, ,. e ret, ö Luft⸗ Donnergtag: ruck me mm übersteigt. ei nahezu nor-
malen Morgentemperaturen ist das Wetter in Dohenzollern. Deutfchland ruhig und vorwiegend wolkenlos, Nieder⸗
Berliner Theater.
Mittwoch: Penthesilea. Bernhard von Weimar. — Unlang
Léon und H. von
Dienstag:
Mittwoch:
Dellinger. In Scene gesetzt vom Ober, Regisseur in Bernhard Verrn Cpstein. Dirigent. Herr Kapellmeister Feder⸗
KWgendem Trug tas westliche Pentzghlanz, . von Weimar. — Hohenzollern. Anfang 76 Uhr. , , , , f gn, Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags
singer! Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. 7* ih
Die Chansonnette. — Hierauf: Großes Ballet · Divertissement.
Berlin. Verlag der Expedition (Sch olny in Berlin.
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
(1457)
* . ö.
nommen hatten, tru
reiche Freudenfeuer
zum Deuschen Reichs⸗Anzeiger und Küniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 209.
, . 1. September. Det Magistrat hatte am Sonnabend einen Aufruf an die Bürger der Stadt erlassen, amn 1. und 2. Sep- tember ihre Häuser zu schmücken und zu beflaggen. In dem Erlaß heißt es: „München hat sich stets als eine echt deutsche Stadt erwiesen und sie kann und wird auch dieses Mal nicht hinter ihren Schwesterstädten zurückbleiben, wo es gilt, in glühender Begeisterung sich dankbar zu erweisen jenen gegenüber, die diese Siege unter Aufopferung von Leben und Hesundheit erfochten, und die vor 25 Jahren mitgewirkt haben an der 6 des mächtig gewordenen neuen Deutschen Reichs. An den Gedenktagen eines solchen Mark. . in unserer Geschichte müssen alle Verschiedenheiten der
nschauungen zurücktreten. Hier gilt nur der eine Gedanke: Dank und Bewunderung für die Helden des großen Krieges, Liebe und Treue sowobl für unser engeres bayerisches Vaterland und für sein Königshaus, als auch für Kalser und Reich, und begeisterte Hoffnung auf dauernden Frieden zu Nutz und Frommen der kultu⸗ rellen Aufgaben der Bebölkerung. . Stadt und Vorstädte sind heute festlich geschmückt. In der inneren Stadt trägt Haus bei Haus besonders reichen Flaggenschmuck. Zahlreiche Häuser sind außerdem mit Guirlanden, Wappenschildern, auch mit auf den Tag bezüglichen Emblemen und Inschriften dekoriert. Eine große Menschenmenge durchwogt die Straßen. Bereits Morgens um 7 Uhr ertönte vom Balkon des neuen Rathhauses Musik. Um 10 Uhr fand vor dem reichgeschmückten deutfchen Kriegerdenkmal auf dem nördlichen Friedhof eine Gedenk— feier statt, zu welcher sich zahlreiche Veteranen eingefunden hatten. — Die Hauptfeier wurde heute Abend bei prächtigem Wetter
in der al Via triumphalis ausgestatteten Ludwigstraße abgehalten. — Am Abend um 9 Uhr bewegte sich ein im- 3 Fackelzug, bestehend aus Veteranen, Kriegern, Schỹtzen,
Turnern und Gefangvereinen, insgesammt über 2960 Fackelträger, durch die glänzend illuminierte Ludwiqestraße zur Feldherrn alle, welche auf das Prächtigste beleuchtet war. Nachdem die Vereine mit ihren Fahnen vor dem Armee⸗Denkmal in der Feldherrnhalle Aufstellung ge⸗ ein aus tausend Sängern bestehender Festchor ed vor. Bürgermeister Brunner hielt eine Ansprache, worin er mahnte, niemals der großen Zeit zu vergeffen und Kindern. und, Kindeskindern das große Erbe ungeschmälert zu überliefern. Der Redner schloß mit einem be⸗ geistert aufgenommenen 5 und Reich; sodann legte derselbe einen prächtigen Kranz am Armee⸗ Denkmal nieber. Nachdem seitens zahlreicher Vereine weitere Kränze niedergelegt worden waren, dankte Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold namens des Prinz Regenten für die festliche Begehung des heutigen Tages mit einer Ansprache, in welcher er nach dem VB. T. B.! eiwa Folgendes sagte: Vom Fels
ein vaterländisches
zum Meer, überall, in Dorf und Stadt jubeln heute deutsche
Männer in Erinnerung an die große, unvergeßliche Zeit. Auf den Schlachtfeldern Sedans, in einer in der Kriegsgeschichte einzig da⸗ slehenden Epifode wurde das Deutsche Reich geboren. Wenn Gott will, so wird die Armee wie vor 25 Jahren so auch heute bis zum letzten Athemzuge stets bereit sein, in den Kampf zu gehen auf Tod und Leben gegen jeden, der die heiligsten Güter des Vaterlandes zu berühren wagt. — Die Feier schloß mit dem von allen Anwesenden gesungenen Liede die Wacht am Rhein“. -
Augsburg, 1. September. Aus freien Gaben der Bürgerschaft erhielten am Sonnabend Abend 200 Kombattanten anläßlich der Sedanfeier je 50 6 und 1200 Kombgttanten je. 5 4 als Geschenk. Gestern Abend fand im Stadtpark eine von ca. 7060 Personen besuchte Festoersammlung statt, An Seine Majestä! den Kaiser, Seine Königliche Hoheit den Prinz. Regenten und an den Fürsten Bismarck wurden Huldigungstelegramme abgesandt. Heute ist die Stadt überraschend reich geflaggt. Vor⸗ mittags Jo hr begaben sich sämmtliche Vereine im Festzug zum Kriegerdenkmal, wo Kränze zun Andenken an die Gefallenen nieder⸗ gelegt wurden. . . .
Dresden, 1. September. Die Stadt trägt einen äußerst reichen Festschmuck. In sämmtlichen Kirchen werden stark besuchte Gottesdienste abgehalken. Dem Gottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche wohnen die Spitzen der Behörden bei. Seine Majestät der König befsuchte die katholische Hofkirche. Bei der Feier auf dem Altmarkt, welche heute Nachmittag stattfand, hielt. Qber⸗ Bürgermeister Beutler die Festrede. Alsdann begaben sich die Theil⸗ nehmer an der Feier in einem großen Festjuge nach dem Königlichen en Garten, wo nach einer Ansprache des Rechts⸗ anwalts Windisch und einer Huldigung der Veteranen für den König turnerische und Gesangs⸗A Aufführungen stattfanden. Der gegen 17 60650 Theilnehmer zählende Festzug verlief glänzend. Seine Majestät der König und die anderen n, des Königlichen
auseg wurden vor dem Palais Seiner Königlichen Hoheit des
rinzen Georg mit stürmischen Hochrufen empfangen. Später be⸗ grüßte der König die in langer Wagenreihe aufgefahrenen Invaliden, denen Wein kredenzt wurde. Für den Abend ist wiederum eine Feier auf dem Altmarkt geplant. ;
Leipzig, 2. September. Nachdem bereits gestern Festgottes dienst in allen Kirchen der Stadt, Nachmittagg Jubiläums. Festspiele der sächsischen Militärvereine und Abends apfenstreich mit Fackelzug, sfowie Beleuchfung des Siegesdenkmalg stattgefunden, wurde der heutige Tag durch Weckruf in allen Theilen der Stadt eingeleitet welchem eine Feier an der Friedenseiche, feierliche Bekränzung der Gedenktafeln der Gefallenen, Festmusik, Glockenläuten und Salut⸗ schießen folgte. Nachmittags findet Festzug und Abends großes Feuer⸗ werk statt. Die Stadt trägt vielfachen Flaggen und anderen, dem Tage entsprechenden Schmuck, . ;
Coburg, 31. August. Auf sämmtlichen, die Stadt Coburg um⸗ gebenden Bergen des Herzogthums sowie auf den meiningischen und bayerischen Höhen der Umgebung erglänzen mächtige Freudenfeuer. Die Illumination der Stadt, besanders des Schloßplat.zes, ist prächtig. Die Veste Coburg ist durch elektrische Scheinwerfer herrlich beleuchtef.
Stuttgart, 2. September. Die Stadt hat agen ef ge⸗ flaggt, Greßartig, war gestern Abend die etheiligung an“‘ der Gedächtnißfeier für die Gefallenen auf dem Fried⸗ hofe vor dem Kriegerdenkmal. Um 8 Uhr wurden zahl⸗ auf den Höhen ringsum abgebrannt, Heute Vormittag ist feierlicher Festgottesdienst. Der Hof des Residennschlosses ist für die Veteranen Frei; der Schloßhof ist mit Menschen überfüllt. Auf. Stadtkosten findet heute Mittag in der Gewerbehalle ein Festessen für über 2009 Veteranen, Abends ein Ehe Bankett im Festsaal der Liederhalle statt. Aehn⸗ fiche Feftlichkeiten werden aus Heilbronn und Ulm und anderen Städten Württembergs gemeldet.
Schwerin. Mecklenburg, 2. September. Die Sedanfeier begann estern Abend mit einem Vokksfeste zu welchem im Schloßgarten eine
llumination und in der ganzen Umgegend Freuden euer erglänzten. eute finden nach dem Fesigottendienst und den Schulfeiern ein Fest⸗ zug und die Bewirthung, der Veteranen statt, an welche sich wieder ein großes Volksfest schließt.
Braunfchw eig, 2. September. Zur gestrigen Vorfeier des Sedantages fanden glachmf iz Wettsplele, Abends Vorträge der
vereinigten Gesangvereine und darauf unter Vorsitz des Ober⸗ Bürgermeistersz Pockel ein Festkommers tatt, auf welchem Frofessoß. Dr. Wernicke dig Festrede hielt; dente Vor,
fand in allen Kirchen der
mittag ö, ten Stadt Festgottesdienst statt, nach welchem ein Festzug sämmtl
er Schulen,
Boch auf das Haus Wittelsbach, auf Kaiser
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 2. Septemher
Verelne und Korporationen mit zahlreichen Musilkorps vom Altstadt= markt aus nach dem kleinen Exerzierplaß erfolgte, wo Volkẽwettspiele und Schauturnen und Abends ein großcß Feuerwerk stattfinden. Bremen, 1. September. Die Illumination der Stadt zur Vorfeler der 25. Wiederkehr des Sedantages nahm einen großartigen Verlauf. Sämmtliche öffentlichen Gebäude sowie die Priwatgebäude waren reich beleuchtet. Ein Fackelzug der hiesigen Vereine unter Begleitung mehrerer Militärkapellen tand aus etwa 2000 Personen und' gewährte einen prächtigen Findruck. Die Straßen waren von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge gefüllt
Lond on, J. Seylem ber. Vie hier aufäfssigen deutschen Veteranen veranftalteten gemeinsam mit dem deutschen. adfabrerklub eine er—⸗ bebende Gedenkfeier anläßlich der rubmreichen Tage der Jahre 1576/71. Es wurde beschlossen, Huldigungstelegramme an Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen abzusenden.
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. gh v nen Kommandant Kor⸗ . Bachem, am 35. August in Kamerun einge— troffen. J
een n gj 31. August. Wie der „Taunusbote“ meldet, sind Ihre Königlichen irn der Großherzog und die Großherzogin von ecklenburg-⸗Schwerin heute Vor— mittag hier eingetroffen.
Sach sen.
Anläßlich der 25. Wiederkehr des Tages von Sedan ernannte Seine Majestät der König, wie „W. T. B.“ aus Dresden meldet, den General-Lieutenant z. D. von Reyher zum General der Infanterie und stellte den General von Carlowitz, ehemaligen General-Adjutanten, à la suite des Garde⸗Reiter⸗Regiments.
Die Ergänzungswahlen zur zweiten Kammer finden am 17. Ottober siatt.
Hessen
Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Darmstadt zufolge, am Sonnabend von dort nach Co burg abgfreist.
Elsasz⸗Lothringen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden wohnte, wie W. T. B.“ aus Straßburg berichtet, vor— gestern den militärischen Uebungen bei Hagenau bei und nahm Nachmittags den Vorbeimarsch der reichsländischen Feuerwehren, welche zum Feuerwehrfest in Straßburg ein⸗ getroffen waren, entgegen. .
Laut einer landesherrlichen Verordnung werden die Be⸗ zirkstage am 11. November d. J. eröffnet und spätestens am 23. November geschlossen werden. Die erste Sitzungs⸗ periode der Kreistage beginnt am T. Oktober, die zweite am 5. Dezember; die Dauer einer jeden Periode ist auf höchstens 5 Tage festgesetzt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Kaiser Franz Joseph, traf gestern von Ischl in Budweis ein und wurde bei seiner Ankunft von dem Erz— bezog Rainer, dem Statthalter, den Behörden, der Geistlichkeit und dem Offizierkorps empfangen. Die Bevölkerung be⸗ willkommnete den Kaiser mit stürmischem Jubel. Die Schulen, Korporationen und Vereine bildeten Spalier bis zum Palais des Bischofs, wo der Bürgermeister den Monarchen begrüßte. Der Kalfer dankte für die Versicherung der Lohalität und Treue gegen die Dynastie, welche der Bürgermeister namens der Stadt Budweis ausgesprochen . gab seiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß die ewohner beider Natio⸗ nalitätten stets ihre freu österreichische Gesinnung be⸗ wahren wurden, und sagte dann, dem W. T. B.“ zu⸗ folge, böhmisch fortfahrend, er wünsche aufrichtig, daß Alle mit Einsatz der gesammten Kräfte für das öffentliche Wohl im Frieden wetieifern und so zum Gedeihen und Fortschritt der Stadt beitragen möchten. In deutscher
Sprache schloß der Kaiser mit den Worten: „Nehmen Sie die Versicherung Meiner unwandelbaren Gnade und Meines Wohlwollens entgegen.“ — DOer
Kaiser wohnte Vormittags einer stillen Messe bei, empfing Nachmittags zahlreiche Personen von Distinktion sowie Deputationen und besuchte die Hardtmuth sche Fabrik, das Waisenhaus, die Artilleriekaserne und die Marienkirche. Abends nach dem Diner brachten die deutsche Liedertafel und der böhmische Gesangverein eine feierliche Serenade dar.
In Budapest traten am Sonnabend die ungarischen , zu einer Konferenz len in der über den Entwurf eines gemeinsamen, an die Katholiken und die Geist⸗ lichkeit Ungarns zu erlassenden Hirtenbriefs in der An elegen⸗ heit der Durchführung der kirchenpolitischen Gesetze verhandelt wurde. Der Reichstags⸗-Abgeordnete Graf Gabriel Karolyi ist
am Sonnabend plötzlich gestorben.
Großbritannien und Irland.
Der deutsche Botschafter Graf von Hatz feldt hat gestern, einer Meldung des i T. B.“, zufolge London verlassen, um sich zunächst nach Köln zu begeben. .
Bei der Berathung über das Budget des Kriegs⸗ Ministeriums im Unterhaus erklärte Brodxik, daß ein Ertrakredit von 70900 Pfd. Sterl. nöthig sei, um ge⸗ nügenden Vorrath an Manition für die Handfeuer⸗ waffen zu hee, Die Regierun wünsche, daß die ge⸗ sammten Truppen des Königreichs hinlänglich mit Munition ausgestattet werden und ö noch eine genügende Reserve an Munition vorharzden sei. Darauf wurde das Kriegsbudget angenommen. Damit waren sänmtliche Ausgaben⸗Etats ge⸗
nehmigt.
1895.
Frankreich.
550 Mann Marine⸗Infanterie und Artillerie werden anfangs September Maꝛseille verlassen, um auf der Insel Madagas ka? nach 52 zurückbeförderte Mannschaften zu ersctzen. Wr W. T. B.“ erfährt, machte der Kriegs⸗ Minister dem General Duchèsne den Vorschlag, erforderlichen Falles ein weiteres Bataillon Marine⸗Infanterie nach Mada⸗ gaskar zu entsenden. Duchèsne antwertete aber telegraphisch, eine solche Entsendung sei weder für die Operationen noch für die Besetzung erforderlich. . Infolge eines Verbors der Stierkämpfe hat der Munlzihaltath von Banonne rinmüthig seine Entlassung ge⸗ geben. Man befürchtet sogar Unruhen, weshalb die Truppen der Stadt konsigniert sind. ; Das Geschworenengericht in Toulouse sprach mehrere Beamte der Stadtverwaltung frei, welche wegen un⸗ lauterer Wahlmachenschaften bei Gelegenheit der Kammerwahlen, unter anderem bei der des Sozialisten Calvinnac, angeklagt waren.
Nußland. .
Anläßlich des Ablebens der Erbgroßherzogin von Olden⸗ burg hat der Kaiserliche Hof achttägige Trauer angelegt. Die Königin von Griechenland ist mit der Prinzessin Marie, dem Prinzen Christoph. dem Großfürsten Alexander Michailowitsch und der Großfürstin Xenia Alexandrowna, dem . B.“ zufolge, von Peierhof nach Dänemark ab⸗ ereist. ; Rach offiziellen Ausweisen betrugen die öffentlichen Einnahmen und Ausgaben während der ersten fünf Monate dieses Jahres im ordentlichen . Einnahmen 128 251 000 Rb,, Ausgaben 428 797 000 Rbl.; im außer⸗ ordentlichen Budget: Einnahmen 1 221 000 Rbi., Ausgaben 2 301 000 Rbl.
Italien.
Bei der Stichwahl in Budrio (Provinz Bologna) erhielt, wie ‚W. T. B.“ autz Rom meldet, Costa Andrée
Malland ist Barbato zum. Deputirten gewählt worden. Gin Gegenkandidat war nicht aufgestellt. Nach den bisher aus dem Wahlkreise von Cefena vorliegenden Resultaten ist Barbato auch dort wiedergewählt worden. Nur die Sozialisten und Republikaner betheiligten sich an der Wahl — Im 2. Wahlkreise von Catania ist Defelice zum Deputirten gewählt worden. Niederlande. .
Das Budget für Niederländisch-Indien im Jahre 1896 ist nach einer Meldung des W. T. B.“ auf 140 Millionen, das Defizit auf 81 / Millionen Gulden ver⸗ anschlagt. Der Verkauf von Kaffee wird auf V9 900 Pikols, das halbe Kilogramm zu 48 Cents, geschätzt. In dem Budget sist die Einführung neuer Gewehre für die Armee, der Bau mehrerer Schiffe, sowie die Ausdehnung des Regiesystems von Oplum auf vier Provinzen vorgesehen.
Belgien.
Infolge einer Untersuchung über ernste Meu tereien in der Mili tär-Schule hat der Kriegs-Minister, wie dem W. T. BS.“ aus Brüssel mitgetheilt wird, die Entfernung von sechs Zöglingen verfügt.
Türkei.
In den letzten 6. wurde in Konstantinopel wieder⸗ holt außerordentlicher Ministerrath abgehalten. Schakir Pascha ist, wie dem „W. T. B.“ mitgetheilt wird, ohne eigentliche Instruktion abgereist; er soll dieselbe in Trapezunt erhalten. Als sein Sitz wurde Erzerum bestimmt.
Die Meldung russischer und armenischer Blãtter von einer Plünderung der armenischen Stadt Kemach durch 15 000 Türken und Kurden unter Saki Pascha wird von dem türkischen Botschafter in Berlin für eine boͤswillige Erfin⸗ dung erklärt.
Bulgarien.
Die Prinzessin Marie Luise ist mit dem Prinzen Boris, dem R. T. B.“ zufolge, gestern in Ru stschuk ein⸗ getroffen, nachdem sie in Bukarest von dem General- Sekretär des Auswärtigen Amts, dem Militär- und Stadt erm ndanten und dem bulgarischen Geschäftsträger begrüßt und aladans in Giurgewo⸗Smarda vom Prinzen Ferdinand erwartet worden war. Nach dem festlichen Empfange, an dem sich auch mehrere Minister betheiligten, wohnte das Prinzliche Baar dem
nahm nach demselben von dem Metropoliten Salz und Brot entgegen. In den Straßen wurden die Prinzlichen Herrschaften ö. begrüßt.
Schweden und Norwegen.
König Oskar traf am Freitag von seinem Sommer ausfluge nach der Westküste in Stockholm wieder ein und wird einige Zeit auf Schloß Drottningholm residieren. Die Königin gedenkt ihren Sommeraufenthalt auf dem Gute Hook bis zum 20. September zu verlängern. .
. dem Abschluß der Staatsrechnungen für das Jar 1894 ha ; Ueberschuß von 1958 957 Kronen gegen den Voran a, geben, wovon 1000 0900 Kronen auf zie Staa r eisen an. und 787 317 Kronen auf die Forstversdaltung entfallen; sieben Einnahmelltel weisen eine Mind reinnak, ne von zusammen 157 622 Kronen auf. Die n . ergaben auf allen Titeln e nn, van 7422965 Kronen gegen den Voranschlag: die Zölle 1519 782 Kronen, die Branntweinsteuer 1 965 876 Kronen, die Rübenzuckersteuer 2123 4 Kronen u. s. w. Nach Abzug der Minderein⸗ nahmen beliefen sich die Mehreinnahmen im Ganzen auf 9 218 250 Kronen. Bezüglich der Staatsausgaben ist zu be⸗
mern ten, daß die Voranschläge mehrerer Titel um 2151 192 Kronen überschritten wurden, während bei einigen anderen l Titein 1679 830 Kronen erspart wurden; es sind demnach
1412, General Mirri 622 Stimmen. — Im 5. Wahlkreis von
vom Metropoliten Gregor zelebrierten Gottesdienste dei und
en die ordentlichen Staatseinnahmen .
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