1895 / 223 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Sep 1895 18:00:01 GMT) scan diff

,

2

ee r

ö. . ; imm. kane —— ö

ene,

. ! 3

6

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das ee n Reineinkommen der Königs berg⸗Kranzer 3. enbahn für das Betriebs⸗Rechnungsjahr 1894/ñ 95 93730 46

ägt.

Königsberg i. Pr., den 14. September 1895.

Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar. Sim son, Eisenbahn⸗Direktions⸗Präsident.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (GesetzSamml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß aus dem Betrieb der Rons dorf⸗ Müngstener Eifenbahn für 1894/95 ein kommunalabgabe—⸗ pflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden ist.

Elberfeld, den 13. September 1895.

Der Königliche w i eck.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (GesetzSamml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunakabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs- jahre 189495 bei der Eisern-Siegener Eisenbahn auf 43410 festgestellt worden ist.

Elberfeld, den 15. September 1895,

Der Königliche . Viedc.

Angekommen: Seine Excellenz der Staats- und Kriegs-Minister, General der Infanterie Bronsart von Schellendorff; Seine Excellenz der kommandierende Admiral, Admiral Knorr; der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Lohm ann, von Königsberg i. Pr.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 17. September.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Abend um 7 Uhr 5 Minuten wohlbehalten auf der Wildpark⸗ Station bei Potsdam eingetroffen.

Der General-Lieutenant von Hoffbauer, Inspekteur der Feld-Artillerie, hat Berlin verlassen.

Der General-Stabsarzt der Armee, Proftssor Dr., von Coler, Wirklicher Geheimer Ober-Medizinal-RNath und Chef des Sanitäts⸗Korps, ist hierher zurückgekehrt.

Kiel, 17. September. Der Kreuzer „Marie“ ist gestern Abend 9 Uhr durch den Kaiser Wilhelms-Kanal nach drei⸗ jähriger Abwesenheit hierher zurückgekehrt. Der Marine— Oberpfarrer Langheld ist heute Vormittag hier gestorben.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist aus Scheveningen zurückgekehrt und hat sich zu längerem Auf— enthalt nach der Wartburg begeben.

Sach sen⸗Altenburg. Der Geburtstag Seiner Hoheit des Herzogs ist gestern im ganzen Lande festlich begangen worden. In Schloß Hummelshain, wo sich Seine Hoheit zur Zeit aufhält, wohnten der Feier Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen, sowie der Prinz Friedrich Wilhelm bei.

Schwarzburg⸗Zondershausen. Der Landtag ist auf den 19. d. M. einberufen worden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Gesandte in Belgrad Freiherr von Thömmel ist, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, unter Verleihung der Geheim⸗ rathswürde in den Ruhestand versetzt, der Gesandte in Teheran Baron Schießl zum Gesandten in Belgrad, der Legations—⸗ Rath Graf Brandis zum Gesandten in Lissabon, der Legations-Rath Graf Wydenbruck zum Gesandten in China, Japan und Siam und der Legations Rath Eperjesy zum Ge— sandten in Teheran ernannt worden.

Dem „Fremdenblatt“ und der „Neuen Freien Presse“ zu⸗ folge wird die Konstituierung des neuen Mini⸗ steriums am 2. Oktober erwartet. Der Reichsrath soll gegen den 20. Oktober einberufen werden. Als Programm des Grafen Badeni wird eine neue Wahl- und Steuer⸗ reform und der Ausgleich mit Ungarn bezeichnet, welch letzterer als eine unbedingte Staatsnothwendigkeit anzusehen sei. Das neue Kabinet würde sich an die gemäßigten Parteien wenden, den extremen und radikalen Parteien aber nöthigenfalls mit dem gebotenen Ernst entgegentreten. Als Nachfolger des Grafen Badeni im Statthalter⸗Posten für Galizien wird der Landmarschall Fürst Sanguszko bezeichnet.

Ein Communiqué der Vereinigten deutschen Linken erklärt, daß der Vorstand in wiederholten Be⸗ sprechungen die augenblickliche politische Lage berathen habe, welche durch die Bildung des neuen Kabinets . Einfluß der Parteien des Abgeordnetenhauses entstanden sei. Der außerparlamentarische Charakter des designierten

Ministeriums 3 ur Zeit nur eine allseitig unab⸗ hängige haltun. m dich he auf der Grundlage der Partei ir e en, habe der Vorstand beschlossen, unmittelbar nach er definitiven Ernennung des Ministeriums eine Partei⸗ Konferenz nach Wien einzuberufen. .

Die in dem Memorandum-Prozeß zu mehrjährigen Gefängnißstrafen verurtheilten rumänischen Agitatoren wurden gestern infolge telegraphischen Befehls aus den Staats⸗ eng ihn zu Szegedin und Waitzen entlassen. Die Ent⸗ assenen begaben sich nach Budapest, um dem Minister⸗ Präsidenten für seine Befürwortung der Begnadigung beim Kaiser zu danken.

Italien.

Der König und die Königin sind heute in Rom ein— getroffen und auf dem Bahnhof von den Behörden und Ver⸗ einen empfangen worden. Auf der Fahrt zum Quirinal wurden Allerhöchstdieselben von der Ver lk nrg mit begeisterten Ovationen begrüßt und erschienen später auf dem Balkon des Quirinals, um für die Jubelrufe zu danken.

In Palermo fand bei der Einschiffung der Gari⸗

bal dianer, welche sich zu den Festlichkeiten nach Rom be— . eine feind liche Demonstration einer nach Hun— erten zählenden Volksmenge statt, welche die Boote der Ab⸗ reisenden mit Steinwürfen bombardierte. In der Stadt herrschte große Aufregung. Der Polizei gelang es mit Mühe, eine Gegendemonstratlon zu verhindern.

Der Papst empfing gestern eine Abordnung von 30 Notabeln der kathöolischen Kopten, welche unter Führung des Bischofs Cyrill Macaire und Boghos Bey's erschienen waren, um dem Papst für seine Encyklika zu danken und befriedigende Nachrichten über die unter den dissidierenden Kopten herrschende Bewegung zu Gunsten der Rückkehr zur katholischen Einheit zu überbringen. Der Papst theilte der Deputation mit, daß er zwei neue koptische Bisthümer zu schaffen gedenke

Belgien.

Der König hat am 13. d. M. das Schulgesetz voll⸗ zogen. Dasselbe soll unverzüglich im „Moniteur“ publiziert werden.

Türkei.

Nach einer Meldung der „Daily. News“ aus Kon⸗ stantinopel vom 15. d. M. hätte die Pforte den Bot— schaften mitgetheilt, daß sie im Prinzip alle in dem Reform⸗ Entwurf vom 11. Mai d. J. unterbreiteten Forderungen annehme, aber diese Zugeständnisse mit gewissen Abände⸗ rungsvorschlägen begleite. Die Botschaften hätten jedoch geantwortet, daß sie außer Stande seien, Abänderungen zuzulassen, und daß das Vorgehen der Pforte nur eine Verzögerung herbeiführe. Indessen wiege bei den Bot— schaften die Meinung vor, daß zetzt Aussicht auf ein zufrieden⸗ stellendes Abkommen in dieser Frage vorhanden sei.

Bulgarien.

Der Minister-Präsident St oil om und der Kriegs⸗Minister Petrow sind, wie „W. T. B.“ aus Sofia berichtet, von einer achtzehntägigen Inspektionsreise in das Innere des Landes sehr befriedigt zurückgekehrt.

Amerika.

Aus Havanna wird berichtet, die Spanier hätten ein Fahrzeug genommen, das den Aufständischen die auf dem gmerikanischen Schiff ‚Mascotte“ verladene Munition zuführen sollte. 400 Aufständische der von Sanchez befehligten Schaar wären geschlagen worden und hätten zahlreiche Todte und Verwundete verloren.

Asien.

Aus Simla meldet das Reuter'sche Bureau“, die britisch⸗russische Pamir-Kommission sei am 13. d. M. aus⸗ einandergegangen. Man glaube, daß die Grenzen befriedigend geregelt worden seien.

Aus Fu⸗tschou erfährt dasselbe Bureau, daß in den Arbeiten der wegen der Vorfälle von Kutscheng ein— gesetzten Untersuchungskommission infolge der Verschleppungs— laktik der chinesischen Beamten Stillstand eingetreten sei.

In Hongkong verlautet, daß an den Grenzen der Provinz Fokien ein Auf stand ausgebrochen sei. Die Auf— ständischen hätten die Stadt Hengueng (7) besetzt. Die Be⸗ amten seien entflohen und hätten den Distrikt der Gnade der Rebellen preisgegeben. Nach einer weitern Meldung wären Truppen gegen die Aufrührer in Marsch gesetzt worden.

Afrika.

Der Khedive ist gestern von Konstantinopel in Alexandrien eingetroffen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Kunstgewerbe und Handwerk nach den Forschungen des Vereins für Sozialpolitik über die Lage des Handwerks in Deutschland.

*

Es ist in den letzten zehn bis zwanzig Jahren oft ausgesprochen und wohl auch bei Maßnahmen für die Hebung des Handwerks zu⸗ weilen davon ausgegangen worden, daß das Handwerk der Neuzeit im Kun stgewerbe eine sichere Zufluchtestätte finden könne, da auf dieses Gebiet ihm der Groß. und Fabrikbetrieb nicht zu folgen dermöge. Es ist nun von Interesse zu sehßen, wie zu dieser Ansicht die Ergebnisse der Forschungen des Vereins für Sozialpolitik! über die 26. des

Handwerks in Deutschland sich verhalten. Die große Mehrzahl der Berichterstatter, soweit sie überhaupt das Verhältniß von Kunstgewerbe und Handwerk erwähnen, widerspricht der bisher vorherrschenden

Ansicht ziemlich enischieden, und es wird eigentlich nur der Stand der Kunstschlosserei theilweise als ein aussichtsvoller geschildert.

Ein das Kunstgewerbe vielfach berührendes . ist zunächst die Drechslerei. Ueber sie liegt ein Bericht aus Leipzig vor, nach welchem der handwerksmäßige Betrieb auf diesem Gebiet nicht mehr lebensfähig und nicht mehr existenzberechtigt sein soll. Wenn man für seine Daseinsberechtigung die erziehliche Wirkung ins Feld führe, so übersehe man, daß unter dem Existenzkampf, den es durch⸗ mache, die Ausbildung der heranwachsenden Generation Schaden leide, und daß eine gut geleitete Lehrwerkstätte nicht nur vollen Ersatz für die Werkstattlehre biete, sondern sogar einen weit sichereren Erziehungserfolg gewährleiste. Wie die Bernsteindrechslerei, die Merrschaumdrechslerei, die Elfenbeinschnitzerei und zum größten Theil auch die Horndrechslerei der Fabrikarbeit anheim⸗ gefallen seien, so werde in nicht zu ferner Zeit auch die Holz— Drechslerei an diese übergeben.! Auch von dem Berliner Tapezierergewerbe wird berichtet, daß die kapitalistischen Groß—= betriebe nicht nur die Polsterei fast vollständig, sondern auch die De⸗

koration und Drapierung, soweit sie mit ganzen Wohnungseinrichtungen

zusammenhänge, zum grohen Theil robert haben. Der Bexicht⸗ erstatter über die Töpferei des Kreises Bunzlau hat die Ueberzeugung gewonnen, daß beim Uebergang zu künstlerischen Formen die handwerksmäßlge. Anfertigung nicht mehr aus- reiche«. Der Kunstindustrie, so führt er aus, widmeten sich fast ausschließlich kleinkapitalistische Unternehmungen“. Auf eine Festigung des alten Töpferhandwerks sei somit . die für Bunzlau in Aussicht stehende Errichtung einer keramischen Fachschule kaum zu hoffen. Dagegen strebe einer oder der andere besonders intelligente Meister über den Rahmen der gemeinen Töpferei! hinaus, wie denn nach Verwirklichung des Fachschulprojektes seitens eines solchen der Uebergang zur Kunsttöpferei (Majolika) mit, Investierung eines größeren Kapitals- in dem Betriebe Hand in Hand gehen solle. So, werde auch bier diese Umgestaltung dem Vordringen des klein⸗ kapitalistischen Gewerbes Vorschub leisten. Besonders interessant sind für unsere Frage die beiden Berichte über das Schreinergewerbe in Mainz und in Augsburg. Die Mainzer Schreinerei und Möbelfabrikation· sagt der erstere = ist Kunsthandwerk gewesen und, seweit sie Großindustrie geworden ist, Kunstindustrie geblieben; die Massenfabrikation von Dutzendwaare ist ihr auch heute fremd. Ihre Domäne war und ist das Luxus, und feinere Gebrauchsmöbel; ihre Produkte waren und sind verhältniß⸗ mäßig theuer. Nur ein technisch ausgezeichnetes Arbeitermaterial könne hier verwendet werden; denn wenn man auch hie und da von einer Spezialijation sprechen könne, so finde doch an ein, und demselben Stück keine Zerlegung der Arbeit statt. Die Einheitlichkeit und künstlerisch⸗individuelle Gestaltung des Möbels werde gewahrt. Das Charakteristische sei die Vereinigung perschiedener Gewerbe zu einer Unternehmung, welche die schon frühe, in den letzten zwanzig Jahren natürlich beschleunigte Entwicklung der Möbelfabrik zum Dekorationsgeschäft? bewirkt habe, und die immer mehr Gewerbe und immer mehr Meister, die heute noch zu ö für die Fabrik arbeiten, in der Hand des kapitalkräftigen aufmanns vereintge. In der großen Mehrzahl werde der Kleinmeister seine Selbständigkeit aufgeben und zum Gesellen der Großbetriebe werden. Dieser selbst aber werde nicht ins Ungemessene wachsen, nicht Tausende von Arbeitern beschäftigen; auch die kleinere Fabrik mit zwanzig Gesellen werde sich neben der mit hundert behaupten können. „Wird das ein Schaden für das deutsche Kunstgewerbe sein?. fragt der Berxichterstatter und giebt zur Antwort: Gewiß nicht; denn die Leistungen der kleinen Werkstätten konnten schon lange nicht mehr das sein, was sie früher waren, und in der Fabrik wird einem tüchtigen Mann ganz andere Gelegenheit geboten sein, Hervorragendes zu leisten, als in der eigenen kleinen Werkstatt; er wird als erkführer dem Ganzen bessere Dienste leisten können wie als Meister. Ueber die Kunsttischlerei in Augsburg sagt der Berxichterstatter Folgendes; Es ist weniger in volkswirthschaftlichen als in polytechnischen, künstlerischen und Regierungskreisen üblich, das Kunstgewerbe als das Heilmittel für das dahinsiechende Handwerk zu empfehlen, und da sich bei dem engen Zusam menhang der Tischlerei mit Architektur und Dekorationskunst bei ihr vor allem künstlerische Motive anwenden lassen, so wurde die Tischlerei n ed., und Schoßkind jener Eudämonisten. Man rieth den Tischlern, mehr das kunstgewerbliche Gebiet zu pflegen und bei ihren Leistungen die Gesetze der Aesthetik zu beachten, ihnen künstlerischen Charakter zu verleihen, da der auf Massenfabrikation ausgehende und auf sie angewiesene Großbetrieb hierin nicht folgen könne. Hierzu sei nun aber zu bemerken, daß in Augsburg die Kunsttischler nicht nur nicht, wie man nach Vorstehendem meinen könnte, wirth⸗ schaftlich eine höhere Stellung einnehmen wie ihre Kollegen, sondern von jener Seite am lautesten über mangelnden Verdienst geklagt werde, und zwar sei dies auch bezüglich derjenigen Kunsttischler der Fall, die vollauf beschäftigt seien. Die meisten Möbelfabriken ver⸗ danken nach dem Bericht ihre Entstehung und Rentabilität dem Um⸗ stande, daß sie sich auf solche Möbel werfen, deren Herstellung kost⸗ bares Material, eine aus verschiedenen Berufen zusammengesetzte Arbeiterschaft und eine die letztere unter sich in steter Fühlung er⸗ haltende künstlerische, technische und kaufmännische Zentralleitung er⸗ fordere. Zwar seien diese Etablissements vollständig mit Maschinen eingerichtet, aber an diesen würden nur die. Vorarbeiten ausgeführt und diese Vorarbeiten nehmen „nur einen minimalen Theil des langwierigen Probuktionsprozesses ein, aus welchem die am meisten bewunderten Schöpfungen unseres Kunstgewerbes hervor⸗ gingen.“ . Günstig für den handwerksmäßigen Betrieb im Kunstgewerbe ist zunchst in beschränktem Maße das Urtheil, welches der Bericht⸗ erstatter über das Schlossergewerbe in Leipzig durch seine Unter⸗ suchung gewonnen hat. Das Wesentliche bei der Kunstschlosserei wie bei jedem Kunstgewerbe ist nach dem Urtheil dieses Berichterstatters das Individualisieren, das Herstellen eines Gegenstandes in einem gewissen Stile unter möglichster Vermeidung der Benutzung von Maschinen. Die Kunstschlosserarbeiten würden durch Schmieden aus der Hand und in Gesenken und Lurch Treiben hergestellt. Das Hauptwerkzeug sei der Hammer. Der Groß⸗ betrieb habe hier an und für sich keinen Vortheil vor dem Klein⸗ betriebe, vielleicht dürfte sogar eher das Gegentheil der Fall sein. Trotzdem befasse sich der kleine Meister nur sehr selten mit der Kunst⸗ schlosserei. Die Produkte seien für die Kundschaft, für die er arbeitet, viel zu theuer. Wesentlich günstiger lautet der Bericht über die Kunstschlosserei in Nürnberg. Hier hat sich sowohl ein großer lokaler Konsum wie auch ein bedeutender Absatz nach auswärts sür künstlerische Schlosser⸗ und Schmiedearbeit neuerdings herausgebildet. Das Schlossergewerbe habe zur Zeit in Nürnberg einen goldenen Boden“. Der Berichterstatter hat in keiner Schlosserwerkstätte ge⸗ funden, daß man ernstlich über schlechten Geschäftsgang klage, sofern man nur in KHinsicht auf künstlerische Ausführung der Arbeit. befriedigen könne. Der Herichterstat ter führt diesen Aufschwung vor allem auf die rührige Thätigkeit des Gewerbe⸗Mußseums zurück. Befruchtend habe auch das Germanische Museum gewirkt, und, außerdem sei Nürnberg selbst in seinen alten Bauten reich an berrlichen Mustern, die den tüchtigen Meister unwillkürlich zur Nachahmung aneiferten. Jedenfalls sei das Nürnberger Schlosserhandwerk trotz der Großbetriebe im Aufblühen? begriffen, begründet durch die gegenwärtige Geschmacksrichtung, die künstlerische Schlosserarbeiten nicht nur bevorzuge, sondern auch gut bezahle. .

Es wäre zu wünschen, daß die vom Verein für Sozialpolitik in Auesicht gestellten weiteren Veröffentlichungen von Spezialforschungen über die Lage des Handwerks noch mehr zur Klarstellung der vor stehend berührten Frage beitrügen.

3ur Arbeiterbewegung.

In Leipzig fand am Sonntag eine. Versammlung der aus- ständigen Malergehilfen statt, in welcher mitgetheilt wurde, daß sich noch 60 Gehilfen im Ausstand befinden. 33 Arbeitgeber sollen den Tarif der Gehilfen unterschrieben haben. (Vgl. Nr. 221 d. Bl.). Eine von 40 Personen besuchte Versammlung der ausständigen Steinsetzer beschloß, den Ausstand weiter zu führen. (Vgl. Nr. 227 . Bl).

Hier in Berlin soll, wie die Voff. Ztg.“ meldet, gestern bei den Kasernenbauten am Tempelhofer Felde ein Ausstand der Maurer ausgebrochen sein.

Kunst und Wissenschaft.

Aus Anlaß der gestern zu Lübeck erfolgten Eröffnung der 67. Versammlung Seutscher Naturforscher und Aerzte fand ein Festakt statt, bei welchem nach erfolgter Begrüßung der Anwesenden der Erste Geschäftsführer Senator Dr. Brehmer das Hoch auf Seine Majestät. den Kaiser ausbrachte. Im An⸗ schluß daran wurde, die Absendung eines Huldigungs⸗ Telegramms an Seine Majestät beschlossen. Hierauf be⸗ grüßte Bürgermeister Dr. Behn die Versammlung im Namen der Stadt Lübeck, worauf der Vorsitzende des Lübecker

ärztlichen und naturwissenschaftlichen Vereins den Erschienenen einen

Willkommgruß entbot. Unter Leitung des Vorsitzenden der Natur · forscher. und Ilerzte⸗Versammlung, Professors Dr. Wiglicenus. Leipzig, wurden sodann die Verhandlungen aufgenommen.. Die Professoren Pr. Klebs. Basel und Br. Behring bielten Vorträge. Nachmittags sollte die Bildung der Abtheilungen erfolgen und in die Spezial⸗ berathungen eingetreten werden. U

In Bern eröffnete gestern. Bundesrath Deucher den bis zum 21. d. M. währenden Geh internationalen tbierärzt- kichen Kongreß, auf welchem die meisten europãischen Staaten durch offizielle Delegirte vertreten sind. Die Professoren Dr. Kech⸗ Berlin, Pasteur⸗Paris und Röll⸗ Wien wurden zu Ehrenmitgliedern er⸗ nannt. Ober. Regierungs. Rath Sydtin⸗Karlsruhe, Professor Müller ˖ Berlin und Professor Hutrya⸗Budapest wurden zu Prãsidenten, Regierungs⸗Rath Röckel wurde zum Vize, Präsidenten gewählt. Der n, ersuchte den Bundesratb, bei den euroyãischen Re⸗ glerungen die Schaffung eines internationalen Nachrichtendienstes für Viebfeuchen und die Herausgabe internationaler Bulletins über Vieh⸗ seuchen in Anregung zu bringen, sowie die Initiative für den Zusammen⸗ tritt einer Skaatenkonferenz zur Berathung einer internationalen Seuchenkonvention zu ergreifen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Oesterre ich. Nach dem offiziellen Cholerabericht vom 13. und 14.8. M. starben in Tarnopol 30, in Zbaggz 10 der Erkrankten. Bei einer in Bucniow am 11. d. M. verstorbenen Person wurde

Cholera festgestellt. k Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern ist der Hafen von Tanger für choleraberseucht erklärt worden, Tährend die übrigen Häfen Marokkos als verdächtig gelten.

Marokko. In Tanger sind, dem W. T. B.“ zufolge, vorgestern 21 Todes⸗ fälle an Cholera vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Die Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. September ergiebt bei einem gesammten Kassenbestand von 1010258 000 6 der Vorwoche gegenüber eine Abnahme von 4 641 000 ; der Metall⸗ bestand allein hat um 2 890 000 abgenommen. Der Bestand an Wechseln zeigt mit 588 319 000 * eine Zunahme um 18 502 000 A, während der Bestand an Loinbardforderungen mit 71 522 909 M eine Abnahme um 3 923 O00 M erkennen läßt; diese beiden Anlagekanten zufammen haben also eine Steigerung um 14579 090 erfahren. Auf passiver Seite zeigt der Betrag der umlaufenden Noten mit L059 93 000 Æ eine Abnahme um 1544 900 M, während der Betrag der sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) um 11 819 600 0 auf 499 405 00 M angewachsen ist.

Tägliche Wagengestel lung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 370, nicht recht zeitig gestellt 1046 Wagen. .

In Sberschlefien sind am 14. 8. M. gestellt 3056, nicht recht. zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs ⸗Bersteiger ungen.

Beim Königlichen Amtsgericht J Berlin stand am 16. September das Grundstück Borsigstr. 34 und Elsasser tr. 31, den Geschwistern Hoffmann gehörig, zur Versteigerung; Nutzungs⸗ werth 28 746 S6; für das Meistgebot von 430 001 6 wurden der Rechtsanwalt H. Simon, Victoriastr. 5, der Kommerzien Rath F. B. Sim on, Königin Augustastr. 14, der Rechtsanwalt. Din, G. Schneider zu Fürstenwalde und der Amtsgerichts Rath H. Schneider zu Fürstenwalde, Ersteher. .

Beim Königkichen Amtsgericht 1 Berlin stand das im Grundbuch von Weißen fee Band 49 Blatt Ne. 1452 auf den Namen des Maurermeisters August Peper zu Neu⸗Weißensee ein⸗ getragene, zu Weißen see, Streustr. 119 belegene Grundstück zur Ver⸗ steigerung, welches mit 5.21 a zur Grundsteuer und mit 2600 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt ist. Das geringste Gebot wurde auf ih 6 festgefetzt. Meistbietende blieb die Tergain⸗ gefellfchaft Weißensee, Aktiengesellichaft in Liquidation zu Berlin, Gi. Geiftstr IS. mit dem Gebot von 50 *. Das im Grundbuch von Weißenfee Band 40 Blatt Rr. 1169 auf den Namen des Schlächter⸗ meisters Hermann Hinz zu Neu⸗Weißensee, König⸗Chaussee 8, ein⸗ getragene, zu Weißensee an der Straßburgerstr. belegene Grund⸗ stäck; Fläche 410 a; mit 1185 Nutzungswerth zur Gebãudesteuer veranlagt. Das geringste Gebot wurde auf. 710 6 festgesetzt; mit dem Gebot von 3 000 M blieb die Baugesellschaft für Mittelwohnungen, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Französischestraße 16, Meistbietende. Die im Grundbuch Weißenfee Band 149 Blatt Nr. 1434/30 auf den Ramen des Zimmermanns Emil Jaehner zu Neu. Weißense eingetragene, zu Weißen see belegenen Grundstücke. Die Grundstücke haben einen Flächenraum von 4,87 a und 8,45 a; das geringste Gebot wurde auf 584 M und 1055 6 festgesetzt. Mit dem Gebot von 596 ο und 1060 6 blieb die Terrain gesellschaft Weiß en fee, Aktiengesellschaft in Liquidation zu Berlin, Heilige Geiststr. 38, Meistbietende.

Ausweis über den Verkehr auf dem Bexliner Sch lachtviehmarkt vom 14 Septem ber 1885. Auftrieb und Markt. preise nach Schlachtgewicht mit Ausnahme der Schweine, welche nach Lebendgewicht gehandelt werden. Rinder. Auftrieb 3682 Stüc Durchschnittspreis für Jo0 Kg) J. Qualitat 118 - 122 M, II. Qualitãt o -= 1 Is M., III. Qualität 56 - 104166. IV. Qualität S0. S6 C6 -= Sch weine. Auftrieb 8656 Stück. (Durchschnittspreis für 100 kg.) Mecklenburger 98 100 , Landschweine: a. gute 94 S6 6, b; geringere S6 = 92 S6, Galizier —— „, leichte Ungarn = . bei 20 Tara, Bakonyer 46 bei Eg Tara pro Stück. Kälber. Auftrieb 1130 Stick. (Durchschnittspreis für 1 13) L.. Qualitãt 122 1,30 Mp6, II. Qualität 1,14 - 1,29 MS, III. ualitãt l⸗00 - 117 M Scha fe. Auftrieb 14 581 Stück. (Durchschnittspreis fũr 1g.) I. Qualität 1,10 —- 1,ꝛ8 A, II. Qualität O, 96 - 1,04 , III. Qualitãt A

In der 6 Generalversammlung des Verbandes oberschlefischer Walzwerke erfolgte die Auflösung des bisherigen Verbandes. Es vollzog sich jedoch eine neue Gruppierung . daß die Vereinigte Königs. und Laurahütte fortan den Verkau ihrer Walzwerksprodutte selbst in die Hand nimmt, während die übrigen Walzwerke unter der Bezeichnung „Vereinigte Oberschlesische Wal y⸗ werke! zu einem neuen Verkaufssyndikat mit dem Sitz in Berlin zufammentreten. Hierbei wurde, wie W. T. B. meldei, festgestellt, daß sämmtliche Werke auf Monate hinaus mit Aufträgen persehen find. Bezüglich der Preisbildung schloß man sich den Beschlüssen der rheinisch⸗westfälischen Walwerke an. .

Die „Rhein. Westf. Itg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen, und Stahlmarkt: Es hat den. Anschein, als ob in den letzten Wochen die Käufer erst eingesehen hätten, daß die Besserung ernst zu nehmen sei; wie über Nacht sind sie zur Ueber⸗ zeugung gekommen, daß 6, der Zeitpunkt zum Kaufen da sei und daß in kurzem wohl eine Steigerung der Preise eintreten dürfte. In leßterem Punkte sind die Abnehmer jedenfalls gut berichtet; schon die nächste Woche dürfte einige Preiserhöhungen bringen. Die Konjunktur ist mit einem Schlage dadurch vollständig verändert worden; während man früher nur den dringenden Bedarf kaufte, sucht man sich * zu den laufenden Preisen auf möglichst lange Zeit zu decken. Diesem Bestreben wird von den Werken nicht überall Gegenliebe entgegen⸗ ebracht, doch sind sie nun auf n ge. Zeit gut mit Aufträgen ver⸗ 6. und augenblickkich fast ohne Ausnahme in flottem Betrieb. = Die beffere Stimmung des rheinisch⸗westfälischen Eisengeschäfts hat

auch Einfluß auf die Haltung der Erze ausgeübt. Im Siegerlande hat sich in letzter Zeit die Nachfrage wesentlich belebt, und die Preise behaupten sich fest; die Käufer sind in der richtigen Erkenntniß der Tendenz jetzt bemüht, zu den heutigen Preisen nag t langsichtige Abschlüsse zu ewerkstelligen. Weniger ist noch der Absatz von Luxemburg / Lothriager Minette beeinflußt worden, doch ist das Geschäft im allgemeinen ein regel mäßiges. Spanische Erze find unverändert Auf dem Rob. eifenmarkt war die Nachfrage in letzter Zeit sehr lebhaft; auch das Ausland verrieth bedeutende Kauflust. Für die Dringlichkeit der inländischen Abnehmer spricht am besten die 4 daß Abschlũsse bis zum Ende nächsten Jahres angeboten worden sind. Die Lager⸗ vorräthe nehmen unter diesen Umständen rasch ab, und es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß die bisherige Einschränkung der Erzeugung für das letzte Viertel des Jahres in dem bisherigen Umfange nicht mehr erforderlich sein wird. Diese Thatsachen stätzen die Ueberzeugung, daß die jetzige Besserung eine anhaltende sein werde. Die Preise sind unter den gegebenen Umständen sehr fest und haben entschieden steigende Tendenz. Thomagzeifen ist bereits um 2 1 per Tonne im Preise erböht worden; doch ist auch für Gießereiroheisen, Qualitätspuddel- roheisen, Stahleisen eine Preiserhöhung in den nächsten . zu erwarten. Die Verkaufestelle von Gießereiroheisen hat die Preise von Hämatitgießereiroheisen Nr. J und IIi um 2 M pro Tonne erhöht. Auf dem Walxÿʒͤisenmarkte herrscht für die meisten Geschäftszweige rege Thätigkeit; Stabeisen ist sehr stark gefragt; die Preifse werden fest behauptet, und man kommt auch mit erböhten Rotierungen ziemlich glatt durch. Die Käufer decken ihren Bedarf, und die Werke haben für die nächsten Monate vollauf zu thun. Flußeisenknüppel sind gleichfalls 1—? im Preise ge⸗ stiegen. Auch in Formeisen sind die Werke stark in Anspruch ge⸗ nommen, und einzelne Werke haben ihre Erzeugung für das laufende Jahr bereits vollständig untergebracht. Die Spezifikationen gehen flott ein, und Mehrforderungen werden anstandslos bewilligt. Band⸗ eisen ist in ähnlicher Weise lebhaft gefragt. Das Gleiche gilt für Grobbleche; auch hier sind die Preise, wenn auch noch nicht lohnend, fest und steigend. Die Beschäftigung der Fein⸗ blechwalzwerke ist andauernd sehr gut, und auch die Preise kommen langsam vorwärts. Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte gehen bei ungünstigen Preisen flotter, ebenso wird für Rieten, trotzdem die Nachfrage sich etwas besser gestaltete, noch ein fehr niedriger Preis gezablt. Die Geschäftslage der Konstruktions—⸗ werk stät ten ist unverändert, ebenso die der Maschinenfabriken und Eisengießereien. Immerhin läßt sich ein geringer Impuls, wenn auch nicht für alle Anstalten gleichmäßig, verspüren. Die Geschäftslage der Bahnwagenanstalten ist anhaltend be— friedigend. .

Die Einnahmen der Hessischen Ludwigs, Eisenbahn⸗ gesellschaft betrugen im August d. J. 2076225 ( 199 353) und vom 1. Januar bis Ende August d. J. 13 945 690 ( 366 599 4A).

Breslau, 16. Sepytember. (W. T. B.) Getreide⸗ und Produkten markt. Spiritus pr. 100 1 1090 exkl., 50 „t Ver⸗ brauchs abgabe pr. September 54,900, do. do. 70 ς Verbrauchsabgabe pr. September 34 00, do. do. Rüböl pr. September 43,50, pr. Okto—= ber 44,00. Zink —.

Magdeburg, 16. September. (W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker, exkl., von 929,/ —, neue 10,75. Kornzucker exkl., S8 ½ Rendement —, neue 1005 10,20. Nachprodukte exkl., 75 o/ Rendement 7, 16—– 7,75 Fest. Brotraffinade 1 22,75 23, 60. Brotraffinade 11 22,50. Gem. Raffinade mit Faß 22,75. 23,2. Gem. Melis J mit Faß 221,00. Fest. Rohzucker J. Produk Transtto f. a. B. Hamburg pr. September 9,89 Gd. 10,5 Br., pr. Oktober 10,79 bez. u. Br. pr. November De⸗ zember 16,377 bez, 10,45 Br., pr. Januar Februar 10,576 Gd., 10,0 Br. Fest.

Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Kam mzug-⸗-Termin« handel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 3,95 „S, pr. Oktober 3,57 6, pr. Nodember 3,60 „, pr. Dezember 3,623 M, pr. Januar 3, 65 M, pr. Februar 3,65 S½é, pr. März 3,57 , pr. Aprfl 3,555 „, pr. Mal 3.70 M, vr. Juni 3,723 „6, pr. Juli 3725 46, pr. August 3,723 M6 Umsatz 55 9600 kg. Rahig,

Bremen, 16. September. (W. T. B.) Börsen ⸗Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum Börse) Ruhig. Loko 6, 15 Br. Baum wolle. Matt. Upland middl. lolo 404 3. Schmalz. Matt. Wilcox 32 A, Armour shield 315 , Cudahy 354 3, Fairbanks 2 . Göheg. n Short clear middling loko 295. Wolle. Umfatz 124 Ballen. Taback. Umsatz 40 Faß Maryland.

am burg, 14. September. (W. T. B.) Kaffee. (Nachmittags- bericht Good average Santos pr. September 74, pr. Dejemher far, pr. März 714, pr. Mai 704. Behauptet. Zuckermarkt. Schlußbericht) Jtüben. Robzucker J. Produkt Basis S8 5/9 Rende—⸗ ment neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. September 9, N7z, pr. Dezember 10574, pr. März 10,824, per Mai 10,95. Fest.

Wien, 16. September. (W. T. B.) Die von der. Aussig⸗ Teplitzer und der Buschtiehrader Bahn nachgesuchte Ge⸗ nehmiguͤng zur Einführung des neuen Personentarifs der Staats bahnen ist dem Vernehmen nach vom Handels, Ministerium nicht er⸗ theilt worden, da der geplanten , . mehrfache, in gesetz⸗ lichen und konzessionsmäßigen Bestimmungen begründete Bedenken im Wege stehen, die behoben sein müßten, bevor der Ertheilung dieser Genehmigung näher getreten werden tann.

Die Brutro⸗Ginnahmen der Orientbahnen betrugen in der 35. Woche (vom 27. August bis 2. September 1896) 301 363 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 37 166 Fr. Seit Beginn des Betriebs⸗ jahres vom 1. Januar bis 2. September 1896) betrugen die Brutto⸗ Einnahmen 6 916 947 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 1694 Fr.

London, 16. September. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen ladungen angeboten. ;

3656 Javpazucker 111 fester, Rüben ⸗Rohzucker loko 9z stramm. Chile ⸗Kupfer t, pr. 3 Monat 473. ;

Glasgow, 16. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheifen betrugen in der vorigen Woche 9280 Tons gegen 2757 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 16. September. (W. T. B.) Wolle stramm, Garne und Stoffe stetig. ;

St. Petersburg, 16. September. (W. T. B.) Rußlands Getreide⸗ Export. In der Woche vom 8. September bis 4. September sind über die Haupt⸗Zollämter 9 522 009 Pud Getreide ausgeführt worden. Davon entfielen auf Weizen 029 000 Pud (gegen 3 480 000 Pud in der Vorwoche), Roggen 1 474 000 Pud (gegen 2 189 990 Pud in der Vorwoche) Gerste 2732 000 Pud (gegen 24586 009 Pud in der Vorwoche) Hafer 1226 000 Pud (gegen 1568 000 Pud in der Vorwoche), Mais FSI 060 Bud (gegen 98 C06 Pud in der Vorwoche). ;

Am ster dam, 16. September. W. T. B. Java⸗-Kaffee good ordinary 55z. Bankazinn 381. . Konst àntinopel, 15. September. (W. T. B.) Die Betriebz⸗ Einnahmen der Angtolischen Eisenbahn auf der Stammlinie Haidar⸗ Pascha Angora (578 km) betrugen im Juli 1895 24 833 Fr., im Juli 1894 277335 Fr. Für die Zeit vom 1. Januar bis 317 Juli 1555 betrugen die Betriebs Einnahmen 1812557 Fr., für den gleichen Zeitraum 1394 1763 30 Fr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im Juli 1895 148 939 Fr., im Juli 1894 184 5588 Fr.“, vom 1. Januar bis 31. Juli 1895 L 062670 Fr., im gleichen Zeitraum 1894 1199315 Fr.

Washing ton, 6. September. (W. T. B.) Nach dem amt⸗ lichen Ausweis überstieg der Werth der Einfuhr im August den der Ausfuhr um 164 Millionen Dollars, in den ersten 8 Mo⸗ naten d. J. hat die Cinfuhr die Ausfuhr um 366 Millionen über ; troffen. Fm Äugust 1534 hatte die Ausfuhr 8 Millionen Dollars mehr als die Einfuhr und in den Monaten Januar⸗August 1894 az Millionen Dollars mehr als die Einfuhr betragen. Im August 1895 überftieg die Goldausfuhr die Einfuhr um 153 Millionen Dollars und in den Monaten Januar⸗August 1895 um. TI Millionen Dollars.

New⸗HYork, 15. September. (B. T. B) Die Börse eröffnete schwach. wurde aber im weiteren Verlauf lebhaft und im allgemeinen feft. Schluß recht fest. Der Umsatz der Aktien betrug 0 009 Stück.

In der letzen Woche betrug die Goldaugsfuhr eine Million Dollars; die Waareneinfuhr betrug 10719 812 Dollars einschließlich 3 1II7 487 Dollars für Schnittwaaren.

Weisen ansangs schwach, fiel heftig infolge von großen An= künften im Nordwesten, sowie auf schwächere Kabelberichte und die Meldung von dem Fallissement eines englischen Hauses kräftigte 86 dann auf Kaufordres sowie Abnahme der unterwegs befindlichen Zu⸗ fuhren und weil die sichtbaren Vorräthe weniger . hatten, als erwartet wurde; schließlich trat wiederum ein Sinken der Preise ein. Schluß stetig. Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab auf günstiges Wetter und bedeutende Ankünfte; später erholt. Schluß stetig. .

Wagrenbericht. Baumwolle ⸗Preis in New⸗Jork S3, do; do in New. Srleans 7is /ig, Petroleum Stand. white in New. Jork 7I0, do. do. in Philadelphia 7, 5, do. rohes (in Cases]) do. Pipe fine Certified pr. Juli 125 nom, Schmalz Western steam 6,17 do. Hohe u. Brolbers 6 40, Mais per September 378, do. er Oktober 374, do. per Dejember 354. Rother Winterweizen 626, Weizen per September 6I7, do. ver Sktober 61, do. Per Dezember 637 do. pr. Nai 673. Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 154, do. Rio Nr. 7 per Sktober 14,55, do. do. ver Dezember 14,40. Mehl. Spring Wheat clears 255, Zucker 3uis, Kupfer 1210.

Vifible Supply an Weizen 38 683 000 Bushels, do. an Mais 4934 000 Bushels. ; .

Ehicago. 16. September. (W. T. B.. Weizen ging nach Eröffnung im Preise zurück auf schwaäͤchere ausländische Märkte, sowie auf auswärtige finamielle Störungen und auf Verkäufe der Haussiers. Dann trat Erholung ein auf Exportkäufe, und weil die sichtbaren Vorräthe weniger zugenommen hatten, als erwartet wurde. Schluß behauptet. Mais allgemein fest während des ganzen Börfenverlaufs. Der Markt wurde durch die Fluktuationen in Weizen beherrscht. .

Weizen pr. September 56g, pr. Dezember 583. Mais vr. September 314. Schmalz pr. September 5,7743, pr. Januar 5,727, Speck short clear nomin. Pork pr. September 8 .. 4

Mexiko, 16. September. (W. T. B.) Die bei der Eröff⸗

nung des Kongresses verlesene Botschaft des Präsidenten General Porftrio Diaz sagt mit Bezug auf die Finanzen des Landes: . Die seit Ende des letzten Jahres füblbare wirthschaftliche Besserung macht sich in offener, nachhaltiger Weise in allen Zweigen des nationalen Wohistandes, fowie in der Lage des Staatsschatzes geltend. Import, Export und der innere Verkehr nehmen in großem Maßstabe za. Die Einnahmen der Zollämter haben im letzten Jahre 20 Millionen Dollars, die Stemꝑel-⸗Einnahmen 15 Millionen Dollars überschritten. Die noch erheblichere Vermehrung der Erträg; nisse diefer beiden Steuern während der Monate Juli und August dieses Jahres gewährt der Regierung die Ueberzeugung, daß ihre normalen Einkünfte hinreichen werden, um alle Erfordernisse des Budgets in ausgedehntem Maße zu decken, ungeachtet der kürzlich dekretierten Ermäßigung des Briefportos um 50 0o, fowie der letzten Aufhebungen oder Verminderungen einiger Steuern. Der Reinigungsprozeß der alten Schuld, die Konversion und Einlöfung der ganzen, schwebenden Schuld und die Ünifikation der zahlreichen Subventionstitel in 50/0 Bonds der inneren Schuld gehen ihrer erfolgreichen Beendigung entgegen. Die Münzstätten find ohne jede Ausnahme seit dem 1. Juli d. J. in das ausschließliche Eigenthum der Regierung übergegangen, welche die Forderungen der Pächter beglichen hat. Der Praäͤsident schließt feine Ausführungen, indem er beiden Kammern die Annahme des von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurfs über die Aufhebung der jwischen den einzelnen Staaten bestehenden Oktrois für die ganze Republik warm empfiehlt.“

Verdingungen im Auslande.

Britisch⸗Indien.

24. September, 12 Uhr. M. Edw. 3. Thornton, secretary af the Southern Mahratta Railway Comp., 44 Finsbury Circus, London PE. G.: Lieferung von J. Puffern für Eisenbahnwagen, JI. stählernen Radreifen, III. Kautschukartikeln, IV. kupfernen Platten für Heizräumme. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft, Rr. II für 1 E 1 sh., Rr. 1 für 10 sh. 6 d., Nr. III und IV für 5 sh.

25. September, 12 Uhr. M. N. Urban Broughton, sseretar)y of the Southern Punjab Railway Comp., 70 Cornhill, Lon don E. G.: Lieferung von 350 t Krampen. Bedingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für 10 sh.

25. September. M. E-. Marryat, secretary of the Bengal and North Western Railway Comp., 237 Gresham House, Eld Broad Street, Son don E. C.: Lieferung von 44 metallischen Brücken mit 20 Fuß Spannweite und von 29 desgl, mit 12 Fuß Spannweite. Bedingungsheft und Submissionsformular in den Bureaux der Gesell⸗ schaft für 1 K.

8. Oktober, 12 Uhr. M. Urban Broughton, secretary of the Southern Bunjab Railway Comp, 70 CGornhill, London E. g.: Lieferung von 145 Sätzen von Kreuzungsstücken und Weichen. Be— dingungsheft in den Bureaux der Gesellschaft für 21 sh.

Rußland. ,

M. Eugen Geyer, Präsident des Comités für die Reinigung der Induftrie⸗Abwässer in Lodz (Polen): SFinreichung von Plan und Voranschlag für die Reinigung der Abwässer aus den Fabriken von Lodz. .

Spanien.

22. September, 12 Uhr. Stadtverwaltung von Jerez de los Caballeros, Provinz Badajoz: Einrichtung der öffentlichen Be⸗ leuchtung der Stadt mittels elektrischen Lichts. Dauer der Kon⸗ zession 15 Jahre. Schätzung 19 000 Peseten jährlich. Kaution 7500 Peseten. Auskunft bei der erwähnten Verwaltung.

Portugal. . . .

g. Oktober, 12 Uhr. Koͤniglich Portugiesische Eisenbahn,Gesell⸗ schaft in Lissabon: Lieferung von 49 000 Kg Gußeisen in Barren, Marke Coltneß, Gartsherrie oder ähnliches. Auskunft in den Bureaux der Gesellschaft, Rue de Chäteaudun, in Paris.

Niederlande. (

25. September. M. D. Lodderide, Sekretär der Landbouw= vereeniging«“ in Goedereede: Lieferung von ca. 30 00 kg Super- phosphat und 19000 Kg Kainit. .

36. September, 2 Uhr. Direktion der holländischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft, Zentral Perfonenbahnhof in Am sterdam; Unterbau einer Brück beim Polder „Prins Alexander“. Voranschlag l6 450 Fl. . . ñ

30. September, 2 Uhr. Ebendaselbst: Unterbau einer Brücke über die Schie nebst Anschlußarbeit. Voranschlag 40700 Fl.

Asiatische Türkei. .

Demnächst. Generalverwaltung für den Bau und Betrieb der Eisenbahnen in Konstantinopel: Unterbau (Erd, Maurer, und Kunftbauten z der Verlängerung der Linie Cassaba (Klein⸗Asien) von Alafcheir bis Afioun⸗Kara⸗Hissar in 21 oosen von 5 bis 15 kin. Bedingungen: J. in Konstantinopel in den Bureaux der Generalverwaltung, 1 Rue Misk . II. in Smyrna in den Bureaux der Generalverwaltung, Passage Aliotti.

Chili.

General⸗Intendanz der chilenischen Armee: Lieferung verschiedener

Gegenstände fur die Ausrüstung von Offizieren. Egypten.

21. Oktober. Verwaltung der Eisenbahnen und Telegraphen und des Hafens von Alexandrien in Kairo: Lieferung von Feilen. Liste und Bedingungen beim Magazin⸗Inspektor in Gabbary⸗Alerxandrien. Näheres beim „Reichs ⸗Anzeiger“.