1895 / 218 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

1. 2 *. 2 2 ö = 8 —— e . R 2 * 2 ö 3 2 3 i, * —— . ö 7 7 7 7 7 D nm a 2 . K 24. , , k 1 . 2 ö

4 . S822 Jobannisburg ab 4 22. Ortelsburg an 6, Q. 5 ug 829 Ortelsburg ab 9, 44, Johannisburg an 11.18. . I) In die Nachtschnellzüge 3 und 4 Erdtkubnen = Berlin werden besendere Durchgangs wagen J. 2. Klasse für Danzig eingestellt, infolge dessen erfährt sowohl D-Zug 4 ab 2

ischter

III. Sonftige Verãndernngen.

kuhnen a

auch Zug 49 (alte Nr. 119) bis Dirschau eine Frü legung von 4 Minuten.

Posen. I) Personenzug 44 (bisherige Nr. 142) tri

ein und wird von dort ab so beschleunigt, daß bisher 1212, in Danzig Lege Thor eintrifft. Eydtkuhnen ab 6,56, Königsberg an 10,49.

Bremen, 11. September. (W. T. B.)

eise von Genua nach Neapel fortgesetzt.

mittags die (W. T. B

Wien, 10. September.

reichischen zustehende zur Ausübung zu gung zur Einlösung der vom 28. Juni 1892 bereits

Nordwestbahn bringen. Die erstgenannten Bahn ertheilt. Bezüglich des

einer Gesetzvorlage vorbehalten.

bisherigen in das neue Verhältniß etwaige vom Standpunkt der Ge— l e ffn und ihrer Organe zu stellenden Wünsche,

Regierung nach Thunlichkeit zu berücksichtigen geneigt ist, auf kürzestem Wege bekannt zu geben.

Theater und Mu fik.

Königliche Dper (Krollis Theater).

Gestern Abend sang Fräulein Josefine Reinl die Partie der Leonore in Verdi's „Troubadour“ als Antrittsrolle und erfreute die Hörer ebenso durch die Kraft und Fülle ihrer sympatbischen Stimme, wie durch ihren technisch tadellosen und klaren Vortrag und die reiche Ausdrucksfähigkeit für die Vorgänge des Seelenlebens. Im Koloraturgesange zeigte das dem Mezzosopran nahestehende Organ eine etwas dunkle Färbung des Tons, durch den man an die vortreffliche Leistung der Künfstlerin als Azucena erinnert wurde, die sie auf der Bühne des Belle-Alliance - Theaters gegeben hat. Im übrigen hat man in Fräulein Reinl eine befonnene und fertige Künstlerin vor sich, die über der Sorgfalt, die sie dem gesanglichen Theil ihrer Aufgabe widmet, nicht die An⸗ forderungen vergißt, die an das äußere Wesen und die Erscheinung zu stellen sind; in manchen Einzelheiten ist das Spiel aller⸗ dings noch einer Verfeinerung und Vertiefung fäbig, welche die Sängerin im Verbande der Königlichen Buhne sich hoffentlich bald und leicht aneignen wird. Die Besetzung der übrigen Rollen zeigte keine Veränderung gegen frühere Aufführungen. Frau Götze ist als vortreffliche Azucena in Gesang und Sriel längst be⸗ kannt und gewürdigt; sie beberrscht ihre großen und schönen Stimm- mittel mit derselben Kraft und Meisterschaft wie Herr Bulß, der als Graf Luna auch gestern wieder stürmischen Beifall hervorrief. Den Manrico sang Herr Sommer, dessen Organ an Stärke, Wohllaut und Ausdrucksfähigkeit zugenommen hat.

Schiller ⸗Theater.

Bei der gestrigen Wiederholung des Götz von Berlichingen“ bat Fräulein Meta Illing, deren Erfolge bisher auf dem Gebiet des Konrersationsstücks lagen, die Rolle der Adelheid, an der, die Kunst schon mancher Schauspielerin gescheitert ist, mit glücklichem Gelingen gespielt. Ueberraschend gut glückte es ihr, das überlegen Kühle und Berechnende im Wesen der Adelheid, das in den letzten Scenen mit dem Knappen Franz den Höhepunkt erreicht, zum Ausdruck zu bringen. Die tragische Steigerung am Schluß läßt sich intensiver denken, doch blieb auch bier die Wirkung nicht aus. Die übrigen Mitwirkenden, deren Leistungen wir gelegentlich der Erstaufführung bereits besprochen kaben, erfüllten ihre Aufgaben auf das beste.

Wetterbericht v

O0) 8 1 * 82 721

haus.

Mosenthal.

in O0 Celsius

red. in Millim. Temperatur 50 C. 450 R.

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Christiansund Tepenhagen. Stockbolm. Wwaranda. oskan... Gort. Queens G GCłerbeurg.

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Ober Regisseur

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Niemann.

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77 Uhr. Freitag:

Fidelio.

Beethoven.

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1 wolkenlos still halb bed.

3 wolkig

L wolkenlos

2 wolkenlos 4 wollig stil wostenles still wolkenlos

5

München.. Chemnitz.. Berlin. Wien.... Breslau Ile d'Aix .. K

1) Nachts Gewitter. ) Nachmittags Gewitter. Uebersicht der Witterung.

Gin tiefes Minimum von etwa 737 mm liegt über Nordschottland, auf den Britis Inseln silea. starke westliche Winde hervorrufend und seinen Wir⸗ kungs kreis auf das weftliche Deutschland ausbreitend, wo überall trübe Witterung mit Regenfall eingetreten ist, die sich demnächst auch mit nachfolgender Ab⸗ küblung auf die östlichen Gebietstheile fortpflanzen dürfte. Am höchsten ist der Luftdruck über der Balkanhalbinsel. Bei leichten bis frischen südlichen und südwestlichen Winden ift das Wetter in Deutsch⸗ land wärmer, im Westen, wo vielfach Gewitter stattfanden, trübe, im Osten heiter. Ueber Irland ift das Barometer wieter in siarkem Steigen be- griffen. Deutsche Seewarte.

GG 8 8

Weber.

WMW und Inlia.

26

nalisten.

Hierauf: hãlt.

2) Zug 8 verkehrt ab Schneidemühl 8 Minuten früher, erlangt in Küstrin feinen bisherigen Fahrplan. 3) D-Zug 71 hält (822) in Kreuz, zum , . Zug 37 nach

9 AU in Elbing er bereits 12.22, statt 5) Personenzug 16

1 Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer Fulda“ ist am 9. Sextember Nach⸗ mittags in New⸗York angekommen. Der Postdampfer Habs burg? ist am 10. September Morgens auf der Weser angekommen. Der , , , m. Darmstadt hat am 9. September Nach⸗

) Die Regierung hat be⸗ schlossen, das dem Staate bezüglich der Süd Nord⸗Deutschen Verbindungsbahn und des garantierten Bahnnetzes der Oester⸗ Einlösungsrecht verfassungsmäßige Ermächti⸗ ist durch Gesetz ; . letzt⸗ genannten Babnnetzes bleibt in dieser Hinsicht die Einbringung Die Verwaltungsräthe der beiden Babngesellschaften wurde von den Regierungebeschlüssen heute mit der Einladung verständigt, zur Erleichterung des Uebergangs aus dem

welche die

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Oxern (Kroll's Theater.) oldene Kreuz. Brüll, Text nach dem Französischen von S. H Tanz von Paul Taglioni. Musik Direktor Wegener. Cavalleriza rusti- cana (Banern⸗Ehre). Drer in 1 Aufzug von 3 Mascagni. Volksstück von G. Verga. Tetzlaf. Dr. Muck. Anfang 7 Uhr. Von 6 Uhr ab: Garten-Konzert. Herr Eduard Strauß, FK. K. Hof⸗Ball⸗Musikdirektor, vollständigen Kapelle aus Wien. Schausvielhaus. 1 Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur w Max Grube. (Annalise: Frau Clara Meyer, Ehren⸗ mitglied des Königlichen

Kroll's Theater) 43.

Dyer . Text nach dem Französischen von Fer⸗

NO 2 i dinand Treitschte.

S Schauspielhaus. 189. Vorstellung. 1812. Schau⸗

Aufzügen von Otto von der Pfordten.

Anfang 74 Uhr.

Dentsches Theater. Anfang 7 Uhr. Freitag (2. Abonnements⸗Vorstellung): Romeo

Sonnabend: Der Talisman.

Berliner Theater. Donnerstag: Bernhard von Weimar. Hohenzsllern. Anfang 71 Uhr. Freitag (2. Abonnements⸗Vorstellung): Penthe⸗

Sonnabend: Zum ersten Male:

Lessing ˖ Theater. Donnerstag: Die Mans. Die Welt, in der man sich unter⸗ Anfang 74 Uhr.

Freitag: Heimath.

Sonntag: Madame Sans⸗Gene.

In Kroll's Theater bringt die Königliche Oper morgen Mascagni's Cavalleria rusticana- in folgender Besetzung: San⸗ tuzza: Frau Pierson, Turiddu: Herr Sylva, Alfi: Herr Bulß, Lola: Fräulein Dietrich, und Igna; Brüll's Oper Das goldene Kreuz“, in welcher der Gontran von Herrn Philiry, der Bombardon von Herrn Stammer, die Christine von Fräulein Weitz, die Therese von Frau Herzog gesungen wird, zur Aufführung

. a, , .. Schauspielhause wird morgen das Lust⸗ spiel Wie die Alten sungen' gegeben. Frau Clara Meyer spielt die Annalise als Gast. Die Hanne giebt Frau Schramm.

Das Lessing⸗Theater hat Hermann Sudermann's neues Schauspiel Das Glück im Winkel zur Aufführung erworben.

Im Nagtional⸗Theater findet am Sonntag Nachmittag 3 Uhr eine Aufführung der Strauß'schen Operette Die Fledermaus? gi idem 36 des Theaters Unter den Linden bei ermäßigten

reisen statt.

Die zehn Symphonie⸗Abende der Königlichen Kapelle unter Weingartner's Leitung finden am 4. und 18. Oktober, 15. No⸗ vember, 16. Dezember, 7. und 31. Januar, 14. Februar, 9. und 22. März, 4 April statt. Der Umtausch der Abonnemente karten erfolgt täglich von 9 bis 6 Uhr bei Bote u. Bock.

Von 6 Uhr ab konzertiert morgen der K. K. Hofball⸗Musikdirektor Herr Eduard Strauß aus Wien im Garten von Kroll's Etablissement.

Maunigfaltiges.

Der Jabresabschluß der Stadt- Hauptkasse für das Jahr 1. Apꝛil 1894/95, welcher der Stadtverordneten ⸗Versammlung zur Kenntnißnabme vorgelegt worden ist, steht diesmal gegen den früherer Jahre zurück, indem die Ueberschüsse (1893/94: 2272 496,74 4, 1892/93: 4 214590, 74 1. 1891/92: 3 940 758,95 6 und 1890/91: 5 565 89g3, 14 ) im abgelaufenen Geschäfts jahre auf den Betrag von 231 272,94 S zurückgegangen sind, sodaß sie nicht zur Deckung der bisher alljährlich aus den Ueberschüssen entnommenen Summe zur Beschaffung von Pflastersteinen Lieselbe betrug S800 009 1 hinreichen, diese Ausgabe vielmebr aus Ctatsmitteln be- stritten werden muß. Die Gemeinde⸗Einkommensteuer hat einen Ausfall gegen den Voranschlag um 1703 960,68 0 erlitten. Sie war mit 105 96 Ä zum Etat angesetzt. gelangte aber in der zweiten Hälfte des Rechnungsjahres nur mit 100 60 zur Erhebung, wodurch sich ein Abgang von 536 00 M ergab; ferner mußten, in folge von Reklamationen der Zensiten gegen die Steuereinschätzung, SI7 890 * niedergeschlagen werden, und 356 160 M waren nicht bei⸗ zutreiben. Bei dem Ueberschuß der Gaswerke ist gegen das Soll Einkommen ebenfalls ein Abgang von 316 543,76 M zu verzeichnen, während die städtischen Wasserwerke 243 424.59 6, der Viehhof und die Fleischschau 315 200 6 Mehreinnahmen erzielten. Die städtische Anlemheschuld betrug einschließlich des Darlehn vom Reichs. Invaliden⸗ fonds am Schlusse des Rechnungs jahres 1893ñ 94 276 387 475 , sie hat sich rro 1894 95 durch Veräußerung von Stadt-⸗Anleihescheinen 48 1897 um 10529 2090 1 erhöht. Getilgt sind dagegen auf das Darlehen vom Reichs ⸗Invalidenfonds 2513 000 , auf die übrigen Anleihen 4 254 395 , zusammen 5 767 375 ½ ; der Zugang beträgt mithin 3 761 825 6, und die Anleiheschuld stellt sich am Schlusse des Rechnung jahres 1894/95 auf inggesammt 280 148 300 6. Hiervon entfällt auf die städtischen Werke ein Antheil von 204 471 246, 63 6, sodaß auf den städtischen Haushalt im engeren Sinne entfallen DB 678 0563,87 , worunter sich indessen ein noch nicht verrechneter Theil der veräußerten Stadt⸗Anleihescheine von 1892 im Nominal⸗ betrage von 9 997 550,41 M befindet, welcher in Abzug zu bringen ist. Schließlich sei bemerkt, daß ein Defizit eingetreten wäre, wenn nicht als extraordinäre Einnahme der Beitrag der Großen Berliner Pferde · Eisenbahn · Gesellschaft von einer Million Mark (für die Genehmi⸗ gung zur Ueberschreitung der Linden mit ihren Geleisen) in die Stadt Hauptkasse geflossen wäre.

Der Magistrat hat der Aktien ⸗Gesellschaft Berliner Elektrizitäts- Werken kürzlich die Genehmigung zu der Er— weiterung ihres Kabelnetzes nach dem Often der Stadt ertheilt. Die Speisung der Leitungen dieses Viertels erfolgt von der Zentrale in der Spandauerstraße aus. Die Leitungen werden zunächst bis zur Grenze des durch Vertrag vom Jahre 1885 bestimmten Ravons durch die Jüden⸗, Königstraße, den Alexanderplatz, Straße an der Stadt⸗ bahn, Gruner⸗, Alexander⸗, Stralauer⸗, Schickler-⸗ Blumen- Wallner⸗Theater⸗ und Holzmarktstraße geführt.

Theater. Residenz · Theater. (Un fil à la patte.) Georges Feydeau. Benno Jacobson.

Freitag und folgende Tage: kontrakt.

42. Vorftellung. Das Oper in 2 Akten von JIgngz

Dir gent:

Tert nach dem gleichnamigen

8 Scene 6 vom irigent: Kapellmeister 8 . 3 v f gesellschaft „Die Liliputaner“.

dem Mars.

mit seiner

Wie die

tember, Nachmittags 3 Uhr: Die Reise nach dem Mars.

188. Vorstellung. Sichen ber f.

Schauspiels.)

. Vorstellung. in 2 Aften von Ludwig van

Anfang Neunes Theater.

In Scene gesetzt von

Anfang 743 Uhr. Anfang 75 Uhr

Der Eisbrecher.

Donnerttag: Die Dor nam und Friedrich Fuchs.

Lon und H.

Hierauf: Großes Ballet

; singer. Tie Jonr⸗ . 775 Uhr

Freitag:

Sonnabend, internationalen Overn⸗Stagione. ersten Male: Martire. Oxer S. Illicg. N Mme. Fraudin.

Direktion:

Lautenburg. Donnerstag: Fernands Ehekontrakt.

Schwank in 3 Akten von Nebersetzt und bearbeitet von

Anfang 77 Uhr.

Fernands Ehe⸗

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25 - 26. .

Jeden Abend 79 Uhr: Gastspiel der Schauspiel⸗

Die Reise nach

Sonnabend, den 14., und Sonntag, den 19. Sep⸗ Kinder ⸗Vorstellung. Kinder auf allen

Schiffbauerdamm 4 a. / 5.

Donnerstag: Der natürliche Sohn. fi natuxrel,) Komödie in 4 Aften und einem Vorspiel von Alexander Dumas, deutsch von Paul Lindau. Sigmund

Freitag: Der natürliche Sohn. Sonnabend: Zum ersten Male: Frau Müller. 4 Schwank in 3 Akten von Gustar von Moser und Thilo von Trotha. Vorher: Zum ersten Male: Plauderei in 1 Akt von Felix

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Die Chansonnette. Operette in 3 Akten von Viktor von Waldberg. Musik von Rudolf Dellinger. In Scene gesetzi vom Ober- Regisseur Herrn Gpstein. Dirigent? Herr Kapellmeister Wiene.

arrangiert und entworfen vom Balletmeister J. Rei⸗ Dirigent: Herr Kapellmeister Wiene. An⸗

Musik von Spiro Samara.

In der Uranja wird morgen Abend Herr Dr. P. Sch ee m n m n, , n, nn,, . Freitag, Sonnabend und Sonntag finden die letzten Aufführungen des

lusstattungs vortrags Das Wunderland der Neuen Welt“ statt. Die nãchste Woche wird die . ö. des neuen großen Ausstattungs vortrag von Hr. P. Schwahn bringen, welcher die Entwicklungsgeschichte der deutschen Ströme von ihrer Felsenwiege bis binab zum Meeresstrand darstellen wird. Viele der bekanntesten und schönsten Landschaften Deutschlands werden dem Zuschauer bei diesen Vorführungen in einem neuen und interessanten Lichte erscheinen.

Kottbus, 10. September. Am 10. d. M. fuhr auf Station Cbaxlottenhof bei Görlitz infolge falscher Weichenstellung ein don Görlitz kommender Personenzug auf einen im Geleise stehenden Personenzug von Berlin auf, wobei einige Passagiere leicht verletzt wurden. Dieselben konnten jedoch die Reise fortsetzzen. Eine Betriebsstörung hat nicht stattgefunden.

Posen, 11. Seytember. Bei der heutigen Pram iierung der Aussfeller der hiesigen Provinzial Gewerbeausstel lung wurden im Ganzen 11I goldene und 160 silberne Medaillen vertheilt.

Hannover, 11. September. Die 48. Haupt versammlung des Gustav Adolf ⸗Vereins (vgl. Nr. 217 d. Bl.) wurde, wie W. T. B. meldet, gestern Nachmittag durch Begrũßungsansprachen des Ober ⸗Präsidenten Dr don Bennigsen, des Siadtdirektors Tramm, des Konsistorial Raths, Superintendenten und Hof— vredigers Ahlfeld, des Pastor primarius Mohr und des General Superintendenten Schuster. Vorsitzenden des Hanno. verschen Hauptvereins, eröffnet. Die Theilnahme ist eine außer⸗ ordentlich grotßze. Vor den Verhandlungen fanden Gottesdienste ftatt, bei welchen Abt Uhlhorn (in der Gartenkirche) und Superintendent Graßhos Meppen (in der Aegidienkirche) die Festpredigt hielten.

te Morgen versammelten sich die Theilnehmer im alten Rath ause und begaben sich in feierlichem Zuge von dort nach der Markt- kirche, weselbst sie unter Glockengeläut und den Klängen des Posaunenchors anlangten. Den Zug eröffnete die Statt⸗ Geistlichfeit im Ornat, darauf folgten die Ehrengäste, unter denen sich der Ober⸗Präsident, der Stadtdirektor, der Präͤsident des Landes · Konsistoriums der Provinz Hannover Voigts und mehrere Senatoren befanden. Den Schluß bildeten die übrigen Festtheil—⸗ nehmer. Die Festpredigt hielt Ober. Konsisterial⸗ Rath Dibbelius⸗ Dresden.

Schneeberg. (Neusiadt), 106. September. In der Stadt Zwönitz sind Nachts sechs Häuser und eine Scheune abgebrannt. 2 Frauen und 2 Kinder kamen in den Flammen um.

Athen, 10. September. Auf Euböa sind beute Vormittag heftige Erderschütterungen verspürt worden. Ein Schaden ist bisher nicht festgestellt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Stuttgart, 11. September. (W. T. B.) Der König, die Königin und die Prinzessin Pauline begaben sich estern von Burgsteinfurt nach Het-Loo zum Besuch der

önigin und der Königin⸗Regentin der Niederlande.

Darmstadt, 11. September. (W. T. B.) Wie die „Darmstädter Zeitung“ meldet, treffen die Kaiserin Friedrich und der Prinz von Wales heute Nachmittag in Darmstadt ein, begeben sich, nach einem Besuch des Mausoleums, nach Jagdschloß Wolfsgarten und kehren Abends nach Friedrichshof bezw. Homburg zurück.

St. Petersburg, 11. September. (W. T. B.) Die russische Telegraphen⸗Agentur meldet: Der Minister des Aus⸗ wärtigen Fürst Lobanow hat einen vierwöchigen Urlaub genommen und begiebt sich am Freitag nach Contrexsville, um daselbst, wie alle Jahre, eine Kur zu gebrauchen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Adolph Ernst. Theater. Donnerstag: Barade⸗ bummler. Besetzung der Hauptrollen: Anna Bäckers, Josefine Dora, Ida Schlüter. Adolvh Ernst, Guido Tielscher, Carl Weiß, Georg Wotlitzsch. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Zentral- Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direktion: Richard Schultz. Emil Thomas a. G. Donnerstag: Eine tolle Nacht. Große Aukt⸗ stattungsposse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern von Wilh. Mannstädt und Julius Freund. Musik von Julius Einödshofer. In Scene gesetzt vom Direktor Richard Schultz. Die Tanz⸗Arrangements vom Balletmeister Gundlach. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Eine tolle Nacht.

Sigmund

Familien Nachrichten.

Verlobt: Frl. Vally von Lekow mit Hrn. Majoratsbesitzer Alexander von Stiegler (Berlin- Sobotka). Frl. Wanda Gerhardt mit Hrn. . Rolf Kern (Gamburg a. d. Tauber

tiklashausen).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. G. U. von Bülow Trummer (Wamckow) Verw. Fr. Landrath Katharina von der Osten, geb. von der Marwitz⸗ Wundichow (Witzmiz). Hrn. Kammerherrn Otto Frhrn. Stockborner von Starein (Freiburg i. Br) Eine Tochter: Hrn. Rittmeister von Veltbeim (Graditz). Hrn. General Direktor Gärtner (Freiburg i. Schl.). :

Gestor ben: Hr. Rendant Carl Siegert (Schweid⸗ nitz. Hr. Kommerzien Rath Hugo Kade Sorau). Verw. Fr. Landgerichts⸗Rath Justine Schwechten, geb. Herstatt (Berlin). Hrn. Gklard Grafen von Schlieben Sohn Hans (Colmar i. E.). Verw. Fr. Graäsin Anna von Hardenberg, geb. von Langenbeck (Berlin) Hr. Prem.⸗Lieut. a. D. Carl Frhr. von Brandenstein (Bonn). Verw. Fr. Hauptmann Hedwig von Versen, geb. Livke (Berlin).! Hrn. Ober ⸗Stabsarzt Gröben⸗ schütz Tochter Cäcilie (Swinemünde).

(LS fils

Lautenburg.

fsement,

Die Chansonnette. Hierauf: ö Len Großes Ballet · Divertissement.

den 16. September: Erstes Gastspiel des lyrischen Theaters Sonzogno aus Mailand. Zum in 3 Akten von

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Beginn der

Martire:

Tertilindustrie,

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pren

M 218.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 11. September

f

ö

ischen Staats⸗Anzeiger.

Deutsches Reich. nebersicht

der in den deutschen Münzstätten bis Ende August 1895 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

1) Im Monat August Goldmünzen

Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfer münzen

Doppel⸗ kronen

Salbe Kronen 6 16

1895 sind geprãgt worden in:

Kronen

8

*

Hiervon auf Privat⸗ rechnung

Zwanzig⸗ pfennigstũcke

*

Füũnf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ markstũcke markstũcke markstücke pfennigstũcke

16 16

Zwanzig⸗ pfennigstuͤcke pfennigstũcke

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Fünf⸗ Zwei⸗ Ein⸗ pfennigstũcke pfennigstücke pfennigstücke

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Summe 1.

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69 925 16405632803

I 11 966 266 184 992 554 35 71792280

5 005 860 80

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it za5 gro =] 6 213 207 44

2 Vorher waren geprãgt ] 2 397 33 380637622280

279 3) Gesammt⸗Ausprãgung d ð wo 266 o/ 3d 2367 5g 825 i54os 149560

4 Hiervon sind wieder eingezogen

5) Bleiben

1274920 2509 3607 12000 nn n, Ig 5 IS

35 717 922 80

13 004901 60

11 966 266184 992 554 11822 12484

Id So Sd TT

d 5 BFT - S7 7 N

32 327 20 803 8

83 363 175 11 854444184 3980070

2

D T i T S F

480 492 484.70

) Vergleiche den Reichs⸗Anzeiger vom 12. August 1895, Nr. 190.

Berlin, den 10. September 1895.

24

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗-Schatzamts. Biest er.

610 368, 10 4 12 986 530,33 60

Ans den Jahresberichten der preußischen Regierungs⸗ und Gewerberäthe für 1894.

Nachdem im R. und St. Anz.“ die Mittheilungen der Gewerbe⸗ Aufsichtsbeamten jedes einzelnen Regierungsbezirks über die wichtigsten Fragen der Fabrik⸗ und Gewerbe⸗Inspektion, insbesondere über die Bewährung des Arbeiterschutzes, auszugsweise wiedergegeben worden ind erübrigt es noch, die Ergebnisse des Fabrik und Gewerbe⸗ Inspektorats fũr das ganze KFKönigreich Preußen zu⸗ sammenzufassen. Soweit hier Zahlen in Betracht kommen, find die den Jahresberichten der preußischen Regierungs⸗ und Ge⸗ werberäthe in einem Anhang beigegebenen, ein reiches statistisches Material enthaltenden und die Benutzung und Verwerthung der Berichte für größere Kreise und zu eventuellen weiteren Arbeiten sehr erleichternden zahlreichen tabellarischen Uebersichten zu Grunde

elegt. .

r die Fabrikinspektion hat im Königreich Preußen eine gewaltige Ausdebnung erfahren. Im ganzen Staat wurden insgesammt 34 345 gewerbliche Anlagen besichtigt, darunter 285 349 einmal, 451? zweimal und 163 drei., der mehrmal. Von den 43 2 vorgensmmenen Revisionen haben 614 in der Nacht und 600 an Sonn⸗ und Festtagen stattgefunden. Die Zahl der in den revidierten Anlagen beschäftigten Arbeiter betrug 55 73 jugendliche und 970 033 erwachsene Personen männlichen Geschlechts, 27 9817 jugendliche und 230 723 erwachsene Personen weiblichen Geschlechts, zusammen also 1284 652, sodaß im Durchschnitt auf jede besichtigte gewerbliche Anlage etwa 37 Arbeiter kamen. Nach Induftriegrupvpen geordnet, gehören von den revidierten Betrieben 10 2536 (mit S082 jugendlichen, 138 155 männlichen und 35711 weiblichen Arbeitern) oder rund 30 0 der Nahrungs und Genußmittel Industrie an, 4691 (mit 11380 jugendlichen, 142 142 männlichen und 16 3899 weiblichen Arbeitern) oder 1355 s der In; dustrie der Steine und Erden, 3836 (mit 3246 jugendlichen, 60 220 männlichen und 4575 weiblichen Arbeitern) oder 11,1 o der Hel; und Schnitzstoff⸗Industrie, 3523 (mit 20 069 jugendlichen, 124796 männchen und 1260 897 weiblichen Arbeitern) oder 1092 060 der A440 (mit 11583 jugendlichen, 120300 männ⸗ sichen und 12476 weiblichen Arbeitern) oder 8 ( der Meallverarbeitung, 2336 (mit S351 jugendlichen, 153 343 männlichen und 3039 weiblichen Arbeitern) oder 6,8 9 der Industriegruppe Maschinen, Werkzeuge, Instrumente, Apparate, 1780 (mit 4299 jugendlichen, 45 769 mannlichen und 17 812 weiblichen Arbeitern) oder 5, vo der Papier⸗ und Lederindustrie, lo38 (mit 2066 jugendlichen, 460 739 männlichen und 8237 weiblichen Arbeitern) oder 30M der chemischen Industrie, 920 (mit 2532 jugendlichen, 14 875 mãnnlichen und 20 8561 weiblichen Arbeitern) oder annähernd 380 der Bekleidungs⸗ und Reinigungs Industrie S654 (mit 1009 jugendlichen, 14761 männlichen und 1990 weiblichen Arbeitern oder 2,5 o, der Industriegruppe Forstwirthschaftliche Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Fette, Oele und Firnisse', 781 (mit 2609 jagendlichen, 17 440 männlichen und 416 weiblichen Arbeitern oder Yo o den polygraphischen Gewerben, 674 (mit 6711 jugendlichen, 141 759 männlichen und 6226 weiblichen Arbeitern) der 200 dem Bergbau. Hütten. und Salinenwesen bezw. der Torfgräberei und 836 96 1967 jugendlichen, 11 306 männlichen und 2507 weiblichen Ar⸗ eitern) oder etwas über 25 C0 sonstigen Industriezweigen. Mehrmals besichtigt wurden vornehmlich Betriebe der Nahrungs- und Genußmittel⸗, der Textilindustrie, der Industrie der Steine und Erden, der Metallverarbeitung, der Holz. und Schnitzstoffe, der Jadustriegruppe Maschinen, Werkzeuge, Instrumente und Apparate“, der P und Lederindustrie, der chemischen Industrie und des Bergbaus. Hütten und. Salinenwesens bejw. der Torfgräberei. Alle Wäünsche möge die Fabrik- und Gewerbe Inõspektion vielleicht auch jetzt noch nicht befriedigen, allein das liege nicht an einem geringen Eifer der Beamten, sondern es durfte bei der Ausbreitung ihrer Thätigkeit eine physische Unmöglichkeit sein, viel mebr zu leisten. J ; .

Von fast allen Aufsichtsbeamten wird festgestellt, daß das Ein⸗ vernehmen derselben sowohl mit den Arbeitgebern wie mit den Arbeitern im Großen und Ganzen ein befriedigendes war; eine regere Fuhlung mit den Arbeiterkreisen, wie sie zur Erzielung der wünschens, werthen Vertrauensstellung erforderlich sei, finde indeffen zumeist nicht statt: eine Klage, die fast in allen Berichten der deutschen Fabrik- und Gewerbe⸗Inspektoren wiederkehrt. Auch die Einrichtung von Sprechstunden vermochte bisher leider nur eine schwache Annäherung der Arbeiter herbeizuführen. . . J

In Bezug auf die Mitwirkung der Arbeiter bei den zu ihrem Besten getroffenen Schutzmaßnahmen wird hier und da eine Besse⸗ rung als Frucht der dieljährigen Ueberwachungsthätigkeit betont. In solchen Fallen allerdings, in denen durch Schutzborrichtungen die Arbeitzentfaltung, wenn auch nur in sehr geringem Grade, behindert und dadurch der Arbeitẽgewinn etwas beeinträchtigt werde, begegne man häufig einem unüberwindlichen Widerstande, der denn auch eine große Zahl der mitgetheilten Unfälle ersichtlich zur Folge gehabt habe. Die Leiftungen der Arbeitgeber in Bezug auf ,, . von Schutz⸗ vorrichtungen werden rühmend anerkannt. Von Nuzen für diese Bestrebungen würde sicherlich auch die von manchen Aufsichts beamten empfohlene Beseitigung der allju langen Arbeitszeiten sein, da eine Abfannung der Koͤrperkrafte den Arbeiter für die Gefahren seines Berufs gleichgültig macht. . in dieser Hinsicht wäre eine

eststellung, vb etwa die Mehrzahl der Unfälle gegen Ende der Woche ereignet.

Im Gegensatz zu den immerhin erfreulichen Erfahr ungen be— treffs der Schutzmaßtegeln wird die Erkenntniß von der Bedeutung bygienischer Maßnabmen einem großen Theile der Arbeitgeber und Arbeiter abgesprochen, obwohl auch hier aus einzelnen Aufsichtsbezirken von einer Besserung berichtet wird. Die Bereitwilligkeit der Unter⸗ nehmer finde überdies vielfach ibre Grenze an den mit durchgreifenden sanitãren Verbesserungen verbundenen hohen Kosten. Nament⸗

in Handwerksbetrieben setze diese Rücksicht dem Auf⸗

ost unübersteigliche Hindernisse entgegen. Von

Bedeutung für nutzbringende Arbeit der Aufsichts⸗

beamten auf dem Gebiet der Gewerbehygiene sind die Mittheilungen

aus den Aufsichtsbezirken Berlin und Charlottenburg, Erfurt und

Münster, nach denen dort die künstliche Aufsaugung des in vielen

Industrien wie bei jedem Betrieb mit Motoren entstehenden Staubes

unter Anwendung von Exhaustoren zur Durchführung gebracht wurde und letztere sich gut bewabrt haben. ö

Die Zahl der in Fabriken und Handwerksbetrieben beschäftigten Kinder unter 14 Jahren, die sich 1890 in Preußen noch auf 27 485 belief, hat im Berichts jahre 827 (und zwar 570 männlichen und 257 weiblichen Geschlechts) betragen, das sind 479 weniger als im Jahre 1893; es ist also eine weitere Abnahme zu konstatieren, deren schnelles Steigen sehr zu wünschen wäre. Jugendliche Arbeiter von 14 bis 16 Jahren waren im Königreich Preußen 104 886 und zwar 72545 männliche und 32 341 weibliche vorhanden, das sind 1255 750 weibliche) weniger als im Vorjahre. Durch den Rückgang der Kinderarbeit pflegt eine Zunahme der weiblichen Arbeiter bedingt zu fein. Leider hat dieselbe einen weit höheren Grad erreicht, als dem Rückgang der Kinderarbeit entspräche. Es wurden nämlich im Berichts. jahre 118 079 in Fabriken beschäftigte Arbeiterinnen von 16 bis 21 Jahren, das sind 766 mehr als 18353, und 163 745 über 21 Jahre alte Arbeiterinnen, das sind 8830 mehr als 1893, insgesammt also 257 824 (d. i. 96586 mehr) Arbeiterinnen über 16 Jahre gezählt. Er— freulich ist sicherlich, daß wenigstens bei den Industriegruppen der Steine und Erden, Leuchtstoffe u. s. w. die Vermehrung der Kopfiahl der beschäftigten Arbeiterinnen einem Stillstand gewichen, während sie leider andererseits bei der Metallverarbeitung, der Papier⸗ und Leder⸗ industrie, sowie den Nahrungs⸗ und Genußmitteln selbst noch rascher vor sich gegangen ist als bei der Textilindustrie, die vornehmlich weibliche ÄUrkeitsträfte beschäftigt, im Berichtsjahre nämlich

Arbeiterinnen von 14 bis 16 Jahren und is 21 Jahren

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und sei diese Ausschließung auch an sich nicht

zu bedauern, so erscheine es doch häufig fraglich, ob die genannten Personen im Handwerk, in der Hausindustrie oder gar bei mangelnder Beschaftigung nicht größeren Uebelständen ausgesetzt seien als im Fabrikbetriebe. Trotz dieser Erwägung werde man indessen die Aus⸗ schließung der Kinder aus den Fabriken doch wohl als eine Forderung voltswirthschaftlicher Wohlfahrt bezeichnen müssen. Sollte freilich das schon jetz vielfach, und jwar in bedenklichster Weise in der Zigarren⸗ fabrikation, sich zeigende Beftreben der Unternehmer, mit bexrãngten Frauen und Kindern sich darüber zu verständigen, Arbeiten, die bisher in Fabriken ausgeführt wurden, infolge der gesetzlichen Beschränkung der Beschäftigung bon Kindern, jungen Leuten und erwachsenen Arbeiterinnen in die Familie zurückzuverlegen, ein allgemeineres werden und die Kinderarbeit und berlängerte Beschäftigung weiblicher Arbeiter in der Hausindustrie unter theilweise erheblich ungünstigeren Verhaͤltnissen, als in der Fabrik, einen immer weiteren Umfang an⸗ nehmen, dann würde die Frage, ob nicht auch Maßnahmen zu Gunften der in der Hausindustrie Beschäftigten zu treffen seien, ine brennende werden. Was die weiblichen Arbeiter betrifft, so wird von fast allen Aufsichtsbeamten berichtet, daß die Beschrankungen der Arbeitszeit keine nennenswerthen Entlassungen von Arbeiterinnen zur Folge hatten und solche ausnahmsweise fast nur dort vor sich gingen, wo die Nachtarbeit einen Ersatz durch männliche Arbeiter nöthig machte. Auch auf das Lohneinkommen der Arbeiterinnen ist, im Großen und Ganzen abgesehen von einigen Spinnereien in welchen die Arbeiterinnen nicht im Accord, sondern nach Stunden bezahlt werden und die Löhne sich für sie fast im Verhältniß zur Be⸗ verringert haben der Vorgang

schrãnk der Arbeitszeit . a. ende n Einfluß gewesen, weil schon vorher in vielen earbeitet wurde,

etrieben nicht länger als elf. Stunden gear . . der a der Arbeitszeit auch zumeist eine Steigerung der Arbeltsintensitat eingetreten ist und die Beschränkungen an den Vorabenden der Sonn und Feiertage an im Laufe der Woche eingebracht wurden; und aus vielen Aufsichtsbezirken wird mitgetheilt, daß die Arbeiterinnen sich überwiegend befriedigend über die jetzigen Verhältnisse äußern und insbesondere betonen, daß der frühe Schluß am Sonnabend eine Wohlthat für das Haus⸗

wesen sei. Jedenfalls spricht der Umstand, daß aus keinem Bezirk besondere Klagen von Arbeitern über die Aenderungen verlauten, zu Gunsten der getroffenen Schutzmaßregeln. Auf Grund dieser günstigen Erfahrungen befürworten einige der Gewerbe⸗ räthe sogar eine weitere gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit für Arbeiterinnen, ja selbst für männliche Arbeiter. Der Entlassung von Arbeiterinnen, die ein Hauswesen zu besorgen haben, eine halbe Stunde vor der Mittagspause scheinen sich größere Schwierigkeiten entgegenzustellen, weshalb der Antrag hierauf nur in geringem Um⸗ fang gestellt wurde.

Die Arbeitszeiten der Männer haben sich im Betriebsjahre nicht wesentlich geändert. Beim Fabrikbetriebe scheint eine 10⸗ bis 11s, bei dem Handwerksbetriebe eine 1. bis 12 stündige Arbeitszeit vorwiegend zu sein, wobei im Fabrikbetriebe meistens eine halbstündige Vormittags⸗ und Nachmittagspause und 1⸗ bis 13 stündige Mittagspause eintreten, nahen 21 Handwerksbetriebe die Ruhepausen nicht genau fest—⸗ gesetzt sind.

Ueber das Verhältniß der beiden Faktoren der Arbeit zu ein⸗ ander enthalten die Berichte der Gewerberäthe meist eingehende Mit- theilungen. Nach diesen erwiesen sich die Beziehungen zwischen Ar⸗ beitgebern und Arbeitern im vergangenen Jahre wiederum als größtentheils ungetrübte. Ausstände kamen nur vereinzelt vor; sie waren meist nur von geringer Bedeutung und scheiterten in der Mehrzahl der Fälle an dem Widerstande der Arbeit⸗ geber. In den Regierungsbezirken Gumbinnen. Marienwerder, Frankfurt 4. O., Steftin, Köslin, Stralsund, Posen, Bromberg, Oppeln, Erfurt, Osnabrück, Aurich, Lüneburg, Cassel, Koblenz, Düsseldorf und Sigmaringen fanden Arbeiterausstände überhaupt nicht statt; im übrigen hingen sie größtentheils mit Lohnfragen zu— sammen.

Die Folgerungen, welche die Aufsichtsbeamten aus der wirth⸗ schaftlichen Lage der Arbeiter ziehen, lauten fast übereinstimmend dahin, daß die Arbeiterbevölkerung unter schwierigen, durch theilweise Ungunst der Geschäftslage verschärften Bedingungen um ihre Existenz kämpfe, daß jedoch ihr gegenwärtiger Zustand auf keinen Rückschritt, sondern im Gegentheil auf eine wenn auch langsame soniale Besserung hinweise.

Handel und Gewerbe.

New⸗York, 10. September. (W. T. B.) Die Börse eröffnete bei weichender Tendenz, nahm im weiteren Verlauf eine 363 Haltung an und schloß fest. Der Umsatz der Aktien betrug 221 000 Stück.

Weizen eröffnete in schwacher Haltung infolge niedriger Kabel- meldungen, ging dann im e. noch weiter zurück infolge der Brad⸗ streetsberichte und von Goldexport; später trat auf Exportkäufe theil⸗ weise Erholung ein. Schluß träge, aber behauptet. Mais anfangs stetig, gab dann aber infolge günstigen Wetters im Preise nach, erholte sich jedoch im weiteren Verlauf infolge flotter Käufe wieder und schloß stetig.

Waarenbericht. Baumwolle⸗Preis in New⸗Nork 83, do. do. in New⸗Orleans 715 / z, Petroleum Stand. white in New⸗Jork 7.10, do. do. in Philadelphia 7,05, do. rohes (in Cases) —, do. line Certific. pr. Juli 125 nom., Schmalz Western steam 6,17, do. Rohe u. Brothers 6,42, Mais per September 383, do. per Oktober 381, do. ver Dezember —. Rother Winterweizen 625, Weizen per September 621, do. ver Oktober 624, do. per Dezember 644, do. pr. Mai 673. Getreidefracht nach Liverpool 23, Kaffee fair Rio Nr. 7 15E, do. Rio Nr.7 per Oktober 1455, do. do. per Dezember 14536, Mehl, Spring⸗Wheat clears 2,80, Zucker 3, Kupfer 12325.

Weizen - Verschisfungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der ereinigten taaten nach Groß— britannien 89 00090, do. nach Frankreich —, do. nach anderen Häfen des Kontinents 17 000, do. von Kalifornien und Oregon e, . 23 0)00, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrts. =

Chicago, 10. September. (W. T. B.) Weizen fiel während des ganzen Börsenverlaufs mit wenigen Reaktionen infolge Zunghme der auf dem Ozean schwimmenden Zufuhren und reichlicher Verkäufe, sowie infolge des erwarteten Regierungsberichts. a . ruhig, aber stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung im Einklang mit dem Weijen etwas ab, später trat infolge einiger Käufe Erholung ein. 25 stetig. .

eizen pr. September b6z, pr. Dezember 84. Mais pr. Schmalz Heert eptember 5,75, pr. November —. 0

September 321. pr. September 8, 20.

Speck short clear nomin.

Verkehrs⸗An stalten.

St. Petersburg, 109. September. (W. T. B.) Ein Telegramm der Nowoje Wremja aus nn, . meldet: Die Kommission zur Auswahl eines Ortes für den Au sgangs⸗ punkt der Sibirischen Gisenbahn und des damit verbundenen Handelshafens beschloß, den Handelshafen einstweilen mit dem Kriegs- hafen in der Bucht „Goldenes Horn“ zu errichten. Nach Ver. größerung der Kriegsflotte soll der Handelshafen in die nächste Bucht kes Amur⸗Meerbufens oder in die Patroklus⸗ und Ulysses. Buchten verlegt werden.